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Benutzername: 
Blubie
Wohnort: 
Schönau

Bewertungen

Insgesamt 183 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


gut

Nachdem ich "Kein Sommer ohne dich" von Emily Henry sehr geliebt habe, freute ich mich natürlich ganz enorm auf ihren neuen Roman.
Die Dialoge sind großartig, wie gewohnt: diese Schlagfertigkeit, witzig spritzig erfrischend ... das kann diese Autorin wirklich gut. Auch der Plot an sich war nett und originell.
Aber diese extrem obsessive Beziehung der beiden Schwestern zueinander hat mich unheimlich genervt und teilweise verstört zurückgelassen. Auch wenn im Laufe der Handlung klar wird, warum das so ist, fand ich es sehr übertrieben.
Leider war auch die Übersetzung ein Punkt, der sich für mich negativ auf das Buch ausgewirkt hat. Mehrfach wird das "Du" angeboten (in Amerika, zwischen Amerikanern!), da gibt es Burschenschafter (in Amerika?), DAS Queue wird zu DER Queue (Billard), jemand macht mit dem Kinn eine Handbewegung und manchmal ergeben ganze Sätze einfach keinen Sinn.
Schade, denn das hat mich beim Lesen wirklich sehr gestört.
Also leider kein Highlight, aber dennoch liebenswert und witzig.

Bewertung vom 21.11.2023
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Der neueste Roman von Barbara Leciejewski wurde von mir schon sehnsüchtigst erwartet und hat mich nicht enttäuscht.
Diese Autorin kann einfach Geschichten erzählen! Ohne kitschig zu werden, berührt sie einen immer und immer wieder. Mit diesem Buch hat sie es sogar geschafft, mich aus meiner Leseunlust abzuholen und mich die Geschichte in einem Rutsch durchlesen zu lassen.

"In Liebe, deine Lina" ist der erste Teil einer Dilogie, es ist Leciejewskis eigene Familie, über die sie schreibt und man spürt, dass es reale Personen sind, weil sie nie überagieren, nie überdramatisch werden.
Wir begeben uns in diesem Teil auf eine Zeitreise bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in die ländliche Gegend der Westpfalz. Und begleiten Lina auf ihrem Weg vom Dorf in die große Stadt Bremen. Und wir erleben wie ihre Tochter Lottchen zum Backfisch Charlotte heran wächst.
Ich mochte die Atmosphäre sehr, Dialoge und Erzählweise lassen diese Zeit vor dem geistigen Auge wiederauferstehen. Die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet, ebenso die Nebencharaktere.
Insgesamt also wieder ein sehr lesenswertes Buch der Autorin, für das ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche.
... und jetzt muss ich irgendwie die Wartezeit zum zweiten Band rumbekommen!

Bewertung vom 22.10.2023
Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1
Tack, Stella

Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1


sehr gut

Für alle, die es noch nicht wissen: Fantasy ist nicht mein Genre!
Und dennoch habe ich dieses Buch gemocht, auch wenn es für mich persönlich ein paar Längen hatte.
Ich mochte den Mix aus Grimms Märchen und Neuzeit, sowas macht mich immer sehr neugierig, da ich Märchen generell liebe. Auch die Charaktere waren schön ausgearbeitet. Der Plot ist schön düster und stellenweise ganz schön blutrünstig… das fand ich auch gut. Was mir sehr gut gefiel, dass es zwischendurch auch mal sehr humorig geschrieben ist.
Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn die Geschichte in Deutschland statt in England angesiedelt gewesen wäre… immerhin reden wir hier ja von Grimms Märchen. Dass für meinen Geschmack die Protagonisten einfach zu jung waren… nun das ist mein eigenes Problem, das mit fortschreitendem Alter auch nicht besser wird.

Insgesamt ist das Buch eine kurzweilige, flüssig geschriebene Unterhaltung, die Spass macht und die Aufmachung des Buches ist ein optischer Genuss (vor allem die limitierte Farbschnitt Ausgabe).
Für junge Fantasyfreunde, die es gerne auch mal blutrünstig mögen, eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.09.2023
Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
McFarlane, Mhairi

