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knappenpower

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Insgesamt 129 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2021
Fester Grund / Doggerland Bd.3 (eBook, ePUB)
Adolfsson, Maria

Fester Grund / Doggerland Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Zu sehr Trilogie


Ich hatte als Quereinsteiger mit Teil 2 begonnen. Schon da hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch zu finden, da so gut wie überhaupt nicht auf das erste Buch eingegangen wurde. Zumindest nicht, was die handelnden Personen angeht. Diesmal - hatte ich gedacht – bin ich besser gerüstet. Pustekuchen.

Natürlich hatte ich noch ein bisschen was im Hinterkopf, aber 1 Jahr ist eine lange Zeit, in der man viel vergisst, zumal wenn man viele Bücher liest. Und die Autorin hat mir auch nicht auf die Sprünge geholfen. Keine Person / keine Beziehung wird näher erklärt. Außer bei Karen erfährt man nicht einmal das Alter der Personen. Ich denke, dass derjenige Leser, der erst beim dritten Buch einsteigt, hoffnungslos verloren ist.

Dazu steht diesmal das Privatleben im Vordergrund und nicht der Fall an sich, in den Karen mehr oder weniger „reinstolpert“. Normalerweise gehöre ich zu den Lesern, für die das Private in einem Krimi einfach dazugehört. Hinzu kommt noch, dass es – bedingt durch das viele Private – kaum um den Fall ging. Mal hier ein Absatz – mal da ein Kapitel, aber irgendwie nichts richtig.

Ich hätte mir – wie auch bei Band 2 – gewünscht, dass es zumindest eine kurze „Einführung“ gibt. War dies im zweiten Band noch teilweise der Fall, so fehlt sie hier ganz. Dadurch konnte ich nie wirklich „in die Geschichte eintauchen“.

Durch das viele Private ist dann bei mir auch keine Spannung aufgekommen. Erst im letzten Viertel, wo es mehr um den Fall an sich ging, konnte das Buch mich fesseln.

Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach um eine Trilogie, die man bestenfalls komplett hintereinander lesen sollte. Sonst drehen sich die Gedanken viel zu viel um „wie war das nochmal?“.

Bewertung vom 10.05.2021
Der Tote am Leuchtturm / Die Küstenkommissarin Bd.1
Brandt, Jonas

Der Tote am Leuchtturm / Die Küstenkommissarin Bd.1


weniger gut

Ein neuer Autor ist immer wieder spannend. Wie ist sein Schreibstil? Verständlich? Zu banal? Zu kompliziert?

In diesem Fall sowohl als auch. Teilweise ist es sehr einfach geschrieben und teilweise werden Wörter verwendet, die ich erst nachschlagen musste. Wie z.B. "Buhnen". Nicht jeder kennt sich an der Küste aus und deshalb wäre eine kurze Erklärungen schön gewesen.

Ansonsten war es erst mal nicht meins. Die Abschnitte sind sehr kurz und enden jeweils abrupt. Cliffhanger sind ja schön und gut, aber nicht, wenn sie nicht richtig aufgelöst werden. Hier kann man sich lediglich anhand der Fortsetzung denken, was im direkten Anschluss der zuletzt geschilderten Szene passiert ist. So z.B.:
Frida hört hinter sich eine Stimme - Kapitel beendet. Das nächste Kapitel mit Frida spielt Stunden später und erst durch einen Nebensatz wird klar, wem die Stimme gehörte und was in diesem Moment passiert ist.
Oder ihr Kollege spioniert, dreht sich erschrocken um und sieht in grüne Augen - oder so ähnlich. Auch da geht es nicht weiter und erst Stunden später erzählt er nebenbei, was es mit den grünen Augen auf sich hatte.

Oder an und für sich wichtige Vorgänge werden erst gar nicht ausführlich geschildert, sondern ergeben sich nur aus einem Gespräch zwischen zwei Beteiligten.

Irgendwie wirkt es immer so, als ob etwas fehlt. Dadurch kann man keinen Bezug zu den Personen und der - noch schlimmer - zur Handlung aufbauen.

Insgesamt kommt das Buch total "platt" rüber und hat mich nicht überzeugt.
Die Fortsetzung werde ich wohl nicht lesen.

Bewertung vom 10.03.2021
Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1 (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Um auf die Widmung einzugehen … ja, ich habe ihn vermisst.
Max ist endlich wieder da.

