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Herzensangelegenheitbuch.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 775 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2022
Schüttel-Pappe: Schüttel leise, schüttel sacht, sag den Tieren Gute Nacht!
Ottenschläger, Madlen

Schüttel-Pappe: Schüttel leise, schüttel sacht, sag den Tieren Gute Nacht!


gut

Ich liebe Mitmachbücher. Sei es in die Hände klatschen, Tiere streicheln, Seiten drehen oder Bilder aufklappen. Die Verlage lassen sich immens viel einfallen und so war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Denn wer liebt es nicht, wenn es glitzert und Sterne regnet?

Das Zubettgehen ist bei jedem Kind ein Thema. Wenn es dann aber vorher bei der Gute Nacht Geschichte selber ein paar Tiere ins Bett bringen darf, fällt es vielleicht etwas leichter. So hilft man hier der kleinen Ente, dem Katzenkind, dem Äffchen, den Häschen und dem kleinen Löwen ins Reich der Träume einzutreten. Das Buch fordert den Leser und Zuhörer auf, das Buch leise und sacht zu schütteln und die Sterne regnen zu lassen. Eigentlich eine schöne Idee, jedoch hat es aus meiner Sicht einen kleinen Haken. Gute Nacht Geschichten werden meist im Bett liegend und kuschelnd erzählt. Wenn ich das Buch aufrecht halte, sind alle Sterne unten. Sie glitzern zwar schön, jedoch sind es so viele, dass man sie fast nicht "regnen" lassen kann. Zudem muss man sich eher aufrichten und das Buch auf die Schoss nehmen, um die Sterne richtig fliegen zu lassen.

Die Zeichnungen sind aber kindlich und süss und werden sicher Freude bereiten.

Bewertung vom 21.09.2022
Fuchs und Luchs - Freundschaft mit Schluckauf
Weber, Susanne

Fuchs und Luchs - Freundschaft mit Schluckauf


ausgezeichnet

Fuchs und Luchs, das passt sehr gut, wenn niemand niemandem was tut (Zitat)
Fuchs und Luchs sind sich immer spinnefeind. Doch nur weil es schon immer so war, muss es doch nicht so bleiben. Dies denken sich Fuchs und Luchs als sie sich eines Tages anfreunden. Lu, das Luchsweibchen, hat unglaublich viel Schluckauf. Da ist verstecken spielen nicht so einfach. Auch das jagen fällt ihr somit schwer. Zum Glück hat Finn, der Fuchsjunge einen Opa, welcher weiterhelfen kann.

Das Vorlesebuch ist durchgehend farbig illustriert und wartet mit farbenfrohen, kindgerechten Illustrationen auf. Der Text ist gereimt und lässt sich sehr einfach erzählen.

Die Freundschaft der zwei unterschiedlichen Kindern ist super. Sie gehen ohne Vorurteile aufeinander zu, nehmen sich wie sie sind und hinterfragen die Tatsache, dass sie eigentlich Feinde sein sollen. Sie bauen eine Brücke zwischen Eltern und Opa, so dass alle miteinander in Friede im gleichen Wald wohnen können. Sie sind mutig, den nötigen Schritt zu tun und haben Erfolg. Auf der letzten Doppelseite gibt es ein paar Tricks gegen Schluckauf, welche die Kinder ausprobieren können.

Bewertung vom 20.09.2022
Rake / Boston Belles Bd.4
Shen, L. J.

Rake / Boston Belles Bd.4


gut

Belle kennen wir schon vor den drei Vorgängern der Boston Belles. Sie ist immer stark, selbstbewusst und unabhängig. Eigentlich mochte ich sie sehr. Doch leider kommt sie mir in diesem Band manchmal gar stur und unreif rüber. Dies fand ich immens schade. Sie will unbedingt ein Kind, gefährdet dieses aber wissentlich. Aus meiner Sicht völlig unlogisch. Sie hat eine bewegte Vergangenheit und in diese kriegt man mittels Rückblicken Einblick. Devons Vergangenheit ist unglaublich hart und er löste sich von seiner Familie. Dass er sich von dieser gegen Schluss doch noch manipulieren lässt und Lous Geschichten nicht hinterfragt, liess mich die Augen rollen. Auch wenn der Plot interessant war, liessen mich manche Entscheidungen unzufrieden zurück. Schön fand ich aber, dass wir die anderen Pärchen wiedergesehen haben.

