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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1560 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Spannender Pageturner


Die wochenlange Gefangenschaft, in der Ex-Elitesoldat Oxen um sein Leben kämpfen musste, haben Spuren hinterlassen. Um seine Gedanken zu ordnen und wieder zu sich selbst zu finden, begibt sich Oxen auf eine Pilgerreise. Zu seiner großen Freude wird er dabei streckenweise von seinem Sohn begleitet, wodurch der Kontakt zwischen den beiden gefestigt wird. Margarethe Frank hat die Suche nach dem geheimnisvollen Mann mit der Mandrill-Maske, der beim letzten Mal entkommen konnte, noch nicht aufgegeben. Genau wie die Polizistin Sally Finnsen, denn der Mandrill ist der Mörder ihres Bruders. Sally will Gerechtigkeit. Doch die Ermittlungen werden vom PET eingestellt und Margarethe wird eindringlich darauf hingewiesen, die Finger von dem Fall zu lassen. Als der ehemalige PET-Chef Axel Mossmann Margarethe für einen scheinbar unbedeutenden Einsatz engagiert, ahnt niemand, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln werden...

"Pilgrim" ist bereits der sechste Band um den hochdekorierten Ex-Soldaten Niels Oxen. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Allerdings kann man die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren Niels Oxen, Margrethe Franck und Axel Mossmann besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält, da die Protagonisten im Verlauf der Serie einiges gemeinsam erlebt haben. Außerdem baut dieser sechste Band auf den Ereignissen auf, die sich im fünften Teil zugetragen haben. Es ist ratsam, wenigstens diesen Teil vorher zu lesen, um zu erfassen, was Oxen durchmachen musste und warum es Margarethe, Sally und Oxen so wichtig ist, den Mann mit der Mandrill-Maske zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und entwickelt sich zunächst eher geruhsam. Da die Perspektiven häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man dennoch früh in den Sog der Ereignisse. Und die haben es dieses Mal wirklich in sich. Der Fall ist äußerst komplex. Man weiß nicht, wem man hier glauben oder vertrauen kann. Ein spannendes Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf. Doch es ist schwer einzuschätzen, ob Oxen, Margarethe und Sally Jäger oder Gejagte sind. Denn sie haben es mit mächtigen Gegnern zu tun. Es kommt zu einigen Überraschungen, wodurch sich dieser Fall schon bald zu einem spannenden Pageturner entwickelt, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Das Ganze gipfelt in einem Finale, das man geradezu atemlos verschlingt.

Eine spannende Fortsetzung, die sich früh zu einem Pageturner entwickelt, den man kaum aus der Hand legen mag.

Bewertung vom 07.01.2024
My Unexpected Surprise (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

My Unexpected Surprise (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fisher Greene ist Sheriff von Sunrise Bay und definitiv nicht auf der Suche nach einer festen Partnerin. Im Gegenteil, denn der Tod seiner Mutter, den er in jungen Jahren ansehen musste, hat ihn so tief getroffen, dass er nie wieder jemanden so nah an sich heranlassen möchte. Als er bei einem Besuch im Krankenhaus völlig unverhofft Allie wiedersieht, wird er damit konfrontiert, dass der One-Night-Stand den die beiden vor ein paar Monaten hatten, nicht ohne Folgen geblieben ist. Denn Allie ist schwanger. Fisher will Verantwortung übernehmen und deshalb bittet er Allie, bei ihm einzuziehen. Doch Allie träumt von der großen Liebe und nicht von einer Zweckgemeinschaft. Doch schon bei ihrem One-Night-Stand hat Fisher klar geäußert, dass das überhaupt nicht sein Ding ist....

„My Unexpected Surprise“ ist bereits der fünfte Band der Reihe um die Mitglieder der Familie Greene. Da in jedem Teil der Serie ein anderes Paar im Zentrum des Geschehens steht, kann man die Bände auch unabhängig voneinander lesen. Allerdings fällt es deutlich leichter, die Übersicht über die Familienmitglieder zu behalten, wenn man die Reihenfolge einhält. Außerdem darf man sich dann über ein Wiedersehen mit Charakteren freuen, die man bereits aus vorherigen Teilen kennt. 

In diesem Band dreht sich alles um Allie und Fisher. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptakteure, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. 

