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Weinlachgummi

Bewertungen

Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2017
Ich, Eleanor Oliphant
Honeyman, Gail

Ich, Eleanor Oliphant


ausgezeichnet

Angesprochen hat mich hier der Klappentext. Eine Frau die Probleme hat sich dem sozialen Leben anzupassen. Da kam gleich die Frage bei mir auf, Warum, Was ist da passiert. Dann noch eine angedeutete Liebesgeschichte, die zum Glück so überhaupt nicht kitschig oder Raum einnehmend war.

Eleanor Oliphant, die letzte Überlebende - das war ich.
Eine glückliche Einzelkämpferin.
Seite 230

Zum Inhalt: Eleanor Oliphant ist ende 20 und lebt in Glasgow. Seit Jahren hat sie ihren Job in der Buchhaltung und ihre Tage verlaufen immer gleich. Ein Beispiel, freitags ist Pizza Tag und dazu gibt es am Wochenende den wohlverdienten Wodka, damit es sich besser schlafen lässt. Freunde und Familie gibt es nicht, doch da wäre noch Mummy, aber mit der kann sie nur telefonieren. Eleanor lebt in ihrem Schneckenhaus, bis sie einem Musiker begegnet. Ok, nur sie hat ihn wahrgenommen, doch sie merkt sogleich, er ist der Richtige. Und dies ist der Wendepunkt, denn nun passieren ganz viele Dinge in ihrem Leben.

Der Schreibstil von Gail Honeyman hat mir sehr gut gefallen. Sie verleiht Eleanor einen wunderbar trockenen Humor. Aus ihrer Sicht erzählt sie auch die Geschichte. So bekommt der Leser alle bedrückenden und teilweise auch seltsamen Gedanken von Eleanor mit. Wobei ich seltsam unter Vorbehalt sage, da sie für mich nachvollziehbar und schlüssig waren, wenn man den Kontext bedenkt, dies könnte aber auf jemand anderen anders wirken. Die Woge zwischen Humor und traurigen Szenen hält sich gut und der lockere Schreibstil trägt dazu bei, dass die Geschichte nicht zu bedrückend wirkt.

Wahrscheinlich fermentieren Tränen im Laufe der Zeit,
aus all dem angestauten Salzwasser wird bittere Säure, die einem langsam zersetzt,
Seite 406

Die Autorin hat es geschafft, mit Eleanor einen ganz besonderen Charakter zu schaffen. Mir war sie gleich sehr sympathisch. Wobei sie wohl nicht zu den Sympathieträgern im Allgemeinen zählt. Doch ich mag diese Art von Menschen, etwas schrullig, komisch, anders oder einfach besonders. Eleanor ist ein sehr ehrlicher Mensch und merkt oft nicht, wie sie ihre Mitmenschen damit verletzt. Noch dazu denkt sie, sie hätte die sozialen Gepflogenheiten drauf, doch da kommen manchmal ganz witzige Dinge bei raus. Sie kümmert sich kaum darum, was die anderen über sie denken. Doch es hat immer einen Grund, wieso ein Mensch so geworden ist, wie er ist und bei Eleanor verbirgt sie eine sehr traurige Vergangenheit dahinter.

Zur Geschichte: Rückwirkend muss ich sagen, es gab keine wirklichen Spannungselemente. Trotzdem hatte ich beim Lesen keine Hänger, wollte immer weiter lesen und erfahren, was da in ihrer Vergangenheit passiert ist. Es ist schön mit zu erleben, wie Eleanor langsam aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt. Nicht weil ich denke, man müsste sich der Masse anpassen, sondern weil man merkt, wie es ihr besser damit geht. Wie sie langsam Freundschaften schließt und sich immer wohler fühl. Auch das Ende hat mit gefallen, da es sehr gut zur Geschichte gepasst hat.

Fazit:
Eleanor Oliphant, ein besonderer Name für eine besondere Frau und ein besonderes Buch.
Eleanor ist kein einfacher Charakter und ich schätze, viele werden sich an ihrer Art etwas stören oder sie nicht verstehen, trotzdem lohnt es sich in meinen Augen, sich auf sie und ihre Geschichte einzulassen. Weil sie einem zeigt, dass Menschen nicht einfach so sind, wie sie sind. Niemand ist einfach nur komisch, keiner passt nur in eine Schublade. Dinge haben einen Grund und bevor man beurteilt, sollte man vielleicht einfach mal akzeptieren.
Und genau deswegen fand ich es auch schade, dass die Autorin nicht noch genauer auf Mummy eingegangen ist. Deswegen nur 4,5 Weingummis.

