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Books of Tigerlily
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Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

Elisabeth Sandmann hat mit Porträt auf grüner Wandfarbe ein wirklich beeinduckendes Debüt hingelegt. Gemeinsam mit Gwen taucht der Leser ab in eine aufwühlende und verworrene Familiengeschichte, die sich durch das ereignisreiche deutsche 20. Jahrhundert zieht.

Der Einstieg ins Buch fällt aufgrund des angenehmen und bildhaften Schreibstils sehr leicht, die unterschiedlichen Zeitebenen sind bildlich gut vorstellbar beschrieben. Bei der Orientierung geholfen hat mir der kleine Einleger mit einem Überblick über die familiären Verhältnisse, denn diese sind zunächst - ebenso wie für Protagonistin Gwen - etwas verwirrend. Dies hat man aber nach kurzer Zeit raus und kann sich ganz in diese verwobene Familiengeschichte vertiefen.

Die Vielfalt der Charaktere macht natürlich auch einen Reiz dieses Buches aus, denn sie sind allesamt nachvollziehbar geschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Sie entführen den Leser zu verschiedenen Orten und zu den verschiedensten Zeiten des 20. Jahrhunderts.

Dabei bleibt der Plot durchgängig spannend, denn immer wenn man das Gefühl hat, der Lösung ein Stück näher zu kommen, bremst einen die Autorin geschickt aus und greift einen anderen losen Faden auf. So kommt nach und nach ein Gesamtbild zustande, dass ganz am Ende die Lösung für Gwen parat hat und die Familienmitglieder gleichzeitig mit Vergangenheit und Zukunft versöhnt.

Die Autorin hat hier geschickt historische Ereignisse mit Glamour, Kunstschätzen und gesellschaftlichem Stand vermengt mit Vertreibung, Flucht, nebulösen Ereignissen und Familiengeheimnissen. Dieses Buch bietet so viel mehr als nur eine Familiengeschichte und wird sicherlich viele Leser begeistern können.

Bewertung vom 18.07.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


ausgezeichnet

Bereits letztes Jahr konnte mich als riesigen Regency Romance-Fan der Auftakt zum Ladys`s Guide, "Wie man sich einen Lord angelt" von Sophie Irwin wirklich begeistern. Mit "Eine Lady hat die Wahl" liefert uns die Autorin eine weitere romantische und humorvolle Lovestory aus dem Lady`s Guide-Universum.

Wie bereits im Vorgänger hat Sophie Irwin eine rundum gelungene Romanze im Setting der Regency Zeit geschrieben. Lady Eliza ist dabei erfrischenderweise keine blutjunge Debütantin, die auf der Suche nach der großen Liebe ist, vielmehr ist sie eine junge Witwe, die nun ihr eigenständiges Leben beginnt und dabei zu sich selbst findet. Elizas Entwicklung durch das Buch hinweg konnte mich abholen und ist sehr nachvollziehbar und einfühlsam, dabei aber auch unterhaltsam und voller Humor geschrieben. Ihr zur Seite gestellt sind viele Frauen, die ebenfalls ihre eigene Vorstellung vom Leben haben und diese auch verfolgen. Dass die Autorin dabei auch Diversität abbildet, wird sicherlich nicht nur mir besonders gut gefallen.

Das Setting ist mit Bath einmal etwas anderes als das sonst vorherrschende London und bildet einen schönen Rahmen für die Handlung. Durch die starken Frauenfiguren und das idyllische Setting fühlte ich tatsächlich in vielen Szenen Jane Austen Vibes, das gelingt wirklich kaum einem Regency Buch. Das lag vor allem auch daran, dass der Fokus der Erzählung hier auf den Charakteren und der Entwicklung ihrer Beziehungen zueinander lag und nicht auf den spicy Szenen. Das war erfrischend anders, mir hat das Knistern in dem abgebildeten Maß auch total gereicht, es passte perfekt zur Handlung.

Das Jane Austen-Feeling lag aber auch an den Männern, die im Buch Lady Elizas Herz höher schlagen lassen. Die Autorin hat mit ihnen zwei völlig unterschiedliche Protagonisten geschaffen, bei denen ich mich selbst zunächst gar nicht entscheiden konnte, wen ich nun toller fand. Vor allem die Dialoge und die Situationskomik hat mich dann aber doch in eine gewisse Richtung tendieren lassen.

Mit Eine Lady hat die Wahl macht man als Leser von historischen Liebesromanen und Regency Romance absolut nichts verkehrt. Es unterhält mit erfrischender Story, starken Frauencharakteren und viel Charme und Humor!