Der flüssige Schreibstil der Autorin liess mich den dicken Wälzer schnell beenden. Das Buch ist das schwächste der Serie, ergibt aber einen schönen Abschluss. Ich vergebe 3,5 von 5 Kinder.

Bewertung vom 19.09.2022
Ein Lied vom Ende der Welt
Ferencik, Erica

Ein Lied vom Ende der Welt


ausgezeichnet

Was für eine Stimmung im Buch. Die weite, weisse Welt, die Kälte und die verschiedenen Charakteren im ewigen Eis.

Valerie ist Linguistin und liebt verschiedene Sprachen über alles. Sie geht aber Projekten aus dem Weg, da sie unter Ängsten leidet. Ihr Bruder verstarb unter mysteriösen Umständen in der Arktis vor ein paar Monaten. Als sie eine Mail von Wyatt erhält, der sie um Hilfe bittet, überlegt sie nicht lange. Wyatt war der Mentor ihres Bruders und immer noch auf der Forschungsstation tätig. Wyatt hat ein Mädchen gefunden, welches eine unbekannte Sprache spricht. Valerie reist ins ewige Eis und taucht ein in ein Abenteuer, an welchem sie wachsen und stärker aus der Sache rausgehen wird.

Valerie ist eine etwas kaputte Protagonistin, welche das Herz aber am rechten Fleck hat. Ihre Geduld mit Naaja und ihren Beschützerinstinkt fand ich bewundernswert. Sie schafft Vertrauen und beginnt mit der Zeit, Situationen in der Station zu hinterfragen. Gegenüber Wyatt entwickelte ich im Laufe des Buches eine grosse Abneigung. Er ist selbstverliebt, direkt und manchmal auch nicht mehr zurechnungsfähig. Er geht wortwörtlich über Leichen für seine Forschung. Das Paar Raj und Nora fand ich unglaublich interessant. Auch Jeanne fand ich einen komplexen Charakter und bei ihr war ich zwiegespalten. In manchen Situationen hatte ich Mitleid mit ihr, manchmal fand ich sie hörig gegenüber Wyatt. Mein Lieblingscharakter war aber klar Naaja. Die Autorin hat alle Charakteren sehr vielschichtig beschrieben und auch die Nebencharakteren kommen gut zu Wort.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bildreich. Man spürt die Kälte und sieht die Eislandschaft förmlich vor sich. Das Buch ist unterschwellig spannend. Auch wenn es ein paar Längen hatte, wollte ich unbedingt wissen, was hinter der ganzen Geschichte steckt. Ich konnte kaum aufhören mit lesen. Ich konnte nicht in alle Entscheidungen gutheissen, konnte sie aber verstehen. Der Roman ist ab und an beklemmend und doch geht er ans Herz. Die Auflösung ist für mich etwas weit hergeholt, jedoch passt er zum Buch und der Geschichte. Diese war anders als gedacht und konnte mich überraschen.

Bewertung vom 16.09.2022
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


sehr gut

Das Buch ist gut. Ende der Fahnenstange. Wenn man sich überlegt, dass man plötzlich nur noch dreieinhalb Stunden Zeit hat um eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen, welche einschneidende Folgen für das Leben hat, dann kommt man unwillkürlich ins Zweifeln und hat Stress. Oder man muss gar nicht überlegen und sieht die Zukunft sonnenklar vor sich.
Beide Arten werden im Buch beschrieben. Da gibt es einen cholerischen Musiker, welcher nie Zweifel hegt für welche Richtung er sich entscheidet, andere hadern mit dem Schicksal und treffen ihre Entscheidung erst in buchstäblich letzter Sekunde.

Um nicht der Geschichte vorzugreifen, verzichte ich auf nähere Beschreibung des Inhalts. Dem Autor ist es aber gelungen, die Spannung stetig aufzubauen. Das verwobene rund um den Interregionenzug D-151 ist sehr gelungen. Zugreisen in den sechziger Jahren war anders als heute. Nicht alle Passagiere haben ihre Smartphones, Tablets, Notebooks oder Bücher vor der Nase. Niemand kapselt sich mit einem geräuschunterdrückenden Kopfhörer ab. So begegnen sich die Protagonisten unweigerlich. Mir hat der Hinweis gefehlt, ob sich der Zug enorm entleert bis zur Grenze oder ob doch die Mehrheit zurück in ihre Heimat fährt und sich einmauern lässt.

