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Benutzername: 
Didi
Wohnort: 
Mertesheim

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2019
Dunkelsommer
Jackson, Stina

Dunkelsommer


gut

Von didi2256
Stina Jackson erzählt in ihrem Roman " Dunkel Sommer" wie das Leben eines Vaters verläuft, als vor drei Jahren seine Tochter verschwand.

In diesem Buch gibt es zwei Handlungsstränge die paralell erzählt werden. Zum einen ist da Lelle, der Vater von Lina, der jede Nacht die Gegend absucht und hofft Hinweise auf das Verschwinden von seiner Tochter zu finden. Lelle geht jedem kleinen Hinweis nach und ist Nacht für Nacht unterwegs. Dabei ist es ihm egal ob er sein Äußeres und sein privates Umfeld vernachlässigt. seine Frau hat sich nach 2 Jahren von ihm getrennt und ist überzeugt das Lina nicht mehr lebt.

Dann gibt es da noch Meja, die mit ihrer psychisch kranken Mutter von Südschweden nach Norrland zieht um mit ihr einen Neuanfang bei ihrem neuen Freund zu starten. Sie wohnen bei Torbjorn in der Abgeschiedenheit. Meja lernt Carl Johan kennen und zieht zu dessen Familie bei der sie herzlich aufgenommen wird.

Ein leichter Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch. Wir tauchen in ein düsteres Schweden ein und erleben die Lanschaft hautnah mit. Die Protagonisten kommen glaubhaft rüber. Der Schreibstil ist fließend und bildlich dargestellt.
Allerdings ist mir der erste Teil zu langwierig. Immer wieder werden wir darauf hingewiesen das Lina seit drei Jahren verschwunden ist. Lelles Nachtfahrten wiederholen sich immer wieder und man weiß schon im Vorfeld das nichts dabei raus kommt. Als die Handlung dann im zweiten Teil an Fahrt zunimmt, wird alles ein bischen zu lieblich dargestellt. Da hätte ich mir mehr Dramatik gewünscht. Im Gegensatz zum ersten Teil geht es hier viel zu schnell.
Alles in allem finde ich die Idee hinter der Geschichte gut, aber ich hätte mir doch ein bischen mehr Spannung und Dramatik gewünscht.

Bewertung vom 24.07.2019
Die geheime Mission des Kardinals
Schami, Rafik

Die geheime Mission des Kardinals


ausgezeichnet

Von didi2256
"Die geheime Mission des Kardinals" von Rafik Schami beschreibt in diesem Buch die Ermordung eines italienischen Kardinals, der in Syrien, in der italienischen Botschaft in einem Fass Olivenöl eingelegt, abgeliefert wird.
Kommisar Barudi steht kurz vor seiner Rente und ermittelt in diesem Fall. Sehr skuril das Ganze, sodass ein Kollege aus Italien hinzugezogen wird. Barudi und Kommisar Mancini verstehen sich auf Anhieb und versuchen nun herauszufinden, warum der Kardinal auf geheime Mission in Syrien unterwegs war.
Eigentliches Hauptthema, der Mord am Kardinal, wird sehr galant in einen Roman verpackt.

Die Charakter kommen glaubhaft rüber und der etwas andere, sehr angenehme, poetische, vornehme Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Der Autor nimmt uns mit in ein anderes Syrien, das mit dem Heute nicht zu vergleichen ist. Der Leser erfährt sehr viel über das Land und kann sich bildlich hinein versetzen. Immer wieder erfahren wir Einzelheiten über das bisherige Leben der Protagonisten, das aber nicht vom eigentlichen Geschehen, dem Mord, ablenkt. Ein leichter Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Wer gerne mal einen entspannten Krimi, mit viel Unterhaltung lesen möchte, ist hier genau richtig.
Deswegen von mir gerne 5 Sterne

Bewertung vom 27.06.2019
Im Schatten des Schleiers
Ahwazi, Maryam Heidari

Im Schatten des Schleiers


weniger gut

Alleine schon des Covers wegen habe ich mich auf das Buch gefreut. Diese schönen Augen lassen einen nicht mehr los.
Maryam Heidari Abwazi schreibt in ihrem Buch " Im Schatten des Schleiers" über ihr Leben im Iran und wie sie entkommen kann.
In drei Teilen unterteilt erfahren wir wie Maryams Kindheit verlief. Ein Leben voller unterdrückung und Angst. Als Ahwasi geborene hat man keinerlei Recht im Iran und als Frau/Mädchen sowieso nicht.
Maryam lernt den christlichen Glaube kennen und und findet heimlich Halt darin. Sogar vor ihrem Ehemann muß sie ihren Glauben verheimlichen um ihn zu schützen.
Sie wird verhaftet und verbringt eine schreckliche Zeit im Gefängnis.
Sie flieht aus ihrer Heimat und findet schließlich in Duisburg eine neue Bleibe.

