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moontales

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 02.12.2022
Book of Night
Black, Holly

Book of Night


ausgezeichnet

Tolle Protagonistin und spannendes Konzept!

Holly Black zählt zu einer meiner liebsten Autor:innen im Fantasy-Bereich und auch ihr neuestes Werk konnte mich vollkommen überzeugen. Das Buch hat eine düstere Atmosphäre, perfekt für die kalte Jahreszeit. Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, sehr bildlich und oft spannend. Besonders mag ich die moralisch grauen Charaktere, für die die Autorin bekannt ist und die sie auch in dieser Geschichte perfekt erschaffen hat. Charlie ist ein recht normales Mädchen, sie besitzt zwar einige Fähigkeiten (wie z. B. eine sehr gute Diebin zu sein), aber das hat sie nicht von heute auf morgen gelernt, sondern über Jahre hinweg. Sie macht Fehler, ist auch mal launisch und herrlich unperfekt, sodass sie ein liebenswerter und authentischer Charakter ist. Ihre Denk- und Handlungsweise war für mich über die ganze Geschichte hinweg nachvollziehbar. Sehr gern mochte ich auch Vince, der extrem geheimnisvoll ist und über den man erst nach und nach mehr erfährt. Ebenso erfährt man einiges über Charlies Vergangenheit. Ich habe das Hörbuch gehört und mochte die Sprecherin wirklich sehr. Ich konnte ich stets gut folgen und sie hat beim Lesen sehr schön betont, sodass man lange zuhören kann.

Die Geschichte selbst basiert auf einer (für mich) sehr originellen und neuartigen Idee. Lebendige Schatten. Schatten, die ein Eigenleben führen können. Schatten mit denen gehandelt wird und die entfernt werden können. Etwas vergleichbares hatte ich bis dahin nicht gelesen und so hatte ich eine Menge Spaß diese neue Welt kennenzulernen. Ich fand die Erklärungen und auch die Einführung in die "neue Welt" (es ist ansonsten ja Urban-Fantasy) sehr gut und verständlich. Mir war an keiner Stelle der Geschichte langweilig und ich mochte die Charakterentwicklungen und auch die teils ruhigeren Stellen sehr. Actionreiche Szenen gibt es selbstverständlich auch so einige! Ebenso wie Plottwists (vor allem gegen Ende), mit denen mich die Autorin wirklich überraschen konnte.

Für mich ein super Buch, welches ich von vorne bis hinten mochte. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil und kann das Buch allen Fans von düsterer Urban-Fantasy unbedingt ans Herz legen!

Bewertung vom 02.12.2022
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


sehr gut

Sehr schöne Neuinterpretation von Peter Pan

Dieses Buch ist eine wunderbare YA-Neuerzählung von Peter Pan! Die Geschichte berührt viele Dinge auf brillante Art und Weise. Es geht um Schuldgefühle, Rückzug von Emotionen, vermisste Kinder, Märchen, Liebe, Verlust, Trauer, Erinnerungen, psychische Gesundheit und Freundschaft. Wer könnte nicht mit Wendy und ihrer Familie mitfühlen? Eltern, die nicht wissen, wo ihre Söhne sind. Der Kummer, der Stress und der Herzschmerz, weil ihre Söhne vermisst werden. Wendy fühlt sich schuldig, weil sie gefunden wurde, schuldig, weil sie mit ihren Brüdern zusammen war, als sie alle verschwanden.

Peter steht für die Kindheit, Unschuld, Wunder, Spaß, Magie und die Fähigkeit, Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Er ist wie ein Sicherheitsnetz an Möglichkeiten. Aber was passiert, wenn ein Sicherheitsnetz Hilfe braucht? Peter und Wendy sind beide sympathische Figuren, die einander brauchen. Beide wollen anderen helfen, aber beide brauchen auch selbst Hilfe. Es gäbe noch so viel mehr über die Figuren (und die Handlung) in diesem Buch, die Metaphern und die versteckte Magie zu sagen. Aber ich möchte sie euch selbst entdecken lassen.

Der Schreibstil ist wirklich schön, märchenhaft und sehr angenehm zu lesen. Im Mittelteil zieht sich das Buch etwas, weshalb ich einen Stern abziehen muss. Dennoch macht die Geschichte viel Spaß!