Das Buch fängt – wie gewohnt – schon spannend an. Obwohl eine Abschnitte aus der Sicht von anderen Personen als die Ermittler nicht mag gefallen mir diese hier sehr gut. Sie sind – wie das gesamte Buch – atmosphärisch sehr dicht und haben mir ein ums andere Mal eine Gänsehaut beschert. Außerdem waren diese Einschübe zum besseren Verständnis nötig und haben -im Gegensatz zu anderen Büchern- nicht mehr verraten als sie müssen.

Der Fall hat mich zu Anfang (und ehrlich gesagt auch sehr lange) vollkommen verwirrt. Max, eigentlich nur noch Dozent an der Uni, wird von einem verzweifelten Vater beauftragt, das Verschwinden seiner Tochter vor 6 Jahren neu zu untersuchen. Angeblich ist das Mädchen wieder aufgetaucht, nimmt aber nur indirekt mit ihm Kontakt auf. Ist der Mann irre? Vor lauter Schmerz und Verzweiflung durchgedreht? Und was ist mit Max? Kann er seine Fähigkeiten, sich in andere Personen (sprich Mörder) hineinzuversetzen, noch anwenden oder hat er durch die dramatischen Ereignisse in der Vergangenheit diese Fähigkeit verloren? Natürlich bekommt man Hilfe durch die Abschnitte aus der Sicht des Mädchens, deren Gedanken sehr intensiv beschrieben werden. Aber ist das alles Gegenwart? Oder doch auch Vergangenheit? Als Leser wird man hier zunächst im Unklaren gelassen, was noch mehr zur Verwirrung beiträgt.

Und dann ist da noch Kommissar Menkhoff, der Max ebenfalls um Hilfe bittet. Ein „Arsch“, wie Böhmer ihn bezeichnet. Menkhoff hat eine ganz bestimmte Vorstellung von dem, was vor 6 Jahren passiert ist und aktuell wieder passiert und lässt sich von seiner Sicht der Dinge durch nichts abbringen. Als Leser wird man – auch durch die eingeschobenen Abschnitte aus Sicht des Mädchens – fast automatisch auf Menkhoffs Seite gezogen und somit lenkt Arno Strobel die Leser von Beginn an geschickt in eine bestimmte Richtung. Aber ist das wirklich so? Man will doch zu Max halten. Max hat immer Recht mit seinen Beurteilungen. Aber ist das auch jetzt noch so? Ist er immer noch der Alte? Kann er immer noch die Menschen so lesen wie früher? Für mich war es schrecklich, so an Max zu zweifeln. Man will doch pro Max und kontra „Arsch“ sein. Grausam. Und das Ende des Buches geht einem dann auch extrem an die Nieren.

Der Hinweis, dass es mit Max weitergehen wird (ich habe auch schon eine Vorstellung, wie das aussehen könnte) lässt auf weitere spannende Fälle hoffen (und zwar hoffentlich ohne diese fiesen Zweifel

Bewertung vom 10.03.2021
Weber's Gasgrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Gasgrillbibel


ausgezeichnet

Die Bezeichnung „Bibel“ trägt dieses Buch zu Recht

Die beiden bislang erschienenen Grill-Bibeln heißen nicht von ungefähr „Bibel“. Und das trifft auch auf das neue Grillbuch zu, das sich ausschließlich mit Rezepten für den Gasgrill beschäftigt.

Und nicht nur das: Man erhält jede Menge Informationen rund um den Gasgrill, der ja immer weiter „auf dem Vormarsch“ ist. Und zwar nicht nur, was den Anschluss und den richtigen Gebrauch angeht oder das Handling, die verschiedenen Heizarten, das umfangreiche Zubehör und die Reinigung, sondern auch was es für verschiedene Arten von Gasgrills gibt. Wie bzw. in welcher Form/in welchem Umfang grille ich (nur Würstchen o.ä. Grillgut oder ganze Gerichte?) und welcher Grill passt aufgrund dessen zu mir?

Dazu noch ausführliche Tabellen, was bei welcher Temperatur und wie lange gegrillt wird. Das erspart künftig die Suche nach diesen Informationen in den entsprechenden Rezepten. Man will schließlich auch mal „frei Schnute“ etwas ausprobieren ☺

Die einzelnen Rezepte stehen für sich ….. göttlich und – da ich einzige aus anderen Bibel-Büchern schon a
ausprobiert habe – sehr, sehr lecker.