Bewertung vom 01.05.2017
Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
Günak, Kristina

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt


gut

Zum Inhalt: Der kleine Verlag, in dem Bea arbeitet hat es im Moment nicht leicht, die Star Autoren springen ab und die Zahlen sinken. Doch der Roman von Tim Bergmann schlägt ein wie eine Bombe, was wohl auch an seinem zweifelhaften Medien auftreten liegt. Deswegen soll Bea nun auf ihn aufpassen und verhindern, dass er sich völlig daneben benimmt. Dies gestaltet sich schwer als gedacht. Nicht nur weil Tim sich nichts sagen lässt, sondern auch weil sich die beiden immer näherkommen......

Der Schreibstil von Kristina Günak ist wunderbar witzig. Ich musste beim Lesen so einige Male schmunzeln. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Bea. Hier hätte ich mir auch ein paar Einblicke in die Gedanken von Tim gewünscht. Da er die meiste Zeit eher ein Mysterium ist. Der Roman ließ sich schön einfach lesen, doch hat mir die Spannung gefehlt. Ich hatte nie das dringende Bedürfnis weiter zu lesen. Die Geschichte ging ruhig vor sich her ohne große Höhepunkte.

Wir kommen auf die Welt und brauchen jemanden,
der uns an die Hand nimmt, bis wir groß genug sind, um alleine zu gehen.
Pos. 2588

Die Charaktere. Bea war mir gleich sympathisch, sie versucht alles unter Kontrolle zu haben. Organisiert und plant gerne. Leider nützen dies auch manche Menschen aus, wenn auch nicht böswillig. Deswegen fand ich es schön, wie sie sich dies bezüglich im Verlauf der Handlung verändert und selbstbewusster Auftritt, was ihre eigenen Bedürfnisse angeht. Tim war lange Zeit eher undurchschaubar. Ich fand seinen Charaktere leider etwas zu blass. Auch wenn man mit der Zeit mehr von ihm erfährt. Aber der künstlerische Aspekt kam bei ihm sehr gut raus, wieso er schreibt.

Die Geschichte war für mich aufgrund der Tatsache, dass Tim Autor ist interessant. Und weil der Klappentext viel Spielraum für Reibungen zwischen den beiden gibt. Mir fehlten dann aber die Spannungshochs und auch der Suchtfaktor. Schön fand ich den Backround, den die Autorin ihren zwei Protagonisten gegeben hat. Und die damit verbundene Botschaft. Doch mir fehlten einfach immer wieder die Spannung und auch neue Elemente.

Fazit:
Schön für Zwischendurch.
Leider fehlten mir die Highlights im Roman, das besondere etwas.
Es ist durchaus eine nette Geschichte, die man lesen kann, besonders wegen dem Humor.

Bewertung vom 01.05.2017
Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
Yoon, Nicola

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt


ausgezeichnet

Nachdem mir The Sun is Also a Star von der Autorin so gut gefallen hat, wollte ich sogleich ihren ersten Roman lesen. Besonders da dieser bald im Kino erscheinen wird.

Zum Inhalt: Madeline leidet an einer extrem seltenen Immunkrankheit. Deswegen darf sie ihr Haus nicht verlassen. Da sie nie etwas anderes kannte, stört es sie auch kaum. Bis neben an Olly einzieht, ein Junge in ihrem alter und plötzlich merkt sie, was ihr alles vorenthalten wird. Sie möchte die Welt nicht nur durch ihre Bücher erleben, sonder auch in echt, doch das ist gefährlich.....

Es gibt genug anderes, vor dem du dich fürchten kannst.
Die Liebe kann dir nichts antun.
Seite 99.

Der Schreibstil von Nicola Yoon hat mir wieder sehr gefallen. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht von Maddy. Die Kapitel sind kurz gehalten und es gibt auch immer wieder Zeichnungen oder andere Auflockerungen. Außerdem eigene Definitionen von Maddy. Diese Details haben mir sehr gut gefallen, sie lockern die Geschichte nicht nur auf, sondern unterstreichen auch die einzelnen Szenen. Es gibt auch so einige schöne und tiefgründige Sätze. Und wie auch In the Sun is also a Star fließen ein paar Informationen mit ein.

