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Benutzername: 
wusl
Wohnort: 
Unterhaching

Bewertungen

Insgesamt 304 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2022
Weber's Wintergrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Wintergrillbibel


ausgezeichnet

Also ich habe ja schon die "normale" WeberGrillBibel und konnte mir, ehrlich gesagt, gar nicht recht vorstellen, was da jetzt noch Neues kommen soll. Aber, zum Teufel, da hatte ich mich wirklich getäuscht.

Weber's WinterGrillBibel ist mein neues Lieblingskochbuch.
Was für tolle Rezepte. Man möchte sofort losgrillen - egal ob es stürmt oder schneit.

Wie immer ist die Aufmachung hervorragend. Schön dick, großartige Bilder, klug durchdachte Rezepte, die man als Einsteiger schafft aber auch Profis durchaus begeistern können.

Selten so gute Anleitungen, mit viel Hintergrundwissen und vielen Fotos, gesehen. Da hat jemand Spaß am Kochen und Grillen und das sprüht aus jeder Seite aus jedem Rezept.

Hervorheben muss man auch, dass es einiges an vegetarischen Gerichten gibt. Das ist kein FleischGrillBuch sondern ein Buch für die ganze Familie und nicht nur für Winter sondern auch für Frühling, Sommer und Herbst.

Das ultimative Weihnachtsgeschenk würde ich sagen.

Bewertung vom 12.10.2022
Das Gesetz der Natur
Winter, Solomonica de

Das Gesetz der Natur


gut

Pluspunkte des Buches sind eindeutig das wundervolle ausdrucksstarke Cover und die Plotidee, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Also habe ich mir das Buch ganz schnell zugelegt.

Es handelt sich um einen wirklich sehr anspruchsvollen Text. Anspruchsvoll, weil das Leseverhalten auf eine harte Probe gestellt wird. Der Erzählstil ist eigentümlich verwinkelt und verzwickt. Man muss langsam und aufmerksam lesen, muss sich auf die Gedankengänge der Autorin einlassen. Vor allem, weil sie für meinen Geschmack etwas zu klar definiert, wie wir uns die Handlungen der Darsteller und die Geschehnissen erklären sollen. Das klingt ein wenig wie eine Parabell, oder wie der Text eines Geschichtslehrers, der referiert und nicht erzählt.

Dass es sehr düster-dystopisch ist und Bücher und das geschriebene Wort die entscheidende Rolle spielen, fand ich schön. Aber so richtig gepackt hat es mich nicht.

Bewertung vom 12.10.2022
Élises Geheimnis
Druart, Ruth

Élises Geheimnis


ausgezeichnet

Die Geschichte einer großen Liebe, die nicht sein durfte


»Es ist wichtig, dass Geschichten über den Zweiten Weltkrieg gelesen werden, damit wir verhindern können, dass so etwas jemals wieder passiert.« RUTH DRUART

Diese zwei Sätze aus dem Klappentext beschreiben hervorragend diese Geschichte. Es war mein zweites Buch von Ruth Druart und ich hatte große Erwartungen daran, denn „Ein neuer Morgen für Samuel“ hatte mich sehr berührt und begeistert. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin schaffte es auch diesmal, meine Gefühle in Wallung zu bringen, mir sogar wieder ein, zwei Tränen zu entlocken. Das schaffen wenige Bücher bei mir.

Ein großer Teil des Romans spielt im zweiten Weltkrieg in Frankreich. Die Dramatik liegt also in der Natur der Sache und hier wird es wirklich aufwühlend. Ich fühlte mich im besten Sinne an „Die Nachtigall“ von Kristin Hannah erinnert und konnte wunderbar mit den facettenreichen Charakteren mitfiebern. Eine große Stärke von Ruth Druart ist es, dass sie bei keiner Person eine schwarz-weiß-Zeichnung braucht, um die Tiefe der Persönlichkeit auszuloten. Außerdem ist das Buch zu keinem Zeitpunkt rührselig sondern immer ungemein ehrlich und glaubhaft.

Auch der Erzählstrang, der 20 Jahr nach dem Krieg spielt, konnte mich packen. Das ist deshalb schon bemerkenswert, weil ich oft in Büchern mit zwei Erzählebenen mit einer Ebene hadere. Hier passt aber nicht nur alles harmonisch zusammen, sondern die Spannung bleibt immer hoch.

Erneut also ein Leseerlebnis von Ruth Druart, welches ich auf keinen Fall missen möchte. Wer solche Geschichten über den zweiten Weltkrieg liest, weil er daraus etwas für die Gegenwart lernen möchte, der ist hier genau richtig. Die Autorin ist für mich kein Geheimtipp und ich hoffe auf weitere Bücher von ihr.

