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Heike

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2017
Das Herz der verlorenen Dinge
Williams, Tad

Das Herz der verlorenen Dinge


sehr gut

Es ist einige Zeit vergangen, seitdem wir Simon Schneelocke durch Osten Ard begleiten durften. Nun ist er König, doch ruhig sind die Zeiten noch immer nicht. Im Norden kämpft Herzog Isgrimnur immer noch mit einem Rest zäher Nornen, die sich an ihrem Berg verschanzt haben. Da die Nornenkönigin in einem Erholungsschlaf liegt, müssen die Hikeda'ya nun ihre eigenen Entscheidungen treffen, wie sie sich gegen die Sterblichen behaupten wollen.

Ich mochte es sehr, wieder nach Osten Ard zurück zu kehren. Die Idee, auch die Sicht der Nornen in die Geschehnisse mit einzubinden, fand ich klasse, auch wenn ich erst gegen Ende Sympathien für die Protagonisten entwickeln konnte. Denn die Nornen waren in den vorangegangenen Bänden ja immer die "Bösen", weshalb es jetzt interessant war, sie von einer anderen, bedrängten Seite aus zu betrachten. Das Buch wird zwar so beworben, dass man es auch als Neueinsteiger in die Reihe ohne Vorkenntnisse lesen kann, aber davon würde ich abraten. Tad Williams High Fantasy ist ohnehin schon recht anspruchsvoll, und ohne das Vorwissen der ersten vier Bände wird es bestimmt noch schwieriger, die Völker, Gebiete und Namen auseinanderhalten zu können. Außerdem geht es tatsächlich in diesem Buch nur um die Schlacht von Nakkiga, was für Neueinsteiger vielleicht langweilig sein könnte, weil man die tiefe Bedeutung dieser Situation ohne Vorkenntnisse kaum erfassen kann. Bei Tad Williams steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern die Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle und ihr Einfluss auf die Welt von Osten Ard.

Etwas enttäuscht war ich deshalb auch, dass, abgesehen von Isrimnur und Sludig, keine Charaktere aus den ersten vier Bänden aufgetaucht sind. Allerdings ist das Buch für die Verhältnisse des Autors und dieser Saga auch extrem kurz, so dass es sich für mich wie eine Art Prolog zu noch kommenden Büchern anfühlt. Über die Karten und das Personenverzeichnis am Ende des Bandes habe ich mich gefreut, allerdings habe ich beides nicht benötigt, da mir die Welt von Osten Ard bekannt ist.

Mich hat diese Welt aufs Neue eingefangen, und ich freue mich schon auf Band 2, da dort auch wieder die alten Bekannten wie Simon und Miriamel anzutreffen sein werden. Empfehlen würde ich "Das Herz der verlorenen Dinge" aber nur den Lesern, die bereits die ersten vier Bände der Osten Ard-Saga gelesen haben oder wirklich eingefleischten High Fantasy-Lesern, die gut mit fremden Welten und Völkern zurecht kommen.

Bewertung vom 18.02.2017
Zutritt nur für echte Abenteurer! / Saint Lupin's Academy Bd.1
White, Wade Albert

Zutritt nur für echte Abenteurer! / Saint Lupin's Academy Bd.1


gut

Anne will dem Waisenhaus von Saint Lupin entkommen. Als sich die Gelegenheit bietet, wird sie in eine abenteuerliche Mission hineingezogen, in der sie mit ihren Freunden die Welt retten muss. Ob ihr das gelingt, wird natürlich nicht verraten.
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön, und man kann dort Anne (ganz rechts), ihre Freundin Penelope ( Mitte ) und den Zauberer Hiro (links) erkennen. Auch innen ist das Buch besonders, denn zwischen den Kapiteln gibt es immer Auszüge aus dem "Handbuch für Abenteurer", dessen Seiten grau gestaltet sind. Diese kleinen Einschübe lockern die Textpassagen auf und sind auch sehr witzig, so dass ich oft schmunzeln musste.
Dennoch lässt mich das Buch etwas zwiegespalten zurück. Anfangs war ich noch sehr begeistert von den vielen kreativen Ideen, dem Humor und der interessanten Story-Idee um den Panzerhandschuh und die Prophezeiungs-Medaillons. Die Geschichte hatte viel Potential. Es gibt eine fiese Waisenhaus-Leiterin und einem machthungrigen Abenteuer-Minister sowie Annes sympathischer Freundin Penelope. Leider blieben alle diese Figuren im Laufe der Geschichte so blass, dass es mir gegen Ende sogar egal war, ob sie die Mission schaffen oder nicht. Das beste Beispiel dafür ist Hiro, der überhaupt keine richtige Beziehung zu irgendwem aufbauen konnte, so dass man ihn auch hätte weglassen können. Sehr schade, denn die Ansätze für gute Charaktere waren alle vorhanden! Stattdessen reiht sich nach dem spannenden Beginn nur noch eine Aktion an die nächste, wodurch die Geschichte für mich an Tiefe verlor. Es passiert unheimlich viel, alles Schlag auf Schlag, und das fand ich insgesamt einfach zu viel des Guten. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Einsteigerband ist, und der Umfang sonst zu groß geworden wäre. Ich hoffe, dass es in Band 2 etwas ruhiger zugeht, und die Charaktere weiter ausgearbeitet werden.
Dennoch ist es ein schönes Abenteuer für Kinder, das sich flott lesen oder vorlesen lässt. Und auf jeden Fall ist es ein Augenschmaus fürs Bücherregal.

