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Bambisusuu

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2018
Blau Türkis Grün
Guhr, Mareike

Blau Türkis Grün


sehr gut

Das Buch "Blau Türkis Grün" ist ein gelungenes Segelbuch über die Reise von Mareike Guhr. Als Leser wird man ein Teil der Segelfahrt und kann die Momente nachempfinden. Die Eindrücke sind dabei atemberaubend.

Mareike Guhr ist Journalistin und möchte seit ihrer Kindheit den Traum vom Segeln um die Welt ermöglichen. Mit ihrem 50-Fuß-Katamaran macht sich Mareike mit ihrer wechselnden Besatzung auf die Fahrt. Das tiefblaue Meer strahlt Freiheit aus und die Küsten sind wunderschöne Anlaufstellen. Als Ziel: die drei Ozeane zu queren und die schönsten Orte der Welt zu besichtigen. In diesem Buch hält die leidenschaftliche Seglerin diese Momente fest.

Nach dem türkisfarbenen Cover bin ich bereits angetan und möchte mehr erfahren. Im Umschlag nimmt uns Mareike mit einer überschaubaren und schlichten Landkarte mit und zeigt ihre bereisten Routen auf. So habe ich als Leser den Überblick der Orte nie verloren. Neben bekannten Inseln, wie Bali und Haiti, stehen auch unbekannte Stopps an, die besonders interessant sind.

Die Segelsportjournalistin und Skipperin beginnt und beendet ihre Segeltour in ihrer Heimatstadt Hamburg. 2012 bis 2016 ist eine lange Zeit, bei denen man an viele Orte und Sehenswürdigkeiten gelangt. Die Hoch und Abs einer Segelfahrt auf dem weiten Ozean werden authentisch und fesselnd geschildert. Neben sonnigen Momenten sind auch einige stürmische Tage dabei, bei denen Mareike trotzdem nicht den Mut verliert. Die Motivation ist beeindruckend und interessant zu verfolgen.

Die einzelnen Kapitel widmen sich den unterschiedlichen Stopps und geben Einblick in die Kultur der Bevölkerung. Außerdem enthält das Buch Farbfotos, die die Faszination des Meeres zeigen. Manche Bilder sind nicht immer scharf erkennbar, aber sind dennoch schön anzusehen. Die Sehnsucht nach einer solchen Reise ist bei mir teilweise tatsächlich entstanden. In einem sogenannten Gedankensplitter erfährt man die Gedanken und Gefühle von Mareike, die immer wieder zwischen den einzelnen Kapitel zu finden sind.

Für Segelliebhaber sicherlich kein Kriterium, jedoch muss ich manche Fachwörter bemängeln. Da ich in dem Gebiet ahnungslos bin, habe ich manche Wörter nachschlagen müssen. Hier hätte ich mir eher ein kleines Verzeichnis mit wichtigen Wörtern zum Segeln gewünscht, was den Lesefluss verbessert hätte. Wer aber kleine Eckdaten zur Reise möchte, findet zum Ende ein kleines Interview.

Die Faszination des Meeres und der Segelreise ist atemberaubend gelungen. Die tollen Bilder laden zum Träumen ein und bringen den Leser näher an das Geschehen. Für Segelliebhaber sicherlich toll!

Bewertung vom 05.09.2018
Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1
Kellerhoff, Lutz W.

Die Tote im Wannsee / Kommissar Wolf Heller Bd.1


sehr gut

Der Kriminalroman "Die Tote im Wannsee" wurde von den drei Autoren "Martin Lutz", "Sven Felix Kellerhoff" und "Uwe Wilhelm" geschrieben und ist im "Ullstein Verlag" erschienen.


Berlin 1968: Am Wannsee wird eine junge Mutter tot aufgefunden. Der Kommissar Wolf Heller widmet sich zügig dem Fall und versucht mit wenigen Beweisen den Täter zu überführen. Nach einer Zeitungsanzeige meldet sich ihre Kollegin. Doch es steckt mehr dahinter und obwohl Heller nicht viel mit der Politik am Hut hat, befindet er sich mitten im Politikgeschehen. Es sind revolutionäre Zeiten mit Seilschaften und radikalen Demonstrationen.