Da ich sehr gerne Erfahrungsberichte lese, war ich jedoch etwas enttäuscht von dem Buch.
Die kurzen, mitunter gedankenlosen Sätze habe ich oft nicht zuordnen können. Es fehlte an Emotion, die ich erwartet hatte von so einem Buch.
Die kurzen Kapitel hatten ihr Gutes, da man das Buch leicht aus der Hand legen konnte. Allerdings kam ich dadurch auch langsam voran.
Mir war der Abschnitt wie sie zum christlichen Glauben kam viel zu lang. Die Beschreibung der Fluch hingegen widerum zu kurz.

Leider hatte ich viel mehr erwartet und kann daher nur 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 21.05.2019
So schöne Lügen
Burton, Tara Isabella

So schöne Lügen


gut

"So schöne Lügen" von Tara Isabella Burton ist ein Roman bei dem man in die Welt der Reichen und Schönen eintaucht.

Louisa, 29 Jahre, möchte eigentlich Schriftstellerin sein. Doch bisweilen schlägt sie sich mit Gelenheitsjobs so durchs Leben. Dann lernt sie Lavinia kennen, bei deren Schwester sie Kindermädchen macht. Sie ist fastziniert von Lavinia, die sich alles leisten kann und möchte nicht mehr von ihrer Seite weichen, schnell begreift sie wie man es der Freundin Recht machen kann. Schließlich möchte sie am Protz teilhaben.

Das Cover ist wunderschön, es läßt einen die Glitzerwelt schon erahnen. Der Schreibstil ist flüssig, aber manchmal sehr vulgär, das hat mir weniger gefallen. Auch die langen Kapitel machten es schwer eine Pause einzulegen.
Die Charaktere sind für mich nicht ganz nachzuvollziehen. Auf der einen Seite die anfangs naive Louisa und auf der anderen Seite die überzogene Lavinia. Die sich durch Online-Fotos in Szene setzt und eine heile Welt vorteuscht, Ganz krasse Gegensätze in die ich mich nicht unbedingt versetzen konnte. Allerdings habe ich auch noch keinen Einblick in das Glitzerleben gehabt.
Was die Autorin allerdings gut rüber gebracht hat, ist wie eine Freundschaft manipuliert werden kann und man schnell den Überblick in einer Schaffenswelt aus Lügen verliert.

Ein Buch das zum Nachdenken anregt, wenn man mal wieder mit seiner Welt unzufrieden ist. Ich würde mich jedenfalls in der Glitzerwelt nicht wohl fühlen.

Bewertung vom 16.05.2019
Die Lotosblüte
Sok-Yong, Hwang

Die Lotosblüte


sehr gut

"Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong führt uns nach Ostasien. Er beschreibt den Lebensweg einer starken Frau.

Mit 15 wird Chong von ihrer Stiefmutter nach China verkauft. Dort wird sie die Mätresse eines 80 jährigen Greisese. Als er stirbt landet Chong in einem Bordell. Schnell nimmt sie sich vor, sich frei zukaufen um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein langer Weg beginnt für Chong.

Den Romaneinstieg fang ich schon gleich etwas krass. Ein 15 jähriges Mädchen erlebt die Liebesvorstellungen eines Greises. Die ausführlichen Sexbeschreibungen haben mich abgestoßen, ich glaubte einen Erotischen Roman zu lesen, was mir überhaupt nicht liegt. Ich dachte sogar nicht weiter zu lesen, aber zum Glück habe ich durchgehalten und war letztendlich in der Geschichte gefangen.
Der Schreibstil von Sok-Yong hat mich mit seiner poetischen Art irgendwie beflügelt. Er ist flüssig und für mich als Europäerin ungewöhnlich. Der Autor beschreibt mit seinem enormen Hintergrundwissen das Leben in China, Japan und Korea. Er läßt uns in die fremde Kultur eintauchen. Stellenweise waren mir die vielen Namen zuviel, man verlor aber trotzdem nicht den Überblick.
Ich hätte mir vielleicht etwas mehr Emotionen gewünscht, was aber widerrum nicht der Kultur des Autors entspricht.

