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Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2022
Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1
Mackintosh, Clare

Die letzte Party / Ffion Morgan Bd.1


sehr gut

Spannende Ermittlungen zwischen England und Wales
Eine Silvester-Party im Ferienresort The Shore im kleinen Ort Cwn Coerd endet mit einer Leiche im See. Es ist Rhys Lloyd, der Bauherr vom Ferienresort und Sänger. Da der Tote im See gefunden wurde und dieser die Grenze zwischen England und Wales darstellt, wird aus beiden Zuständigkeiten ein Ermittler gestellt. Für Ffion Morgan und Leo Brady gestaltet sich die Suche nach dem Mörder sehr schwierig, da alle Party-Gäste zum Kreis der Verdächtigen gehören könnten.

Die Handlung ist in mehrere Erzählstränge eingeteilt. Sie springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Dabei lernen wir die Bewohner aus dem Ferienresort und die Dorfbewohner kennen. Ffion und Leo ist jeweils ein weiterer Erzählstrang gewidmet, in dem wir abwechselnd die Ermittlungen der Beiden begleiten. Hierbei bekommt der Leser auch viele Einblicke in das Privatleben, was mir an mancher Stelle leider etwas zu viel war.

Die Charaktere sind wirklich authentisch beschrieben und ich habe sofort Sympathie für Ffion und Leo entwickeln können. Jeder Charakter mit seiner ganz eigenen besonderen Biographie und seinen speziellen Eigenschaften. Die bildhaften Naturbeschreibungen und der Lokalkolorit haben der Geschichte einen sehr schönen Rahmen gegeben. Die walisischen Wörter, die hier und da unter den Dorfbewohnern gewechselt wurden, waren doch eher unaussprechlich und haben den flüssigen Schreibstil etwas unterbrochen. Dagegen fand ich Ffion‘s Humor besonders klasse. Der Spannungsbogen hat sich sehr lange auf einem durchschnittlichen Niveau eingependelt, der im letzten Drittel anstieg. Wobei mich das Ende dann wirklich überrascht hat, aber schlüssig und überzeugend dargestellt wurde. Die Covergestaltung mit der Haptik und der Farbgebung finde ich richtig super. Bei dem Titel in Spiegelschrift kann man gleich darauf schliessen, dass nichts so ist, wie es scheint. Toll gemacht und eine klare Leseempfehlung für Fans englischer Krimis.

Bewertung vom 04.12.2022
Blutmond / Harry Hole Bd.13
Nesbø, Jo

Blutmond / Harry Hole Bd.13


ausgezeichnet

Auf Harry ist Verlass
Lange musste ich auf die Rückkehr von Harry Hole warten, doch es hat sich wirklich gelohnt. Nach dem Tod von Rakel hat Harry sich nach Los Angeles abgesetzt und bekommt auch hier sein Leben nicht in den Griff und versinkt weiter im Alkohol und seiner Trauer. Währenddessen werden in Oslo zwei junge Frauen ermordet. Da es nach der Tat eines Serienmörders aussieht, würde Kommissarin Katrine Bratt Harry Hole sehr gerne mit im Boot haben, doch das wird von ihrer Vorgesetzten kategorisch abgelehnt. Der allseits bekannte und reiche Immobilienmakler Markus Røed gilt als tatverdächtig. Dieser bietet Harry ein Vermögen an, damit er privat für ihn ermittelt und die bestehenden Vorwürfe entkräftet. Mit einem sehr speziellen Team macht sich Hole auf die Suche nach dem Mörder.

Die Handlung ist wieder einzigartig komplex konstruiert, die Thematik speziell, aber durchaus sehr interessant. Die Spannung ist ab der Ermittlung auf ein sehr hohes Niveau angestiegen, wobei der Leser schon sehr früh vom Täter Kenntnis erlangt, doch die Identität bleibt bis zum Schluss im Dunkeln. Einfach fantastisch zu lesen. Wer die Vorgängerbücher kennt, weiß das Jo Nesbø seinen Charakteren sehr treu bleibt. Darauf ist wie immer Verlass. Das Cover mit dem Blutmond gefällt mir richtig gut. Geschickt wird der Titel zum Ende hin ins Spiel gebracht. Wieder richtig super durchdacht, wie die gesamte Handlung. Mich hat der Thriller von der ersten bis zur letzten Seite wieder mitgenommen, Treue zahlt sich in Lesegenuss aus. Eine ganz klare Leseempfehlung für Harry Hole Fans.

