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Barbara
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Au

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Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Perlenbach ist der zweite Teil der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari. Perlenbach ist dem zuerst erschienenen Buch Ginsterhöhe vorgelagert und ebenso wunderbar spannend geschrieben.
Wilhelm wohnt in ärmlichen Verhältnissen in Wollseifen. Sein Vater verkauft die Wolle der Schafe an Tuchfabrikanten und so lernt Wilhelm Jakob, den Sohn des Tuchfabrikanten Becker aus Montjoie kennen. Wilhelm und Jakob freunden sich an, obwohl die unterschiedlichen Lebensverhältnisse größer nicht sein könnten. Um seinem Sohn Jakob eine Freude zu machen, holt der Fabrikant Wilhelm über den Winter nach Montjoie. Er wird dort neu eingekleidet und wird sogar gemeinsam mit Jakob und den Nachbarsmädchen Luise und Isabella vom Privatlehrer unterrichtet werden. Wilhelm, Jakob und Luise freunden sich an und die gemeinsame Zeit ist für alle drei wunderschön. Vor allem Wilhelm genießt diese wunderbare Zeit ohne Sorgen. Zurück in Wollseifen trifft ihn die harte Realität wieder. Die harte Arbeit zuhause lässt die Zeit in Montjoie wie ein Traum erscheinen. Im nächsten Winter darf er wieder zu Jakob und als er die Schule abgeschlossen hat, darf er eine Lehre in der Tuchfabrik beginnen. Doch auch seine Freunde schlagen neue Wege ein. Die gemeinsame Zeit ist vorbei. Wilhelm macht die Arbeit in der Tuchfabrik Spaß und er hat sich in der Stadt gut eingelebt. Doch als sich die Freunde bei einem Fest treffen, kommt es aufgrund eines Missverständnisses zu einem Streit und Wilhelm muss Montjoie sofort verlassen. Er macht sich auf den Weg zum elterlichen Hof, wo er nicht weiß, ob er noch willkommen ist.
Die Geschichte lässt sich auch ohne das Buch Ginsterhöhe zu kennen, wunderbar lesen. Da ich Ginsterhöhe schon gelesen habe, weiß ich jetzt, nachdem ich Perlenbach gelesen habe, welche Protagonisten im nächsten Buch wieder dabei sind.
Wie auch das Buch Ginsterhöhe, liest sich dieses Buch wunderbar flüssig. Ich habe es fast nicht mehr aus der Hand gelegt, da ich natürlich wissen wollte, wie es ausgeht. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch. Die Zeit Wilhelms Zuhause in Wollseifen ist geprägt von harter Arbeit und wenig Fürsorge oder Zuwendung seitens der Eltern. Man kann also verstehen, dass er die Zeit in Montjoie sehr genießt und gar nicht mehr verlassen möchte.
Dieses Buch war sehr schön zu lesen und ich freue mich schon sehr auf den letzten Teil der Trilogie. Ich bin auch sehr gespannt, wen wir dann wiedersehen werden.

