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Benutzername: 
balubaba
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 96 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2022
Pferde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.6
Kessel, Carola von

Pferde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.6


gut

Sehr komprimiertes Basiswissen über Pferde, kindgerecht formuliert

Ein schönes Cover als Mischung aus Fotos und Zeichnungen verrät sofort, worum es bei dem Buch geht und spricht die Zielgruppe damit gleich an.

Der Aufbau ist strukturiert, die Kapitel unterscheiden sich durch Farben, die zum einen im Inhaltsverzeichnis auftauchen und dann als farbiger Streifen auf den Seiten unten wiederkehren.

Die Texte sind sehr kindgerecht geschrieben und durch Schriftgröße und kurze Sätze gut für Erstleser geeignet. Allerdings vermitteln sie nur die absoluten Basics in Kurzform und gehen nicht wirklich in die Tiefe, was ich sehr schade finde. Es ist daher eher ein Lesebuch als ein wirkliches Wissensbuch über Pferde. Meine Tochter war innerhalb kürzester Zeit durch und ich denke, mehr als einmal wird sie es eher nicht lesen. Da hatte ich mir insgeheim mehr versprochen, etwas mehr Inhalt wäre wünschenswert.

Nicht so gut gefällt mir auch das Konzept mit den Rätseln im Buch, denn dafür muss man in das Buch rein schreiben und kann es dann eigentlich nicht mehr gut weiter geben. Aber genau das machen wir gerne mit Büchern, damit sie nicht nur sinnlos Regalplatz versperren, wenn sie einmal gelesen sind. Ebenso könnte man die Aufkleber weglassen oder lieber solche nehmen, die man nicht ins Buch kleben muss.

Fazit: Ganz nettes Buch für Pferdemädels, das aber nicht allzu sehr in die Tiefe geht und damit auch nur kurzzeitig für eine Beschäftigung sorgt.

Bewertung vom 30.10.2021
Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren
Vössing, Su

Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren


sehr gut

Frittieren draußen und definitiv nicht als Fastfood

Das Cover ist sehr schlicht und schön gestaltet und macht sofort Lust auf mehr. Bei Freunden hatte ich im Sommer öfters erlebt, dass es draußen Pommes gab, was natürlich optimal ist, um den Fettgestank in der Wohnung zu vermeiden. Das hat mir gut gefallen, das Buch war also genau die richtige Lektüre, um sich dem Thema professionell anzunähern.

Aufgebaut ist es sehr schlüssig und startet mit den Basics, was es zu beachten gibt bei der Wahl der richtigen Fritteuse und des passenden Öls, so dass man gut ausgerüstet starten kann. Die Rezepte sind unterteilt in die Rubriken Vegetarisch, Fleisch und Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte und natürlich Süß und luftig.

Die Rezepte sind einheitlich arrangiert mit einem ganzseitigen Foto und der übersichtlich gestalteten Beschreibung. Wichtige Begriffe sind dabei farblich hervorgehoben, insgesamt alles sehr ansprechend und schlicht. Man geht allerdings fehl in der Annahme, dass die Gerichte sich schnell mal zaubern lassen. Generell sind immer einige Arbeitsgänge erforderlich und dafür benötigt man dann auch ausreichend Zeit. Einfach und schnell hätte mir hier bedeutend besser gefallen und wäre auch ein Grund, das Kochbuch viel öfters aus dem Regal zu ziehen. So ist es dann eher was für besondere Gelegenheiten mit raffinierten Rezepten, wie z.B. die frittierte Eiscreme mit Brombeeren.

Etwas schade ist, dass das Cover nur aus Pappe besteht. Generell sind Kochbücher ja mittendrin dabei im Geschehen und dadurch dann auch für Spritzer oder ähnliches anfällig und bei dieser Art von Cover ist das dann leider dauerhaft. Bei dem stolzen Preis von 28 Euro wäre eine hochwertigere Ausführung definitiv drin gewesen.