Die Charaktere: Maddy ist unsere Protagonistin, da die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird, lernen wir sie gut kennen. Sie ist ein starkes Mädchen, versinkt nicht im Selbstmitleid, sondern hat sich mit ihrer Krankheit arrangiert. Und doch möchte sie mehr vom Leben, mehr als sterile Räume, mehr als die tägliche Routine. Erst durch Olly entspringt dieser Wunsch nach mehr. Olly hat es auch nicht leicht, nachdem sein Vater seinen Job verloren hat, tyrannisiert er die Familie. Er war mir auch sympathisch, doch erfährt man nicht so viel von ihm, wie ich mir gewünscht hätte.

Die Geschichte. Durch den leichten Schreibstil und die vielen kleinen Kapitel, sowie die Bilder / Auflockerungen konnte ich das Buch sehr schnell und flüssig lesen. Doch der Sog, den The Sun is also a Star bei mir auslöste blieb aus. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ab der Hälfte der Geschichte eine Vermutung hatte, die sich dann auch bestätigt hat. So war ich nicht so überrascht, wie bestimmt viele andere. Trotzdem hat diese Vermutung auch meinen Lesefluss beflügelt, da ich unbedingt wissen wollte, ob ich recht habe. Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir auf jeden Fall. Und wer vor dem Buch zurückschreckt, weil er etwas sehr traurig erwartet, dem kann ich nur gut zusprechen. Das Buch hat eine sehr lebensbejahende Botschaft. Maddy ist isoliert in ihrer Welt, weil sie es muss. Wie viele von uns isolieren sich freiwillig.

Fazit:
Eine schöne Geschichte darüber, sein Leben zu leben und keine Angst davor zu haben.
Darüber wie Liebe einen beflügeln kann, aber auch Einschränken.
Die vielen schönen Bilder / Zeichnungen haben mir sehr gut gefallen, genauso wie der leichte Schreibstil und die Idee der Geschichte.
Ein kleines bissl etwas hat mir noch gefehlt, deswegen nur 4,5 Weingummis.

Bewertung vom 16.04.2017
Karma Girl / Bigtime Bd.1
Estep, Jennifer

Karma Girl / Bigtime Bd.1


ausgezeichnet

Jennifer Estep gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen, deswegen war ich auch sehr auf ihre neue Reihe gespannt. Wobei neu relativ ist, da das Buch schon vor 10 Jahren im original erschien ist. Aber ich freue mich, dass nun auch diese Reihe von ihr übersetzt wird.

Superhelden sind nicht perfekt, weißt du? Dass einige von uns superstark sind, bedeutet nicht, dass wir nicht Angst haben können. Auch für fürchten uns und sind manchmal unsicher und haben Sorgen. Seite 148

Zum Inhalt: Carmen Cole ist Reporterin, doch keine Gewöhnliche. Nachdem sie ihren Verlobten in einer prekären Situation erwischt hat, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, alle Superhelden und Schurken zu enttarnen. So zieht sie von Stadt zu Stadt und demaskiert so einige. Bis sie in Bigtime landet, dort soll sie die ansässigen Superhelden die Fearless Five enttarnen und die dazugehörigen Erzfeinde. Doch es läuft nicht wie gedacht und Carmen muss sich einer Tragödie stellen, die so einiges verändert. Noch dazu hat es die bösartige Malefica auf sie abgesehen und möchte, dass Carmen die Identität des äußerst attraktiven Strikers auffliegen lässt.

Das Cover passt richtig gut. Man sieht sofort, hier geht es um Superhelden und das Schlichte schwarz mit der Skyline im Hintergrund hat was. Außerdem ist der Titel auch passend, da das Thema Karma immer wieder eine Rolle spielt.

Ich mag den Schreibstil von Jennifer Estep sehr. Hier hat sie wiedereinmal eine taffe Protagonistin geschaffen. Die aber auch immer mal wieder mit sich hadert und etwas im Selbstmitleid versinkt, aber da schafft die Autorin noch die Kurve, bevor es zu nervig wird. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Carmen. Diese hat einen schönen Humor und besonders ihre Vorliebe für Kuchen machten sie mir sympathisch. Ein schönes Detail sind die Namen, Carmen Cole, Fiona Fine, Sam Sloane usw. da kommt das Superhelden Feeling so richtig gut zutage. Estep schreibt für gewöhnlich eher fantasyhaltige Romane, doch für mich gehört dieses Buch auch in diese Kategorie. Den so ist zum Beispiel eine Frau, die Feuerbälle werfen kann hier zwar eine Superheldin, aber man denke nur an Mab Monroe aus der Spinnen Reihe. Ihr versteht was ich meine?

