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Ellaliest

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Damals noch in der Schule habe ich mit meinem Geschichtskurs "Der Junge im gestreiften Pyjama" geschaut und war tief berührt, aber auch sehr schockiert. Immer wieder habe ich über den Film nachgedacht, als der zweite Band mir jetzt in die Hände gefallen ist, musste ich ihn natürlich lesen.

Es geht um die Schwester des Protagonisten aus dem ersten Band - Gretel. Die vielen offenen Fragen werden Stück für Stück Großteils beantwortet und wir erfahren, wie ihr Leben weiterging, welche Spuren die Erlebnisse des zweiten Weltkriegs bei ihr hinterlassen haben und lernen sie alles in einem besser kennen.

Und das macht wirklich Freude, denn die inzwischen alte Dame ist die perfekte Mischung zwischen einem scharfen Verstand, Humor, Ehrlichkeit und einer sehr interessanten Geschichte. Ich habe es geliebt, in ihre Gedanken einzutauchen, die Welt durch ihre Augen zu sehen und langsam immer besser zu verstehen, was die Gründe ihrer Handlungen sind. Sie hat wirklich schreckliche Dinge gesehen und das hat Narben und Traumata hinterlassen. Diese langsam gemeinsam mit ihr anzugehen, war sehr berührend und hat mich sehr nachdenklich gemacht. Gleichzeitig macht ihr bereits genannter Humor das Buch auch sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Es gibt einen Zeitlinie in der Gegenwart und eine die verschiedenen Jahre in der Vergangenheit von Gretel beleuchtet. Durch den Wechsel zwischen diesen und die eher kurzen Kapitel, kann man das Buch wahnsinnig schnell Lesen und es entsteht eine Spannung, die einen "Als die Welt zerbrach" gar nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Ereignisse des zweiten Weltkriegs, auf Nazi-Deutschland - eine Perspektive, die ich so noch nie gelesen habe und als sehr fesselnd empfunden habe. Es geht viel um Schuld, unterschiedliche Arten von Mittäter sein, um Unterlassungsdelikte, Gewissen und Verantwortung, Verdrängung, Trauer und Liebe. Besonders ein Gespräch zwischen Gretel und einer Person aus ihrer Vergangenheit war für mich sehr interessant, den irgendwie habe ich beiden in manchen Punkten recht gegeben. Auch das sprachliche Niveau, feine Manipulation und Gefühle, Machtpositionen - so gut geschrieben!

Gretel passieren immer wieder furchtbare, schöne und schmerzhafte Dinge, die sie zwingen sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Als Leser erfährt man so langsam ihre ganze Geschichte und als am Ende alle Puzzleteile zusammengefallen sind, war ich überrascht, aber auch begeistert. Was für ein schlaues Konzept, was für eine tolle Wendung. Ich hätte niemals mit dem Ende des Buches gerechnet und doch hat es die Geschichte perfekt abgerundet - sowohl die Ereignisse in "Als die Welt zerbrach", als auch in "Der Junge im gestreiften Pyjama".

FAZIT:
Ein fantastisch geschriebenes, fesselndes, berührendes und interessantes Buch, welches zudem mit einer Prise Humor und einer faszinierenden, vielschichtigen Protagonistin überzeugt. Wird noch sehr lange in mir Nachwirken...

5 von 5 Sternen

Bewertung vom 29.10.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


ausgezeichnet

Über das erste Buch von Cho Nam-Joo habe ich praktisch nur Gutes gehört, sodass ich als ich von ihrer Neuerscheinung gehört habe, einfach zugreifen musste. Im Moment habe ich zudem große Freude daran feministische Geschichten, auch gerne aus anderen Kulturen, zu lesen – „Miss Kim weiß Bescheid“ passt also wirklich perfekt.

Es handelte sich wie im ersten Buch der Autorin wieder um acht Frauengeschichten, die auf meinem E-Reader alle ungefähr 20 Seiten lang sind. Wir lernen jede Frau aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln kennen, alle sind sehr verschieden, alle haben ein anderes Thema, was in ihrer Kurzgeschichte im Fokus steht.

Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, aber genau auf dem Punkt, sodass beim Leser alle Gefühle ankommen. Ihre Botschaften liegen oft zwischen den Zeilen, sodass ich einige Geschichten zweimal gelesen habe um wirklich das Gefühl zu haben, ich habe genau verstanden, was sie sagen wollte. Alle Lebensgeschichte haben mich auf ganz unterschiedliche Art berührt. Einige haben mich traurig gemacht, andere haben mich lächeln lassen und einige haben leicht Wut in mir geweckt.

Besonders gut gefallen hat mir außerdem, wie ehrlich und echt die Autorin Menschen in ihrem Buch beschreibt. In der ersten Geschichte besucht eine ca. 70 Jahre alte Frau ihre Schwester im Krankenhaus, wobei sie fast schon sachlich beschreibt, wie sehr das Alter dieser zugesetzt hat, aber trotzdem spürt man in jedem Satz und jeder Handlung ihre Liebe für ihre Schwester. Insgesamt hat Cho Nam-Joo ein sehr feines Gefühl für menschliche Beziehungen. Beindruckt hat mich da beispielsweise auch eine Erzählung über die stille Verständigung zwischen einer Frau und ihrem Vater, der die Familie verlassen hat oder eine Geschichte über die erste große Liebe.

FAZIT:
Letztendlich habe ich genau das bekommen, was ich wollte. Wunderschön geschriebene, feministische Kurzgeschichten mit wichtigen gesellschaftlichen Themen – ein Buch, dass ich sicherlich immer wieder aufschlagen werde.
5/5 Sternen

Bewertung vom 29.10.2022
Reißende Flut / Panda Kingdom Bd.1
Hunter, Erin

Reißende Flut / Panda Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

Als junges Mädchen habe ich die "Warrior Cats" Reihe über alles geliebt. Ich habe alle Bücher gehabt, war immer auf der Jagd nach Goodies und habe die Katzen im Unterricht versucht zu zeichnen. Als ich jetzt die neue Reihe entdeckt habe, bin ich ein bisschen nostalgisch geworden.

Obwohl der Schreibstil einfach ist und man sehr schnell lesen kann, hatte ich einen schweren Einstieg in die Geschichte. Die drei Geschwister - Regen, Blättchen und Geist - erzählen abwechselnd und es waren am Anfang wahnsinnig viele Namen. Dazu kam leider, dass mich die Übersetzung von diesen sehr gestört hat. "Klein-Bambusrohr", "Walcholder Rankforst" oder "Knorreiche Klammshorst" - ich bin über jeden einzelnen Namen gestolpert und konnte diese weder ernstnehmen, noch mir merken. Ich habe das Buch weggelegt und es einige Tage später nochmal versucht.

Und plötzlich war ich in der Geschichte drin. Nach den ersten Kapiteln kennt man die wichtigsten Tiere und auch die Namen werden tatsächlich etwas gekürzt. Auch der Plot an sich zieht an, es bauen sich verschiedene Handlungsstränge auf und ich habe die drei Geschwister langsam lieb gewonnen. Besonders Regens Perspektive war immer fesselnd, da dort sich schon die erste Intrige aufbaut. Zudem ist sie schlau, schlagfertig und ehrlich, was es eine Freude macht in ihren Gedanken zu sein. Auch Geist mochte ich sofort. Er hat es ganz und gar nicht leicht, hat viele Selbstzweifel, aber ein sehr liebes Herz. Und all seine Familiemitglieder sind einfach liebenswert. Blättchen Kapitel waren in meinen augen lange am unspektakulärsten, aber am Ende hat sich alles zusammengefügt.
Gut gefallen haben mir außerdem die vielen verschiedenen Tiere, die etwas Abwechslung in das Geschehen bringen.