Obwohl es ein Jugendbuch ist, ist es auch für Erwachsene sehr unterhaltsam. Vor allem für Fans von Nacherzählungen, Märchen, Peter Pan und jenen, die im Herzen ein Kind sind.

Bewertung vom 01.12.2022
So viel Zorn und so viel Liebe
Tahir, Sabaa

So viel Zorn und so viel Liebe


sehr gut

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich habe mich direkt in ihren Schreibstil verliebt. Er ist so locker und einfach zu lesen, zugleich aber auch anspruchsvoll und teils poetisch und das, obwohl so harte Themen angesprochen werden. Diesen Aspekt mochte ich sehr. Da das Buch mit sehr vielen ernsten Themen aufwartet empfehle ich, vorher die Triggerwarnung zu lesen, da es für einige Menschen zu viel werden könnte. Ich möchte hier nicht unnötig spoilern, deshalb werde ich auf einige der Themen nicht eingehen. Generell ist die Lesestimmung in diesem Buch sehr schwermütig, auch wenn es immer wieder schöne Momente gibt. Die beiden Protas Noor und Sal haben wirklich kein leichtes Leben und mit so viel zu kämpfen. Das Buch wird aus Sicht der beiden und aus Sicht von Sals Mutter Misbah (in Rückblenden) erzählt. Dadurch bekommt man sehr gute und vielseitige Einblicke in das jeweilige Leben. Man versteht die Gedanken und Handlungen sehr viel besser, als nur bei einer Sichtweise. Noor, Sal und Misbah sind durchaus liebenswerte Charaktere. Ich habe mit ihnen gefühlt und gelitten, aber zu 100% konnte ich sie nicht ins Herz schließen. Woran das lag, kann ich selbst leider nicht sagen. Anders als bei den meisten Büchern, habe ich dieses Buch eher häppchenweise gelesen, weil es mir sonst vermutlich etwas zu "viel" geworden wäre. Es passieren unglaublich viele Dinge und die meisten davon sind nicht unbedingt positiv. Ich bin dennoch froh, das Buch gelesen zu haben, weil es auch so unheimlich viele Emotionen vermittelt. Zudem fand ich den Einblick in die Welt und die Leben der drei sehr spannend. Der im Titel angesprochene Zorn ist definitiv im ganzen Buch über spürbar und auch gerechtfertigt. Die ärmlichen Verhältnisse, Gewalt und Rassismus spielen dabei eine sehr große Rolle und haben auch mich als Leserin teilweise sehr wütend gemacht. Zum Glück gibt es aber auch einige schöne Momente, in denen die Liebe spürbar ist.

Definitiv ein sehr intensives und wertvolles Buch, dass ich weiterempfehlen kann

Bewertung vom 13.11.2022
Das Königreich aus Kupfer
Chakraborty, S. A.

Das Königreich aus Kupfer


ausgezeichnet

Starker zweiter Teil, der einfallsreich und spannend ist

Schon der erste Band aus der Daevabad Trilogie konnte mich restlos überzeugen und auch der zweite Teil ist absolut großartig.

Die Autorin weiß einfach wie man schreibt und Stimmung und Atmosphäre schafft. Das Orientale Setting wird so verdammt gut transportiert. Über die Menschen, die Kleidung, die Umgebung, das Leben und Essen dort bis hin zu Bräuchen und Traditionen, alles wird so toll beschrieben und bildlich dargestellt, dass man das Gefühl hat, man wäre mittendrin. Was die Autorin, neben ihrem Einfallsreichtum, meiner Meinung nach auch besonders macht, sind ihre Charaktere. Sie hat wirklich ein Händchen dafür sie lebendig darzustellen, den Leser:innen Sympathie, Hass oder Entsetzen abzuringen und die Charaktere eine ganz tolle Entwicklung durchlaufen zu lassen. Mich hat es immer wieder überrascht, wie sie aus bei mir nicht besonderes beliebten Charakteren wiederum Charaktere erschaffen kann, denen ich dann dennoch Sympathie entgegenbringen kann (und andersherum). Das erfordert meiner Meinung nach sehr viel Schreibgeschick.