Ein aufregender Einstieg bringt direkt Spannung und fesselt gleich zu Beginn. Der Leser wird mit dem Tod der Frau konfrontiert. Die Ermittlungen des Kommissars Heller verfolge ich als Leser mit. Neben dem Fall ist auch die Politik ein entscheidender Fokus, die für große Aufregung sorgt.

Die Ermittlungen sind tiefgründig und schnell kommen viele Täter in Frage. Auch wenn es spannend blieb, habe ich hin und wieder den Überblick verloren. Die Anzahl der Charaktere ist beträchtlich und häufen sich mit der Zeit. Innerhalb der Aufklärung des Falls wird immer wieder in den Alltag des Kommissars geblickt, was den Charakter authentisch wirken lässt. Insgesamt habe ich mir hier eher als stiller Beobachter gefühlt, da ich nicht das Gefühl vom "fieberhaften Miträtseln" hatte.

Besonders gelungen war die Darstellung der damaligen Zeit. Die Hauptstadt Berlin ist aufgewühlt und voller Unruhen. Die Gesellschaft in sich gespalten. Dabei wird die Historie und die zeitlichen Fakten in die Geschichte eingebaut, sodass man den Eindruck hatte, man wäre mittendrin. Zur Hilfestellung werden innerhalb eines Glossars wichtige Eckdaten und Begriffe der damaligen Zeit zusammengefasst.

Ein gelungener Kriminalroman mit großer Recherche und interessanten Begebenheiten. Die politischen Ereignisse reißen mit und fesseln. Der Fall konnte mich hingegen nicht komplett überzeugen!

Bewertung vom 05.09.2018
Die Liebesbriefe von Montmartre
Barreau, Nicolas

Die Liebesbriefe von Montmartre


ausgezeichnet

Nach zahlreichen Bestsellern hat der Autor "Nicolas Barreau" seinen neuen Liebesroman "Die Liebesbriefe von Montmatre" veröffentlicht und hat eine emotionale, aber auch lebensfrohe Geschichte erschaffen. Erschienen ist das Buch im "Thiele Verlag".

Julien Azoulay verkraftet den Tod seiner Frau Hèléne nur schwer. Der Tod mit dreiunddreißig kommt unerwartet und stellt das Leben des Autors, der eigentlich für seine Liebeskomödien bekannt ist, auf eine harte Probe. Sein Versprechen gegenüber seiner Frau möchte Julien dennoch einhalten - dreiunddreißig Briefe für jedes gelebte Lebensjahr. Auf dem Friedhof am Montmatre versteckt er seine persönlichen Briefe in einem Geheimfach des Grabsteins von Hèléne. Doch eines Tages sind alle Briefe verschwunden. Stattdessen liegt ein kleines Herz am Platz und es folgen noch weitere Antworten. Wer sich wohl dahinter verbirgt?

Nicolas Barreau schreibt mit einem zauberhaften Schreibstil und begeistert mich bereits nach ersten Seiten. Schnell ist man im Geschehen, fühlt sich wie vor Ort und taucht in die Welt von dem Hauptprotagonisten Julien ein. Mit einer Leichtigkeit ohne großem Drumherum lernt man Julien und seinen Sohn kennen und hat den Eindruck man würde sie schon ewig kennen.

Die Thematik wirkt zu Beginn dramatisch und traurig. Der Verlust von Hèléne ist alles andere als einfach. Julien verkriecht sich und auch sein kleiner Sohn ist voller Sorgen. Trotzdem muss ich sagen, dass das Buch keine schwere Kost ist. Im Gegenteil, neben den gefühlvollen und emotionalen Szenen zeigt die Geschichte die Schönheit des Lebens und beweist, dass es immer wieder einen Weg nach oben gibt. Mit tollen Nebencharakteren wird die Handlung aufgelockert und lädt auch mal zum Schmunzeln ein.