Kurz und gut: Ein Muss für jeden Grillfan, der auf Gas umsteigen möchte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2021
Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4 (eBook, ePUB)
Fölck, Romy

Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wo fängt Verständnis für einen Täter an?

Ich gestehe: Ich mag Frida, Bjarne, Jo und Milan. Und sie werden von Buch zu Buch sympathischer, weil ich die Serie von Anfang an gelesen habe und entsprechend auch ihre Geschichte und ihren Hintergrund natürlich ausführlicher kenne, als es für Quereinsteiger in einem Folgebuch erzählt werden kann.

Der Fall beginnt diesmal sehr mysteriös; eine uralte und eine aktuelle Leiche und das ausgerechnet fas direkt vor Fridas Haustür. Viele Theorien, aber nichts passt zusammen, trotz der vielen Rückblenden. Erst nach und nach lichtet sich alles, was das Buch durchweg spannend macht und am Ende sitzt man mit großen Augen da: Ne, oder?

Normalerweise bin ich durch Rückblenden eher angenervt, weil ich ungerne auf einem höheren Wissenstands als die Ermittler bin und es fast durchweg nicht immer nur darum geht, dem Leser nahezubringen, wieso wer wann wie gehandelt hat. Meist nehmen solche Rückblenden einem die Rätselfreude, weil sie schlicht und einfach viel zu viel verraten. Aber in diesem Buch dienen sie wirklich nur zum besseren Verständnis …. und machen betroffen. Sehr betroffen, da diesmal ein wirklich trauriges und an die Nieren gehendes Thema aufgegriffen wurde, das mir so deutlich gar nicht bekannt und bewusst war. Da kommt dann doch auch mal Verständnis für den/die Täter/in auf.

Ich habe, was den/die Täter/in angeht lange nicht gewusst, „wo der Hase langläuft“. Natürlich hat man einen Verdacht, bei mir sogar schon ganz zu Anfang, aber trotzdem bin ich immer wieder ins Grübeln gekommen. Manchmal passte der Verdacht und dann wiederum doch nicht.

Das Buch ist diesmal wieder ganz großes Kino und erhält verdient alle zur Verfügung stehenden Sterne. Wobei …. für den fiesen Cliffhanger am Ende hätte ich eigentlich einen Stern abziehe müssen ☺

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn eine Lieblings-Autorin fremdgeht … dann kann es nur gut gehen ☺

Ich kenne die Autorin aus einer anderen Serie um eine sehr eigene Kommissarin und einem noch eigeneren Staatsanwalt. Da war ich natürlich gespannt, ob sie auch einen Spagat hin zu „normalen“ Leute hinbekommt. Mein Fazit nach dem Buch: Sie kann

Das Buch ist – wie immer - flüssig und leicht zu lesen / zu verstehen ist. Die Charaktere Norberg + Anna sind sehr gut gezeichnet und die Umgebung so anschaulich, aber nicht ausufernd, geschildert, dass man fast das Gefühl hatte, selbst dort zu sein.

Natürlich nimmt der Raum der privaten Hintergründe der Kommissare bei einem Serienbeginn einen sehr großen Raum ein …. zumindest bei denjenigen Autoren die Wert darauf legen, dass sich der Leser in diese Personen hineinversetzen und sie und ihre Handlungsweisen verstehen kann. Dies ist auch hier der Fall und weil ich zu den Lesern gehöre, die „mitfühlen“ möchten hat es mich auch überhaupt nicht gestört.

Der Fall selbst beginnt zu Anfang sehr gemächlich, es geht ja „nur“ um eine Vermisstensache. Aber nach und nach nehmen die Ermittlungen Fahrt auf, es treten Grabenkämpfe auf der Dienststelle auf und die persönlichen Probleme von Norberg laufen aus dem Ufer.

Ein Manko des Buches ist, dass - wie in vielen anderen Krimis auch - immer mal wieder die Gedanken der Verdächtigen, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen, eingestreut werden. Dadurch habe ich als Leser einen Wissensvorsprung vor den Ermittlern. Das stört mich immer wieder. Auch wenn es für das –spätere– Verständnis der Lösung wichtig ist …. kann man so etwas nicht erst gegen Ende des Buches einbauen? Z.B. in einem Gespräch der Ermittler untereinander, in dem sie den Fall bezüglich des „Wie“ und „Warum“ aufarbeiten, so dass keine Fragen offen bleiben?

