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Pusteblümchen
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 320 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Super spannender Plot

Emily Brandt und William Nihlzén wollen heiraten. Eigentlich hat Emily alles perfekt durchgeplant, aber dann findet sie am Tage ihrer Hochzeit um kurz nach Mitternacht eine Leiche.
Die Story wird im Wechsel aus der Perspektive von Emily, Erik, Annika und Mats erzählt. Zudem wechselt die Handlung zwischen der Gegenwart und den Ereignissen in der Vergangenheit acht Jahre zuvor. Damals kam es zu einem schrecklichen Unfall, durch den Emilys Bruder Erik an den Rollstuhl gefesselt wurde. William war in diesen Unfall involviert, weshalb weder Erik noch Emilys Mutter Annika die Hochzeit befürworteten.
Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht. Die Spannung ist enorm hoch und die Wendungen haben mich mehrfach überrascht.
Auch wenn hier die Handlung eine vollkommen andere war, der Aufbau des Buches mit seinen Perspektivwechseln und den Rückblicken in die Vergangenheit hat mich sehr an „Happy New Year“ der Autorin erinnert. Für mich war das kein Problem, dennoch hoffe ich, dass Malin Stehn ihren nächsten Thriller nicht in dieses Förmchen presst.

Bewertung vom 07.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


ausgezeichnet

Spannung pur

Als Ishikli Caner sich von der türkischen Mafia abwendet, entführt der Vatikan ihren Bruder und zwingt sie damit nach Rom. Bei dem Versuch ihren Bruder und unschuldige Zivilisten vor dem perfiden Spiel des Vatikans zu retten, gerät Ishikli schnell selbst in größte Gefahr.

Ishikli ist eine starke Persönlichkeit, sehr beeindruckend und nach und nach erfährt man immer mehr über ihre Vergangenheit. Neben ihr gibt es viele weitere Charaktere, die alles andere als Mainstream sind.
Der Thriller spielt in Berlin und Rom und ich hatte beim Lesen das Gefühl direkt vor Ort zu sein obwohl ich bisher weder Berlin noch Rom gesehen habe.
Die Handlung hat mich durchgehend fesselnd und überraschende Wendungen sorgen für Hochspannung. Auf mich wirkte alles total authentisch und real, was für einen grandiose Schreibweise des Autors spricht.

Der Epilog sorgt dann dafür, dass ich nun so richtig gespannt auf den nächsten Teil warte.

Bewertung vom 31.08.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Ein Land - drei Schicksale

In diesem umfassenden Werk begleiten wir Konrad, Brigitte und Andrè in 80 Jahren durch die deutsche Geschichte.

Durch Konrad erhalten wir Informationen über die Zeit ab 1918. Er verliebt sich in Selma, die durch einen Sauerstoffmangel bei der Geburt eine behinderte Zwillingsschwester namens Alma hat. Konrad will Medizin studieren, um Alma und damit auch Selma zu helfen.

Brigitte flieht nach dem Krieg mit ihren Eltern nach Westberlin, da sich ihr Bruder gegen das Regime aufgelehnt hat. Sie selbst ist Anhängerin der kommunistischen Partei.

Der Zeitstrang um Andrè handelt von der Zeit um 1970 bis 1990. Er wurde adoptiert, lebt in der DDR und begibt sich auf die Suche nach seinen Wurzeln.

Diese drei sehr unterschiedlichen Protagonisten stehen jeder für ein Stück der Deutschen Geschichte. Anhand von ihnen erfährt man viel über das Leben der Gesellschaft, die politische Situation und die damit einhergehenden Veränderungen.

Da die Handlung nicht chronologisch erzählt wird, stattdessen springt das Geschehen zwischen den Protagonisten hin und her. Die Zusammenhänge zwischen ihnen haben sich mir erst zum Ende hin erschlossen.

Auch wenn die Charaktere fiktiv sind, die geschichtlichen Hintergründe sind es nicht. Die Handlung hätte genau so passiert sein können und bildet ein interessantes Stück Zeitgeschichte ab.

