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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1120 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2024
24 Türchen zum Glück
Hepke, Pia

24 Türchen zum Glück


gut

"Oft komm das Glück durch eine Tür herein, von der man gar nicht wusste, dass man sie offengelassen hat." (John Barrymore)
Es ist Ende November, als man Felicitas ihre Arbeitsstelle kündigt und sie sofort freistellt. Völlig schockiert geht sie nach Hause und muss nun überlegen, wie ihre Zukunft aussieht. Als sie allerdings am ersten Dezembermorgen ihre Wohnungstür öffnet, wird sie völlig überrascht von einem Päckchen begrüßt. Doch leider steht außer einer großen eins kein Absender darauf. Lediglich beim Öffnen offenbart sich ihr ein Brief, indem sie entnehmen kann, dass dies die erste Überraschung eines Adventskalenders ist. Feli fragt sich, wer sie damit wohl überraschen möchte und warum. Tag für Tag folgen abwechslungsreiche oder kreative Aufgabe für sie persönlich. Ob wohl ihr Ex-Freund, ihre Eltern, die beste Freundin oder ein Arbeitskollege dahintersteckt? Da bleibt ihr wohl nichts anders übrig, als dem Boten aufzulauern. Doch ohne Ergebnis, den der Bote ist nicht ihr Verehrer. Also bleibt nur abzuwarten bis Heiligabend in der Hoffnung, dass dann alles enthüllt wird. Währenddessen lernt sie neue Seiten an sich kennen und wird offener fürs Leben.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr über dieses Buch gefreut, ohne zu wissen, was mich dabei erwartet. Das Cover ist recht einfach gehalten und mit über 600 Seiten erscheint mir allerdings viel zu umfangreich zu sein. Dies bestätigt sich spätestens nach den ersten Kapiteln beim Lesen. Dachte ich doch eigentlich, ich könnte damit meinem Mann vorlesen. Von daher kann ich die vielen guten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen. Denn wir waren nach wenigen Kapiteln zusehends genervt von den vielen Wiederholungen und den ausschweifenden, überladenen Kapiteln. Das Vorlesen von über 20–30 Seiten, indem alles bis ins kleinste Detail beschrieben wird, empfanden wir dann doch als sehr anstrengend. Mitunter haben mich sogar einige Sachen genervt. Zum Beispiel die lustigen Telefonansagen ihrer besten Freundin, die ich überhaupt nicht lustig fand. Im Gegenteil, ich empfinde sie nach dem fünften Mal nur noch als nervig. Ebenso etwas eigenwillig finde ich die Marotte ihrer Freundin, das man Popcorn beim Filme schauen durch die Gegend wirft. Mit Lebensmittel spielt man doch nicht. Trotz allem habe ich mich durch das Buch gekämpft und dies ist leider wirklich so. Denn vieles davon muss eigentlich deutlich gekürzt werden und würde ein gutes Lektorat sicherlich auch tun. Zwar finde ich einen Teil der Aufgaben interessant, doch viele große Überraschungen waren jetzt bedauerlicherweise nicht dabei. Nach jedem Kapitel kommt dann noch eine Zusammenfassung der jeweiligen Aufgabe, obwohl diese schon ausreichend im Kapitel selbst beschrieben wird. Für die eher etwas introvertierte, schüchterne Feli hingegen ist dieser Kalender sehr gut, sie blühte auf und wird jeden Tag ein wenig lockerer. Insbesondere bei den Aufgaben, die sie sich sonst eher nicht zutrauen würde. Die Auflösung selbst war dann doch sehr überrascht. Mit diesem Verehrer habe ich nun wahrlich nicht gerechnet, besonders weil es so unvorhersehbar ist und man von dem Verehrer bedauerlicherweise viel zu wenig erfährt. Vielleicht wäre es gut, die Autorin würde das Buch neu überdenken, nachbessern und kürzen. Deshalb kann ich leider nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