Alles in Allem bin ich froh, das Buch fertig gelesen zu haben, wer Lust hat eine andere Kultur kennen zu lernen ist hier genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2019
Die Geschichte der schweigenden Frauen
Shah, Bina

Die Geschichte der schweigenden Frauen


sehr gut

Von didi2256

Die Geschichte der Schweigenden Frauen von Bina Shah ist eine Dystophie über die Weltanschauung der Frau.

In der Wüste entsteht eine Stadt nur von Grünem umgeben, Green City. Leider gibt es zu wenig Frauen und desshalb werden sie per Gesetzt dazu verpflichtet für Nachkommen zu sorgen. Jeder Frau muss mindestens 3 Ehemänner haben, damit der Nachwuchs auch gesichert ist.
Es entsteht eine Untergrundorganisation in die sich Frauen flüchten können die dieses System nicht mitmachen wollen. Doch wer auffliegt wird eliminiert.

Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch. Doch leider muss ich sagen, dass ich nicht richtig rein gefunden habe. Ich konnte keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen. Sicherlich möchte die Autorin den Leser auf die Unterwürfigkeit der Frauen in vielen Regionen aufmerksam machen, indem sie Gebärmaschinen erfindet. Für mich hat aber, trotz der Traurigkeit der Geschichte, die Unterhaltung und der Lesefluss gefehlt.
Schade

Bewertung vom 15.03.2019
Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


gut

Im bereits dritten Band muß sich Judith Keppler, die dem außergewöhnlichen Beruf der Tatortreinigerin nachgeht, ihrer Vergangenheit stellen. Ihr Vater, ein früherer Doppelagent der DDR ist in viele Machenschaften verstrickt. Die Spur führt Judith nach Odessa.

Leider habe ich die zwei Vorgänger Bände nicht gelesen, deshalb habe mich hier nur schwer zurecht gefunden. Es geht um Spionage und Verrat. Da die Protagonistin im Klappentext als Tatortreinigerin vorgestellt wird, habe ich mir eine ganz andere Geschichte vorgestellt und war mit diesen Spionagenfällen überfordert.
Der schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, dennoch hat mir das Buch leider nicht zugesagt.

Bewertung vom 03.03.2019
Rheinblick
Glaser, Brigitte

Rheinblick


sehr gut

Die Autorin Brigitte Glaer führt uns zurück in die 70er Jahre der Politik.
Die Wirtin, Hilde Kessler, der damals sehr angesagten Gaststätte hat einiges erlebt. Bei ihr trifft sich alles was Rang und Namen in der Bonner Politik hat. Sie gilt als verschwiegen und ist daher sehr beliebt.
Als Willi Brand gleich nach der Wahl sich einer Stimmband-Operation unterziehen muß, kümmert sich die Logopädin Sonja Engel um ihn.

Brigitte Glaser hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihren beeindruckenden Recherchen durch das Buch gleiten lassen. Viele bekannte Namen kommen in meiner Erinnerung wieder hoch. Man spürt regelrecht die Aufbruchstimmung der Menschen im Land. Das man einiges über die private Welt der Politiker erfährt macht das ganze auch unterhaltsam.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Bewertung vom 03.03.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Eine Hütte im Wald, die Fenster sind zugenagelt, in ihr leben 2 Kinder mit ihrer Mutter. Der Vater versorgt sie, kommt aber unregelmäßig. Es gibt einen genauen Zeitplan für Bildung, Toilettengänge und Schlafenszeit. Der Mutter gelingt die Flucht aus diesem Gefängnis, wird aber dabei von einem Auto angefahren. Mit Hannah, ihrer Tochter gelangt sie in ein Krankenhaus und der Irrsinn nimmt seinen Lauf.

Liebes Kind ist der gelungene Debütthriller von Romy Hausmann. Ein Thriller ohne großartige Gewalt und dabei atemberaubend spannend.
Das in Schwarz/Weiß gehaltene Cover zeigt eine vergitterte Hütte und beim darüberstreichen kann man die Gitterstäbe fühlen.
Der kurzgehaltene Schreibstil ist klar und bildhaft, sodaß man sich gedanklich in die Situation hinein versetzen kann.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Hannah, Lena,Mattthias und Jasmin, in verschiedenen Zeitsprüngen.
Der Einblick in das Leben der Kinder, die keine Außenwelt kennen, ist beängstigend. Hannah ähnelt schon faßt einem Roboter, so hatte ich den Eindruck.
Romy Hausmann hält den Spannungsbogen konstant hoch, er zieht sich durch das ganze Buch. Immer wieder rätselt man, wer dahinter steckt und doch kommen dann Zweifel auf. Das unvorhergesehene, grandiose Ende ist ein würdevoller Abschluß.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so soll ein Thriller sein.
Eine absolute Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.