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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2022
Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8
Kessel, Carola von

Ozeane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.8


ausgezeichnet

Spielerische Wissensvermittlung für Erstleser

Für die Kinder, die bereits von den regulären Wissensbüchern der Wieso Weshalb Warum Reihe begeistert sind, sind diese Erstleser Bücher eine logische Folge.
Ich habe dieses Buch mit einem Vorschulkind gelesen und infolge dessen vorgelesen. Auch ihn haben schon die schön aufgearbeiteten Informationen rund um das Wasser und den Ozean begeistert. Die große Schrift und die kurzen Sätze laden zum selbst Lesen ein. Ansprechend finde ich auch, dass die Worte zwar angemessen für Erstleser gewählt wurden, dabei aber nicht zu einfach gehalten wurden, so dass auch der Wortschatz der Kinder im Allgemeinen von diesem Buch profitiert.
In kurzen Kapiteln wird erklärt, welche Ozeane es gibt und wie sie heißen. Wo kommt das ganze Wasser her und wieso ist Meerwasser salzig- wie bilden sich Wellen und was ist Ebbe und Flut. Die Kinder erfahren zu jedem wichtigen Aspekt die Grundlagen. Am Ende der Kapitel befinden sich kleine Rätsel und Spiele, mit denen das neue Wissen „abgefragt“ wird. Somit kann es sich auch spielerisch verfestigen. Zudem bietet das Buch einige Landkarten und einen kleinen Seestern, der als Maskottchen die Kinder auf jeder Doppelseite begleitet. Auch Ozeane als Lebensraum für Tiere und Umweltschutz wird in eigenen Kapiteln vorgestellt.
Abgerundet wird das Buch durch ein Lesequiz, ein Zuordnungsspiel und Aufklebern mit Bildern aus der Tiefsee.
Die Lösungen zu den verschiedenen Rätseln befinden sich (zur Sicherheit) auch im Buch.
Wir sind von diesem Buch, das zum Lesen einlädt und Wissen vermittelt begeistert und empfehlen es für Kinder aus der zweiten Klasse als Selbstleser. Für jüngere Kinder, die bereits selbst lesen können, ist es sicher auch geeignet, da die Wissensvermittlung auf dem Niveau der Bücher für 4-7 jährige erfolgt. Auch beim Vorlesen war es schon schön. Klappen sind nicht auf den Seiten- wir haben sie aber auch nicht vermisst.

Bewertung vom 28.05.2022
Disney Villains: Chaos beim Korallenfest / 1000 Gefahren junior Bd.4
Lenk, Fabian

Disney Villains: Chaos beim Korallenfest / 1000 Gefahren junior Bd.4


sehr gut

Unter dem Meer

Dieses Buch habe ich meinem Sohn vorgelesen. Wir fanden die Idee, in das Geschehen eingreifen zu können, interessant. Mein Sohn wollte gerne der Fisch Flutsch aus der Geschichte sein.
Das Buch ist solide gebunden und schön gestaltet. Die Figuren aus den Arielle Filmen sind in bekannter Art und Weise wieder gegeben, so dass auch ein Kind sofort in die Geschichte eintaucht. Die kurzen Sätze und die große Schrift dürften auch für Erstleser gut geeignet sein. Da kann ich aber nur mutmaßen. Ich habe mich vor Allem an den Bildern erfreut- mein Sohn war von der Geschichte total gefangen genommen- es gab tatsächlich auch Tränen, als wir in der ersten „Sackgasse“ gelandet sind und deshalb die Diebe mit dem Schatz entkommen konnten. Durch den kleinen Kniff, wieder an den Ort der Entscheidung zurückzugehen und einen anderen Weg einzuschlagen, konnten diese Tränen aber schnell getrocknet werden. Mein kleiner Fisch war Feuer und Flamme. Schlafen gehen konnte er erst, als der Schatz zurückerobert war.
Ich habe es tatsächlich eher als anstrengend empfunden, dass nach jeder Seite wild nach vorne oder nach hinten im Buch geblättert werden musste, auch wenn der Leser gar keine Entscheidung getroffen hat. Die erste Entscheidung war auch erst nach 5-6 Seiten zu treffen. Meinen Sohn hat dieser Umstand jedoch gar nicht gestört. Jede Seite war eine Entdeckung- auch wenn nur ein Fisch zu sehen war und keine eigentliche Szene.
Dieses Buch ist auf jeden Fall ein großer Spaß für die Kinder.