Bewertung vom 05.08.2023
Kornblumenzeit
Wernicke, Simona

Kornblumenzeit


ausgezeichnet

Kornblumenzeit ist eine wahre Familiengeschichte von Autorin Simona Wernicke. Es ist die Geschichte ihrer Großeltern und der ihres Vaters.
Die Geschichte beginnt 1928 als sich die Großeltern von Simona Wernicke in Ostpreußen kennen- und lieben lernen. Käthe verliebt sich in den Bäckerssohn Carl. Nach der Beendigung seiner Meisterschule in Berlin kommt er zurück und die beiden heiraten. Carl übernimmt von seinem Vater die Bäckerei in Locken und sie haben ein sehr gutes Leben. Als der 2. Weltkrieg kommt, bekommen sie in Ostpreußen erstmal nicht so viel davon mit. Zumindest müssen sie keinen Hunger leiden. Doch gegen Ende des Krieges müssen sie vor den Russen flüchten. Käthe ist gesundheitlich angeschlagen, da es keine Medikamente gibt. Zusammen mit den Kindern machen sie sich auf den gefährlichen Weg. Als Carl in Gefangenschaft gerät, werden sie getrennt und sind gezwungen sich allein durchzuschlagen.
Die Geschichte liest sich sehr leicht und es ist eine Freude zu lesen, wie gut es Käthe, Carl und den Kindern geht. Zwischendurch hat es mich wirklich gewundert, dass sie so ein gutes Leben hatten, während es im restlichen Deutschland schon viel früher Lebensmittelknappheit gibt. Natürlich gibt es auch bei ihnen Einschränkungen, aber sie müssen nicht hungern oder frieren.
Mich hat dieses Buch tief berührt. Vor allem die Flucht der Familie hat mich sehr aufgewühlt. Man mag sich nicht vorstellen, was so viele Flüchtende damals erlebt haben.
Simona Wernicke hat in ihrem Debutroman die Geschichte ihres Vaters aufgeschrieben. Er hat seine Erinnerungen geteilt und so dürfen wir miterleben wie er als Kind in Ostpreußen aufgewachsen ist und dann auf der Flucht vor den Russen war. Das Buch ist sehr schön geschrieben und man bangt mit der Familie, da sie einem so ans Herz gewachsen ist. Eine sehr berührende Familiengeschichte und ein wunderbares Zeitzeugen-Porträt. Danke dafür!

Bewertung vom 30.07.2023
Frag nach Jane
Marshall, Heather

Frag nach Jane


ausgezeichnet

Frag nach Jane, das Buch von Heather Marshall handelt von drei Frauen. Alle drei haben eines gemeinsam, sie sind schwanger oder wären es gerne.
Die Geschichte von Evelyn spielt 1960. Evelyn erwartet ein Kind. Der Vater des Kindes ist verstorben und so muss sie als Ledige in ein Heim für ledige Mütter. Die Eltern haben sie dorthin geschickt. Ein Mitspracherecht hat sie nicht. Ohne Unterstützung von Verwandten hat sie keine andere Wahl und muss ihr Kind nach der Geburt zur Adoption freigeben. Die Zustände in dem Heim sind grauenhaft, unmenschlich und macht fassungslos.
Nancy begleitet 1979 ihre Cousine Clara, die ungewollt schwanger wurde, zu einer illegalen Abtreibung. Nur durch Nancys schnelle Hilfe überlebt Clara diese unprofessionelle Behandlung. Im Krankenhaus hört Nancy zum ersten Mal den Namen Jane. Jane steht für eine Organisation, die illegale Abtreibungen vornimmt, die aber durch Ärzte durchgeführt werden. Als Nancy ein Jahr später selbst ungewollt schwanger wird, lernt sie über diese Organisation Evelyn kennen.
Im Jahr 2017 lernen wir Angela und ihre Frau Tina kennen. Angela versuchte schon mehrfach schwanger und ein Kind zu bekommen. Leider hat es bis jetzt nicht funktioniert. Angela findet durch Zufall einen Brief, der im Jahr 2010 an eine Nancy Mitchell gerichtet ist. Als sie den Brief öffnet und liest, beschließt sie diese Nancy Mitchell zu finden, um ihr den Brief noch zukommen zu lassen.
Die Geschichte wechselt also immer wieder zwischen den Jahren. Wir begleiten Evelyn in ihrer Zeit im Heim, Nancy in den 80er Jahren und Angela im Jahr 2017. Aber auch in den 80er Jahren und im Jahr 2017 ist Evelyn immer mit dabei. Wir erleben wie gefährlich illegale Abtreibungen waren, aber auch wie gefährlich es für die war, die diese Abtreibungen durchgeführt haben. Wer erwischt wurde, wurde hart bestraft und landete im Gefängnis.
Diese Geschichte ist sehr emotional und hat mich tief berührt. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und man fiebert mit den Frauen mit. Ein großartiges Buch, das ich sehr empfehlen kann.

