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Benutzername: 
Dine
Wohnort: 
Eislingen
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ich lese für mein leben gerne! krimis/thriller, paranormale romane, jugendromane, frauenromane

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2010
Brahmsrösi / Detektiv Feller Bd.2
Haenni, Stefan

Brahmsrösi / Detektiv Feller Bd.2


sehr gut

Hans-Peter Feller, ein schweizer Privatdetektiv, bekommt die Aufgabe, ein altes Dokument aus der Musikbranche auf seine Echtheit zu prüfen.
Während er recherchiert und sogar eine Auslandsreise dafür in Kauf nehmen muss, kommt ein Musiker ums Leben, bei dem Feller das angebliche Original aufbewahrt hat.
Schnell merken die Polizei und Hans-Peter Feller, dass der Mord mit dem Dokument zu tun hat. Der Privatdetektiv ermittelt Hand in Hand mit der Polizei und setzt alles daran, herauszufinden, was es mit dem Schriftstück und dem Tod des Freundes auf sich hat.

Da es sich bei diesem Krimi um wichtige Unterlagen von dem Komponisten Johannes Brahms dreht, kommen viele musikalische Fachausdrücke vor, die leider nicht erklärt werden.
Auch die Spannung macht in diesem Roman eine Berg-und-Tal-Fahrt. Mal ist sie fast spürbar, mal überhaupt nicht vorhanden. Aber das machte mir nichts aus, da sich die Geschichte recht flüssig lesen ließ.
Ab und zu gab es Stellen, bei denen der Autor etwas zu sehr ins Detail ging, aber zwischen den etwas langatmigen Phasen kamen häufig kurze Situationen vor, die von Feller selbst gekonnt humorvoll beschrieben wurden und mich so aus dem langweiligen Trott rausholten.
Allgemein ist die Schreibweise des Autors sehr witzig und voller Humor. Er beschreibt nichtssagende Szenen äußerst lustig, sodass ich oft schmunzeln musste und häufig ein Grinsen im Gesicht hatte. Auch Wortspielereien kamen ab und zu vor, was mir persönlich sehr gefiel.

Die wichtigsten Charaktere wurden anfangs so gut wie gar nicht beschrieben. Nur der Protagonist wurde im Laufe des Buches vorgestellt. Für mich wirkte die Beschreibung daher leider etwas zweidimensional.
Dafür wurde mir die Lebensgeschichte des Komponisten Brahms erzählt. Erst kurz vor Schluss wird dem Leser mitgeteilt, wie Hans-Peter Feller Privatdetektiv wurde und zu seinem Assistenten kam.
Das Buch wurde aus Fellers Sicht in der Ichform erzählt. Allerdings bekam ich dadurch trotzdem keine Hinweise zu seiner Vorgehensweise.
Da der Krimi in der Gegenwartsform geschrieben wurde, war das Lesen für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Ich mag diese Art der Erzählung überhaupt nicht.

Am Ende ist noch das polnische Nationalgericht aufgeführt sowie ein kleines Glossar über einige schweizer Wörter.
Auch als Quereinsteiger in die Serie konnte ich der Geschichte gut folgen. Es gab keine Passagen, in denen ich keinen Durchblick gehabt hätte.

Fazit:
Für Liebhaber klassischer Musik kann ich eine Empfehlung aussprechen.
Dieses Werk ist eine gute Mischung aus Klassik und Krimi.
Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 14.03.2010
Ein Vampir zum Vernaschen / Argeneau Bd.2
Sands, Lynsay

Ein Vampir zum Vernaschen / Argeneau Bd.2


ausgezeichnet

Im dritten Band der Argeneau Vampire-Serie geht es um den Autor in der Familie Argeneau und dessen Lektorin.
Lucern Argeneau schreibt Vampirliebesromane, die mittlerweile so gut sind, dass seine Lektorin extra aus den Staaten nach Toronto fliegt, um ihn zu einer Lesereise zu überreden. Doch mit dem zurückgezogenen und mürrischen Lucern ist es nicht so einfach, so etwas in die Wege zu leiten. Schützenhilfe bekommt sie ausgerechnet von Marguerite, der Mutter des Autors. Marguerite geht mit ihrer angebotenen Hilfe allerdings eigenen Plänen für Luc und die Lektorin Kate nach.
Nachdem Luc zugestimmt hat, zumindest zu einer fünftägigen Konferenz zu gehen, beginnen auch schon die ersten Probleme, die nur ein Vampir haben kann. Und dabei erfährt Kate von seiner wahren Identität.
Während Rachel aus Band zwei "Verliebt in einen Vampir" es einfach nicht wahrhaben wollte, nahm Kate es ganz locker auf, dass Luc und seine gesamte Familie Vampire sind. Mir war es etwas zu lässig, aber so verschieden wie wir Menschen nun mal sind, werden sie auch von der Autorin in ihren Büchern gut dargestellt.