Bewertung vom 24.08.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


ausgezeichnet

Weitere Ermittlungsarbeiten von Alma Täuber

Bereits die ersten beiden Bände mit Alma Täuber dem Fräulein vom Amt hatte mir gut gefallen und ich habe schon gespannt auf weitere Ermittlungen von ihr gewartet.
Ein internationales Schachturnier im Kurhaus von Baden Baden lässt die Stadt lebendig werden. Alma und ihre Freundin Emmi werden dabei ebenso vom Schachfieber gepackt wie auch alle anderen.
Nachdem Gertrude, die Cousine einer Kollegin, tot in einer Wäschetrommel gefunden wird, geht die Polizei von Selbstmord oder einem Unfall aus. Alma kann sich das nicht vorstellen und beginnt, trotz der Warnungen von Kriminalkommissar Ludwig Schiller, zu ermitteln.
Auch dieses Mal wird es wieder schnell spannend, es bleibt nicht bei einer Toten und für Alma wird es gefährlich.
Es gibt aber nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern auch einiges an privaten Details, wodurch die Charaktere richtig menschlich werden.
Neben einem interessanten Kriminalfall gibt es historische Informationen zu der damaligen politischen und gesellschaftlichen Situation. Dadurch ist ein unterhaltsamer Kriminalroman entstanden, dessen Auflösung ich wieder einmal nicht vorhergesehen habe.

Bewertung vom 24.08.2023
Aenne und ihre Brüder
Beckmann, Reinhold

Aenne und ihre Brüder


ausgezeichnet

Eine erschütternde Familiengeschichte

Ich lese gerne historische Romane und dabei ist es mir wichtig, dass diese auf wahren Begebenheiten beruhen oder zumindest nah im Zeitgeschehen sind.
In diesem Buch hat Reinhold Beckmann über das Leben seiner Mutter Aenne und ihre vier Brüder Franz, Hans, Alfons und Willi geschrieben. Dabei hat er sich auf Gespräche mit seiner Mutter Aenne, die Feldpostbriefe ihrer Brüder aus dem Krieg und Details, die ausführliche Recherchearbeiten vermuten lassen gestützt.
Während des Zweiten Weltkriegs werden Aennes Brüder eingezogen. Anhand von Briefen, die diese Aenne geschrieben haben, wird der Krieg, der Alltag, die damaligen Gräueltaten direkt wieder lebendig. Das Leben der Menschen, die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen werden lebendig dargestellt.
Es ist eine Lektüre die erschreckt und berührt und wieder einmal deutlich macht, dass es im Krieg nur Verlierer gab.

Bewertung vom 09.08.2023
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


ausgezeichnet

Aus dem Leben gegriffen

Für mich war dies das erste Buch von Doris Knecht und ich bin so begeistert von ihrer Art zu schreiben, dass ich unbedingt weitere Bücher der Autorin lesen möchte.

Sie beschreibt Geschichten aus dem Leben. Die Protagonistin ist hier eine alleinerziehenden Mutter von Zwillingen, die gerade das Haus verlassen. Da für sie alleine die Wohnung zu groß und nicht finanzierbar ist, muss sie sich räumlich verändern. In kurzen Kapiteln erinnert sie sich nun an vergangene Ereignisse aus vollkommen unterschiedliche Situationen.
Ich bin den Gedanken der Protagonistin gerne gefolgt und sie habe dazu geführt, dass auch ich mich an so einiges erinnert habe.

Mich hat das Buch vor allem deswegen so begeistert, da es so dicht an meiner eigenen Situation war und ich dadurch die Gedanken der Protagonistin ausgesprochen gut nachvollziehen konnte.

Bewertung vom 09.08.2023
Die Bücherjägerin
Beer, Elisabeth

Die Bücherjägerin


ausgezeichnet

Eine lebensverändernde Reise

Bücher, in denen Bücher eine ganz besondere Rolle spielen, sind für mich besonders reizvoll.
Sarah liebt das Lesen, Bücher und alles, was damit zusammenhängt. Zusammen mit ihrer Tante Amalia ist sie als Bücherjägerin tätig. Da Sarahs Eltern, als sie gerade mal 10 Jahre alt waren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, wachsen sie und ihre Schwester Milena bei ihrer Tante Amalia auf. Nachdem diese gestorben ist und Sarah, die sich gerne von Menschen zurückzieht, versucht mit dem Verlust und den damit zusammenhängenden Aufgaben zurechtzukommen, bittet Benjamin sie um Hilfe. Benjamin ist ein Bibliothekar aus London und Sarah soll ihm dabei helfen eine alte römische Straßenkarte zu finden. Nach kurzem Zögern sagt Sarah zu und die beiden begeben sich auf eine Reise, die Sarahs Leben verändert.

