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Langeweile
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Duisburg
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Ich lese alles was mir in die Finger kommt ( außer Science Fiction und Fantasy)

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2021
Wo wir Kinder waren
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Man merkt dem Buch,welches die Familiengeschichte der Autorin beinhaltet,deutlich an ,wieviel Herzblut und Recherchearbeit dahintersteckt.
Es wird in zwei Zeitsträngen erzählt,beginnend im Jahre 1910 ,bis in die Gegenwart. In dieser Zeit ereignen sich zwei Weltkriege, der Bau der Berliner Mauer, sowie die Wiedervereinigung.
Im Mittelpunkt steht die Familie Langbein, welche eine Puppenfabrik im thüringischen Ort Sonneberg betrieben hat. Der Satz „Die Firma ist das Herz“ zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.
Als die letzten Erben das elterliche Haus ausräumen, werden längst vergessene Erinnerungen wach,die jeweils durch Rückblenden in die Vergangenheit erläutert werden. So erlebt man beim Lesen ein Stück Familiengeschichte mit viel Liebe, aber auch Neid, Missgunst, Betrug und Streit, halt wie im richtigen Leben.
Außerdem erfährt man, quasi nebenbei, alles über das Handwerk der Puppen - und Spielzeugherstellung.

Fazit:

Mit diesem Buch konnte die Autorin mich genauso begeistern, wie in dem vorangegangenen Roman „Was uns erinnern lässt“. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 02.01.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Inhalt übernommen:

In Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen?

Die Spur der Bilder führt zurück in die 20er Jahre, zu einem eigensinnigen Mädchen. Gefangen in einer Ehe mit einem hochdekorierten Fliegerhelden, lässt Senta alles zurück, um frei zu sein. Doch es brechen dunkle Zeiten an.

Meine Meinung:

In ihrem Debütroman stellt die Autorin vier Frauen einer Familie in den Fokus. Die wichtigsten Positionen sind hierbei durch die 27-jährige Hannah und ihre 95-jährige Großmutter Evelyn besetzt. Im Verlauf der Geschichte, die ständig zwischen Vergangenheit (beginnend 1922) und der Gegenwart wechselt,kommen auch die Urgroßmutter Senta und Hannahs Mutter Silvia ins Spiel.
In einem sehr warmherzigen, emotionalen Schreibstil vermittelt die Autorin eine Familien-Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Gekonnt skizziert Sie die einzelnen Personen und bringt sie mir dadurch sehr nahe. Sie lässt sie lieben, hassen,leiden und an ihrer Mutterrolle scheitern.
Natürlich wird auch das Weltgeschehen (das Lebensgefühl der 20er Jahre,der 2. Weltkrieg,die Judenverfolgung usw. thematisiert,aber nicht in den Fokus gerückt.
Ich habe die Geschichte mit großer Begeisterung in relativ kurzer Zeit gelesen.

Fazit:

Ein sehr gelungenes Erstlingswerk ,was große Erwartungen weckt.

Bewertung vom 30.11.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Inhalt übernommen:

New York, 1942. Für Sophia bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann sich nach einem Streit freiwillig an die Front meldet. Der Krieg in Europa schien so fern, auch wenn Sophia immer noch Freunde in Paris und Familie in Berlin hat. Sophia stürzt sich in die Arbeit, so gerne würde sie für die erfolgsverwöhnte Elizabeth Arden eine eigene Pflegeserie entwickeln. Oder ist für Sophia der Moment gekommen, sich selbstständig zu machen? Als ihr Mann in Frankreich als verschollen gilt und die Nachrichten aus der alten Heimat immer schlimmer werden, stellt sie alle Pläne zurück. Sie wird ihren Traum nicht aufgeben, aber für die große Liebe ist sie bereit, alles Erreichte zu opfern.

Meine Meinung:

Obwohl es schon einige Zeit her ist, dass ich die vorigen Bände gelesen habe, war ich sofort wieder in der Geschichte drin.
Die Protagonistin Sophia ist eine kämpferische und willensstarke Frau, die gegen alle Widerstände ihren Weg geht.
Nachdem sie sich zuerst um ihre schwerkranke Freundin Henny gekümmert hat, versucht sie nun wieder in der Kosmetikbranche Fuß zu fassen. Als ihr Helena Rubinstein ein Angebot macht, greift sie nach kurzem Zögern zu, auch wenn sie durch die enorme Belastung an ihre psychischen und physischen Grenzen gerät und sogar ihre Ehe in Gefahr ist.
Gerne habe ich den Weg über einen Zeitraum von über zwölf Jahren begleitet und wurde mit einem hoffnungsvollen Ende belohnt.