Die Geschichte selbst knüpft nicht ganz genau an die Ereignisse des letzten Bandes an, sondern beginnt ein paar Jahre später, was mir gut gefallen hat. Die Charaktere haben in der Zeit dazu gelernt und sich entwickelt (und was in der Zwischenzeit passiert ist, erfährt man natürlich auch noch). Wie auch schon im ersten Band ist die Geschichte wieder recht komplex, wobei ich finde, wenn man das System dahinter erst einmal verstanden hat, kommt man auch in der Welt und mit den Völkern gut zurecht. Als Gedankenstütze befinden sich außerdem auch Erklärungen im Buch. Das Buch ist nicht mit Action überladen, es gibt auch ruhigere Stellen, aber für mich war es nie langatmig oder uninteressant. Umso überraschender waren wieder einige Enthüllungen und Plottwists, die die Autorin bereit gehalten hat. Es endet natürlich wieder in einem fiesen Cliffhanger, also hat man am besten schon den letzten Band parat :)

Ich kann die Trilogie nur empfehlen, sowohl die Welt, als auch die Charaktere sind für mich einzigartig und es macht extrem viel Spaß in die Geschichte einzutauchen!

Bewertung vom 10.11.2022
Tunten-Toast
Krauser, Uwe

Tunten-Toast


ausgezeichnet

Das wahrscheinlich coolste Kochbuch aller Zeiten!

Normale Kochbücher sind irgendwie langweilig? Ja, definitiv, außer ein paar leckeren Rezepten bekommt man meist nicht so viel geliefert. Nicht so bei diesem außergewöhnlichen Kochbuch. Das Uwe Krauser unterhalten kann, hat er schon mit seinen Phoebe und Layla Büchern bewiesen. Nun erzählt er von seiner Zeit in Spanien, mit seinem Partner Oliver. Die beiden hatten dort ein kleines, aber feines Hotel, in dem sie ihre Mitschwestern bewirtet haben. Mich wundert es fast, dass er es nicht schon vorher aufgeschrieben hat, denn was die beiden in ihrem Hotel erlebt haben ist der absolute Hammer. Über lustige, unverschämte oder skurrile Gäste bis hin zu Promis war alles dabei. Das dabei echt gute Geschichten entstanden sind, versteht sich von selbst. Gespickt sind diese Geschichten mit Fotos von damals, der spanischem Kultur und ganz, ganz viel Humor. Wer dieses Kochbuch liest, sollte also nicht unbedingt zum Lachen in den Keller gehen müssen oder zimperlich sein.

Uwe war seinerzeit auch der Hotelkoch und teilt in seinem Kochbuch natürlich auch ein paar seiner leckersten Kreationen, die immer gut zu der jeweiligen Stelle der Geschichte passen. Die Gerichte sind nicht nur sehr cool benannt, sondern außerdem einfach nur lecker und auch für Vegetarier:innen (wie mich) ist eine Menge dabei! Die Rezepte sind sehr schön gegliedert und einfach erklärt, sodass eigentlich nicht viel schief gehen kann. Und wenn doch, tröstet es vielleicht, dass der Autor selbst beim Kochen mal seine Frisur "umgestaltet" hat.

Ich hatte beim Lesen einen enormen Spaß und kann dieses wunderbare und vor allem außergewöhnliche Kochbuch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 07.11.2022
Zirkus der Wunder
Macneal, Elizabeth

Zirkus der Wunder


sehr gut

Übers Anders sein und seinen Platz finden

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bin nicht enttäuscht wurden! Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und weiß die Atmosphäre gut zu vermitteln. Auch das Setting in Südengland im Jahr 1866 fand ich sehr passend und interessant. Vor allem die Zirkusatmosphäre war toll und kam gut rüber. Obwohl das Cover einen Fantasyroman vermuten lässt, handelt es sich hierbei nicht um Fantasy. Themen wie die eigene Identität, z. B. wer bin ich und wer will ich sein?, sowie die Ausgrenzung durch andere spielen eine große Rolle. Das Buch wird aus Sicht von 3 Protagonist:innen erzählt. Nell, sowie den Brüdern Toby und Jasper.