Carmen ist der Hauptcharakter in Karma Girl. Sie ist in meinen Augen ein typischer Charakter für die Autorin. Carmen sieht durchschnittlich aus und hat etwas in der Vergangenheit erlebt, das sie belastet. Außerdem ist sie nicht auf den Mund gefallen und eine starke Protagonistin. Striker nimmt den männlichen Part ein. Er ist ein Superheld, über den zu Beginn sehr wenig bekannt ist. Ich konnte mir schon sehr früh denken, wer er in Wirklichkeit ist, genauso wie bei den anderen Charakteren. Nur Carmen braucht da etwas länger. Er ist ein sympathischer Kerl, an manchen Stellen hätte ich mir von ihm ein dominanteres Auftreten gewünscht. Das er mal auf den Tisch haut und sagt, was Sache ist.

Wie ein einziger Vorfall die Leben von so vielen Leuten beeinflussen kann. Aber so ist Karma nun mal. Seite 265

Die Geschichte rund um Bigtime und die Superhelden hat mir gefallen. Ich mag zwar Superheldenfilme, doch ein Buch in dem sie eine Rolle spielen, habe ich noch nicht gelesen, so war dies etwas Neues für mich. Es gab immer wieder actionreiche Szenen, aber auch die Romantiker wurden bedient. Manches war in meinen Augen zu offensichtlich und hat mich manche Nerven gekostet. Ich hatte aber trotzdem Spaß beim Lesen. Auf den nächsten Band Hot Mama bin ich gespannt, in diesem wird es um Fiona Fine gehen.

Fazit:
Mit Band 1 der Bigtime Reihe hat Jennifer Estep wieder mal meinen Geschmack getroffen.
Es gibt so einige actiongeladene Szenen, aber auch was fürs Herz, noch dazu eine taffe Protagonistin und ganz viele Superhelden.
Auf den nächsten Band bin ich schon gespannt.
4,5 Sterne

Bewertung vom 14.04.2017
Magonia Bd.1
Headley, Maria D.

Magonia Bd.1


sehr gut

Der Tod ist der Weihnachtsmann der Erwachsenenwelt. Nur eben umgekehrt. Der Typ, der einem sämtliche Geschenke wegnimmt. In seinen großen Sack steckt er all die Dinge, die das Leben eines Menschen ausmachen. Seite 10

Zum Inhalt. Aza ist fast 16 Jahre alt, dass sie überhaupt so alt wurde ist eine Überraschung, denn sie hat eine seltene Lungenerkrankung. So selten, dass diese nach ihr benannt wurde. Aza kann nicht richtig atmen, es ist fast so, als würde sie ersticken. Und wäre dies nicht genug, passieren auch noch seltsame Dinge. Eine Schar bunt gemischter Vögel versammelt sich vor ihrem Fenster und war das etwa ein Schiff in den Wolken. Nein, wieso sollte ein Schiff in einer Gewitterwolke segeln und die Feder, die man auf den Röntgenaufnahmen in ihrer Lunge sieht, ist bestimmt nur ein Fehler, oder?

Maria. D. Headley hat sich hier eine ganz besondere Geschichte ausgedacht. Die sehr Fantasie geladen ist. Zuerst steht Aza und ihre Erkrankung im Mittelpunkt, dies ändert sich aber, als sie ein Schiff in den Wolken entdeckt und sie und ihr bester Freund Jason dann anfangen zu recherchieren. Daraufhin folgt ein einschneidendes Erlebnis und Aza ist in Magonia. Von dort an ist das Kopfkino gefragt. Zuerst hatte ich Probleme mir alles vorzustellen, weil es einfach so ungewöhnlich ist. Meine Fantasie konnte nicht auf bereits erstellte Bilder zurückgreifen, sondern musste diesen Entwurf der Autorin erst mal ganz neu erschaffen. Durch die Beschreibungen gelingt dies zwar gut, aber an manchen Stellen war es schon ziemlich abgedreht. Man muss sich hier finde ich Zeit nehmen und wirklich alles visualisieren, damit man als Leser auf seine kosten kommt.