Bewertung vom 21.01.2024
Merry Christmas - Ein Fest der Liebe
Prokopp, Marina

Merry Christmas - Ein Fest der Liebe


ausgezeichnet

"Wenn man keinen guten Vater hat, so soll man sich einen anschaffen." (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
Emma Hart und ihre Tochter Nora haben schwierige Zeiten hinter sich, doch nun scheint es langsam aufwärtszugehen. Denn sie hat Banker Paul kennengelernt, mit dem sie eine neue Zukunft aufbauen möchte. Ganz zum Leidwesen ihrer Tochter Nora, die Paul so gar nicht ausstehen kann. Paul dagegen hat ebenfalls seine Schwierigkeiten mit Nora und so geraten die beiden seit geraumer Zeit immer öfter aneinander. Inzwischen steht Weihnachten kurz vor der Türe und Nora hat nur einen Wunsch, endlich einen Papa zu bekommen, der sie lieb hat. Da wäre zum Beispiel dieser nette Geschäftsmann Adam Stone, dem sie kürzlich einen Keks geschenkt hat. Wird sich Noras Wunsch erfüllen?

Meine Meinung:
Schon auf den ersten Seiten erlebe ich einen berührenden, warmherzigen Weihnachtsroman. Die moderne Geschichte ist locker, leicht zu lesen und hat so einige emotionale Momente. Emma Hart als alleinerziehende Mutter hat es nicht gerade einfach in ihrem Leben. Doch man spürt sofort, dass Nora für sie das Wichtigste in ihrem Leben ist. Als sie Paul kennenlernt, scheint zuerst alles in Ordnung zu sein. Er akzeptiert ihre Tochter und sie kommen klar miteinander. Doch das Blatt wendet sich, je länger sie zusammen sind. Immer öfters beschimpft er unbegründet Nora. Besonders seit der Verlobung scheint er immer weniger Zeit und Geduld für sie zu haben. Kein Wunder, weshalb sich ihre Tochter immer mehr zurückzieht. Selbst Emma kommen langsam Zweifel, ob er der richtige Mann an ihrer Seite ist. Da begegnen sie Adam Stone, ihrem Jugendfreund, der sie in ihrer Jugend sehr verletzt hat. Nora hingegen scheint Adam regelrecht anzuhimmeln und auch Adam scheint Nora zu faszinieren. Trotz ihrer acht Jahre glaubt sie noch ans Christkind und wünscht sich deshalb in einem Brief Adam als neuen Papa. Vor allem Nora hat es mir in dieser Geschichte angetan. Die Gefühllosigkeit von Paul gegen sie finde ich schon extrem und ich kann gut verstehen, dass sie ihn nicht leiden kann. Gerade durch den Wechsel der einzelnen Personen in den Kapiteln bleibt der Roman unterhaltsam. Besonders was die Probleme zwischen Adam und Emma anbelangt, lässt einen die Autorin lange im Dunkeln. Zwar erscheint Adam äußerlich als knallharter Geschäftsmann, doch in seinem Inneren hat er ein weiches Herz und eine gutmütige Seite. Immer häufiger laufen sie sich über den Weg, doch Emma weist ihn jedes Mal von sich. Lediglich Nora scheint er wichtig zu sein. Adam ist unschlüssig, was er damals falsch gemacht haben soll. Nora finde ich an einigen Stellen ein bisschen zu erwachsen dargestellt und der Plot selbst ist ebenfalls recht vorhersehbar. Doch ansonsten ist dies eine bewegende und anrührende Geschichte, bei der mir warm ums Herz wurde. Deshalb gebe ich dem Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2024
Weil du meine Tochter bist
Kelly, Julia