Insgesamt gibt es gemeinen Cliffhanger und viele offene Fragen - sieht so aus, als würde ich weiterlesen müssen...

FAZIT:
Eine süße, spannende Geschichte über drei sehr unterschiedliche tierische Geschwister, die große Freude macht - wenn man es durch die ersten Kapitel geschafft hat.

4 von 5 Sternen

Bewertung vom 24.10.2022
The Atlas Six / Atlas Serie Bd.1
Blake, Olivie

The Atlas Six / Atlas Serie Bd.1


sehr gut

„The Atlas Six“ – wer auch nur ein bisschen in den letzten Monaten auf Bookstagram oder Booktok unterwegs war, wird um dieses Buch kaum herumgekommen sein. Es soll sehr fesselnd sein, „dark academia“ und die interessantesten Charaktere. Doch konnte das Buch für mich seinem „hype“ gerecht werden?

Der Einstieg in die Geschichte ist mir relativ leichtgefallen. Man erlebt mit, wie die diesjährigen Auserwählten, ihre Einladung übermittelt bekommen – jeweils aus der Perspektive von den sechs jungen Erwachsenen erzählt. So lernt man alle sofort kennen und spürt auch sofort, aus welch unterschiedlichen Hintergründen und mit welcher Geschichte diese kommen. Die Personenkonstellation war von Anfang an einer der Punkte, die mich wirklich neugierig gemacht haben. Man bekommt viele Andeutung, aber kann einfach nie so richtig greifen, wer die Personen sind und welche Ziele sie haben. Irgendwie mochte ich am Ende fast alle und doch war mir niemand so wirklich sympathisch – ein Gefühl, was man nur sehr schwer beschreiben kann.

Die magische Welt ist gigantisch. Es scheint endlos Fähigkeiten zu geben, welche die meiste Zeit sehr wissenschaftlich und rational erklärt werden. Man merkt deutlich, dass sowohl diese Welt, auch die Charaktere eher für Erwachsene, als für Jugendliche/New Adult Leser ausgelegt wurde, denn ich muss zugeben, dass die magische Elemente großteils sehr komplex und perfekt durchdacht sind, aber in meinen Augen nicht immer leicht verständlich oder vorstellbar.

Dazu kam, dass irgendwie handlungstechnisch in dem Buch kaum etwas passiert ist. Ja, die ersten 50 Seiten sind wirklich wie im Flug vergangen und ich war wahnsinnig neugierig und gespannt, doch dann wurde es irgendwie sehr unspektakulär. Der Fokus liegt definitiv rein auf den Charakteren, auf deren Bindungen, Intrigen und Fähigkeiten. Teilweise war es sehr interessant so tief und ehrlich in den Charakter der Protagonisten einzusteigen, in vielen anderen Teilen war es dann aber leider nicht so fesselnd, wie erhofft. Zudem hatte ich leider das Gefühl, dass drei Protagonisten doch sehr im Fokus standen, während andere etwas außen vorgelassen wurden.

Zum Ende hin kommt dann noch mal einiges an Spannung auf, plötzlich geht alles ganz schnell. Eine Wendung, eine neue Geschichte konnte mich wirklich überraschen, während ich aber gleichzeitig auch wieder etwas irritiert und verwirrt war. Schließlich endet das Buch relativ abrupt und offen, sodass meine Neugier auf den nächsten Band durchaus da ist.

FAZIT:
Ganz anders als erwartet: eine komplexe Fantasywelt mit vielschichtigen und sehr unterschiedlichen Protagonisten – der Fokus liegt dementsprechend eher auf diesen, als auf der eigentlichen Handlung. Trotzdem hat das Buch definitiv eine gewisse Faszination und macht neugierig auf Band zwei!
3,75 von 5 Sternen

Bewertung vom 23.10.2022
In unserem Universum sind wir unendlich
Sprinz, Sarah

In unserem Universum sind wir unendlich


ausgezeichnet

Normalerweise warte ich einige Tage oder zumindest einige Stunden, bis ich eine Rezension schreibe, einfach um die Geschichte erstmal sacken zu lassen und Abstand zu bekommen. „In unserem Universum sind wir unendlich“ habe ich gerade eben beendet und diese Rezension muss jetzt einfach sofort geschrieben werden, es war SO gut.