Fazit: Nach diesem Buch ist Frittieren definitiv kein Fast Food, man benötigt recht viel Zeit, da die Rezepte sehr raffiniert, aber dadurch auch sehr aufwendig sind.

Bewertung vom 16.10.2021
Wie schön wir waren
Mbue, Imbolo

Wie schön wir waren


sehr gut

Ein afrikanisches Dorf gegen die böse amerikanische Ölfirma

Erzählt wird die sehr bedrückende Geschichte des kleinen Dörfchens Kosawa und seiner Bewohner. Eigentlich sollte das Dorf von seinem Ölreichtum profitieren, nur leider ist genau das Gegenteil der Fall. Gefördert wird der Rohstoff von einem amerikanischen Konzern, dem Dorf bleiben nur verschmutztes Trinkwasser und Krankheiten bis zum Tod als Folge davon, den amerikanischen Konzern interessiert das überhaupt nicht. Ein Paradebeispiel für die Ausbeutung armer Völker, die quasi keine Chance haben, sich wehren. Immerhin wird hier ein Versuch gestartet.

Interessant ist die Erzählweise aus unterschiedlichen Perspektiven. Wer gerade erzählt, wird durch die Kapitelüberschrift erläutert. So kommen die verschiedensten Sichtweisen zu Wort. Insgesamt erfährt man auch viel über das Leben in einem kleinen Dorf und die Traditionen, die dieses Leben bestimmen.

Das Cover finde ich etwas wenig aussagekräftig, auch der Titel spricht einen leider nicht so richtig an.

Insgesamt ein sehr interessanter kraftvoller Roman, wenn auch nicht gerade ein Feel-Good-Buch, sondern aufrüttelnd und bewegend, indem er über ein unbequemes, aber doch fast schon alltägliches Problem berichtet: Wer das Geld hat, hat die Macht.

Bewertung vom 12.09.2021
Sternflüstern
Carlin, Paula

Sternflüstern


gut

Melancholisch und hoffnungsvoll

Das Buch dreht sich um den Verlust den Künstlers Lunis, besser gesagt darum, wie die ihm verbundenen Personen damit fertig werden. Dass Lunis kein einfacher Mensch war, wird einem schnell klar, es dauert dann jedoch eine ganze Weile, bis man die Beziehungen der Hauptpersonen Irith, Sophie und später noch Alix zu Lunis und untereinander begreift.

Die Sprache ist sehr bildhaft und poetisch, manchmal schon fast zu sehr, so dass es einem etwas schwer fällt, die Handlung zu begreifen. Auch die Zeitsprünge in die Vergangenheit sind nicht ganz einfach und so dauert es eine ganze Weile, bis man einen Zugang zu den Personen und der Geschichte gefunden hat. Generell habe ich mich mit den Personen etwas schwer getan, was zum einen an den ausgefallenen Namen liegt, zum anderen an deren Lebensart, mit der ich nur sehr wenig anfangen konnte.

Sehr schön gestaltet finde ich das Cover, das zum einen farblich überzeugt, zum anderen durch einen Prägedruck noch dreidimensional wird.

Fazit: Unter die Haut gehende Geschichte, nicht immer ganz einfach zu lesen.

Bewertung vom 26.08.2021
Rochade
Tötschinger, Reinhard

Rochade


sehr gut

Kunstgeschichte, spannend erzählt

Der Wiener Restaurator Clemens muss nach einem Anschlag auf Jan Vermeers Gemälde „Die Malkunst“ dieses restaurieren. Da es aufgrund der hohen Herren der Politik besonders schnell gehen muss, aber nicht zu schaffen ist, beschließt er, stattdessen eine Kopie anzufertigen. Für Laien ist ja kein Unterschied zu bemerken.

