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Luise-21
Wohnort: 
Berlin

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Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Der Autor Kai Meyer, erzählt in seinem neuen historischen Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“, eine bewegende und gelungene atmosphärische Geschichte, über die Geheimnisse der Bücher und einer schicksalhaften Liebe.

Inhalt:
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.

Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

Meine Meinung:
Gleich auf drei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt der Autor mit einigen phantastischen Elementen, einen spannenden historischen Roman der in den Jahren 1933, 1943 und 1971 in Leipzig, München und Wien spielt und verknüpft diese zum Ende hin so geschickt miteinander, dass keine Fragen offen bleiben.

Leipzig 1933 – Der Buchbinder Jakob Steinfeld verliebt sich in die rätselhafte junge Frau, die nur ihm ihr Buch anvertrauen will und kurz darauf ist sie spurlos verschwunden. In dieser Zeit bekommen die Nazis immer mehr Macht und die Lage spitzt sich zu.

Leipzig 1943 - Robert Steinfeld lebt die ersten 10 Jahre seines Lebens, eingesperrt in einem Zimmer voller Bücher. Erst durch einen Bombenangriff, wird er aus dem brennenden Haus von einem ihm unbekannten Mann namens Mercurio, gerettet. Er reist mit ihm durch ein kriegszerrüttetes Deutschland, immer auf der Suche nach wertvollen Büchern, bis sie das eine Buch finden, das Mercurio nur für sich haben will.

Leipzig 1971 – Robert ist inzwischen Bibliothekar und ebenso wie sein Vater es war, in Bücher vernarrt. Als die Bibliothekarin Marie, Robert bittet, ihr bei der Bibliotheksauflösung des alten Pallandt in München zu helfen, stoßen sie auf ein Buch, das aus der Buchbinderwerkstatt der Steinfelds stammt. Zusammen mit Marie begibt sich Robert auf die Suche nach seiner Vergangenheit und landet immer wieder an den Anfang der Geschichte im Jahr 1933, wo eine junge Frau seinem Vater Jakob ein mysteriöses Manuskript zum Binden gegeben hat.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen, mit seinem sehr gut recherchierten Hintergrund eine großartige Zeitgeschichte mit einer bewegenden Atmosphäre, zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr intensiv dargestellt und gut eingebunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

Die Autorin Kati Naumann, erzählt in ihrem neuen Roman „Die Sehnsucht nach Licht“, die Geschichte der Familie Steiner aus dem Schlematal mit historischem Bezug zum Bergbau im Erzgebirge.

Inhalt:
Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen einzigen Sonnenstrahl verbringt, könnte sie sich keine schönere Tätigkeit vorstellen. Soweit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet. Die Familiengeschichte ist durchzogen von Hoffnung und dem Bewusstsein, dass man jede gemeinsame Minute auskosten muss, denn so mancher ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt. Als Luisa beschließt, Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, drängt einiges an die Oberfläche, was viel zu lange verborgen geblieben ist. Die Sehnsucht nach Licht ist es, die der Familie schließlich ihren Frieden wiedergibt.

Meine Meinung:
Schnell war ich mittendrin im Geschehen, das auf zwei Zeitebenen, aufgebaut ist.

In der Gegenwart: Die 30jährige Luisa Steiner arbeitet an den Wochenenden ehrenamtlich in einem Besucherbergwerk und führt Besucher durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. In ihrem Hauptberuf ist sie als Vermessungstechnikerin tätig doch die Leidenschaft zum Bergbau, scheint sie von ihrem Urgroßvater, geerbt zu haben. Soweit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet und ein Großonkel ist sogar seit Jahrzenten verschollen. Ihre Großtante Irma findet keine Ruhe und bittet Luisa um Hilfe bei der Suche nach ihrem Bruder Rudolf.
Je tiefer Luisa in die Vergangenheit eintaucht, findet sie bei ihren Nachforschungen immer mehr Details, die bisher im Verborgenen geblieben sind.