Beide wirken vom ersten Moment an sympathisch und deshalb kann man sich ganz auf ihre Geschichte einlassen. Das Knistern zwischen den beiden steigert sich von Seite zu Seite. Die Gefühle wirken nachvollziehbar und nicht zu dick aufgetragen. Aufgelockert wird das Ganze durch die Einmischungen von Ethel und Dori, die für ihre Verkupplungsmethoden bekannt sind. In diesem Band trifft man außerdem auf einige Mitglieder der Familie Bailey, die man aus einer anderen Buchreihe des Autoren-Duos kennt. Fans dieser Reihe werden sich bestimmt darüber freuen, durch kurze Gastauftritte zu beobachten, wie es diesen Charakteren mittlerweile geht. 

Eine wundervolle Fortsetzung der Reihe, die durch sympathische Charaktere und große Gefühle überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2024
Der Glanz der Hoffnung / New Hope Bd.2
Bloom, Rose

Der Glanz der Hoffnung / New Hope Bd.2


sehr gut

Graham Campbell ist Ranger und lebt in seiner abgelegenen Blockhütte in den Wäldern von New Hope. Er genießt die Ruhe und ist mit seinem Leben in der Natur mehr als zufrieden. Doch dann zieht Liz in die benachbarte Hütte. Obwohl Graham wenig begeistert ist, möchte er sich der jungen Frau vorstellen. Liz knallt ihm jedoch die Tür vor der Nase zu und ist sehr auf Abstand bedacht. Als sich herausstellt, dass Liz nicht sprechen kann, ahnt Graham, dass sie mit einem Trauma zu kämpfen hat. Graham möchte ihr gerne helfen, ohne sich aufzudrängen, denn die junge Frau hat ihn vom ersten Moment an bezaubert...

"Der Glanz der Hoffnung" ist der zweite Teil der New-Hope-Reihe. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den Folgeband auch dann problemlos lesen, wenn man keine Vorkenntnisse hat. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Bewohnern fließen in die Handlung ein. Allerdings kann man die Reihe noch mehr genießen, wenn man chronologisch liest, da man sich so über ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren freuen kann.

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Liz und Graham, geschildert. Dadurch kann man in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und außerdem beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Beide wirken von Anfang an sympathisch. 

Liz scheint traumatische Erlebnisse verarbeiten zu müssen, von denen man erst nach und nach erfährt. Und auch in Grahams Vergangenheit scheint es etwas zu geben, was ihn stark belastet. Deshalb beobachtet man gespannt die Annäherung der beiden. Die Gefühle werden sehr gut vermittelt, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen und das Knistern zwischen den Hauptprotagonisten genießen kann. Die Entwicklung der Charaktere verläuft größtenteils glaubhaft und nachvollziehbar. Allerdings gibt es zum Ende hin Szenen, in denen man Liz einfach nur schütteln möchte. Aber das ist ja auch ein Zeichen dafür, dass man mitten im Geschehen ist und mitfiebert. 

Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Das kleine Städtchen New Hope wird wieder so authentisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein und die Bewohner zu beobachten. In New Hope muss man sich einfach wohlfühlen und diese Atmosphäre wird sehr gut vermittelt. 

Zwar nicht ganz so gut wie der Auftakt, aber dennoch mitreißend erzählt. Die Neugier, wie es in New Hope weitergeht, wird definitiv geweckt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2024
Winter Wishes. Ein Adventskalender. Lovestorys für 24 Tage plus Silvester-Special (Romantische Kurzgeschichten für jeden Tag bis Weihnachten)
Flint, Alexandra;Ried, P. J.;MacKay, Nina

Winter Wishes. Ein Adventskalender. Lovestorys für 24 Tage plus Silvester-Special (Romantische Kurzgeschichten für jeden Tag bis Weihnachten)


sehr gut

"Winter Wishes" ist ein Adventskalender, der nicht nur 24 zuckersüße Lovestorys, sondern außerdem ein Silvester-Special enthält. Die Aufmachung wirkt weihnachtlich und stimmt dadurch bereits auf die Festtage ein. Alle Geschichten tragen sich in der weihnachtlich geschmückten Collegestadt Pine Hills zu. Man kann beim Lesen  u. a. den glitzernden Schnee, funkelnde Lichter, Schlittenfahrten, Besuche auf Weihnachtsmärkten oder in festlich geschmückten Cafés genießen. Die Atmosphäre, die dadurch zwischen den Zeilen schwebt, wird in allen Geschichten hervorragend vermittelt. 