Und was gar nicht geht, liebe Frau Jensen: Da sitzt ein/e Verdächtige/r im Verhör und denkt daran zurück, was wie passiert ist und ….... erzählt den Kommissaren eine ganz andere Geschichte. Ich war baff. Wo bleibt denn da die Spannung? Warum lassen Sie die Leser nicht noch ein paar Seiten grübeln, ob die Geschichte so stimmt oder nicht? Das hat mich zum Ende hin so was von geärgert, dass ich 1 Stern -statt der eigentlich verdienten 5 Sterne- abziehen muss. Das ist zwar ein rein persönliches Empfinden, aber für mich ein No-Go. Ich will die Lösung nicht auf einem Silbertablett serviert bekommen.

Bewertung vom 19.02.2021
Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich bin ein Fan der Serie um Romy und Jan, weil die Bücher nicht zu den „seichten“ Regio-Krimis gehören. Die Fälle sind durchdacht und mit Windungen und Wendungen nicht leicht zu lösen. Dazu noch die charakterlich so unterschiedlichen Kommissare …. Eine überaus gelungene Mischung.

Diesmal hat man zwar sehr schnell eine Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen könnte, aber man kommt immer wieder ins Grübeln, ob der erste Gedanke auch wirklich richtig war. Denn der Fall ist sehr vielschichtig; es gibt so viele verschiedene Spuren, die allesamt logisch wirken, dass man gar nicht weiß, worauf man seinen Fokus legen soll. Die Ermittler haben dadurch keine wirkliche Handhabe, die jeweilige Spur mit allen Mitteln zu verfolgen, weil der jeweilige Verdacht nicht handfest begründet werden kann. Der Leser bekommt dadurch eine Ahnung, wie schwer es die Bürokratie den ermittelnden Beamten machen kann. Denn „nebenbei“ wird zwar ein anderes Verbrechen aufgeklärt, aber im Mordfall laufen die Ermittler gegen Mauern.

Durch die Vielschichtigkeit des Falles, die vielen verschiedenen Spuren und die Hilflosigkeit der Ermittler, was die Möglichkeiten der Verfolgung dieser Spuren angeht hat das Buch ein rasantes Tempo und man möchte es gar nicht aus der Hand legen.

Dafür war das Ende dann aber – für mein Empfinden – zu knapp gefasst. Die Täter wurden zwar – wie immer – überführt, aber offene Fragen bleiben trotzdem. Warum hat z.B. das Opfer so gehandelt, wie es gehandelt hat? Das wird leider nicht aufgelöst und dadurch bleibt man etwas ratlos zurück. Nur aus diesem Grunde vergebe ich keine 5 Sterne, denn trotzdem ist es für mich das bisher beste Buch der Serie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2021
Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Schneider, Anna

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein – für sich persönlich - neuer Autor ist ja immer so eine Sache: Gefällt einem der Schreib- und Erzählstil? Wie baut er/sie die Geschichte auf? Spannend oder nicht? Lässt er/sie den Leser rätseln oder wird zu früh zu viel verraten? Nimmt das Privatleben der Hauptperson einen großen oder kleinen Stellenwert ein?

Für mich hat Anna Schneider voll ins Schwarze getroffen. Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und nicht zu kompliziert. Die Beschreibung der handelnden Personen ist ausreichend, so dass man sich ein genaues (Kopf-)Bild machen kann und nicht zu ausschweifend und raumgreifend.
Zumal das Ermittler“paar“ eine interessante Konstellation hat: Alt, erfahren und melancholisch, weil nahezu ausgebrannt und jung, unerfahren, aber umso ehrgeiziger.

Die Geschichte wirkt auf mich als Laie ungemein realistisch. Die Ermittler haben Schwächen, und zwar nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Alltag. Da sind Selbstzweifel, obwohl keine angebracht sind – da wird eine Handyortung einfach vergessen oder es wird sich vorschnell auf einen Täter/Tätertyp festgelegt, was man – wie jeder weiß – als Kommissar nicht machen sollte, Bauchgefühl hin oder her. Alles eigentlich ein No-Go, aber es macht die Ermittler dadurch greifbar und unendlich sympathisch.

