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Winfried Stanzick

Bewertungen

Insgesamt 2354 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2018
Frühlings-Wörterwimmelbuch
Berner, Rotraut Susanne

Frühlings-Wörterwimmelbuch


ausgezeichnet

Rotraut Susanne Berner, Frühlings-Wörter-Wimmelbuch, Gerstenberg 2018, ISBN 978-3-8369-5641-3

Viele Jahrgänge von Kindern sind seit etwa 2004 mit den schlussendlich fünf Bänden der Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner aufgewachsen, haben mit ihnen erkennen und benennen gelernt, konnten mit Hilfe der mit ihnen die großen Bücher immer wieder betrachtenden Eltern die in den Wimmelbüchern verborgenen Geschichten identifizieren und mit ihrer eigenen Phantasie weitererzählen.

Unser Sohn hat über viele Jahre, seit er etwa eineinhalb war, diese Bücher geliebt und kannte die Namen aller auftretenden Personen. Denen, die von Rotraut Berner ohne Namen gelassen worden waren, gab er welche und die Geschichten, die er um sie herum erfand, waren jedes Mal lustig und lebendig.

Als ich das neue Winter-Wörter-Wimmelbuch in die Hände bekam, habe ich mich gern an diese schöne Zeit erinnert. Berner hat aus dem alten Winterwimmelbuch ein hochkantiges Buch gemacht, das auf jeder Doppelseite verkleinert die alten Bilder zeigt, aber im unteren Fünftel ein kleines Wörterbuch gezeichnet mit den Objekten, die auf der jeweiligen Seite zu sehen sind. Die Kinder können deshalb neben dem Betrachten der Bilder und dem Erfinden von Geschichten auch die Objekte und Dinge, die unten abgebildet und benannt sind, suchen, finden und ihren Namen aussprechen lernen.

Eine schöne Idee. Bei dieser ganz neuen Art, die Welt von Wimmlingen zu entdecken, lernen die Kinder spielerisch, wie die Dinge heißen und wie ihre Namen geschrieben werden.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2018
Der längste Winter
Riccardi, Andrea

Der längste Winter


ausgezeichnet

Nachdem die Herrschaft Mussolinis in Italien zusammengebrochen war, besetzten deutsche Truppen im September 1943 die Hauptstadt Rom. Für die römischen Juden, die bisher relativ sicher gelebt hatten begann nun ein schrecklicher, bis zur Befreiung im Juni 1944 dauernder „langer Winter‹“. In diesen Monaten versuchten die deutschen Besatzer ihre Politik der „Endlösung“ auch im bis dahin für die Juden sicheren Rom durchzusetzen. Etwa 2000-3000 römische Juden vielen dieser Politik zum Opfer. Riccardi erzählt in einem Interview:
"Die Juden und viele Römer konnten sich das nicht vorstellen, aber am Tagesanbruch des 16. Oktober kam es zu dieser schrecklichen Situation: Die Deutschen der SS gingen mit einer Liste, die sie von der Kultusgemeinde geholt hatten, von Haus zu Haus und suchten die Juden. Einige flüchteten, einige versteckten sich, viele wurden gefangen genommen. In diesem Moment fing der 'längste Winter' an."
Er zeigt in seinem Buch jedoch, dass etwa 10.000 römische Juden überlebten, hauptsächlich deshalb, weil sie in Klöstern, Pfarreien und Liegenschaften des Vatikanstaats sicheren Unterschlupf und Asyl fanden.

Dies war wohl auch einer mutigen Haltung von Papst Pius XII. zu verdanken, den der Dramatiker Rolf Hochhuth in seinem Stück „Der Stellvertreter 1960 schwer beschuldigte. Das Buch von Riccardi kann man als so etwas wie eine kleine Rehabilitation dieses Papstes verstehen, denn ohne die päpstliche Genehmigung wäre das Asyl für tausende von Juden auf dem Gelände und in Gebäuden des Vatikanstaates nicht denkbar gewesen.

Riccardi erzählt mit vielen neuen Informationen und historischen Einschätzungen die Geschichte der kurialen Politik unter der deutschen Besatzung, vor allem aber die bewegende Geschichte der verfolgten Juden, ihrer kirchlichen Helfer und einer heute fast vergessenen, mutigen Rettungsaktion. Er erzählt meisterhaft ein historisches Ereignis mit dem Duktus eines Journalisten.

Bewertung vom 02.05.2018
1968
Koch, Claus

1968


ausgezeichnet

„Es ist nun an unseren Kindern, die Kämpfe für eine gerechtere Welt auszutragen.“ Doch wie das gehen kann, ist durchaus fraglich, und diesen ragen gehrt Koch in seinem Buch sehr überzeugend nach:
„Die Eltern legten das Land in Schutt und Asche. Dann bauten sie es wieder auf, bis ihre Kinder 1968 in Berlin und anderswo es noch einmal anzünden wollten. Um damit die Vergangenheit endlich zum Schweigen zu bringen. Und ihre Kinder? Können sie, jenseits von Stillstand und trügerischer Ruhe das Land noch einmal zu neuem Leben erwecken?“

Wir haben sich diese drei Generationen, um die es hier geht, gegenseitig beeinflusst, welche Spuren haben sie beim jeweils anderen hinterlassen?

