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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 416 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2023
Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)
Elbern, Christoph

Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tödlicher Schlaf“ von Christoph Elbern, habe ich als ebook mit 328 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Hier ermittelt Carl-Jakob Melcher in seinem zweiten Fall. Erzählt wird aus Melchers Sicht.
Zu Beginn wird Carl-Jakob Melcher mit einem Messer in der Hand, über eine tote Frau gebeugt, gefunden und von seinem Freund, Kriminalsekretär Martin Bucher, verhaftet. Noch weiß man nicht, wer die Frau ist.
Im Weiteren geht es hauptsächlich um politische Ereignisse, wie den Kampf der Frauen um ihre Rechte, um ihre Bezahlung und Behandlung durch Männer. Sie schweigen, wenn sie belästigt, misshandelt und missbraucht werden, um ihren Job nicht zu verlieren. Wenn sie sich wehren, werden sie gekündigt oder sogar verhaftet.
Mit Agatha ist eine interessante Frau in Tante Isoldes Haus geschneit. Eigentlich ist sie Opernsängerin in London und will in Hamburg wohl nun Karriere machen. Sie lernt die Frauenrechtlerin Emma Neumann kennen und organisiert Aktionen mit ihr. Carl-Jakob soll auf Agatha einwirken, damit Tante Isolde in ihren vornehmen Kreisen nicht in Verruf gerät.
Auch in Bezug auf die Zustände in Ostafrika wird es sehr politisch. Die Einheimischen werden unterdrückt und das Land übernommen. Die Menschen werden für medizinische Experimente benutzt. Weit weg in Deutschland wird nur über die Erfolge berichtet und nicht über die Kollateralschäden dieser Experimente.
Der eigentliche Fall um den Schulfreund Ludolf Harberg wird zunächst eher nebenbei erwähnt. Dieser bringt aus Afrika die Schlafkrankheit mit nach Hause. Er erzählt Carl-Jakob von seinen Erlebnissen mit dem Mediziner Robert Koch, der Experimente an den Einheimischen vornimmt. Genaueres kann er aber nicht mehr erzählen, denn er stirbt. Carl glaubt nicht an einen natürlichen Tod und beginnt zu ermitteln.
Durch einige Verwicklungen gerät Melcher in eine Spirale aus verschiedenen Fällen, die er alle lösen muss, um am Ende den Mörder seines Schulfreundes zu finden.
Carl-Jakob ist ein sympathischer Mann, friedliebend, anständig, zurückhaltend, der versucht, sich als politischen Diskussionen herauszuhalten. Manchmal würde ich ihn auch als feige bezeichnen. Er lässt sich schnell beschwatzen, etwas zu tun, was er eigentlich nicht will. Kommt aber gegen Tante Isolde oder auch Agatha nicht an. Er arbeitet als Bakteriologe am Tropeninstitut und geht in seinen Forschungen auf, wenn da nicht immer die Ablenkungen wären. Seine Angebetete Margot arbeitet als Kinderärztin.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch beschrieben und gut vorstellbar. Ebenso das standesgemäße Verhalten der oberen Gesellschaftsschichten. Wobei im Hause von Tante Isolde das Personal noch ganz gut behandelt wurde. Tante Isolde gehört zur Oberschicht, hat gut geerbt und ist sehr darauf bedacht, nicht in ihrem Ansehen geschmälert zu werden. Trotzdem ist sie hilfsbereit und gütig, wenn sie will.
Agatha hat mir auch gut gefallen. Sie ist eine sehr starke und engagierte Person. Auch wenn sie Menschen gehörig auf den Zeiger gehen kann, setzt sie sich für ihre Ideen ein und kämpft um ihre eigenen und die Rechte anderer.
Ich finde es immer interessant, über das Leben der Menschen in einer anderen Zeit zu lesen und noch interessanter, wie damals Morde aufgeklärt wurden. Im nächsten Teil ist Melcher vielleicht mit seiner Margot verheiratet. Darauf bin ich sehr gespannt, denn das wird sicher eine schwierige Beziehung. Er eher harmoniebedürftig und sie eine starke Frau, die sicher nicht ihre Arbeit aufgibt für Herd und Kinder.
Das Cover hat mir auch bei diesem Buch wieder wunderbar gefallen.