Bewertung vom 21.11.2022
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


ausgezeichnet

Sehr emotional - Leben, Freundschaft, Tod
Jo Leevers Debütroman Café Leben erzählt die Geschichte von Henrietta Lockwood, die ihre neue Arbeitsstelle in der Beratungsambulanz des Rosendale Krebszentrums antritt, um die Lebensgeschichten todkranker Patienten aufzuschreiben. Henrietta ist weder emotional noch ist sie auf Interaktionen mit ihren Mitmenschen aus, dies prädestiniert sie für den neuen Job. Ihr erster Termin ist die 66-jährige Annie, die ihre ganz eigene Erwartung an ihre Lebensgeschichte hat, denn sie möchte vergessen. Henrietta scheint es, dass Annies Geschichte unvollständig ist und so fängt sie entgegen ihrer Gemütsart an, Nachforschungen anzustellen. Während der Sitzungen nähern sich die beiden ungleichen Frauen an und so kann auch Henrietta Annie ihr Geheimnis offenbaren, dass sie seit frühester Kindheit belastet.

Die Autorin erzählt auf eindrückliche Weise von dem Leben zweier Frauen, die ihre ganz eigene Strategie für ihr Leben entwickelt haben und für die in Annies letzter Lebensphase eine ganz spezielle Freundschaft entsteht. Es ist schön zu lesen, wie diese beiden Frauen Vertrauen zueinander finden und sich gegenseitig ihre Geheimnisse und schlimmsten Erfahrungen anvertrauen können. Wie Henrietta daran wächst und auch wieder lernt, Emotionen zuzulassen. In unserer Gesellschaft wird Sterben und Tod immer noch viel zu selten thematisiert und die Autorin schafft es in ihrem Roman, dem eine ganz eigene spannende Geschichte zweier Frauen zu geben. Die Protagonistinnen sind eigenwillig, doch auf ihre Art authentisch und werden im Laufe der Handlung zunehmend sympathischer. Auch Dave, Henriettas Hund hat eine charakterliche Entwicklung durchgemacht, sehr charmant. Das Cover hätte für diesen Roman nicht besser gewählt werden können. Bei einer Tasse Kaffee von Angesicht zu Angesicht lässt es sich am besten über Lebensgeschichten sprechen. Richtig gut gelungen. Der Schreibstil, die Thematik und die emotionale Handlung haben für mich das Buch zu einer ganz besonderen Lektüre gemacht.

Bewertung vom 13.11.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Großartiges Finale - spannend und mitreißend
Auf den letzten Band der Trilogie habe ich voller Spannung gewartet und wurde nicht enttäuscht.

Wir befinden uns in Berlin im Jahre 1922. Der Leser wird sozusagen ins Buch katapultiert. Der Alltag dieser Zeit ist geprägt von Armut, Hunger und Gewalt. Der Überfall auf Isi und seine Folgen lässt den Leser schon erahnen, dass die drei Freunde ins Visier rechter Verschwörer geraten sind. Zwar gehen alle Drei ihrer gewohnten Beschäftigung nach, doch sie müssen auf der sehr Hut sein, denn der Kampf ums Überleben hat begonnen.

Sehr eindrücklich schildert der Autor die Zeit der 1920'er Jahre. Die hohe Inflation, die Entstehung des vertonten Films, Politik, Korruption, Elend und grenzenlose Gewalt. Mittendrin die drei Hauptprotagonisten. Der sanftmütige Carl, der doch nicht als Kameramann nach Amerika gegangen ist und weiterhin an der Seite seiner Freunde steht. Die impulsive Isi, die sich stets für die Menschen einsetzt, die keine Lobby haben und natürlich der starke Artur, der sich unter anderem mit seinen Etablissements in einer Art Zwischenwelt einen Namen gemacht hat. Die Charaktere sind sehr gut aufeinander abgestimmt, so dass sie sich authentisch in die gut recherchierte Geschichte einfügen.