In einer interessanten, informativen und sozialpsychologisch tiefgehenden Zeitreise führt Claus Koch seine hoffentlich auch jüngeren Leser durch die hellen und dunklen Jahre der 68er, erzählt die Geschichte von Träumen, aber auch die eines grandiosen Scheiterns. Denn die herbeigewünschte Allianz von Utopie und Revolte zerbrach sehr schnell. Die Bewegung spaltete sich auf und verlor sich in der Bedeutungslosigkeit und im Terrorismus.

Dennoch hat diese Zeit unsere Gesellschaft geprägt bis in die aktuelle Gegenwart. Nach einer gelungenen und faszinierenden Mischung aus persönlicher Erzählung und historischem Bericht, stellt Koch am Ende die Frage, wie die Kinder der damals Aufständischen mit diesem Erbe umgehen werden. Denn die Welt hat sich in den letzten 50 Jahren nicht zum Besseren gewandelt. Im Gegenteil. Die Phantasie und die Kraft der jungen Generation, in die Koch viel Hoffnung setzt, wird nötig sein, diese Welt besser zu machen und die Hoffnung darauf nicht aufzugeben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2018
Einschlafen für Anfänger
Dumas, Kristina

Einschlafen für Anfänger


ausgezeichnet

Kristina Dumas, Ina Worms, Einschlafen für Anfänger. Ein Buch übers Schnarchen und Schlummern, Annette Betz 2018, ISBN 978-3-21911750-9


In ihren Schlafgewohnheiten sind Kinder sehr unterschiedlich. Das erfahren auch die beiden Geschwister Emil und Anna, als sie eines Tages bei ihrer besten Freundin Marie übernachten. Während der Frühaufsteher (man nennt sie Lerchen) Emil schon früh müde ist und noch seine Luftmatratze sucht, wollen die beiden Mädchen (sie sind Eulen, weil sie die Nacht zum Tage machen können) noch eine Party feiern.

Das Schaf, das die Kinder durch das interessante und lehrreiche Buch führt, weiß sehr viel über den Schlaf (deshalb zählt man sie auch, wenn man nicht Einschlafen kann!) und erklärt den kleinen Betrachtern dieses Sachbilderbuchs an viele Beispielen, was man alles über den Schlaf weiß, was dabei im Gehirn passiert und wieviel unterschiedliche Art und Weise des Schlafen und Einschlafens es bei Mensch und Tier gibt.

Jedes Kind wird in diesem Buch sich und seinen Schlafmodus erkennen und damit auch anerkennen lernen. Empfehlenswert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2018
Am Biberteich
Sixt, Eva

Am Biberteich


ausgezeichnet

Eva Sixt, Am Biberteich, Atlantis 2018, ISBN 978-3-7152-0744-5

Diese wunderschöne Sachbilderbuch erinnert ein wenig an die bisher fünf Bücher, die Thomas Müller in den letzten Jahren bei Gerstenberg über den Jahreslauf von verschiedenen Vogelarten veröffentlicht hat.

Nachdem Eva Sixt in ihrem Sachbilderbuch „Das Eichhörnchenjahr“ im letzten Jahr das Leben der Eichhörnchen beschrieben hat, die sie über ein ganzes Jahr begleitete und vom Bau des Kobels, über die Aufzucht der Jungen, die Nahrungssuche und die natürlichen Feinde in wunderbaren und kindgerechten Bildern erzählte, legt sie nun ein weiteres sehr empfehlenswertes Sachbilderbuch mit dem Titel „Am Biberteich“ vor, das nicht nur das Familienleben, die Baukünste, den Körperbau und die Schwimmtechnik der Biber beschreibt. Es wird auch durchaus kritisch nachgedacht darüber, wie und wo die nach langer Bedrohung durch das Aussterben bedrohten Biber nach ihrer erfolgreichen Wiederansiedlung ein Problem nicht nur für die Bauern darstellen

Das schöne Sachbilderbuch bietet mit relativ viel Text vielfältige Informationen über den Biber seinen Lebensraum und Lebensweise, ihre erfolgreiche Ansiedlung überall im Land und die umstrittene Frage, ob es nicht wieder zu viele von ihnen gibt.

Ein vorbildliches Sachbilderbuch für Kinder im Grundschulalter. Doch auch zum Vorlesen für die Kleineren ist es gut geeignet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2018
ministeps: Augen, Bauch und Hände
Schwarz, Regina

ministeps: Augen, Bauch und Hände


ausgezeichnet

Regina Schwarz, Augen, Bauch und Hände. Mein erstes Körperbuch, Ravensburger Verlag 2018, ISBN 978-3-473-31746-2

Dieses kleine, mit Illustrationen von Susanne Szesny witzig und unterhaltsam bebilderte Buch für kleine Kinder ab dem Alter von etwa 18 Monaten, lädt seine kleinen Betrachter auf vielfältige Weise ein, ihren eigenen Körper kennenzulernen und die einzelnen Körperteile auch zu benennen.

Kinder mögen es, auf Fragen wie „Wo ist der Mund?“ oder „Wo ist der Bauchnabel?“ auf die entsprechenden Körperstellen zu zeigen und sie freuen sich auch über jedes neue Wort, das sie auf diese Weise kennenlernen.

Die kurzen Texte (wobei die Namen der Körperteile groß und fett gedruckt sind) sind in lustige und schöne Reime gefasst, eine Weise, die besonders dazu geeignet ist, das Sprachverständnis schon sehr kleiner Kinder zu schulen und zu schärfen.

Sowie auch alle andere Bücher der Ravensburger Reihe „mini steps“ für Kinder ab 18 Monaten wunderbar geeignet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.