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Wencke
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Uchte

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2021
Die Toten vom Gare d'Austerlitz
Lloyd, Chris

Die Toten vom Gare d'Austerlitz


ausgezeichnet

Kriminalroman mit historischem Hintergrund des besetzten Paris

Die Handlung um den Protagonisten Inspecteur Edouard Giral, genannt Eddie, von der Pariser Polizei beginnt an dem Tag, an dem die deutsche Wehrmacht 1940 in Paris einmarschiert:
Auf einem Pariser Bahnhof wurden die Leichen von 4 Polen gefunden, die durch Giftgas aus dem letzten Krieg zwischen Frankreich und Deutschland getötet.
Schon zu Beginn seiner Ermittlungen am Bahnhof kommen deutsche Soldaten Eddie Giral in die Quere.
Girals Gegenspieler ist Major Hochstetter von der Abwehr, dem Militärgeheimdienst der Wehrmacht, aber auch die Gestapo, die ihre Schwergen als Geheime Feldpolizei maskiert hat, weil die Wehrmacht ohne Gestapo und SS den Westfeldzug unternehmen sollte, mischt sich ein.
Und dann ist da noch Auban, ein französischer Ermittler, der eher auf der Seite der Deutschen zu stehen scheint.
Eddie legt sich verbal immer wieder mit seinen deutschen Gegenspielern und körperlich sogar mit Alban an.
Als Girals Sohn Jean-Luc auftaucht, den und dessen Mutter er vor 15 Jahren verlassen hat als Jean-Luc fünf Jahre alt war, der eine französische Armee-Uniform trägt, verschachtelt sich Giral in ein Spiel seinen Sohn vor den Besatzern zu beschützen und die Hintergründe zum Tod der Polen zu ermitteln ...

Zuerst ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig, zumal der Autor immer wieder Retrospektiven einbaut, um Informationen aus Girals Vergangenheit zu liefern, die das Wesen und Umfeld der Hauptperson, aber auch einiger Nebenpersonen vermitteln.
Diese Rücksprünge erklären aber viel und sind so eingesetzt, dass der Handlung nicht vorgegriffen und der Leser meiner Meinung nach gut mitgenommen wird.
Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich aber an den Stil, denn weder Wortwahl und Satzbau, noch die Handlung sind Trivial, insbesondere der historische Hintergrund.

Das Cover mit schwarz-weiß Bildern des Eiffel-Turms und der Eglise Notre-Dame ordnet den Kriminalroman örtlich ein und lässt eine Handlung in der jüngeren Vergangenheit erwarten.
Gleichzeitig wird so schon vor Lesen der ersten Sätze ein etwas düsterer Eindruck aufgebaut.

Im Nachwort erwähnt der Autor, dass weitere Titel rund um den Protagonisten Eddie Giral folgen könnten, die dann sicherlich auch im gleichen historischen Kontext angesiedelt sein dürften:
Ich bin gespannt was da noch kommen könnte ...

Bewertung vom 25.04.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Dieses ist ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe, die in St. Peter-Ording erzählt. Anna Wagner kommt aus München und ist eigentlich nur für ein halbes Jahr in Kiel eingesetzt. Für den aktuellen Vermisstenfall darf sie aus St. Peter-Ording ermitteln zusammen mit Hendrik Norberg, der die Polizeidienststelle dort seit neuestem leitet.
Die älteste Tochter der Hoteliersfamilie Brechtmann ist spurlos verschwunden, keiner scheint etwas zu wissen.

Schön bei Krimireihen finde ich, dass auch etwas von den privaten Geschichten der Ermittler zu lesen ist. Anna Wagner hat gerade eine Scheidung hinter sich. Sie braucht erst einmal Abstand zu ihrem bisherigen Alltag. Bei Hendrik Norberg ist seine Frau vor gerade mal drei Monaten verstorben. Bei ihm und seinen beiden Söhnen ist die Trauer gerade sehr groß, er hat sich bewusst für den Job als Dienststellenleiter entschieden, so arbeitet er vor Ort und kann damit mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen. Früher hatte sich seine Frau überwiegend um die Kindererziehung gekümmert.

Ich empfinde diesen Krimi als sehr bodenständig. Es gibt wenig Blutvergießen und es wird ganz klassisch und solide ermittelt. Interessante Details kommen nach und nach ans Licht, das macht es spannend.