Um ehrlich zu sein: Ich war mir sehr unsicher, ob ich dieses Buch lesen möchte. Ich liebe Sarah Sprinzs Liebesgeschichten, ihre schönen Worte, die authentischen Wohlfühlcharaktere – aber irgendwie habe ich immer gedacht ich brauche ein Happy End, damit ich ein Buch wirklich lieben kann. Hier wird schon im Klappentext klar, dass es für Emil und Ansel kein „sie lebten glücklich und zufrieden bis sie alt waren“ geben wird. Ich hatte Sorge um mein Herz, aber ich bin so wahnsinnig froh, dass ich mich trotzdem auf die Geschichte eingelassen habe, es hat sich mehr als gelohnt.

Durch den angenehmen Schreibstil, der Themen wunderschön in wenigen Worten auf den Punkt bringt, ist es mir sehr leicht gefallen in Ansels und Emil Welt einzutauchen. Plötzlich hat sich alles so echt angefühlt. Ich wohne ganz in der Nähe des Handlungsortes, ich kenne die Namen der Orte, es fühlt sich so an, als hätte ich die Beiden zufällig mal am Bodensee treffen können. Durch das eigene Medizinstudium der Autorin wirken zudem die Abläufe im Krankenhaus, die Beschreibung von Emils Behandlung und Ansels Pflegepraktikum sehr realistisch, was das Buch in meinen Augen sehr bereichert und real gemacht hat.

Das Buch wird aus Ansels Perspektive erzählt. Er hat ein großes Herz, ist schlau und neugierig, aber durch vergangene Erfahrungen auch oft sehr unsicher und manchmal einsam. Im Laufe der Geschichte macht er eine deutliche Entwicklung durch, es hat einfach nur Freude gemacht ihm dabei zuzusehen, wie er immer weiter aufblüht bzw. an seinen Herausforderungen wächst. In dem Moment, in dem er auf Emil trifft, spürt man sofort die Anziehung, die Funken zwischen den Beiden.

Emil war mir sofort sympathisch. Obwohl er in den letzten Monaten so viel ertragen und akzeptieren musste, hat er sich seinen Humor, sein Selbstbewusstsein, sein Strahlen und auch seine Einfühlsamkeit beibehalten. Ja, es stimmt, die alles zwischen Ansel und ihm passiert schnell, aber dieses Mal hat mich diese Tatsache kein bisschen gestört, es hat gepasst, war nicht zu erzwungen. Die Interaktionen zwischen den Beiden waren immer von Humor, Verletzlichkeit, Respekt und dann auch Liebe geprägt. Ich habe ihre Gespräche geliebt, aber vor allem ihre Art den anderen auch nur mit Blicken zu verstehen und instinktiv richtig zu handeln.

Sowohl Emil, als auch Ansel haben viel Tiefe, ihre eigenen Probleme und Glaubenssätze mit denen sie kämpfen. Es dreht sich nicht nur um die Krankheit von Emil, es geht auch viel um Freundschaft, Akzeptanz von allen Sexualitäten und an sich selbst glauben bzw. für sich selbst einstehen. Es war wunderschön die Beiden auf ihrer Reise zu begleiten mit ihnen zusammen Schottland mit seiner atemberaubenden Natur, den Pubs und der schönen Architektur zu entdecken. Mein Herz ist gleichzeitig mit jeder Seite mehr aufgegangen und ein bisschen mehr gebrochen worden. Am Ende war für mich alles stimmig, sehr einfühlsam und respektvoll geschrieben, ich konnte gar nicht anders, als ein bisschen zu weinen, aber vor allem die Geschichte zu lieben, lieben, lieben.