Bewertung vom 27.07.2023
Hotel Silence
Ólafsdóttir, Auður Ava

Hotel Silence


ausgezeichnet

Das Buch Hotel Silence von Audur Ava Ólafsdóttir handelt von Jonas, der von seiner Frau verlassen wird und die ihm dabei offenbart, dass die vermeintlich gemeinsame Tochter nicht sein leibliches Kind ist. Jonas sieht daraufhin keinen Sinn mehr im Leben. Seine alte Mutter lebt im Heim und hat nur noch selten Momente, in denen sie viel mitbekommt.
Für Jonas ist der Moment gekommen, dass er überlegt, was von ihm mal bleibt. Was hinterlässt er mal, wenn er irgendwann stirbt. Diese Überlegungen treiben ihn immer mehr in eine Depression. Er versucht sein altes Leben zu ordnen, um möglichst wenig zu hinterlassen. Dabei findet er seine alten Tagebücher und immer wieder liest er Abschnitte daraus und so bekommt man Einblicke in seine Vergangenheit. Er möchte sein Leben beenden und leiht sich deshalb von seinem Nachbarn ein Jagdgewehr. Aber letztlich beschließt er wegzufliegen. Als Ziel sucht er sich ein vom Krieg gebeuteltes Land raus. Vielleicht, so denkt er sich, tritt er auf eine Landmine oder wird auf der Straße erschossen. Dann wäre alles einfacher. Als Gepäck hat er nur seinen Werkzeugkasten dabei. Schließlich könnte es sein, dass er doch einen Haken an der Decke braucht. Sicher ist sicher.
Als er auf dem Weg zum Hotel mit dem Taxi fährt, sieht er die zerstörte Stadt, die zerbombten Häuser und kaputten Straßen. Das Hotel selbst hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Nicht alle Zimmer haben fließend, warmes Wasser und überall gibt es was zu reparieren. Und so repariert Jonas zuerst die Dinge in seinem Zimmer, dann im Hotel und nach und nach wird er immer gefragter. Aus einer geplanten Woche werden drei Wochen und Jonas erkennt, dass man mit dem richtigen Werkzeug eigentlich alles reparieren kann.
Ich fand sehr schwer in dieses Buch rein. Gerade der Anfang ist gespickt mit Rückblicken und den Gesprächen mit der Mutter, die manchmal etwas konfus sind. Als Jonas die Reise in das Hotel Silence antritt, wird die Geschichte etwas flüssiger. Trotzdem liest sich das Buch nicht so leicht und man muss auch manchmal einen Satz zweimal lesen. Es gibt manchmal was zum Schmunzeln und ab und zu auch Nachdenkliches. Auf jeden Fall kein leichter Sommerroman für zwischendurch.

Bewertung vom 25.07.2023
Alte Hoffnung, neue Wege / Die Köchin Bd.2
Durst-Benning, Petra