Der Schreibstil liest sich locker und verständlich, die relativ kurz gehaltenen Kapitel habe ich als sehr angenehm empfunden.

Nun habe ich gesehen, dass ich bald schon einen neuen Fall mit Anna Wagner und Hendrik Norberg lesen kann, da freue ich mich schon drauf!

Bewertung vom 19.04.2021
Ich dachte schon, du fragst mich nie
Engelmann, Gabriella

Ich dachte schon, du fragst mich nie


sehr gut

Ein Roman zum Abtauchen

Wiedermal ist es Gabriella Engelmann wunderbar gelungen, einen Wohlfühlroman zum Abtauchen zu schreiben. Ein herrlich lockerer Schreibstil und eine Geschichte, die zu Teilen in Hamburg aber auch auf der Sonneninsel Mallorca erzählt.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die Kapitel aus den unterschiedlichen Sichtweisen von Sophie und Marc erzählt werden. So ergibt sich für die Leserin ein tolles Gesamtbild.

Zum Inhalt:
Vor 5 Jahren ist der Mann von Sophie sehr plötzlich gestorben. Sie vermisst ihn immer noch unglaublich. Für Sophie ist es nun am Wichtigsten, für ihre Töchter da zu sein und sie in ihren Vorhaben zu unterstützen. Die ältere Tochter Liv möchte sich den Traum von einem eigenen Restaurant verwirklichen. Total unglücklich bricht sie sich, kurz bevor die ersten Gäste zur Eröffnung kommen, die Hand. Wie kann das gesamte Vorhaben nun noch gut über die Bühne gebracht werden?

Insgesamt ist dieses ein herrlicher Wohlfühlroman, den ich sehr empfehlen kann, wenn man einfach unbeschwert in einen Roman abtauchen möchte.

Bewertung vom 15.04.2021
Blütengrab
Fink, Ada

Blütengrab


sehr gut

Ein solider Thriller

Dieser Thriller erzählt Anfang der 1990-er Jahr in Mecklenburg. Die Themen, die zu der Zeit dort aktuell sind, werden sehr gut herausgearbeitet und sehr gut in den Thriller eingearbeitet. Der Schreibstil ist leicht verständlich, so dass man wunderbar in die Geschichte eintauchen kann.
Am Anfang war das Buch zwar interessant, es hat mich da aber noch nicht so gefesselt, das kam erst im letzten Drittel des Buches. Ab einem gewissen Punkt musste ich dann unbedingt wissen wie es weitergeht und konnte das Buch dann kaum noch aus der Hand legen.

Zum Inhalt:
Ulrike Bandow - in einem kleinen Ort in Mecklenburg aufgewachsen - lebt mit ihrem Bruder zusammen. Der Vater ist vor vielen Jahren gestorben und die Mutter meinte, in Westdeutschland ein besseren Leben führen zu können. Zunächst mäßig begeistert ist Ulrike Bandow von ihrem Kollegen Ingo Larssen, der ausdrücklich in Ostdeutschland arbeiten möchte, was Ulrike so gar nicht verstehen kann.
Bei den Ermittlungsarbeiten, wo es um den Tod eines Mädchens geht, arbeiten die beiden jedoch sehr gut zusammen und schätzen den jeweils anderen Kollegen.

Insgesamt ein guter solider Thriller!

Bewertung vom 11.04.2021
Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1 (eBook, ePUB)
Grünig, Michaela

Ein neuer Anfang / Palais Heiligendamm Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein großartiger Auftakt einer Familiensaga

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, wie wunderschön das Buch gestaltet ist. Es fühlt sich wunderschön an und hat eine sehr angenehme Größe, da kommt schon beim "Buch in der Hand halten" pures Lesevergnügen auf.

Im Mittelpunkt dieser Familiensaga steht das Familienhotel - das Palais Heiligendamm. Heinrich Kuhlmann ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts so mutig, in Doberan ein luxuriöses Hotel zu eröffnen. In Heinrich Kuhlmanns Augen wird der Sohn Paul in der nächsten Generation das Hotel weiterführen. Allerdings ist es offensichtlich, dass Paul es nicht liegt, ein Hotel in der Klasse zu führen. Ganz anders Tochter Elisabeth, deren größter Traum es ist, im Hotel arbeiten zu dürfen. Für ihre Töchter haben die Eltern allerdings nur das Ziel, sie gut zu verheiraten, dass sie ein standesgemäßes Leben führen können.