Der geschichtliche Bezug ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Zum Beispiel war mir nicht bewusst, dass der Osten Deutschlands bezüglich Frauenrechte oder Stellung der Frau viel weiter war als der Westen. Im Westen gehört zu dieser Zeit die Frau an den Herd, im Osten gibt es Ökonominnen, Lokführerinnen, ja Frauen die eigenständig sind. Der Westen gilt als unsicher und rückständig. Einzig die "Freiheit" lockt und zieht an.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und obwohl man sie zum Teil nicht näher kennenlernt, hat man sofort ein Bild vor Augen.

Bewertung vom 15.09.2022
Adam und seine Tuba
Gombac, Ziga X

Adam und seine Tuba


ausgezeichnet

Zirkus ist ein Thema, welches Kinder wie auch Erwachsene fasziniert. Die ganze Show lässt Augen strahlen und staunen. Genau dies passiert den Zuschauern der Familie Purzlovski. Es wird Feuer gespuckt, Schwerter gegessen, balanciert und viele Talente vorgetragen. Doch Adam, das Nesthäkchen der Familie findet keinen Gefallen an der Artistik. Welches Talent er wohl entdeckt?

Dieses Bilderbuch ist wunderbar. Die Zeichnungen sind fein und in sepia gehalten. Es entsteht eine magische Stimmung. Die Familie ist eine Einheit. Doch trotz dem ewigen Zusammensein, muss man bewusst auf alle Bedürfnisse jedes einzelnen achten. Auch müssen die Wünsche akzeptiert und Talente gefördert werden. Adam steht nämlich nicht gerne im Mittelpunkt und ihm sagt auch die ganze Artistik nicht zu. Sein Herz gehört der Musik - doch bis er zu diesem Talent stehen kann, benötigt es Mut.

Jedes Kind ist anders und darf auf seinem Weg begleitet werden. Selbstbewusstsein stärken, Träume kreieren und mutig in die Welt gehen - ein tolles Buch über Stärke und Familienzusammenhalt.

Bewertung vom 14.09.2022
Im Bett mit einem Psychopathen
Woods, Carolyn

Im Bett mit einem Psychopathen


sehr gut

Wie kann man nur so blauäugig sein? Ein Gedanke der mich mehrmals beim Lesen heimgesucht hat. Der Punkt ist aber, Carolyn wurde von Mark dermassen gut eingelullt und manipuliert, dass sie sprichwörtlich blind vor Liebe war. Was mich bis am Schluss interessiert hat, war die Frage, wie Mark Carolyn ausgesucht hat. Zufallstreffer oder mit Vorarbeit verbunden? Darauf gibt es leider keine Antwort.

Eine krasse Geschichte welche Carolyn in ihrem zweiten Lebensabschnitt erlebt, dass muss man wirklich zugeben. Es ist wichtig und sehr mutig, dass betroffene Personen mit solchen Erlebnissen an die Öffentlichkeit gehen. Auf der einen Seite ist es ein weiterer "Walk of Shame" auf der anderen Seite dient es der Verarbeitung und Prävention. Es lohnt sich auf alle Fälle das Bauchgefühl und Ratschläge der engsten Freunde und Familienmitglieder ernst zu nehmen und nicht nur zu verdrängen oder schön zu reden.
Die Story an sich liest sich wie ein spannender Krimi. Wobei es für meinen Geschmack etwas lange dauerte, bis Carolyn im Buch auf den Punkt kommt, welchem alle entgegen fiebern. Wie legt sie Mark Conway, respektive Acklom das Handwerk. Und da macht die Polizei keine gute Figur. Wie es am Schluss ausgeht, soll man unbedingt nachlesen. Es regt zum Nachdenken über das Justizsystem an.

Ich hoffe, dass Carolyn Woods nun ihren Frieden gefunden hat und alles schubladisieren und einordnen konnte.

Bewertung vom 12.09.2022
Perfect Chemistry
Keeland, Vi

Perfect Chemistry


ausgezeichnet

Der Klappentext macht neugierig und die Bücher von Vi Keeland sind immer etwas fürs Herz. So fand ich Stella unglaublich herzlich, witzig und nicht auf den Mund gefallen. Als sie und Hudson sich an der Hochzeit seiner Schwester kennenlernen, sprühen schon die Funken. Doch Stella muss flüchten und macht dies charmant und mit ein paar Flaschen Champagner unter dem Arm. Sie und Fisher, ihr Nachbar und bester Freund sind sehr unterhaltsam. Ihr ungewöhnliches Hobby, nämlich alte Tagebücher auf Flohmärkte kaufen, bringt Geheimnisse ans Licht. Dies war etwas vorhersehbar, jedoch trotzdem unterhaltsam.

