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BK

Bewertungen

Insgesamt 181 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Pageturner
Die Erzählung des Buchs beginnt am Morgen des 24. Augusts. Dieses Datum ist der Hochzeitstag von Emily und William. Die Feier ist durch die Braut minutiös geplant und neben dem Wetter sind nur die Brautmutter Annika und der Bruder der Braut Erik etwaige Risikofaktoren. Schauplatz der opulenten Veranstaltung inklusive Pressevertretern ist das Schloss Örenäs in Südschweden.
Die beiden Familien waren bis zu einem Autounfall der Söhne vor 8 Jahren eng miteinander befreundet.

Die Kapitel der Erzählung sind relativ kurz und es wird im Wechsel aus der Sicht der Mitglieder der Familie Brandt geschildert. Mehrmals wechselt dabei auch die Zeitebene der Erzählung zwischen der gegenwärtigen Hochzeitsfeierlichkeiten und den Geschehnissen die zum Zerwürfnis führten.
Besonders im Fokus stand dabei für mich Mutter Annika, die ihren Sohn Erik über alles stellt und mittlerweile dem Alkohol verfallen ist. Ein Hochzeitsgast hätte ich nicht sein wollen.

Um einen klassischen Krimi handelt es sich nicht, einen Toten gibt es im Großteil des Buchs nicht. Trotzdem lässt die Autorin eine gewisse Spannung entstehen durch die vielen Geheimnisse und Lügen die die Protagonisten mit sich herum tragen und man als Leser wissen will was tatsächlich geschah.
Hervorheben möchte ich noch den flüssig und gut lesbaren Schreibstil der Autorin. Jedoch missfiel mir wie unsauber die schwedische Polizei laut dieser Erzählung arbeiten soll.
Nicht überragend, aber ein Titel der wunderbare Abwechslung in die Auswahl schwedischer Krimis bringt.

Bewertung vom 16.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Volle Kauf- und Schenkempfehlung
Gleich im Prolog lernen wir Influencerin Meg kennen, die ihren Fans im Livestream aus dem Zug ihre toxische Beziehung offenlegen will. Von da an war klar, dass die Autorin Alexandra Benedict kein Plagiat des Mord im Orientexpresses geschaffen hat. Ihr gelang es wunderbar die sympathischen Roz als moderne Miss Marple zu inszenieren. Diese ist gedanklich schon vollends mit der frühzeitigen Geburt ihrer Enkeltochter beschäftigt, zu der sie mit dem letzten Nachtzug vor Heiligabend nach Schottland reisen will. Mir gefiel dass die Ermittlerin eine persönliche Seite hat. Trotz Schneesturm fährt der Zug von London in Richtung Norden ab, während andere Verbindungen annulliert werden. Mit an Bord befinden sich selbstverständlich auch noch andere Passagiere, unter ihnen weilt auch ein Mörder. Eine etwas detaillierte Vorstellung der Personen hätte mir den Überblick erleichtert.

Die Fahrt beginnt mit etwas Verspätung, aber kurzweiliger Unterhaltung im Speisesaal inszeniert durch ein sehr anspruchsvolles Quiz einer mitfahrenden Quizteams. Ebenso wie die Fahrt des Zuges nimmt auch die Spannung des Buchs Fahrt auf, bis der Zug nach dem Halt in Edinburgh entgleist und eine Mitreisende nicht mehr lebt. Sie soll nicht die einzige Tote bleiben.

Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mich bestens unterhalten und spannend bis zum Schluss war.
Auch ein Kompliment an die Übersetzerin Anke Carolin Burger, die mir mit ihrer Liebe fürs Detail imponiert hat.

Bewertung vom 14.09.2023
Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer 6: Schurken in der Schule. Erstlesebuch ab 7 Jahren für Jungen und Mädchen - Lesenlernen mit Krimirätseln
Stronk, Cally

Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer 6: Schurken in der Schule. Erstlesebuch ab 7 Jahren für Jungen und Mädchen - Lesenlernen mit Krimirätseln


ausgezeichnet

Erstlesespaß
Bisher war mir die Reihe um den verzauberten Detektivkoffer gänzlich unbekannt. Ich finde es richtig cool und witzig, was sich Cally Stronk um den Detektivkoffer der Zwillinge Lukas und Marie hat einfallen lassen. Der Koffer beinhaltet Utensilien mit besonderen Fähigkeiten, die die Geschwister gewieft einzusetzen wissen.
Versteckte Späße wie Topf und Deckel, von und zu Schwindel oder 100+100=viel brachten mich sehr zum Lachen. Die Schriftgröße und das Verhältnis von Bild zu Text finde ich für die Altersstufe angebracht und machbar. Die Illustrationen von Patrick Fix warten mit Liebe zum Detail und tollen Farben auf. Die eingestreuten Rätsel sind ein zusätzliches Bonbon um die kleinsten Leser:innen bei Laune zu halten. Deren Auflösung findet sich am Ende des Buchs.
Ein empfehlenswerter Band der Reihe, die restlichen Bücher werde ich uns wohl auch noch besorgen.