Weil du meine Tochter bist


sehr gut

"Wenn sie ihre Tochter nicht sehen konnte, würde sie diesen Krieg nicht überleben." (Buchauszug)
Liverpool 1935:
Beim Tanzen lernt die junge Viv Byrne, den Musiker Joshua Levinson kennen. Schnell kommen sich die beiden näher und als Viv bemerkt, dass sie schwanger ist, heiraten sie. Doch Vivs streng katholischem Elternhaus ist die Beziehung ein Dorn im Auge. Besonders ihre kaltherzige Mutter sorgt dafür, dass Joshua nach der Hochzeit verschwindet. Allein zurückgeblieben muss Viv nach der Geburt ihrer Tochter Maggie noch immer bei den Eltern leben. Als 1940 erlassen wird, dass Eltern ihre Kinder aus der Stadt in die Dörfer evakuieren sollen, fällt dies Viv sehr schwer. Soll sie wirklich zustimmen, ihre geliebte kleine Maggie wildfremden Menschen anzuvertrauen? Mit der festen Überzeugung, dass der Krieg schnell vorbei ist, gibt sie ihre Tochter zu Familie Thompson in Obhut. Der Schock kommt, als sie erfährt, dass von Maggie nach einem Bombenangriff jede Spur fehlt. Doch kann das sein, dass ihre geliebte Maggie nicht mehr lebt?

Meine Meinung:
Unsere Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Viv und Joshua und der Feststellung, das er sie zwar heiraten wird, ihm jedoch seine Karriere als Musiker wichtiger ist als Familie und Kind. Wer dabei jedoch nicht unschuldig ist, das ist Vivs kaltherzige Mutter. Denn der passt eine Ehe mit einem Juden ganz und gar nicht. Mit viel Geld bestechen sie Joshua, damit dieser seinen Traum in Amerika ausleben kann. Zum Entsetzen Vivs und seiner Eltern nimmt er das Geld und verschwindet. Für mich war dieses Erlebnis nichts Neues, besonders in strenggläubigen katholischen Familien sind zu dieser Zeit Mischehen eine Sünde. Doch das man deshalb sogar den Schwiegersohn besticht, fand ich dann wirklich dreist und schockierend. Ich hätte nicht gedacht, dass selbst die Juden in England solche Schwierigkeiten haben. Ebenso überrascht bin ich von der Evakuierung der Kinder aus den Städten, die man extra aufs Land geschickt hat. Dies ist für eine Mutter sicher eine extrem schwierige Entscheidung, sich von der 4-jährigen Tochter zu trennen. Besonders wenn man nicht weiß, wie lange sie dortbleiben muss und ob sie ihr Kind zwischenzeitlich sehen darf. Hier zeigt die Autorin sehr gut, in welchem Zwiespalt sich die damaligen Mütter befanden. Es wird ein Kampf zwischen Liebe und Vernunft, wobei die Vernunft dann doch siegt, weil sie Angst um ihr Kind hat. Ebenso gut zeigt sie uns die Probleme zwischen den einzelnen Religionen, die selbst vor England nicht haltmachen. Zwar ist es nicht so schlimm wie im Nazideutschland, doch Konflikte gibt es auch dort. Joshuas Eltern dagegen sind das krasse Gegenteil, sie nehmen Viv an wie eine Tochter und unterstützen sie, wo sie können. Besonders nachdem Maggie weg ist und Viv Hilfe benötigt, weil sie von zu Hause auszieht. In wechselnden Handlungssträngen bekomme ich Einblick in das Leben von Viv, Maggie, so wie von Joshua in Amerika und als britischer Soldat bei der Royal Air Force. Ich erlebe eine emotionale Achterbahn zwischen Liebe, Ängsten, Zwiespalt, Trauer und Hoffnung und dazu interessante Charaktere. Was so ausführlich, gut und emotional beginnt, flacht zusehends gegen Ende viel zu schnell und extrem ab. Mitunter kommt mir besonders die 4-jährige Maggie zu verständnisvoll und erwachsen vor. Doch gerade das letzte Drittel, welches der Autorin so wichtig scheint und ihr am Herzen liegt, wird hier viel zu kurz abgehandelt. Verschwunden sind die Emotionen, ich erlebe nichts vom Zwiespalt der Kinder. Kein Trennungsschmerz, wenn sie ihre Pflegeeltern wieder verlassen müssen. Zwar wird dies alles im Nachwort beschrieben, doch in der Geschichte selbst bekommt es kaum mehr einen Raum. Meiner Ansicht nach hätte die Autorin lieber bei anderen Szenen abkürzen sollen. So jedoch kann ich dem Buch nur 4 von 5 Sterne geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2024
Meeresnacht (eBook, ePUB)
Lund, Carina

Meeresnacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Jeder Mensch ist wie ein Mond: Er hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt." (Mark Twain)
Es ist noch eine Woche bis zur nächsten Vollmondnacht, bei dem sie mit einem weiteren Opfer des Mondscheinmörders rechnen. Dann jedoch werden Elin Bertram und Thees Conrads von der Soko Mondschein nach Bremerhaven gerufen, wo von einem jungen Mann jede Spur fehlt. Allerdings weisen eine Adlerkralle und ein persönlicher Brief an Elin auf ihren alten Bekannten hin. In dem lehrreichen, verwirrenden Brief wendet sich der Serienmörder persönlich an die Kommissarin. Er verkündet ihr, sein Opfer lange leiden zu lassen, um ihn dann zum richtigen Zeitpunkt zu töten. Diese Zeit müssen sie unbedingt nützen, um Yasar Bayram lebend zu finden. Parallel dazu wird den beiden Ermittlern klar, dass er Elin viel besser kennt als bisher angenommen. Als jedoch kurz darauf eine weitere junge Frau verschwindet, wird der Fall immer undurchsichtiger. Ist das alles nun die Tat des Mondscheinmörders oder haben sie es mit einem weiteren Nachahmungstäter zu tun?

Meine Meinung:
Im zweiten Band über die SOKO Mondscheinmörder, der nur alle zwei Jahre und vier Monate in der Vollmondnacht tötet, wird es diesmal knifflig und heikel. Den zuerst einmal geht es um das Verschwinden eines jungen Mannes und dem hohen Blutverlust am Tatort. Außerdem bekommt Elin jetzt immer eine persönliche Nachricht vom Psychopathen. Diese enthält immer einen Hinweis vom Opfer und einen Brief. Allerdings rätseln die beiden Ermittler, was die Fälle von Yasar Bayram und Kyra Roselius miteinander zu tun haben. Haben sie es womöglich wieder mit einem Trittbrettfahrer zu tun, wie schon zuvor in Carolinensiel? Doch wenn von beiden hat dann der Mondscheinmörder wirklich in seinen Fängen? Mit viel Enthusiasmus und ihrem ganz eigenen Humor gehen die Ermittler erneut ans Werk, um das Opfer noch rechtzeitig zu finden. Allerdings scheint ihnen der Mondscheinmörder immer eine Spur voraus zu sein, doch wie kann das sein? Haben sie womöglich einen Spion in den eigenen Reihen oder werden sie anderen Wegen ausspioniert. Auch in diesem Buch ist wieder unser smarter Wittmunder Polizist Richard Schlüter mit dabei, der diesmal als Hospitant bei der Soko mitarbeiten darf. Mit viel Liebe zum Detail gibt Band zwei erneut weiterhin Rätsel auf wer der Serienmörder ist. Durch das Hin und Her der beiden Fälle bleibt dieses Buch spannend und gleichzeitig undurchsichtig, was den Mörder betrifft. Besonders, da er dieses Mal so ganz anders agiert, als es sonst der Fall ist. Ich muss sagen Chapeau, die Autorin hält uns Leser ganz schön auf Trab, was das Mitraten betrifft. Jedenfalls scheint er nicht nur Elin gut zu kennen, sondern außerdem vieles aus der Vergangenheit der Ermittlerin. Viel zu rätseln gab es zusätzlich im Fall Kyra, der besonders für Schlüter gefährlich wird, den die junge Frau leidet an Schizophrenie . Erneut überzeugt hat mich die Autorin mit ihren vielen falschen Fährten und den gelungenen Wendungen. So bleibt der Krimi bis zum Ende hin spannend und undurchsichtig. Dabei haben mich ganz besonders unsere Ermittler überzeugt, die mit ihren lockeren Sprüchen für eine gute Atmosphäre sorgen. Nun fiebere ich dem letzten Teil der Trilogie entgegen und bin wahnsinnig gespannt, wer der Mondscheinmörder ist. Von mir gibts auf jeden Fall wieder 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 18.12.2023
Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten / Das schottische Bücherdorf Bd.3
Herzog, Katharina

Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten / Das schottische Bücherdorf Bd.3


ausgezeichnet

"Trotz Glück und Unglück, trotz vieler Zufälle und Zwischenfälle, das Leben ist letztlich doch das, was man daraus macht " (unbekannt)
Betty Andrews, Schauspielerin aus Hollywood und Kinderbuchautorin, findet in der Kammer ihrer Großmutter ein altes Cello und Illustrationen darin. Sofort ist Betty von den Bildern eines gewissen E. Smith angetan, den es sind genau die passenden Darstellungen, welche sie für ihr neustes Buch benötigt. Doch ihre Großmutter schweigt, was es mit dem Cello und den Bildern auf sich hat. Deshalb macht sich Betty auf die Suche nach E. Smith. Dieser stammt ausgerechnet aus Swinton on Sea, wo sie zum diesjährigen Book Festival eingeladen wurde. Kurzerhand fliegt sie nach Schottland, um unter falschem Namen auf Spurensuche zu gehen. Doch dann wird sie von Fans erkannt und flüchtet in Eliyahs Buchladen. Nachdem sie ihm alles erzählt, quartiert er sie als Cousine Lizzy aus Amerika bei Großmutter Nanettes B&B ein. Auf der Suche nach E. Smith kommen bei beiden erste Gefühle auf. Bei einem Fundstück wird Eliyahs allerdings klar, das seine und Bettys Familie eine gemeinsame tragische Vergangenheit haben.

Meine Meinung:
Mit Herbstleuchten ist nun der dritte Band der Bücherdorf-Reihe erschienen. Dieses Mal geht es auf Spurensuche. Es wird jener Maler E. Smith gesucht, um den schon in den ersten beiden Bänden so ein großes Geheimnis gemacht wurde. Wieder fliegen die Seiten dieses Buches nur so dahin. Besonders da sie mich mit ihrem lockeren, liebevollen Schreibstil und der kuriosen Geschichte um Betty, ihrer Familie und was sie mit dem Maler zu tun hat, begeistert. Außer natürlich unseren vielen bekannten Einwohnern des Bücherdorfs sind alle weiteren Charaktere gut durchdacht. Die scheue, zurückhaltende Art von Betty, die hervorgerufen wurde von den vielen Paparazzi und Fans, die sie regelrecht bestürmen, kann ich nachvollziehen. Dass sie indessen als Lizzy das erste Mal ungezwungen und locker tun und lassen kann was sie will, muss sie zwar erst noch lernen, wirkt dennoch als Befreiung. Der ruhige, schüchterne Eliyah aus Band eins taut vor allem durch Bettys neu gewonnene Art immer mehr auf. Bei beiden regen sich erste Gefühle, selbst wenn sie noch nicht einordnen können, wie ihre Zukunft weitergehen soll. Ein Unfall in der Vergangenheit wird ebenfalls eine Rolle bei der Spurensuche um E. Smith spielen. Am Ende klärt sich dann auf, wer der Maler wirklich ist. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte verzaubern, besonders was die Liebe von Betty und Eliyah betraf. Gerade ihm habe ich es am meisten gegönnt, dass er sich verliebt. Wahrscheinlich, weil er durch seine schüchterne, nette und zuvorkommend Art mich schon von Anfang an berührt und an meinen Sohn erinnert hat. Selbst wenn er mit seinem Kleidergeschmack schon ein wenig an einen Nerd erinnert. Da passt er im Grunde nicht so recht zu der modebewussten, berühmten Schauspielerin. Allerdings, ihr freundliches, scheues, zurückhaltendes Wesen ist sicher maßgebend, warum die beiden zusammenfinden. Gut gefallen haben mir auch die vielen Begegnungen mit den bekannten Bewohnern. Mit E. Smith Identität konnte mich die Autorin am Ende überraschen. Von mir gibt es erneut 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 18.12.2023
Das Weihnachtswunder von Haus 7
Marschall, Anja