Bewertung vom 23.01.2017
Der Jahrhunderttraum / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.2
Dübell, Richard

Der Jahrhunderttraum / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.2


sehr gut

"Der Jahrhunderttraum" von Richard Dübell ist ein historischer Roman über den Traum von der Fliegerei. Zwischen 1890 und 1910 wurde geplant und gebastelt, um diesen Traum wahr zu machen. Doch als erste Versuche von Erfolg gekrönt waren, kamen auch die ersten Ideen auf, diese tolle neue Erfindung militärisch zu nutzen.
Der Roman ist eigentlich der zweite Teil der "Jahrhundertsturm"-Saga, kann aber auch ohne dieses Vorwissen sehr gut gelesen werden. Wie schon in Band eins wird die Entwicklung der Familie Briest beschrieben, welche Träume und Nöte sie haben und in welche Gefahren sie sich begeben. Spannend und äußerst informativ hat der Autor mich in die damalige Zeit versetzt. Viele Themen der damaligen Zeit hat er in seinem Werk verarbeitet, wie z. B. den beginnenden Hass gegen Juden, die Verbreitung von Detektivbüros oder einfach große Namen wie Siemens und Zeppelin. All das findet man in diesem Buch, das aber trotzdem nie unübersichtlich wird, sondern immer eine klare Geschichte verfolgt.
Wenn ich den ersten Band nicht gelesen hätte, dann hätte "Der Jahrhunderttraum" vermutlich auch 5 Sterne von mir bekommen, denn die Geschichte ist wirklich sehr gut geschrieben und lässt sich super lesen. Aus irgendeinem Grund sind mir die Hauptfiguren aber diesmal nicht so ans Herz gewachsen wie Paul und Luise. Ich habe mit Levin & Co einfach nicht so sehr mitgelitten, deshalb ziehe ich einen Stern ab.
Trotzdem bleibt das Buch ein toller historischer Roman mit großartigem Setting in Berlin, inkl. Berliner Schnauze! Ich würde mich sehr über einen dritten Teil freuen, vielleicht wieder mit Hermine und Otto im Gepäck, und diesmal mit dem Traum von großen Ozeandampfern wie der Titanic. Ich bin gespannt, wie und ob es weitergeht!

Bewertung vom 04.12.2016
Phase Null / Die Auserwählten Bd.5
Dashner, James

Phase Null / Die Auserwählten Bd.5


ausgezeichnet

Dies ist der letzte Teil der Maze-Runner-Reihe, und er hat mich total begeistert. Wie schon in den vorangegangenen Teilen „Das Labyrinth“, „Die Brandwüste“ und „Die Todeszone“ schafft der Autor James Dashner ein stimmiges, dystopisches Szenario.
Hierbei handelt es sich um die Vorgeschichte zum Labyrinth. Da das Ende der Welt naht, wird die Organisation ANGST gegründet. Im Hauptquartier der ANGST wächst Thomas auf, dessen Kindheit wir hier begleiten können. Er ist einer der Auserwählten, die dazu ausersehen sind, die Welt zu retten. Doch nichts ist, wie es scheint…
Es gibt viele neue Hintergrundinformationen zu den ersten drei Teilen und ist sehr spannend geschrieben. James Dashner hat einen fesselnden Schreibstil, und durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch schnell lesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, da ich immer wissen wollte, wie es weiter geht. Die Charaktere sind toll und es macht Spaß, endlich mehr über Thomas´ Geschichte zu erfahren, die noch die ein oder andere Überraschung bereit hält.
Die Maze-Runner-Welt ist etwas besonderes unter den Dystopien und „Phase Null“ ist für jeden Fan natürlich ein Muss!