Die Vergangenheit führt in die Jahre 1908 bis zur Wende 1989: Johann Steiner arbeitet im Bergbau und hat mit seiner Ehefrau Alma drei Kinder, Christian (arbeitet auch im Bergbau), Clara und Wilhelm. Obwohl die Familie viele Höhen und Tiefen aber auch einige Tragödien, erlebt, bleibt ihr Zusammenhalt und ihre Liebe zur Heimat, unerschütterlich.
Die historische Entwicklung des Bergbaus nimmt ihren tragischen Lauf als radiumhaltiges Wasser entdeckt und das Kurbad gegründet wurde. Erst sind es die Nationalsozialisten und dann die Russen, die das Uran für sich requirierten. Durch die ungeheure und sorglose Ausbeutung des Berges verändert sich der Ort immer mehr und der Boden bricht an vielen Stellen ein, reist sogar Häuser in die Tiefe.

Beide Erzählstränge Gegenwart und Vergangenheit der Familie Steiner, sind gekonnt und gut recherchiert, miteinander verknüpft.

Fazit:
Der Autorin ist es gelungen, mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil, die Geschichte der Familie Steiner aus dem Schlematal mit historischem Bezug zum Bergbau im Erzgebirge glaubwürdig zu erzählen. Mir fehlte jedoch, dass den Protagonisten und den Nebenfiguren zu wenig Leben, eingehaucht wurde.
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 06.12.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Die Autorin Mechtild Borrmann, erzählt in ihrem neuen Roman „Feldpost“ über eine tragische Schuld, einen bitteren Verrat und eine unmögliche Liebe während des 2. Weltkriegs, die auf einer wahren Lebensgeschichte beruht.

Inhalt:
»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben?
Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

Meine Meinung:
Spannend, berührend und hochdramatisch, gespickt mit historischen Fakten und einer fesselnden Handlung, schildert die Autorin Corina Borrmann auf zwei Zeitebenen, einen atmosphärisch und gut recherchierten Roman, in den man von der ersten Seite an versinken möchte.

In der Gegenwart: Cara erhält unverhofft von der Unbekannten, einen zerschlissenen Aktenkoffer mit Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg und Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel! Die Fremde ist verschwunden und ihr bleibt nichts anderes übrig als den Aktenkoffer an sich zu nehmen. Schon die ersten Feldpost-Briefe beeindrucken Cara und sie taucht immer tiefer in die Vergangenheit ein.

Wer sind Adele und Richard Martens und was bedeuten die Unterlagen über den Hausverkauf? Cara versucht den Verfasser der Briefe ausfindig zu machen und kommt dabei hinter das Geheimnis einer großen Liebe.

In der Vergangenheit: Kurz vor dem 2. Weltkrieg sind die beiden befreundeten Familien Kuhn und Martens sowie deren Kinder Adele und Albert, Dietlind und Richard eng befreundet, deren Überzeugungen der Naziherrschaft gegenüber, nicht unterschiedlicher hätten sein können und sie schließlich entzweit. Fadenscheinig wird Gerhard Kuhn wegen staatsfeindlichen Äußerungen verhaftet und sein gesamter Besitz konfisziert. Richard Martens ist der einzige, der die Kuhns noch besucht. Nach und nach wird die Geschichte einer großen verbotenen Liebe und einer Familientragödie aufgedeckt, die nicht vorhersehbar ist.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, über der ganzen Geschichte eine gelungene spannende Atmosphäre, mit einer herzerwärmenden aber auch schmerzlichen Tiefe, die sprachlich sehr wortgewaltig und emotional mit einem sehr überraschenden Ende ist, zu erzählen. Der politische und gesellschaftliche Umgang in Deutschland fügt sich sehr authentisch in die Handlung ein.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.12.2022
Der eiserne Herzog
Schiewe, Ulf

Der eiserne Herzog


ausgezeichnet

Der Autor Ulf Schiewe, erzählt in seinem neuen historischen Roman „Der eiserne Herzog“, lebendig und atmosphärisch den spannenden Weg von Wilhelm dem Eroberer und seinem Kampf um die Krone Englands.

Inhalt:
Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...

Meine Meinung:
Das Buch ist mit einem tollen aufklappbaren Cover, deren Innenseite eine Karte – Frankreich/England – zeigt, ausgestattet. Zur Orientierung gibt es ein Inhaltsverzeichnis und zur besseren Verständigung, ein Ortsregister mit alten Namen und gegenübergestellt, die heutigen Namen. Das Personenregister beschreibt die historischen und einige fiktive Personen, die zu Anfang der Geschichte, etwas Aufmerksamkeit erfordert.

