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Bremen
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Ich bin Jacki, ein leidenschaftlicher Bücherwurm. Wenn euch meine Rezensionen gefallen, schaut doch auch meinem Blog vorbei: https://liebedeinbuch.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2019
Zwei Versprechen / All in Bd.2
Scott, Emma

Zwei Versprechen / All in Bd.2


ausgezeichnet

Ehrlich gesagt, hatte ich ein wenig Angst vor diesem Buch. Angst vor den Gefühlen, die diese Geschichte bei mir auslösen würde. Jetzt bin ich wahnsinnig froh, mich endlich an das Buch herangetraut zu haben. Ja, die Story ist sehr traurig und zu Tränen (be)rührend, aber das ist es wert. Denn Teddys Geschichte ist genauso besonders wie die seines Bruders. Nur auf eine ganz andere, eigene Art und Weise.

Über den Inhalt möchte ich eigentlich gar nichts sagen, weil so gut wie alles spoilern würde. Also werde ich mehr über den Aufbau und die Art der Geschichte reden. Ich hatte die Ehre Emma Scott vor ein paar Tagen zu treffen und sie hat uns erzählt, was sie bei ihrer Umsetzung erreichen wollte und was soll ich sagen? Genau das hat sie aus meiner Sicht einfach perfekt gemacht.

Wir erleben in „All In - Zwei Versprechen“ verschiedene Phasen der Trauer. Es gibt einen Teil voller Emotionen und Hoffnungslosigkeit. Der Prozess der Heilung verläuft schleichend. Die Hoffnung kommt auf leisen Pfoten, erst nach und nach immer mehr zurück. Besonders schön fand ich dabei, dass es nicht darum ging aufzustehen, zu vergessen und neu anzufangen. Es ist vielmehr ein „In-Erinnerungen-Schwelgen“ und darin die Hoffnung, den Antrieb und die Stärke finden, um neue Wege zu beschreiten und wieder glücklich zu sein.

Dabei lernt man eine ganz neue Seite an Teddy kennen. Vorher wirkte er oft sehr grummelig und verschlossen. Jetzt kennt man die Gründe dafür und weiß, dass er alles für die Menschen tun würde, die er liebt. Auch wenn er sich selbst dafür zurückstellen muss. Gemeinsam hilft er Kacey und auch sich selbst, ein neues Leben aufzubauen. Und genau das ist der wahre Zauber der Geschichte. Sie basiert auf einem ganz besonderen Schicksal und auf einer ganz besonderen Verbindung. Sie ist echt, hautnah und direkt aus dem Leben. Ich hätte mir nur gewünscht selbst noch tiefer in die Geschichte eintauchen zu können. Ich kam mir mehr wie ein Beobachter von außen vor. Das bleibt aber auch mein einziger kleiner Kritikpunkt, ansonsten hat Emma Scott mit ihren Worten eine absolut besondere Geschichte erschaffen.

Fazit: „All In - Zwei Versprechen“ ist keine kitschige oder tief romantische Geschichte. Sondern eine, die absolut ehrlich ist und nur vom wahren Leben geschrieben werden kann. Ich habe mit den Charakteren geweint, aber ich habe auch gelacht und bin mit ihnen in ein neues Leben gestartet. Teddys Geschichte hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise berührt, wie es nur wenige Geschichten können.

Bewertung vom 03.04.2019
Erbin des Lichts / Silberschwingen Bd.1
Bold, Emily

Erbin des Lichts / Silberschwingen Bd.1


sehr gut

Schon so lange wollte ich ein Buch von Emily Bold lesen und jetzt war es endlich so weit. Und was soll ich sagen? Die Autorin konnte mich auch schreibtechnisch von sich überzeugen. Ihr Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Nur der Wechsel zwischen der Ich-Perspektive und dritten Person hat mich etwas gestört - ich bin wirklich kein Fan solcher Wechsel. Trotzdem liest sich das Buch sehr schnell. Auch weil man unbedingt weiterlesen will.

Die Geschichte ist recht geheimnisvoll aufgebaut, aber sehr interessant. Die Silberschwingen als Fantasywesen waren mir vollkommen neu und vielleicht waren sie gerade deshalb so faszinierend. Die Idee hinter der Geschichte stimmte auf jeden Fall zu 100 Prozent. Man erfährt nach und nach immer mehr über die Welt der Silberschwingen, ihre Rivalitäten und Machtspiele. Die Spannung wurde dadurch fast durchgehend hoch gehalten.