Wieder einmal hat es der Autor mit seinem Schreibstil und den Spannungsaufbau geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite temporeich zu unterhalten und mitfiebern zu lassen. Die drei Freunde sind mir während der drei Bände, die in ihrer Covergestaltung super aufeinander abgestimmt wurden, so richtig ans Herz gewachsen und mit dem letzten Teil hat der Autor für mich einen guten Abschluss gefunden. Auch diesen letzten Teil kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 08.11.2022
beobachtet schreibt slammt Volume 1
Steenken, Stefanie

beobachtet schreibt slammt Volume 1


ausgezeichnet

Gedanken, die berühren und nachhallen
Stefanies Steenkens Poetry Slam Buch „beobachtet schreibt und slammt Vol.1“ ist wieder ein Fundus an Gedanken und Empfindungen, die sie mit uns teilt. Es sind doch genau die Situationen aus dem Leben, Höhen und Tiefen die sie erlebt hat, die inspirieren, Gedanken in Texten zu verarbeiten. Und dies ist Stefanie wieder perfekt gelungen. Große Gefühle mitten ins Herz. Ich bin in jeden ihrer Texte eingetaucht und habe mein Innerstes von den Worten berühren, Emotionen und Gedanken freisetzen lassen. Diese Texte kann man nicht einfach nur nebenbei lesen, da sie noch eine ganz Zeit nachhallen. Stefanie trifft für mich immer die richtigen Worte.

Dieser tolle Gedankencocktail wird eingerahmt von einem absolut passenden Cover mit Chucks und Cappy, dass man optisch gleich in der Poetry Slammer Szene ansiedelt. Der Titel hebt sich in dem gedeckten Blau gut vom schwarzen Hintergrund ab. Die schwarz-weisse Grafik spiegelt sich in den Illustrationen im Innern wieder. Es ist alles stimmig und gefällt mir sehr gut.

Und da ich ja immer sehr neugierig bin, habe ich auch Stefanies Webseite besucht und konnte mir einige Texte aus dem Buch anhören. Das hat natürlich gleich noch mal eine ganz andere Qualität.

Für Freunde der besonderen Poesie kann ich hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 07.11.2022
Das Schlaflabor
Meller, Marc

Das Schlaflabor


sehr gut

Neuartige Behandlungsmethoden - spannend
Tom Sonnborn ist verzweifelt, er leidet seit geraumer Zeit an Schlafstörungen. Dadurch geht es auch beruflich bergab. Als er von einem Schweizer Schlaflabor hört, hat er seit langem wieder die Hoffnung therapiert zu werden, da diese Klinik auf ganz neuartige Therapieformen setzt. Entgegen dem Rat seines Neurologen sucht er diese Klinik auf und es scheint, dass Tom seine Schlafstörungen überwunden hat. Doch eines morgens wacht er blutverschmiert auf und nichts ist, wie es einmal war und sein größter Alptraum beginnt.

Für mich ist es das erste Buch von Marc Meller und ich muss sagen, dass er es geschafft hat, mich in die Handlung reinzuziehen. Der Leser leidet mit Tom mit, denn wie belastend müssen solche Schlafstörungen und das folgende Martyrium sein, wenn man sich an nichts mehr erinnern kann, was man angeblich gemacht haben soll. Auch schafft es der Autor, den Leser geschickt auf falsche Fährten zu leiten.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, doch trotzdem blieb zu den Protagonisten eine gewisse Distanz. Sehr interessant fand ich, die gut recherchierten medizinischen Ausführungen über das Gehirn. Welch ein komplexes Organ. Bis auf einige kleine Schwachstellen war die Handlung gut konstruiert und die Spannung blieb stets gleichbleibend hoch, wobei sie sich zum Ende noch gesteigert hat. Dieser gute Thriller wird eingerahmt von einem fantastischen Cover. Das in Blautönen und schwarz gehalten ist, wo im Fokus das beleuchtete Bett steht. Mit der haptischen Schrift ist es wirklich ein Eyecatcher. Gefällt mir richtig gut.
Ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 03.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Agententhriller mit Potenzial
Jan Jordi Kazanski, suspendierter CIA-Agent, wird nach einem persönlichen sowie sehr tragischen Verlust zum Alkoholiker. Überraschend wird er zurückbeordert und sein neuer Auftrag heißt, die Witwe in Krakau ausfindig zu machen. Kaum angekommen, wird bereits ein Mordanschlag auf ihn verübt, dem er nur knapp entgehen kann. Nicht nur der CIA auch andere Geheimdienste sind involviert und auf der Suche nach dem Kopf der größten Verbrecherorganisation Krakaus.