Als unehelicher Sohn eines französisch-normannischen Herzogs tritt Guilhem (Wilhelm) die Nachfolge seines Vaters als Herzog an. Als ein ausgezeichneter Organisator, begabter Feldherr und gewiefter Politiker versteht Guilhem es ausgezeichnet seine Widersacher, durch List, Tücke und Gewalt beiseite zu schaffen.
Guilhem verliebt sich in Mathilde, der Tochter Baldwins V., Graf von Flandern und plant sie zu heiraten. Mathildes Mutter Adela von Frankreich, ist strikt dagegen und lässt vermutlich sogar diese Verbindung durch Leo IX. auf dem Konzil zu Reims, untersagen. Doch Guilhem setzt seinen Willen durch und heiratet Mathilde. Zunächst führte die Ehe jedoch zum Kirchenbann und wurde erst Jahre später aufgehoben.

Über England herrscht der angelsächsische König Eduard der Bekenner. Er ist der Onkel Guilhems und immer wieder in Machtkämpfe mit dem Adelsgeschlecht der Godwins verwickelt, bis ihm gelingt, diese in die Verbahnung zu schicken. Seine Ehe mit Edythe, Tochter von Earl Godwin von Wessex, bleibt kinderlos und so entscheidet Eduard, Guilhem als Nachfolger auf den Thron Englands zu setzen. Die Familie Godwins kehrt mit Armeen zurück, und Eduard muss sie wieder in den alten Stand einsetzen. Als Godwin bei einem Essen mit Eduard stirbt, folgt ihm sein Sohn Harold Godwinson als mächtigster englischer Herzog nach.

Als Eduard der Bekenner stirbt, lässt sich Harold zum König krönen, doch Guilhem besteht auf seinen Anspruch. Mit strategischem Geschick gelingt es ihm, in England einzufallen. Bei Hastings trifft er auf den letzten angelsächsischen König Englands, Harold, und seine Truppen. Die Schlacht entwickelt sich zu einem Blutbad und bestimmt das Schicksal Englands und Guilhem nun „Wilhelm der Eroberer“, den vollständigen Sieg.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen aus zwei Perspektiven über die Normandie und England, bis hin zum entscheidenden Kampf um die Krone Englands im frühen 11. Jahrhundert, eine fesselnde und lebendige Geschichte, die sehr gut recherchiert ist, zu erzählen. Die Charakterisierung der Protagonisten ist sehr gelungen und ich konnte sie mir bildlich, gut vorstellen.

Bewertung vom 28.11.2022
Die Hoffnung auf ein neues Morgen
Sahler, Martina

Die Hoffnung auf ein neues Morgen


ausgezeichnet

Die Autorin Martina Sahler, erzählt in ihrem neuen Auftakt „Die Hoffnung auf ein neues Morgen“, eine facettenreiche Geschichte über die Ausgrabungen im berühmten Tal der Könige und der Suche nach dem Grab des Tutanchamun, verknüpft mit einer fiktiven Familiengeschichte, die auch eine romantische Seite bereit hält.

Inhalt:
Ein mitreißender Roman um eine starke Frau zur Zeit der großen Ausgrabungen in Ägypten von SPIEGEL-Bestsellerautorin Martina Sahler.

England, 1921: Der letzte Wille ihres geliebten Vaters, des bekannten Ägyptologen Richard Parker, führt die junge Victoria zusammen mit ihrem dreizehnjährigen Bruder Jamie ins ferne Kairo. Sehr zum Missfallen ihres traditionsbewussten Verlobten, der die eigensinnige Schönheit lieber heute als morgen heiraten würde.

Beeindruckt von den Ausgrabungen im berühmten Tal der Könige und der Suche nach dem Grab des Tutanchamun, taucht Victoria ein in die fremde Welt am Nil. Sie lernt den verschlossenen, aber faszinierenden Lucas Hodgson kennen und wird als Zeichnerin Teil seines Ausgrabungsteams – an eine Rückkehr nach England denkt sie immer weniger. Doch dann taucht ihr Verlobter in Kairo auf.