Fazit:

Der Abschluss einer sehr lesenswerten Reihe, die ich wärmstens empfehle. Von Herzen gerne vergebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 29.11.2020
Wo du nicht bist
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Inhalt :


Im Mittelpunkt der Geschichte steht Irma Weckmüller, die den sympathischen Arzt Erich Bragenheim kennen und lieben.Durch ihn erhält sie Eintritt in höhere gesellschaftliche Kreise. Sie beschließen, ihre Liebe durch die Ehe zu besiegeln, doch das Schicksal will es anders. Die dunkelste Zeit Deutschlands mit ihren Auswirkungen schlägt erbarmungslos zu und Erich ist fortan geächtet, da er Jude ist. Irma hält aber unverbrüchlich zu ihm, dadurch gerät sie auch in die Fänge des braunen Mobs.
Als Irma nach dem Krieg erfährt, dass Erich ermordet wurde, hält sie das nicht davon ab, das Eheversprechen einzulösen.

Meine Meinung:

Die im Mittelpunkt stehende Irma, hatte ich von Beginn an ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist eine ganz starke Frau mit einem großen Herzen, die sich aufopfernd um ihre Schwester kümmert, die nach einer Vergewaltigung durch ihren Dienstherrn,ein uneheheliches Kind bekommen hatte.
Dann die Beharrlichkeit,mit welcher sie um die Einlösung ihres Eheversprechens kämpfte,nötigten mir den größten Respekt ab. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass man einen Toten heiraten kann, es scheint sich ja auch wohl um eine große Seltenheit zu handeln. Die einzelnen Personen und die Entwicklung, leider bei keinem zum Vorteil,welche sie im Lauf der Geschichte gemacht haben, wurde sehr gut herausgearbeitet. Besonders deutlich fand ich das bei Irmas Chef,der sie zuvor immer unterstützt hatte. Dass selbst ihre Schwester, die ihr soviel zu verdanken hatte, sich von ihr abgewendet hatte, macht mich fassungslos.
Besonders schön fand ich, dass einzelne Zeilen aus dem Lied „Dein ist mein ganzes Herz“ meiner absoluten Lieblingsoperette, als Überschriften dienten.
Was das Buch außerdem zu etwas Besonderem machte,war,dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt.
Ich bin immer noch tief beeindruckt, das Buch wird definitiv zu meinen Lesehighlights des Jahres gehören.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 09.11.2020
Das Buch eines Sommers
Kast, Bas

Das Buch eines Sommers


gut

Inhalt übernommen:

Im Sommer seines Lebens hat Nicolas einen Traum. Er will Schriftsteller werden wie sein Onkel. Dann kommt das Leben dazwischen und die Firma seines Vaters, Verantwortung, Termine und lauter Zwänge. Als sein Onkel stirbt, verliert Nicolas den einzigen Menschen, der an ihn geglaubt hat. Doch überraschend findet er am unwahrscheinlichsten Ort den Schlüssel, der ihm hilft, zu dem zu werden, der er wirklich ist.

Meine Meinung:

Nicolas hat sich nie durchgesetzt und seine Träume verwirklicht. Der einzige Mensch der ihm zur Seite stand und seinen Wunsch, Schriftsteller zu werden unterstützte, war sein Onkel.
Nach dessen Tod überdenkt er sein Leben und versucht etwas zu ändern.Behutsam begleitet man den Protagonisten in seinem Leben, es gibt viele Sinnsprüche und Lebensweisheiten,für mein Empfinden manchmal zu viele.
Obwohl mir die Geschichte eigentlich recht gut gefiel, blieb sie immer an der Oberfläche. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Tiefe gewünscht. Trotzdem ein lesenswertes Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2020
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


sehr gut

Inhalt übernommen:

Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter Elise flieht mit ihrem Geliebten nach Paris. Um jeden Preis will sie ihren Traum von einer eigenen Confiserie verwirklichen – auch wenn sie damit das Verhältnis zu ihrer Schwester Amalie schwer belastet.