Sogar Menschen, die noch nie ein Wunder gesehen haben, können an Wunder glauben, Aza Ray. Sogar Menschen, die noch nie das Licht gesehen haben, Menschen, die man im Dunkeln gehalten hat, Menschen, die schneeblind geworden sind oder himmelsblind- selbst die können an fantastische Dinge glauben. Seite 355

Charaktere: Erzählt wird die Geschichte aus der Ich- Perspektive von Aza und manchmal wechselt man auch zu Jason. Aza ist alleine schon durch ihre Erkrankung ein ungewöhnliches Mädchen, aber auch eine Kämpferin. Ich mochte die Art, wie sie mit ihrem Schicksal umgeht und sich nicht unterkriegen lässt. Auf der Erde war sie mir sehr sympathisch. Dann in der Luft büßte sie ein paar Punkte ein, weil sie manches für meinen Geschmack zu sehr hinnahm bzw. merkte, dass da was nicht so stimmt, aber es zugelassen hat. Letztendlich passte es aber wieder. Jason hingegen ist mein Lieblingscharakter. Er ist ein unglaublich guter Freund und seine Ticks machten ihn mir noch sympathischer. Eine Szene, in der ein Krokodilskostüm eine Rolle spielt, brachte mich gleichzeitig zum Lachen und zum Schmelzen. Allgemein sind die meisten Charaktere eher speziell und nicht 0815.

Die Idee hinter der Geschichte hat mir gut gefallen, durch reale Bezüge bekommt sie einen schönen Touch. Doch in Magonia kam meine Fantasie an ihre Grenzen. Diesen speziellen Weltenentwurf muss man der Autorin aber trotzdem zugute halten. Sie kreieren Gewitterhaie und Fledermaussegel nur als kleines Beispiel. Sie bringt auch kritische Punkte, wie die zunehmende Umweltverschmutzung oder die Ausbeutung von Ressourcen mit ein, sowie das Thema Ausbeutung andere Lebewesen. Gerade zu Beginn geht es stark um das Sterben und die Akzeptanz, aber auch Familie und Freundschaft spielen eine Rolle.

Mein Fazit:
Ich weiß immer noch nicht recht, wie ich das Buch bewerten soll.
Die Idee der Geschichte und die verschiedenen Elemente waren toll.
Der Weltenentwurf sehr ungewöhnlich und die Charaktere speziell.
Doch trotz guter Beschreibungen der Autorin konnte ich mir nicht immer alles vorstellen.
Doch was ich mir vorstellen konnte, ergab ein Fantasie geladenes Kopfkino.
Auf den Nachfolger bin ich sehr gespannt.

Bewertung vom 09.04.2017
DuMont Reise-Bildband Norwegen

DuMont Reise-Bildband Norwegen


ausgezeichnet

Da Norwegen ein heißer Anwärter für mein Urlaubsziel diesen Sommer ist, dachte ich mir mit diesem Bildband kann ich schon mal erste Eindrücke sammeln. Und dies ist durch die beeindruckende Bildauswahl auch gelungen.

Dies ist ein massiver Bildband mit 182 Seiten, es befindet sich auf jeder Seite ein Bild. Manchmal nehmen sie eine Doppelseite ein, somit kommt die wunderschöne Landschaft noch mehr zur Geltung z.b beim Weltnaturerbe dem Geirangerfjord. Zu jedem Bild gibt es einen kleinen Text bzw. eine Erklärung, was man da gerade sieht und evtl. noch ein paar Infos dazu. Aber der Text ist eher dezent gehalten, das Augenmerk liegt eindeutig bei den Bildern und diese sollen mehr für sich selbst sprechen. Die Qualität der Aufnahmen ist sehr gut, auch Details kann man erkennen. Allgemein ist die Qualität des Bildbandes sehr ansprechend. Sei es der massive Einband oder die schön dicken Seiten.

Aufgebaut ist der Bildband nach Region. Wir starten an der Südküste, über Oslo nach Westnorwegen, danach geht es nach Fjellnorwegen, Ostnorwegen und Telemark. Von Trondheim aus geht es dann nach Norrland und Lofoten bis zum hohen Norden. In den jeweiligen Kapiteln kann man nicht nur Bilder von der Landschaft bestaunen, sondern auch die einheimischen Tiere, traditionelle Bauten und aber auch moderne wie das Opernhaus in Oslo. Am Ende gibt es noch ein kleines Verzeichnis, Norwegen auf einen Blick, dort findet man noch Informationen zu den Städten / Regionen. Und ein paar Daten und Fakten zu der Geschichte von Norwegen.