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es, mich in die aristokratische Gesellschaft Britanniens in den 1920er-Jahren eintauchen zu lassen und durch ihre Augen Ägypten bestaunen zu können. Ladies und Gentlemen sind an den Ausgrabungen höchst interessiert und wittern an Howard Carters Seite einen Hauch von Abenteuer, in dem sie ihm im Tal der Könige bei Luxor Gesellschaft leisten.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die 19 jährige Victoria und deren 13 jähriger Bruder Jamie. Auf dem Sterbebett ihres geliebten Stiefvaters verspricht Victoria, ihren Bruder Jamie zu dessen Onkel Oscar nach Kairo zu bringen. Sie hofft auf die Unterstützung ihres Verlobten Caleb, der diese aber verweigert. Victoria nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich mit Jamie alleine auf die abenteuerliche Reise.

In Ägypten angekommen, erfühlen sich erst einmal ihre Erwartungen nicht so wie erhofft und Victoria hadert, ob sie bleiben soll oder nicht. Jamie, ist begeistert, da er sich jetzt der Ägyptologie widmen darf und dann erkennt Victoria, mit der Unterstützung anderer starker Frauen, dass sie hier ein eigenes bestimmtes Leben ohne gesellschaftliche Zwänge führen kann.
Als Victoria keine Anstalten mehr macht nach England zurückzukehren, macht sich Caleb auf den Weg nach Ägypten. Victoria, steht vor einer schwierigen Entscheidung!

Fazit:
Mit ihrem flüssigen Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen, das Ägypten zur Zeit der großen Ausgrabungen zum Leben zu erwecken. Zwischen ihren historischen Persönlichkeiten verknüpft sie geschickt ihre fiktiven Charaktere. Über der ganzen Geschichte liegt eine gelungene, spannende und knisternde Atmosphäre, mit der ich viele schöne Lesestunden hatte.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.11.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3 (eBook, ePUB)
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In seinem dritten Band „Labyrinth der Freiheit“ der Wege-der-Zeit-Reihe, erzählt der Autor Andreas Izquierdo, eingebettet mit historischen Ereignissen, turbulent und ereignisreich, den letzten Teil seiner Triologie mit den drei Freunden: Artur, Isi und Carl, jenseits der Goldenen Zwanziger Jahre in Berlin.

Inhalt:
Berlin 1922: Die Weimarer Republik steuert auf die Inflation zu, die Nachwehen der Revolution haben sich noch nicht ganz gelegt – und die Feinde der Demokratie stehen längst in den Startlöchern. Artur, Isi und Carl entgehen nur knapp einem Mordanschlag. Eine Gruppe rechter Verschwörer will sie tot sehen. Der Feind scheint übermächtig, aber er hat sich mit dem Falschen angelegt: Artur schlägt gnadenlos zurück und treibt die Verschwörer vor sich her.
Carl leidet derweil unter Regisseur Fritz Lang, für den er an Dr. Mabuse arbeitet, wird bei der UFA aber immerhin Zeuge einer echten Revolution: Der sprechende Film startet seinen Siegeszug. Doch die Widerstände gegen die neue Technik sind groß. Und dann ist da noch die Sorge um Isi, die seit dem Anschlag Streit mit jedem sucht, der sich ihr in den Weg stellt. Ihr kompromissloses Verhalten führt schließlich in die Katastrophe ...
›Labyrinth der Freiheit‹ ist ein Buch, das einen nicht loslässt. Dicht erzählt, temporeich, spannend, genauestens recherchiert zeigt es das Berlin jenseits der Goldenen Zwanziger.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt stehen wieder die drei Freunde Artur, Isi und Carl, die nur knapp einem Mordanschlag entgehen und damit beginnt die turbulente und spannende Geschichte, die mich bis zum Ende fesseln konnte.
In der Ich-Form lässt der Autor, aus Sicht des zurückhaltenden Carl die Geschichte über sich und seine Freunde, wortgewaltig und temporeich, erzählen.