Schon nach ein paar gelesenen Sätzen war ich von dem dritten Band gefesselt. Wie auch in den ersten beiden Büchern, hat die Autorin ein Händchen dafür, mich in ihren Bann zu ziehen.
Der größte Teil der Handlung spielt bei Lucern in der Abgeschiedenheit seines Hauses ab und bei der Konferenz, wo es nur so von Menschen wimmelte. Die Tage der Konferenz fließen fast über von peinlichen und prickelnden Szenen. So wurde es an manchen Stellen äußerst erotisch zwischen den beiden Protagonisten, so wie es sich für einen Liebesroman gehört.
Selbst die Spannung fehlte auch in diesem Teil nicht und wurde meines Erachtens wunderbar in die Geschichte eingeflochten.
Auch ein paar geniale Lacher waren dabei, sodass ich teilweise kaum noch Luft bekam vor lauter Lachkrämpfen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichtweisen von Kate und Luc, in der personellen Perspektive, erzählt.
Ich konnte mich von Anfang an in beide Protagonisten versetzen und habe jede Situation nachempfinden können.

Fazit:
Wieder einmal ein wundervoller Vampirliebesroman von der Autorin Lynsay Sands.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen.


Bisher im Deutschen erschienen:
1. Eine Vampirin auf Abwegen
2. Verliebt in einen Vampir
3. Ein Vampir zum Vernaschen
4. Immer Ärger mit Vampiren
5. Vampire haben's auch nicht leicht
6. Ein Vampir für gewisse Stunden
7. Ein Vampir und Gentleman
8. Wer will schon einen Vampir?

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2010
Gott'sacker
Boenke, Michael

Gott'sacker


weniger gut

Als Daniel Bönle mit seiner Harley Davidson eine kleine Tour durch die Gegend von Ried machte, stieß er bei einer kleinen Rast auf eine Leiche. Kurz darauf wurde in seinem Heimatdorf ein toter Hund gefunden, mit Zeichen, die ihn mit der Leiche in Verbindung bringen.
Demzufolge ist das ganze Dorf in heller Aufruhr und die Polizei ermittelt in beiden Todesfällen.

Nachdem Daniel, aus dessen Sicht die Handlung in der Ichform meistens geschildert wird, die Leiche gefunden hatte, kamen die Ermittlungen nur langsam in Gang.
Da der Leser keinerlei Einblick in die Polizeiarbeit erhält, wirkte der Krimi auf mich eher passiv.
Ab und zu wurden einzelne Dorfbewohner zum Verhör zitiert und die Kriminalpsychologin von Bad Saulgau ließ sich regelmäßig im Dorf sehen und führte Befragungen durch.
Da mir aber als Leser keine Strategien oder Erkenntnisse preisgegeben wurden, baute sich für mich leider keine Spannung auf.
Erst zum Schluss wurde es noch ansatzweise spannend, als auch noch eine junge Frau verschwindet und das ganze Dorf vollends in Aufruhr gerät.

In den Roman eingestreut waren Kapitel, die Handlungen des Täters schilderten. Er wurde immer nur als "der Mann" beschrieben und die Figur blieb für mich der namenlose Unbekannte.
Erst bei der Auflösung des Falles erfuhr ich, um wen es ging. Der Autor hatte geschickt eine falsche Fährte gelegt, sodass ich zum Schluss bei der Enthüllung des Täters richtig erstaunt war.
Nach dem eigentlichen Ende gibt es, als Erklärung, noch einen kurzen Rückblick auf Geschehnisse in der Vergangenheit, die den Ausschlag zur Tat gegeben haben.