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse


ausgezeichnet

Ich habe Mhairi McFarlane vor noch nicht allzu langer Zeit erst schätzen gelernt und mein erstes Buch von ihr gelesen, womit sie sich sofot in die Halle meiner absoluten Lieblingsschriftstellerinnen katapultiert hat.
Also war ich sehr happy als ich ihr neuestes Buch in meinen Händen halten durfte und bevor ich mich darüber wegschwärme, will ich ein Lob an den Verlag aussprechen (man kann ja nicht immer nur meckern):
Endlich ein Buch das vom Cover stilistisch dem original Cover ähnelt und man hat den Titel einfach gelassen wie er ist (lediglich durch einen deutschen Untertitel ergänzt). Jawohl! Genauso macht man das und es drückt Wertschätzung gegenüber dem Original aus. Danke, ich fühl mich als Leserin dadurch ernst genommen.
Nun zum Inhalt, den ich gar nicht weiter als den Klappentext ausführen möchte, weil ich Spoiler vermeiden will.
Wer die Autorin kennt, weiß was ihn erwartet: ein wunderbarer Schreibstil, der einen sofort vereinnahmt, illustre und griffige Protagonisten und eine Story, die nicht platt daher kommt, sondern durchaus ihre Tiefen hat. Aber auch der Humor kommt hier wieder nicht zu kurz und diese Mischung macht das Lesen zum absoluten Vergnügen. Eine typische Romcom sollte man allerdings nicht erwarten, dazu sind die Themen zu ernst und manchmal auch ziemlich beklemmend.
Maria Hochsieder hat diese wunderbare Geschichte übersetzt und ich kann somit auch den neuesten Roman von McFarlane wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 29.08.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Ein wirklich berührender und zauberhafter Roman über ein 14jähriges Mädchen, das zu früh seine Mutter verliert und sich auf die fast aussichtslose Suche nach ihrem Vater begibt.
Billie ist eine sympathische Protagonistin, in die man sich beim Lesen ganz wunderbar reinversetzen kann. Sie erzählt von sich und ihrer Mutter in der Ich-Perspektive und meiner Meinung nach hat Fischer mit dem Schreibstil genau ins Schwarze getroffen.
Es sind schöne und nicht immer einfache Momente und Situationen einer zweiköpfigen Familie, die sich gut über Wasser hält und die beiden haben ein herzerwärmendes Verhältnis zueinander.
Zu früh endet Billies Kindheit und ihre Verlorenheit und Verzweiflung gehen einem schon ziemlich an die Nieren.

Aber Billie ist ein mutiges Mädchen und macht sich auf eigene Faust auf die recht abenteuerliche Suche nach ihrem Vater… ob sie ihn findet, das müsst Ihr selbst lesen.
Eine zu Herzen gehende, aber auch durchaus humorvolle, Geschichte über Mütter und Töchter und darüber was im Leben wirklich zählt.

Bewertung vom 24.08.2023
Entweder / Oder
Batuman, Elif

Entweder / Oder


gut

Ich hätte dieses Buch so gerne gemocht, der Klappentext und das tolle deutsche Buchcover waren so vielversprechend... aber:
Dieses Buch und ich wurden keine Freunde... um es genauer zu formulieren: wir wurden nicht mal lauwarm miteinander.
Mit höchster Selbstmotivation habe ich die Reise durch Selins extrem anstrengende und teilweise wirklich langweilige Gedankengänge bis 3/4 vefolgt und das letzte Drittel genervt quergelesen.
Okay, es ist wohl ein Sequel zu "Der Idiot", ein Buch das regelrecht gefeiert wurde, man kann es aber wohl für sich alleine lesen. Ich kann das nicht beurteilen, da ich "Der Idiot" nicht gelesen habe... will ich aber nach dieser Lektüre auch nicht mehr.

Die Hauptprotagonistin ist 19 Jahre alt und Studentin, weltfremd und in der Liebe unerfahren. Sie ist unglücklich und unerwidert verliebt und ihre Gedanken drehen sich fast nur um das eine. Und nein, es ist kein New Adult Roman.
Ich fand absolut keinen Bezug zur Hauptprotagonistin, das mag am Altersunterschied liegen, oder an der Tatsache, dass ich nie studiert habe und auch noch nicht allzuviele russische Klassiker gelesen habe. Ich weiss es leider nicht.
Während des Lesens hatte ich ein Gefühl als sässe ich in einem vollen Zug auf einer 24 stündigen Reise und vor bzw. hinter mir sitzen zwei junge Menschen, die endlose Dia- und Monologe führen. Ich kann weder den Sitzplatz wechseln noch weghören. Vieles verstehe ich nicht, weil es Insider sind, manches macht mich fassungslos oder wütend und einiges ist einfach nur "cringe".... ganz selten mal bin ich ganz Ohr und muss vielleicht sogar schmunzen, aber ganz ganz selten.

Eine Protagonistin, die gebildet genug ist um über russische Literaturklassiker verkopft und philosophisch zu diskutieren, aber völlig naiv ist, wenn es um Beziehungen geht. Und was sie im Laufe des Buches an Männererfahrungen ansammelt war feministisch kaum zu ertragen, wie sie jedes noch so absurde Thema immer wieder auf sich und die unglückliche Liebe bezieht, ebenso.

War das Buch wenigstens irgendwie satirisch, ein Seitenhieb auf die Menschheit, die Jugend, Studenten, die Liebe?... keine Ahnung, mir jedenfalls blieb die Satire, falls sie vorhanden war, völlig verschlossen. Auch konnte ich keine Botschaft für mich erkennen.
Es war eindeutig leider nicht mein Buch.
Wer viel über die Liebe und/oder Sex nachdenkt, mit russischer Literatur etwas anfangen kann und Student ist/war wird vielleicht seine absolute Freude mit diesem Buch haben.
Die drei Sterne vergebe ich für die Aufmachung und die vielen intelektuellen Wörter.
Übersetzt wurde der Roman von Claudia Wenner.