Alte Hoffnung, neue Wege / Die Köchin Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band „Alte Hoffnung, neue Wege“ von Petra Durst-Benning ist eine sehr gelungene Fortsetzung aus der Reihe „Die Köchin“.
Fabienne und Yves sind nach Narbonne gezogen und wollen dort Arbeit finden. Bevor sie sich jedoch auf die Arbeitssuche begeben, feiern sie mit ihren Familien ihre Hochzeit. Fabie hat mit ihren Kochkünsten ein wunderbares Buffet mit allerlei Leckereien gezaubert.
Die Arbeitssuche gestaltet sich jedoch leider nicht so einfach. Am liebsten würden die beiden gemeinsam in einem Lokal arbeiten. Yves als Kellner und Fabienne als Köchin. Doch in den Restaurants möchte niemand eine Frau als Köchin einstellen.
Auch bei ihrer Suche nach Viktor ihrem Sohn gibt es keine Neuigkeiten. Doch Fabienne gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Sohn irgendwann wieder in die Arme schließen zu können.
Durch Yves Bemühungen bekommt sie lediglich eine Anstellung als Küchenhilfe. Zähneknirschend nimmt sie die Stelle an. Doch die Köche dort lassen sie spüren, dass sie nicht willkommen ist. Eines Tages, als sie ihre Schwester besucht, entdeckt sie auf dem Rückweg einen Aushang an einem Lokal. Das Restaurant Le Miroir sucht einen Hilfskoch. Sie wagt es einzutreten und sich für die Stelle zu bewerben. Der Küchenchef Noé Sousa kommt ihr bekannt vor und irgendwann fällt ihr ein, woher sie ihn kennt. Sie hat ihn vor Jahren schon einmal getroffen und mit ihm Austern gegessen. Aber er scheint sie nicht wiederzuerkennen. Tatsächlich erhält sie die Stelle auch. Die anderen Köche sind nicht begeistert, dass eine Frau mit ihnen in der Küche stehen soll. Aber durch ihr Können kann sie nach und nach zeigen, dass sie zurecht die Stelle bekommen hat. Allerdings sieht sie Yves jetzt immer seltener und hat immer weniger Zeit für ihn. Ihre jeweiligen Arbeitszeiten sind unterschiedlich und Fabienne genießt es sehr neue Dinge auszuprobieren, aber auch die gemeinsame Zeit mit dem Spitzenkoch Noé. Eine folgenschwere Entscheidung führt zu einem Bruch mit ihrer Familie. Wird sie trotzdem ihr Glück finden und irgendwann auch ihren Sohn in die Arme schließen können?
Die Fortsetzung von Lebe deinen Traum startet schwungvoll und man ist nach einer kurzen Zusammenfassung des ersten Bandes gleich in der Geschichte drin. Die Geschwister von Fabie, der Vater mit seiner neuen Lebensgefährtin, all die bekannten Figuren des ersten Bandes sind gleich wieder präsent. Bei der Hochzeit von Yves und Fabienne kommen alle zusammen und frühere Unstimmigkeiten sind vergessen. Alles könnte so schön sein. Fabienne hat die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem Sohn nicht aufgegeben. Sie ist glücklich mit Yves, der sie immer unterstützt.
Es macht so Spaß die Geschichte weiterzulesen. Petra Durst-Benning schreibt wunderbar einfühlsam. Man leidet mit Fabie mit und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Viel zu schnell ist das Buch gelesen und so viel ist passiert. Doch wie geht es jetzt weiter? Geht Fabienne´s Traum vom eigenen Restaurant irgendwann auch in Erfüllung?
Ich freue mich schon sehr auf den letzten finalen Band der Trilogie und bin sehr gespannt, ob Fabie ihr Glück findet und die Wahrheit über das Verschwinden ihres Sohnes erfährt. Petra Durst-Benning versteht es wunderbar in der Geschichte Fabiennes Leidenschaft fürs Kochen dem Leser näherzubringen. Durch die kurze Zusammenfassung am Anfang des Buches, kommt man gut in die Geschichte rein, auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat.
Dieses Buch nimmt man in die Hand und möchte nicht aufhören zu lesen.