Was die Dorfgemeinschaft angeht, könnte ich sie mir genauso, wie der Autor sie beschrieb, vorstellen. Jeder weiß alles vom anderen, alles wird weitergetragen, sobald etwas Neues passiert und sei es auch noch so belanglos ...
Dabei werden Daniel und die Figuren in seiner unmittelbaren Umgebung gut genug beschrieben, dass ich mir in etwa ein Bild von ihnen machen konnte.
Manchmal versuchte der Autor, etwas Humor in die Geschichte einfließen zu lassen, was ihm, meiner Meinung nach, aber meistens nicht so recht gelang.
Im Grunde genommen ging es eigentlich das ganze Buch über um Daniel, wie er entweder in einem Gasthof saß und Bier trank, seine Harley Davidson ausfuhr oder die Kriminalpsychologin mit Blicken auszog.
Somit kam ich leider immer wieder in Versuchung, ganze Textstellen einfach zu überfliegen, da sich in der Handlung einfach nichts vorwärts bewegte.

Fazit:
Für mich war es eine kurzweilige Geschichte mit einigen langatmigen Passagen.
Darum bekommt das Werk auch leider nur zwei bis drei Sterne.

1 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2010
Tochter der Dunkelheit - Ruf des Blutes
Carpenter, Tanya

Tochter der Dunkelheit - Ruf des Blutes


sehr gut

Melissa, unter falschen Bedingungen aufgewachsen und von der Frau hintergangen, die ihre einzige Stütze im Leben war, findet sie Halt in einer neuen gemeinschaft, die bald auch ihr neues zuhause wird.
Doch auch dort scheint nicht alles so zu sein, wie es den Anschein hat und schon bald befindet sie sich in Händen mächtiger Wesen, die sie für ihre eigenen Zwecke benutzen wollen.
Inmitten ihrer misslichen Lage entflammt eine verbotene Liebe zu einem Geschöpf der Nacht, während Melissa auf geheimnisvolle Spuren ihrer verstorbenen Mutter stösst.

Anfangs hatte ich große Probleme in die Handlung zu finden.
Das lag zu einem beträchtlichen Teil an dem Vampir Armand und seiner Art, wie er ist und mit seinen Opfern umging. Da ich bis dahin ein anderes Vampirbild vor meinem inneren Auge vor mir hatte, war er mir sehr unsympathisch.
Erst nach einer Schlüsselsituation mit einem anderen seiner Art konnte ich mich für ein neues Bild öffnen. So begann ich mit ihm und Seinesgleichen warm zu werden.
Zum anderen erschwerte mir auch der Schreibstil mit den sprunghaften Abschnitten den Einstieg. Erst mit der Zeit gewöhnte ich mich an diese Schreibweise und konnte mich dann richtig auf die Geschichte einlassen.

Mit der Protagonistin Melissa dagegen wurde ich von Beginn an warm, auch wenn ich nicht alle ihre Reaktionen in heiklen Situationen für gut befand.
Sie hatte so eine naive und doch überlebenswichtig-erwachsene Art an sich, die sie so liebenswert machte und zu der ich mich von Anfang an hingezogen fühlte. Dass die Geschichte dazu in der Ichform aus Melissas Sicht erzählt wurde, machte das Gefühl noch intensiver.

In diesem Roman erfährt man viel über die Vampire, aber auch über okkulte Praktiken sowie übersinnliche Machteinwirkungen. Alles ist sehr schön in die Handlung eingebettet.
Tanya Carpenter beschreibt die Vampirwelt aus einer, für mich, neuen Sicht, die umfassend und authentisch ist. So gelang es ihr, mich im Laufe des Buches immer mehr zu fesseln.
Auch die Spannung wuchs zum Ende hin noch und raubte mir fast den Atem. Die Vielzahl an verschiedenen Situationen, die auf Melissa und mich einströmten und auch einwirkten, war unfassbar.