FAZIT:
Ich liebe dieses Buch über alles. Eine wunderschöne Geschichte über die Liebe, Freundschaft, Mut, den Tod und das Leben. Auch wenn ihr denkt „ich lese nur Bücher mit Happy End“, probiert es, es lohnt sich für Ansel und Emil so sehr.
5 von 5 Sternen

Bewertung vom 19.10.2022
Du bist mehr als genug
Desai, Sarah

Du bist mehr als genug


sehr gut

Schon seit ich denken kann, kämpfe ich mit meinem Selbstwert. Ich vergleiche mich schnell mit andern und werte mich in der Folge ab, ich respektiere meine Grenzen nicht immer und erwarte von mir selbst Perfektion. Seit einigen Jahren versuche ich aktiv an meinen Umgang mit mir selbst zu arbeiten, weshalb ich mir von diesem Buch eine Hilfestellung erhofft habe.

Vor allem der Titel und auch das bunte, lebhafte Cover haben mich angesprochen. Auch innen ist das Buch genauso schön und liebevoll gezeichnet, es gibt immer wieder feine Symbole oder kunstvoll ausgestaltete Motive passend zum Thema. Aufgeteilt ist „Du bist mehr als genug“ in die Themenblöcke „Selbstwert erkennen“, „Lerne dich schätzen“, „Selbstliebe leben“, „Selbstfürsorge pflegen“, „Selbstvertrauen entwickeln“ und „neue Erfahrungen machen“, zu welchen es jeweils verschiedene Übungen, wie Meditationen, Journaling Prompts, Atemübungen oder Affirmationen.

Als Einstieg in das Thema erzählt die Autorin dem Leser eine Geschichte über ein goldenes Fenster (lest selbst) und fordert ihn somit auf das Wunder in sich selbst, anstatt in anderen Menschen zu suchen. Dieser Gedanken hat mich tief berührt und mich durch das gesamte Buch getragen.

Man sollte nicht die Vorstellung haben, das Buch zu lesen – von vorne bis hinten und danach liebt man sich. Es ist ein Coaching-Buch, was bedeutet, dass Übungen und die praktische Umsetzung im Zentrum stehen. Es gibt kaum Fließtexte, es geht wirklich darum sich Inspiration oder einzelne Aufgaben auszusuchen und diese dann für sich auszuprobieren. Ich habe mir also zunächst einen kleinen Überblick verschafft, wo ich überall Unterstützung bekommen kann und das Buch immer dann aufgeschlagen, wenn ich das Gefühl hatte, ich fühle mich danach, ich brauche Hilfe oder ich habe genügend Ruhe um achtsam etwas auszuprobieren. Besonders gut haben mir dabei Leitgedanken/Affirmationen, Fragen an mich selbst oder die Atemübungen gefallen.

Ich bin ein relativ spiritueller Mensch, Yoga, Tagebuch schreiben und Meditation begleiten mich schon lange. Vielleicht finden Personen, die sich damit weniger identifizieren können, weniger Freude und Hilfe in dem Buch, vielleicht stellt es aber auch einen schönen Einstieg in die Thematik dar.

FAZIT:
Eine wunderschön und liebevoll gestaltetes Coaching-Buch zum Thema „Selbstliebe“, welches kleine Übungen und Stützen für den eigenen Weg bietet. Ich werde es sicherlich noch sehr oft aufschlagen.
4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 13.10.2022
Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)
Oseman, Alice

Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch in einem Stück gelesen und sehr geliebt. Aber von vorne.

Bewertung vom 13.10.2022
Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1
Wesseling, Antonia

Wenn ich uns verliere / Light in the Dark Bd.1


gut

Ich schätze Antonia Wesseling sehr - für ihre ehrlichen Beiträge zum Thema Anorexie (und ihr sehr lesenswertes Buch zu diesem Thema), Depression bzw. allgemein mental health, aber auch für ihren Humor und ihre Buchempfehlungen. Soweit ich sie auf Instagram "kennengelernt habe", ist sie mir wahnsinnig sympathisch und ich habe mich sehr auf ihr Debüt gefreut - doch leider wurde ich enttäuscht.

