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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2018
Adriana zwischen den Welten
Seck, Katharina

Adriana zwischen den Welten


ausgezeichnet

„Adriana zwischen den Welten“ ist ein Einzelband im Bereich Jugendfantasy und stammt aus der Feder von Katharina Seck. Der Leser begleitet das unsterbliche Schleierwesen Adriana auf ihrem Weg durch die Jahrhunderte. Die Autorin punktet mit einer sehr emotionalen Geschichte, die den Leser zu Tränen rührt.

In höchster Bedrängnis entscheidet sich Adriana dazu, der Verwandlung in ein unsterbliches Schleierwesen zuzustimmen, um ihrer Situation entfliehen zu können. Doch die Unsterblichkeit ist nicht ansatzweise ein Ersatz für das richtige Leben. Jahrhundertelang hält sich Adriana von ihrer Heimat fern und durchstreift eine Zwischenwelt aus Kälte und Nebel. Nur die Erinnerung an einstige Liebe Nathan hält sie davon ab, sich der dunklen Magie völlig hinzugeben. Doch eines Tages trifft sie auf einen Jäger, der ihr gesamtes unsterbliches Leben auf den Kopf stellt.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren Schreibstils von sehr leicht gefallen. Im Gegensatz zu „Die silberne Königin“ und „Tochter des dunklen Waldes“ präsentiert die Autorin in diesem Buch einen etwas einfacheren Schreibstil, der perfekt zur jüngeren Zielgruppe passt. Die Geschichte von Adriana verläuft weitestgehend sehr ruhig und punktet mit einer düsteren Atmosphäre. Das Tempo wird ab der Hälfte des Buches gesteigert. Am Ende erwartet den Leser ein spannendes Finale, doch insgesamt lebt die Geschichte weniger von actionreichen Szenen, sondern mehr von Emotionen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Liebesgeschichten, doch mit „Adriana zwischen den Welten“ konnte Katharina Seck mich richtig begeistern. Adriana ist eine starke Protagonistin, die man sehr schnell ins Herz schließt. Ich habe mit ihr gehofft, gelitten, gelacht und geweint. Die Geschichte ist trotz des eher ruhigeren Tempos mitreißend und treibt den Leser durch einige Höhen und Tiefen. Das Ende hat mich leicht schockiert zurückgelassen. Insgesamt konnte Katharina Seck mich einige Male überraschen und ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch einmal lesen.

„Adriana zwischen den Welten“ von Katharina Seck ist eine unglaublich emotionale Geschichte über Freundschaft, Liebe, Verrat, Unsterblichkeit und den Tod. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise voller Höhen und Tiefen und man kann sich der Geschichte kaum noch entziehen. Von mir gibt es 4,5 Sterne für diesen gelungenen Einzelband, der mich zu Tränen gerührt hat.

Bewertung vom 29.11.2018
Der Smaragddrache
Strauß, Britta

Der Smaragddrache


ausgezeichnet

„Der Smaragddrache – Gemmas Reise“ ist der erste Band einer Dilogie und stammt aus der Feder von Britta Strauß. Die Autorin entführt den Leser in eine abenteuerliche Welt voller Krieg und Gefahren. Wer düstere angehauchte Fantasy in Kombination mit einem bildhaften Schreibstil mag, sollte sich die Reihe unbedingt anschauen.

