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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2024
Blutiger Fehler
Prescher, Sören

Blutiger Fehler


gut

Komplexer Fall, der Vorkenntisse erfordert

Dies ist bereits der achte Fall des Trios mit vier Pfoten, welches aus den Kommissaren Mark und Dominik sowie dem Hovawart Felix besteht. Für mich war es die erste Begegnung mit ihnen und ich hatte einige Schwierigkeiten, da ein vorheriger Band eine bedeutende Rolle spielte.

Neben den fehlenden Vorkenntnissen störten auch die für mein Empfinden übermäßig ausführlichen Beschreibungen der Verkehrsrouten meinen Lesefluss. Der Krimi startet mit Routinebefragungen und Recherchen eher gemächlich, nimmt dann aber zusehends an Fahrt und Spannung zu.

Mir gefiel das Zusammenspiel zwischen Mark, Dominik und Felix. An vielen Stellen konnte man merken, dass das Trio bereits gut aufeinander eingespielt war.

Leider war dieser Krimi nicht mein Fall, was vielleicht auch an meinen fehlenden Vorkenntnissen lag. Für Leser, die diese Reihe schon seit längerem verfolgen, sieht es wahrscheinlich anders aus.

Bewertung vom 08.05.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Klasse gemacht

Für mich war „Krähentage“ das erste Buch von Benjamin Cors und ich war auch aufgrund der Vorschusslorbeeren, die dieses Buch erhalten hat schon sehr gespannt. Heute kann ich sagen, dass das Buch sich die Lorbeeren auch verdient hat.

Jakob Krogh und Mila Weiss sollen die neue Sondereinheit für komplexe Serienstraftaten leiten. Ihnen zur Seite stehen einige Spezialisten. Bevor die Räume eingerichtet sind und die Mitglieder der Gruppe 4 sich richtig kennenlernen können, bekommen sie schon den ersten Fall zugeteilt. Und dieser hat es selbst für so erfahrene Ermittler in sich.

Die Mitglieder der Sondereinheit sind alle ziemlich speziell und manch einer verbirgt auch ein Geheimnis, aber sie sind durchweg gut und authentisch ausgearbeitet. Das gilt auch für den Täter, den wir bereits von Beginn an kennen.

Der Schreibstil von Benjamin Cors ist fesselnd und sehr atmosphärisch. Den Spannungsbogen hat er sehr früh aufgebaut und er lässt im weiteren Verlauf kaum nach. Wir schauen tief in die menschlichen Abgründe und fragen uns ein ums andere Mal, wie und warum ein Mensch so handeln kann. Hinzu kommt noch die Frage nach der Bedeutung der allgegenwärtig zu sein scheinenden Krähen.

Der Autor hat mit „Krähentage“ einen spannenden und atmosphärischen Thriller mit einigen Wendungen geschrieben, der mich super unterhalten hat.

Bewertung vom 05.05.2024
Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
Janz, Tanja

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording


gut

Der letzte Abgang

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich mag die Geschichten und das Setting der Bücher von Tanja Janz. Allerdings las ich bisher keinen ihrer Küstenkrimis, die ebenfalls in St. Peter-Ording spielen. Dies ist bereits der dritte Band aus der Reihe, aber ich hatte keinerlei Verständnisprobleme. Einige Anspielungen auf Geschehnisse in der Vergangenheit blieben für mich daher etwas diffus.

In SPO ist im Sommer immer viel los, aber nun wird dort eine Sendung für eine beliebte Krimiserie gedreht. Das ruft natürlich viel Publikum und auch Autogrammjäger auf den Plan, aber nicht nur die! Als der Hauptdarsteller ermordet wird, nehmen die ansässigen Kommissare Fred und Ernie die Ermittlungen auf. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie von Freds Vater, seines Zeichens Hauptkommissar a. D. aus Gelsenkirchen und Ernies Schwester Ilva. Diese Hilfe war auch nötig, denn mir kamen die zuständigen Polizisten etwas hilflos bei ihren Ermittlungen vor.

Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und die Mischung aus Ermittlungen und persönlichen Belangen hält sich in etwa die Waage. Der Spannungsbogen ist flach. M. E. lebt der Krimi durch die anschaulichen Beschreibungen des Küstenortes und dem Flair, das Tanja Janz hervorragend auf ihre Leser zu transportieren weiß.

Ein netter und unterhaltsamer Krimi, vorzugsweise für einen Tag im Strandkorb.

Bewertung vom 04.05.2024
Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1
Lombardi, Emilia

Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1


ausgezeichnet

Der Beginn eines fulminanten Siegeszuges

Titel und Cover lassen schon ein wenig auf den Inhalt schließen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich dem Start einer heute weltbekannten Kreation beiwohnen darf. Es ist zwar nicht genau die Geschichte, aber stark daran angelehnt.

Alles beginnt 1946 als die 16-jährige Francesca den elterlichen Weinbauernhof im Piemont verlassen muss, um in Alba bei der Familie Milani als Hausmädchen zu arbeiten. Die Familie betreibt dort das berühmte Café Alba. Aufgrund eines Schicksalsschlags wird Francescas Hilfe bald nicht nur im Haushalt, sondern auch in der Backstube benötigt.

Ich will hier nicht zu viel verraten, aber Francescas Fleiß und Ideenreichtum spielt eine große Rolle. Sie entwickelt sich zu einer sehr starken Persönlichkeit, die niemals aufgibt. Ihr Leben besteht neben viel Arbeit aus Höhen und Tiefen.

Emilia Lombardi hat ihre Charaktere sehr gut und realistisch gezeichnet. Es hat nicht lange gedauert und ich fühlte mich wie ein Familienmitglied der Milanis. Ich habe mit ihnen die ganze Bandbreite der Gefühle miterlebt: Glück, Trauer, Entsetzen, Freude, Zorn, Ohnmacht und besonders Liebe.

Eine tolle Erzählweise, die die Seiten bei mir nur so dahinfliegen ließ. Aufgrund der bildhaften Beschreibungen entstand vor meinem inneren Auge die traumhafte Landschaft des Piemonts und der Stadt Alba, ich sah den Wochenmarkt mit all seinem frischen Obst und Gemüse. Man merkt beim Lesen welch intensive Recherche die Autorin betrieben hat.

Ein bewegender Roman, bei dem ich ständig Hunger auf die süßen Köstlichkeiten hatte. Allein vom Lesen habe ich bestimmt schon zugenommen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil von Francescas Geschichte.

Bewertung vom 01.05.2024
Bildspringer (Band 2)
Wolff, Christina

Bildspringer (Band 2)


sehr gut

Kunst - alles andere als langweilig

Ich kannte Band eins dieser Reihe vorher nicht und obwohl ich der Handlung gut folgen konnte, halte ich es für sinnvoll, den Vorgänger gelesen zu haben, damit man alle Zusammenhänge versteht.

Die Bildspringer Vincent, Holly und Sam könne in ein Gemälde hineinspringen und sich von dort in andere Gemälde desselben Künstlers begeben – egal wo das Bild sich befindet. Eigentlich wollen die drei Jugendlichen nach verschollenen Bildern suchen, bekommen es aber plötzlich mit dunklen Mächten zu tun. Ein spannendes, rasantes und nicht ungefährliches Abenteuer beginnt.

Eigentlich sind Vincent, Holly und Sam ganz normale Kinder. Sie müssen zur Schule und haben Hobbys. Wenn da nicht ihre zusätzliche Gabe als Bildspringer wäre. Mir waren die drei auf Anhieb sympathisch. Eine Bereicherung für die Geschichte finde ich Vincents indische Großmutter, die nicht nur für einige Schmunzler meinerseits verantwortlich war, sondern durch die ich auch etwas über die indische Kultur erfahren habe.