Bewertung vom 18.07.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Das Buch ist mit knapp 850 Seiten ein richtiger Wälzer und ich war zunächst etwas abgeschreckt ob der hohen Seitenzahl. Einmal in die Geschichte eingetaucht, viel es mir dann aber tatsächlich sehr leicht, durch die Seiten zu fliegen. Das lag zum einen an dem sehr bildhaften Schreibstil, der das Lesen zum Erlebnis machte und zum anderen an den verhältnismäßig kurzen Kapiteln, die mir das Vorankommen erleichterten.

Dazu beigetragen hat sicherlich auch der kluge Aufbau des Buches, denn wir folgen immer abwechselnd den Perspektiven von Konrad, Brigitte und André zu jeweils unterschiedlichen Jahreszahlen. Durch sie erhält der Leser Einblick in die verschiedenen historischen Ereignisse des bewegten deutschen 20. Jahrhunderts, das durch die Charaktere umso greifbarer wurde. Vor allem Andrés Geschichte hat mich sehr berührt und seine Erlebnisse in der ehemaligen DDR waren sehr eindrücklich. Mit Brigitte bin ich nicht ganz so warm geworden, sie ist ein sehr ambivalenter Charakter - vielleicht aber gerade dadurch auch der interessanteste. Durch alle Protagonisten konnte man erleben, wie die einzelnen gesellschaftspolitischen Strömungen auf das Erleben des Einzelnen Einfluss haben und wie es unser Zusammenleben prägt. Hier kann man wunderbar reflektieren und Erkenntnisse gewinnen.

Gegen Ende des Mittelteils wurde mir der Stil ein wenig zu ausschweifend, hier hätte eine leichte Straffung dem Buch ebenfalls gut getan, denn die Handlung hatte nochmal ordentlich angezogen und versprach Spannung. Dennoch hat sich dies gegen Ende gebessert und ich konnte der Autorin so durch das spannende Finale gut folgen. Denn sie bedient sich eines wirklichen Clous - zusammengehalten und überspannt wird die Erzählung durch ein verbindendes Element, eine gemeinsame Person, deren Rolle sich nach und nach immer mehr herauskristallisiert.

Die einzelnen Erzählfäden laufen so am Schlussu zu einem emotionalen Finale zusammen. Obwohl mir das Ende ebenfalls einen Tick zu gescriptet war und es für meinen Leseeindruck einiger Wendungen sicherlich nicht gebraucht hätte, so hat mich Das Licht zwischen den Schatten doch nachhaltig beeindrucken können. Eine mehr als gelungene, deutsche Familiengeschichte!

Bewertung vom 18.07.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


sehr gut

Dieses Debüt von Autorin Coco Mellors ist hochgelobt, gehypt und wird derzeit verfilmt. Alles Gründe, warum auch ich total neugierig auf diese Romanze zwischen Cleo und Frank war.

Das Buch hat mich direkt im ersten Kapitel mit dem Kennenlernen von Frank und Cleo gecatcht. Coco Mellors schreibt erfrischend und modern, mit viel subtilem Humor und einem raffinierten Blick auf das moderne Datingleben und unsere Gesellschaft, die allzu oft nur den äußeren Schein wahrnimmt und gerne zum Klischee abdriftet. Es gelang ihr hier, die Romanze zwischen Cleo und Frank tatsächlich aber jenseits jeglicher Klischees des alten Sugardaddys und der blutjungen Schönheit mit Visumsproblemen darzustellen. Damit konnte sie mich komplett überraschen und überzeugen.

Überrascht hat sie mich dann auch mit dem Fortgang des Buches. Relativ episodenhaft wird die Beziehung von Frank und Cleo eher durch die Sicht ihres Umfelds erzählt und erhält dadurch einen weiteren Blick. Man sieht die beiden als Paar eher durch verschiedene gesellschaftliche Brillen präsentiert, garniert mit den jeweiligen eigenwilligen Charakteren und ihren ganz eigenen Problemen der modernen (Dating-) Welt.

Diese Mischung aus unkonventioneller Lovestory und Darstellung der modernen Gesellschaft hat Coco Mellors auf den Punkt getroffen. Sie erzählt pointiert und mit viel Tiefgang Franks und Cocos Geschichte und zeigt auf, welchen Hindernissen sich viele Beziehungen stellen müssen. Dabei kommt auch schwere Kost wie etwa Sucht, mentale Gesundheit und Sexualität nicht zu kurz. Diese Themen werden feinfühlig und treffend in die Geschichte verwoben.

Eine wirklich einzigartige, moderne und neuartige Lovestory ganz ohne Kitsch, dafür mit viel New Yorker Charme und Einblicken in das Innenleben der heutigen Gesellschaft.