Bewertung vom 13.09.2023
Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnder Lesestoff
In der Aufmachung erinnert die Stadt der bösen Tiere 1 wegen dem Loch im vorderen Buchdeckel an die "bitte nicht öffnen-Bücher" von Charlotte Habersack. Aber tuen Sie das bei diesem Buch bitte unbedingt: öffnen Sie es.
Gina Mayer, mir bisher bekannt durch den magischen Blumenladen, gestaltet in diesem Buch eine Geschichte um sprechende und nicht ganz so böse Tiere wie angekündigt. Im Gegenteil: Sie bilden mit Menschen wie z.B. Kickboxerin Lizard ein Team.
Waren die Vorgängerkinderbücher der Autorin eher für die weibliche Leserschaft vorbehalten, öffnet sich dieses Buch definitiv für beide Geschlechter. Die Geschichte finde ich ausreichend spannend und fantastisch ausgestaltet. Es ist nicht direkt klar wer gut oder böse ist.
Die Illustrationen von Clara Vath neben der sehr ansprechenden Umschlaggestaltung runden das Werk ab.

Bewertung vom 02.09.2023
Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3
Rühle, Alex

Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3


ausgezeichnet

Sympathische Gespenster
Eigentlich stünden dem Junge Paul öde Sommerferien bevor, da seine Eltern beide arbeiten müssen. Gut dass es in seinem Haus die beiden Gespenster Zippel und Quockel gibt. Ersterer ist frech und aufgeweckt, der Zweite ruhig und etwas trübsinnig. Das ändert sich aber als die Vier (Nachbarin Frau Wilhelm ist die vierte im Bunde) zu einem Abenteuer nach Italien aufbrechen um Quockels alten Zirkus zu besuchen.

Den Titel zeichnen neben lustigen Reimen auch zum Schmunzeln bringende Neuwortschöpfungen für Dinge und Geräusche aus. Letztere sollte man unbedingt laut vorlesen. Abgerundet wird das Werk durch originelle Zeichnungen des grüffelogroßen Axel Scheffler.
Und mit einem Irrtum räumen die beiden Schöpfer auch auf: Gespenster leben nicht nur in alten Burgen sondern auch in alten Schlössern, nämlich Türschlössern.
Ein großer Spaß für Kinder im Grundschulalter.

Bewertung vom 25.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Schatten der Vergangenheit

Ich muss gestehen: Ich habe das Buch ab der ersten Seite gemocht. Fredrika Storm wagt einen Neuanfang in ihrer alten Heimat und wird mit dem Kollegen Henry Calment am ersten Arbeitstag zu einem Ermittlerteam zusammengefügt. Letzterer ist eigentümlich und erinnerte mich in vielerlei Dingen an Sherlock Holmes, was mich oft zum Lachen brachte. Sie bilden auf Anhieb ein tolles Team und lernen sich rasch zu schätzen.
Der zu lösende Kriminalfall handelt von Nomi Pedersen, die in einen nur knapp zugefrorenen See einbrach. Fredrikas Großmutter war zufällig die Augenzeugin und konnte keine Fremdeinwirkung beobachten. Dass dieser Tathergang zu einer ausgewachsenen Ermittlung führt, fand ich etwas unrealistisch. Ansonsten ein sehr glaubhafter Krimi der mit einer Ermittlerin gesegnet ist, die auch vor der eigenen Familie nicht Halt macht.

Das Buch bereitete mir großes Lesevergnügen, die Komplexität und das Netz aus vielen Personen fand ich reizvoll. Durch die vielen kurzen Kapitel entwickelt das Buch schnell seine Sogwirkung, die malerische Gegend in Schweden zieht einen zusätzlich in seinen Bann. Deshalb gebe ich trotz kleiner Schwächen gerne 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.08.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