Bewertung vom 25.07.2023
Der Verrat der Kaufmannswitwe
Elzner, Silke

Der Verrat der Kaufmannswitwe


ausgezeichnet

Der Verrat der Kaufmannswitwe von Silke Elzner, basiert auf eine wahre Begebenheit.
Das Mädchen Beleke wird auf die Burg Altena geschickt, um dort als Magd zu arbeiten. Fasziniert vom bunten Leben auf der Burg, lernt sie eines Tages den Ritter Rotger von der Möhne kennen. Der gutaussehende Ritter umwirbt Beleke und sie verliebt sich in ihn. Trotz Warnungen gibt sie sich ihm hin und so kommt es wie es kommen muss. Beleke erwartet ein Kind von Rotger. Doch Rotger ist bereits wieder mit seinem Dienstherrn Dietrich von Dinslaken unterwegs und kommt so schnell nicht zurück.
Beleke sucht Hilfe bei ihrer Familie, doch die möchte nichts mehr von ihr wissen. Daraufhin beschließt sie, sich auf die Suche nach Rotger zu machen. Sie hofft, dass er sie unterstützen wird. Sie schließt sich dem Spielmann Tide und seinem Sohn Lambert an. Doch als der Spielmann sich eines Nachts an ihr vergreifen möchte, flüchtet sie zusammen mit Lambert.
Als sie irgendwann nach Dortmund kommen, geben sie sich als Geschwister aus, um zusammenbleiben zu können. Beleke findet Aufnahme bei der verwitweten Kaufmannsfrau Neyse Sudermann. Für Lambert findet die Witwe eine Lehrlingsstelle bei einem Fleischhauer. Die Kaufmannswitwe erlaubt Beleke sogar ihr Kind nach der Geburt zu behalten und während der Arbeit zu versorgen. Die Kaufmannswitwe ist sehr mildtätig und will für alle nur das Beste. In dieser Zeit sicher sehr außergewöhnlich.
Sie ist aber auch sehr tüchtig und war bis zum Tod ihres Mannes in die Geschäfte mit eingebunden. Dies wird ihr dann von ihrem Schwager Arnold untersagt und auch die Ausbildung ihres Sohnes Arndt liegt nun in den Händen von Arnold, da er nun sein Vormund ist. Darum fiebert man mit Neyse mit, denn es ist zweifelslos klar, dass Arnold die Geschäfte zu seinen Gunsten führt.
Beleke und Lambert geht es in Dortmund aber richtig gut. Sie haben beide ein Dach über dem Kopf und sind gut versorgt. Beleke träumt natürlich immer noch davon, irgendwann ihre große Liebe Rotger zu finden. Man freut sich mit den Protagonisten mit und leidet aber auch mit ihnen.
Eine falsche Entscheidung führt dann aber zu einem furchtbaren Ereignis…
Dieser neue Roman von Silke Elzner hat mich wahnsinnig gefesselt. Bereits ihr erstes Buch „Die letzte Fehde an der Havel“ fand ich sehr spannend geschrieben. Doch ihr neues Buch hat mir sogar noch besser gefallen.
Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher von Silke Elzner.

Bewertung vom 16.07.2023
Nur ein einziger Tanz
Stellmacher, Hermien

Nur ein einziger Tanz


ausgezeichnet

Im Buch „Nur ein einziger Tan“ von Hermien Stellmacher begleiten wir Henrike in ihre Vergangenheit.
Nach dem Tod der Mutter erhält sie einen Brief aus Amsterdam. Hendrik Rhee, ein alter Freund der Mutter hat die Todesanzeige gelesen und bittet um Kontakt. Nach einem Telefonat mit ihm beschließt sie vor ihrem geplanten Urlaub einen Abstecher nach Holland zu machen, um Hendrik zu besuchen. Sie hat Fragen an ihn, aber vor allem möchte sie noch einmal zurückkehren nach Amsterdam, der Stadt ihrer Kindheit.
In der Geschichte erfahren wir nicht nur Details von Hendriks Beziehung zu Rikes Mutter Cisca, sondern bekommen in kurzen Ausschnitten auch Rückblicke in Rikes Vergangenheit. Vor allem der Umzug von Holland nach Deutschland war für Rike ein traumatisches Erlebnis, das sie gekonnt verdrängt hat.
In Amsterdam lernt sie dann auch Ian kennen, eine sympathische Zufallsbekanntschaft. Mit ihm besucht sie in Amsterdam unter anderem Orte ihrer Kindheit. Vielleicht findet sie in Holland nicht nur den Frieden mit ihrer Vergangenheit, sondern noch viel mehr?
Das Buch von Hermien Stellmacher erzählt aus der Sicht von Hendrik, die Liaison mit Cisca und seine Heirat mit einer anderen Frau. Hendrik hat Cisca nie vergessen können. Aber Rike litt unbewusst unter dieser Beziehung, auch wenn sie erst Jahre danach versteht, warum. Auf Rike stürmen Erinnerungen ein, die sie in kurzen Niederschriften verarbeitet. Die Geschichte ist spannend, die Sympathien liegen eindeutig, bei Rike und Hendrik samt seinen beiden Mitbewohnern in der Senioren-WG.
Ein für mich sehr amüsantes und unterhaltsames Buch mit Tiefgang.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2023
Die Königin mit der roten und der grünen Krone
Bergfelder, Marcus