Das Weihnachtswunder von Haus 7


ausgezeichnet

"Glücklich, wer bei geringem Vermögen wohlgemut, unglücklich, wer bei großem missmutig ist." (Demokrit)
Luisa Thießen verwitwet und alleinerziehende Mutter hat nur zwei Wünsche für Weihnachten. Eine neue Wohnung für sich sowie die Kinder Matti und Lilli oder das sie in ihrem alten Zuhause bleiben können. Wunsch zwei wäre ein neuer Partner, der sie liebt und zusammen mit ihren Kindern wieder zu einer glücklichen Familie wird. Leider nimmt der Besitzer des Hauses darauf keine Rücksicht, den das alte Haus soll demnächst abgerissen werden. Selbst wenn sich Luisa, Oma Baumann und Wolle heftigst dagegen wehren auszuziehen. Eine Option bleibt ihnen allerdings noch, Luisa will den griesgrämigen Hausbesitzer Achim von Arnheim aufsuchen und mit ihm reden. Allerdings verläuft dieser Besuch anders als erhofft, den von Arnheim hält Luisa für seine lang vermisste Tochter. Was so eigenartig begann, wird zum größten Chaos in Luisas Leben. Doch dann werden auf einmal Weihnachtswunder wahr, wenn man es gar nicht mehr zu erhoffen wagt.

Meine Meinung:
Weihnachtsroman Nummer 3 der Autorin und schon das wunderschöne Cover wirkt wieder einladend. Als ich den Klappentext las, habe ich noch keine rechte Vorstellung, was mich diesmal erwartet. Doch kaum die ersten Seiten gelesen, fühle ich mich mal wieder sofort zu der warmherzigen Geschichte hingezogen. Für mich sind die Bücher der Autorin sowieso immer ein Erlebnis. Den, ob humorvoll, historisch oder als Krimis, Anja Marschalls Bücher sind definitiv lesenswert. So auch dieses Buch, das mich ein wenig an Ebenezer Scrooge erinnert, zumindest was den Hausbesitzer Achim von Arnheim betrifft. Mit seiner ganz speziellen, abweisenden, herrischen Art ist dieser alte Mann sehr verbittert geworden. Das einzig wichtig für ihn ist, seine Tochter zu finden, um ihr die Ascot Holding anzuvertrauen. Damit hat er seinen Anwalt Joost Behrens beauftragt. Jener Mann, der Luisa so unerwartet begegnet und sich rein zufällig mit ihr verabredet. Ohne zu ahnen, dass er was mit dem Hausbesitzer zu tun hat, findet sie ihn auf Anhieb sympathisch. Dummerweise wird sich diese Einschätzung recht schnell als falsch herausstellen. Außerdem gibt es da noch die beiden Kinder Matti und Lilli. Matti fühlt sich nach dem Tod des Vaters ein wenig verantwortlich für seine Mutter. Lilli dagegen ist ein richtiger kleiner Sonnenschein, die selbst das Herz vom alten Patriarchen anrührt. Mit Oma Baumann, die nicht in ein Altenheim möchte und dem Musiker und Elvis-Imitator Wolle ist das Haus in der Herderstraße 7 komplett. Diese drei Mieter sind auch die einzigen, die noch nicht aus dem maroden alten Haus ausgezogen sind. Zu guter Letzt haben wir dann noch den recht merkwürdigen Hausmeister Tomte. Wie der Name schon sagt, geistert er fleißig durchs Haus und versucht es mit seiner Magie zu erhalten. Selbst wenn man recht schnell die Handlung dieser Geschichte erfasst, sprüht sie immer wieder durch ihre Situationskomik und den recht eigenwilligen Aktionen. Gelungen empfinde ich hier vor allem die kindliche Sprache von Matti und Lilli sowie die barschen Töne des Patriarchen. Durchaus wankelmütig dagegen finde ich Joost Behrens, der von gemein, misstrauisch, ärgerlich bis hin zu couragiert, freundlich und liebenswert alles an Facetten zu bieten hat. Dagegen wirkt Luisa auf mich sofort sympathisch, selbst wenn sie sich durchaus zu wehren weis. Diese familiäre, humorvolle Geschichte mit ihren innigen Momenten hat mich wieder einmal verzaubert. Deshalb gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 11.12.2023
Bruchhauser Blut (eBook, ePUB)
Albracht, Mareike

