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Bewertungen
Insgesamt 449 BewertungenBewertung vom 03.12.2015 | ||
Ein pflichtbewusster Minister, der im Angesicht des bevorstehenden Weltkriegs eine weitreichende Entscheidung für sein Land formulieren muss, wird von einer jungen Finnin besucht und wirft diesen mit ihrer Ähnlichkeit zu seiner bereits toten Geliebten völlig aus der Bahn. Sie hat ein wichtiges Anliegen, doch diese wird zweitrangig. Der Minister verbringt mit ihr den Abend, eine Art Abhängigkeit entsteht zwischen den beiden von der sie sich nur schwer lösen können. |
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Bewertung vom 01.12.2015 | ||
Die Liebe am Nachmittag ist die Sequenz aus dem Leben eines Mittvierzigers Journalist und Theaterautor aus Budapest. Mihaly ist talentiert und begabt, besitzt jedoch keinen Ehrgeiz. Er lebt gern in den Tag hinein, schreibt nur um seine immer größeren Schulden abzutragen und um seine Familie zu unterstützen. Sogar Frauen findet er anstrengend, er selbst kein Verführer, lässt sich lieber verführen und beendet jede Beziehung, bevor es zu einer ernsthaften Bindung oder eine langweilige Gewohnheit kommt. Als er die junge Schauspielschülerin Iboly kennenlernt, ändert sich sein Verhalten. |
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Bewertung vom 30.11.2015 | ||
„Kapuzinergruft“ ist eine ergreifende Geschichte erzählt vom Großneffen Solferinos, der Held aus dem „Radetzkymarsch“. Franz Ferdinand von Trotta ist ein junger Mann aus der besseren Gesellschaft, der die Tage in leichtlebiger und oberflächlich Weise verbringt. Stimmungsvoll wird die Vorzeit des Ersten Weltkrieges beschrieben und seinen Ausbruch. Trotta heiratet, zieht anschließend in den Krieg, gerät in Gefangenschaft, flieht schließlich, erlebt hautnah den Untergang der Habsburger Monarchie und mit ihr die ihm liebgewordene Tradition und rechtschaffende Ordnung. Eine kleine Vorschau auf die Verbreitung des Nationalsozialismus in Österreich ist auch enthalten. Die Heimkehr Trottas aus dem verlorenen Krieg, erweist sich für den Held als noch tieferen Fall, als die Kriegsniederlage selbst. Orientierungslos und völlig einsam, begegnet er seiner inzwischen emanzipierten Ehefrau, die in einer homosexuellen Beziehung zu ihrer Geschäftspartnerin lebt. Er gewinnt sie zurück und wird nach einer Weile erneut verlassen. |
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Bewertung vom 26.11.2015 | ||
Wer kennt sie nicht, die Odyssee des Wolfsmischlings Wolfsblut, geschrieben in einer wundervoll archaischen, etwas gewöhnungsbedürftiger Sprache, die selbst nach mehr als 100 Jahren nichts an Faszination eingebüßt hat? Ein Abenteuerroman mit Tiefgang und psychologischer Finesse. |
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Bewertung vom 26.11.2015 | ||
Endlich ein männlicher Autor der einfühlsam und gekonnt in die Gedankenwelt einer Frau eintaucht kann und diese auch noch spannend und glaubwürdig offenbart. Dieses Buch ist mehr als nur clever geschrieben. Gut aufgebaute Charaktere, bildreich und fassbar, mit einem unterschwelligen Ton der noch lange nachhallt. Es zeichnet sich wiedermal durch wunderbare Menschenkenntnisse, Spannung und Originalität aus, doch eins bedaure ich zutiefst: etwa ab der Mitte der Geschichte, kann man das Ende bereits erahnen, schade. |
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Bewertung vom 23.11.2015 | ||
Hans Fallada erzählt in diesem Buch das wahre Schicksal der Eheleute Otto und Anna Quangel, stille und einfache Menschen aus der Arbeiterschicht, „Pöbel“ wie der Richter sie später beschimpft. Nach der grausamen Nachricht über den Tod ihres einzigen Sohnes „auf dem Felde“, beginnen Sie leise und mit bescheidenen Mitteln den Widerstand gegen das Nazi-Regime: sie hinterlassen selbstgeschriebene gefährliche Botschaften auf Karten, die sie nach und nach in Berlin verteilen. Der erfahrene Gestapo-Kommissar Escherich beginnt mit Geduld und List sie zu jagen und schließlich, nach zwei Jahren, fasst er sie auch. |
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Bewertung vom 17.11.2015 | ||
Alter Stoff aus einer völlig anderen Perspektive: die Belagerung und Sieg über Troja, dargestellt aus der Sicht Kassandras, die Tochter Königs Priamos. Dabei stehen nicht die Kriegsführung und die Heldentaten der Griechen und Trojaner im Vordergrund, vielmehr urteilt sie über die patriarchale Gesellschaft, in der die Krieger ihren zügellosen Trieben auf dem Kampfplatz und in den Schlafkammern ungestraft folgen. |
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Bewertung vom 12.11.2015 | ||
Die Ehe eines New Yorker Paares wird erzählt, der Beginn ihrer Beziehung bis zur Scheidung und schließlich den Tod der Frau. Die Darstellung des idealen Paares ist wahrlich geglückt, nur strotz die Erzählung vor Oberflächlichkeit. Gefühle sind, wenn überhaut nur platt vorhanden. Wortreich, metaphorisch, detaillierter, geschwätziger Schreibstil, seitenweise Banalitäten und Klischees, vor allem aber ganz und gar ereignislos. Ich habe zu diesem Buch, man möge mir verzeihen, keinen Zugang gefunden! |
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Bewertung vom 09.11.2015 | ||
Zusammen sind wir frei / Ostwind Bd.1 Diese Rezession schreibe ich im Namen meiner 10 jährigen Tochter: 0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.10.2015 | ||
Es geht um die junge, nüchterne Studentin Nell, die über ihre gesamte Kindheit und Jugend von ihrer Mutter Valerie nur Phantasiegeschichten zu hören bekommt. Als Valerie schwer erkrankt und Nell um sie zu pflegen, zu ihr zieht, will sie endlich die Wahrheit über ihre Herkunft wissen, doch Valerie lässt sich auf die Realität nicht ein. Schließlich macht sie sich alleine auf die Suche und stellt schon sehr bald fest, dass ihre Mutter sie und sich selbst mit all den erfundenen Geschichten nur vor einer brutalen Wahrheit schützen wollte. Die phantasievollen Lügen sind wunderschön und zeugen von der großen Liebe Valeries zu ihrem Kind. |
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