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Raumzeitreisender
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Ahaus
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Buchwurm, der sich durch den multidimensionalen Wissenschafts- und Literaturkosmos frisst

Bewertungen

Insgesamt 750 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2023
555 tolle Knobeleien
Stiefenhofer, Martin

555 tolle Knobeleien


gut

Das Buch enthält 555 Zahlenrätsel, Knobeleien, Scherz- und Fangfragen, Quizfragen, Teekessel (Begriffe mit doppelter Bedeutung), Wissensfragen, Kombinationsaufgaben, Logikrätsel, Wort- und Sprachspielereien und Rätselgeschichten, jeweils nach Themen sortiert.

Die Aufgaben haben einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad und sind zeitlos. Wer häufiger mit Rätseln zu tun hat, wird manche Frage kennen. Die Lösungen sind jedem Kapitel angefügt. Manche Fragen sind nicht scharf genug formuliert und daher nicht eindeutig.

Die Leser können an beliebiger Stelle einsteigen. Am Ende des Buches befindet sich eine Gliederung nach anderen Kriterien als zu Beginn, z.B. nach Altersstufen oder nach Einzel- oder Gruppenaufgaben In der Summe handelt es sich um ein Werk, an dem Rätselfreunde gefallen finden werden.

Bewertung vom 26.01.2023
Der Geschichtenbäcker
Henn, Carsten Sebastian

Der Geschichtenbäcker


schlecht

Tänzerin Sofie, am Ende ihrer Karriere, befindet sich in einer Phase der Selbstfindung. Ihr Verhältnis zu Florian, der viel in ihre Beziehung investiert, geht in die Brüche. Sofie erweist sich als extrem unsensibler, empathiefreier und unsympathischer Mensch.

Sie sucht ihr Glück in der Bäckerei von Giacomo, der nicht nur Brote backt, sondern die Backkunst regelrecht zelebriert. Ist es die Liebe zur Backkunst oder die Liebe zu Giacomo, die sie beflügelt?

Auch Giacomo hat seine Geheimnisse, ebenso wie seine unfreundliche Verkäuferin Elsa und dann gibt es noch das spleenige fünfjährige Mädchen Anouk, die Tochter von Sofies Schwester Franziska.

Alles in allem wirkt die Geschichte arg konstruiert, mit seltsamen Protagonisten besetzt und wenig einfühlsam und warmherzig. Daran ändern auch eingestreute Weisheiten nichts. Es ist kein Buch, welches in die Bestsellerliste gehört.

Bewertung vom 19.01.2023
Gliss. Tödliche Weite
Eschbach, Andreas

Gliss. Tödliche Weite


sehr gut

Ein Teil der Menschheit ist mit einem Raumschiff ausgewandert und lebt seit mehreren Generationen auf einem fernen Planeten. Ihre neue Heimat ist Hope, so nennen sie ihre Region und auch ihren Planeten, da sie glauben, die einzigen Menschen auf diesem Planeten zu sein. Sie nutzen Techniken, die sie von der Erde kennen und Maschinen, die sie einst mitgebracht haben.

Die Siedlungen sind umgeben von Gliss, einem milchig weißem Material, welches sich über den gesamten Planeten erstreckt und seltsame Eigenschaften hat. Es bildet eine den Meeren ähnliche Niveaufläche und hat keinen Reibungswiderstand. Objekte, die auf dem Gliss in Bewegung gesetzt werden, bewegen sich reibungsfrei weiter, bis sie auf ein Hindernis stoßen.

Die Jugendlichen Ajit Chaudari, Phil Taylor und Majala Winter lieben das Risiko. Sie sind neugierig und abenteuerlustig. Eines Tages entdeckt Ajit einen Toten, der über das Gliss an Land angetrieben wird. Der Fall wirft Fragen auf und hat ungeahnte Konsequenzen. Aus jeweils unterschiedlichen Gründen wollen die drei Jugendlichen Hope verlassen und mit einem selbst gebauten Gleiter ihre Welt erkunden.