Die Königin mit der roten und der grünen Krone


ausgezeichnet

Die Königin mit der roten und der grünen Krone ist ein Märchen nicht nur für Kinder. Der Autor Marcus Bergfelder ist Coach und die Geschichte von der Königin hat er schon unzählige Male erzählt, bevor er sie jetzt als Buchform herausgebracht hat.
Die Königin mit der roten und der grünen Krone hat gute, schlechte und normale Tage. An guten Tagen trägt sie die grüne Krone. Dann ist sie fröhlich, gut drauf und alle um sie herum auch. Sie strahlt und es fallen ihr immer wieder gute Ideen ein. Sie feiert mit ihren Freundinnen und erfreut sich an ihrem Schlosspark.
Doch ab und zu hat sie auch schlechte Tage. Dann trägt sie die rote Krone. Ihre Laune ist dann schlecht und alle im Schloss fürchten diese Tage. Nichts kann sie aufheitern und sie hat auch keine Ideen, was sie unternehmen kann. Die Königin weiß, dass diese Tage auch wieder vorbeigehen und trotzdem kann sie an diesen Tagen keine Freude empfinden.
Aber eines Tages geschieht etwas, dass das Leben der Königin und ihrer Schlossbewohner total verändert…
Die Geschichte von der Königin hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen vom Leben im Schloss und von der Königin sind sehr bunt und man kann sehr gut seine Fantasie spielen lassen. Ich denke, dass vor allem Kinder durch die Sprache sehr gut in die Geschichte finden und die Botschaft dahinter verstehen. Es gibt nicht viele Bilder, aber die wenigen sind sehr liebevoll gezeichnet. Es lässt Raum für eigene Vorstellungen über die Königin, das Schloss und ihre Bewohner. Das hat mir sehr gut gefallen und ich denke, dass sich jeder sehr gut in die Königin hineinversetzen kann. Die Geschichte wird sehr flüssig erzählt und ist darum sehr kurzweilig.
Ein schönes Buch, dass ich sehr gerne weiterempfehlen werde.

Bewertung vom 09.07.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Vom Ende der Nacht, von der Autorin Claire Daverley, erzählt die Geschichte von Will und Rosie.
Will lernt Rosie über ihren Zwillingsbruder Josh kennen. Danach muss er immer wieder an sie denken. Als er nach einem Schneesturm bei Josh´Familie übernachten muss, reden er und Rosie die ganze Nacht miteinander. Sie spüren beide die Anziehungskraft und dennoch weiß Rosie, dass sie beide keine Zukunft haben. Schließlich erwarten ihre Eltern, dass sie und ihr Bruder auf Elite-Universitäten gehen und Karriere machen. Da ist keine Zeit für eine Sommerromanze. Will verspricht ihr, dennoch auf sie zu warten. Doch dann geschieht etwas, dass alles verändern wird. Rosie geht zum Studium nach Oxford und Will bleibt zurück. Dennoch verlieren sie sich nie ganz aus den Augen. Sie beide verbindet das Schicksal auf eine ganz besondere Art. Immer wieder sucht Rosie den Kontakt zu Will. Aber können sie überhaupt ein Paar werden? Es steht einiges Unausgesprochenes zwischen ihnen.
Die Geschichte von Will und Rosie ist sehr tragisch. Auf der einen Seite scheint alles so einfach zu sein. Aber Rosie leidet unter der Verantwortung, die ihre Mutter ihr aufträgt. Sie soll erfolgreich sein und da kann Will nicht der richtige Partner sein. Man leidet mit beiden und wünscht sich so sehr, dass die beiden ihr Glück finden. Aber die Jahre gehen so schnell vorbei.
Mich hat diese Geschichte sehr mitgenommen. Die Eltern von Josh und Rosie erwarten soviel von ihren Kindern und die beiden trauen sich gar nicht, eigene Entscheidungen zu treffen oder ihre Neigungen und Träume auszuleben. Immer wieder steht Rosie vor einem Wendepunkt und man wünscht sich so sehr, dass sie über ihren Schatten springt. Claire Daverley versteht es wunderbar, den Spannungsbogen immer wieder zu verlängern und man will unbedingt, dass Rosie und Will endlich ein Paar werden. Die beiden sind so sympathisch und man will einfach nur, dass die beiden ihr Glück finden.
Eine wunderbare Geschichte für ein langes Lesevergnügen.