Bewertung vom 28.02.2023
Ein letztes Opfer: Thriller
Troi, Heidi

Ein letztes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

„Ein letztes Opfer“ von Heidi Troi, Verlag Nova MD, habe ich als ebook mit 258 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Datum, Tageszeit und Ort der Handlung überschrieben.
Vera ist Redakteurin bei einer Grazer Tageszeitung. Sie hat dort die „Literarischen Seiten“ ins Leben gerufen, bei der junge Autoren ihre Werke vorstellen können. Jeden Tag bekommt sie seitdem massenweise Briefe und Mails. Die Werke eines Mannes erregen dabei ihre Aufmerksamkeit. Er schreibt düstere, von Schuld und Schmerz behaftet Gedichte, durch die Vera an ihre eigene Vergangenheit erinnert wird. Sie will den Dichter kennenlernen und interviewen. Da er weder eine Mailadresse noch einen Telefonanschluss mitgeteilt hat, beschließt sie, zu ihm zu fahren. Er lebt als Einsiedler in einem kleinen Dorf, in dem in den letzten Jahren jeweils am Michaelistag eine Frau ermordet wurde. Mit dabei ist ihre Freundin Anna. Mit dem, was sie dann vor Ort erwartet, hätten sie nie gerechnet.
Die Handlung wird zwischendurch aus anderen Perspektiven erzählt, man erfährt etwas über das Leben des Einsiedlers und ganz kurz wird aus der Sicht des Täters geschrieben.
Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den Rückblicken in verschiedene Jahre und Monate. Aber das ging nach einer Weile besser.
Es war von Beginn an spannend, eine düstere Geschichte, auch wegen des Wetters. Meistens hat es geregnet, war kalt und windig. Die Handlungsorte wurden, teils grau und unheimlich, dann wieder sehr charmant und sehenswert dargestellt.
Die Charaktere waren sehr gut und authentisch beschrieben. Es gab einige Personen, die ich nicht mochte und anderen waren mir wieder sympathisch. Mit dem Einsiedler hatte ich Mitleid. Aber in so einem kleinen Örtchen, mit vielen alten Leuten wundert es mich nicht, dass die Gerüchteküche brodelt und es schnell mal zu Verdächtigungen und Ausgrenzungen kommt, obwohl Keiner etwas Genaues weiß.
Das Ende war ja wirklich dramatisch und völlig unerwartet. So gefällt mir das.
Das Cover besticht durch seine Schlichtheit, in schwarz-weiß gehalten mit dem sehr auffälligen roten Titel. Das hat mich sofort interessiert. Es war mir wirklich eine Freude, das Buch zu lesen und ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.02.2023
Heideangst (eBook, PDF)
Hanke, Kathrin

Heideangst (eBook, PDF)


sehr gut

„Heideangst“ von Kathrin Hanke, Gmeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Diese sind in 9 Kapitel eingeteilt, die mit Tag, Datum und Uhrzeiten überschrieben waren. Zwischen jedem Kapitel findet sich ein Zitat. Es ist der 10. Fall für die Oberkommissarin Katharina von Hagemann.
Katharina von Hagemann fällt es nicht leicht, ihre kleine Tochter bei ihrem Partner Bene zu lassen. Aber ihr Mutterschutz ist vorbei und sie will wieder in die Polizeidirektion Lüneburg. Dort scheint der aktuelle Fall fast abgeschlossen zu sein. Die beiden Geschwister haben gestanden, ihren Vater ermordet zu haben. Es scheint ein entspannter Tag zu werden. Aber das täuscht. Erst recht, als Katharina erfährt, dass ihre Hebamme Alina, die sich von ihrem Freund Lars getrennt hat, von ihm massiv gestalkt wird. Als sie zu ihr kommt, geht es Alina sehr schlecht und sie nimmt sie erst einmal mit zu sich nach Hause. Aber es kommt noch schlimmer.
Für mich war es das erste Buch der Reihe und es hat mir gut gefallen. Nicht nur, was den Fall der Geschwister betrifft, war es spannend. Auch das Stalking hat mich sehr betroffen gemacht. Ich kann nicht nachvollziehen, was in solchen Menschen vor sich geht. Das Vorwort zu diesem Thema war sehr aufschlussreich. Zum Glück hatte Aline gute Freundinnen, die nach ihr geschaut und ihr geholfen haben.
Zwischendurch wird die Handlung aus Lars‘ Sicht erzählt. Für ihn scheint sein Tun richtig und nachvollziehbar zu sein.
Die Beziehungen untereinander in Katharinas Umfeld sind recht verworren. Es scheint jeder mit jedem eine Beziehung gehabt zu haben bzw. haben zu wollen. Da musste ich erstmal durchblicken. Ansonsten haben mir die Charaktere gut gefallen. Sie wurden authentisch beschrieben. Katharina ist eine eigenwillige Person, die auch mal erst handelt und dann die Genehmigung dafür einholt. Da aber alles eine große Familie zu sein scheint, ist das meistens kein Problem. Letztendlich arbeiten und halten alle gut zusammen.
Das Buch ließ sich für mich etwas schwer lesen, da es außer den Überschriften keine Absätze gab. Es war sehr dicht hintereinander geschrieben, was die Handlung aber nicht beeinträchtigte.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 15.02.2023
Mordseegrab (eBook, ePUB)
Temmer, Andreas