Bewertung vom 28.05.2022
Café Meerblick
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


sehr gut

Auszeit am Meer

Bereits das Cover hatte mich in der Buchhandlung wie magisch angezogen. Das Strandmotiv in zarten Farben mit den dezenten Möwen und einem kleinen Leuchtturm als Deko auf einer Torte verspricht einen Roman zum Wohlfühlen mit Strand, Meer und guter Seeluft. Ich wurde nicht enttäuscht.
Die Grundidee und auch der Aufbau der Geschichte sind zwar nicht neu, aber die Charaktere der Erzählung sind gut ausgearbeitet und mir sympathisch. Besonders die Hauptperson Mona handelt für mich nachvollziehbar und in sich stimmig. Dabei ist sie nicht überzeichnet. Ruhig, mit passenden Worten und ohne ständiges Drama- das den Leser eher zum Augenrollen verleitet- wird hier eine Geschichte darüber erzählt, wie man sein Leben neu ordnen kann, nachdem der Tod die beste Freundin ereilt hat.
Beim Lesen wurde ich auf die Nordseeinsel Norderney versetzt und nahm das dortige Lebensgefühl in mich auf. Es war eine Wohltat und ein kleiner Urlaub. Gerne habe ich mich mit Mona zusammen in ihrem Leben zurecht gefunden.
Der gute Schreibstil hat mich darüber hinweg getröstet, dass die Geschichte eher vorhersehbar war. Mich hat es jedoch nicht gestört, da ich einfach nur eine kleine Auszeit vom Alltag brauchte- diese wurde mir beschert.

Bewertung vom 17.04.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Ergreifender Thrill

Dieser Thriller zwingt zum Weiterlesen und lädt zu einer durchwachten Nacht ein. Die vorherrschende Stimmung ist düster, bedrückend, melancholisch und ausweglos.
Der Thriller wird aus den verschiedenen Blickwinkeln einer Vielzahl von Personen erzählt. Einige wenige Personen (wie die beiden ermittelnden Detektives) haben durch das ganze Buch hindurch eigene Kapitel. Andere Randfiguren tauchen nur hin und wieder auf und haben lediglich vereinzelt eigene Kapitel. Die Wortwahl und die Erzählweise unterstützen das Tempo der Geschichte. Besonders aufgefallen ist mir, dass in diesem Thriller so ziemlich jede Person (auch die Nebenfiguren) sich versündigen bzw. bereits versündigt haben. Jeden hat in seiner Vergangenheit oder in der Gegenwart ein Schicksalsschlag (im weitesten Sinne) getroffen, den er oder sie noch nicht verwunden oder auch nur verarbeitet hat. Dadurch wird der Thriller insgesamt düster. Er ist gut geschrieben und lässt sich sehr gut lesen. Logikbrüche sind mir nicht aufgefallen- ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Gegen Ende der Geschichte war das Weiterlesen sogar zwingend. Dennoch hätte ich gerne einen Lichtblick gehabt, der als solcher erstrahlt und die durchaus realistische Härte aus dem Thriller etwas abmildert- quasi eine Versöhnung herstellt.
So bin ich nach Ende dieses Buches eher traurig.
Insgesamt hat mich die Gestaltung des Buchcovers neugierig gemacht und sein Inhalt überzeugt. Die außergewöhnliche Erzählweise eines Erzählers, der ohne in die jeweilige Ich- Erzählung zu wechseln, aus unterschiedlichen Blickwinkeln berichtet, hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Gerne möchte ich nach diesem Debüt in der Erwachsenenliteratur mehr von dieser Autorin lesen.