Bewertung vom 25.09.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


sehr gut

Der Klappentext hat mich tatsächlich in eine falsche Richtung geführt. Durch den Namen der Hauptdarstellerin dachte ich tatsächlich es gehe um eine reale Person, die in der Luftfahrt wichtig war. Aber es ist eine fiktive Geschichte. Auch geht es nicht nur um die Fliegerei sondern in der Hauptsache um die Liebe zwischen einer westdeutschen Fliegerin und einem ostdeutschen Ingenieur. Nachdem ich mich aber damit angefreundet habe, dass das Buch anders ist, als ich mir gedacht hatte, habe ich es durchaus gerne gelesen. Das Thema ist mir aus anderen Romanen bekannt. Die Autorin beschreibt mit angenehmer gut lesbarer Sprache. Dabei ist das Geschehen realistisch und mit einer Portion Politik. Das hat mir gefallen. Außerdem ist es spannend und unvorhersehbar genug, dass man gerne weiterliest. Der Schluss war eine Runde und überraschend postive Sache.

Mein Fazit: Anders als gedacht aber eine Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 25.09.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


gut

Bei „Die Vergessene“ handelt es sich um den zweiten Fall, in dem Andrea Oliver, frisch gebackener US-Marshal, die Hauptrolle spielt. Man kann ihn sicherlich auch lesen, ohne Vorkenntnisse vom ersten Teil zu haben. Macht aber mehr Sinn, wenn man die Reihenfolge einhält, da Andrea eine komplizierte Vorgeschichte hat und nicht alles nochmal explizit erklärt wird.

Die Handlung spielt über weite Strecken des Buches in zwei Zeiten. Ein 40 Jahre zurück liegender Fall wird erzählt, den in der Gegenwart Andrea versucht aufzuklären. Nebenbei muss sie auch noch für die Sicherheit einer Richterin sorgen. Also alles gar nicht so einfach.

Ich mochte die erste Reihe von Karin Slaughter wirklich sehr. Aber die letzten Jahre habe ich mit ihrem Thrillern schon mehrmals Schwierigkeiten gehabt. So auch hier. Mir fehlt einfach die nötige Spannung. Es wird viel erzählt und erklärt, viele Spuren gelegt. Aber irgendwie fehlte es mir wieder am nötigen Tempo. Und man konnte auch nicht so richtig miträtseln.

Mein Fazit: Das Buch war ganz okay. Aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht. Das kann die Autorin eigentlich besser.

Bewertung vom 25.09.2022
Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1
Weinberg, Juliana

Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1


sehr gut

Ja, ich habe mich verleiten lassen, zum Kauf dieses Buches. Ich hatte die Hoffnung auf etwas wie die Gut Greifenau-Reihe. Oder wie die Romane von Theresia Graw. Ich mag Histos die um die zwei Weltkriege herum spielen. Und es müssen nicht immer total tiefschürfende Storys sein. Ein wenig Unterhaltung mag ich auch. Das ist es auch, was ich hier bekommen habe. Den ersten Band einer Reihe aus der Norddeutschen Ecke. Ich war dort schon im ein oder anderen Urlaub und hatte mir auch hier etwas mehr Lokalkolorit erhofft. Die historischen Fakten sind eher oberflächlich und waren mir aus anderen Büchern bestens bekannt. Also auch hier nicht wirklich Neues.

Fazit also: Ein Roman mit etwas Histo, etwas Drama und etwas Liebe. Der Erzählstil hat mir gefallen. Man kann es gut im Urlaub weglesen. Am Ende war es also unterhaltsam aber nicht besonders nachhaltig. Ich hätte mir mehr erhofft und bin unschlüssig, ob ich den zweiten Band lesen würde.

Bewertung vom 25.09.2022
Die Mauersegler
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


sehr gut

"Die Mauersegler" von Fernando Aramburu ist ein über 800 Seiten dicker Leseklops. Das Cover ist farblich sehr ansprechend und die Spiegelung passt gut zur Geschichte, finde ich.

Erzählt wird die Geschichte des Lehrers Toni, der beschlossen hat, mit seinem Leben in genau einem Jahr abzuschließen. Dabei ist er nicht wirklich depressiv. Nur hat er eine zutiefst unzufriedene Grundstimmung. Er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Stück für Stück lernt man diesen Antihelden kennen. Das ist anspruchsvoll geschrieben und vor allem die Vorgeschichte, die viel Raum bekommt, fand ich interessant. Auch wenn ich an keinem Punkt seinen Todeswunsch wirklich nachvollziehen konnte. Doch dann kippt die Stimmung im Buch, wird immer positiver. Denn Toni lernt eine Frau mit Hund kennen. Und man erkennt, dass der Mann vor allem nur sehr einsam ist. Und vielleicht auch ein wenig zu intelligent für seine Umwelt und seine Schüler. Wird er es sich nochmal anders überlegen?