Trotz des guten Schreibstils bin ich anfangs nicht richtig ins Buch reingekommen. Der ständige und plötzliche Perspektivwechsel und die teils langatmigen Ausführungen haben den Lesegenuss leider sehr getrübt. Hier war allerhöchste Konzentration gefragt, um den Anschluss nicht zu verlieren. Auch bei den einzelnen Handlungssträngen ist lange nicht ersichtlich, wie sie zusammengehören, werden jedoch am Ende gut verknüpft. Leider hat dies alles den Spannungsaufbau sehr gehemmt, so dass mich die Handlung nicht nachhaltig fesseln konnte.

Für den ständig trinkenden und rauchenden Hauptprotagonisten konnte ich bisher leider keinerlei Sympathie entwickeln, was wirklich sehr schade ist. Ein sehr spezieller Charakter. Auch die Klischees Alkohol und Sex wurden hier gut bedient.

Allem zum Trotz finde ich das Cover sehr gut gelungen, mit dem einsamen Mann der ins Licht geht. Es könnte tatsächlich Kazanski sein, der mit diesem Auftrag wieder Fuß fasst und zurück ins Leben kommt. Das ist aber reine Interpretation.

Leider war ich etwas enttäuscht, habe von diesem Thriller mehr erwartet. Ich denke, da gibt es noch Potenzial nach oben.

Bewertung vom 30.10.2022
Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
Ohle, Bent

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn


sehr gut

Sehr unterhaltsamer Krimi mit viel Lokalkolorit
Tanja Terholte hat es in ihrem zweiten Fall mit einer durch einen Pflug zerstückelten Leiche zu tun. Kein geringerer als Achim, der ständig mit seinem Detektor rumläuft, hat ein goldglitzerndes Stück gefunden. Natürlich muss es seiner Ansicht nach von Außerirdischen sein. Doch Rudi entlarvt dieses Objekt als einen Teil eines künstlichen Kniegelenkes. Und schon ist die Ermittlerin mit ihrem Team gefragt, natürlich auch Rudi, der sich gerne mit der menschlichen Anatomie beschäftigt und bereits beim ersten Fall wertvolle Dienste geleistet hat.

Die Bewohner von Horstmar sind schon ein ganz spezielles Völkchen. Tanja mit ihrer liebenswerten und stets schlagfertigen, entwaffnenden Art hat alle und alles im Griff. Da sie im Nebenerwerb Landwirtin und neuerdings auch Kornbrennerin ist, wobei hier noch etwas mehr Fingerspitzengefühl benötigt wird, kommen ihre privaten Aktivitäten, sowie ihre Familie nicht zu kurz. Ihre Mutter Elisabeth habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Der besondere lockere Schreibstil mit viel Situationskomik und Schlagfertigkeit hat mich sehr gut unterhalten. Die Interaktionen der einzelnen Personen standen im Vordergrund, wobei sich die Spannung auf einem guten mittleren Niveau eingependelt hat. Bei der Auflösung des Falles gab es dann doch noch einen Aha-Effekt.

Das Cover gefällt mir mit seiner Bildgestaltung und Haptik richtig gut. Auf einem Büchertisch hätte ich sofort danach gegriffen. Sehr gelungen.