Der Einstieg in "Wenn ich uns verliere" fällt leicht. Die Kapitel sind eher kurz (liebe ich), der Schreibstil schlicht, der Handlung kann man leicht folgen. Wir lernen Maggie und Leo kurz kennen, die Beiden schlafen miteinander und ihre Wege trennen sich wieder. Dann soll der eigentliche Konflikt erst so richtig losgehen... Während ich durch dieses ersten Teil nur so geflogen bin und mich wirklich dafür interssiert habe, wie es zwischen den Beiden weitergehen könnte, sowie auch ihre Hintergründe spannend fand, muss ich dann leider sagen, dass sich die Handlung in meinen Augen stark verlangsamt hat.

Wir lernen Leo und Maggie kennen, jedoch nur in sehr kleinen Häppchen, sodass sie vorerst etwas blass bleiben. Besonders in dieser Phase habe ich gemerkt, wie ich das Buch immer wenig in die Hand nehme und mich stattdessen nur das wunderschöne Cover vom Nachtkästchen anleuchtet. Irgendwie habe ich kein Bedürfnis gespürt weiter zu lesen. Ich kann nicht mal genau greifen, woran es lag. Nach ein bisschen "durchbeißen" wurde es wieder besser.

Besonders Leo war mir schnell sympathisch. Seine einfühlsame, freundliche Art, der Wunsch Autor zu werden, der Druck der aber so auch auf einem lastet. Er ist wirklich ein wunderbarer Mensch, besonders seine Ruhe und seine Geduld war wrklich beachtenswert. Zwischen ihm und Maggie habe ich besonders die Szenen des Necken und ihres gemeinsamen Humors geliebt. Maggie selbst lag mir als Protagonistin leider nicht wirklich. Ich weiß, warum sie manche Charaktereigenschaften hat, ich verstehe, warum sie es nicht immer leicht hat und es anderen aber auch nicht immer leicht machen kann, ich finde es toll, dass das Thema im New Adult Genre thematisiert wird und trotzdem ändert das leider nichts an meinem Empfinden. Es gab viel Hin und Her, einige Längen und teils war es fast schon anstrengend zu lesen. Da ist selbst von einigen psychischen Krankheiten betroffen bin weiß ich, wie realistisch das ist und wie häufig der Alltag dann tatsächlich so aussieht. Irgendwann war es mir trotzdem zu viel.

FAZIT:
Ich liebe die Idee, ich liebe es, wie so wichtige Themen angesprochen werden, aber ich habe sehr mit der Protagonistin und der Handlung gekämpft. Es war mir zu viel Hin und Her, fast schon anstrengend und nicht mal die wunderschönen oder humorvollen Momente konnten diesen Eindruck überdecken.

3 von 5 Sternen

Bewertung vom 07.07.2022
Heavy & Light / Westwell Bd.1
Kiefer, Lena

Heavy & Light / Westwell Bd.1


sehr gut

Das Leben in der High-Society, zwei ungeklärte Todesfälle und eine Liebesgeschichte angelehnt an Romeo und Julia - was will man bitte mehr?
Doch konnte das Buch meine Erwartungen erfüllen?_

Es ist mir sehr leicht gefallen in das Setting der New Yorker High-Society einzutauchen, was wohl vor allem daran lag, dass die Protagonistin *Helena* sich dieser und vorallem ihrer Familie zwar zugehörig fühlt, aber trotzdem ihren sehrer eigenen Kopf hat und vieles stark kritisiert. Ich mag genau dieses Hinterfragen an ihr sehr, genauso wie ihren Ehrgeiz, ihre Loyalität und Direktheit. Auf der anderen Seite hat sie einen so weichen, lieben Kern, den sie eben nicht allen zeigt, aber der sie sehr sympathisch macht.
Zu Beginn hatte ich etwas Sorge, dass sie sich zu sehr in ihren "Rachegedanken" und ihrem Ziel verstrickt und dadurch gar nicht mehr richtig denken kann, aber das ist zum Glück nicht passiert.