Für dieses Buch muss man ein wenig Zeit und Muße mitbringen. Die Sprache ist exquisit. Man kann in ihr schwelgen. Vielleicht hätte man hi und da ein wenig kürzen und straffen können. Von mir dennoch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.09.2022
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


sehr gut

Mir war gar nicht bewusst, dass ich mit dem neuen Buch von Celeste Ng „Unsere verschwundenen Herzen“ eine Dystophie in Händen halte. Das hat mich erst mal überrascht. Dann war ich aber umso neugieriger. Es war mein erstes Buch der Autorin.

In einer sehr nahen Zukunft versucht Amerika die „amerikanische Kultur“ zu bewahren. Vor allem di asiatische Kultur wird als Bedrohung empfunden und deshalb werden Kinder ihren Eltern weggenommen und zur Adoption freigegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Buch-Idee daraus entstanden ist, dass im Augenblick ja China als die größte Bedrohung in den USA gilt. Vor allem wirtschaftlich aber in diesem Roman eben auch auf andere Weise.

Im Mittelpunkt steht vor allem ein Teenager und sein Vater. Der sich auf die Suche nach seiner Mutter und seiner Identität macht. Der Erzählstil bringt uns die Gefühle der Protagonisten sehr nahe. Die Schicksale berühren und machen traurig. Ich hoffe sehr, dass so etwas nie in der Realität vorkommen wird musste allerding ans Geschichten über die ehemalige DDR denken, wo genau so etwas zu Hunderten vorgekommen ist. Also eine Geschichte, die erfunden ist aber nicht aus der Luft gegriffen. Denn so funktionieren leider oft Gesellschaften und Regierungen. Und die amerikanische Regierungsform ist im Augenblick auf einem Prüfstand und scheint mir sehr labil. Also gar nicht so unrealistisch.

Schreibstil und Plot haben mir gut gefallen. Ich kann das Buch empfehlen. Das Cover ist auch sehr schön.

Bewertung vom 23.08.2022
Zehn Jahre du und ich
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


ausgezeichnet

Ally erkrankt unheilbar an Krebs und stirbt furchtbar jung. Zurück lässt sie ihren Lebensgefährten Charlie und ihre beste Freundin Becca, die beide schwer mit ihrem Tod hadern. Leider scheint es, als könnten sie sich nicht gegenseitig in ihrem Verlust unterstützen, denn die beiden konnten sich noch nie ausstehen und wollen eigentlich nie wieder etwas miteinander zu tun haben. Aber Ally hat eigene Pläne vor ihrem Ableben gehabt und die zwei Menschen, die ihr am liebsten waren, müssen deshalb über ihren Schatten springen.

Das Buch beginnt mit einer Beerdigung. Also einem eigentlich traurigen Moment. Aber schon da spürt man, dass eine gehörige Prise Humor in diesem Buch zu finden ist. Und neben Situationskomik sind es vor allem die spritzigen Dialoge, die mich schnell begeistert haben. Auch, dass aus beiden Perspektiven erzählt wird, ist sehr unterhaltsam. Man bekommt die volle Dosis Antipathie aber später natürlich auch die Annäherung und die wachsenden Gefühle mit.

Ein sehr gefühlsbetontes aber nicht kitschige Buch, welches mich zu 100 Prozent abholen und begeistern konnte.

Bewertung vom 23.08.2022
Vega - Der Wind in meinen Händen
Perko, Marion

Vega - Der Wind in meinen Händen


gut

Vega ist eines der Bücher, die ich alleine schon wegen seines Covers gelesen hätte. Dazu kam das Versprechen im Klappentext, dass die Klimaveränderungen und Magie eine Rolle spielen. Ein Jugendfantasybuch also, mutmaßlich All-Age-tauglich.

So ganz konnte mich der Plot leidee dann doch nicht überzeugen. Vega kann das Wetter machen. Eigentlich tut sie das heimlich aber als etwas schief läuft, muss sie untertauchen. Leo hilft ihr bei der Flucht. Aber warum tut er das?

Der Plot ist actionreich und hat hohes Tempo. Allerdings bleiben deshalb für mich die Zwischentöne, das Zwischenmenschliche, die Hintergründe weitgehend auf der Strecke. So richtig nahe bin ich den Darstellern nicht gekommen. Auch nicht alle Aktionen konnte ich wirklich nachvollziehen. Und das Klima-Thema ist zwar der Aufhänger aber im Endeffekt gibt es auch hier für meinen Geschmack zu viele Oberflächlichkeiten. Da hätte man wirklich mehr draus machen können.
Vielleicht wird das in Teil 2 noch besser. So ist es wirklich ein Buch für Jugendliche. Für Erwachsene nicht wirklich mitreißend.