Bruchhauser Blut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Ich weiß nicht, was du gewonnen hast, aber ich hoffe, es hat sich gelohnt für das, was du verloren hast." (Pinterest)
Nach den Vorkommnissen ihres letzten Falls wird Anne Kirsch aus dem Morddezernat Dortmund nach Bontkirchen ins Sauerland versetzt. Was für Annes Partner Heiko eine Freude ist, wirkt für Anne eher als Strafe. Das lässt sie Heiko mit ihrer schlechten Laune oft genug spüren, den außer kleineren Verbrechen ist hier kaum etwas zu erwarten. Dazu muss sie nun obendrein mit Anton Hellmann zusammenarbeiten, der sowieso schon ein Stein im Brett bei ihrem Ex-Chef Thorsten hat. Kein Wunder, das Anne gefrustet ist, als aus dem hiesigen Museum zwölf alte Nägel gestohlen werden. Dass ein historischer Nagel allerdings bei einem brutalen Mord eine Rolle spielt, ahnt sie da noch nicht. Wer hatte einen Grund, das Opfer zu töten und welche Rolle spielt der Nagel in seiner Brust? Dieser Mord entpuppt sich als Auftakt zu einer weiteren Mordserie, die bis in die Vergangenheit Bontkirchens reicht. Von Anne Kirsch und Anton Hellmann wird dabei alles abverlangt werden.

Meine Meinung:
Ich habe mich extremst gefreut über den vierten Regionalkrimi von Kommissarin Anne Kirsch. Bisher konnten mich alle Krimis dieser Autorin überzeugen. Nicht nur ihr unterhaltsamer Schreibstil gefällt mir, sondern die ganz spezielle Anne Kirsch als Kommissarin. Schon der Prolog dieses Regionalkrimis aus dem Sauerland beginnt durchaus spannend. In einfachen Worten mir war schnell klar, dieser Mord wird etwas mit der Vergangenheit zu tun haben. Doch ich konnte obendrein viele weitere spannende Momente erleben. Was natürlich vor allem mit den Ermittlungen und dem Mut von Anne und Hellmann zu tun hat. Den der kleine Dorfpolizist wächst hier im Laufe des Geschehens über sich hinaus und wird nicht nur zum guten Teampartner, sondern außerdem zum grandiosen Mordermittler. Bemerkenswert insbesondere ist sein Ehrgeiz so wie sein zunehmender Fleiß. Darüber hinaus fand ich das Setting mit dem Naturmonument Bruchhauser Steinen genauso wie Bontkirchen gut gewählt. Hier merkt man natürlich sofort, dass die Autorin ihre Heimat beschreibt und sich bestens auskennt. Gut ausgedacht ist, das sich diese Mordserie als Familienfehde entwickelt. Doch diesmal konnte mich vor allem Hellmann überzeugen. Der sonst eher ruhige und bequeme Polizist wird zum fleißigen Ermittler und Teampartner, der am Ende wirklich profiliert und sogar noch Leben rettet. Annes Charakter hat sich nur unmerklich verändert. Sie ist und bleibt eine toughe Frau, die nach vorne prescht zur Not auch alleine ohne Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass dazugelernt hat und sie diesmal des Öfteren im Team mit Hellmann agiert. Von Thorsten und Olivia bin ich menschlich sehr enttäuscht. Nicht nur das sie Anne spüren lassen, das sie nicht mehr mit ihr zusammenarbeiten, scheinen sie ihr obendrein die Freundschaft gänzlich zu verwehren. So finde ich, geht man nicht mit Kollegen um. Mich konnte dieser Sauerlandkrimi nicht nur an Spannung überzeugen, sondern insbesondere wegen des sagenhaften Plots und den gut durchdachten Charakteren. Bitte weiter so von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 11.12.2023
Winterküsse in Funkelstein (MP3-Download)
Lovegood, Isabella; Fuchs, Ingrid