Bewertung vom 02.07.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

So weit der Fluss uns trägt hat mich nach dem Lesen noch eine gute Zeit lang beschäftigt. Während des Lesens hatte ich ein ähnliches Gefühl wie zuletzt bei den Flusskrebsen, das ist schon lange keinem Buch mehr gelungen. Allerdings hat es mich ob der vielen Schicksalsschläge, die sich Victoria ausgesetzt sieht, während des Lesens auch fast verzweifeln lassen.

Den Rahmen der Handlung bildet die wunderschöne, raue und wilde Landschaft der Berge Colorados und des Gunnison River. Durch den bildhaften Schreibstil kann der Leser sein erfrischendes Wasser und die saftigen Pfirsiche quasi schmecken, die Wildnis der Berge vor Augen. Das Buch bietet einen fantastischen Einblick in das Leben in einer amerikanischen, ländlich geprägten Kleinstadt kurz vor und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Die prägenden Momente der Nachkriegsgeschichte und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen wird äußerst subtil in die Handlung einfließen lassen.

Victoria ist ein entbehrliches Leben geprägt von den damaligen Gesellschaftsstrukturen gewöhnt, als sich ihr Leben durch das Kennenlernen von Wil grundlegend ändert. Sie emanzipiert sich auf ihre Weise und zeigt eine Stärke, bei der ich nicht wüsste, ob ich sie selbst an den Tag gelegt hätte. Sie kämpft gegen alle Widrigkeiten und das, obwohl sie einen Schicksalsschlag nach dem anderen erfährt.

Aber eben genau diese Stärke und der Mut und die Kraft zum Weiterleben machen Victoria zu einer solch besonderen Heldin, die man trotz all den schrecklichen Erlebnissen gerne bis zum Ende des Buches begleitet und deren Leben beeindruckt.

Bewertung vom 02.07.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


sehr gut

Claire Daverley hat mit "Vom Ende der Nacht" ein überzeugendes Erstlingswerk vorgelegt, das diesen Sommer sicherlich viele Leser sehr berühren wird. Mir ging es ebenso und ich musste es in einem Rutsch runterlesen. Das lag auch am Schreibstil, der schnörkellos und modern daherkommt, mit recht vielen Dialogen lässt er sich gut lesen.

Ebenso modern ist die Liebesgeschichte von Will und Rosie, die zu Herzen geht. Zwischen beiden stimmt von Anfang an die Chemie, ständig funkt aber das Schicksal dazwischen und es scheint so, als sollte es alles nicht sein. Den beiden geschehen viele Schicksalsschläge, das war mir gegen Ende tatsächlich einen Tick zu konstruiert.

Neben den scheinbaren Einflüssen von außen kämpfen beide auch mit ganz eigenen Problemen, ganz eigenen inneren Dämonen. Die Autorin hat mich bei der Darstellung dieser Probleme wirklich abgeholt. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass sich hier beide etwas intensiver mit ihrem Innenleben und der Lösung beschäftigen als im Roman zu Papier gebracht - ich finde, hierdurch hätte die Story die für mich vermisste endgültige Tiefe bekommen.

Dennoch ein sehr gelungenes Buch, dass sicherlich und absolut zurecht viele Fans gewinnen wird. Eine moderne Lovestory.

Bewertung vom 02.07.2023
Der Kaiser / Der Knochensplitterpalast Bd.2
Stewart, Andrea

Der Kaiser / Der Knochensplitterpalast Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem man sich durch das erste Buch die vielen Charaktere und die komplexe Welt kennengelernt hat, fällt der Einstieg in die Fortsetzung leicht und man kann sich sofort auf die Handlung konzentrieren. Und die knapp 650 Seiten sind wirklich vollgepackt mit Action, Wendungen und politischen Intrigen.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, sodass man sich das Drowning Empire wirklich perfekt vorstellen kann. Diese spannende, asiatisch wirkende Inselwelt voller Magie und Konstrukte sticht für mich positiv im Bereich der High Fantasy hervor und ich kann sie jedem Leser nur ans Herz legen.

Erzählt wird die Fortsetzung erneut durch die unterschiedlichen Perspektiven der bereits bekannten Charaktere, wobei sich diese durch die Handlung immer mehr annähern, ebenso wie sich die Konflikte zwischen den Protagonisten immer weiter zuspitzt. Dadurch bleibt die Spannung auf einem durchgängig hohen Niveau.

Besonders gut gefallen hat mir Lins Versuch, die Vergangenheit zu entschlüsseln. Im zweiten Band werden einige Mysterien des Auftakts aufgeschlüsselt, einiges bleibt weiterhin offen und bietet so genug Stoff für das Finale.

