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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 906 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Alsterschatten
Hansen, Leo

Alsterschatten


ausgezeichnet

Politisch und erschreckend real

Der Privatermittler Dr. Elias Hopp, die Ex-Soldatin Janne Bakken und der LKA-Profiler Zilinski arbeiten wieder an einem gemeinsamen Fall. Eine Serie von äußerst brutalen Morden überschattet die Stadt Hamburg. Die Opfer sind alt und die einzige Gemeinsamkeit, die sich ausmachen lässt, war ihre rechte Gesinnung. Das Ermittler-Team recherchiert daher auch in der Szene der sogenannten "Neuen Rechten", einer Gruppierung, die immer mehr Zulauf erhält und scheinbar auch finanziell unterstützt wird. Der Fall wird zunehmend komplexer und schnell stehen sie vor einer dramatischen Situation, bei der jede Sekunde zählt...

"Alsterschatten" ist der zweite Band um die drei sich gut ergänzenden Ermittler, die in Hamburg für GErechtigkeit sorgen wollen. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Leo Hansen erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Er baut sie über mehrere Handlungsstränge gepaart mit einigen Protagonisten sehr breit auf, was meine volle Aufmerksamkeit einforderte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers gut aufgebaut und über die vielschichtigen Ermittlungsarbeiten, sowie weitere Randgeschehnisse auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es bleibt nicht einfach den Überblick zu behalten, aber im Verlauf verschmelzen die unterschiedlichen Handlungen zu einem Ganzen und sorgen für immer mehr Spannung. So wurde ich bis zum mehr als fulminanten Finale, welches mit einer guten Auflösung daherkommt, gefesselt und bestens unterhalten.

Insgesamt ist "Alsterschatten" ein für mich mehr als gelungener Regionalkrimi, der mit einem einfühlsam umgesetzten Thema, sehr interessant gezeichneten Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall, schon allein aufgrund des kleinen Cliffhanger zum Abschluss des Buches. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 04.02.2024
Schattenriss
Prammer, Theresa

Schattenriss


ausgezeichnet

20 Sekunden Mut

Obwohl der Privatdetektiv Edgar Brehm den Fall eines vermissten Jungen nicht wirklich übernehmen will, lässt er ihn einfach nicht los. Gerade die Verbindung zu seinem ehemaligen Geliebten Ralph, der mittlerweile das Priesteramt übernommen hat und eine undurchsichtige Rolle in der ganzen Geschichte spielt, lässt alle Alarmglocken bei Edgar schrillen. Die damals unkommentierte Trennung sorgt aber wohl auch dafür, dass er gemeinsam mit seiner Assistenz, der Schauspielschülerin Toni Lorenz, die Recherchen aufnimmt. Zunächst kommen die beiden nicht wirklich weiter, aber schnell wird klar, dass große Sehnsüchte und eine Frage der Schuld, die Schlüssel zu dem Fall zu sein scheinen...

Die österreichische Autorin Theresa Prammer konnte mich mit ihren Kriminalromanen schon mehrfach in den Bann ziehen. Mit einer entsprechend hohen Erwartungshaltung bin ich daher in ihr neues Werk gestartet, welches der zweite Band um das Ermittler-Duo Edgar Brehm und Toni Lorenz ist. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den besonderen Fall eintauchen ließ. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der beiden jungen Menschen zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die fesselnden Ermittlungsarbeiten, die mit vielen überraschenden Wendungen gespickt sind, auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die Autorin legt aber auch sehr viel Wert auf die Entwicklung ihrer Protagonisten mit ihren eigenen Schicksalen, was dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Die ausgeklügelte Story konnte mich bis zum Finale, welches mit einer für mich gut nachvollziehbaren aber auch überraschenden Auflösung glänzt, begeistern.