Die Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem Nell. Aufgrund ihrer Flecken ist sie mit Schikane, Spott, Misstrauen und Angst aufgewachsen. Ihr wurde eingeredet, dass sie abnormal ist und ein zweite Klasse Mensch. Ihre Entwicklung über die Geschichte hinweg ist sehr beeindruckend. Aber auch viele der Nebencharaktere sind durchaus liebenswert.

An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen ein bisschen mehr Kontext bekommen. Gewisse Verbindungen hat man gespürt, aber für mich hätte noch ein bisschen mehr Arbeit in die Chemie gesteckt werden können. Ich hätte lieber noch ein paar Seiten mehr gelesen und es dadurch dann richtig "gefühlt".

Beeindruckend fand ich die Recherchearbeit der Autorin, die auf den letzten Seiten im Buch erklärt wird. Einige Charaktere hat sie an berühmte Persönlichkeiten aus damaligen "Freak-Shows" angelehnt und ihnen dadurch eine Stimme gegeben. Diesen Gedanken mochte ich sehr gern!

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, vor allem durch die positive Message. Ich kann das Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 07.11.2022
Elektra, die hell Leuchtende
Saint, Jennifer

Elektra, die hell Leuchtende


sehr gut

Eine gute Nacherzählung über drei spannende Frauen

Dieser Roman erzählt die Geschichten von drei Frauen, die vom trojanischen krieg betroffen sind - Klytemnestra, Elektra und Kassandra (warum das Buch nur nach Elektra benannt ist, kann ich nicht sagen). Wenn man sich mit der trojanischen Geschichte nicht gut auskennt, ist dieses Buch wirklich interessant. Es ist nämlich sehr an der Originalgeschichte orientiert und enthält wenig eigene Interpretation. Die drei Hauptcharaktere sind alle faszinierende und gut ausgearbeitete Frauen, die ich gern begleitet habe. Es ist eine weitere feministische Geschichte und diese Frauen sind keineswegs schwach.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich angenehm zu lesen und auch das Setting und das ganze Drumherum war sehr schön geschrieben und erklärt. Der Kritikpunkt, den ich jedoch habe ist, dass ich die griechische Tragödie vermisst habe. Es gab eine Fülle von Vorfällen, Ereignissen, Todesfällen und Flüchen, um die perfekte Atmosphäre zu schaffen und neue Dramatik aufzubauen, aber die Autorin hat es nicht ganz geschafft, die Atmosphäre, die Dramatik und das Gefühl des Theaters, das wir durch das Schreiben bekommen, zu erreichen. An manchen Stellen fühlte es sich gehetzt an, weil es so viel in das Buch zu packen gab. In diesem Fall wäre ich froh gewesen, ein längeres Buch mit mehr Details zu lesen, die die Geschichte bereichern.

Ich denke, dass Leser:innen, die einen erweiterten Blick auf die Auswirkungen des Trojanischen Krieges, insbesondere in Bezug auf die Frauen, erhalten wollen, dieses Buch lesen sollten. Von mir gibt es jedenfalls eine Weiterempfehlung!

Bewertung vom 25.10.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


gut

Schöne Idee, aber zieht sich teilweise sehr

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war deshalb sehr gespannt auf die Geschichte. Vorab kann ich sagen, dass ich eher gemischte Gefühle beim Lesen hatte. Die Grundidee finde ich noch immer toll, aber die Umsetzung ist für meinen Geschmack noch etwas verbesserungswürdig. Das Buch braucht erst einmal eine gewisse Zeit, bis es ein wenig interessanter wird. Ich dachte, dass es ab dem Zeitpunkt dann so richtig losgeht, aber dennoch zog sich die Handlung für mich öfter in die Länge, wodurch sich bei mir keine Spannung aufbauen konnte.

Den Schreibstil fand ich durchaus gut und auch passend. Vor allem die gute Recherche und angemessene Wiedergabe dieser Zeit war hervorragend. Man hat gemerkt, dass die Autorin sich wirklich sehr damit auseinander gesetzt hat. Die Hauptcharaktere Joe und Kite mochte ich auch, aber so richtig ins Herz schließen konnte ich sie leider nicht. Das gewisse Etwas hat mir irgendwie gefehlt. Interessant fand ich die verschiedenen Zeitebenen, in denen das Buch spielt.