Gemma ist die Prinzessin des Eisreiches, doch ihr Schicksal liegt im fernen Süden. Als ihr Vater sie eines Tages an den grausamen König Antares verschachert, wird sie zu einem Spielball der Mächtigen. Sowohl Antares als auch seine Hexe haben großes Interesse an der Prinzessin, doch jeder verfolgt seine eigenen Ziele. Als Gemma schließlich Tarek trifft, wird sie mehr und mehr zu einer Schachfigur im Krieg der Knochenmenschen gegen die Wilden. Tarek ist nicht nur der Prinz des Dschungelvolkes, sondern auch ein mächtiger Gegner, den Gemmas Ehemann um jeden Preis bezwingen muss. Denn in Tareks Adern soll Drachenblut fließen und die wilden Tiere des Dschungels unterstehen seinem Befehl.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils von Britta Strauß sehr leicht gefallen. Besonders das abwechslungsreiche Setting hat es mir angetan. Die Autorin entführt den Leser in das eisige Reich des Nordens, quer durch die heiße Wüste und durch (alb)traumhafte Wälder bis hin in den farbenprächtigen Dschungel im Süden. Gemmas Reise birgt viele Gefahren und der Leser trifft auf verschiedene Völker und Wesen. Britta Strauß gelingt es fantastisch, ihrer Welt und ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Beim Lesen entstehen sofort Bilder im Kopf und man kann nicht anders, als völlig in der Geschichte zu versinken. Besonders gut hat mir der wirklich langsame Aufbau der Liebesgeschichte gefallen. Hier geht nichts Schlag auf Schlag, sondern die Entwicklung schreitet langsam voran und es gibt immer wieder Rückschläge. Eigentlich kann man auch schon fast nicht von einer richtigen Liebesgeschichte sprechen, da diese sehr dezent am Rande der Geschichte verläuft. Alles andere hätte aber auch nicht zum Buch gepasst.

Nach „Indigo und Jade“ kann die Autorin Britta Strauß auch mit ihrem düsteren Fantasyauftakt „Der Smaragddrache – Gemmas Reise“ begeistern. Ihr neuer Reihenauftakt hat einfach alles, was das Leserherz begehrt. Authentische Protagonisten, ein fantastisches Setting und eine spannende Handlung lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von düster angehauchten Fantasygeschichten.

Bewertung vom 26.11.2018
Die gefangene Königin / Iskari Bd.2
Ciccarelli, Kristen

Die gefangene Königin / Iskari Bd.2


ausgezeichnet

Da mich bereits der erste Band von „Iskari“ begeistern konnte, war die Fortsetzung für mich ein absolutes Must-read. Vor dem Lesen hatte ich etwas Sorge, dass meine Erwartungen zu hoch sind. Doch mit „Iskari 2 – Die gefangene Königin“ übertrifft die Autorin Kristen Ciccarelli den Reihenauftakt sogar noch.

Der Drachenkönig Dax ist noch jung und könnte sich ebenso zu einem Tyrannen entwickeln wie sein Vater. Um ihr Volk zu schützen, gibt Roa ihre große Liebe auf und heiratet den jungen König. Doch für den Frieden und das Wohlergehen ihres Volkes opfert sie nicht nur ihre Liebe, sondern auch einen Teil von sich selbst, denn Dax trägt die Schuld am Tod von Roas geliebter Zwillingsschwester Essie. Erst nach und nach gelingt es Roa, einen Blick unter die Maske des jungen Drachenkönigs zu werfen. Gerade als sie anfängt Dax zu verstehen, bekommt sie ein unglaubliches Angebot: Das Leben ihrer Schwester im Austausch für die Ermordung von Dax.
Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren Schreibstils sehr leicht gefallen. Dieses Buch dreht sich im Gegensatz zum ersten Band nur um die Protagonisten Roa und Dax. Asha und Torwin werden zwar erwähnt, haben aber nur einen sehr kurzen Auftritt. Trotzdem habe ich die beiden ehrlich gesagt nicht vermisst, da ich Roa und Dax im Laufe des Buches ins Herz geschlossen habe. Wobei das bei Dax schon ein wenig gedauert hat. Die Darstellung von Roa hat mir sehr gut gefallen. Sie möchte mutig und stark sein, weiß dann aber doch häufig nicht, was sie tun soll. Auf mich wirkte sie gerade durch diese Schwäche sehr authentisch. Besonders gut hat mir auch Roas Zwillingsschwester Essie gefallen, bzw. die tiefe Verbindung zwischen den beiden Schwestern. Die Hauptgeschichte wird immer wieder durch Rückblenden auf die Kindheit von Roa, Essie und Dax aufgelockert. Gerade diese kurzen Szenen habe ich unglaublich gerne gelesen und man bekommt nach und nach einen anderen Blickwinkel auf die Charaktere. Obwohl der Handlungsverlauf der Hauptgeschichte recht vorhersehbar ist, konnte mich das Buch trotzdem begeistern. Das lag zum einen daran, dass ich die Protagonisten noch mehr ins Herz geschlossen habe als Asha und Torwin, zum anderen aber auch an der tiefen Verbindung von Roa und Essie, wodurch die Geschichte sehr emotional wird.