Fazit:
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten ein rundum gelungener Einstieg in eine düsterschöne Geschichte um Vampire.
Ich vergebe vier Sterne.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2010
Wolfsgesang / Geschöpfe der Nacht Bd.2
Handeland, Lori

Wolfsgesang / Geschöpfe der Nacht Bd.2


ausgezeichnet

Leigh, eine Koryphäe in ihrem Bereich, der Werwolfjagd, wird aufgrund eines großen Werwolfaufkommens nach Wisconsin gerufen. Dort soll sie herausbekommen, was es mit dem Massenandrang der pelzigen Vierbeinern auf sich hat und gleichzeitig eine frische Jägersucherin ausbilden. Bei dieser Dame handelt es sich um Jessie, um die es im ersten Band ging.
Leigh und Jessie brauchen jedoch einige Zeit, bis sie sich verstehen. Sie sind sich einfach zu ähnlich und doch verschieden, da Leigh eine Einzelkämpferin ist und Jessie einen Mann an ihrer Seite hat.
Währenddessen taucht ein geheimnisvoller Mann auf, der im Laufe des Bandes noch eine wichtige Rolle spielen wird.

Relativ am Anfang erfährt der Leser, wieso Leigh eine Jägersucherin geworden ist und so erfährt man auch etwas über sie selbst.
Doch durch die schmerzliche Erfahrung mit den Wölfen hat Leigh immer wieder das Gefühl, wieder einmal den Verstand zu verlieren. Sie sieht diese Vierbeiner, wo niemand sonst sie sieht. Dadurch zweifelt sie natürlich an ihrer Urteilskraft und muss sich öfter, als ihr lieb ist, auf Jessie verlassen.

Wie schon im ersten Teil scheint der männliche Gegenpart der Protagonistin sehr geheimnisvoll und will nichts von sich preisgeben. Doch sein Geheimnis lüftete sich schließlich und Leigh befindet sich daraufhin im Zwiespalt.
Was in "Wolfskuss" nur angedeutet wurde, wird hier ausgeführt. Das Ergebnis hätte atemberaubend sein können, wenn es nicht schon Vorzeichen gegeben hätte.

Kaum hatte ich das Buch zur Hand genommen und angefangen zu lesen, schon fühlte ich mich mittendrin im Geschehen.
Der Schreibstil ist flüssig und von Beginn an fesselnd.
Da die Handlung aus Leighs Sicht in der Ichform erzählt wird, fühlte ich mich eng mit der Protagonistin verbunden. So teilte ich mit ihr Freud und Leid, wobei die schmerzhaften Erinnerungen überragten.
Auch Spannung baute sich auf, da ich mit Leigh fühlte und mir ihre Erinnerungen sehr nah gingen, die viel mit der Auflösung des Problems zu tun hatten.
Die Bücher sind abgeschlossen, doch sollte man die Bände der Reihenfolge nach lesen, da die Protagonisten des ersten Bandes in diesem Teil nicht mehr großartig vorgestellt werden.

Fazit:
Der zweiten Band steht dem ersten in nichts nach. Dieser Serie werde ich auf jeden Fall treu bleiben.
Ich vergebe fünf wolfsstarke Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2010
Trostpflaster
Hertz, Anne

Trostpflaster


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Julia Lindenthal, glücklich verlobt und ausgelastet mit ihrem Job und der Vorbereitung ihrer Traumhochzeit, wird von ihrem Arbeitgeber plötzlich vor die Tür gesetzt.
Bei der Agentur für Arbeit trifft sie überraschend ausgerechnet auf den Mann, dem sie ihren Rauswurf zu verdanken hat... und nimmt ein waghalsiges Angebot an.
Was bis jetzt Julias größter Traum war, wird plötzlich zur Nebensache. Und während sie sich nun mit voller Energie ihrem neuen Projekt widmet, interessiert sich ihr Verlobter Paul plötzlich umso mehr dafür, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Weswegen er verständlicherweise immer mehr das Gefühl hat, überflüssig zu sein ...

Als Julia dann ebenbürtige Partnerin in der gemeinsamen Agentur mit dem früheren Widersacher wird, fangen die Probleme erst richtig an.
Nachdem sich ihre Prioritäten vollkommen geändert haben, kommt sie ins Grübeln über ihre eigene Beziehung zu Paul und fragt sich immer mehr, was wichtiger ist - zu lieben, oder geliebt zu werden?

Die Entwicklung von Julias Charakter ist dabei sehr interessant. Aus dem gefühlvollen Mauerblümchen und der Angestellten wird eine unberechenbare, selbstständige Karrierefrau, die sich durchsetzen kann.
Stellt sich nur die Frage: Welche Auswirkung hat ihr Verhalten auf ihre Beziehung zu Paul?