Nach dem Mordanschlag setzt Artur, der eine Art Unterweltboss mit sozialer Ader ist, alles daran um die Verschwörer ausfindig zu machen und diese zum Schweigen zu bringen. Isi, hilft allen die von der Politik und der Gesellschaft im Stich gelassen wurden, Kriegsversehrte, Witwen, Waisen und Dienstboten, doch seit dem Anschlag ist sie nicht mehr Dieselbe, den sie ist streitsüchtig und ihr kompromissloses Verhalten führt in eine aussichtlose Katastrophe ....
Auch Carl hat seine Probleme, denn seit der Zusammenarbeit als Kameramann mit dem Regisseur Fritz Lang, ist er nicht mehr so glücklich bei der Ufa. Auf ihn kommen harte Entscheidungen zu, die er treffen muss!

Die Einblicke in das politische und kulturelle Geschehen im Berlin des Jahres 1922 werden zwischen den Zeilen deutlich greifbar! Die Nachwehen des Krieges sind noch deutlich zu spüren, die Goldenen Zwanziger noch in weiter Ferne, doch die Schattenseiten fließen sehr authentisch, in die Geschichte, ein. In der Stadt lauern Gefahren, Hunger sowie Armut stehen für die meisten Menschen auf der Tagesordnung. Die Wut auf Alles und Jeden wächst. Die Inflation trifft auf jeden und sogar auf jede Schicht. Artur, Isi und Carl, versuchen auf jeden Fall zusammen zu bleiben aber mit so großen Problemen und Gefahren, waren sie trotz des Krieges bisher nicht ausgesetzt.

Bei dem letzten Teil, musste ich schon teilweise tief Luft holen, denn da gab es doch ganz heftige und dramatische Szenen, die ich so nicht erwartet hatte!

Fazit:
Dem Autor ist es mit seinem Schreibstil hervorragend gelungen, mich für seine historische Zeitreise, die gut recherchiert und in die eigentliche fiktive Handlung über die drei Freunde und deren Lebensweg eingebettet ist, zu begeistern. Besonders gut gefallen haben mir die vielen ausgearbeiteten Details, die den vielen unterschiedlichen Charaktere, Leben einhauchten. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Fortsetzung, denn die Geschichte über die drei Freunde, könnte gut und gerne weitergehen! Ich bin gespannt!
Von mir 5 Sterne!

Bewertung vom 26.11.2022
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


gut

Die Autorin Jo Leevers, erzählt in ihrem Debüt-Roman „Café Leben“, eine Geschichte über das Leben, das Loslassen und die befreiende Kraft der Vergebung, der zum Nachdenken einlädt.

Inhalt:
Zwei Frauen, zwei Schicksale – eine bewegende Botschaft

»Café Leben« ist ein außergewöhnlicher Roman über zwei Frauen aus zwei Generationen, die einander ihre Lebensgeschichte erzählen: kraftvoll, eindringlich und voller Hoffnung.

Die 32-jährige Henrietta Lockwood führt in London ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Hund Dave. Schon früh hat sie eine Mauer zwischen sich und der Welt errichtet. Das verhilft ihr schließlich zu einem besonderen Job im Hospiz, bei dem man besser nicht ständig in Tränen ausbricht: Henrietta soll todkranken Menschen dabei helfen, die Geschichte ihres Lebens für die Nachwelt aufzuschreiben.

Schon bei den ersten Gesprächen mit ihrer Klientin Annie merkt Henrietta, dass die 66-jährige Krebspatientin schlimmen Erinnerungen ausweicht. Ohne die wird ihre Geschichte jedoch nie vollständig sein, und das kann Henrietta nicht hinnehmen. Sie versucht auf eigene Faust herauszufinden, was Annies Schwester vor 46 Jahren zugestoßen ist.

Doch um Annie dazu zu bringen, alle Puzzleteile offenzulegen, muss Henrietta etwas tun, was sie noch nie zuvor getan hat: ihre eigene Geschichte erzählen.

Ergreifend, ohne rührselig zu werden, schreibt die britische Autorin Jo Leevers über Leben und Tod, über das Erinnern und das Erzählen, das die Macht hat, alte Wunden zu heilen. Ein besonderer Roman, der noch lange nachhallt.