Insgesamt ist "Schattenriss" ein für mich mehr als gelungener Kriminalroman, der mit sehr interessant gezeichneten Protagonisten, einem raffiniert konzipierten Fall und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 04.02.2024
Der sonderbare Fall der Rosi Brucker
Seel, Tina

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker


ausgezeichnet

Packende Studie aus den 70ern

Harald Hasenbach ist in dem kleinen Dorf, in dem er lebt, ein Außenseiter. Niemand will etwas mit ihm zu tun haben und so ist er viel allein unterwegs. Auf einer seiner Touren findet er die Leiche der Winzertochter und will so seinem trüben Schicksal ein wenig nachhelfen. Er erpresst die vermögenden Eltern und gibt ihnen erst nach einer Geldübergabe bekannt, wo ihre Tochter zu finden ist. Dies führt natürlich dazu, dass die Ermittlungen in der anschließenden Mordsache nicht richtig vorankommen und das Schweigen der Dorfbewohner macht es dann auch nicht einfacher...

Die Autorin Tina Seel hat mich mit ihrem Debüt "Der Tod der dreckigen Anna" beeindruckt. Somit war ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk und bin mit einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Schnell war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde, denn Tina Seel legt wieder sehr viel Wert auf die Protagonisten und ihr Umfeld. Die Geschichte spielt in den 70ern und das Bild, welches ich von der damaligen Zeit vor Augen hatte, wird hervorragend wiedergegeben, samt der Vorbehalte bezüglich gesellschaftlicher Rollen in der Familie und dem Verhalten behinderter Menschen gegenüber. Es entwickelt sich eine aus meiner Sicht mehr als spannende Studie der damaligen Zeit mit einer kriminalistischen Hintergrundgeschichte, die mich in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird über die Verflechtung der Bewohner in dem kleinen Ort auf einem für mich hohen Niveau gehalten und verleiht dem Kriminalroman so einen ganz besonderen Charme.

Insgesamt ist "Der sonderbare Fall der Rosi Brucker" ein äußerst gelungener Kriminalroman, der aus der Masse des Genres heraussticht. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem genauen und pointierten Blick für ihre Protagonisten und zielgerichteten Seitenhieben gegenüber der Gesellschaft in den bann ziehen. Ein toller Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 04.02.2024
Vermisst am Greifensee
Kasperski, Gabriela

Vermisst am Greifensee


ausgezeichnet

Muttergefühle

Ein fesselnder und absolut spannender Kriminalroman in dem die Gefühle ausschlaggebend sind.
Während Zita im Krankenhaus ihren Sohn Finn entbindet, wird im Krankenhaus ein Säugling entführt. Meier, der gerade den Mord an einer Sozialarbeiterin untersucht nimmt die Ermittlungen auf, die ihn schnell in den Geburtsvorbereitungskurs "Mamyoga" führt. Während der Ermittlungen verändert sich die Situation plötzlich dramatisch, ihr Sohn Finn wird ebenfalls entführt. Kann Meier genügend Neutralität wahren, um in diesem für ihn so wichtigen Fall weiter ermitteln zu können?
Gabriela Kasperski erzählt die packende Geschichte in einem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit den vielen Personen zu Beginn des Buches waren schnell vergessen. Die Autorin beschreibt das Thema Menschenhandel mit viel Respekt und Einfühlsamkeit. Die Spannung wird direkt zu Beginn der Geschichte aufgebaut und mit viel Emotionen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau gehalten. Das Ende kam für mich sehr überraschend, auch wenn ich während des Buches immer wieder Möglichkeiten hatte, eigen Überlegungen zur Lösung des Falls anzustellen. Die Hintergrund-Informationen zum Thema wirkten auf mich als sehr gut recherchiert, was den Unterhaltungswert von "Vermisst am Greifensee" zusätzlich erhöht hat.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer von Schneyder & Meier!!!

Bewertung vom 19.01.2024
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


ausgezeichnet

Die vierte Dimension

Der sehr angesehene Physiker Harold Tunmore wird auf etwas nebulöse Art und Weise zu einer außergewöhnlichen Expedition überredet. Eine Gruppe von Wissenschaftlern sind bereits an dem Projekt gescheitert und nun soll Tunmaore mit weiteren Wissenschaftlern einen zweiten Versuch wagen. Was Harold überzeugt, ist die Tatsache, dass eine der beiden Überlebenden der ersten Tour seine Ex-Frau Naoko ist, die er vor Jahren verlassen hat. Sie soll die zweite Expedition mit ihren gemachten Erfahrungen begleiten, eine Chance sie wiederzusehen, der er nicht wiederstehen kann. Vor Ort wird Harold mit der Mission überrascht, einen Berg zu besteigen, der die Höhe des Mount Everest deutlich übersteigt. Laut Satellitenbilder gibt es den Berg erst seit Monaten und er birgt viele Rätsel, die nicht nur das Leben der Teilnehmer bedroht, sondern auch viele wissenschaftliche Erkenntnisse relativiert...

Der britische Autor Nicholas Binge hat mit "Himmelfahrt" einen mehr als außergewöhnlichen Thriller veröffentlicht. Gerade die auf dem Cover vermerkte Empfehlung Stephen Kings hat meine Aufmerksamkeit geweckt, so dass ich mit einer großen Erwartungshaltung in das Werk gestartet bin. Nicholas Binge erzählt die Geschichte in einem sehr zugänglichen und gut zu lesenden Schreibstil. Die Erlebnisse werden in Form von Briefen des Hauptprotagonisten Harold Tunmore an seine Nichte Hattie verfasst und lassen diese damit aus meiner Sicht realistischer wirken. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Scheitern der ersten Expedition gut aufgebaut und über die unerklärlichen und mystisch wirkenden Geschehnisse auf einem hohen Niveau gehalten. Der Autor lässt uns so in einer vierte Dimension eintauchen, in der Zeiten und Naturgesetze keine Rolle mehr spielen und die betreffenden Personen an sich selbst zweifeln.

Insgesamt ist "Himmelfahrt" ein für mich sehr kreativer und hervorragend erzählter Thriller, dessen Verlauf völlig unvorhersehbar ist und mich so über die gesamte Länge in den Bann ziehen konnte. Ein wirklich außergewöhnliches Leseerlebnis, auf dass man sich sicherlich auch einlassen muss, empfehle ich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.01.2024
Maintod
Mäderer, Anja

Maintod


ausgezeichnet

Toxische Beziehungen

Hauptkommissarin Nadja Gontscharowa und ihr Partner Peter Steiner bekommen es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun. Es sind zwei männliche Opfer zu beklagen, deren Gemeinsamkeit es sein zu scheint, dass sie aktiv eine aktuell boomende Dating-App benutzt haben. Bei den ersten Treffen versucht die Agentur dem Ganzen einen belebenden Charakter zu verleihen, indem den beiden Kandidaten gemeinsame Aufgaben auferlegt werden. Die große Resonanz geht aber schnell wieder zurück, als in der Presse verkündet wird, dass scheinbar eine Gefahr von zukünftigen Treffen ausgeht. Das Ermittler-Team steht unter Druck, da sie unbedingt verhindern wollen, dass es ein weiteres Opfer geben wird. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Ich habe bereits einige Kriminalromane aus der Feder der Autorin Anja Mäderer gelesen und wurde bisher nie enttäuscht. "Maintod" ist mittlerweile der dritte Band um die sympathische Kommissarin Nadja Gontscharowa und ihrem Kollegen Peter Steiner. Anja Mäderer erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Attentat direkt zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die schwer vorankommenden Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem hohen Niveau gehalten. Die vielen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und der Leser bzw. die Leserin bekommt in Anhang noch einmal die Quellen genannt, um eventuell in Themen tiefer einzusteigen. Die Bücher der Reihe erhalten einen ganz besonderen Charme über ihre Protagonisten, die sehr liebevoll und interessant gezeichnet sind. Die Geschichte konnte mich bis zum spannenden Finale fesseln, welches das Buch mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch sehr überraschenden Auflösung abschließt.