Das Palais Heiligendamm sieht düsteren Zeiten entgegen. Es scheint ein Bankrott des Familienunternehmens, nur ein Wunder könnte noch helfen.

Ohne hier zu viel vorwegnehmen zu wollen: es ist ein großartiger Roman, in dem spannende Geschichten der einzelnen Familienmitglieder aber auch von Mitarbeiter*innen des Hotels erzählt werden.

Auch das was im ersten Weltkrieg erlebt werden musste, ist zu lesen.

Die Spannung in diesem Buch wird so perfekt aufgebaut, dass ich das Buch zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen konnte und ich es dann durchlesen musste.

Und nun freue ich mich schon riesig, dass schon bald der zweite Teil dieser Saga erscheint!

Bewertung vom 28.03.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


sehr gut

Ein Krimi im Berlin von 1969


Das Autorentrio Lutz Wilhelm Kellerhoff nimmt uns mit in das Berlin von 1969, allein das finde ich schon sehr gelungen, dass dieser Krimi zu ein solch spannenden Zeit in Berlin erzählt.

Wolf Heller soll den Präsidenten vom Amtsgericht Joachim Hirsch observieren, es scheint, als sei ein Anschlag auf ihn geplant. Statt dessen wird Rebecca erwürgt, sie ist die Frau von Joachim Hirsch und wie ihr Mann jüdisch. Als die Nichte Louise nach Hause kommt, merkt sie sofort, dass etwas nicht stimmt, sie entdeckt die Leiche ihrer Tante, der Mörder ist noch im Haus.

Heller hatte für eine kurze Zeit seinen Posten verlassen, genau zu dieser Zeit muss der Täter ins Haus gelangt sein.

Weiter scheint es einen Serienmörder zu geben. Immer am 20. eines Monats wird eine Frau auf eine ähnliche Art und Weise ermordet.

Zudem ist die Frau von Heller an Krebs erkrankt, sie kämpft sich tapfer durch ihre Therapie.

Den ersten Teil "Die Tote am Wannsee" kenne ich bislang nicht. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass mir Informationen aus dem ersten Buch fehlen. Meiner Meinung nach kann jedes Buch für sich sehr gut separat gelesen werden.

Mir hat dieser Krimi - verbunden mit der Zeitreise in das Berlin von 1969 - sehr gut gefallen.

Bewertung vom 27.03.2021
Geteilte Träume
Mothes, Ulla

Geteilte Träume


sehr gut

Ein Familienroman, der zur Zeit der deutschen Teilung erzählt

In diesem Familienroman geht es in der Hauptrolle um Ingke, die in der DDR groß geworden ist. Es ist das Jahr 1992 und Ingke macht gerade ihr Abitur. Sie wächst in einer liebevollen Familie auf, ihre Eltern sind Ärzte. Durch einen dummen Zufall erfährt sie (leider nicht von ihren Eltern), dass sie adoptiert wurde. Durch viele Gespräche, die sie mit verschiedenen Familienangehörigen führt, erfährt Ingke nach und nach, was alles geschehen ist.

Zunächst möchte ich erwähnen, wie toll ich das Format des Buches finde: perfekt für viele schöne Lesemomente. Ein Stammbaum am Ende des Buches hilft, die vielen unterschiedlichen Personen gut zuordnen zu können.

Der Schreibstil liest sich locker und leicht, da dieser Roman zu unterschiedlichen Zeiten erzählt, ist es sehr hilfreich, dass über jedem Kapitel der Ort und das Jahr geschrieben steht.

Was mich etwas gestört hat, dass es am Anfang des Buches schon sehr viele Personen waren, von denen wir die Besonderheiten in deren Leben erfahren haben, der rote Faden fehlte mir dort noch. Aber nach dem ersten Drittel des Buches war der rote Faden dann gefunden.

Was mich bei diesem Roman sehr bewegt hat, ist es zu lesen, wie speziell das Leben in der DDR doch war. Ich selber hatte selber keinen direkten Bezug zur DDR, somit fand ich die detailierten Ausführungen dazu sehr gut.

Insgesamt ein lesenswerter Roman.

Bewertung vom 14.03.2021
Pension Herzschmerz
Below, Christin-Marie

Pension Herzschmerz


sehr gut

Eine kleine Auszeit für zwischendurch

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, wie wunderschön das Cover gestaltet ist. Mit einer wunderschönen Haptik ist das die erste Einladung für diesen Wohlfühlroman, der uns für die Zeit des Lesens nach Norderney entfliehen lässt. Der Schreibstil ist locker und leicht, was ich bei diesem Titel und der Buchbeschreibung aber auch nicht anders erwartet hätte. Die 330 Seiten waren insgesamt recht zügig gelesen. Genau das Richtige für eine kleine Auszeit zwischendurch.