Die Protagonistin Thorn gerät dabei von einem Abenteuer in das nächste. Und vor allem ist diese Welt für Thorn genauso neu wie für uns Leserinnen. Ich fand das sie für diese Situation sehr taff und mutig war. Sie stellt sich auch mal gegen Lucien und kämpft für die Dinge, die sie für richtig hält. Lucien steht allerdings genau dazwischen: Sohn des Anführers, aber nicht mit allen Entscheidungen einverstanden, die sein Vater trifft. Thorns Gefühle für ihn sind zwiegespalten - wie meine. Ich war stets hingerissen zwischen dem Lucien, der Thorn seine Welt zeigt und dem Lucien, der grausame Entscheidungen trifft und blind Befehlen folgt.

Der Fokus der Geschichte liegt stark auf Lucien und Thorn, wodurch Riley - eine weitere Silberschwingen und Verbündeter von Thorn - leider sehr wenig eine Rolle spielt. Ich hätte gerne mehr über ihn erfahren, aber dafür ist ja vielleicht noch im zweiten Teil Zeit. In dem Band würde ich mir auch ein bisschen mehr Nähe zu den Charakteren und mehr Tiefe wünschen. Ansonsten ist "Silberschwingen - Erbin des Lichts" ein absolut gelungener Auftakt. Natürlich mit Cliffhanger, also wird es wohl nicht allzu lange dauern, bis ich dem zweiten Teil nicht mehr widerstehen kann.

Fazit: Obwohl ich ein paar kleinere Kritikpunkte an der Geschichte habe, ist "Silberschwingen - Erbin des Lichts" im Großen und Ganzen ein wirklich gelungener Auftakt. Die Idee hinter dem Buch, die Silberschwingen als geheimnisvolle und interessante Fantasywesen und der spannende Handlungsaufbau haben mich definitiv in ihren Bann gezogen.

Bewertung vom 26.03.2019
Someone New / Someone Bd.1
Kneidl, Laura

Someone New / Someone Bd.1


gut

"Someone New" ist eines dieses Bücher, für die das Wort Hype schon fast eine Untertreibung darstellt. Für mich hat sich da natürlich die Frage gestellt, ob dieser Hype gerechtfertigt ist. Das Thema ist es definitiv, aber die Umsetzung leider nicht ganz.

Ja, Laura Kneidl greift in ihrem neusten Buch absolut wichtige Themen auf. Sie vermittelt die Botschaft, dass wir alle einfach wir selbst seinen und unser Gegenüber für genau das akzeptieren und lieben sollen (Stichwort Toleranz). Es sind Themen, die immer noch nicht von allen Leuten in der Gesellschaft akzeptiert sind und deshalb finde ich es toll, dass sich eine beliebte deutsche Autorin diesen widmet.

Dennoch bleibt die Umsetzung ein überaus wichtiger Punkt. Und diese habe ich als nicht ganz rund empfunden. Das Buch behandelt viele unterschiedliche Themen und führt dementsprechend viele Charaktere gleichzeitig ein. Das Leben ist bunt und divers. Daher ist es prinzipiell nicht falsch so viele verschiedene und einzigartige Haupt- und Nebencharaktere einzuführen, allerdings fand ich, dass dadurch keine wirkliche Tiefe und Nähe aufgebaut werden konnte.

Es hat mir schlichtweg an Intensität und Tiefgang gefehlt. Die Geschichte von Micah und Julian ist eine ruhige und sanfte Liebesgeschichte mit interessanten, aber eben ruhigen Charakteren. Julian ist aufgrund seines Geheimnisses und seiner Vergangenheit sehr verschlossen und es war schwer einen richtigen Zugang zu ihm zu finden. Micah war aufgeschlossener, aber auch nicht wirklich vielschichtig und ihre ständigen Superhelden-Kommentare nerven irgendwann dann doch. Die tiefe Liebe zu ihrem Bruder und ihre rationale Art haben mir jedoch sehr gefallen. Sie ist nicht jedes Mal an die Decke gegangen, sondern hat ihre Handlungen überdacht.