Auch wenn die Romantik im Vordergrund ist, ist das Buch keineswegs kitschig. Die Emotionen werden authentisch geschildert und durch die persönlichen Briefe unterstützt. So bleibt man als Leser im Geschehen und erfährt viel über Juliens tiefste Gefühle. Zusätzlich muss ich einfach die bildliche Veranschaulichung von Paris hinweisen, die nicht hätte besser sein können. Wer einmal da war, spürt nach wenigen Seiten schon die tolle Atmosphäre.

Eine wunderschöne Geschichte, bei der das Ende zwar vorausschauend ist, aber durch den angenehmen Schreibstil, interessanten Charakteren und zauberhafter Kulisse einfach traumhaft und herzerwärmend ist!

Bewertung vom 03.09.2018
Wie ich fälschte, log und Gutes tat
Klupp, Thomas

Wie ich fälschte, log und Gutes tat


sehr gut

Das Cover ist schlicht und hinterlässt bei mir eher einen unscheinbares Gefühl. Doch das Cover trügt, denn der Autor "Thomas Klupp" hat mit dem Roman "Wie ich fälschte, log und Gutes tat" eine amüsante Geschichte geschrieben, die das Leben des Hauptcharakters Benedikt in einem interessantem Stil aufzeigt.

Der 15-jährige Benedikt und seine Kumpels Prechtl und Vince verbringen gemeinsam viel Zeit und sind begeisterte Tennisspieler. Beim Landesfinale schaffen sie es zum Sieg und prompt landen die drei Freunde auf einem Antidrogenplakat. Doch die Realität sieht anders aus, denn die Jugendlichen sind nicht so unschuldig, wie sie zu scheinen mögen. Krasse Partys und abgedrehte Hobbys bringen die Schullaufbahn ins Schwanken. Benedikt muss sich einen Plan überlegen.

Die Jugend ändert sich nie. Das beweist auch dieses Buch. Mit humorvoller und direkter Art erlebt man die Jugend ein zweites Mal und kann vom Schmunzeln kaum wegkommen. In der Ich-Perspektive ist man hautnah beim Geschehen dabei und erfährt Benedikts intimsten Gedanken. Bei einem Jugendlichen in der Pubertät ist das manchmal erschreckend, aber wird mit schwarzem Humor gut auf die Schippe genommen.

Allein die Namen Benedikt, Vince und Prechtl sind für mich amüsant und bringen den heutigen Zeitgeist des Individualismus näher. Die drei Freunde gehören keineswegs zu den 08/15 Schülern. Sie sind für jeden Spaß zu haben, Grenzen ziehen ist ein Fremdwort und auf den Mund sind sie auch nicht gefallen. Authentisch und amüsant habe ich das Schulleben von Benedikt verfolgt. Um sein Schuljahr zu bestehen kommt er auf fantasievolle Ideen, ist er bereit Sünden zu begehen und animiert sich zum Lügen. Von dieser Sorte gehörte ich nicht, trotzdem fand ich es aufregend und lustig seinen Taten zu folgen.

Der Schreibstil ist abgedreht und fällt allein durch die unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung auf. Aussagen werden verstärkt, in Frage gestellt und geben teilweise das Gefühl, als würde man ein Tagebuch in der Hand halten. Mit Kraftausdrücken wird nicht gespart und Gedanken von Benedikt werden offen mitgeteilt, was nicht immer mein Geschmack war, aber trotzdem zu seinem Charakter gepasst hat. Natürlich ist vieles überspitzt dargestellt und trifft nicht in allen Situationen zur heutigen Jugend zu. Die Leichtigkeit und den Zeitgeist hat der Autor dagegen absolut getroffen. Das Zitat zeigt es gut auf:

"Zugegeben, ich bin kein Crack auf dem Gebiet. Mädchen und ihre Gefühle ... die sind so ähnlich wie Mathe für mich. Schon beeindruckend irgendwie, aber vor allem halt schwer verständlich."

Ein Roman mit fantasievollen Jugendsünden, schwarzem Humor und einem verrückten Schreibstil!