Geholfen hat da sicherlich auch *Jessiah*, den ich von dem ersten Kapitel auf seiner Perspektive an, einfach nur geliebt habe. Er ist mir wahnsinnig sympathisch. Ähnlich wie Helena hinterfragt er viel, fühlt sich aber noch weniger zugehörig zur High Society als sie. Er hat so ein großes Herz und kümmert sich sehr liebevoll um seinen Bruder. Gleichzeitig ist er intelligent, hat seine eigenen Passionen (z.b. Kochen oder Surfen) und kann andere Menschen gut einschätzen.
Zusammen sind die beiden einfach ein unglaublich süßes Paar, welches mich aber vorallem mit ihrer Fähigkeit vernüftig miteinander zu kommunizieren und dem besonderen Knistern zwischen ihnen überzeugen konnte.

Insgesamt hat das Buch einen angenehm zu lesenden Schreibstil und man steigt schnell in die *Handlung* ein. Es gibt immer wieder kleine Hinweise, die am Ende zur Auflösung des Mysteriums rund um Valerie und Adam führen sollen. Am Anfang klappt das gut und es wird einiges an Spannung aufgebaut, im weiteren Verkauf des Buches liegt der Fokus dann aber sehr stark auf der Liebesgeschichte, was mich ehrlich gesagt kaum gestört hat, weil die beiden einfach so wunderbar zusammen sind.
Die Nebencharaktere sind meiner Meinung nach ebenfalls interessant gestalltet, nicht alle lassen schon hinter die Fassade blicken. Besonders gerne mag ich persönlich Eli :-)

FAZIT:
Eine romantische, moderne Neuerzählung von Romeo und Julia, die mich besonders mit intelligenten, sympathischen Protagonisten und einer süßen Liebesgeschichte überzeugen konnte. Nur teilweise hätte ich mir mehr Fokus auf der Lösung des "Mordfalls" gewünscht.

4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 12.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Am Anfang wusste ich nicht so richtig, was mich erwartet und habe einen kleinen Moment gebraucht um in das Buch und die Dynamik der Geschichte reinzukommen.
Der Schreibstil hat mir jedoch gleich vom ersten Moment an sehr gut gefallen, er ist eine Mischung schlichten Sätzen und großen Gefühlen, die aber oft nur mitschwingen und nicht explizit ausgesprochen werden. Sowohl die Reporterin, Monique, als auch Evelyn erzählen aus der Ich-Perspektive und sind dabei wunderschön ehrlich, verletzlich und faszinierend. Durch teils reißerische Zeitungsartikel bekommt man als Leser zudem noch eine Perspektive von außen auf die Erlebnisse der Ikone.

Es geht um Skandale, Lügen, Geheimnisse, Freundschaft, Intrigen, Oberflächlichkeit und die große Liebe.
Evelyn hat in in ihrem Leben wahnsinnig viele Erfahrungen (teils auch schlimme) gemacht und ganz bewusst Entscheidungen getroffen um zu bekommen, was sie will, auch wenn es andere Menschen verletzen könnte. Und sie würde es genauso wieder machen. Viele ihrer Meinungen finde ich sehr inspirirend und mutig, im Laufe der Geschichte konnte man hinter ihre Fassade schauen und ich habe die echte Evelyn sehr lieb gewonnen.

Zudem kommen die Plotttwist, die einen immer wieder überraschen und man muss realisieren, dass man sich - ähnlich wie die Presse - sehr leicht hinters Licht führen lässt und manchmal oberflächlicher ist, als man sich eingestehen möchte.

FAZIT:
Der Hype ist mehr als verdient! Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich sagen, dass mich Evelyns Geschichte mehr als berührt und inspiriert habe, sodass ich jetzt nur empfehle: Unbedingt selbst lesen :)

5 von 5 Sternen