Auf ihrer Reise machen sie erstaunliche Entdeckungen. Andreas Eschbach versteht es, verschiedene Perspektiven und politische Systeme gegenüberzustellen, die das Weltbild der drei Jugendlichen ins Wanken bringen. Deutlich wird auch, dass man Alternativen erst kennen muss, bevor man die eigene Situation ernsthaft infrage stellen kann.

Eschbach erweist sich mal wieder als kreativer Autor, der es schafft, verschiedene Weltbilder und aktuelle politische Ereignisse in eine spannende Fantasiegeschichte einzubetten. Er verknüpft Abenteuer, Gesellschaftskritik und Fantasie in einem lesenswerten Roman. Es ist erstaunlich, welche Bandbreite Eschbach in seinen Romanen abdecken kann.

Bewertung vom 14.01.2023
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


schlecht

Das Buch handelt von der Rolle der Frau in den 1950er und 1960er Jahren, genauer gesagt, wie die Autorin die Frauen (und letztlich auch die Männer) in dieser Zeit sieht. Zeichnet sie ein realistisches Bild?

Eine Chemikerin, die Karriere in der Wissenschaft machen will, wird Mobbingopfer, sozial ausgegrenzt, vergewaltigt (ohne rechtliche Konsequenzen!), verleumdet und ohne rechtliche Konsequenzen ihrer wissenschaftlichen Arbeiten beraubt und entlassen.

Und nicht nur Protagonistin Elisabeth Zott ist Opfer, sondern nahezu alle Frauen in ihrem Umfeld. Da stellt sich nicht nur die Frage, welches Frauenbild hier gezeichnet wird, sondern auch wie die Männerwelt hier dargestellt wird.

Die klischeehaften Darstellungen werden noch getoppt von einem sprachbegabten Hund und einem hochintelligenten Kind, welches maßgeblich Einfluss nimmt auf das Geschehen.

Die Protagonisten Elisabeth Zott und Calvin Evans, letzterer mit seinen jugendlichen 28 Jahren bereits mehrfach für den Nobelpreis nominiert, wirken unsympathisch und unglaubwürdig.

Ein Frau im Herren-Achter, eine Chemikerin, die ihr eigenes Ding in einer Kochsendung macht und und und. Hier jagt ein Klischee das nächste. Und natürlich gibt es die gute Fee, die für gerechte Strafen für die Bösen sorgt. Das ist Stoff für Seifenopern.

Die Handlungen wirken plump und naiv. Es ist ein Werk für einen Groschenroman. Rätselhaft ist für mich, wie dieses kitschige, humorlose Werk in die Bestsellerlisten gelangen konnte.

Bewertung vom 07.01.2023
52 kleine & große Eskapaden in Deutschland Mit Genuss
Jeske, Cornelia;Pollex, Sylvia;Sohr, Stefanie

52 kleine & große Eskapaden in Deutschland Mit Genuss


sehr gut

Es handelt sich um einen Reiseführer für den Südwesten Dänemarks. In drei Abschnitten werden „Abstecher“ für Kurzbesichtigungen, „Ausflüge“ für Tagesreisen und „Miniurlaube“ für mehrtägige Aufenthalte beschrieben.

Eine graphische Übersicht über die durchnummerierten Ausflugsziele befindet sich auf den letzten Seiten des Buches. Die reichlich bebilderten und damit ansprechenden Beschreibungen erfolgen jeweils auf wenigen Seiten des Buches.

In die Kapitel ist jeweils ein kleiner Abschnitt eingefügt, in dem zur Orientierung die Anreise erläutert ist sowie die notwendige Ausrüstung, die Länge der Strecke bzw. Dauer der Besichtigung und die beste Reisezeit angegeben sind.