Bewertung vom 19.08.2018
In Schönheit sterben / Robert Lichtenwald Bd.2
Ulrich, Stefan

In Schönheit sterben / Robert Lichtenwald Bd.2


gut

"In Schönheit sterben" wurde von dem Autor "Stefan Ulrich" geschrieben und ist der zweite Fall von Lokalreporterin Giada Bianchi und ihrem Freund Robert Lichtenwald. Erschienen ist der Kriminalroman im "Ullstein Verlag".


Der reichte Kunstsammler Colosanti wird in seiner Wohnung getötet. Alles weist auf ein mysteriöses Verbrechen, denn den Gerüchten zufolgen hat der Mord einen Zusammenhang zu einer antiken Statue des Adonis. Die Lokalreporterin Giada Bianchi und ihr Freund Robert Lichtenwald nehmen sich der Sache an und ermitteln auf eigene Faust. Doch was hat das Schicksal der jungen Römerin Donatella Fortunata damit zu tun? Ein verzwicktes Geheimnis gibt es zu lüften...

Die Leseprobe verspricht Unterhaltung, aktionsreiche Situationen und die dazugehörige Spannung. Der Vorgänger ist eine klare Empfehlung, nachdem ich andere Meinungen gelesen habe. Da ich ohne Vorahnung an die Geschichte getreten bin, habe ich meine Zeit gebraucht um die Zusammenhänge zu verstehen.

Der Schreibstil des Autor ist interessant und besonders die italienische Atmosphäre wurde detailtreu geschildert. Dass der Autor einige Jahre in Italien gelebt hat, merkt man bei den ganzen Orten, Sehenswürdigkeiten und Namen an. So habe ich gleich zu Beginn ein authentisches Erlebnis.

Die Charaktere Giada und Robert finde ich sympathisch und werden locker beschrieben. Ihre Art ist lebensfroh und dynamisch. Speziell Giada lässt sich nicht aus der Ruhe bekommen und begibt sich somit leichtsinnig in Gefahr. Die Perspektiven der beiden Protagonisten werden regelmäßig gewechselt, somit bleibt meine Neugier erhalten.

Die Spannung fehlte mir jedoch im Laufe der Handlung. Erst zum Ende erlangt der Leser spannende und packende Szenen. Fesselnd sind die Ereignisse, trotzdem habe ich schon frühzeitig ein Ende erahnen konnte. Auch die Tiefgründigkeit fehlt mir an manchen Stellen. Die kunsthistorischen Fakten zu den Statuen und antiken Daten hätten für mich ausführlicher sein können. Hier wurde es nur oberflächlich angeschnitten.

Als Urlaubslektüre sicherlich eine toller Krimi mit Leichtigkeit und guter Unterhaltung. Spannung bleibt aber eher im Hintergrund!

Bewertung vom 08.08.2018
Müritz, Mord und Mückenstich
Feyerabend, Charlotte von

Müritz, Mord und Mückenstich


ausgezeichnet

Der Kriminalroman "Müritz, Mord und Mückenstich" wurde von der Autorin "Charly von Feyerabend" geschrieben und ist im "Emons Verlag" erschienen.

Die Journalistin Frieda möchten ihren Mann Georg mit einem entspannten Camping-Urlaub in der Nähe der Müritz begeistern und steckt dabei ihre Wünsche erstmal zurück. Denn Camping ist nicht ihre Leidenschaft und zudem befindet sich Frieda im 7. Monat ihrer Schwangerschaft. Als dann ausgerechnet ein Toter direkt vor ihrem Zelt aufgefunden wird, ist das Geschrei groß. Ein Herzversagen ist die Ursache, doch Frieda vermutet einen Mord. Jetzt müssen zu ihrer Vermutung nur noch die Beweise her...

Das Krimidebüt der Autorin ist amüsant und lässt sich durch den leichten Schreibstil angenehm lesen. Besonders Frieda ist mir als Person ans Herz gewachsen. Sie ist sympathisch und ihre humorvolle, direkte Art finde ich toll. Obwohl die bereits zweifache Mutter sich bereits zum Ende ihrer dritten Schwangerschaft befindet, merkt man ihr das mit ihrem taffen und mutigen Verhalten kaum an.