Alles wird aus der Perspektive von Sarah erzählt. Während der Reise begleiten wir sie nicht nur bei der Suche nach der Karte, sondern tauchen auch in ihre Vergangenheit ein und erfahren einiges über ihre Familie und ihre Kindheit.

Das Buch hat einen leicht philosophischen Touch und bietet viele Gelegenheiten um über kleine oder auch größere Dinge des Lebens nachzudenken. Es geht dabei um viel mehr als nur um die Suche nach der Karte. Ein wenig Liebesgeschichte, Themen wie Verlust Trauer, Anderssein, Rassismus, Diversität und etwas Abenteuer sind auch dabei.

Bewertung vom 04.08.2023
Rattensommer
Pickel, Juliane

Rattensommer


sehr gut

Ein bedrückender Roman über eine Teenagerfreundschaft

Es ist Sommer und die beiden 15-jährigen Freundinnen Sonny und Lou verbringen viel Zeit miteinander. Sonny hat durch eine unglücklich endende Auseinandersetzung schon früh ihre Mutter verloren. Nun wird der „Mörder“ aus der Haft entlassen und Sonny hat nichts anderes mehr als Rache im Kopf. Dadurch verändert sich die Beziehung der beiden Mädchen.
Lou versucht Sonny zu unterstützen und Sonny fordert, meint scheinbar sich so ziemlich alles erlauben zu können. Lou ist leider viel zu zurückhaltend, um sich gegen ihre Freundin zur Wehr zu setzen. Es ist aber nicht nur Sonny, die in der Vergangenheit viel erleiden musste, auch Lou hat schon so einiges mitgemacht.

Auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Leichter Stoff ist das nicht. Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonistinnen verdient nicht wirklich ihren Namen.

Das es sich um ein recht dünnes Buch handelt, gerade mal 256 Seiten, möchte ich gar nicht mehr zur Handlung sagen.

Mich hat der Roman nicht komplett überzeugt, da so viel ungesagt blieb und das Ende sehr offen ist. Dennoch werden hier die Emotionen und was aus Hass und Rache entstehen kann gut beschrieben.

Bewertung vom 03.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


ausgezeichnet

Vier Schicksale

Walja will mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren und begibt dazu auf Spurensuche. Dabei erfährt sie eine Menge über ihre Urgroßmutter, Großmutter und ihre Mutter und wir erfahren viel über vier vollkommen unterschiedliche Frauen aus vier Generationen und das Leben in Russland im 20. und 21. Jahrhundert, beginnend nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart.

Der Roman ist autobiografisch und entsprechend authentisch gelingt es der Autorin das Leben der Frauen zu schildern. Es sind ganz alltägliche Situationen, die hier in gut verständlichen Sätzen eindringlich dargestellt werden. Die Handlung wird durchgehend in der Gegenwart erzählt, wechselt aber zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her.

Interessant sind die Unterschiede zwischen Russland und Deutschland, die hier deutlich dargestellt werden.

Die Schicksale sind bewegend und interessant zu lesen, ich hätte mir lediglich etwas mehr Bezug zu der jeweiligen politischen Situation gewünscht.

Bewertung vom 28.07.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Ein starker Mutter-Tochter-Roman

Die Geschichte von Silvia und ihrer Mutter Evelyn wird in zwei Handlungsebenen erzählt.
Einmal erfahren wir alles über das Leben von Silvia im Jahr 1989, in dem sie mit ihrer gerade erst geborenen Tochter Hannah von Berlin in ihre ehemalige Heimat flieht und im Jahr 1950 dreht sich zunächst alles um die Hochzeit und das Leben von Evelyn.

Die Erzählstränge könnten kaum unterschiedlicher sein und beide sind typisch für die jeweilige Zeit. Evelyn hat das Leben, das viele junge Mütter in den 1950er Jahren führten: Heirat, Haus, Kind und keine Karriere, obwohl sie gerne als Ärztin arbeiten würde. Silvias Leben ist chaotisch und ungewiss und sie stellt sich mit ihrer kleinen Tochter der Vergangenheit ihrer Familie.

Mutter und Tochter könnten kaum unterschiedlicher sein und dennoch nähern sie sich im Verlauf der Handlung an. Emotional und spannend wird hier die Vergangenheit aufgerollt, in der die Familiengeschichte aufgedeckt und zu einem stimmigen Roman verflochten wird.

Mir gefiel hier der Wechsel im Schreibstil zwischen den Zeiten sehr gut, da dadurch der Kontrast zwischen dem Leben von Mutter und Tochter deutlich hervorgehoben wird.