Ein Highlight sind die ausklappbaren Bilder z.B die des kleinen Fischerdorfes Reine. Dort kann man die Ganze bracht der Landschaft auf Vier aneinandergereihten Bildern betrachten. Oder die Drei Bilder, die den Preikestolen zeigen.

Fazit:
Ihr interessiert euch für Norwegen oder schaut euch einfach gerne beeindruckende Bilder von fernen Orten an, dann kann ich euch diesen Bildband nur empfehlen.
Super Qualität und schöne Bilder.

Bewertung vom 09.04.2017
Rache und Rosenblüte / Tausend und eine Nacht Bd.2
Ahdieh, Renée

Rache und Rosenblüte / Tausend und eine Nacht Bd.2


sehr gut

Band 1 der Dilogie, Zorn und Morgenröte hat mir mit kleinen Abstrichen gut gefallen, so war ich sehr auf den Nachfolger gespannt. Besonders nachdem Band 1 so böse geendet hat.

Wir sind wie eine Rose, die aufblüht, so werden wir für uns selbst klarer. Pos. 1269

Das Cover passt gut zum Vorgänger. Der Stil ist gleich geblieben und die Schnörkel gefallen mir, sowie die Farbe. Dieses Bullauge finde ich zwar immer noch nicht schön, aber zusammen schauen sie gut im Regal aus. Zu Beginn des Buches gibt es wieder eine Karte und die jeweiligen Kapitel tragen eine passende Überschrift und ein paar Symbole.

Zu Beginn hatte ich Probleme wieder in die Geschichte rein zu kommen. Band 1 ist zwar erst ein Jahr her, aber ich habe gut 50 Seiten gebraucht, bis ich angekommen bin. Und dann noch mal gut 50 Seiten, bis ich richtig abtauchen konnte. Von diesem Zeitpunkt aus war ich aber total gefesselt von der Handlung und wollte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Renée Ahdieh hat auch hier wieder einen eigenen und oft poetischen Schreibstil, dieser hat mit sehr gut gefallen. Es gab so einige Sätze, die ich mir unterstrichen habe und ich hoffe die Autorin verzaubert uns noch mit einigen anderen Werken.

In Band 1 mochte ich Shahrzad und ihre Art nicht so sehr. Ich weiß nicht, ob sie sich verändert hat oder ich mich. Auf jeden Fall mochte ich sie hier viel lieber, ihr loses Mundwerk nervte mich überhaupt nicht mehr. Die Aufeinandertreffen mit ihr und Chalid habe ich genossen. Ich mochte die beiden zusammen sehr gerne, die Gefühle der beiden kamen sehr gut bei mir an und ich habe förmlich das Feuer zwischen ihnen gespürt. Und da beide ein sehr hitziges Gemüt haben, kam es oft zu Funken. Beide sind Temperamentvoll und halten ihre Meinung nicht hinter dem Berg. Auch die Wortgefechte in Verbindungen mit den anderen Charakteren habe ich gerne gelesen.

Seine Worte waren Funken, die ins Feuer geworfen wurden. Seine Berührung war wie Feuer auf ihrer Haut. Pos. 2164

Die Entwicklungen zwischen den ganzen Charakteren fand ich interessant. Auch wenn es eine traurige Szene gab. Auch konnte mich die Autorin einmal so richtig überraschen. Es gibt auch wieder einen Magie Anteil, dieser war für mich aber nicht so greifbar. Das Setting in der Wüsten hat mir wieder sehr gefallen, ist es doch etwas anderes als normal.

Fazit:
Ein schöner Abschluss der Reihe.
Es hat zwar etwas gedauert, bis mich das Buch packen konnte, doch danach wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Shahrzad und Chalid haben mir zusammen sehr gefallen, wie sie sich gegenseitig anziehen und doch ihre unliebsamen Kommentare abgeben.
Das orientalische Setting war auch wieder super.

Bewertung vom 04.04.2017
Dark Mafia Prince / Dangerous Royals Bd.1 (eBook, ePUB)
Martin, Annika

Dark Mafia Prince / Dangerous Royals Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Angesprochen hat mich hier sofort das Cover. Ich liebe Männer in Anzügen. Die Schriftart finde ich nicht so ansprechend, dafür den Effekt, wie das Schwarze aufbricht. Passt zur Handlung. Der Klappentext hat dann sein Übriges getan. Die Mafia ist eine Thematik, über die ich bis jetzt nur in der Arkadien Reihe gelesen hatte. Deswegen hat mich dieser Aspekt auch angesprochen.