Anne Hertz hat eine flüssige Schreibweise und ich kam mit der Art, wie die Protagonisten miteinander umgingen, sehr gut zurecht. Auch wenn ich die Handlungsweisen der Figuren nicht immer nachvollziehen konnte.
Die Geschichte wird aus Julias Sicht geschildert und die wichtigsten Figuren wurden im Laufe des Buches gut vorgestellt.
Toll fand ich auch die verschiedenen Dialekte, die im Laufe des Buches hin und wieder auftauchten.

Fazit:
Wieder ein sehr schöner Roman von Anne Hertz, bei dem mir das Herz aufging.
Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt. und so vergebe ich die volle Punktzahl, fünf Sterne.

Bewertung vom 22.02.2010
Engpass
Diechler, Gabriele

Engpass


weniger gut

Der erste Fall von Kriminalpsychologin Else Wegener.
Nachdem die Kölnerin ihren Mann in flagranti mit einer anderen ertappt hat, zieht sie kurzerhand mit ihrer Tochter nach Bayern aufs Land.
Kaum dort angekommen, hat sie schon ihren ersten Mordfall zu bearbeiten und so muss sie sich durch viele Akten wälzen, da die Tote vor 20 Jahren als vermisst gemeldet wurde.

In der ersten Hälfte des Buches war Elsas Privatleben, besonders aber das Leben ihrer Teenagertochter Anna, um einiges interessanter und spannender als Elsas Kriminalfall. Erst ab der Mitte, nachdem Elsa die richtigen Schlüsse zieht, Spuren findet und Verdachtsmomente sich erhärten, kommt ein wenig Spannung auf.

Anfangs kam ich sehr schwer in die Geschichte rein, da mir der Schreibstil einfach nicht zusagte. Zu Beginn wirkte alles im Staccato-Stil, kurze Sätze und vieles wurde wiederholt, was für mich den Lesefluss enorm hemmte. Man merkt dem knappen Schreibstil an, dass die Autorin früher Kinderbücher geschrieben hatte. Sie gibt Situationen Beachtung, die großteils nichts mit einem Krimi zu tun haben. Etwas irritierend fand ich zwischendurch auch Elsas philosophische Ausbrüche. Damit konnte ich persönlich überhaupt nichts anfangen.

Allerdings wurde der Schreibstil schätzungsweise ab der Hälfte des Romans etwas besser und ich konnte sogar einen Lesefluss erahnen.
Was ein großer Pluspunkt ist und mir besonders gefallen hat, war der bayrische Dialekt, der bei fast jedem gesprochenen Satz von Elsas Gesprächspartnern durchkam.
Auch fand ich es gut, dass der Roman in der dritten Person erzählt wurde, wobei die Hauptsicht aus Elsas Blickwinkel geschildert wird. Das verlieh dem Buch etwas Lockerheit.

Der Krimi ist in der Gegenwartsform geschrieben und im Zusammenhang mit diesem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, war es für mich stellenweise etwas schwer zu lesen.
Somit gibt es leider nur zwei bis drei Sterne.

Bewertung vom 19.02.2010
Engelskuss / Gilde der Jäger Bd.1
Singh, Nalini

Engelskuss / Gilde der Jäger Bd.1


ausgezeichnet

Elena, eine Vampirjägerin, soll zum ersten Mal für den Erzengel Raphael einen von seinesgleichen finden. Erzengel sind, neben den normalen Engeln, die mächtigsten Wesen auf der Erde. Sie halten alles im Gleichgewicht und herrschen wie Könige über ihr jeweiliges "Reich".
Raphael regiert über Nordamerika und hat nun einen ganz speziellen Auftrag für die beste Jägerin - Elena Deveraux.
Doch bis sie ihren eigentlichen Auftrag ausführen kann, bringt Elena sich durch ihr loses Mundwerk, ihren Hang zur Selbstzerstörung sowie ihren starken Willen, den sie niemals beugen will, in Raphaels Gegenwart selbst in Gefahr.

Diese Streitereien verlaufen nicht ganz schmerzfrei und dauern ziemlich lange an, was manchem Leser eventuell langatmig vorkommen könnte. Mir persönlich fiel das kaum auf, da ich den Schlagabtausch zwischen den beiden Protagonisten eher interessant und vielmehr voller Action empfand.
Erst als die beiden sich auf ihr eigentliches Ziel, den Erzengel zu finden, konzentrieren, steigt die Grundspannung langsam an.