Bewertung vom 30.11.2016
Schattenchronik 1: Das Erwachen / Das Erbe der Macht Bd.1-3
Suchanek, Andreas

Schattenchronik 1: Das Erwachen / Das Erbe der Macht Bd.1-3


sehr gut

Alex ist ein Nimag - ein "Nichtmagier", wie normale Menschen von den Magiern bezeichnet werden. Doch plötzlich geschieht etwas Unerwartetes: Alex erbt die Essenz eines gestorbenen Magiers und kann nun auf dessen magisches Wissen und Kräfte zugreifen. Damit kommt Alex aber nicht nur hinter das Geheimnis des Walls, der seit langer Zeit die Welt der Magier vor den Nichtmagiern ver´steckt hält. Er gerät auch mitten in den Kampf zwischen Licht- und Schattenmagiern.

Anfangs kam ich gar nicht so leicht in die Geschichte rein. Viele neue Charaktere wurden gleich zu Beginn eingeführt, und die magische Welt voller Sigille, Aurafeuer und Essenstäbe war für mich ungewohnt. Der Autor schafft es aber, die wichtigsten Begriffe immer wieder anders zu beschreiben, so dass ich der Geschichte schließlich doch gut folgen konnte. In einigen Teilen lehnt es sich stark an Harry Potter an, z.B. in der Auswahl des Zauberstabs (hier: Essenzstab) bei einem Zauberstabhersteller. Trotzdem passt es zu der Geschichte, und Andreas Suchanek bringt noch genügend eigene Ideen in sein Werk mit ein. Interessant ist auch die Zusammensetzung des Rates aus den Unsterblichen, die allesamt herausragende Persönlichkeiten aus der Geschichte waren: Johanna von Orleans und Leonardo da Vinci zum Beispiel.

Ich fand das Buch unheimlich spannend und obwohl ich für die Protagonisten gar nicht so viel Sympathien hatte, wollte ich dennoch wissen, wie es weiter geht und sich das Geheimnis um den Verräter und das Wechselbalg auflöst. Man kann schön miträtseln, da der Autor es meisterlich versteht, einem einen Happen nach dem nächsten hinzuwerfen.

Hinzu kommt natürlich noch das fantastische Cover: Es passt perfekt zum Inhalt des Buches und ist einfach wunderschön stimmungsvoll gezeichnet.
Für mich war "Das Erbe der Macht" eine schöne Mischung aus Harry Potter und Nicholas Flamel, nur mit etwas älteren Charakteren. Für Magiefans ein echter Geheimtipp!

Bewertung vom 12.10.2016
Bissig! / Bitte nicht öffnen Bd.1
Habersack, Charlotte

Bissig! / Bitte nicht öffnen Bd.1


sehr gut

Das Buch "Bitte nicht öffnen - Bissig!" von Charlotte Habersack ist eine spannende Geschichte um den kleinen Nemo, der eines Tages ein geheimnisvolles Päckchen geliefert bekommt. Und genau so sieht das Buch auch aus, wenn man es in den Händen hält: Optisch sehr schön als Paket gestaltet, in dem bereits ein kleines Loch ist, durch den das Auge eines Monsters blickt. Das Loch ist ausgestanzt, so dass man tatsächlich hindurchgreifen kann. Schlägt man das Buch auf, so sieht man auf der ersten Seite, was in dem Paket ist: Ein lila-weißer Yeti mit einem Speer in der Hand.
Ebenso schön gestaltet wie der Klappentext ist auch der Rest des Buches. Es enthält schwarz-weiße Zeichnungen, die zum Ausmalen einladen und die Fantasie anregen, ohne zu erschrecken. Am Schluss der Geschichte gibt es sogar noch eine kleine Leseprobe für den nächsten Teil der Reihe: "Bitte nicht öffnen - Schleimig!".
Die Geschichte selber ist kurzweilig und gut geschrieben, so dass man sie in einem Rutsch durchlesen kann. Mir wurde es zwischendrin nie langweilig und ich habe für die Rettung des Yetis "mitgefiebert". Ein wenig enttäuscht war ich dann aber, dass am Ende nicht alle Fragen geklärt wurden, sondern die Geschichte im nächsten Band weitergeführt wird. Das sollte man wissen, bevor man sich für das Buch entscheidet, denn der 2. Band wird somit auch zum Pflichtkauf. Bei einem Preis von 9,99€ aber durchaus eine Überlegung wert, denn man bekommt dafür auch ein wirklich schönes Buch zum Lesen und Vorlesen.