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es nach und nach mit ihrem flüssigen Schreibstil eine angenehme Spannung aufzubauen, die aber nicht bis zum Ende, hält.

Henrietta hat es nicht einfach im Leben, denn sie führt ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Hund Dave und endlich bietet sich ihr die Chance, im Hospiz eine besondere Aufgabe zu übernehmen. Eine interessante Idee, todkranken Menschen zu helfen, ihre Lebensgeschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihre erste Klientin Annie, ist die krebskranke Annie Doyle. Annie ist 66 Jahre alt und beginnt, aus ihrem Leben zu erzählen. Ihre Ehe mit Terry, den sie mit 19 Jahren kurz nach dem Verschwinden ihrer Schwester heiratete, blieb kinderlos. Erst vor zwei Jahren hat sie ihren Mann durch einen tragischen Unfall verloren und gibt sich dabei sogar noch selbst die Schuld. Henrietta, kann den Schmerz von Annie nachvollziehen und wagt den Schritt, tiefer in deren Leben einzudringen.

Beide Frauen, freunden sich an und erzählen einander ihre Lebensgeschichte, während die todkranke Annie, Henrietta mitfühlend trösten kann. Man spürt, wie es in Henrietta arbeitet und sie sich bewusst aus den Fängen ihrer Eltern, befreit. Um Annie helfen zu können, begibt sich Henrietta auf die Suche nach der verlorenen Schwester. Henrietta wagt sich in die Welt hinaus und findet erstaunliches heraus …

Fazit:
Der Autorin ist es gelungen, mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil, die Lebensgeschichte der beiden ungleichen Frauen glaubwürdig zu erzählen. Schade fand ich nur, dass Annie viel zu früh gestorben ist um das ganze Ausmaß ihrer Lebensgeschichte, überhaupt begreifen zu können! Das ernste Thema dieses Debüt-Romans, fand ich durchaus interessant außer dem Ende und den fehlenden Emotionen.
Von mir 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 24.11.2022
Kinder des Aufbruchs
Winter, Claire

Kinder des Aufbruchs


ausgezeichnet

Die Autorin Claire Winter, knüpft in ihrem neuen Roman „Kinder des Aufbruchs“, mit den inzwischen erwachsenen Zwillingsschwestern Alice und Emma, an ihren Erfolgsroman „Kinder ihrer Zeit“ mit neuen Herausforderungen an und lässt die Zeit der Vergangenheit aufleben.

Inhalt:
Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.

Meine Meinung:
Spannend, authentisch und hochdramatisch, gespickt mit historischen Fakten und einer fesselnden fiktiven Handlung, schildert die Autorin Claire Winter einen atmosphärischen Roman, in den man von der ersten Seite an versinken möchte.

Emma und Alice haben sich mit ihren Ehemännern Julius und Max in Westberlin ein neues Leben aufgebaut, doch die Vergangenheit, lässt sich nicht so einfach verleugnen.

Alice, bleibt selbst nach ihrer Flucht aus der DDR ein politischer Mensch und hat mit ihren Schuldgefühlen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Als Journalistin berichtet sie über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit Fluchthilfe-Organisationen, während sich gleichzeitig die Fronten des kalten Krieges verhärten. Die Geheimdienste sind hoch aktiv und versuchen auf beiden Seiten, ihre Informanten und Agenten, einzuschleusen. Steht Alice unter Beobachtung? Sie fühlt sich verfolgt und kann dieses Gefühl nicht ganz abschütteln. Plötzlich taucht ihre ehemalige Freundin Irma in West-Berlin auf und kurz darauf Fritz, der auch noch ihre Schuldgefühle aufleben lässt. Alice fühlt sich unbehaglich und der Schein trügt sie nicht!

Emma, ist eine gefragte und geschätzte Dolmetscherin auf den politischen Ebenen. Sie sehnt sich vor allem nach einer eigenen Familie und einer heilen Welt. Nach einer Fehlgeburt lernt sie bei der Eröffnung eines Waisenhauses, Luca kennen, den sie sofort in ihr Herz schließt und künftig ihr Leben verändern wird. Nur welche Ängste und Geheimnisse, trägt Luca mit sich herum? Selbst Emmas Mann Julius scheint Geheimnisse vor ihr zu haben! Er bekommt einen Brief, dessen Inhalt, ihn sehr zu beunruhigen scheint. Emma ist hin und hergerissen, will Julius aber nicht verlieren und wagt endlich eine offene Aussprache.