Die Handlung ist sehr flüssig geschrieben und es gibt nur sehr wenige Momente, in denen die derbe Ausdrucksweise vielleicht etwas dämpft.
Mit der Zeit entwickelt Elena eine telepathische Fähigkeit, mit der sie mit Raphael kommunizieren kann. Diese ist in Kursivschrift gehalten.
Auch gibt es in dem Roman immer mal wieder ein paar humorvolle Momente, die mich schmunzeln ließen.
Am Ende wird es noch sehr ergreifend und der Schluss ist spektakulär!

Ich bin schon immer von Engeln fasziniert gewesen und so konnte ich mir dieses Buch natürlich nicht entgehen lassen.
Die Handlung wird meistens aus Elenas Blickwinkel in der dritten Person erzählt. Kurzzeitig darf man auch an Raphaels Sichtweise teilhaben.
Raphael wird als Engel sehr gut dargestellt, vor meinem inneren Auge konnte ich ihn mir sehr gut als mächtigen Erzengel vorstellen.
Zwischendurch gibt es kurze Kapitel, die in Kursivschrift gehalten sind, und einzelne Stadien einer Verwandlung des gefallenen Engels darstellen sollen.

Fazit:
Ein Buch, das perfekt für ein paar schöne Stunden voller Leidenschaft ist.
Ich vergebe fünf volle Sterne plus extra Sternchen und zähle dieses Buch zu meinen Highlights.

Wann darf man mit Band zwei rechnen???

9 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2010
Wunderkerzen
Hertz, Anne

Wunderkerzen


ausgezeichnet

Wie im Klappentext schon beschrieben, geht es um die Rechtsanwältin Tessa Gerlach und ihren Exfreund Philip.
Kaum fängt die Geschichte an, landet die Protagonistin in einer Gefängniszelle zusammen mit einer prominenten Persönlichkeit. Dadurch hat sie zwar die Möglichkeit, diese näher kennenzulernen, aber das Problem, ihre Unschuld zu beweisen, löst sie dadurch nicht. Da gibt es nur einen, der ihr dabei helfen kann, und das ist ausgerechnet ihr Exfreund.

Kurz darauf braucht genau dieses Sternchen am deutschen Musikhimmel Tessa und Philip als Rechtsanwälte. Nun muss Tessa ausgerechnet mit ihrem Ex zusammenarbeiten. Sie ist davon wenig begeistert, aber angesichts ihrer aktuellen misslichen Lage ohne Hab und Gut sowie durch das Drängen ihrer besten Freundin Sabine, nimmt sie den Auftrag an. Diese Freundin ist eine wichtige Nebenfigur, da sie Tessa immer wieder auf den Boden der Realität holen muss. Nicht allein wegen dieser anfangs nervenden Art der Protagonistin.
Denn in der ersten Hälfte des Buches wurde Tessa immer unerträglicher mit ihrem Dickschädel und dem falschen Interpretieren von Philips Sätzen. Für mich als Leser war dies anfangs teilweise richtig nervig.

Auch wenn ich die Tagträumereien von Tessa, die mit Briefen aus ihrer Beziehung mit Philip zu tun hatten, nachvollziehen konnte, brauchte ich eine Weile, um mit der Protagonistin warm zu werden.
Zudem verstrickt sie sich durch ihre Eigensinnigkeit zu Beginn in ziemliche Lügen, sodass sie bei ein paar bestimmten Herren immer ins Fettnäpfchen tritt und dies für mich einen bitteren Beigeschmack hatte. Zumal sie Anwältin ist!

Der Roman spielt in Hamburg und wird aus Tessa Gerlachs Sicht in der Ichform erzählt.
Anne Hertz schreibt flüssig und unterhaltsam, sodass ich das Buch in kurzer Zeit durch hatte.
Zwischendurch gibt es Briefe, die in Kursivschrift dargestellt sind und ab und zu Zeitungsartikel über das gewisse Sternchen, das Tessas und Philips Hilfe braucht. Die Artikel sind im Blocksatz geschrieben, wodurch sie ziemlich echt wirken.
Die Charaktere werden gut genug dargestellt, dass ich mir ein Bild von den einzelnen Figuren machen konnte.