Schaurige und blutige Szenen sind in diesem Krimi ausgeschlossen, trotzdem erhält man eine gewisse Spannung. "Eigentlich" ist der Fall des Toten abgeschlossen. Doch die neugierige Journalistin Frieda traut dem Fazit nicht und begibt sich auf eigene Mission. Ihre Ermittlungen sind bildlich nachzuvollziehen. Mit Notizblock, erfundenen Interviews und als Tratschtante erlangt sie auf humorvolle Weise einige hilfreiche Informationen.

Aus der Ruhe lässt Frieda sich nicht bringen und bleibt ihrer Meinung treu. Außerdem bekommt man im Laufe der Handlung neue Verdächtige dazu, was den Nervenkitzel steigen lässt. Besonders die Frage, ob es überhaupt ein Mord gewesen ist, bleibt bis zum Schluss spannend.

Die Kulisse rund um den Campingplatz "Hexenwäldchen", den es tatsächlich gibt, wird anschaulich beschrieben und gleich zu Beginn auf einer Karte aufgezeigt. Neben Frieda lernt man weitere Personen auf dem Platz kennen und hat die unterschiedlichen Charaktere auf Anhieb vor Augen. Neben den Ermittlungen zeigt der Krimi tolle Facetten, da auch Familie, Liebe und Schwangerschaft ein Teil des Geschehens sind. Besonders die lustige Schwangerschafts-App fand ich zum Lachen.

Amüsante Erzählung, liebenswürdige Hauptprotagonstin und spannende Ermittlungen haben das Krimidebüt vielfältig gestaltet und für tolle Unterhaltung gesorgt! Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 02.08.2018
Der Duft des Lebens
Bagus, Clara Maria

Der Duft des Lebens


gut

"Der Duft des Lebens" ist ein Roman von der Autorin "Clara Maria Bagus", der im "Ullstein Verlag" erschienen ist. Es ist eine unscheinbare Geschichte, die durch ihre märchenhafte Erzählung fasziniert.


Aviv, ein Glasbläser, erhält einen großen Auftrag von dem Arzt Kaminski. Innerhalb kurzer Zeit soll er fünfzig Glasfläschen herstellen. Kaminski möchte diese für Seelen verwenden und aus sich einen perfekten Menschen kreieren. Aviv findet Kaminskis geheimnisvolle Idee heraus und versucht die Seelen-Sammlung zu befreien. Doch wird er es mit Kaminski aufnehmen können...

Die Autorin Clara Maria Bagus erschafft eine faszinierende Geschichte, die tatsächlich Ähnlichkeit zu "Das Parfüm" vorweist. Im Vordergrund steht das Menschsein, die zugehörigen Seelen und die Vollkommenheit. Mit poetischer Sprache hat man das Empfinden, man liest ein Märchen.

Innerhalb der Handlung wird zwischen den Perspektiven von Aviv und Kaminski ständig gewechselt, sodass man beide besser versteht und ihre Absichten verfolgen kann. So hat man den Eindruck von einer gewissen Spannung. Durch die tiefgründige und detailreiche Erzählung der beiden Charaktere und das Menschsein regt der Roman zum Nachdenken an und beweist viele Weisheiten, die alltäglich einsetzbar sind. Schöne Zitate sind ein Teil der Geschichte und sind perfekt eingesetzt worden.

Obwohl mir die poetische Sprache und das Märchenhafte gefallen hat, bin ich trotzdem nicht mit der Geschichte warm geworden. Die ständigen Perspektivwechsel werden mit der Zeit langatmig und sorgen nicht für durchhaltende Spannung. Fesseln konnte mich der Roman nicht, da es zu vielen Wiederholungen kommt und ich den Eindruck hatte, ich würde mich in einer Endlosschleife befinden.