Mordseegrab (eBook, ePUB)


sehr gut

„Mordseegrab von Andreas Temmer, dp Verlag, habe ich als ebook mit 283 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind.
Ex-Kommissar Lukas Waldauf will nach seinem letzten Fall seinen vorzeitigen Ruhestand genießen. Dafür kauft er einen alten Bauernhof an der Nordsee. Am Tag seiner Ankunft lernt er seine weitläufige Nachbarin Anke kennen, die fast jeden Tag an seinem Haus vorbei wandert. Mit der Ruhe ist es kurz danach vorbei, als Anke ihm von der Verhaftung des Sohnes einer Freundin erzählt. Der soll seine Freundin Christina umgebracht und bereits gestanden haben. Sie war die Tochter des sehr bekannten und reichen Unternehmers Reimann. Anke bittet Lukas um Hilfe, der sich überreden lässt. Nachdem seine Nachforschungen langsam beginnen, steigert er sich immer mehr in den Fall hinein, bemüht alte Kontakte in Hamburg und wird immer verbissener.
Zwischendurch erfährt man immer etwas über Lukas, seine Arbeit bei der Hamburger Kripo, seine schweren Verletzungen und die Schuldgefühle, die ihn seitdem plagen. Nach einiger Zeit waren mir diese sich wiederholenden Flashbacks etwas zu viel.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war von Beginn an spannend und gegen Ende nochmal richtig rasant. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob ich Waldauf mag. Er ist zwar sehr hartnäckig, geht aber oft rücksichtslos vor, um ans Ziel zu kommen. Dabei vergisst er alles um sich herum, achtet nicht auf sich und seine Gesundheit und verliert oft die Kontrolle. Er tut mir zwar leid wegen seiner Verletzungen und der daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme, aber sein Verhalten hat mir meistens nicht gefallen. Zum Glück gibt es Anke, die der Ruhepol ist und die versucht, für ihn da zu sein, was allerdings auch ein Problem ist, da Waldauf einfach mal so verschwindet. Er ist eben sehr speziell, was so eine Geschichte natürlich auch spannend macht.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Das Geplänkel zwischen Waldauf und dem Komiker auf dem Revier war sehr amüsant, wenn damit auch Waldaufs Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde.
Das Cover ist schön und passend, düster wie die Handlung.

Bewertung vom 13.02.2023
Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2 (2 MP3-CDs)
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