Ich denke, dass das Buch durchaus seine Liebhaber:innen findet, ich gehöre leider nicht so richtig dazu, auch wenn ich es nicht schlecht fand!

Bewertung vom 11.10.2022
Dark Rise Bd.1
Pacat, C.S.

Dark Rise Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt mit vielen Plottwists

Dark Rise ist der Auftaktband einer Trilogie und für mich eine neue, spannende Reihe, bei der es sich lohnt sie zu verfolgen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildlich und zieht einen damit förmlich in die Geschichte. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in die von ihr erdachte Welt zu finden, im Gegenteil fiel es mir wirklich leicht. Dies spreche ich definitiv dem Stil der Autorin zu. Der Hauptcharakter – Will – ist sehr mysteriös und hat bis zum Ende viele Geheimnisse, die den Leser:innen verborgen bleiben. Dennoch konnte ich Sympathie für ihn aufbringen, auch wenn er über die Geschichte hinweg recht undurchschaubar bleibt. Dies sorgt allerdings auch für zusätzliche Spannung. Die zweite Hauptprotagonistin – Violet – hat sich über die Geschichte hinweg in mein Herz gekämpft. Wo ich sie anfangs noch etwas naiv fand, wächst sie im Laufe des Buches wirklich über sich hinaus. Charakterentwicklungen dieser Art mag ich immer besonders gern, da sie der Geschichte mehr Tiefe verleihen.

Auch das Setting im alten London gibt ordentlich etwas her. Es ist insgesamt recht düster, was sehr gut gepasst hat. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, wodurch man die einzelnen Charaktere in ihrer Denk- und Sichtweise viel besser verstehen kann und ihre Handlungen leichter nachzuvollziehen sind. Des Weiteren erwarten die Leser:innen in diesem Buch viele Plottwists, einige vorhersehbar, andere nicht, was aber generell sehr zum Mitdenken und Spekulieren einlädt. Mein einziger Kritikpunkt ist ein Charakter, der in seiner Erzählweise meiner Meinung nach nicht ganz in die Welt gepasst hat.
Besonders gut fand ich auch, dass die Geschichte mehr auf Freundschaft aufbaut, als auf Lovestorys. Auch ohne diesen Aspekt war die Geschichte genial, denn auch Freundschaft ist ein starkes und schönes Gefühl, deshalb braucht es für mich nicht jedes mal eine Liebesgeschichte.

Ich freue mich schon jetzt sehr darauf, mehr von der Autorin zu lesen und erwarte noch einiges von der Trilogie! Deshalb kann ich den ersten Band sehr empfehlen

Bewertung vom 01.10.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Spannend und gut geschrieben

Karin Slaughter ist eine erstaunliche Geschichtenerzählerin, sie hat immer starke Plots und einen großartigen Schreibstil, der einen mitfiebern lässt. So auch in diesem Buch, bei dem man oft miträtseln kann und sich fragt, wer welche Geheimnisse hat.

Dies ist der zweite Band von "Pieces of Her", kann aber auch als eigenständiges Buch gelesen werden. Es setzt die Geschichte von Andrea fort, die im ersten Buch schwach und hilflos war, aber in diesem Buch zu einer starken und mutigen Frau geworden ist.

Die Zeitsprünge in die Vergangenheit und die Gegenwart haben mir gut gefallen, sie haben dem Leser ein besseres Verständnis der Geschichte vermittelt und so wurden nach und nach Informationen preisgegeben, anstatt alles auf einmal zu erzählen.

Clay, Blake, Ricky, Nardo... Vier Namen, aber niemand wusste, was sie getan hatten. Jeder von ihnen hatte etwas zu verbergen, und niemand wusste, wen sie beschützen wollten. Es ist spannend, wie man selbst mitdenkt und überlegt, wer nun der Hauptverdächtige ist.

Karin Slaughter hat es geschafft, Andrea zu einem sympathischen Charakter für die Leser:innen zu machen und uns mit einer weiteren Geschichte zu erfreuen. Ich kann das Buch empfehlen!