Hudson ist humorvoll, ein Workaholic und ein Herzensmensch. Auch wenn er einen auf harte Schale macht, ist sein Kern unglaublich weich. Er hat eine wundervolle Tochter namens Charlie, welche überaus süss ist. Von ihr hätte ich gerne mehr gelesen. Seine Schwester Olivia war mir von Anfang an sympathisch. Die Frau spritzt vor Energie und ist voller Tatendrang. Sie gefiel mir sehr.

Da Stella Parfüme entwirft und eine sehr feine Nase hat, nimmt uns Vi Keeland mit auf eine regelrechte Duftreise. Während Stella alles beschnuppert, werden verschiedenste Gerüche beschrieben, was sehr toll gemacht ist. Charlies Nase und ihre Gedankengänge dazu sind sehr kreativ und erheiternd. Ansonsten ist die Schreibweise angenehm und leicht und man fliegt regelrecht durch die Seiten.

Ich hatte Spass beim Lesen und war wunderbar unterhalten.

Bewertung vom 10.09.2022
Hauptsache lecker!
Henssler, Steffen

Hauptsache lecker!


ausgezeichnet

Steffen Henssler kenne ich vor allem aus seinen Fernsehshows und war neugierig auf sein Kochbuch. Und hier ist der Titel wirklich Programm. Das Kochbuch ist vielseitig und alltagstauglich, was mir immer sehr wichtig ist.

Als erstes mochte ich sehr, dass der Anhang mit den Tipps und Tricks, was immer im Haus sein soll etc. erst hinten im Buch erschien. Schliesslich bin ich neugierig auf die Rezepte und überspringe meist diese ganzen Infos erstmals. Hier stehen die Rezepte im Vordergrund. Sie werden von ansprechenden Fotos begleitet, welche dem Leser direkt das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die Rezepte sind vielseitig und für jeden Geschmack ist etwas mit dabei. Es gibt einfachere und auch aufwändigere Rezepte. Die asiatische Brotzeit mit der Sushi Schule fand ich toll. Es gibt generell ziemlich viel Fisch in diesem Buch, was ich aber super finde. Auch süsse Sachen dürfen nicht fehlen, jedoch sind es nur ein paar Rezepte.

Steffen Henssler lüftet in diesem Buch nicht nur diverse Rezepte, sondern gibt auf viel über sein Privatleben preis. Sein Arbeitsalltag ist interessant und es machte Spass, etwas mehr über ihn zu erfahren.

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Bewertung vom 10.09.2022
Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause
Garrit, Arne

Der Gastgeber. Fühl dich wie zu Hause


gut

Hat mir das Buch nun gefallen oder nicht. Schwer zu sagen, so überzeugend war es schlussendlich eben doch nicht. Ich kam einfach nicht mit Kommissarin Bönisch klar. Ehrlich gesagt, war sie praktisch das ganze Buch eine sich bemitleidende Lusche, welche dann am Schluss über sich hinaus wächst und fast zu Höchstform aufläuft. Dieser Hollywoodeffekt passt so gar nicht zu dieser Geschichte.

Nika, die Airbnb-Nomadin wurde sehr gut gezeichnet. Ihr wird genug Platz gegeben im Buch und man lernt sie und ihren Hintergrund ausführlich kennen. Dies aber nicht auf eine langweilige Art, sondern schön häppchenweise. Das Bild ist am Schluss komplett und ich fieberte wirklich mit Nika mit.

Die dritte Hauptperson im Buch hat es in sich. Sie lebt hinter Monitoren, beobachtet und peinigt sich selber. Wer es ist kann ich nicht verraten, da ich sonst zu viel der Geschichte preis geben würde.

Fakt ist, dass ein gewisser Sog dem Buch nicht von der Hand zu reden ist. Wenn jedoch ein Kapitel mit Kommissarin Bönisch und ihren Problemen kam, dann musste ich mich jedes Mal überwinden weiter zu lesen. Ich fand sie enorm fad. Sie setzt sich nicht gegen ihre Kollegen durch und verfällt in Selbstmitleid und Selbstzweifel. Ich dachte mir auf alle Fälle: Ist ja logisch, dass sie sich nur mit dem Auffinden von gestohlenen Fahrrädern beschäftigen darf und nie richtig ermitteln gelassen wird.