„Die gefangene Königin“ ist der zweite Band der Reihe „Iskari“. Die Autorin Kristen Ciccarelli begeistert auch mit diesem emotionalen Mittelband, der die Geschichte der Zwillingsschwestern Roa und Essie, sowie des Drachenkönigs Dax erzählt. Fans von Jugendfantasy sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen!

Bewertung vom 19.11.2018
Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas
O'Malley, Daniel

Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas


gut

Auf den Reihenauftakt "Codename Rook" von Daniel O`Malley hatte ich mich sehr gefreut, denn der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an. Meine Erwartungen waren zugegeben sehr hoch und ich habe auf ein spannendes Abenteuer gehofft. Obwohl mir die Idee wirklich gut gefallen hat, war mir vieles einfach zu konfus und vor allem auch zu ausschweifend. Das Lesen dieses Buches war stellenweise doch recht anstrengend.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da man mitten in das Geschehen geworfen wird und die Handlung von Beginn an mit Spannung punktet. Leider flacht die Spannungskurve extrem schnell ab. Ich finde es grundsätzlich immer wunderbar, wenn Welten detailliert dargestellt werden. Leider war es mir bei "Codename Rook" etwas zu viel des Guten. Es dauert wirklich sehr lange, bis nach dem Einstieg in das Buch wieder Spannung aufkommt. Die Handlung verliert sich in seitenlangen, furchtbar trockenen Briefen, die den Leser mit Informationen regelrecht überfluten. Ich habe normalerweise kein Problem mit vielen Protagonisten, aber hier hat jeder nur einen kurzen Auftritt und ansonsten erfährt man die komplette Hintergrundgeschichte aus den sehr sachlich gehaltenen Briefen. Dadurch wurde kaum ein Protagonist lebendig, alle wirkten blass, skurril und irgendwie austauschbar. Ich hatte keine Bilder im Kopf und konnte mir irgendwann ganz einfach nicht mehr alles merken, bzw. einige Protagonisten konnte ich nicht auseinanderhalten. Das passiert mir sonst nie. Nach der Hälfte des Buches war ich einfach nur noch genervt und habe alle weiteren Briefe überblättert. Leider gibt es außer den Briefen noch weitere Szenen, die aus meiner Sicht nicht dazu beigetragen haben, die Handlung voranzutreiben. Dadurch wirkt die Geschichte, als wäre sie künstlich in die Länge gezogen worden. Das letzte Viertel des Buches konnte mich dann noch packen. Endlich kam Spannung auf und ich konnte mit Myfanwy mitfiebern. Die Idee ist wirklich gut und auch der Charakter der neuen Myfanwy hat mir gut gefallen. Für eine etwas knackigere Version ohne die Briefe und überflüssige Szenen hätte es von mir durchaus vier Sterne geben können. Doch so war ich nach dem Lesen doch sehr enttäuscht. Insgesamt reicht der Reihenauftakt leider nicht aus, um mir den zweiten Band schmackhaft zu machen.