„Der Fall Kaltwasser“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert habe ich als Hörbuch vom Verlag Saga Egmont mit einer Spielzeit von 7 Stunden und 45 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Jutta Seifert. Es ist der zweite Fall der Reihe ‚Frisch ermittelt‘. Im Nachgang gibt es ein Personenverzeichnis mit kurzen Zusammenfassungen zum Alter und deren Leben, wodurch man sie noch besser kennenlernt. Dieses wäre zum Anfang des Buches besser gewesen.
Die Geschichte spielt im Jahr 1958 in Leer. Martha findet auf dem Friedhof ihren toten Schwager Siegfried Kaltwasser. Er war Richter und für seine sehr harten Urteile bekannt. Natürlich hört sie sich unter ihren Kundinnen um, die in ihrer Heißmangel so manchen Tratsch verbreiten. Martha wird auch wieder selbst aktiv, als wenig später Lehrer Oltmans ebenfalls auf dem Friedhof gefunden wird. Beide gehörten einem Verein an, dessen ‚Werte‘ man in den Nachkriegsjahren lieber vergessen wollte. Sind die anderen Mitglieder nun auch in Gefahr?
Martha, als Polizistenwitwe, hat ein großes Gerechtigkeitsgefühl und geht bei ihren Ermittlungen sehr sensibel vor. Außerdem kennt man sich in einem kleinen Ort und sie kann sich ungezwungen mit den Menschen unterhalten. Auch Wachtmeister Hans, ihr Großneffe, ist sehr engagiert und lässt sich von seinem Chef nicht einschüchtern. Er ist ein kluger junger Mann, der mir sehr sympathisch ist.
Auch dieser zweite Teil hat mir großartig gefallen. Die Atmosphäre der 50er Jahre wurde sehr gut dargestellt und in mir kamen wieder einige Erinnerungen hoch, wobei ich ein Ostkind der Mitte 60er Jahre bin. Trotzdem kannte ich einiges noch.
Obwohl der Krieg schon einige Jahre vorbei war, sind die Nachwehen noch überall spürbar. Nicht nur bei den Kriegsveteranen, sondern auch in der Denkweise vieler Menschen, die dem Führer nachtrauern und ihn glorifizieren. Das ist erschreckend, insbesondere, da es diese Leute heute auch noch gibt. Auch die Stellung der Frauen war eine andere, aber für diese Zeit war es normal, dass sie von den Männern betatscht wurden und eher für Haushalt und Kinder zuständig waren.
Die Sprecherin hat mir super gefallen. Sie hat den einzelnen Figuren ihre Charaktere gegeben und es war sehr angenehm, ihr zuzuhören. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Ebenfalls passt das Cover sehr gut zur Handlung und zur Zeit.

Bewertung vom 07.02.2023
Moorgrab (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria

Moorgrab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Moorgrab“ von Eva-Maria Silber, dp Verlag, habe ich als ebook mit 259 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Am Ende findet sich eine Leseprobe von „Kaltes Vergessen“ und einige Buchvorstellungen.
Im ‚Toten Moor‘ bei Hannover wird eine Leiche gefunden, ebenso wie vor langer Zeit versenkte Autos mit weiteren fünf Toten. Nun bekommt Kriminaloberrat Lehn endlich seine Cold-Cases-Gruppe genehmigt, von der er schon lange träumt. Allerdings ist sie momentan nur mit zwei Personen besetzt. Mit Effi Lu, einer noch neuen, aber sehr engagierten, Polizistin und Kriminalhauptkommissar Montag, der vorübergehend von Osnabrück nach Hannover versetzt wurde. Notgedrungen muss der mit Karen Austerlitz zusammenarbeiten, die er vor Jahren verlassen hatte und die es ihm nie verzeihen konnte. Sie ermittelt im Fall der neuen Moorleiche und Montag mit Effi wollen den alten Fall aufklären. Es werden bald erste Zusammenhänge gefunden, was die Arbeit der beiden Teams nicht einfacher macht.
Das Ermittlerduo Montag und Effi Lu ist sehr speziell. Er wurde gerade verlassen, wird von seinen Kollegen gemobbt, trinkt zu viel und ist eigentlich froh, aus dieser Dienststelle vorübergehend wegzukommen. Effi Lu ist eine kleine Chinesin ohne jedes Selbstbewusstsein, sehr schüchtern, will sich den Gewohnheiten der Kollegen anpassen, um akzeptiert zu werden. Sie ist aber auch sehr engagiert und interessiert. Zusammen ergeben sie dann doch ein gutes Team.
Karen Austerlitz ist eine sehr unsympathische Person. Sie hält Montag anscheinend immer noch die alte Geschichte vor und hetzt ihre Kollegen gegen ihn auf. Sie ist komplett unprofessionell, unkollegial und behindert die Ermittlungen. Ich kann nur hoffen, dass es im echten Leben nicht oder nur selten zu solch einem Verhalten kommt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung war sehr spannend, der Fall gut konstruiert und die Lösung schlüssig. Die ungewöhnlichen Ermittler waren durch ihre Macken nicht langweilig, auch wenn die Charaktere etwas überzogen dargestellt waren.
Da sich am Ende schon der nächste Fall ankündigt, freue ich mich auf den nächsten Teil mit Montag und Effi Lu.
Das Cover gefällt mir auch sehr, es passt gut zur Handlung, ist düster und geheimnisvoll.