Bewertung vom 12.10.2016
sweet & salty
Kirchherr, Jo;Martens, Andrea

sweet & salty


ausgezeichnet

Dieses Kochbuch ist wirklich eine Augenweide. Die Bilder allein sind schon 5 Sterne wert. Aber der Inhalt muss natürlich auch passen - und das tut er.
Mit "Sweet & Salty - Frühstück für den ganzen Tag" von Andrea Martens und Jo Kirchherr kann man sich mit kreativen Snacks durch den ganzen Tag futtern. Egal ob morgens, mittags oder abends - diese kleinen Leckerbissen passen immer. Das Buch hat insgesamt 144 Seiten und ist vollgestopft mit Rezepten zu Pancakes, Toasts, Omeletts & Co.
Was sich jetzt im ersten Moment langweilig anhört, ist es jedoch ganz und gar nicht. Die Rezepte sind ein Feuerwerk an Kreativität, vieles davon habe ich noch nie so gehört oder gegessen. Dabei sollte man die Kombination aus süß und herzhaft schon mögen, denn das ist das Grundprinzip der Autoren. Da ich immer schon Nutella mit Käse gern hatte, habe ich hier mein Paradies gefunden. Vieles hört sich sehr merkwürdig an, aber ich habe mich getraut, es zu testen und es hat mich umgehauen! Zum Beispiel war das Süße Omelette mit Sojasauce und Garnelen schnell gemacht und ein ganz neues Geschmackserlebnis für mich.
Aber ich will auch nicht verschweigen, dass die ein oder andere Zutat für mich neu ist und nicht zu meiner Alltagsküche gehört. Es macht auf jeden Fall Sinn, sich ein Päckchen Chia-Samen zu kaufen, denn die tauchen in sehr vielen Rezepten auf.
"Sweet & Salty" ist auf jeden Fall mein neues Lieblingskochbuch für besondere Momente geworden, und eine Quelle der Koch-Inspiration.

Bewertung vom 12.10.2016
Claire / New York Diaries Bd.1
Taylor, Ally

Claire / New York Diaries Bd.1


gut

Die Reihe der "New York Diaries" macht mit "Claire" einen guten Anfang. Weitere Bände sind mit "Sarah", "Phoebe" und "Zoe" geplant. Die Autorin selbst beschreibt ihre Liebesromane als "Popcornkinoliteratur", was ich sehr passend finde.
Das Cover von "Claire" mit New York im Hintergrund hat mich gleich angesprochen. Es sieht nach WG-, Studenten- oder Glamourleben aus, und eben sehr sympathisch. Mit New York hat das Buch letztlich aber nicht viel zu tun - diese Geschichte könnte sich auch in einer WG in Köln genau so abspielen...
Das Buch nimmt einen mit in das Leben von Claire, man kann sofort eintauchen in ihre Welt und leidet bei ihren Sorgen mit. Claire hat Liebeskummer, zieht erst zu ihren Eltern zurück und dann mit Freunden in eine WG. Auch hier dreht sich alles ums lieben und geliebt werden, aber auch ums Erwachsen werden und darum, seine Träume wiederzuentdecken. Das tut Claire mit viel Witz und Charme, manchmal ist sie mir aber ein wenig zu naiv und abhängig von der Meinung anderer. Natürlich gehört das zum Leben dazu, wenn man noch jung ist und Erfahrungen sammelt. Am Ende verhält sie sich aber sehr egoistisch, denn die Gefühle ihrer Konkurrentin sind ihr egal. Hauptsache Happy End.
Man sollte am besten nicht zu viel über diese Geschichte nachdenken und sie als das nehmen, was sie ist: Nämlich Popcornkinoliteratur, leicht und schnell zu lesen, absolut vorhersehbar und ohne großen Tiefgang. Für alle, die gerne Liebesromane lesen, sind die Diaries eine perfekte Unterhaltung für einen gemütlichen Nachmittag.