Bewertung vom 02.07.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


ausgezeichnet

Schon lange habe ich keinen Thriller mehr gelesen. Den neuen Thriller „Nicht ein Wort zu viel“ von Andreas Winkelmann habe ich mir aufgrund der Leseprobe aber ausgesucht und fand ihn wahnsinnig spannend.
Faja Bartels arbeitet in einer Buchhandlung und in ihrer Freizeit rezensiert sie Bücher und tauscht sich mit anderen Bloggern in der Gruppe Bücherjunkies bei Instagramm regelmäßig aus. Als sie während ihrer Arbeit ein Foto über WhatsApp von Claas Rehagen, einem Blogger aus ihrer Gruppe bekommt, nimmt sie dies erstmal nicht ernst. Es zeigt den Mann fast nackt in Klarsichtfolie gewickelt auf einem Stuhl. Ein Schild mit einer Botschaft an sie hängt um seinen Hals. Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Nicht ein Wort zu viel. Sonst muss dein Freund sterben. Seine Zeit läuft bald ab. Faja tut das Ganze jedoch nur als blöder Scherz ab. Das passt zu Claas´ merkwürdigem Humor. Doch dann erhält sie ein Video, auf dem Claas um sein Leben kämpft und sie glaubt, dass sie schuld ist an seinem Tod. Sie hat das Foto nicht ernst genommen.
Jaroslav Schrader arbeitet bei der Polizei als Zielfahnder. Bei seinem letzten Einsatz läuft nicht alles glatt. Statt ihn zu beurlauben, schickt ihn seine Chefin zur Kripo um die Kollegen dort zu unterstützen. Er soll ihnen helfen, einen vermissten, jungen Mann zu finden. Um auf andere Gedanken zu kommen, willigt Jaro ein.
Simon Schierling ist Kriminalhauptkommissar und soll herausfinden, was mit Claas passiert ist. War es nur ein übler Scherz von ihm oder ist das Video, das Faja bekommen hat echt? Schon bald zeigt sich, dass es noch weitere Opfer geben wird. Doch wer hat es auf die Blogger abgesehen und welche Rolle spielt Faja bei dem Ganzen?
Während Jaros Ermittlungen kann er verhindern, dass Faja entführt wird. Kann es sein, dass sein Fall mit dem von Simon zusammenhängt? Jaro erhält die Erlaubnis mit Simon zusammenzuarbeiten. Doch die Zeit scheint ihnen davonzurennen, als ein weiterer Toter gefunden wird.
Mir hat dieses spannende Buch unheimlich gut gefallen. Andreas Winkelmann versteht es wunderbar, die Spannung zu steigern. Besonders gut haben mir auch die Protagonisten gefallen. Simon und Jaro sind sehr unterschiedliche Polizisten und trotzdem arbeiten sie sofort gut zusammen. Auch Faja ist sehr sympathisch und unterstützt die Polizei nach Kräften.
Ein Buch, dass ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde!