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Benutzername: 
goldilinchen
Wohnort: 
Steinberg
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2018
Blasse Helden
Isarin, Arthur

Blasse Helden


gut

Mir wurde das Buch im Rahmen der Aktion „Buchflüsterer“ im Gegenzug für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt.

Ein erster Blick auf den Klappentext weckte gleich meine Neugier: Russland in den 90er Jahren. Warum nicht?

Als Schauplatz dient überwiegend das dekadente Leben Moskaus aus Sicht eines privilegierten Deutschen. Anton ist in den 30ern, arbeitet in der Kohlebranche und hat - neben schönen Frauen – ein Faible für Theater, Oper & klassische Literatur. Letzteres konnte ich nur schwer nachvollziehen, genau wie der Charakter Anton schwer zu erfassen war. Obwohl ich das Buch innerhalb von 3 Tagen ausgelesen habe, habe ich keinen Draht zur Hauptfigur gefunden. Zu oberflächlich war seine Darstellung, seine Gedankengänge ohne Tiefgang… Dazu beigetragen hat sicher der Aufbau des Romans. Dieser besteht aus sieben Anekdoten, die sich während Antons neun Jahren in Russland zugetragen haben. Die Ereignisse werden zwar chronologischer Reihenfolge erzählt, haben jedoch kaum Bezug zueinander. Ohne den Hauptprotagonisten könnte es sich ebenso um eine Sammlung von Kurzgeschichten handeln. Trotzdem oder gerade deshalb bleibt man als Leser bei der Stange. Der Schreibstil des Autors ist eingängig, mit ein paar Fachbegriffen gespickt und doch leicht zu lesen. Die Episoden sind skurril, teils unvorstellbar und streckenweise sogar unterhaltsam. Sie bieten interessante Einblick in die russische Gesellschaft. Allerdings reichen dieser kurzweiligen, jedoch recht „blassen“ Abstecher in die Vergangenheit nicht, um mir nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.

Bewertung vom 18.02.2018
Finde mich - bevor sie es tun
Monroe, J.S.

Finde mich - bevor sie es tun


gut

3,5* für ein Buch, welches ich zwiegespalten beendet habe. Die 444 Seiten gliedern sich in 2 Teile und verteilen sich auf 101 überwiegend kurze Kapitel. Im ersten Teil folgt man abwechselnd Jar’s Geschichte in der Gegenwart und Rosa’s vor ca. 5 Jahren – bis zu ihrem Verschwinden… Als Schauplätze dienen London und Cornwall. Von Beginn an konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen, was eventuell daran liegt, dass ich mit Anfang 30 nur ein paar Jahre älter als die Handelnden bin. Die häufigen Perspektivwechsel haben mich aufgrund der überschaubaren Anzahl der Charaktere nicht gestört. Denkt man zu Beginn noch, man liest einen spannenden Roman nimmt das Buch im 2. Teil durch eine weitere Erzählperspektive an Fahrt auf. Der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.

Der Punktabzug ergibt sich aus kleineren Längen bzw. Wiederholungen bis zur Mitte der Geschichte sowie unvorhersehbaren Tierversuchen bzw. Quälereien. Im Vorfeld hätte mich diese Tatsache sicher vom Lesen abgehalten. Wer sich jedoch daran nicht stört, bekommt einen Thriller, bei dem nichts ist wie es scheint…