Bewertung vom 24.03.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


ausgezeichnet

Große Verantwortung
Es fällt mir schwer, diesen Roman in seiner Gesamtheit zu erfassen und zu beschreiben. Er ist mit knapp 200 Seiten recht kurz gehalten, ich hätte ewig weiterlesen mögen- muss jedoch auch zugestehen, dass er in seiner Kürze sehr prägnant geschrieben ist und ich kein einziges Wort missen möchte.
Maserati ist 16 Jahre alt und die Hauptfigur des Romans. Sie lebt mit ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf in Deutschland und betreibt mit ihr einen Imbiss. Dort arbeitet sie jeden Tag und hat die Schule deshalb abgebrochen, oder vielmehr auslaufen lassen. Sie kämpft sich durch ihr Leben. Die familiären Probleme und Geheimnisse werden erst nach und nach im Verlauf des Romans benannt und beleuchtet. Hier wird klar, wie groß die Verantwortung ist, die sie sich selbst auferlegt hat. Hilfe sucht sie nicht und kann sie auch nicht annehmen. Sie steht recht allein und isoliert im Leben. Dazu kommen die typischen Probleme und Irrungen eines Teenagers auf dem Weg in die Erwachsenenwelt. Hier tauchen auch neue Freunde auf.
Besonders berührt hat mich, dass die Autorin es wunderbar geschafft hat die verschiedenen Facetten der Hauptfigur herauszustellen. Die große Verantwortung und die Pflichten auf der einen Seite, zudem die Wünsche und Träume eines Teenagers, die zwischendurch aus ihr herausbrechen und sie dazu bringen, auch „unvernünftige“ Dinge zu tun: Jung zu sein und zu leben. Die Wortwahl und der Aufbau der Geschichte wirken auf mich stimmig. Besonders der Umstand, dass der Roman mitten in einer Szene beginnt und ebenso endet, ohne die Probleme wirklich zu bereinigen, ist für mich stimmig. Ein Bearbeiten der häuslichen Problemfelder hätte den Roman an sich gerissen und ihm einen ganz anderen Schwerpunkt gegeben. So wird durch verschiedenen Rollen von Maserati ihre Vielschichtigkeit gezeigt. Dennoch vermittelt der Roman die Leichtigkeit eines Sommers eines Teenagers. Ich konnte förmlich die Sonne auf der Haut fühlen und die Sonnenmilch riechen. Nostalgie überfiel mich beim Lesen.
Hier wird eine stimmige und realistische Geschichte erzählt. Mir hat sie gefallen.

Bewertung vom 24.03.2022
Der fürsorgliche Mr Cave
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


gut

gestörter Vater

Vor der Anschaffung habe ich in das Buch hineingelesen und es danach mit großen Erwartungen angeschafft. Leider konnte das Werk mich nicht überzeugen. Ich werde mich bemühen, eine Rezension zu verfassen, ohne den Inhalt zu spoilern.
Die Geschichte beginnt mit einer Tragödie. Der Sohn des Erzählers stirbt während eines Unfalls. Der Erzähler (Mr. Cave) sieht das Unheil kommen und eilt zu der Unfallstelle, kann seinen Sohn jedoch nicht retten. Da bereits seine Mutter und auch seine Ehefrau verstorben sind, kommt er mit dem weiteren Verlust eines lieben Menschen nicht zurecht und beginnt seine Tochter über alle Maßen zu beschützen.
Die ausgesuchte und gehobene Wortwahl und die eingestreuten literarisch kunstvoll formulierten Abschnitte haben mich sehr angesprochen.
Der Hauptperson Mr. Cave konnte ich leider keine Sympathie entgegenbringen. Bereits diesen Umstand habe ich so nicht erwartet. Ich hatte angenommen, dass ich den Drang die verbleibende Familie nach einem so großen Verlust, wie es der Verlust eines Kindes bedeutet, zu schützen, verstehen würde. Zudem hatte ich angenommen, dass dieses Übermaß an Schutz sich langsam entwickeln würde. Dem war nach meinem Empfinden aber leider nicht so. Die Reaktion und Einstellung des Vaters steigerten sich zwar, mir kam es aber so vor, dass er vorher die Möglichkeiten der Kontrolle nicht erkannt hat und nur deshalb mit der Zeit immer stärkere Einschränkungen ausgesprochen hat- quasi wenn ihm drastischere Möglichkeiten eingefallen sind. Nach der ersten Hälfte des Buches hatte mich Mr. Cave so entrüstet, dass ich das Buch abbrechen wollte. Danach wurden die Todesumstände der Ehefrau beschrieben. Sodann wurde mir klar, dass Mr. Cave wohl schon sehr lange psychisch krank ist und nun wohl einen Schub hat. Versöhnt hat mich dieser Umstand mit der Figur nicht. Mutmaßungen über die Art der Störung möchte ich nicht anstellen.
Ich hätte das Buch lieber nicht gelesen. Die Handlungsweisen von Mr Cave waren für mich nicht nachvollziehbar und in sich auch nicht besonders logisch. Die „Erkenntnisse“ der Hauptperson führten leider nicht zur Selbsterkenntnis oder wenigstens zum Hinterfragen des eigenen Handelns. Nach meiner Einschätzung wollte er sein eigenes Verschulden gegenüber seinen Lieben lieber ausblenden. Ein Eingreifen Dritter erfolgte nicht- auch dieser Umstand war für mich schwer zu ertragen.