Tiefgründige Literatur und traumhafte Zitate, jedoch keine erhoffte Spannung und zu große Vorahnung. Die märchenhafte Erzählung wurde durch langatmige Pausen anstrengend!

Bewertung vom 18.03.2018
Für immer ist die längste Zeit
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


ausgezeichnet

Mit dem Roman "Für immer ist die längst Zeit" hat die Autorin "Abby Fabiaschi" eine herzergreifende und emotionale Geschichte geschrieben, die zudem noch eine tolle Botschaft mit sich trägt. Erschienen ist der Roman im "S. Fischer Verlag".

Maddy hat sich mit dem Sturz vom Dach der Bibliothek das Leben genommen. Brady, Madelines Ehemann, sieht sich als Schuldigen und möchte nach der Ursache suchen. Auch Madelines Tochter Eve ist emotional angegriffen und weiß nicht, wohin mit ihren Gefühlen. Während beide mit ihren Sorgen und ihrem Alltag überfordert sind, blickt die verstorbene Maddy vom Himmel hinab. Nach kurzer Zeit wird ihr bewusst, sie muss etwas ändern. Mit ihren Gedanken, merkt sie, ist es ihr möglich Geschehnisse zu beeinflussen. Wie weit wird ihre Fähigkeit reichen?

Meine Gedanken zu diesem wunderschönen Roman sind kaum in Worte zu beschreiben. Als Leser lernt man drei ganz unterschiedliche Charaktere und ihr Emotionen bzw. Gedanken kennen. Dabei wird keiner in den Vordergrund gedrängt, sodass alles harmonisch ist. Der Schreibstil ist leicht, aber fesselt trotzdem bis zum Schluss. Neugierig werden die Gedanken der Charaktere in den verschiedenen Perspektiven geschildert. Obwohl Madeline verstorben ist, bleibt sie ein Teil der Geschichte. So etwas habe ich zuvor noch nicht gelesen und bin fasziniert von der schönen Idee.

Natürlich ist das Schicksal von Brady und Eve alles andere als leicht. Mit dem Tod der Frau bzw. Mutter umzugehen ist schwer, besonders wenn alles nach einem Selbstmord scheint. Brady zweifelt an seinen Taten als Ehemann und findet nur schwer Bezug zu seiner Tochter. Die Gedankengänge bleiben dabei stets im Fokus, aber sind keineswegs anstrengend oder zu viel.

Eve wurde interessant beschrieben. Mitten in der Pubertät hat man mit vielen "Problemen", wie Zugehörigkeit und Beliebtheit, zu tun. Mit dem Tod ihrer Mutter fällt es Eve schwer wieder in das alltägliche Leben zurückzufinden. Ihre Stimmungen gehen dadurch immer wieder auf und ab, was sehr gut dargestellt wurde.

Die Familienkonstellation finde ich innerhalb des Romanes stimmig. Alle drei Personen sind ein Teil der Handlung. Das Thema "Selbstmord" als Schwerpunkt einer Handlung zu wählen ist mutig, aber auch interessant. Der Roman ist keineswegs dramatisch und hinterlässt kein negatives Bild. Im Gegenteil es beweis wie ein Umgang danach erfolgen kann und regt zum Nachdenken an. Besonders das Ende ist nervenzerreißend und verändert die Sicht der Dinge.

Der Roman hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und besitzt einen grandiosen Schreibstil, der mitten ins Herz geht. Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen!

Bewertung vom 14.03.2018
Das Glück kurz hinter Graceland
Wright, Kim

Das Glück kurz hinter Graceland


sehr gut

Die Autorin "Kim Wright" hat mit dem Roman "Das Glück kurz hinter Graceland" eine Reise in die Vergangenheit der Rock'N'Roll Zeit gestartet und unterhält auf vielfältige Weise.