Mir gefallen an dieser Reihe die Informationen, die man über bedeutende Kunstwerke und ihre Künstler erhält. Im Anhang werden die erwähnten Bilder samt Maler und ihrem Aufenthaltsort zusätzlich aufgelistet.

Ein fantasievolles Abenteuerbuch, bei dem insbesondere Wissen über bedeutende Maler und ihre Bilder vermittelt wird. Ich möchte diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.

Bewertung vom 29.04.2024
Dich schaff ich auch noch
Schwarzhuber, Angelika

Dich schaff ich auch noch


ausgezeichnet

Neubeginn mit Hindernissen

Für Tilda bricht eine Welt zusammen als sie ihren Mann in flagranti ertappt. Sie verliert nicht nur ihren Ehemann, sondern gleichzeitig auch Wohnung und Job. Die Arbeitssuche gestaltet sich nicht so einfach, daher greift sie bei einem etwas ungewöhnlichen Angebot zu, nicht ahnend wie sehr das ihr Leben verändern wird.

Ich liebe die Romane von Angelika Schwarzhuber. Ihre Themen sind genauso aus dem Leben gegriffen wie ihre Protagonisten. Auch bei diesem Roman könnte es sich um eine wahre Geschichte handeln. Tilda war mir von Beginn an sehr sympathisch, auch wenn ich sie für etwas blauäugig in Bezug auf ihren Gatten gehalten habe. Super gefällt mir ihre Entwicklung im weiteren Verlauf. Sie lernt, sich zu behaupten und gewinnt an Selbstbewusstsein. Betty mochte ich trotz ihres anfänglichen Verhaltens ebenfalls. Auch sie zieht einen Gewinn aus der Begegnung mit Tilda.

Mir gefällt der lockere Schreibstil der Autorin sehr. Sie verpackt relevante Themen mit einem Augenzwinkern in ihre Geschichten. Der Spannungsbogen wird zwar nicht konstant hoch gehalten, aber auch wenn er abflacht, wird es nie langweilig.

Wie auch bei vorherigen Romanen von Angelika Schwarzhuber fühlte ich mich bestens unterhalten.

Bewertung vom 26.04.2024
Heiner ist tot
Jakobi, Jette

Heiner ist tot


sehr gut

Unterstützung für Borowski

Bei einem Spaziergang am Strand findet Karin den Postboten Heiner tot im Strandkorb. Sofort informiert sie Elsbeth und Ursel, die anderen beiden rüstigen Rentnerinnen ihrer WG. Als absolute Tatort-Fans, die keine Folge der sonntäglichen Sendung verpassen, beginnen sie mit eigenen Ermittlungen.

Ich habe die drei sympathischen und lebensfrohen Damen sofort in mein Herz geschlossen. Eine schöne Vorstellung, seinen Lebensabend in der Gesellschaft von Freundinnen in einer gemeinsamen WG zu verbringen. Mit ihrem Umgang untereinander erinnern sie mich stark an die TV-Sendung „Golden Girls“. Irgendwie haben die Damen es geschafft, dass für mich der Fall in den Hintergrund getreten ist.

Jette Jakobi schreibt in einer lockeren und spritzigen Art mit viel Humor. Der Schönberger Strand und die Umgebung riefen zudem Erinnerungen an mehrere Urlaube in mir wach. Bei diesem ersten Fall des Ostsee-Mordclubs fühlte ich mich bestens unterhalten und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Ermittlungen.

Bewertung vom 23.04.2024
Die kleine Gärtnerei in den Highlands
Lucas, Rachael

Die kleine Gärtnerei in den Highlands


gut

Netter Wohlfühlroman

Ich kannte den vorherigen Band nicht, hatte aber keinerlei Verständnisprobleme. Meines Erachtens hat Rachael Lucas alles Wichtige mit eingeflochten.

Beth Fraser ist alleinerziehende Mutter von Zwillingen. Sie hat sich auf dem Land von Gut Applemore ihren Traum von einer eigenen Gärtnerei erfüllt. Noch ist ihre Firma nicht fest etabliert und sie arbeitet hart für ihren Erfolg.