Sehr unterhaltsam ist die Sprache und zieht einen schnell in den Bann. Dabei hat man es mit einem sehr sympathischen Protagonisten zu tun und man muss mitfiebern, dass er nicht entlarvt wird. Die Geschichte schreitet voran in einem Wechsel von Erzählung aus Sicht von Clemens mit Briefen und Tagebucheinträgen anderer Personen und Zeiten. Dadurch erfährt man auch viel über die Vergangenheit des Bildes.

Schön fand ich auch die zahlreichen Anekdoten, die immer mal wieder eingestreut werden und alltägliche Dinge erklären. Auch, dass das Buch in Wien spielt, wird immer wieder verdeutlicht.

Das Cover erinnert deutlich an ein Gemälde von Vermeer, dieser düstere Eindruck passt nicht so ganz zum Buch.

Fazit: Interessant geschriebenes Buch über ein nicht ganz alltägliches Thema, das Spaß macht zu lesen.

Bewertung vom 26.08.2021
Bis ans Ende aller Fragen
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


sehr gut

Humorvoll, turbulent und chaotisch

Das Leben ist meistens kein Ponyhof und so ist Maxi mit 40 nicht verheiratet und hat Kinder, sondern ist stattdessen Single und Besitzerin eines Cafes. Das ist an und für sich nicht schlecht, aber Maxi ist nicht zufrieden mit ihrem Leben und trauert entgangenen Chancen hinterher und fühlt sich einsam. Ihre Nichte hat die Idee, dass ein Witwer mit Kindern der perfekte Partner wäre (ohne nervige Ex) und schleppt sie zu einer Trauergruppe, bei der sie solche kennenlernen kann. Das kann ja nur schief gehen, denkt man sich als Leser und auch Maxi hat sofort ein schlechtes Gewissen, als sie dann wirklich Bekanntschaften schließt bzw. auffrischt.

Parallel zur Handlung erfährt man immer wieder Passagen aus ihrer Kindheit in Form von Tagebuchauszügen. Der Kreis schließt sich dann am Schluss, aber hier will ich nicht zuviel verraten.

Wie alle Bücher von Anne Hertz sehr locker und humorvoll geschrieben und perfekt geeignet für einen entspannten verregneten Nachmittag auf dem Sofa. Bei den Zufällen und Wendungen darf man nicht zu genau hinschauen, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Fazit: Nette turbulente Unterhaltung für schöne Lesenachmittage oder –abende.

Bewertung vom 26.08.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


sehr gut

Sprung ins kalte Wasser bzw. in die neuen Medien

Humorvoll wird beschrieben, wie die Lehrer im Rahmen der Pandemie doch recht unbefleckt mit den neuen Medien in Kontakt kommen, während die Schüler sich schon sehr vertraut in der medialen Welt tummeln. Keine einfach Situation und für jemanden meines Alters durchaus nachvollziehbar (Bei manchen Begriffen wusste ich selbst nicht so genau, was damit gemeint ist und musste erst mal googeln.)

Herrn Schröder kannte ich bisher noch nicht und war daher sehr gespannt auf dieses Buch. Die Charaktere sind erwartungsgemäß sehr überzogen dargestellt, aber das passt genau zu dieser Art von Buch. Es liest sich sehr flüssig, die Beschreibungen sind ungeheuer bildhaft, man fühlt sich zum Teil in seine eigene Schulzeit zurück versetzt.

Die Handlung fand ich gegen Schluss hin reichlich übertrieben, da hat das Buch etwas für mich verloren.

Das Cover mit den unterschiedlich bearbeiteten Gesichtern passt sehr gut zum Thema, auch der Titel ist gut gewählt und wird im Buch auch von Herrn Schröder wieder aufgenommen.

Fazit: Insgesamt eine lustig lockere Unterhaltung für entspannte Abende. Sehr gut geeignet für Lehrer (die sich den neuen Medien etwas sperren), aber nicht ausschließlich.