Bewertung vom 16.03.2022
Der zweite Sohn
Peck, Loraine

Der zweite Sohn


ausgezeichnet

Oh Johnny

Dieser Thriller beginnt mit einem Paukenschlag. Aus dem Kontext gerissen wird zunächst ein Überfall einer Familie während des Krieges geschildert.
Dann erfolgt ein Sprung in die Gegenwart nach Australien: nachts wird Johnny von die Polizei darüber informiert, dass sein Bruder an dessen Wohnhaus erschossen wurde.
Ihr Vater Milan ist der Kopf des örtlichen kroatischen Gangsterclans; der ermordete Ivan war dessen rechte Hand und Nachfolger. Johnny ist der kleine Bruder und war bislang nur am Rande mit den kriminellen Geschäften betraut. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Er wird von seinem Vater nun gedrängt, Rache zu üben.
Während Milan davon überzeugt ist, dass die serbische Gang als direkter Konkurrent für den Tod von Ivan verantwortlich sei, möchte Johnny zunächst den wahren Schuldigen ausfindig machen. Dabei muss er jedoch vorsichtig und bedacht vorgehen, da er die Zustimmung seines Vaters zu seinem Vorgehen benötigt, er muss zudem der Angst und der daraus resultierenden Wut seiner Ehefrau gerecht werden und schließlich der Polizei ausweichen, die auch gegen ihn ermittelt.
Nach den ersten intensiven Kapiteln flacht die Spannungskurve etwas ab. Das Setting, die familiäre Vergangenheit und die Hauptpersonen werden vorgestellt. Die Bedrohung von Johnny und seiner Kernfamilie beginnt leise und im Hintergrund. Ab der Hälfte des Buches sah ich mich jedoch gezwungen den Rest in einem Rutsch zu lesen- und wenn es die ganze Nacht dauert.
Wortwahl und Satzbau sind ansprechend gewählt, passen aber gleichzeitig gut zu dem Thema des Buches. Erzählt wird der Thriller aus Sicht von Johnny und seiner Ehefrau. Hierbei wechselt der Erzähler jedoch nicht zu jedem Kapitel. Dieser Wechsel "nur nach Bedarf" hat mir gut gefallen, da dadurch die Geschichte weniger zerrissen wurde. Zusätzlicher Spannungsaufbau durch Verzögerung haben die Story und die Autorin nicht nötig.
Für mich ist dieser Debüt-Thriller sehr gelungen. Ohne übermäßige Gewaltdarstellungen ist hier ein spannender und mitreißender Thriller entstanden.
Ich kann ihn nur jedem wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 03.03.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


ausgezeichnet

Bittersüß

Es fällt mir schwer meine Meinung über dieses Werk in Worte zu fassen. Es hat mich zum Weinen gebracht, zum Lachen, zum Schmunzeln- es hat mein Herz erwärmt und mich in einen Abgrund gestoßen. Aber ich war nie allein- Dot war immer bei mir. Für mich ist dieses Buch eine Entdeckung!
Bereits das Cover hat mich in seiner schlichten Schönheit sehr angesprochen. Besonders der Umstand, dass die schöne Tulpenblüte nicht perfekt ist, fällt mir positiv auf. Wer ist schon perfekt?
Die Geschichte wird von Dot aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Sprache ist ausdrucksstark und genau. Die Wortwahl bemerkenswert und sehr ausgeschmückt. Es erinnert mich an ein Chanson. Das Leben und die genauen Lebensumstände von Dot werden langsam erzählt, indem einzelne Szenen beleuchtet werden. Die Erzählweise hat mich von Beginn an neugierig gemacht, auch wenn es mir einige Zeit schwer fiel, einen roten Faden zu finden und aus den Bruchstücken eine Person zusammenzusetzen. Die ausschmückende und liebevoll gestaltete Sprache hat bei mir jedoch ein Gefühl für Dot entstehen lassen, welches dazu führte, dass sie mir zu diesem Zeitpunkt bereits sympathisch war, auch wenn ich sie nicht insgesamt „erkannt“ habe.
Besonders zu Beginn des Buches ist Dot bemüht, allen Personen in ihrem Umfeld gerecht zu werden und ist von ihrem Selbst und ihren Gefühlen nahezu abgeschnitten. Im Laufe der Erzählung machte sie jedoch eine deutliche Entwicklung durch. Diese verläuft nicht linear, sondern mit einigen unterschiedlich starken Rückschlägen. Dadurch wurde die Figur für mich sehr plastisch und auch authentisch. Ich bin ihr gerne in ihre Gedankenwelt gefolgt und habe ihr die Daumen gedrückt, dass sie ihr Leben meistern wird.
Es ist eine außergewöhnliche, leise und auch melancholische Geschichte, die jedoch gehört werden sollte.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 01.03.2022
Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