Allerdings gibt es dadurch auch kein Drama oder Herzschmerzen und obwohl Julian ein großes Geheimnis verbirgt, wird man als Leserin nicht vorangetrieben, dieses Geheimnis unbedingt lüften zu wollen. Aus irgendeinem Grund konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Vielleicht, weil das Buch mit über 500 Seiten zu sehr in die Länge gezogen wird oder doch, weil zu viel gleichzeitig thematisiert wird. Ich hätte mir gewünscht, dass der Fokus mehr auf dem Kern gelegen hätte. Schließlich bekommen Auri und Cassie in "Someone Else" ihre eigene Geschichte und hätten Micah und Julian durchaus mehr Raum lassen können. So wird mehr Potenzial verschenkt als genutzt.

Fazit: Das "Someone New" absolut wichtige Themen aufgreift, ist eine Tatsache. Eine großartige. Aber die Umsetzung ist leider nicht zu 100 % geglückt. Auf über 500 Seiten wird die Geschichte gespickt von Fandom-Anspielungen in die Länge gezogen und das ohne große Gefühle aufkommen zu lassen. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.

Bewertung: 3,5 Sterne

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2019
Winterwundertage
Swan, Karen

Winterwundertage


weniger gut

Meine Meinung: Auf Winterwundertage haben ich mich von meinen weihnachtlichen Büchern ganz besonders gefreut. Und anfangs schien es auch die perfekte Winterlektüre zu werden. Ich mochte den Erzählstil - eine wirklich angenehme dritte Erzählperspektive. Die sehr bildhafte Beschreibung ließ mich in das Setting eintauchen: eine kleine schottische Insel, eine Whisky-Destillerie, Schafe und ungemütliches Küstenwetter. Nicht wirklich winterlich, aber heimelig.

Doch je länger die Geschichte voranschritt, desto mehr wurde klar: es passiert nichts. Nach 100, nach 200, nach 300 Seiten war wirklich noch nichts bewegendes passiert und einen wirklich Sinn hatte die Geschichte bis dahin auch nicht. Die Ereignisse, die der Klappentext andeutet, geschehen weit dahinter. Und langsam fing das Buch an, mich zu frustrieren - so weit, das ich kurz vorm Abbruch stand.

Die Charaktere haben auch nicht zu einer besseren Atmosphäre beigetragen. Während Alex sehr professionell, analytisch und kalt agiert, tritt Lochlan distanziert, überheblich und unfreundlich auf. Die beiden unterschiedlichen Charaktere prallen aufeinander, es ist ein stetiger Kampf und das meine ich nicht im neckischen Sinne. Und wenn die Situation nicht auf Konfrontation stand, dann auf steriler Analyse. Sozialpsychologische Gespräch, Vorgänge bei der Whisky-Herstellung und Unternehmensstrategien werden sehr detailliert behandelt und das machte es oft sehr langatmig.

Und dann passierte nach 400 Seiten etwas, womit ich überhaupt nicht mehr gerechnet hatte: es wurde intensiv. Plötzlich explodierte die Geschichte. Sie zog mich in ihren Bann, die Nähe zu den Charaktere war da und ich hatte wieder Spaß am Lesen. Ruckzuck waren die letzten zweihundert Seiten gelesen. Aber wo war diese Intensität davor?

Am Ende stand ich sehr zwiegespalten da. Aber im Endeffekt können 200 Seiten Intensität, keine 400 Seiten Frustration und Langatmigkeit aufwiegen, da können sie noch so intensiv und mitreißend gewesen sein.

Fazit: Winterwundertage ist ein Buch, das mich als Leser sehr zwiegespalten zurücklässt. Anfangs noch sehr positiv gestimmt, rutsche meine Laune und Freude an dieser Geschichte immer mehr in den Keller. Von Langeweile bis zur Frustration. Nur um dann plötzlich vor Intensität zu explodieren. Am Ende hat es aber nicht mehr ausgereicht, denn die Geschichte besteht nicht nur aus dem letzten Drittel und das Gesamtwerk konnte mich nicht überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2019
Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


weniger gut

Der Auftakt der Spiegelreisenden-Saga wurde mit großen Worten beworben: "eine unvergessliche Heldin, eine schillernde Fantasiewelt" und ELLE verglich das Buch sogar mit Harry Potter. Ich denke aufgrund dieser großen Worte hat mich das Buch am Ende noch mehr enttäuscht.