Zum Inhalt: Aleksio Degrusha ist neun Jahre alt, als er mit ansehen muss, wie das Imperium seines Vaters gestürzt wird. Seine Eltern ermordet und seine Brüder verschleppt werden. Danach folgen Jahre auf der Flucht und hartes Training. Doch nun ist die Zeit gekommen Rache zu nehmen, Rache an dem Mann, der seinen Vater verraten hat und den Clan an sich gerissen hat, Aldo Nikoll. Und wie geht dies besser, als über seine Tochter Mira, den diese ist seine einzige Schwachstelle. Doch Mira und Aleksio waren als Kinder befreundet und dieses alte Band wird aufs neue heraufbeschworen, als die beiden sich wieder begegnen.....

Was wieder einmal eines zeigt - wenn man etwas gründlich genug kaputt macht, verliert es seine Fähigkeit zu fühlen. Pos. 40

Ich hatte leider etwas Probleme mit dem Schreibstil von Annika Martin. Immer wieder bin ich aus dem Text geflogen und bei den Sätzen gestolpert. Ich glaube es lag an den Satzstellungen, oder ihre Art zu schreiben liegt mir einfach nicht. Auf jeden Fall konnte ich das Buch leider nicht so flüssig lesen. Sie erzählt die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven. Wir begleiten natürlich Mira und Aleksio, aber auch seinen Bruder Viktor. Um diesen wird es dann hauptsächlich in Band 2 Wicked Mafia Prince gehen. In Band 1 schwenkt die Autorin nur manchmal zu ihm.

Zu den Charakteren. Aleksio ist ziemlich kaputt. Fast 20 Jahre ist es her, dass er mit ansehen musste, wie alles was er hatte zerstört wurde. Danach wurde er von einem Profikiller beschützt und ausgebildet. Um später, wenn alle drei Degrusha Brüder vereint sind sein Geburtsrecht einzufordern. Er ist loyal und liebt seine Brüder. Im Verlauf des Buches durchlebt er eine Entwicklung, die für mich nicht ganz passte. Seinen Charaktere an sich konnte ich gut verstehen, da seine Hintergründe ausreichend beleuchtet wurden. Mira, die verwöhnte Mafia Prinzessin. Dieses Image lässt sie die Welt glauben, um sicher abzutauchen. Den in Wirklichkeit arbeite sie als Anwältin und setzt sich für die Schwachen und Hilflosen ein. Nichtsdestotrotz ist sie die Tochter ihres Vaters und weiß, wie es in der Mafia läuft. Auch ihren Charakter fand ich gut dargestellt. Sie möchte nichts mit der Gewalt zu tun haben, sondern lieber den Menschen helfen. Doch auch bei ihr gab es einen Punkt, wo ich ihr Handeln nicht verstehen konnte.

Menschen ändern sich, und manchmal verlieren sie ihre verdammt Seele. Pos. 535

Zur Handlung, ich mag dieses Rache Motiv total gerne. Ich finde, es bringt immer so eine schöne Dynamik in die Geschichte, wie auch hier. Es kommt keine Langeweile auf und die Geschichte geht stetig voran. Natürlich entwickelt sich auch etwas zwischen Mira und Aleksio, dadurch gibt es ein paar heiße Szenen. Bei denen das Thema Dominanz und Beherrschen eine große Rolle spielt. Eine Szene war für mich etwas grenzwertig, die Autorin hat aber gegen Ende noch mal etwas geschrieben, was das Ganze für mich wieder ins Lot gebracht hat. Das Thema Mafia wird hier zum Glück nicht romantisiert. Es geht brutal zur Sache. Die Handlung ist nicht ganz abgeschlossen in diesem Band, deswegen bin ich auch sehr gespannt auf den Nachfolger.