Fazit:
Hervorragend recherchiert, erzählt die Autorin über die historischen Ereignisse der Studentenbewegung Ende der 60er Jahre, in der sich gleichzeitig auch die Fronten des Kalten Krieges weiter verhärteten und verknüpft diese geschickt mit einer fiktiven Handlung über die Zwillingsschwestern Emma und Alice, die auf gefährliche Weise mit der Vergangenheit konfrontiert werden.
Über der ganzen Geschichte liegt eine gelungene spannende Atmosphäre, mit einer herzerwärmenden aber auch schmerzlichen Tiefe, die sprachlich sehr wortgewaltig und emotional erzählt ist.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.11.2022
Das Lied des Wassers
Hummel, Hedi

Das Lied des Wassers


ausgezeichnet

Die Autorin Hedi Hummel, verknüpft in ihrem neuen Roman „Das Lied des Wassers“, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit fundierter Wassertheorie, von zwei Freunden, einer Seereinigung und der Reise zu sich selbst.

Inhalt:
Wasser erinnert sich an alles, mit dem es je in Berührung kam – es weiß vom Schilfgras der Uferböschung, den Steinen auf dem Grund des Flusses, von den Blütenblättern, die es als Regentropfen benetzte. Auch unsere Erinnerungen prägen unser Denken und Fühlen, unser ganzes Leben. Und es rächt sich, wenn man – wie Richard – versucht, vor der eigenen Vergangenheit zu fliehen. Die Suche nach der Sprache des Wassers führt Richard auf die Spur seines verschollenen Freundes und zurück zu sich selbst. Vielleicht auch zurück zu seiner großen Liebe, die ihn nie losgelassen hat …

Meine Meinung:
Schon von Beginn des Prologs an, fühlte ich mich an meine Kindheit, erinnert. Klar und rein die Luft, herrliche Wälder und ein Bachlauf an dem es sich lohnt, auszuruhen und der Natur zu lauschen.
Zwei Freunde Richard und Paul, sind genau an dieser Stelle und genießen diese herrliche Landschaft. Richard beugt sich dem Wasser zu und sein Messer fällt aus der Jackentasche in den Bach. Er kann nur noch zusehen wie sein Taschenmesser dem Grund entgegentreibt und genauso verschwindet Paul plötzlich aus seinem Leben.

25 Jahre später steht Richard im Rampenlicht und scheint sein Ziel erreicht zu haben bis er sich an der Börse verspekuliert. Er entschuldigt sich in der Öffentlichkeit für sein Versagen und beginnt über sein Leben nachzudenken.

Richard kehrt in sich und stellt sich seiner Vergangenheit.
Seit seiner Kindheit fühlt er sich am Verschwinden von Paul schuldig, bleibt verschlossen anderen gegenüber und zieht sich in seine eigene Welt zurück. Er sucht regelrecht den Kontakt zu Gabriela und sie nichts ahnend wer Richard ist, verlieben sie sich ineinander. Zwei Menschen, deren Schuldgefühle sie in die Einsamkeit getrieben haben, finden trotz Altersunterschied, eine Seelenverwandtschaft in der sie sich öffnen können. In Gabrielas Bekanntenkreis bleibt dieses Verhältnis nicht unbemerkt und ein Neider, sorgt dafür, dass sie die Wahrheit erfährt. Über den Verlust von Gabriela ist Richard untröstlich!

In der Gegenwart ist Richard auf der Suche nach der Sprache des Wassers und diese führt ihn auf die Spur seines verschwundenen Freundes Paul. Endlich hat er auch einen Grund gefunden, Kontakt zu seiner verlorenen Liebe aufzunehmen, die er nie vergessen konnte. Die Begegnung der beiden scheint heute wie damals von Herzen zu sein, nur dass Gabriela, jetzt einen Mann an ihrer Seite hat. Für wen wird sie sich entscheiden …

Paul ist das Genie auf dem Berg von Dacherl und führt Richard in die Geheimnisse des Wassers ein. Besonders gut gefiel mir dabei, die Handlung von der Seereinigung die mit einem Wasserbelebungs-Gesang, verbunden ist und ganz zu schweigen von dem Medienrummel der dadurch entstand.