Von Anfang an wollte es zwischen mir und "Die Verlobten des Winters" einfach nicht passen. Obwohl der Schreibstil angenehm war, kam ich nicht in die Geschichte hinein. Ständig hatte ich neue Fragezeichen vorm Gesicht - einige klären sich im Verlauf auf, aber anderen eben nicht. Und selbst die aufgeklärten Fragezeichen wurden teilweise recht spät angesprochen, sodass ich lange gebraucht habe, um mir die Welt ansatzweise vorstellen zu können. Das Worldbuilding fand ich also gar nicht gelungen. Besonders am Anfang hat mich das beim Lesen frustriert.

Und auch darüber hinaus konnte mich die Geschichte nicht einfangen. Das Potenzial war zwar durchaus da. Die Fantasy-Welt und die Fähigkeiten der Bewohner waren interessant, aber insgesamt wurden sie nicht ausreichend thematisiert, um ihre fantastische Wirkung zu entfalten und Action in die Geschichte zu bringen. Stattdessen steht sozusagen das Versteckspiel der Protagonistin im Vordergrund und das konnte keinen Reiz auf mich ausüben. Im Nachhinein betrachtet, finde ich nicht, dass wirklich viel wichtiges in diesem Buch passiert ist. Das hätte auch viel kürzer abgehandelt werden können.

Die Protagonistin Ophelia hat dabei einen großen negativen Einfluss auf die Spannung und mein Interesse an der Geschichte. Ich konnte mit ihr einfach nichts anfangen. Stumm, unscheinbar, geradezu langweilig. Definitiv keine "unvergessliche Heldin" oder jemand, mit dem ich mich hätte identifizieren oder mitfiebern können.

Am Ende muss ich leider sagen, dass diese Geschichte mich wirklich enttäuscht hat. Der Schluss ist ein wenig offen und macht mich ein wenig neugierig, aber ich denke nicht, dass sich die Art der Geschichte so dermaßen ändern wird, daher ist für mich hier Schluss.

Fazit: Weder die Handlung noch die Protagonistin konnten mich in irgendeiner Weise begeistern. Gerade aufgrund der hochpreisenden Worte bin ich am Ende sehr enttäuscht und werde diese Reihe nicht weiter verfolgen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2019
Player / Dirty-Reihe Bd.2
Keeland, Vi

Player / Dirty-Reihe Bd.2


sehr gut

Vom Vorgänger Bossmann war ich damals wirklich begeistert. Leider konnte mich Player nicht im gleichen Maße überzeugen, auch wenn die Geschichte mich gut unterhalten hat. Die zwei Bücher haben inhaltlich nichts miteinander gemeinsam, sind also komplett unabhängig.

Der Schreibstil von Vi Keeland war gewohnt locker leicht. Abwechselnd erzählen die beiden Protagonisten Drew und Emerie die Geschichte. Dabei entsteht ein sehr schöner Lesefluss, der aber nicht zu viel Aufmerksamkeit benötigt.

Diese Leichtigkeit schlägt sich auch auf die Geschichte nieder. Player hat alles, was eine schöne erotische Liebesgeschichte braucht, aber auch nicht mehr. Die beiden Hauptcharaktere sind sehr sympathisch, aber beide konnten nicht mein Interesse wecken, mehr über sie erfahren zu wollen. Die erotischen Szenen waren sinnlich beschrieben und überlagern die restliche Geschichte nicht. Nur die Ausdrucksweise hat mir nicht immer hundertprozentig zugesagt. Die Liebesgeschichte ist süß, aber die ganz großen Gefühle kamen bei mir nicht auf und insgesamt war mir die Entwicklung der Beziehung auch etwas zu schnell.

Also alles in allem eine unterhaltsame Geschichte mit einigen ausbaufähigen Punkten. Das mir das Buch nicht mehr zugesagt hat lag wohl vor allem daran, dass die Geschichte, die um die Liebesbeziehung drumherum aufgebaut wurde, mich nicht einfangen konnte. Weder Drews Vergangenheit, noch Emeries Nachbar und bester Freund konnten den gewissen Pep hineinbringen. Zum Ende hin war für mich immer mehr die Luft raus.

Fazit: Player ist eine sinnliche und unterhaltsame Geschichte, die einem schöne Lesestunden schenkt. Im Vergleich zu anderen Büchern dieses Genres kann das Buch aber nicht herausstechen und begeistern. Für zwischendurch schenken Drew und Emerie einem trotzdem eine schöne Zeit!