Beim Lesen trifft man auf ganz unterschiedliche Charaktere, die einem innerhalb der begrenzten Seitenanzahl einer Kurzgeschichte ans Herz wachsen sollen. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Dennoch genießt man die täglichen Besuche in Pine Hills, beobachtet die romantischen Verwicklungen und begegnet dabei immer wieder Protagonisten, die einem bereits von vorherigen Tagen bekannt sind. Das gibt den Kurzgeschichten einen zusätzlichen Reiz. 

Weihnachtlich, romantischer Lesestoff, der durch die gelungene Hintergrundkulisse auf die Festtage einstimmt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2024
Das Gold der Sterne / New Hope Bd.1
Bloom, Rose

Das Gold der Sterne / New Hope Bd.1


sehr gut

Die vierundzwanzigjährige Lake Campbell liebt ihre Familie und ihren Heimatort New Hope über alles. Deshalb möchte sie den Ort auch nicht verlassen. Leider sind die beruflichen Möglichkeiten in New Hope eingeschränkt. Lake weiß einfach nicht, welchen Berufsweg sie einschlagen soll. Sie hat schon einiges ausprobiert, doch der passende Job war einfach nicht dabei. Lakes Familie ist von ihrer Unbeständigkeit wenig begeistert. Als der berühmte Musiker Wyatt nach New Hope kommt, um sich von negativen Schlagzeilen zu erholen, versucht Lake ihm die Vorzüge der Kleinstadt zu zeigen. Doch Wyatt ist unfreundlich und kann dem kleinen Ort nichts abgewinnen. Doch Lake lässt einfach nicht locker und schon bald findet Wyatt nicht nur New Hope äußerst anziehend...

"Das Gold der Sterne" ist der Auftakt der New-Hope-Reihe. Deshalb lernt man in diesem Band den Ort und seine Bewohner kennen. Der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Es ist beinahe so, als ob man selbst durch New Hope streifen würde. Dieser Ort hat eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt. Dadurch fällt der Einstieg in diese Reihe leicht. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Lake und Wyatt, geschildert. Man steckt also quasi in der Haut der beiden Hauptakteure und kann dadurch ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Außerdem erfährt man so, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Beide wirken von Anfang an sympathisch, wodurch man sich früh auf die Geschichte einlassen kann. 

Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm lesbar. Dadurch fliegt man geradezu durch die Seiten und verfolgt gespannt, wie sich die Atmosphäre zwischen Lake und Wyatt zunehmend auflädt. Beide müssen sich den Fragen stellen, was sie wirklich wollen und wie sie ihre Ziele erreichen können. Die Entwicklung der Charaktere verläuft glaubhaft und nachvollziehbar. Allzu großes Drama braucht man nicht zu befürchten, denn die Autorin versteht es auch so, die Handlung fesselnd und gefühlvoll zu erzählen. 

Ein gefühlvoller Reihenauftakt, der definitiv die Lust weckt, schnell wieder nach New Hope zurückzukehren. 

Bewertung vom 26.12.2023
Böses Licht
Poznanski, Ursula

Böses Licht


sehr gut

Ulrich Schreiber, der Garderobier am Wiener Burgtheater, wird während einer Vorstellung ermordet. Seine Leiche wird von der Unterbühne direkt ins Rampenlicht gefahren. Das Team der Wiener Mordgruppe, zu dem auch Kommissarin Fina Plan gehört, nimmt die Ermittlungen auf. Diese gestalten sich schwierig, da der Garderobier äußerst beliebt war und offenbar keine Feinde hatte. Als wenig später ein weiterer Mord geschieht, sitzt die Presse den Ermittlern im Nacken und will Ergebnisse sehen....

"Böses Licht" ist nach "Stille blutet" der zweite Band einer Reihe, in der Fina Plank ermittelt. Obwohl man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist es nicht empfehlenswert. Denn auch in dieser Fortsetzung gibt es Einschübe, in denen man von einer unbekannten Person direkt angesprochen wird, die offenbar nichts Gutes im Schilde führt. Es bleibt völlig im Dunkeln, wer diese Person ist und was sie antreibt. Da sich die Einschübe durchs Geschehen ziehen, sollte man diesen Handlungsstrang chronologisch verfolgen. Außerdem wird Fina Plank, die die einzige Frau im Team ist, von Anfang an von einem Kollegen das Leben erschwert. Auch diese Entwicklungen sollte man in der richtigen Reihenfolge beobachten. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch erhält man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Man weiß zwar mehr als die Ermittler, dennoch fällt es schwer, die zusammengetragenen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu legen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, dennoch will sich kein stimmiges Bild ergeben, da es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Dadurch bleibt der Fall nicht nur durchgehend interessant, sondern wird zunehmend spannender, um schließlich in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln.

