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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2009
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Die Kurzgeschichten um Marc-Uwe und das Känguru treffen direkt in mein Humorzentrum. Die längste Geschichte ist ca. 5 Seiten lang und bricht damit aus dem Durchschnitt von 3 Seiten deutlich nach oben aus. Aber die Kürze der Geschichten gibt einem die Chance, das Buch mal zur Seite zu legen und mit Muße später wieder darauf zurückzukommen.
Der Schreibstil ist flüssig und ohne Haken, die Sprache ist herrlich und die Inhalte herrlich skurril.
Auch wenn man sich – so wie ich – nicht mit Nirvana auskennt, gibt es allemal viel zu lachen. Wer hat auch schon mal ein kommunistisches Schnapspralinen-süchtiges Känguru mitten in Berlin erlebt, das noch dazu auf gute Arbeitsbedingungen besteht und mal beim Vietcong war?
Manch Leser wird sich wahrscheinlich nicht angesprochen fühlen. Diese Leser tun mir leid und ich hoffe, dass sie andere Dinge in ihrem Leben haben, über die man so herrlich lachen kann.
Wer aber – genau wie ich – vom Känguru infiziert wurde, der wird wohl sehnsüchtig darauf hoffen, dass dem Autor bald einen Nachfolger herausbringt.
Übringes: Fast hätte ich nur 4 Sterne vergeben – die 271 Seiten sind einfach viel zu schnell ausgelesen.

14 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


gut

Zunächst möchte ich feststellen, dass es zum Glück immer mehr gute bis sehr gute deutsche Krimis in die Bücherläden und damit auch die Bücherregale schaffen.
Das Buch von Marina Heib ist wohl mit dabei, in meinen Augen unter der Kategorie „gut“.
Die Geschichte ist sehr schön aufgebaut und der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Obwohl es sich um den 3. Krimi mit dem selben Ermittler handelt, findet man sehr gut den Einstieg und hat nicht das Gefühl, dass ohne Kenntnis der anderen Krimis nichts läuft. Die letzten 50-60 Seiten ziehen sich etwas in die Länger (grundsätzlich ok, ab er bei insgesamt nur 300 Seiten nicht notwendig).
Leider behält die unsympathische Figur des örtlichen Ermittlers Markus einen bitteren Beigeschmack und leider muss ich mich hier vielen meiner Vorbewerter anschließen: der Ausgang ist überzogen und ziemlich unglaubwürdig. Das Buch hätte für einen versöhnlichen Abschluss auch nicht so enden müssen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2009
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Wow. Dieser Thriller ist endlich mal wieder einer, der richtig unter die Haut und an die Nerven geht.
Schon der Aufbau der Geschichte: Spannungshöhepunkt am Anfang, dann Rückblende, ist toll gelungen. Sofort ist der Leser infiziert und nicht nur gespannt, warum der neue Detective in die Hände eines wahnsinnigen Killers geriet, sondern natürlich auch, wie es dann weiter geht.
Der Schreibstil ist flüssig, vorwärtstreibend und schnörkellos. An manchen Stellen holt der Autor vielleicht etwas zu weit aus, aber was soll’s, die Spannung leidet nicht darunter.
In einem geschickten Handlungsaufbau spielt Carter mit der Fantasie des Lesers und regt an mitzurätseln. Zum Glück, nach meiner Meinung, gestaltet er die beiden Hauptfiguren – die Detectives – nicht unnötig unsympathisch, heruntergekommen, alkoholabhängig oder sonst wie schräg, sondern stellt den (in meinen Augen) durchschnittlichen, übermäßig belasteten Polizisten dar. Dieses ist leider in vielen, besonders nicht-amerikanischen Krimis, gar nicht mehr so oft der Fall.

Fazit: „Der Kruzifix-Killer“ ist ein Thriller, den man erst nach der letzten gelesenen Seite wieder aus der Hand legt und den man nicht schief halten darf (sonst läuft das Blut raus). Nichts für schwache Gemüter aber ein Muss für jeden Fan von Tess Gerritsen und Co. Dieser Kauf hat sich echt gelohnt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2009
Die Fehde der Königinnen
Maaser, Eva

Die Fehde der Königinnen


sehr gut

Zu diesem Buch muss ich zunächst zwei grundlegende Punkte äußern:
1. Ein spannend zu lesender Historienroman.
2. Selten habe ich ein Buch gelesen, dessen Titel schlechter zum Inhalt passte, als dieser.
Zu 1. Das Buch liest sich sehr flüssig. Die Geschichte ist gut aufgebaut und mit verschiedenen Handlungssträngen wird die Spannung aufrecht erhalten. Leider verstrickt sich die Autorin scheinbar in ihren verschiedenen Ideen. Manche Handlungsabläufe erscheinen unlogisch und klären sich nur wenig oder unbefriedigend zum Ende hin auf. Trotzdem habe ich das Buch sehr genossen.
Zu 2. Das Buch heißt „Die Fehde der Königinnen“. Wenn man überhaupt etwas davon in der Geschichte findet, dann im letzten Siebtel des Buches. Diese Begebenheiten mögen ja „historisch belegt“ sein, aber bitte: warum hat die Autorin diese dann nicht in den Vordergrund gestellt und ihre Geschichte darum herum aufgebaut??? Es wird ein ewiges Rätsel bleiben.
Diese extreme Unstimmigkeit einmal beiseite gelassen: Das Buch war ein Genuss. Ich würde es trotzdem jedem empfehlen, der sich für historische Spannungsromane interessiert.

Bewertung vom 11.07.2009
Kuchen backen in Kigali
Parkin, Gaile

Kuchen backen in Kigali


ausgezeichnet

Gaile Parkin erzählt die Geschichte von Angel, einer gestandenen tansanischen Frau, die mit ihren 5 Enkeln, einem Kind und ihrem Mann in der Hauptstadt Ruandas lebt.
Sie verdient ihr Geld mit Kuchen, die sie zu den verschiedensten Anlässen bäckt. Die Auftraggeber kommen jedoch nicht nur bei ihr vorbei, um die Torten zu bestellen, sondern auch, um von ihrem Leben und ihren täglichen Sorgen oder Freuden zu berichten.
So erfährt der Leser viel über Ruanda mit all seinen Schattenseiten: Völkermord, HIV, Armut. Aber auch von den wichtigen Dingen im Leben: Familie, Freundschaft, Vertrauen.
Die Autorin versteht es mit ihrem warmherzigen und lebendigen Schreibstil, diese Sorgen darzustellen und doch den Leser nicht in einen Abgrund mit all dem Übel der Welt zu stürzen. Man fühlt sich gut bei ihr aufgehoben und trotz trauriger Aspekte kommt die Freude am Leben nie zu kurz.
Geschickt greift Gaile Parkin die Redensart der Einheimischen auf. Viele mag die Wiederholung von Satzteilen oder das häufige Eh etwas stören, für mich ist es fantastisch wiedergegebene Mundart. Der Schreistil ist sehr flüssig, es entsteht keine Langeweile, die Geschichte fließt voran und reißt mit.
Ich habe mich wohlgefühlt, in der Wohnung von Angel, habe förmlich den Kuchen gerochen und den Tee geschmeckt.
Danke für dieses zauberhafte Buch und die wunderschönen Stunden damit!