Zum Inhalt:
Anna Kim und Louise verbringen eine gemeinsame Zeit auf Norderney. Die drei verbindet eine langjährige und tiefe Freundschaft. Das Thema Liebeskummer ist bei den dreien gerade sehr präsent. Da kommt die Idee auf, dass die drei eine Pension führen könnten, wo Liebeskummergeplagte eine wohltuende Zeit verbringen können. Das ist der Beginn der Pension Herzschmerz.

Was mich etwas gestört hat, dass Kleinigkeiten unnötig aufgebauscht und häufig wiederholt werden und dass es fast bis zur Hälfte des Buches gedauert hat, bis wir tatsächlich von der Pension Herzschmerz lesen durften.

Insgesamt ist es ein wunderschönes und leichtes Buch, mit dem man wunderbar an einen anderen Ort abtauchen kann. Das habe ich als sehr entspannend und somit als sehr lesenswert empfunden.

Bewertung vom 06.03.2021
Hensslers schnelle Nummer Bd.1
Henssler, Steffen

Hensslers schnelle Nummer Bd.1


ausgezeichnet

Wie erwartet: großartig!

Wie ich es mir im Vorfeld erwartet, erhofft und erwünscht habe: dieses Kochbuch ist einfach großartig!

Ein tolles Format, schön groß, tolle Bilder, feste Seiten: ein schön robustes Kochbuch, das gerne in der Küche gebraucht werden möchte.
Das Inhaltsverzeichnis ist nach den einzelnen Rubriken gegliedert (Kartoffeln, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, Pasta, Salate, Für Zwischendurch, Desserts). Am Ende des Buches gibt es ein Register, wo die Rezepte nach Zutaten gegliedert sind, finde ich sehr praktisch und hilfreich!

Über jedem Rezept gibt es Angaben für wie viele Personen das Rezept ist, wie viele Hauptzutaten gebraucht werden, wie lange die Zubereitungszeit ist und ob es sich um ein vegetarisches Gericht handelt. Wobei ich auch sagen muss, dass z. B. bei Kartoffelgerichten die Zeitangabe für mich nicht passt ;-). Wenn Pellkartoffeln verwendet werden sollen, dann ist das Kochen und Pellen nicht in der Zeitangabe berücksichtigt, oder bei einem weiteren Gericht soll das gesamte Gericht in 12 Minuten fertig sein, in dieser Zeit sollen auch 500 gr. Kartoffeln geschält und in grobe Stücke geschnitten werden und dann das Gericht natürlich noch mit weiteren Zutaten fertig gekocht werden. Für mich passt die Zeitangabe an der Stelle überhaupt nicht. Finde ich persönlich nicht weiter tragisch, möchte ich aber vollständigkeitshalber erwähnen.

Insgesamt sind es viele, sehr einfache und total leckere Rezepte, die einfach zum Nachmachen einladen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2021
Unter Wasser Nacht
Hauff, Kristina

Unter Wasser Nacht


ausgezeichnet

Freundschaft

Sophie, Thies, Inga und Bodo. Zwei Ehepaare, sehr gute Freunde, seit vielen Jahren, leben gemeinsam Haus an Haus auf einem Hof. Es scheint als wäre das die heile und glückliche Welt. Bis der Sohn von Thies und Sophie im nahe gelegenen Fluss durch ein Unglück ertrinkt.

Nach und nach wird dem Leser offenbart, dass das glückliche Leben der beiden Familien nach außen nur so scheint. Jede Familie hat ihre eigenen Sorgen. Besonders Sonja und Thies. Ihr Sohn Aaron war immer schon auffällig und es war oft nicht leicht für die Eltern. Als die unbekannte Mara auftaucht, gelingt es den beiden Familien, einen anderen Blickwinkel auf die Dinge zu richten. Es wird eine Reise in die Vergangenheit.

In diesem Roman wird sehr herausragend herausgearbeitet, wie wichtig es ist, dass Gedanken, Wünsche und das was einen beschäftigt auch ausgesprochen werden sollte.

Ein ganz toller Roman für den ich meine Leseempfehlung ausspreche.