Als Blues-Sängerin verdient Cory Ainsworth ihr Geld zum Leben nur schleppend. Eines Tages findet sie jedoch im alten Schuppen ihres Elternhauses das legendäre Auto von Elvis Presley. Cory sieht das Auto als schlagartigen Beweis: Elvis muss ihr biologischer Vater sein! Da ihre Mutter verstorben ist, muss sich Cory selber auf die Suche nach der Antwort machen. Die einzigen Anhaltspunkte sind, dass Corys Mutter als Backgroundsängerin bei Elvis Presley gesungen hat, aber dann doch stattdessen ihre Jugendliebe geheiratet hat. Nun muss Cory dieselbe Route abfahren, um mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden.

Gleich zu Beginn startet die Geschichte voller Spannung und Unterhaltung. Cory ist sympathisch und abenteuerlustig. Sie fackelt nicht lange und beginnt ihre Reise. Trotz weniger Beweise möchte Cory mit allen Mitteln eine Antwort finden.

Auch wenn Honey verstorben ist, spielt sie ebenfalls eine große Rolle in der Handlung. Cory erfährt viel über ihre Mutter und erhält einige hilfreiche Informationen. Doch die Antwort ist schwerer zu finden, als erwartet. Cory bekommt direkt mehrere Spuren. Für Nervenkitzel wird also bis zum Ende gesorgt.

Besonders die Einblicke in die Vergangenheit haben mir gefallen. In das Leben zu der Zeit von der Legende Elvis Presley einzutauchen, war interessant und aufregend. Die Rock'N'Roll-Zeit ist faszinierend und gibt dem Buch einen gewissen Charme. Zusätzlich kommt es immer wieder zu den Perspektivwechseln zwischen Mutter und Tochter, sodass man die Gefühle und Gedanken der beiden Charaktere näher kennenlernt.

Ein bewegendes Buch mit 70er Jahre Flair und ein Muss für Elvis-Fans! Die Mischung aus Fakten und Fiktion haben mir gut gefallen.

Bewertung vom 26.02.2018
Quatsch mit Soße / Ziemlich beste Schwestern Bd.1
Welk, Sarah

Quatsch mit Soße / Ziemlich beste Schwestern Bd.1


sehr gut

Das Kinderbuch "Ziemlich beste Schwestern - Quatsch mit Soße" wurde von der Autorin "Sarah Welk" geschrieben und ist im "Ars Edition Verlag" erschienen. Es beinhaltet schöne und bunte Illustrationen von "Sharon Harmer".

Mit den beiden Schwestern Mimi und Flo erleben kleine Leser ein regelrechtes Abenteuer. Flo und Mimi lieben neue und verrückte Ideen und sind für jeden Spaß zu haben. In 6 verschiedenen Kurzgeschichten bzw. Kapiteln begleiten wir die Schwestern.

Zu Beginn erfahren wir einen Schlechte-Laune-Tag, denn auch kleine Kinder dürfen einmal schlechte Laune haben. Witzig wird die Situation beschrieben und es wird klar, dass auch schlechte Laune schnell zur guten Laune werden kann. Fürs Vorlese-Alter würde ich jedoch Wörter, wie "scheiße" weniger erwähnen.

Haustiere werden in der Geschichte auch fokussiert, welches wirklich das Lieblingsthema bei Kindern ist. Gespannt verfolgt man die Geschichte von Mimi und Flo. Toll sind besonders hierbei die Illustrationen. Auch Emotionen und Gefühle werden bildlich großartig dargestellt.

Kreativität wird in diesem Buch ebenfalls gefördert. Mimi und Flo überlegen sich immer wieder neue Ideen, um den Tag abenteuerlustig zu gestalten. Aufpassen muss man trotzdem, weil auch die kleinen Schwestern es gerne mal übertreiben. Witzig und lustig sind die Ideen aber schon.

Auch als Erwachsener hat man seinen Spaß beim Lesen. Der Schreibstil ist verständlich und unterhaltsam. Alles wird in Kinder-Perspektive erzählt, wodurch man amüsante Einblicke in die Gedanken eines Kindes bekommt.

Eine schöne Geschichte zum Vor- und Selberlesen. Die Ideen sind für Kinder lustig, aber trotzdem im Blick zu behalten. Beim Lesen ist auf jeden Fall eine Menge Spaß dabei!