"Codename Rook" von Daniel O`Malley punktet mit interessanten Ideen und einem starken weiblichen Hauptcharakter. Leider wird die Geschichte massiv künstlich in die Länge gezogen, wodurch das Lesen sehr anstrengend wird. Von mir gibt es daher nur 2,5 Sterne und die Empfehlung, vor dem Kauf in eine Leseprobe zu schauen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2018
Krieg der Städte / Mortal Engines Bd.1
Reeve, Philip

Krieg der Städte / Mortal Engines Bd.1


sehr gut

"Mortal Engines - Krieg der Städte" von Philip Reeve war mir durch den Trailer zum Kino-Blockbuster aufgefallen. Der Trailer konnte mich auf Anhieb packen und ich war wahnsinnig gespannt auf das Buch. Philip Reeve entführt den Leser auf eine spannende Reise voller Abenteuer und Gefahren.

Der fünfzehn Jahre alte Tom lebt auf der fahrenden Stadt London. Es herrscht der Städte-Darwinismus, was bedeutet, dass die Städte aufeinander Jagd machen. Nur die stärksten Städte überleben. In der großen Stadt London war das Leben bisher sicher, doch eines Tages macht Tom eine Beobachtung, die ihn von einer Sekunde auf die andere zum Gejagten macht. Er überlebt einen Tötungsversuch, fällt dabei aber von der fahrenden Stadt herunter. Gemeinsam mit Hester, dem Mädchen, das an seiner Misere schuld ist, begibt sich Tom auf eine gefährliche Reise.

Dank des einfachen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Trotz einiger recht brutaler Szenen würde ich die Geschichte im Bereich Jugendbuch einordnen. Vom Genre her würde ich zu einer Mischung aus Dystopie und Fantasy mit Steampunk Elementen tendieren. Zum einen aufgrund des Alters der Protagonisten, zum anderen, da es bei einem Buch für Erwachsene doch an Tiefe fehlen würde. Doch was an Tiefe fehlt, macht der Autor mit viel Tempo wieder wett. Philip Reeve lässt den Leser mit einer sehr rasanten Handlung kaum zu Atem kommen. Als Film wird diese Geschichte mit Sicherheit absolut großartig werden. Für ein Jugendbuch finde ich es auch völlig in Ordnung, wenn die Handlung sehr actionreich ist. Man springt regelrecht von Szene zu Szene und wird von dem Geschehen mitgerissen. Die Idee der fahrenden Städte und das Prinzip des Städte-Darwinismus haben mir gut gefallen. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten, mir die Dimensionen der Städte vorzustellen. Doch nach und nach entstanden Bilder in meinem Kopf und ich muss sagen, dass dieses außergewöhnliche Setting seinen ganz eigenen Reiz hat.

"Mortal Engines - Krieg der Städte" von Philip Reeve ist ein actionreicher Auftakt einer dystopischen Reihe, die mit einer rasanten Handlung punktet. Besonders interessant ist der gelungene Einfluss von Steampunk Elementen, wodurch sich ein spektakuläres Setting ergibt. Fans von abenteuerreichen Jugendbüchern sollten sich die Reihe unbedingt anschauen. Von mir gibt es vier Sterne für diesen gelungenen Auftakt.

Bewertung vom 25.10.2018
Das Aschemädchen / Die Grimm-Chroniken Bd.7
Shepherd, Maya

Das Aschemädchen / Die Grimm-Chroniken Bd.7


ausgezeichnet

„Das Aschemädchen“ ist der siebte Band der Reihe „Die Grimm Chroniken“ und stammt aus der Feder von Maya Shepherd. Fans von düsteren Märchen sollten sich diese Reihe nicht entgehen lassen. In diesem Band werden einige Geheimnisse gelüftet und die Autorin punktet mit einer rasanten Handlung.

In diesem siebten Band steht Ember im Fokus, die eine tiefe Freundschaft mit Margery verbindet. Ember steht kurz davor, ihre Zauberschuhe fertigzustellen, doch es stellt sich die Frage, wer, beziehungsweise, was Ember überhaupt ist. In diesem Band wird ihr Geheimnis endlich gelüftet. Aber auch Maggy und Joe treten wieder ein wenig mehr in den Vordergrund und müssen eine schwere Entscheidung treffen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des kurzen Rückblicks auf den ersten Seiten sehr leicht gefallen. Der siebte Band knüpft nach der Rückblende nahtlos an seinen Vorgänger an. Ehrlich gesagt war ich im Laufe der Reihe schon etwas ungeduldig geworden, da die Autorin Maya Shepherd dem Leser immer nur kleine Brotkrumen hinwirft, aber viele Fragen lange offen geblieben waren. In diesem Band wird das Geheimnis um Ember gelüftet, die mittlerweile mein absoluter Lieblingscharakter der Reihe ist. Zudem lernt der Leser einen neuen Protagonisten kennen: Eine Freundin von Ember, die den meisten Lesern aus Grimms Märchen wohlbekannt sein dürfe. Maya Shepherd hat auch in diesem Band wieder ganz geschickt bekannte Grimm Märchen mit ihrer Geschichte verwoben. Insgesamt ist dieser Band mein bisheriger Lieblingsband, was zu einem großen Teil auch an Ember liegt.

Mit „Das Aschemädchen“ hat Maya Shepherd einen starken siebten Band ihrer Reihe „Die Grimm Chroniken“ erschaffen. Neue Protagonisten, geschickt verwobene Märchen und eine rasante Handlung sorgen für Spannung. Von mir gibt es die volle Punktzahl und ich danke Maya Shepherd für diese märchenhafte Reise.

Bewertung vom 25.10.2018
Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1
Albert, Melissa

Wo alles beginnt / Hazel Wood Bd.1


weniger gut

"Hazel Wood - Wo alles beginnt" von Melissa Albert war eines meiner Must-reads in diesem Jahr. Ich liebe düstere Märchen und konnte es kaum erwarten, das Buch endlich in den Händen zu halten. Leider konnte die Geschichte nicht mit meinen hohen Erwartungen mithalten. Ein unausgereifter Sprachstil, blasse Charaktere und das Fehlen von jeglicher Moral haben es mir schwer gemacht, das Buch zu mögen.

Alice und ihre Mutter werden auf Schritt und Tritt von Unheil verfolgt. Egal wohin sie flüchten, das Pech und die merkwürdigen Vorkommnisse holen sie immer wieder ein. Doch eines Tages überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst verstirbt Alices Großmutter, die als Märchenerzählerin Althea Proserpine bekannt geworden ist, und dann verschwindet auch noch Alice Mutter spurlos. Alice hat ihre Großmutter nie kennengelernt und sie sollte sich um jeden Preis von deren geheimnisvollen Anwesen Hazel Wood fernhalten. Doch Alice ahnt, dass sie niemals Antworten erhalten wird, wenn sie Hazel Wood nicht findet - den Ort, an dem alles begann.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den sprunghaften und teilweise unausgereiften Schreibstil nicht ganz leicht gefallen. Die Autorin wechselt zwischen einem umgangssprachlichen Stil und dann wieder einem sehr beschreibenden Stil, der aber leider trotz vieler Worte keine Bilder in meinem Kopf entstehen ließ. Zudem blieben mir die Charaktere recht fern, da es an Tiefe fehlt und alle Protagonisten blass dargestellt werden. Alice hat mich mit ihrer trotzigen und unreifen Art oft einfach nur genervt. Sie ist ein Charakter, den man immer wieder schütteln möchte, damit sie endlich mal die Klappe hält und anfängt sich zu benehmen. Ihr Verhalten wird zum Schluss zwar erklärt, hat mich aber dennoch wahnsinnig genervt. Auf der einen Seite hat mich die Geschichte schon fasziniert. Ich liebe düstere Märchen und war wahnsinnig gespannt auf das Geheimnis von Hazel Wood. Im Laufe des Buches wird die Atmosphäre immer düsterer. Doch hier kommen wir zum ersten Knackpunkt. Obwohl mir diese düstere Geschichte gut gefallen hat, war es für ein Jugendbuch definitiv zu viel. Zu düster, zu erdrückend und teilweise unnötig grausam. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, da die Geschichte mich richtig gepackt hatte. Doch noch während des Lesens kam mir immer wieder der Gedanke, dass dieses Buch nicht unbedingt als Jugendbuch geeignet ist. Das wirklich wunderschöne, zauberhafte Cover täuscht leider über den Inhalt hinweg und auch der Klappentext lässt nicht erahnen, wie düster das Buch ist. Ich persönlich würde nicht wollen, dass meine vierzehnjährige Tochter dieses Buch liest. Natürlich gibt es viele weitere grausame und düstere Jugendbücher, aber bei diesem Cover und Klappentext erwartet man das einfach nicht. Schade für Eltern, die ihren Kindern ein vermeintlich nettes, märchenhaftes Buch schenken wollten. Vor allem das Fehlen jeglicher Moral ist einer meiner größten Kritikpunkte. Märchen haben in der Regel eine Aussage, sie vermitteln Werte und Moral. Das fehlt in "Hazel Wood" komplett, was ich für ein Jugendbuch ehrlich gesagt sehr unglücklich finde.

