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Nordstern39

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2021
Die Magnolienfrauen
Jaeggi, Christine

Die Magnolienfrauen


ausgezeichnet

Die 32- jährige Felicitas- auch Fee genannt, hat einiges hinter sich: Sie wurde Opfer von einem Raubüberfall im Juweliergeschäft, ihre beste Freundin Eva wurde dort erschossen und die Beziehung zu ihrem Verlobten Christian und seiner Familie läuft nicht so wie es sein soll. Zudem verstirbt ihre geliebte Großmutter Violetta sehr plötzlich. Noch zu ihren Lebzeiten erfährt Fee einiges von einer Villa im Tessin.. Schließlich reist Fee nach Brissago, um dort das Erbe zu regeln und über ihr eigenes Leben nachzudenken.

Vor Ort ist wird sie nicht gerade willkommen geheißen. Fee erfährt erschütternde und düstere Dinge über das Leben ihrer Großmutter und deren Vorfahren.

Mir hat der neue Roman „ die Magnolienfrauen“ von Christine Jaeggi sehr gut gefallen. Es ist mein erstes Buch von der Autorin. Sie hat es geschafft, mich tief in ihre Geschichte zu entführen, so das ich das Gefühl hatte, live dabei zu sein. Mir fiel es schwer, das Buch beiseite zu legen und die Seiten flogen nur so dahin.

Der Schreibstil war sehr emotionsgeladen, flüssig und sehr spannend verfasst.

Besonders gut hat mir das Personenverzeichnis am Anfang gefallen, wo die Namen der Personen aus der Vergangenheit und Gegenwart aufgelistet wurden.

Alle Protagonisten wurden sehr lebendig beschrieben- jeder mit einem unterschiedlichen Charakter, von gut bis böse, was die Story abwechslungsreich gestaltet.

Die Magnolienfrauen wurden in zwei Zeitebenen verfasst. Fee's Geschichte spielt in der Gegenwart und die Geschichte von Alice ( die Urgroßmutter von Fee) spielt in der Vergangenheit zu düsteren Zeiten des 2. Weltkrieges. Beide Protagonistinnen haben viele Gemeinsamkeiten, was erst später nach und nach ans Licht kommt.

Fazit:

Wer gerne Bücher mit Familiengeheimnissen und unterschiedlichen Zeitsträngen mag, für den ist der Roman bestens geeignet. Christine Jaeggy ist mit den Magnolienfrauen ein großartiges Werk gelungen. Ich empfehle es vom ganzen Herzen weiter und vergebe fünf Lesesterne.

Bewertung vom 05.11.2021
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


ausgezeichnet

Die Journalistin Rosalie Gräfenberg lernt während eines Banketts in den 20ern Franz Ullstein kennen. Er verliebt sich in die glamouröse junge Frau und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch seine Familie, insbesondere die 4 Brüder sind gegen die Verbindung und legen ihnen mittels bösen Intrigen Steine in den Weg.
Rosalies beste Freundin Vicky Baum, Verlagsredakteurin und Schriftstellerin sowie das Tippfräulein Lilli Blume, die selbst im Ullstein Verlag tätig ist, stellen sich auf die Seite von Rosalie.
Sie setzen sich der Männerdomäne zu Wehr.

Mir hat das Buch „ die Ullstein Frauen und das Haus der Bücher“ von Beate Rygiert bestens gefallen. Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil sehr überzeugen. Die Beschreibungen der Protagonisten wurden sehr lebendig erfasst und ich konnte mir die Szenen in den goldenen 20ern bildlich gut vorstellen. Somit konnte ich wunderbar in die Geschichte der Ullsteins ein-, und abtauchen.
Das Cover ist mit der goldenen Verzierung sehr edel gestaltet und gefällt mir mit dem historischen Bild von Berlin und den beiden Damen ausgesprochen gut. Vicky und Rosalie spielen in der Geschichte eine große Rolle.
Auch die Liebesgeschichte von Lilli Blume und den Fotografen Emil – zwei so tapfere Menschen, hat mich sehr gefesselt.
Besonders gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der drei noch so unterschiedlichen selbstbewussten Frauen.