Da der Handlungsort sich im Verlauf der Ereignisse von Wien nach Salzburg verlagert, darf man sich über ein Wiedersehen, mit Beatrice Kaspary und Florin Wenninger freuen, die in einer anderen Serie der Autorin ermitteln und nun die Wiener Kollegen unterstützen. 

Eine spannende Fortsetzung, die die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. Man möchte unbedingt erfahren, was es mit der unbekannten Person, die zwischendurch oft das Wort ergreift, auf sich hat. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Humorvoller Liebesroman

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens geht voll in ihrem Job auf. Freie Wochenenden, Privatleben und Urlaubstage kennt sie kaum und an die große Liebe glaubt sie schon gar nicht. Da sie für ihre Schwester Libby alles tun würde, gelingt es Libby, Nora zu einem Urlaub in der ländlichen Einöde zu überreden. Dass sie ausgerechnet dort dem arroganten New Yorker Lektor Charlie Lastra begegnet, kann Nora kaum glauben...

Nora erzählt die Handlung aus ihrer Sicht. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen. Der Erzählstil ist unheimlich flüssig und teilweise sehr humorvoll. Die Dialoge zwischen Nora und Charlie sind einfach großartig. Obwohl Nora den Eindruck erweckt, ein echter Workaholic, ohne jegliches Gespür für Romantik zu sein, wirkt sie vom ersten Moment an sympathisch. Man fühlt mit ihr und ist gespannt darauf, die Frau hinter der Fassade kennenzulernen. 

Gemeinsam mit Nora trifft man einige Charaktere, die so eindrucksvoll beschrieben werden, dass man sie mühelos vor Augen hat und dadurch ganz in die Geschichte eintauchen kann. Die Gefühlsachterbahn, die Nora durchlebt, wirkt so lebendig, dass man sie glaubhaft nachvollziehen kann. Obwohl der Schreibstil locker und humorvoll ist, kommt es dennoch zu Szenen, die mitten ins Herz treffen und zum Nachdenken anregen. 

Ein wundervoller Liebesroman, der sich durch den lockeren Schreibstil und die herrlichen Dialoge quasi von selbst liest.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Wundervolle Wohlfühl-Atmosphäre

Jenny und Bernhard Quinn sind seit fast 60 Jahren glücklich verheiratet. Da Jenny eine leidenschaftliche Bäckerin ist und aus ihren alten Familienrezepten köstliche Kreationen herstellt, verfolgt sie die Fernsehsendung "Das Backduell" mit großem Interesse. In Jenny keimt der Wunsch auf, noch einmal in ihrem Leben etwas zu wagen und deshalb bewirbt sie sich heimlich um die Teilnahme an der Show. Sie ahnt nicht, dass dadurch ihr Wunsch immer größer wird, das dunkelste Geheimnis ihrer Vergangenheit, von dem nicht einmal Bernhard etwas weiß, endlich aufzudecken. Doch die Angst, dass Bernhard kein Verständnis dafür hat, dass sie ihm nie davon erzählt hat, ist allgegenwärtig...

Jenny Quinn wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man sie sofort vor Augen hat und sich dadurch mühelos auf Jennys Geschichte einlassen kann. Man sieht Jenny förmlich vor sich, wie sie in der Küche steht und ihre Kreationen mit Liebe zubereitet. Sie schwelgt dabei auch in Erinnerungen, denn ihre Familienrezepte sind eng mit Ereignissen aus der Vergangenheit verbunden. Die Handlung trägt sich deshalb auch auf zwei Zeitebenen zu, denn man beobachtet in Rückblicken die junge Jenny und nähert sich dabei nach und nach dem Geheimnis, das sie nie jemanden anvertraut hat.

Die Szenen, in denen man Jennys Teilnahme an der Back-Show verfolgt, wirken ausgesprochen lebendig. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass ihr beim Backen alles gelingt. Die anderen Teilnehmer werden so realistisch beschrieben, dass man die entsprechenden Bilder dazu im Kopf hat. Es gelingt der Autorin hervorragend, in allen Teilen der Handlung eine einzigartige Wohlfühl-Atmosphäre zu vermitteln und dabei zum Nachdenken anzuregen.