Insgesamt ist "Maintod" die für mich sehr gut gelugene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit außergewöhnlichen und gut durchdachten Fällen, symapthischen Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und zu guter letzt mit dem Erzähltalent der Autorin überzeugt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne wieter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 11.01.2024
Ein Fluss so rot und schwarz
Ryan, Anthony

Ein Fluss so rot und schwarz


sehr gut

Apokalypse über London

Als Huxley auf einem Schiff erwacht, hat er ekinerlei Erinnerungen mehr. Seinen Namen kann er lediglich einer Tätowierung auf seinem Arm entnehmen. Mit ihm sind noch sechs weitere Passagiere an Bord, von denen sich einer bereits erschossen hat. Die skurrile Situation löst sich nicht sofort auf, völlig ahnungslos, was die sechs Menschen erwartet, begibt sich das Schiff automatisch auf Kurs Richtung London. Dort erwartet die sechs Überlebenden ein Bild des Schreckens. London ist nahezu zerstört, nur noch Ruinen weisen auf die alte und ehrwürdige Stadt hin. Eine automatisierte Stimme sagt, was zu tun ist und ein Ungehorsam wird gnadenlos bestraft. Was ist der eigentliche Auftrag der Mission?

Der britische Autor Anthony Ryan hat mich bereits mit seinen Fantasy-Reihen "Rabenschatteen" und "Draconis Memoria" begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. "Ein Fluss so rot und schwarz" ist ein dystopischer Roman, in dem eine Abordnung von sieben Menschen mit einer rätselhaften Mission auf den Weg geschickt werden. Der Autor erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der skurrilen Situation direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über den völlig offenen Hintergrund der Mission auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine sehr düstere und mit überraschenden Effekten gespickte Story, die zwar in ihrem Fortlauf zu erahnen ist, aber auch neue und kreative Elemente beinhaltet. Das Ganze konnte mich bis zum Finale in den Bann ziehen und gut unterhalten.

Insgesamt ist "Ein Fluss so rot und schwarz" aus meiner Sicht eine sehr gut erzählte Dystopie. Die Story an sich ist ein wenig vorhersehbar, aber der professionelle Schreibstil von Anthony Ryan verleiht dem Buch seinen gewissen Charme. Ich empfehle das Buch daher durchaus gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.12.2023
Die weite Wildnis
Groff, Lauren

Die weite Wildnis


sehr gut

Eins mit der Natur

Im 17. Jahrhundert mus ein junges Mädchen aus einem Fort fliehen und dem drohenden Tod zu entkommen. In der wilden Natur ist sie den Gewalten fast schutzlos ausgeliefert und tritt einen scheinbar nicht zu gewinnen Kampf an. Vom Überlebenswillen angetrieben lernt sie mit ihrer neuen Umgebung klar zu kommen und muss dabei auch viele Eingeständnisse machen. Egal ob es Unwetter, andere Menschen, Tiere oder giftige Pflanzen sind, die Horte der Gefahr sind mannigfaltig und das namenlose Mädchen bekommt es mit allen Quellen zu tun. Wird sie ihr neues Leben genießen können, oder ist es nur von kurzer Dauer?

Die bisherigen Erfolge und Auszeichnungen der amerikanischen Autorin Lauren Groff haben mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt, ihr neues Werk kennenzulernen. Sie erzählt die Geschichte in einem zunächst etwas sperrigen, aber interessanten Schreibstil, der ein wenig Eingewöhnungszeit benötigte. Im Nachgang passt er aber sehr gut zur Story und verleiht ihr auch mit seiner manchmal direkten und schroffen Art einen besonderen Charme. Es ist sehr spannend das junge Mädchen auf ihrer eigentlich fast chancenlosen Flucht zu begleiten und mitzuerleben, wie sie die immer wieder in neuer Form aufkommenden Gefahren zu meistern versucht. Gerade die Rückblicke in ihr bisheriges Leben, bauten ein immer stärker werdendes Sympathieband zu ihr aus, welches sich bis zum Ende der Geschichte fortsetzt. Auf bemerkenswerte Art beschreibt Lauren Groff die manchmal gnadenlose Natur mit ihrer vollen Kraft und zeigt wie klein der Mensch doch in dieser Welt ist und nur überleben kann, wenn er sich dieser anpasst.