Endlich ist Richard bei sich angekommen, frei von seiner Vergangenheit und bereit für neue Ziele!

Zitat:
Bisher habe ich von der Autorin noch kein Buch gelesen und war überrascht, mit welcher wunderschönen Wortwahl und flüssigem Schreibstil, sie ihre Geschichte mit vielen Überraschungen und Wendungen erzählt, die mich von der ersten Zeile an völlig fesseln konnte. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut dargestellt und hatten bis zum Ende meine volle Aufmerksamkeit. Ich hatte mit dieser Geschichte viele herrliche Lesestunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.11.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Die Autorin Ann-Helén Laestadius, erzählt in ihrem ersten Roman für ein erwachsenes Publikum, „Das Leuchten der Rentiere“, eine erstaunliche und beeindruckende Geschichte über das Leben und die Kultur der Samen im äußersten Norden Skandinaviens.

Inhalt:
Die unvergessliche Geschichte eines Sámi-Mädchens, das in einer im Verschwinden begriffenen Welt für seinen Platz im Leben kämpft. Ein Roman, so fesselnd und bezaubernd wie die schneebedeckte Weite, in der er spielt.

Die Sámi Elsa ist neun Jahre alt, als sie allein Zeugin des Mordes an ihrem Rentierkalb wird. Der Täter zwingt sie, zu schweigen. Sie kann nichts tun und fühlt sich doch schuldig, gegenüber ihrer Familie und allen, die ihr nah sind, denn wieder einmal sieht die Polizei keinerlei Anlass, in einem Verbrechen zu ermitteln. Elsas Rentier gilt schlicht als „gestohlen“. Als die Bedrohung der Sámi und ihrer Herden dramatisch zunehmen und auch Elsa selbst ins Visier des Haupttäters gerät, findet sie endlich die Kraft, sich ihrer lange unterdrückten Schuld, Angst und Wut zu stellen. Aber wird sie etwas ausrichten können gegen die Gleichgültigkeit der Behörden und die Brutalität der Täter?

Meine Meinung:
Der Autorin ist es mit ihrem ruhigen und bildhaften Schreibstil hervorragend gelungen, mich in eine fremde Kultur im äußersten Norden Skandinaviens in eine mir vorher total fremde Welt, zu entführen.

Das Buch ist in drei grobe Abschnitte gegliedert, in denen die Geschichte über Elsa und ihrer Familie sowie den Kampf gegen die Unterdrückung und für mehr Gleichberechtigung, mit sehr detaillierten und interessanten Szenen erzählt wird. Auch die Liebe zu der Rentierhaltung kommt deutlich und ausführlich zur Sprache.

In der scheinbar idyllischen Landschaft treiben Wilderer ihr Unwesen und Elsa wird Zeugin des Mordes an ihrem Rentier und der Täter zwingt sie zu schweigen. Eingeschüchtert und mit dem Tode bedroht, schweigt sie und trägt diese Last fortan mit sich. Die Polizei ahndet die Wilderei nicht als schweres Verbrechen, sondern nur als Diebstahl. Der Täter macht weiter, geschützt durch die Dorfgemeinschaft und die Untätigkeit der Polizeibehörde. Die Tierquälerei der Wilderer wird sehr realistisch geschildert.

Die Einblicke in den Konflikt der Samen zu ihren Nachbarstaaten und die feindseligen Spannungen zwischen den Samen untereinander sowie die Kluft mit den anderen Dorfbewohnern, sind sehr authentisch beschrieben.

Fazit:
Die Autorin hat das Leben in Abgeschiedenheit und Einsamkeit, die langen dunklen Nächte, die tief verschneiten Wälder, die Weite des Landes und die Liebe zu den Rentieren, mit ihren fiktiven Charakteren, packend erzählt. Diese bewegende Geschichte, konnte mich bis zum Ende fesseln und mir die unbekannte Kultur der Sámi und die Tierwelt im äußersten Norden Skandinaviens, näher bringen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!