Bewertung vom 23.01.2023
AHRENSMORD
Meyer-Selbach, Nils

AHRENSMORD


ausgezeichnet

Ahrensmord“ - Stormarner Kriminalgeschichten wurde von Nils Meyer-Selbach herausgegeben. Es handelt sich um eine Sammlung von spannenden Geschichten verschiedener Autoren rund um Ahrensburg. Ich habe das Buch als ebook vom Verlag CW Niemeyer gelesen. Zu Beginn ist eine Karte von Ahrensburg zu finden. Ebenso gut hat mir das Vorwort von Andreas Winkelmann und dem Bürgermeister von Ahrensburg gefallen.
Eigentlich könnte man das Vorwort von Andreas Winkelmann als Rezension verwenden. Darin ist alles zutreffend enthalten, was ganz meiner Meinung entspricht, ich es nur nicht so gut ausdrücken kann.
Jede einzelne Geschichte ist speziell, spannend, kurz und bündig, ohne große Ausschweifungen, geschrieben. Die Auflösung war oft überraschend. Die Karte von Ahrensburg hat mir geholfen, die Tat- oder Handlungsorte nachzuvollziehen. Ahrensburg wird sehr charmant beschrieben und man fühlt sich mittendrin.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ebenso wie die Vorstellung der Autoren am Ende, die aus allen Altersgruppen kommen. Bewundernswert auch die beiden Schwestern, deren Geschichte mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch das Cover mit dem Ahrensburger Schloss ist sehr passend und schön.
Bei den vielen Ideen freue ich mich auf die nächsten Ahrensmorde.

Bewertung vom 16.01.2023
Küstenteufel - Er sieht dich
Raven, Mary-Anne

Küstenteufel - Er sieht dich


gut

„Küstenteufel – Er sieht dich“ von Mary-Anne Raven, Verlag Piper, habe ich als ebook mit 140 Seiten gelesen, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Erdbeerverkäuferin Sophie an der Ostseeküste.
Sophie hat Job und Wohnung aufgegeben, um mit ihrem Freund Leonard zusammenzuwohnen. Nun arbeitet sie in der Saison als Erdbeerverkäuferin an der Ostsee. Und gerade dort treibt sich ein Serienvergewaltiger herum. Leonard, der an dem Fall arbeitet, hat Angst um sie und will, dass sie ihren Job aufgibt. Aber das kommt für sie nicht infrage, stattdessen hält sie nach einem weiteren Überfall in der Nähe die Augen offen.
Zu Beginn des Buches wird eine überfallene und verletzte Frau gefunden und es gibt eine Tote. Ansonsten wird hier Sophies Alltag beschrieben, ihre Arbeit in der Erdbeere, dessen Umfeld und ihre Freizeitgestaltung. Ab und an kommt Leonard ins Spiel, der relativ überfordert ist mit den Ermittlungen. Beide lernt man nicht so richtig kennen, sind mir aber sehr sympathisch. Auch einige Nachbarn kommen ins Spiel mit ihren Macken und Haustieren. Erst, als der Täter Sophie sehr nahekommt, wird es etwas spannender. Die Charaktere werden nicht übermäßig herausgearbeitet, da kann man sich selbst ein Bild machen, ob man sie mag oder nicht.
Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl mir die Spannung etwas gefehlt hat. Aber es liest sich gut und zügig, war unterhaltsam und mir ist nicht langweilig geworden. Auch das Cover gefällt mir gut, es passt zur Küstenlandschaft. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 11.01.2023
Mord im Kollektiv
Winger, Luc