"Hazel Wood - Wo alles beginnt" von Melissa Albert lässt mich mehr als enttäuscht zurück. Die Geschichte hatte wahnsinnig viel Potenzial, was aber leider durch den unausgereiften Sprachstil, die austauschbaren Charaktere und eine nervige Protagonistin zunichte gemacht wird. Zudem würde ich nicht wollen, dass meine vierzehnjährige Tochter dieses Buch liest, da es frei von jeglicher Moral ist. Von mir gibt es daher nur ganz knappe zwei Sterne.

Bewertung vom 16.10.2018
Spiel der Macht / Die Schatten von Valoria Bd.1
Rutkoski, Marie

Spiel der Macht / Die Schatten von Valoria Bd.1


gut

„Spiel der Macht“ ist der Auftakt der Fantasy-Trilogie „Die Schatten von Valoria“ und stammt aus der Feder von Marie Rutkoski. Die Autorin entführt den Leser in eine düstere Welt voller Intrigen und Gefahren.

Kestrel ist die Tochter des höchsten Generals von Valoria, der durch seine Eroberung des Landes hoch geschätzt wird. Doch wo es Sieger gibt, bleibt eine gegnerische Seite immer auf der Strecke. Viele Einheimische fanden während der Eroberung den Tod. Die Überlebenden verloren alles und wurden versklavt. Eigentlich macht sich Kestrel nichts aus Sklaven, aber als sie auf dem Sklavenmarkt Arin entdeckt, erwirbt sie ihn wider besseren Wissens für einen unglaublich hohen Preis. Als Schmied erweist sich Arin schon bald als unentbehrlich für die Legion ihres Vaters. Doch Arin trägt ein dunkles Geheimnis in sich und Kestrel ahnt nicht, dass sie sich den Feind direkt ins Haus geholt hat.

Durch den einfachen Schreibstil ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Autorin lässt der Geschichte zu Beginn sehr viel Raum, um sich zu entfalten. In der ersten Hälfte des Buches geht es daher eher ruhig zu. Der Leser erfährt viel über Kestrels Leben, ihre Auseinandersetzungen mit ihrem Vater und die politischen Probleme des Landes. Obwohl mir der düstere Weltenentwurf wirklich gut gefallen hat, fehlte mir leider der Fantasyanteil. Der Fokus der Geschichte liegt mehr auf Intrigen und politischen Geschehnissen, als auf fantasievollen Elementen. Kestrel hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist intelligent, mutig und insgesamt ein recht starker Charakter. Arin bleibt hingegen etwas blass. Man erfährt nur relativ wenig über seine Emotionen und Gefühle. Aus diesem Grund hat mich die Liebesgeschichte leider nicht berührt. Mir war es zu viel Drumherum und zu wenig Charaktertiefe. Die Handlung verläuft zu Beginn sehr ruhig und steigert sich im zweiten Teil des Buches. Das Tempo wird nach und nach angezogen, sodass die Geschichte mich im letzten Drittel noch fesseln konnte. Doch obwohl es einige interessante Ansätze gibt und der düstere Weltenentwurf toll dargestellt wurde, konnte ich leider nicht mit den Charakteren mitfiebern und mitfühlen.