Bewertung vom 02.08.2021
Löwenherzen
Neitzel, Gesa

Löwenherzen


ausgezeichnet

Da werden Reisesehnsüchte geweckt

Spannend und informativ beschreibt Gesa Neitzel den Roadtrip mit ihrem Freund Frank durch Afrika. Kennengelernt haben die beiden sich bei einer Ausbildung zu Rangern, damit erfolgt auch der Start in ein neues Leben beginnend mit einer gemeinsamen Reise.

Sehr flüssig beschreibt Gesa die Erlebnisse und flechtet immer wieder auch Informationen über einzelne Regionen; Völkerstämme oder Tiere ein. Sie macht ebenso deutlich, dass es sich nicht um einen Spaziergang handelt, sondern durchaus überall reale Gefahren lauern, denen man sich bewusst sein muss. Durch den lebendigen Schreibstil ist man quasi mittendrin dabei und sieht die Elefanten vor seinem geistigen Auge. Am liebsten würde man sofort einen Flug buchen, aber das verhindern ja leider die derzeitigen Umstände.

Die Gestaltung des Buchs ist wirklich gelungen. Das fängt schon beim Cover an mit einer Mischung aus Haptik und schönen Fotomotiven. Im Buch setzt es sich fort durch illustrierte Kartenausschnitte der bereisten Regionen, so dass man eine ungefähre Vorstellung davon entwickeln kann, wo die beiden sich gerade befinden. Einige reale farbige Fotos hat man dann noch in der Mitte des Buchs.

Fazit:
Absolut eine Leseempfehlung für alle, die Fernweh haben, Afrika lieben und schon bereist haben oder noch bereisen wollen

Bewertung vom 31.07.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Dora und ihre Familie wurde während des 2. Weltkrieges vom Gestüt vertrieben und auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide einquartiert. Die kurzfristige Notlösung währt dann mehr als 7 Jahre, in denen Dora bei der Enge der Unterkunft und den ewigen Streitereien mit der Bäuerin quasi verkümmert, bis sie dann beschließt, einen angebotenen Studienplatz in Ostberlin anzunehmen und voranzugehen. Sie erhofft sich auch, dort etwas über ihre verschollene große Liebe Curt herauszufinden, dessen letzte Spur in Berlin versickerte. Allerdings gestaltet sich das Leben mit ihrer Ziehtochter Clara in Berlin auch nicht so einfach. Die Versorgungslage mit den alltäglichsten Dingen wird immer schwieriger, gleichzeitig nehmen Bespitzelungen und Denunziation täglich zu. Auch Dora gerät in dieses Netz und es bleibt spannend, ob sie sich und auch Curt, der seit 7 Jahren in einem Stasi-Gefängnis sitzt, daraus befreien kann.

Die Autorin schafft es mit ihrem ruhigen, aber lebendigen und bildhaften Schreibstil, die Hauptpersonen, allen voran natürlich Dora, anschaulich und sympathisch zu gestalten. Manchmal erscheint sie einem etwas naiv, aber das ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass man selbst weiß, wie die Geschichte der DDR weiter geht, während Dora das im Lauf des Buches teils schmerzhaft erfahren muss. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen, trotz der Dicke legt man es nur ungern wieder aus der Hand. Aber in einem Durchlesen ist einfach nicht möglich.

Obwohl ich Band 1 nicht gelesen habe, bin ich gut mitgekommen, da die Vorgeschichte eingehend und nachvollziehbar erläutert wird. Es stellt sich die Frage, ob das spätere Lesen von Band 1 noch Sinn macht oder eher langweilig wird, weil man ja bereits weiß, wie es endet.

Das Cover finde ich sehr schön, es drückt Sehnsucht und Melancholie aus und unterstützt die Stimmung des Buches.

Insgesamt ein sehr schön zu lesender Roman, gepaart mit Geschichtsunterricht über die Entwicklung der DDR und die teils sehr beklemmenden Lebensbedingungen dort, mit dem man es sich ganze Herbst- oder Schlechtwettertage lang auf dem Sofa bequem machen kann. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.