Mord im Kollektiv


ausgezeichnet

„Mord im Kollektiv – Wer ist schuld?“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 158 Seiten gelesen, die in 13 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 18. Saint-Tropez-Krimi. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.
Es ist 1978, in Saint Tropez beginnen die Frauen um ihr Recht auf gleichgeschlechtliche Liebe zu kämpfen. Die junge Polizistin Louisa Benin organisiert ein Fotoshooting und eine Ausstellung mit einigen mutigen Frauen. Das ruft die Gegner, vor allem Männer, auf den Plan und es kommt zu gewalttätigen Angriffen gegen diese Frauen, in die auch Louisa involviert ist und mit ihren Freundinnen fliehen muss.
Auch das Leben von Commissaire Lucie Girard läuft gerade aus dem Ruder. Sie hat sich in ihre Assistentin Louisa verliebt, mit der sie jeden Tag zusammenarbeitet, und die beiden beginnen ein Verhältnis. Das bleibt natürlich nicht unentdeckt. Sie werden von der Presse belagert. Und ihrem Mann Patrice muss Lucie es nun auch beichten. Dienstlich gerät sie auch in Bedrängnis, sie wird aufgefordert, ihre Beziehung zu beenden und Louisa zu beurlauben.
Dass Lucie sehr angetan von Louise ist, hat sich ja im letzten Buch schon bemerkbar gemacht, aber dass sie so weit geht, hätte ich nicht gedacht. Sie liebt eben die Herausforderung in jeder Hinsicht und ist auch neugierig auf diese neue Erfahrung. In diesem Fall ist sie eigentlich befangen. Trotzdem muss sie ermitteln, als am Abend in den Ausstellungsräumen zwei erschossene Männer gefunden werden. Zum Glück gibt es Gendarm Hugo, der zu Lucie hält und auf den immer Verlass ist.
Louisa mochte ich von Beginn an nicht besonders. Auch hier ist sie wieder sehr anmaßend und bestimmend, sie hat kein Verständnis für Lucies Situation und reagiert egoistisch. Immerhin ist diese verheiratet und hat zwei Kinder. Trotzdem bewundere ich Louisa und die anderen Frauen für den Mut und ihr Engagement, die Welt zu verändern.
Das ist wieder ein tolles Buch, sehr mitreißend und rasant geschrieben. Das Thema ist natürlich heftig. Und leider hat die Menschheit nicht viel dazu gelernt. Was vor fast 50 Jahren seinen Anfang nahm, ist bis heute leider immer noch nicht abgeschlossen. Immer och gibt es Anfeindungen und oft keine Akzeptanz.
Das Cover könnte ich unterschiedlich kommentieren. Es könnte eine aufgehende Sonne sein, die für Veränderungen steht oder eine untergehende für Gewalt und Tod.
Von mir gibt es auch für dieses Buch wieder eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.01.2023
UNTEN
Moser, Rebekka

UNTEN


gut

„Unten“ von Rebekka Moser habe ich als gebundenes Buch der Bucher-Verlag GmbH mit 392 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind.
Am schönen Bodensee verschwinden Frauen, zuletzt die Frau eines türkischen Diplomaten. Dort findet Kommissar Heinzle auch einige Dinge, die auf ein Täterprofil hinweisen könnten. Nach Überprüfung der anderen, etwas vernachlässigten, Fälle, ist klar, dass es sich um denselben Täter handeln muss. Alles deutet auf die rechtsextremistische Szene hin.
Zur Unterstützung wird der weltweit bekannte Profiler Leandro Senoner, ein alter Studienfreund Heinzles, hinzugezogen.
Die Handlung hätte mir gut gefallen, wenn es nicht viel zu politisch gewesen wäre. Viele Seiten befassen sich ausschließlich mit der Nazizeit, mit Rechtsradikalen, mit Flüchtlingen, die Österreich überschwemmen und anderen sozialkritischen Problemen. Da hätte ich auch Nachrichten gucken können.
Zwischendurch gab es einige ausschweifende monologe Kapitel zum Täter. Gegen Ende wird es dann noch sehr spannend.
Auch der Ermittler war komisch. Heinzle war nach dem Tod seiner Frau und trotz seiner Auszeit überhaupt nicht arbeitsfähig, hatte nie eine Waffe dabei, konnte sich nicht gegen Angreifer wehren, ist ständig umgekippt. Sein Partner möchte man da nicht sein. Und sein Vorgesetzter sagt ihm, er solle was auch immer einnehmen oder tun, damit er arbeitsfähig ist. Zum Glück gab es Leandro. Er war der Fels in der Brandung und hat Heinzle aus manch prekären Situation gerettet.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen bzw. war es überhaupt nicht mein Thema.
Das Cover ist in seiner Einfachheit doch sehr auffällig.