Mit „Spiel der Macht“ hat die Autorin Marie Rutkoski einen düsteren Auftakt ihrer Reihe „Die Schatten von Valoria“ geschaffen. Der Weltenentwurf hat mir zwar gut gefallen und auch das spannende Finale des ersten Bandes macht neugierig, aber insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen. Von mir gibt es daher leider nur knappe drei Sterne.

Bewertung vom 16.10.2018
Morgen wirst du bleiben
Stevens, Nica

Morgen wirst du bleiben


ausgezeichnet

Da ich die Bücher von Nica Stevens liebe, war ich wahnsinnig gespannt auf ihr neues Buch "Morgen wirst du bleiben". Ich lese sehr selten Liebesromane, aber bei dieser Autorin habe ich eine Ausnahme gemacht. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn die Autorin hat mit diesem Einzelband eine wundervolle, berührende Geschichte erschaffen, die mich bis zur letzten Seite fesseln konnte.

Nachdem Jill einen schrecklichen Fahrradunfall hatte, findet sie nur schwer in ihr altes Leben zurück. Zudem reißen ihre Eltern sie aus ihrer gewohnten Umgebung, da die Familie nach Santa Barbara zieht. An der neuen Schule lernt Jill Adam kennen, doch irgendetwas ist seltsam an ihm. Je mehr Zeit Jill mit Adam verbringt, umso merkwürdiger und ablehnender verhalten sich ihre Mitschüler. Es scheint so, als wenn Adam ein Geheimnis umgibt, das Jill verborgen bleibt.

Durch den mitreißenden Schreibstil von Nica Stevens ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Zu Beginn erfährt der Leser viel über Jill, ihr altes Leben und ihre Probleme seit dem Unfall. Mit dem Auftauchen von Adam kommt sofort Spannung auf und man möchte das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen. Man merkt beim Lesen richtig, wie viel Herzblut die Autorin in das Buch gesteckt hat. Die Charaktere wurden mit viel Liebe erschaffen und wirken authentisch, wie aus dem richtigen Leben gegriffen. Jill hat mir besonders gut gefallen. Sie hat schwer zu kämpfen, da sie sich ein neues Leben aufbauen muss und den Unfall noch nicht richtig verarbeitet hat. Der Autorin gelingt es perfekt, den Leser mit Jill mitfühlen zu lassen. Das Geheimnis, das Adam umgibt, macht es zusätzlich spannend. Die Gefühle, die sich zwischen Jill und Adam entwickeln, wirken authentisch und nachvollziehbar. Die Autorin überstürzt nichts, zieht aber auch keine Szenen unnötig in die Länge. Kurzum: Dieses Buch ist rundum perfekt gelungen. Mein persönliches Highlight sind die leichten Mystery-Elemente, die das Buch von anderen Liebesgeschichten abgrenzen.

Mit „Morgen wirst du bleiben“ hat Nica Stevens eine wundervolle Liebesgeschichte erschaffen, die das Herz berührt. Leichte Mystery-Elemente sorgen für Spannung und Lesespaß. Von mir gibt es volle fünf Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnehmen lassen möchten. Vergesst die Taschentücher nicht, denn dieses Buch wird euch nicht kalt lassen.