Wer gerne beim Lesen schmunzelt, dem empfehle ich diesen Krimi mit sehr viel Lokalkolorit und teilweise etwas sehr originellen Menschen. Einfach herzerfrischend komisch und spannend zugleich.

Bewertung vom 27.10.2022
Wie Sie im Job korrekt schreiben (eBook, ePUB)
Görsch, Andrea; Rosenbohm, Katja

Wie Sie im Job korrekt schreiben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Wichtigste im handlichen Format
Katja Rosenbohm und Andrea Görsch haben mit dem kleinen Büchlein Rechtschreibung "Wie Sie im Job korrekt schreiben" einen Ratgeber mit Aha-Effekt geschrieben.

Ich habe meine Kinder zwar durch die Rechtschreibreformen begleitet, doch einige Veränderungen sind schlichtweg an mir vorbei gegangen. Dieser kleine Ratgeber im Handtaschenformat punktet mit seiner Fülle an Themen und Informationen.

Die Gestaltung ist sehr übersichtlich und die Erklärungen bzw. Regeln sind einprägend. Von der Groß- und Kleinschreibung, über Aufzählungformen bis hin zum korrekten Schreiben von Datum und Uhrzeit, ja auch da kann man etwas falsch machen, ist alles dabei. Ein weiteres Plus sind die Tastenkombinationen, für mich ist das geschützte Leerzeichen ganz wichtig.

Durch den lockeren Schreibstil ist man schnell durch die Seiten geflogen. Selten hat Lernen so viel Spaß gemacht.

Bei der Gestaltung des Covers hat die Designerin gekonnt Stilmittel eingesetzt. Es ist witzig und transportiert eine gewisse Leichtigkeit.

Für mich ist dies ein informativer Begleiter nicht nur im Job.

Bewertung vom 27.10.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Spannender erster Fall für Hanna Ahlander
Ich bin ein großer Fan von Viveca Sten und ihrer Sandhamn-Serie. Natürlich waren meine Erwartungen dementsprechend sehr hoch und sie wurden nicht enttäuscht.

Kalt und Still ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe um die Polizistin Hanna Ahlander. Hanna wird von ihrem Chef nachdrücklich aufgefordert, ihren Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren, weil sie gegenüber einem gewalttätigen Kollegen die Augen nicht verschließen konnte und wollte. Wäre das nicht schon deprimierend genug, wird sie von ihrem Freund verlassen und aus der gemeinsamen Wohnung gedrängt. An diesem Tiefpunkt angelangt, nimmt sie das Angebot ihrer Schwester Lydia in ihrem Ferienhaus in Åre zu wohnen, sehr gerne an.
Als die achtzehnjährige Amanda nach einer Party bei minus 20 Grad spurlos verschwindet, beteiligt sie sich an der Suche nach dem Mädchen und erfährt schnell einige wichtige Details.

Da es der erste Teil einer Serie ist, erfährt der Leser sehr viel Privates von den Protagonisten und die Einleitung fällt dadurch etwas länger aus. Im weiteren Verlauf kann die Autorin den Leser mit der sehr gut konstruierten Handlung und schönen Landschaftsbeschreibungen rund um das älteste Skigebiet Schwedens in seinen Bann ziehen. Anfangs befindet sich die Spannung auf einem sehr niederschwelligen Niveau, doch je mehr Wendungen, Fakten und Verwicklungen zu Tage treten und Hanna schnell ein wichtiger Bestandteil des Teams geworden ist, desto mehr steigt die Spannung und der Leser kann kaum die Aufklärung des Falles erwarten. Die Autorin hat auch hier wieder sehr unterschiedliche Protagonisten erschaffen, die sehr sympathisch und authentisch sind. Beim Anblick des Covers kann man sehr gut nachvollziehen wie einsam und kalt es im Winter im hohen Norden von Schweden ist. Absolut passend. Ich mag diese reduzierten Cover mit ihrer Aussagekraft. Ich möchte noch mehr von Hanna und Daniel lesen und bleibe auf jeden Fall am Ball. Von mir gibt es hier eine ganz klare Leseempfehlung.