Fazit:
Da mir Tessa anfangs zu nervig war, vergebe ich nur vier bis fünf Sterne.

Bewertung vom 08.02.2010
Kurzschluss / August Häberle Bd.10
Bomm, Manfred

Kurzschluss / August Häberle Bd.10


ausgezeichnet

Das Cover fiel mir sofort ins Auge. Schwarzer Hintergrund, in der Mitte eine zersplitterte Glühbirne, die gerade ausgeht und Rauch entwickelt.
Unter der Glühlampe stehen der Autorenname und der Titel.
Da ich ein eingefleischter Häberle-Fan bin, brauchte ich den Klappentext eigentlich gar nicht zu lesen, um zu wissen, dass es wieder ein toller Krimi ist.

Der 10. Fall des Kommissar Häberle aus dem Schwabenländle ist da!
Dieses Mal werden dem Leser die Abgründe in der Strombranche aufgeführt, wo selbst vor Mord nicht zurückgeschreckt wird.
Diese dunklen Machenschaften weiten sich bundesweit, wenn nicht sogar europaweit aus. Weswegen Kommissar Häberle auch diesmal wieder gezwungen ist, sich auf eine Dienstreise zu begeben.
Wie im Klappentext beschrieben, gibt es zwei Morde und unzusammenhängende Details, die sich erst im Laufe der Zeit entwirren.

Auf die Handlung selbst will ich nicht mehr weiter eingehen, da sehr vieles aufeinanderbaut und ich nichts vorweg verraten möchte. Nur etwas kann ich vielleicht anmerken: Dass das Rotlichtmilieu, der Naturschutz mit dem Schwerpunkt Biberansiedlung sowie das Hobby Angeln eventuell zum Fall dazugehören könnten. Ob diese einzelnen Dinge wichtig sind, solltet ihr selbst herausfinden.
Die Frage ist nur, wie hängt das alles miteinander zusammen und vor allem, was hat das mit den Morden zu tun?
Jeder im Umfeld des Opfers verhält sich auf irgendeine Weise verdächtig, was dem Ermittler keine große Hilfe ist und es mir auch schwer machte, einen Täter zu benennen.

Die Geschichte fängt sehr verworren, aber interessant, an und war so, durch mehrere Handlungsstränge, die parallel laufen, mit Spannung durchzogen. Je weiter ich in die Handlung vordrang, umso aufregender wurde es. Vor allem das Wechseln der Handlungen je Kapitel, ließ teilweise Dramatik aufkommen und meine Neugier steigen.

Auch wenn der Autor, meines Erachtens, mehr aktuelle Themen, welche geschickt in die Handlung eingebunden sind, einbezieht als in den Anfangsbänden, so sind sie immer passend und die Geschichte wird dadurch trotzdem nie langatmig oder gar langweilig.
In diesem Band schildert M. Bomm dem Leser nebenher die momentane Wirtschaftskrise und was die Politik dabei für eine Rolle spielt.

Der Krimi wird aus der Vogelperspektive erzählt, sodass ich einen tollen Rundumblick hatte und mich mitten in der Handlung fühlte.
Diesmal wurden auch einige Orte auf der Alb miteinbezogen, wo viele Zeugen wohnen. Die Örtlichkeiten sind sehr gut beschrieben und ich habe wieder Lust bekommen, diese Ortschaften mal abzufahren.

Nachdem eine dritte Figur spurlos verschwindet, steigerte sich die Spannung fast ins Unermessliche und es wurde, dank der Szenenwechsel, noch regelrecht dramatisch!
Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, da mich der Autor mit seinen vielen Verdächtigen regelrecht in die Irre führte.
Und die Auflösung war für mich überraschend, wenn auch teilweise, dank Häberles Hilfestellungen, nachvollziehbar.

Die wichtigsten Charaktere werden gut dargestellt, ich konnte mir jeden einzelnen vor meinem inneren Auge vorstellen.
Man kann die Bände auch einzeln lesen, aber ich würde empfehlen, sie sich in der Reihenfolge zu Gemüte zu führen, da die Figuren sich doch weiter entwickeln.

Fazit:
Dieser Krimi war mal wieder Spannung pur!
Fünf volle Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.