Nicht enthalten sind allgemeine Informationen über das Land, über Essgewohnheiten, Unterkünfte, Zahlungsmittel, Einkaufsmöglichkeiten etc. Der Fokus liegt auf den beschriebenen Besichtigungstouren.

Bewertung vom 06.01.2023
Die Philosophie des modernen Songs
Dylan, Bob

Die Philosophie des modernen Songs


sehr gut

In diesem Buch beschreibt Bob Dylan in nicht chronologischer Reihenfolge die Geschichte und Bedeutung von sechsundsechzig Songs der hauptsächlich US-amerikanischen Pop-Musik-Geschichte. Die Bandbreite reicht von „Keep my Skillet good and greasy“ von Uncle Dave Macon aus dem Jahr 1924 bis zu „Nelly was a Lady“ von Alvin Youngblood Hart aus dem Jahr 2004. Das Buch ist eine Fundgrube für eine musikalische Entdeckungsreise.

Dylan beleuchtet die Zweideutigkeit von Little Richards „Tutti Frutti“ (41), begeistert mit seinen Ausführungen zu den energiegeladenen Osborne Brothers, deren Sänger selbst Roy Orbison in den Schatten stellt (153), schwärmt von „Ball of Confusion“ von den Temptations „In diesem Song ist alles am entgleisen“ und stellt Songs von Johnny Cash vor, die weniger bekannt sind (229, 297).

Dylan stellt Vergleiche an und gibt detaillierte Informationen zum Interpreten, zur historischen Einordnung und zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Seine Erläuterungen sind inspirierend und verleiten den Leser dazu, sich einige der weniger bekannten Songs aufgrund der Beschreibungen anzuhören. Deutlich wird, dass Dylan nicht auf ein Genre festgelegt ist, sondern eine große musikalische Bandbreite abdeckt.

Bewertung vom 05.01.2023
Was Sie dachten, NIEMALS über DÄNEMARK wissen zu wollen
Kristina vom Dorf

Was Sie dachten, NIEMALS über DÄNEMARK wissen zu wollen


sehr gut

Es handelt sich um ein Buch voller Überraschungen. Es gliedert sich in 55 unterhaltsame kleine Kapitel. Obwohl ich schon mehrmals in Dänemark war, habe ich hier viel Neues über das Land erfahren. Die gebürtige Deutsche Kristina vom Dorf lebt seit einiger Zeit im Land der Wikinger und hat deren Kultur kennengelernt.

Die Dänen haben aus gutem Grund ein anderes Verhältnis zum Auto als die Deutschen. Es ist schwierig, sich mit Dänen zu unterhalten, selbst wenn man die Schriftsprache gelernt hat. In Dänemark lebt man bargeldlos, zudem sind die Dänen familienfreundliche Menschen, Familie ist wichtiger als der Beruf.

Auffallend ist, die Autorin polarisiert stark und provoziert, wenn sie z.B. schreibt: „Dänen lassen ihre Babys im Regen stehen“, „Dänen sind die langsamsten Handwerker“, „Dänen können nicht Auto fahren“ oder „Dänen fehlt es an Gesetzen und Regeln“. Damit verallgemeinert sie ihre individuellen Erfahrungen.

Die Autorin hat ihren eigenen Stil, Sachverhalte darzustellen. Am sinnvollsten ist m.E. eine humorvolle Interpretation mit einem Augenzwinkern. Es gibt nicht „die Dänen“, aber als Leser erhält man einen Eindruck davon, wie „viele Dänen“ ticken. Als Besucher des Landes sollte man nach Lektüre des Buches weniger überrascht sein.

Bewertung vom 04.01.2023
Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler Band 1
Papula, Lothar

Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler Band 1


sehr gut

Es handelt sich um den ersten Band einer dreibändigen Reihe über höhere Mathematik für angehende Ingenieure und Naturwissenschaftler. Der Fokus dieses Lehrbuches liegt auf anwendungsbezogener Hochschulmathematik. Daher handelt es sich nicht um ein Werk für Mathematiker.