So stellt man sich einen Polizeialltag vor, wenn man noch nie einen erlebt hat: Ermittler, die Fehler machen und Stress mit ihren Kollegen haben. Nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch mal Kampf an allen Fronten. So wie Alexa. Sie kämpft nicht nur gegen ihre Kollegen, sondern auch gegen ihre Selbstzweifel. Dazu noch der verzwickte Fall, wo vieles reine Raterei ist und viele Spuren, die eigentlich logisch klingen, ins Leere laufen.

Insgesamt ist es ein Buch, das Lust auf mehr macht, obwohl die privaten Verstrickungen so was von logisch und keine Überraschung waren ☺

Bewertung vom 03.02.2021
Die Toten auf Helgoland
Johannsen, Anna

Die Toten auf Helgoland


ausgezeichnet

Habe ich beim letzten Buch noch „gemeckert“, dass die Geschehnisse um Groll so stiefmütterlich behandelt wurden und eigentlich viel mehr Raum benötigt hätte, so hat mich dieses Buch wieder vollkommen gepackt und begeistert.

Als Leser der Serie ist es natürlich immer wieder schön, „alte Bekannte wiederzutreffen“. Man ist im Thema und kann die Bemerkungen zu Warnke und Groll ohne Probleme den dazugehörigen Vorgängen zuordnen.

Richtig gut an den Büchern gefällt mir, dass größtenteils die reine Polizeiarbeit – so wie man sich diese als Laie vorstellt – im Vordergrund steht. Befragungen über Befragungen und überall große Fragezeichen und alles wird in Gedanken und vor allem in Gesprächen miteinander immer wieder durchgekaut. Und obwohl die Geschichte diesmal wirklich sehr komplex war werden die Sachverhalte ausführlich beschrieben und es bleiben keine offenen Fragen und kein schales Gefühl zurück. Gefühlt hatte dieses Buch doppelt so viele Seiten wie sonst, obwohl dies natürlich nicht der Fall war ☺

Ich freue mich schon darauf, wie es weitergehen wird und bin gespannt, wie Lena ihre persönliche Lebensplanung mit ihrem Beruf verbindet. Hoffentlich lässt die Autorin Lena nicht für Enna Andersen „auslaufen“ …. bitte nicht.

Bewertung vom 03.02.2021
Wisting und der Atem der Angst / William Wisting - Cold Cases Bd.3 (eBook, ePUB)
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Atem der Angst / William Wisting - Cold Cases Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich bin ein riesengroßer Wisting-Fan, obgleich ich eigentlich zu den Regio-Krimi-Tanten gehören. Mir haben schon die ersten, „normalen“ Fälle gefallen, aber als dann die Fortsetzungen in Richtung Cold-Case gingen, war ich hellauf begeistert. Ich mag Wisting und Line, insbesondere auch, weil sie jeweils ihre Linie beibehalten und nicht sprunghaft sind, weil es gerade mal in die Geschichte passt.

Allerdings zieht sich seit Anbeginn der Serie ein roter Faden durch die Bücher: Wisting ermittelt als Kommissar und Line kommt ihm dabei als Journalistin in die Quere. Dadurch, dass die beiden kaum miteinander über ihre Erlebnisse reden (dürfen/wollen), kommt Line immer wieder in gefährliche Situationen. Und nicht zu vergessen die Kämpfe von Wisting in den eigenen Reihen. Das ermüdet mit der Zeit. Mittlerweile sollten die beiden doch gelernt haben, dass es gefährlich ist, nicht miteinander zu reden. Und Wistings Vorgesetzte – und auch die Journalisten - sollten nach so langer Zeit auch wissen, dass er integer ist. Und trotzdem gerät er immer wieder in die Schusslinie und muss an zwei Fronten kämpfen.

Und gerade diese Situation, die eigentlich die Bücher ausmacht, ermüdet mittlerweile. Obwohl mit Stiller eine neue Figur eingebaut wurde, die mir mittlerweile gar nicht mehr so unsympathisch ist wie zu Beginn. Allerdings fehlte mir diesmal Hinweise zu Stillers „Geheimnis“ (Schlaflosigkeit). Das hatte in den beiden letzten Büchern für Abwechslung gesorgt, weil ich wieder etwas zu rätseln hatte.

Alles in allem hat mir das Buch zwar gefallen, aber ein schaler Nachgeschmack (wegen der ständig gleichen Systematik bei Wisting und Line) ist doch geblieben.