Die pflichtbewusste Amalie muss sich fortan in der heißen Ödnis Kalabriens um den Anbau von Süßholz kümmern, aus dem Lakritz gefertigt wird – das schwarze Gold. Bis auch sie sich in den falschen Mann verliebt und diese Liebe ihr ganzes bisheriges Leben in Frage stellt …

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt der Geschichte,die am Ende des 19.Jahrhunderts spielt,stehen zwei Schwestern,die von ihrer Lebenseinstellung und ihrem Temperament sehr verschieden sind. Amalie versucht die Wünsche ihres Vaters zu erfüllen, obwohl sie nicht mit ihren eigenen übereinstimmen. Ihre jüngere Schwester hingegen wehrt sich gegen jegliche Zwänge und entscheidet sich dafür, ihrem Traum zu folgen.
Ich gebe zu, es hat einige Zeit gedauert, bis mich das Buch einfangen konnte, der Anfang gestaltete sich für mein Empfinden etwas zähflüssig.
Dann jedoch entwickelte sich eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die mich total in ihren Bann zog. Auch wenn das Ende, zumindest in einigen Teilen, etwas vorhersehbar war, da dies dem Charme der Geschichte keinen Abbruch.
Auch wenn die Liebesgeschichten das vorherrschende Thema waren, ging es auch um die Emanzipation der Frau, sowie die Anpflanzung und Herstellung von Süßholz,ein Thema, was mir bis dahin völlig fremd war.
Hier merkte man auch die gute Recherchearbeit der Autorin,die sich wohl intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat.

Fazit:

Nach etwas Startschwierigkeiten ein sehr gelungenes Buch, was ich gerne weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 05.11.2020
Ada
Berkel, Christian

Ada


gut

Inhalt übernommen:

Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt.

In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.

Meine Meinung:

Ich habe das Buch „Der Apfelbaum“ sehr gerne gelesen und war gespannt auf das neuste Werk.Obwohl mir die Geschichte bekannt war,da ich die Ereignisse aus eigener Erfahrung kannte, war es mir leider nicht möglich, eine Nähe zu den Protagonisten aufzubauen. Der Schreibstil war relativ emotionslos und wirkte zeitweise etwas abgehackt.
Gleichwohl ist es dem Autor gelungen, die einzelnen Personen so darzustellen, dass ich klare Bilder im Kopf hatte. Auch war der Zeitgeist von damals über größere Strecken gut eingefangen. Was mir jedoch fehlte, war der Funke, der übersprang.

Fazit:

Das Buch konnte mich leider nicht einfangen und lässt mich relativ enttäuscht zurück.

Bewertung vom 27.09.2020
Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1
Korn, Carmen

Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt übernommen:

Januar 1950: In Hamburg, Köln und San Remo begrüßt man das neue Jahrzehnt. Das letzte hat tiefe Wunden hinterlassen: in den Städten, in den Köpfen und in den Herzen. Gerda und Heinrich Aldenhovens Haus in Köln platzt aus allen Nähten. Heinrichs Kunstgalerie wirft längst nicht genug ab, um all die hungrigen Mäuler zu stopfen. In Hamburg bei Gerdas Freundin Elisabeth und deren Mann Kurt macht man sich dagegen weniger Sorgen um Geld. Als Werbeleiter einer Sparkasse kann Kurt seiner Familie eine bescheidene Existenz sichern. Nach mehr Leichtigkeit im Leben sehnt man sich aber auch hier. Schwiegersohn Joachim ist noch immer nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Margarethe, geborene Aldenhoven, hat es von Köln nach San Remo verschlagen. Das Leben an der Seite ihres italienischen Mannes scheint sorgenfrei, doch die Abhängigkeit von der Schwiegermutter quält Margarethe. So unterschiedlich man die Silvesternacht verbracht hat - auf Jöck in Köln, still daheim in Hamburg, mondän in San Remo -, die Fragen am Neujahrsmorgen sind die gleichen: Werden die Wunden endlich heilen? Was bringt die Zukunft?

Meine Meinung:

Obwohl ich mich von Anfang an in die Geschichte hineingezogen fühlte, hatte ich zu Beginn Probleme, die verschiedenen Personen den einzelnen Familien und Schauplätzen zuzuordnen. Zum Glück gab es am Beginn des Buches ein Personenregister mit einer Kurzbiografie, welches sehr hilfreich war. Nach kurzer Zeit jedoch konnte ich der Handlung mühelos folgen.
Am Schicksal der drei Familien war deutlich nachzuvollziehen, welche Wunden durch diesen unseligen Krieg geschlagen wurden und mit welchen Traumata die einzelnen Personen, auch Jahre nach Kriegsende, noch zu kämpfen hatten.
Es war jedoch auch deutlich die Hoffnung zu spüren, den Blick nach vorne zu richten und dem Schicksal die Stirn zu bieten.
Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, welche sich mit diesem Zeitraum der deutschen Geschichte beschäftigen, habe ich auch hier wieder einige Einzelheiten erfahren, die mir bis dahin unbekannt waren.
Der sehr emotionale Schreibstil machte es leicht, sich mit den einzelnen Personen zu beschäftigen und quasi ein Stück weit an ihrem Leben teilzunehmen.
Der Cliffhanger am Ende weckt meine Vorfreude auf den nächsten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.09.2020
Bis wir uns wiedersehen
Bailey, Catherine