Dieses Buch überzeugt von der ersten bis zu letzten Seite. Man gerät früh in den Bann der Geschichte und mag sich kaum davon lösen. Man sollte allerdings bedenken, dass einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenläuft und man unweigerlich Lust auf Jennys Kreationen bekommt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Die 16-jährige Lissy wird ermordet aufgefunden. Zeugenaussagen und DNA Spuren lassen vermuten, dass Lissy in ihren letzten Stunden Kontakt zu einem Asylbewerber hatte, der durch Straftaten bereits polizeilich bekannt ist. Dieser Mann wird als Zeuge gesucht. Doch es gelingt dem Team um Oliver von Bodenstein nicht, ihn aufzuspüren. Wenig später müssen sich die Ermittler mit einem weiteren Todesfall befassen. Ein übelst zugerichteter Mann, wird nachts von einem Auto erfasst und stirbt. Es handelt sich dabei um einen Straftäter, der bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet hat. Wer hat ihn so zugerichtet, dass er panisch vor das Auto lief? Bei den Ermittlungen stoßen Pia Sander und Oliver von Bodenstein auf weitere rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle....

"Monster" ist bereits der elfte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander (ehemals Kirchhoff). Da die Fälle ins sich abgeschlossen sind und wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren in die Handlung eingeflochten werden, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einhalten.

Der Autorin gelingt es auch bei diesem Teil der Reihe, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Denn man kann die Angst von Lissys Mutter, die ihre Tochter nicht erreichen kann, glaubhaft nachvollziehen. Obwohl man bereits im Klappentext erfährt, dass Lissy tot aufgefunden wird, hofft und bangt man mit. Die winterliche Hintergrundkulisse ist hervorragend beschrieben, wodurch man alles mühelos vor Augen hat und sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann.

Die Ermittlungen von Oliver von Bodenstein, Pia Sander und dem gesamten Team werden so mitreißend geschildert, dass man von Anfang an dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. Doch dieses Mal ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, denn durch die rätselhaften Todes- und Vermisstenfälle, hat das Team alle Hände voll zu tun. Innerhalb der eigenen Reihen erleben die Ermittler ebenfalls eine Überraschung, mit der niemand gerechnet hat. Der Krimi ist abwechslungsreich und äußerst spannend. Die privaten Handlungsstränge runden das Leseerlebnis perfekt ab, da sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, die Charaktere aber noch lebendiger erscheinen lassen.

Ein spannender Krimi, der sich quasi von selbst liest und neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht.

Bewertung vom 18.12.2023
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Clover ist Sterbebegleiterin und geht in ihrem Beruf voll auf. Sie ist der Meinung, dass niemand alleine sterben soll und geht deshalb auf die Menschen, denen sie in ihrer letzten Zeit beisteht, ein. Doch ihr eigenes Leben steht eher still, denn Clover hat keine Freunde, keine Beziehung und ist damit zufrieden, ihre freie Zeit mit ihren Haustieren, Büchern und romantischen Filmen zu verbringen. Doch dann bekommt Clover eine neue Nachbarin. Sylvie gelingt es, Clover aus ihrer Komfortzone zu locken. Als Clover dann noch mit der unerfüllten Liebesgeschichte ihrer neuen Klientin Claudia konfrontiert wird und sich für Claudia auf die Suche begibt, nimmt Clovers Leben eine Wendung....

Clover hat früh gelernt, dass der Tod zum Leben dazugehört. Doch diese Einstellung hat von Kindesbeinen an dazu geführt, dass Clover in eine Außenseiterrolle gedrängt wurde. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert, wodurch Clover es nach Möglichkeit vermeidet, über ihren Beruf zu sprechen. Clover wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist unglaublich einfühlsam. Dadurch kann man sich ganz auf ihre Geschichte einlassen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und nachvollziehen, warum Clover den privaten Kontakt zu Menschen eher meidet. Denn zu oft wurde sie enttäuscht. Im Verlauf der Handlung kommt es zu Ereignissen, die Clover aus ihrer Komfortzone locken. Clovers Entwicklung wird nachvollziehbar beschrieben. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt, wie sich die Dinge entwickeln. Dabei kommt es zu einfühlsam erzählten Szenen, die zum Nachdenken anregen. 

Eine wunderbare Geschichte, die einfühlsam erzählt wird und zum Nachdenken anregt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.