gut

Ausflug in die Modewelt
Michelle Marly nimmt uns mit in die Welt der Mode. Besser gesagt in die Modewelt vor gut 50 Jahren. Zu dieser Zeit ging es dort nicht nur hinsichtlich der Farbauswahl hoch her. Mir waren diese Spähren bis heute gänzlich unbekannt. So fremd, dass manche Gegebenheiten und Begegnungen unglaubhaft auf mich wirkten. Teilweise erinnerte mich die Lektüre des Romans an einen Ausflug in die Klatschspalten.
Auch nach der Lektüre bin ich der Meinung, dass die Welt der Mode eine Oberflächliche ist. Dennoch war es ein netter Ausflug, in einem leicht lesbaren Schreibstil.
Etwas Anstrengung hat mich das großes Personalaufgebot mit Prominenten der damaligen Zeit gekostet, die mir bis dato nichts sagten. Umgekehrt lässt dies auf eine gute Recherche der Autorin hindeuten bzw. Fantasie falls es sich um fiktive Personen handelte.
Eine annehmbare Geschichte, die für Modeinteressierte oder Personen die die 60er/70er erlebt haben sicher noch ansprechender ist.

Bewertung vom 14.08.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


sehr gut

Leben nach dem Happy End
Ein Buch von dem ich wirklich viel erwartet hatte, da es in Medien und Presse schon vor der deutschen Übersetzung in den höchsten Tönen gelobt wurde.

Cleo und Frank verlieben sich trotz 20 Jahren Altersunterschied unmittelbar und heiraten nach 10 Prozent des Buchs (einem Zeitverlauf von nur 6 Monaten). Was soll da noch kommen? Mitgrund für die Hochzeit waren die amerikanischen Einbürgerungsgesetze, doch auch Zuneigung der beiden. Ihre Depression und seine Alkoholabhängigkeit sind jedoch kein gutes Fundament für eine Ehe.
Neben den titelgebenden Protagonisten gibt es noch Cleos schwulen besten Freund Quentin, Franks Halbschwester Zoe, Franks Angestellte Eleanor, sowie seine besten Freunde Anders und Santiago für die es jeweils eingeschobene Kapitel gab. Insgesamt wird das Buch in Episoden unter der Überschrfit von Monaten erzählt.

Bei der Lektüre des Buchs erinnert man sich unentwegt an die Fernsehserie „Sex and the City“. Überproportional betont war für mich der selbstverständliche Umgang mit Drogen und Alkohol und die daraus resultierenden Kater.
Insgesamt aber ein flottes Werk, das den Vorschusslorbeeren gerecht wird. Auch wenn das Ende deutlich anders war als erwartet.

Bewertung vom 14.08.2023
Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
Blase, Tina

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe


ausgezeichnet

Perfekte Portion Fantasy
Teenagerin Sky Lamar hat das Vagabundenleben mit ihrer Mutter satt, die als Hotelmanagerin in kurzen Abständen die Wohnorte und Kontinente wechselt. Deshalb zieht die 13jährige zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Darum wer ihr Vater ist, macht ihre Mutter ein Geheimnis. Ebenfalls nach längerer Abwesenheit auf die Insel zurückgekehrt ist Skys Großtante Emily. So klein und überschaubar ist die Familie Lamar.
Schon kurz nach der Ankunft lernt unsere Heldin Rory kennen, der 15jährige Junge ist ein Nachfahre der verfeindeten Familie MacLeod. Dass es diese Feindschaft gibt, sowie Flüche die die Insel beherrschen war Sky bis zu ihrem Umzug noch nicht bekannt. Als die Flüche sich nach Skys Ankunft verändern, kann das Abenteuer der beiden Jugendlichen beginnen.

Abgesehen vom schönen Äußeren des Buchs, ist mir schon lange kein so tolles Jugendbuch mehr untergekommen. Eine Gelungene Mischung aus Rätsel, Abenteuer und erster Liebe vor der wunderschönen Kulisse Schottlands. Freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, für die noch jede Menge Stoff vorhanden ist.

Bewertung vom 12.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


weniger gut

Keine Empfehlung
Rein äußerlich war ich sofort angetan von dem Buch: Der Klappentext vielversprechend, erwartete ich mir Einblick in das russische Leben von vier Generationen starker Frauen. Das bunte und sehr schöne Cover sprach für sich.

Leider war die zugesagt starke neue Stimme für mich nur schwer verständlich. So las sich das erste Kapitel noch aus der Ich-Perspektive der jüngsten Generation Walja. In den darauffolgenden aus der Sicht der ältesten Tanja, diese spricht in der dritten Person von sich. Sie berichtet, dass sie von ihrer Tochter Nina im hohen Alter in die Stadt umgesiedelt und tagsüber mit Windel versehen in ein Zimmer gesperrt wird. Überhaupt geht die Familie sehr hart miteinander um.
Einen solchen Blick in die russische Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts hatte ich mir nicht erwartet. Der sachliche Ton hat mich nicht erreicht und die Handlung wurde durch die nüchterne Beschreibung für mich nicht greifbar.