Bewertung vom 12.03.2019
Hot Hero / True Lovers Bd.3
Rowe, Lauren

Hot Hero / True Lovers Bd.3


sehr gut

Nach Ryan und Keane Morgan ist nun also der dritte Bruder an der Reihe: Colby Morgan. Ich war sehr gespannt, wie ich mit diesem Bruder klarkomme, da ich Ryans Geschichte toll fand, aber Keanes nicht so sehr, da wurde ich einfach nicht mit dem Protagonisten warm. Colby ist definitiv ganz anders als seine vorherigen Brüder: Ruhiger, sanfter, emotionaler - mit genauso viel Leidenschaft.

Was mich allerdings am Anfang sehr irritiert hat war, dass die Geschichte scheinbar parallel zum ersten Band verläuft. Ständig dachte ich: Aber warum ist der jetzt Single? Und der auch? Hä? Ich fand es daher schwierig, in die Geschichte hineinzukommen. Die Erscheinungsreihenfolge ist sehr ungünstig gewählt (ich empfehle mit diesem Band die Reihe zu beginnen). Nach und nach bekommt Colby dann seine ganz eigene Geschichte und die anderen rücken immer mehr aus dem Fokus heraus, ab da ging es dann besser.

Colby und Lydia haben zusammen eine schöne Geschichte geschrieben. Sie war definitiv emotionaler - besonders der Anfang und das Ende des Buches waren sehr rührend - und ich habe sie sehr gerne gelesen. Aber insgesamt hat mir deshalb ein wenig Tiefgang gefehlt. Die emotionalen Entscheidungen werden für meinen Geschmack zu schnell gefällt. Gedankliche Kehrtwenden geschehen innerhalb von wenigen Sätzen und das doch recht häufig. Auch die spannende Sogwirkung, die ich von Ryan und Keane gewohnt war, hat dadurch an Kraft verloren. Insgesamt war es aber trotzdem ein schöner Ausflug in die Welt der Morgans - ich liebe diese Familie einfach! Und auch Lydias Kinder waren absolut goldig.

Fazit: Colby Morgan ist der reifere, emotionalere Bruder und genauso sieht seine Geschichte aus. Auch wenn ich die Handlung mit viel Freude verfolgt habe, hat mir aufgrund der Thematik doch etwas der Tiefgang und die Spannung gefehlt. Außerdem hat es leider ziemlich irritiert, dass Teil 3 parallel zum ersten Band spielt.

Bewertung vom 11.03.2019
Wütender Sturm / Die Farben des Blutes Bd.4
Aveyard, Victoria

Wütender Sturm / Die Farben des Blutes Bd.4


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung: Siege haben ihren Preis! Das weiß Blitzwerferin Mare nur allzu gut seit dem Verrat durch Prinz Cal. Umso klarer ist ihr Ziel: Sie wird das Königreich umstürzen und den versklavten Roten und verfolgten Neublütern ein Leben in Freiheit sichern. Mavens Thron wird fallen! Doch der König tut alles, um Mare zurückzubekommen, auch wenn er dadurch sein Land zerstört. Mare braucht die Hilfe der Rebellen – und Cals Silber-Freunde. Um den zu besiegen, der fast ihren Willen gebrochen hätte, muss sie sich mit dem verbünden, der ihr das Herz brach.

Meine Meinung: Auf dieses Finale habe ich voller Spannung gewartet. Wie wird die Geschichte von Mare, Cal und Maven ausgehen? Wer wird siegen? Wird es überhaupt einen Sieger geben? Bekommen habe ich einen wahrhaft krönenden und würdigen Abschluss, mit ein zwei Mankos hier und dar.

Der vierte Band beginnt genau da, wo der dritte geendet hat. Und direkt war ich wieder im Geschehen: Die Gefühle kochen hoch. Heißer und intensiver als je zuvor. Die Szenen zwischen Mare und Cal waren der Wahnsinn (auch wenn ich Cal des Öfteren in den Hintern treten wollte). Man hat bei jeder Szenen gemerkt, wie sehr die beiden die Situation, in der sie stecken, quält und ich habe es geliebt. Genauso die Szenen zwischen Mare und Maven. Pures Gefühlschaos bei mir - egal aus welcher Perspektive erzählt!