Bis wir uns wiedersehen


ausgezeichnet

Catherine Bailey erzählt die packende Geschichte der Fey von Hassell, die mit einem italienischen Adeligen und Widerstandskämpfer verheiratet war - von einem Palazzo bei Venedig bis hin zu den Schrecken Buchenwalds -, ihres Vaters Ulrich von Hassell, der im Herbst 1944 hingerichtet wurde, und ihrer verschwundenen Kinder. Und so entsteht das dramatische Panorama des deutschen Widerstands, der italienischen Resistenza und des Chaos des untergehenden ‚Tausendjährigen Reichs‘. Ein Geschichtskrimi allererster Güte: voller Spannung, Dramatik und menschlicher Tragödien - und schließlich doch mit Happy End.

Meine Meinung:

Ich bin mit einer falschen Vorstellung an die Lektüre dieses Buches herangegangen. Ich dachte, es wäre in erster Linie die Geschichte von Fey und ihren Kindern.
Die Autorin hat ihre Geschichte jedoch eingebettet in ein Stück grausamer deutscher Geschichte,welche sie in schonungsloser Offenheit ausbreitet.Das Buch liest sich über weitere Strecken wie ein Sachbuch, es wirkte, trotz der grausamen Schilderungen manchmal emotionslos, damit hatte ich einige Probleme.
Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, die sich mit diesem Zeitraum auf unterschiedliche Weise beschäftigt haben,erfuhr ich hier dinge, die mir völlig fremd waren. Das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler, durch Graf von Stauffenberg, ist wohl allgemein bekannt, ich wusste aber nicht, dass es viele ähnliche Attentate gegeben hat, die leider nicht den gewünschten Erfolg hatten.
Ich spreche der Autorin ein großes Lob für die umfangreiche Recherchearbeit aus,so etwas habe ich bisher in kaum einem anderen Buch erlebt. Neben der Wiedergabe der Geschichte, gab es im Anhang ein umfangreiches Register, der vorkommenden Personen, mit genauen Jahreszahlen. Außerdem gab es einige sehr interessante Fotos.
Es ist ein Buch, was mich beim Lesen sehr gefordert hat, ich musste immer wieder größere Pausen einlegen, um das Gelesene zu verarbeiten.

Fazit:

Ein Buch, was ich Lesern mit geschichtlichen Interesse, sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 25.08.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


sehr gut

Inhalt übernommen:

Von der Suche nach Heimat und uns selbst:
eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher Forstes

Heimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des kleinen Dorfes, in dem die aus Ostpreußen Vertriebene Zuflucht gefunden hat. Zwischen den hohen Bäumen findet sie Trost und neuen Lebensmut.
Doch als Leonores Sohn Paul zwölf Jahre alt ist, muss der Wald dem Braunkohle-Tagebau weichen, das Dorf wird umgesiedelt. In einer Neubausiedlung am Rand der Kreisstadt versucht Leonore, für Paul und später die Enkel Jan und Sarah eine neue Heimat zu schaffen. Die immer weiter fortschreitende Rodung des Waldes treibt jedoch einen tiefen Keil in die Familie – bis sich die Geschwister schließlich als Gegner gegenüberstehen: Denn während Jan einen der gigantischen Schaufelradbagger des Braunkohle-Konzerns steuert, schließt sich seine Schwester Sarah den Wald-Besetzern im Hambacher Forst an.

Unaufgeregt und einfühlsam erzählt Andreas Wagner eine berührende Familien-Geschichte, die immer wieder die Frage stellt, was Heimat bedeutet. Gleichzeitig porträtiert sein Roman auf anschauliche Weise die Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland, die Folgen des Braunkohle-Abbaus nicht nur für die Landschaft und die Ereignisse rund um den Hambacher Forst.

Meine Meinung:

Das Erstlingswerk des Autors halte ich,mit wenigen Einschränkungen ,für sehr gelungen. Er beschreibt neben einem bewegenden Familienroman,der sich über einen Zeitraum von 72 Jahren erstreckt, das Zeitgeschehen von der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Er zeichnet dabei ein schnörkelloses und gleichzeitig sehr genaues Bild seiner Protagonisten. Ebenso kann man sich mühelos in die jeweilige Atmosphäre und die verschiedenen Orte versetzen.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, er hat mich durchgehend gefesselt.
Lediglich die mystischen Beschreibungen, welche zur Schwangerschaft von Leonore führten, trafen nicht meinen Geschmack. Aber da hat ja jeder seine eigene Einstellung zu. Außerdem fand ich das Ende etwas zu kurz geraten.

Fazit:

Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe vier Sterne.