Bewertung vom 24.08.2023
Die Unwürdigen
Jacobsen, Roy

Die Unwürdigen


ausgezeichnet

In den letzten Jahren erschien eine große Anzahl von Büchern, in denen wir erfahren wie das Leben in Norwegen während der Deutschen Besatzung war. Dieses hier war ungewöhnlich und anders, als ich es bisher gelesen habe.
Eine düstere Geschichte um eine handvoll Jugendlicher, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen und versuchen im Krieg unter den Besatzern zu überleben. Erwachsene, die aus der Bahn geworfen wurden, teilweise im Widerstand arbeiten, ohne dass es die restliche Familie weiß oder in Frage stellt. Eine Welt die aus den Fugen geraten ist, in der jeder gestohlene Laib Brot, jedes Stück Kohle das Leben um ein zwei Tage verlängern kann.
Was die Jugendlichen verbindet: die Kindheit ist vorbei... auch wenn man beim Lesen immer wieder daran erinnert wird, dass es doch noch Kinder sind. Aber sie müssen erwachsen sein und teilweise die Verantwortung für die gesamte Familie übernehmen, weil die Erwachsenen entweder nicht mehr am Leben sind oder durch Kummer und Trauer schwer traumatisiert.

Selten habe ich in einem Buch vom Ende des Krieges gelesen und die Protagonisten feiern nicht... in diesem Roman wird einem an der Stelle einfach nur bewusst, wie extrem sinnlos so ein Krieg ist und wenn er dann vorbei ist, eben nicht alles wieder gut wird. Die Schäden sind angerichtet, die Menschen werden nie wieder die selben sein und Tote kehren nicht zurück.

Jacobsen schreibt sehr schlicht und geradlinig, ja vielleicht sogar ein wenig hölzern - das hatte mich zu Anfang etwas irritiert, aber dieser Stil unterstreicht die ärmliche und düstere Atmosphäre, die sich durch das komplette Buch zieht, was ich dann letztendlich ziemlich genial fand. Gute Übersetzungsarbeit haben dabei Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann geleistet.

Nein, es ist kein einfaches Buch und schon gar keines bei dem man sich wohlfühlt, aber ein großartiges Werk, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 21.08.2023
Meine Haut packt aus. Life is a Story - story.one
Malungo, Brigitte Lunguieki

Meine Haut packt aus. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Dreizehn kurze Geschichten aus dem Leben einer Schwarzen Frau in Deutschland.
Dreizehn kurze Geschichten, die weh tun, fassungslos machen und die eine oder andere Leser:In vielleicht auch beschämt zurück lassen.
Dreizehn kurze Geschichten, die vom Alltagsrassismus über Beleidigungen bis hin zu Gewalt zeugen.
Ja, es ist ein schmales kleines (übrigens wunderschön aufgemachtes) Büchlein in dem allerdings ein enormes Gewicht liegt. Jeder Weiße sollte es lesen, einfach nur um halbwegs zu verstehen, wie schmerzhaft immer wiederkehrende Äußerungen und Erlebnisse sind und was sie mit einem Menschen machen.
Meiner Meinung nach wäre dieses Buch Pflichtlektüre in Mittel- und Oberstufen.
„Lass uns laut und dann nie mehr leise sein!“

Bewertung vom 15.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


schlecht

"Never judge a book by it's cover"... hier in diesem Falle, hätte ich ruhig auf meine Augen hören können. Aber der Klappentext war so vielversprechend: Ein ehemaliger Sklave, der Karriere gemacht hat und mit seiner Frau und den erwachsenen Kindern zur schwarzen Upperclass Chicagos gehört. Inspiriert durch eine wahre Geschichte...
Wir schreiben das Jahr 1910 und es fühlt sich an wie: Setting Regencyzeit mit vielen Bällen, rauschenden Roben, Schmuck, Flirterei, Tanzkarten.... und gleichzeitig wie 1970, wenn man nach den Dialogen geht, auch der Schreibstil fühlt sich niemals wie 1910 an.
Das Interessanteste an dem Buch ist der Klappentext und das Nachwort. Hätte die Autorin bloss tatsächlich über die Themen geschrieben, die im Nachwort erwähnt wurden, dann wäre das Buch mit Sicherheit nicht nur toll gewesen, sondern auch noch empfehlenswert.
So war es halt genau das wonach es aussah: ein Young Adult Buch mit viel "Ah, mein Herz klopft so wild und laut" und "Oh, er riecht nach Bergamotte/Sandelholz" und "Uh, sein nackter Oberkörper ist ja so muskulös und definiert".... einfach nur Gesülze und Geschnulze. Leider.
Diskriminierung, Jim Crow-Gesetze, Sklavenvergangenheit, das alles war nur immer wieder eingestreut ohne näher darauf einzugehen. Letztendlich war es dann doch bloss ein Mädchenbuch mit viel Herz und Schmerz - sorry aber davon gibt es echt mittlerweile genug.
Keine Leseempfehlung für keine Zielgruppe.