Winterküsse in Funkelstein (MP3-Download)


ausgezeichnet

"Küssen; so süß ist das, wie wenn man nie mehr die Lippen wegnehmen könnte von dort, wo sie sind." (Charles-Ferdinand Ramuz)
Nie hätte Daniela vermutet, dass sie einmal glücklich in einer WG mit zwei schwulen Männern leben würde. Doch ihr Sohn Felix freut sich, den nun hat er nicht nur einen, sondern gleich zwei Papas. Außerdem ist sie froh, dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein. Denn dies war der eigentliche Grund, warum es sie nach Funkelstein verschlagen hat. Da kommt es auch gar nicht ungelegen, dass Felix Cousin Siegmar Flink noch eine Stelle in seiner Tischlerei frei hat. Doch warum hat Daniela das Gefühl, als ob er sie gar nicht anstellen möchte? Allerdings, nachdem ein weiterer Arbeiter ausfällt, wird Daniela dringender gebraucht als gedacht. Jetzt kann sie Siegmar beweisen, auch eine Frau kann zupacken.

Meine Meinung:
Gerade dieses schöne winterliche Cover hat mich neugierig auf diese Geschichte gemacht. Dass es von Funkelstein noch mehrere Bücher gibt, tat der Geschichte keinen Abbruch. Denn es geht ja schließlich in jedem dieser abgeschlossenen Bücher immer um ein Liebespaar. Auch wenn dies mein erstes Buch über diesen schönen Ort ist, bin ich sofort von der Herzlichkeit der Menschen und dem Dorf selbst verzaubert. Besonders angetan hat es mir die Familie Flink, die in Funkelstein sehr zahlreich vertreten sind und wirklich zusammenzuhalten. Daniela hat es wegen ihrer überraschend schweren Erkrankung und der Ungewissheit des Ausgangs auf der Suche nach Felixs Vater dort hin verschlagen. Inzwischen ist sie angekommen und fühlt sie sich sehr wohl in Funkelstein. Für den Lebensunterhalt jedoch braucht die gelernte Tischlerin dringend einen Job. Zum Glück kann sie bei Siegmar anfangen, auch wenn dieser beim Vorstellungsgespräch nicht gerade vor Freude in die Luft springt. Was für ein Problem hat er mit Frauen? Denkt er, eine Frau kann nicht zupacken? Daniela wird ihm das Gegenteil beweisen. Der Zusammenhalt und die Herzlichkeit der Bewohner ist auf jeder Seite dieses Buches zu spüren. Lediglich der etwas griesgrämige Siegmar scheint da eine Ausnahme zu sein. Doch kommt sein Unmut gegenüber Frauen nicht von ungefähr, den er ist ein gebranntes Kind. Allerdings imponiert ihn seine neue Mitarbeiterin und kann bei ihm das erste Eis brechen. Dieser wundervolle Liebesroman nimmt uns mit dem fantasievollen Plot in den winterlichen fiktiven Ort Funkelstein. Begeistert war in natürlich von Patrick und Christian, über deren Liebe es ebenfalls ein Buch gibt. Gut dargestellt finde ich die Kinder, was ansonsten nicht bei allen Geschichten, die ich kenne, der Fall ist. Ich konnte mich sofort in Daniela hineinversetzen und die Geschichte genießen, sie hat mich mit ihrer Wärme auf jeden Fall auf Weihnachten eingestimmt. Funkelstein ein Dorf zum Wohlfühlen. Ich kann gut verstehen, warum dieser Ort die Autorin nicht mehr loslässt. Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sterne.