Mir hat Der Kaiser sogar noch besser gefallen als Die Tochter und ich fiebere nun dem Finale dieser magischen Trilogie entgegen!

Bewertung vom 02.07.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Endlich ist mit "Die Affäre Alaska Sanders" die Fortsetzung erschienen und Joel Dicker konnte mich erneut total begeistern.

Erneut ermitteln der bereits bekannte Schriftsteller Marcus Goldman und Seargeant Gahalowood in einem Fall, der eigentlich gelöst scheint. Es werden somit altbekannte Figuren aus dem Fall Harry Quebert auftreten lassen und damit auch mit der Rahmenhandlung an dieses Buch angeknüpft, ebenso finden sich einige Hints auf das weitere Buch "Die Geschichte der Baltimores" einfließen lassen. Dennoch kann man "Die Affäre Alaska Sanders" ohne Vorkenntnisse prima lesen.

Die Story packt den Leser direkt auf der ersten Seite und weiß bis zur letzten komplett zu fesseln. In typischer Joel Dicker-Manier wird ein hochkomplexer, toll geplotteter Kriminalfall Seite für Seite langsam aufgedröselt, wobei sich gefühlt ständig die richtige Spur als falsche Fährte entpuppt und man erst ganz am Schluss bei einem Täter ankommt, den man nie für möglich gehalten hätte.

Das wird verbunden durch absolut sympathische Charaktere, denen man sehr gerne durch die Handlung folgt. Insbesonder angetan haben es mir neben dem fantastisch harmonierenden Ermittlerduo die Nebencharaktere, die auf den ersten Blick vermeintliche amerikanische Kleinstadtidylle leben, bei näherem Hinsehen aber alle ihre Leichen im Keller haben.

Brillant konstruiert, fantastischer Stil, spannende Story, einfach perfekt. Es gibt einen kleinen Hinweis am Ende, der auf einen weiteren Fall von Goldman und Gahalowood hoffen lassen. Ich brauche auf jeden Fall regelmäßigen Nachschub, denn Joel Dickers Bücher machen süchtig!

Bewertung vom 13.06.2023
Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


sehr gut

Die Darkest Gold-Reihe von Raven Kennedy erhitzt die Gemüter, mir hat der erste Teil trotz der expliziten Szenen und manch fragwürdiger Formulierung gut gefallen.

Auch der zweite Teil konnte nich erneut gut unterhalten und hat mir vielleicht sogar etwas besser gefallen als der Auftakt. Die Charaktere sind mittlerweile etwas gereift und wir können in "Die Verräterin" nun Auren dabei zusehen, wie sie sich entwickelt und eigene Entscheidungen trifft. Dadurch ist sie mir stärker ans Herz gewachsen und ich habe noch stärker verstanden, was die Message der Autorin mit dieser Reihe ist - nämlich eine Erzählung über die Befreiung einer Frau aus Gewalt, Gefangenschaft und Manipulation.

Begleitet wird dies durch viele neue Entwicklungen in den Königreichen, wobei sich diesmal die Erzählperspektiven abwechseln und sich dadurch die Handlung vertiefen kann. Zum Ende hin kommt nochmal ein fieser Turning-Point, den ich so nicht kommen sehen habe und bei dem ich unbedingt den dritten Teil haben wollte! Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.

Bewertung vom 13.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


sehr gut

Die neue Fantasy-Reihe von Raven Kennedy hat bereits im Vorfeld für Furore gesorgt - viele Leserstimmen sind gespaltener Meinung, ich war total neugierig aufs Buch und wusste nicht, ob The Darkest Gold etwas für mich ist.

Der Einstieg ins Buch ist auch sicherlich für manchen Leser (insbesondere für jüngere) nun nicht die leichteste Kost, doch trifft er den Nagel auf den Kopf, worum es der Autorin von der Idee her gegangen ist. Wenn man die expliziten Szenen, von denen für viele die Triggerwarnung gerechtfertigt erscheint, runterbricht, hat Raven Kennedy hier ein tolles Fantasybuch über Frauen geschrieben, die sich emanzipieren. Aus Gefangenschaft, Gewalt und Manipulation. So richtig bewusst wurde mir dies wohl, weil ich direkt hintereinander Band 1 und 2 gelesen habe - für alle, die nach dem ersten Teil noch zweifeln, würde ich der Fortsetzung also unbedingt eine Chance geben.

Die Idee der Gefangenen ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch entfaltet sich daneben eine wirklich spannende Dark Fantasy-Geschichte, bei der ich gespannt bin, wie sie sich weiterentwickelt. Ich bin froh, der Reihe trotz dem Wirbel eine Chance gegeben zu haben.