Aber auch ein weitere Charakter hat mir sehr gefallen: Evangelina. Die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erleben, hat mir immer mehr und mehr gefallen. Ich mochte ihre Art zu denken. Ihr persönlicher innerer Zwiespalt wurde sehr gut ausgearbeitet. Und der Schlagabtausch zwischen Mare und Evangelina war einfach köstlich.
Eine einzige Perspektive hat die Geschichte immer etwas ausgebremst und zwar die von Iris. An sich war sie ein interessanter Charakter und ihre Szenen waren wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, aber oftmals viel zu lang gezogen.

Zum Glück haben die immer neuen Intrigen die Spannung sehr hoch gehalten (das war mein größter Kritikpunkt bei Band 2 und 3). Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und im Grunde konnte man niemanden durchschauen. Bis kurz vor Schluss konnte ich mir immer noch nicht vorstellen, wie die Geschichte enden wird. Das war wirklich stark gemacht! Das Ende war mir persönlich etwas zu offen, ich hätte mir da mehr erhofft. Aber vielleicht überrascht uns Victoria Aveyard ja noch mit mehr Kurzgeschichten, die mir alle meine Fragen beantworten.

Fazit: "Wütender Sturm" ist der krönende Abschluss einer fantastischen und magischen Buchreihe. Die Chemie zwischen den Hauptcharakteren explodiert heftiger als je zuvor und es werden mehr Intrigen gesponnen, als man für möglich hält. Das Ende ist mir persönlich zu offen, aber insgesamt ein absolut würdiges Finale.

Bewertung: 4,5 Sterne

Bewertung vom 07.03.2019
Der Klang der Täuschung / Die Chroniken der Hoffnung Bd.1
Pearson, Mary E.

Der Klang der Täuschung / Die Chroniken der Hoffnung Bd.1


ausgezeichnet

Eine Anmerkung vorweg: Ich empfehle euch zuerst die Chroniken der Verbliebenen zu lesen, denn diese Reihe beinhaltet definitiv Spoiler zum Vorgänger.

Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass es neue Bücher aus der Welt von Morrighan, Venda & Co. geben wird. Kurz war ich enttäuscht, dass die Geschichte von Lia, Rafe und Kaden nicht weitererzählt wird, aber spätestens nach 100 Seiten von "Der Klang der Täuschung" wusste ich, dass ich dazu absolut kein Grund habe - im Gegenteil.

Zugegeben auf den ersten hundert Seiten fühlte ich mich ein wenig an die länger gezogenen Erzählungen der Chroniken der Verbliebenen erinnert. Aber dann passiert etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe und die Geschichte nahm eine Wendung, die mich wirklich begeistert hat. Danach habe ich das Buch regelrecht inhaliert.

Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten Kazi und Jase war einfach der Wahnsinn. Unbändig, unvermeidbar. Durch gemeinsame Abenteuer werden sie zusammengeschweißt, aber dennoch stehen sie auf verschiedenen Seiten und genau das steht die ganze Zeit zwischen ihnen. Und dieser Zwiespalt gibt der Geschichte einen richtigen Suchtfaktor.

Und auch drumherum hat mir alles gefallen. Mit dieser Reihe taucht man noch tiefer in die Welt ein und lernt neue Ecken und Legenden kennen, die einem bisher verborgen geblieben sind. Und ab und zu schaut auch noch ein alter Bekannter aus den Chroniken der Verbliebenen um die Ecke. Ich habe mich gefreut zu erfahren, wie es ihnen allen in den letzten Jahren ergangen ist.

Kazi als Hauptcharakter verkörpert eine genauso starke Kämpferin, wie es Lia eine war. Zusätzlich trägt sie allerdings noch eine schwere schwere Vergangenheit auf den Schultern, was sie in meinen Augen noch stärker erscheinen ließ. Jase war nicht weniger interessant. Er liebt seine Heimat und seine Familie und tut alles um diese zu beschützen. Und das ist genau richtig, denn es gibt nicht nur alte Feinden, die Venda bedrohen, sondern auch Intrigen, die gegen sein Reich gesponnen werden. An Spannung, Action und Abenteuern mangelt es dieser Geschichte daher definitiv nicht. Das Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, sodass ich jetzt UNBEDINGT weiterlesen möchte und sehnsuchtsvoll auf Band 2 warten muss.

Fazit: Zu behaupten "Der Klang der Täuschung" hätte mich absolut begeistert, ist überhaupt nicht übertrieben. Ich fand es sogar besser als die Chroniken der Verbliebenen. Es war spannend, voller Abenteuer und es gab eine unbändige Chemie zwischen den Protagonisten. Ich habe das Buch verschlungen.