Freude mit neuen Freunden
Der kleine Zesel Möhrchen, der hier die Hauptfigur des Märchens ist, verzauberte meinen Sohn sofort. Bereits das Cover hatte ihn überzeugt und er hat an vielen Abenden weitere Kapitel erbettelt, um noch einige Zeit mit Möhrchen und dem Buchhändler Grimm verbringen zu dürfen. Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt und wunderschön illustriert. Besonders positiv wurden bei uns die Wortspiele und Reime innerhalb der Geschichte aufgenommen.
Es ist eine ruhige und einfühlsam geschriebene Geschichte über den Buchhändler Grimm, der allein lebt und recht einsam ist. Er bekommt unverhofft Besuch vom kleinen Zesel Möhrchen, der ihm in der Buchhandlung hilft und direkt bei ihm einzieht. Möhrchen denkt sich viele Spiele aus und erfüllt das Leben von Grimm mit Freude und Lachen. Gleichzeitig kennt er jedoch viele Dinge auch noch nicht und muss sich diese erklären lassen. Manchmal kommt es auch zu Streit zwischen den Beiden, doch sie finden immer wieder zueinander.
Dieses Buch kommt ohne Kraftausdrücke, ohne Gewalt und großes Drama aus. Es schildert den Alltag mit seinen vielen kleinen Dingen und zeigt eine ungleiche Freundschaft zwischen Möhrchen und Grimm, die beide bereichert.
Wir haben uns gerne verzaubern lassen. Vielen Dank!

Bewertung vom 25.02.2022
Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1
Iland-Olschewski, Barbara

Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1


ausgezeichnet

Das geheime Leben im Meer
Dieses Buch überzeugt bereits durch das wunderschön gestaltete Cover. Es ist nicht nur detailreich gezeichnet mit leicht erhabenen Elementen, es verspricht bereits, worauf sich der Leser im Buch freuen kann. Zudem fasst es sich angenehm an. Direkt im Buch geht es dann mit einer aufwendig gezeichneten alten Seekarte weiter. Ich kann mich gar nicht daran sattsehen.
Auf dieser Seekarte findet sich auch die Insel Haimsend. Diese gehört zu Schottland und ist der Ort des Geschehens. Haimsend ist eine sehr kleine Insel mit wenigen Einwohnern. Der 10 jährige Junge Finn MacLus ist die Hauptperson dieser Geschichte. Unterstützt wird er durch seine Freundin Poppy Nellington, die zu Beginn der Erzählung mit ihren Eltern auf die Insel zieht. Zudem werden sie durch den Fischer Connor Loingear unterstützt. Finn hält sich vom Meer fern, seit er einen Schwimmunfall hatte und dabei fast ertrunken wäre. Conner hatte ihn damals gerettet. Zu Beginn des Buches spielen die anderen Kinder der Insel ihm und Poppy einen Streich. Die beiden werden zusammen auf einer vorgelagerten Insel ausgesetzt. Sie richten sich darauf ein, dort die Nacht zu verbringen und machen ein Feuer. Dadurch wecken Sie ein Seeungeheuer, da die vermeintliche Insel gar keine war. Hierdurch setzen sie eine unerwartete Kettenreaktion in Gang, die Angst und Schrecken, sowie mit riesigen Wellen und Erdbeben einhergeht.
Das Abenteuer von Poppy und Finn wird in schönen Worten und kurzen Kapiteln erzählt. Einige schöne schwarz/ weiße Bilder unterstützen den Lesegenuss. Jeder Absatz wird durch ein kleines Bild eingeleitet. Die Geschichte ist logisch aufgebaut. Längen konnte ich nicht entdecken. Es ist ein spannendes Abenteuer, das die jungen Leser mitreißen wird, aber nicht zu stark beunruhigt. Durch die recht große Schrift dürfte es auch für Erstleser geeignet sein.
Und die Moral von der Geschicht? Steh für deine Interessen ein. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Unbekanntes ist nicht zwingend schlecht. Hör auch dich und dein Bauchgefühl. Gemeinsam ist man stark. Schütze das Leben, die Umwelt, das Meer.
Sogar in der Zeit, in der die Probleme die Hauptpersonen zu verschlingen scheinen, hat mir das Buch ein gutes und starkes Gefühl vermittelt. Aber auch abseits der Lehre aus dieser Erzählung handelt es sich um eine mitreißende und starke Geschichte.
Dieses Buch hat mit sehr viel Spaß gemacht