Der Autor behandelt Grundlagen der Mengenlehre, Gleichungen und Ungleichungen, Funktionen, Vektoralgebra, Infinitesimalrechnung, Potenzreihen und komplexe Zahlen. Am Ende der Kapitel befinden sich jeweils Übungsaufgaben. Die Lösungen (über hundert Seiten) befinden sich auf den letzten Seiten des Buches.

Die Erläuterungen sind verständlich und dadurch auch für das Selbststudium geeignet. Mit über achthundert Seiten handelt es sich um ein umfassendes Werk. Die Beispiele stammen teilweise aus naturwissenschaftlichen Anwendungen. Damit gibt es Querverbindungen zur sonstigen Fachliteratur.

Bewertung vom 04.01.2023
Immun
Dettmer, Philipp

Immun


gut

Das menschliche Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk, welches der Abwehr potenziell schädlicher Moleküle und Zellen dient. Informationsdesigner Philipp Dettmer erläutert in diesem Buch in bildhafter Sprache den Aufbau und die Funktionsweise des Immunsystems. Er selbst hat durch seinen Youtube-Kanal Erfahrungen darin, Sachverhalte anschaulich zu erklären.

Was passiert bei einer Schnittwunde? Welche Aufgaben haben T-Zellen, B-Zellen und Antikörper? Was sind Makrophagen und Neutrophile? Kann das Immunsystem überreagieren? Wie wird eine Virusinfektion ausgerottet? Das sind Fragen, die der Autor auf verständliche Weise behandelt. Dabei wird deutlich, wie kompliziert die Strukturen, Regelkreise und Meldewege im menschlichen Körper sind.

Der Autor hat sich für seine populärwissenschaftliche Aufarbeitung ein extrem schwieriges Thema herausgesucht. Jedoch ist der Inhalt für einen Laien zu umfangreich und für einen Fachmann zu oberflächlich. Dennoch erscheint die Immunologie durch dieses Buch in einem anderen Licht und man bekommt einen Eindruck davon, mit welch schwieriger Materie sich Immunologen beschäftigen.

Bewertung vom 12.12.2022
Der Mann aus Sankt Petersburg, Sonderausgabe
Follett, Ken

Der Mann aus Sankt Petersburg, Sonderausgabe


sehr gut

Anfang 1914 nehmen die Spannungen in Europa zu. England befürchtet einen Krieg gegen Deutschland. Um die eigenen Erfolgsaussichten zu erhöhen, suchen die Engländer den Kontakt zu den Russen, die im Falle eines Krieges England unterstützen sollen. Lord Walden, dessen Frau russischer Herkunft ist, nimmt im Auftrag von Winston Churchill mit Fürst Orlow, der die Interessen der Russen vertritt, Verhandlungen auf. Sie treffen sich in London.

Russland hat genug eigene Probleme und daher gibt es Strömungen, ein mögliches Abkommen mit England zu verhindern. Felix Kschessinsky, Mitglied einer Gruppe von Anarchisten, reist nach England mit dem Ziel, den russischen Vertreter der Verhandlungen Fürst Orlow zu töten und das Verhältnis zu Russland nachhaltig zu beschädigen. Kompliziert wird die Sache dadurch, dass Felix früher ein Verhältnis mit Waldens Frau Lydia hatte.

Der historische Roman ist durchgehend spannend geschrieben. Die Charaktere der Protagonisten, ihre Gedanken und Motive, werden plausibel im historischen Kontext herausgearbeitet. Die Mentalität der Menschen, wie Follett sie beschreibt, passt zum Zeitgeist der Vorkriegszeit. Deutlich wird auch, welchen Einfluss persönliche Kontakte auf das politische Geschehen haben. Der Roman ist vierzig Jahre alt, aber auch heute noch zu empfehlen.