Fazit:
Eine spannende und dynamische Geschichte über den Princen,
der seinen rechtmäßigen Platz als König der albanischen Mafia einfordert.
Die Geschichte hat mit gut gefallen,
doch konnte ich nicht immer alle Handlungen der Charaktere nachvollziehen.
3,5 Sterne

Bewertung vom 28.03.2017
Für uns macht das Universum Überstunden
Walters, Meredith

Für uns macht das Universum Überstunden


ausgezeichnet

Zum Inhalt. Ellie McCallum hat es in der Lotterie des Lebens nicht gut getroffen, von der Mutter verlassen, wechselt sie von einer Pflegefamilie zur nächsten. In einer davon lernt sie Dania kennen, die beiden verbünden sich, um denn Annäherungsversuchen ihres Pflegevaters zu entweichen. So kommt Ellie dann auch in ihre Clique unter, diese besteht aus Sex, Drogen und wilden Partys. Flynn kommt neu an die Schule und ist anders, er leidet an Asperger, was den Mitschülern aber egal ist. Sie machen sich über ihn lustig und mobben ihn massiv. Doch irgendwie fühlt Ellie sich zu ihm hingezogen. Sie, die Bindungsprobleme hat und unter Wutausbrüchen leidet, mag den kautzig wirkenden Flynn, der mit seiner ehrlichen Art einen Nerv bei ihr trifft. Doch hat sie viel zu große Angst vor ihrer Clique, so führt ein scheinbar harmloser Streich zu 2 Jahren Jugendhaft und einem noch respektloseren Leben, bis sie nach 6 Jahren Flynn wieder begegnet....

Manche Menschen traten in unser Leben,
stellten es komplett auf den Kopf und verschwanden dann wieder,
ehe wir sie festhalten konnten.
Seite 393

Schon mit den ersten Seiten konnte mich Meredith Walters überzeugen. Ihr Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen, die Worte sind leicht gewählt, doch die Thematik und die damit verbundene Ehrlichkeit oder eher Schonungslosigkeit hat mich öfters schlucken lassen. Wer hier Friede, Freude Eierkuchen erwartet wird enttäuscht. Hier geht es um ganz viele echte Menschen, mit echten Fehler und so einigen Macken. Der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gefallen. Der Prolog hat meine Neugier geweckt und der Epilog hat mir feuchte Augen beschert. Dazwischen wird die Geschichte in der Ich-Perspektive von Ellie aus der Gegenwart erzählt, auch mit Erinnerungen an die Vergangenheit. Hin und wieder gibt es Kapitel aus der Sicht von Flynn, diese spielen aber alle in der Vergangenheit, zu der damaligen Schulzeit der beiden.

Das Universum hatte wirklich Überstunden gemacht, um uns zusammenzubringen.
Seite 266

Zu den Charakteren. Ellie ist unsere Protagonistin und alles andere als Sympathisch auf den ersten Blick. Sie und ihre Freunde könnte man als " White Trash" bezeichnen. Da werden wild Drogen eingeworfen, mit jedem geschlafen, der halt gerade da ist und wer ein Problem hat, bekommt ein paar auf die Fresse. Besonders schlimm und nervig fand ich hier Dania, ihre beste Freundin, den diese ist schwanger, ändert aber nichts an ihrem Lifestyle. Das Ellie da nicht so richtig rein passt merkt man schnell, doch leider braucht sie dafür ihre Zeit. Doch es war schon diesen Werdegang zu verfolgen. Flynn leidet an Asperger, dieser Aspekt dominiert seinen Charaktere. Ich habe schon einige Bücher mit Protagonisten gelesen, die an dieser Krankheit leiden und finde die Autorin hat diese hier sehr gut dem Leser näher geführt.


Zur Geschichte. Ellie und Flynn sind wirklich ein ungleiches Paar. Umso berührender fand ich es, mit zu erleben, wie sie sich langsam näher kommen. Wie sehr Ellie sich auf Flynns spezielle Bedürfnisse einlassen kann und dies trotz ihren eigenen Problemen. Schon für einen Menschen, mit einer gesunden Psychische stellt so eine Beziehung einige Probleme da. Und ich fand es so schön zu lesen, wie die beiden aneinander wachsen. Umso schlimmer fand ich die Rückblicke in die Vergangenheit, was die Clique Flynn damals angetan hat. Flynn versteht oft einige zusammenhänge nicht und in manchen Situationen tat er mir so leid. Trotzdem hinterlässt das Buch bei mir einen positiven Nachdruck. Gerade, weil die Charaktere durch ihre Macken und Fehler so authentisch sind und wie sich dann alles fügt.

Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte, über ein besonderes Paar.
Die triste und oft schonungslose Kulisse hat der Geschichte genauso wie die Charaktere mit ihren Macken und Fehler Authentizität verliehen.
Den Werdegang der beiden und die zarten Annäherungsversuche haben mir sehr gut gefallen.
4,5 Sterne