Insgesamt konnte mir "Die weite Wildnis" mit einer packenden und ergreifenden Geschichte ein paar spannende und außergewöhnliche Lesestunden bescheren. Besonders gut gefallen hat mir die Wortgewalt mit der die Autorin die Geschichte erzählt, so dass das Buch nach Beendigung noch länger nachhallte. Der Roman ist aus meiner Sicht lesenswert, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 28.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Spannender Thriller

Jagoda Milosevic und Vincent Frey bekommen es mit einem äußerst brutalen Mord an eine angesagte Influencerin zu tun. Das Opfer hatte sich micht viel Engagement gegen die Massentierhaltung ausgesprochen und so viele Hasskommentare auf sich gezogen. Ist hier das Motiv des Täters zu finden? Gerade das sehr skrupellose Vorgehen und die Auffindesituation deuten darauf hin, so dass die Ermittler viel Augenmerk auf das soziale Netzwerk legen. Als ein weiteres Opfer in einer ähnlich darpierten Form aufgefunden wird, wird die Angst immer größer, es mit einem psychotischen Serientäter zu tun zu haben, der vielleicht schon auf der Suche nach dem nächsten Opfer ist...

Der erste Band um das charismatischer Ermittler-Duo Mila und Vincent konnte mich begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall für die Beiden gestartet bin. Das Autoren-Duo Regina Denk und Lisa Bitzer, die die Bücher unter dem Pseudonym Lea Adam veröffentlichen, erzählt die Geschichte wieder in einem sehr temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Handlung zog. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklich zugerichteten Influencerin gut aufgebaut und über die Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Nivau gehalten. Es entwickelt sich eine rasante Jagd nach dem Täter, die sich zu einem Wettlauf mit der Zeit entwickelt. Sehr gut eingebunden ist für mich das Grundthema der Geschichte, welches mit der Kritik am Fleischkonsum und der damit verbundenen Massentierhaltung mehr als nur ein Seitenhieb Richtung unserer Gesellschaft darstellt. Das ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer nachvollziehbaren Auflösung daherkommt, in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Agonie" die gelungene Fortsetzung einer neuen Thriller-Reihe, die mich mit interessant gezeichneten Chrakteren und dem Erzähltalent der beiden Autorinnen überzeugen kann. Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Band, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 23.12.2023
TÖDLICHER TRIUMPH - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHER TRIUMPH - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


ausgezeichnet

Fesselnder Krimi mit Wiener Flair

Ana Rubin ist eine engagierte und selbstbewusste Informatikerin, die sich in der Firma weiter nach oben arbeiten möchte. Ein einberufener Managementworkshop könnte ihr dabei helfen, so dass sie hochmotiviert teilnimmt. Der Verlauf entwickelt sich aber ganz anders als gedacht, denn ein Teilnehmer aus der Führungsetage wird kurze Zeit später tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Die Ermittlungen ranken sich zunächst um die Belegschaft und da das Opfer nicht unbedingt ein Menschenfreund war, häufen sich mögliche Motive. Als ein Freund von Ana Rubin in Verdacht gerät, ermittelt sie auf eigene Faust und begibt sich damit auch in große Gefahr...

"Tödlicher Triumph" ist der zweite Band aus der Reihe um die sympathische und engagierte Informatikerin Ana Rubin. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die österreichische Autorin Maria Heinrich erzählt die Geschichte in einem sehr temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Geschichte gezogen hat. Sie arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln, was das Lesetempo aus meiner Sicht erhöht und berichtet ausschließlich aus der Sicht der Hauptprotagonistin, was gerade bei den Ermittlungen ein interessanter und für mich auch außergewöhnlicher Stil ist, da die eigentlichen Recherchen der Polizei so nur am Rand auftauchen und in die Geschehnisse um Ana Rubin einfließen. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Firmenchefs direkt zu Beginn des Buches auf klassische Art und Weise aufgebaut und über Ana Rubins Bemühungen, den Täter ausfindig zu machen, auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine Jagd auf den Täter, die viel Verdächtige hervorbringt und so auch zum Miträtseln einlädt. Das Ganze bleibt bis zum packenden Finale spannend, welches die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abrundet.

Insgesamt ist "Tödlicher Triumph" aus meiner Sicht ein toller Kriminalroman, der mich in erster Linie mit einer gut durchdachten Story, einem wohldosierten Wiener Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin überzeugt hat. Ich empfehle den Kriminalroman daher gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.