Von dem neuen Outdoor-Camp auf dem Nachbargrundstück ist sie nicht gerade begeistert und es scheint, als wenn sie recht behalten sollte. Die erste Begegnung mit dem Leiter Jack Mac-Donald steht unter einem schlechten Stern.

Ein flotter Schreibstil, idyllische Landschaft, sympathische Charaktere und ein vorhersehbares Ende trotz einiger Komplikationen machen dieses Buch zu einem Wohlfühlroman. Für mich eine nette Unterhaltung, aber auch nicht mehr.

Bewertung vom 23.04.2024
Die 5 Doppelpunkte und der Wanderzirkus
Braig, Maria

Die 5 Doppelpunkte und der Wanderzirkus


ausgezeichnet

Kinderkrimi mit wichtigen Botschaften

Ich kannte den ersten Band noch nicht und fand es daher super, dass die 5 Doppelpunkte zu Beginn kurz vorgestellt werden. Da sind die Zwillinge Lena und Luke, die nach der Trennung ihrer Eltern nun mit ihren zwei Papas zusammenleben. Ferrari konnte von Geburt an ihre Beine nicht bewegen und sitzt deshalb im Rollstuhl. Dann haben wir noch Abdo, der aus dem Sudan stammt und wenn er aufgeregt ist gerne schwäbelt. Komplettiert wird die Gruppe von Slash, die auf die Frage ob sie ein Junge oder ein Mädchen sei mit „Ja, genau“ antwortet.

Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn langsam, wird dann aber richtig spannend. Mit einem aus dem Zirkus verschwundenen Pony haben die Doppelpunkte ihren zweiten Fall. Nachdem sie diesen natürlich mit Bravour gelöst haben, ergibt sich noch eine zweite sehr verzwickte Aufgabe für die Kinder. Mit Einfallsreichtum, Teamgeist und Durchhaltevermögen kann aber auch diese bewältigt werden.

In der Geschichte ist so viel enthalten, was ich als wichtig erachte. Besonders hat mir die Zusammensetzung der Gruppe mit einem Mädchen im Rollstuhl und einem Flüchtlingskind aus dem Sudan gefallen. Der Umgang untereinander und durch andere ist so normal wie es eigentlich standardmäßig sein sollte. Auch die unterschiedlichen Familienkonstellationen kommen zur Sprache. Weitere wichtige Themen, die Maria Braig in ihrem Buch hat einfließen lassen sind: Mut, Tierschutz und natürlich Freundschaft.

Das Buch bietet so viele Denkanstöße und Themen, die man mit Kindern ansprechen und näher erläutern kann und deswegen gibt es von mir keine 5 Doppelpunkte, sondern 5 Sterne.

Bewertung vom 21.04.2024
Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1
Bohlmann, Sabine

Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1


ausgezeichnet

Amüsantes Buch über das Anderssein

Ottilie freut sich über die neuen Nachbarn, die im wahrsten Sinne des Wortes bei Nacht und Nebel schräg gegenüber einziehen. Allerdings sind alle Mitglieder ziemlich seltsam, angefangen beim Opa, über die Eltern und die drei Kinder bis hin zum Hund. Das betrifft nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Verhalten und ganz besonders ihre Essgewohnheiten.

Diese Andersartigkeit mach Ottilie zuerst Angst, aber nach und nach merkt sie, dass diese Familie zwar anders, aber keinesfalls furchteinflößend ist. Andersartigkeit kann sogar bereichernd sein.

Sabine Bohlmann hat sich sehr besondere Protagonisten für diese Geschichte ausgewählt. Eine Ahnung davon vermittelt schon das Cover, welches einen Teil der Familie abbildet. Auf den Einband-Innenseiten sind Porträts von allen Protagonisten zu finden. Hierfür und für die vielen schwarz-weiß Illustrationen im Inneren ist David Steudtner verantwortlich.

Ein unterhaltsames und witziges Buch über Andersartigkeit, Freundschaft und Zusammenhalt