Fazit
Mir hat dieses Buch mehr als gefallen. Jeder Buchfan hat sicher schon mal etwas vom Ullstein Verlag gehört und lege es jeden ans Herz es zu lesen. Eine wunderbare glamouröse Geschichte in den goldenen 20ern, die in Berlin im Ullstein Verlag spielt.
Mit Intrigen, Liebe, Lügen, Freundschaft, Leidenschaft zu Büchern, Fotografie und jede Menge Frauenpower.
Ich vergebe für dieses Buch 5 Sterne plus.

Bewertung vom 02.10.2021
Friesenwinterzauber
Janz, Tanja

Friesenwinterzauber


ausgezeichnet

Weihnachtszauber an der Nordsee

Aus Isabels Umfeld schwärmen alle für die schönste Zeit des Jahres: Die Weihnachtszeit. Eigentlich stand mit ihrem Freund eine Reise nach Hawaii an, doch Isa wurde betrogen und die Beziehung geht entzwei. Statt dessen bittet ihre alte Nachbarin Frau Osterfeld Isabel mit nach Sankt Peter Ording zu reisen.
Dort lernt sie die nordfriesische Winterlandschaft kennen und lieben und viele liebenswerte Menschen. Auch Nils aus dem Fahrradverleih tritt in ihr Leben.
Geht ihr größter Wunsch in Erfüllung?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Genau meins :-) Die Seiten flogen nur so dahin und das liebevoll weihnachtlich gestaltete schimmernde Cover hat mich sehr verzaubert.
Tanja Janz konnte mich mit ihrem flüssigen und emotionsgeladenen Schreibstil total überzeugen. Ich war gedanklich im vorweihnachtlichen Sankt Peter Ording mit dabei und konnte die würzige Nordseeluft, das Möwengeschrei und das Meeresrauschen hören.
An vielen Stellen musste ich mit den Tränen kämpfen, und man konnte mit den Figuren mitfiebern und sich freuen aber auch heulen.
Ich konnte mich sehr gut mit der Hauptprotagonistin Isabel identifizieren, weil ich ihre herzliche, hilfsbereite und liebevolle Art sehr gemocht habe.
Auch die Beschreibungen von ihrer Hündin Mari fand ich so herzerwärmend und ich hatte oft ein Lächeln auf meinen Lippen.
Isabel hat in so kurzer Zeit so liebe und tolle Menschen kennen lernen dürfen. In SPO erfährt sie werte von Zusammenhalt und Familie.
Auch Frau Osterfeld konnte mit ihrer Schwester Frieden schließen.
Besonders angetan bin ich von den leckeren Rezepten im Anhang und verspeise gedanklich eine köstliche Buttermilchwaffel von Frau Osterfeld.

Fazit:
Ein rundherum gelungenes, herzerwärmendes Buch was an der winterlichen Nordsee spielt. Ich vergebe mehr wie fünf Sterne und empfehle das Buch vom ganzen Herzen weiter !!!!

Bewertung vom 28.09.2021
Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


ausgezeichnet

Ein historisches Bauwerk und eine große Liebe in den goldenen Zwanzigern in Berlin


Johannes, Luise und Robert sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich und wachsen gemeinsam in einem Vorderhaus am Stuttgarter Platz in Berlin Charlottenburg auf.
Luise und Johannes verlieben sich vor dem ersten Weltkrieg ineinander doch Jahre später kehrt nur Robert nach Berlin aus dem Krieg zurück während Johannes als verschollen gelt.
Der Architekt Robert heiratet Luise und ausgerechnet an diesem Tag kommt Johannes aus Frankreich zurück. Nichts ist mehr wie es war.

Mir hat „ Novembersturm“ sehr gut gefallen. Ulrike Schweikert hat es geschafft, mich tief in ihr Buch zu entführen und konnte in die Story ein-, und abtauchen.
Ich wurde bestens unterhalten und hatte nonstop Kopfkino und somit das Gefühl, vor Ort dabei zu sein.
Die Autorin konnte mich mit ihrem spannenden, mitreißenden und flüssigen Schreibstil total überzeugen.
Allein das Cover sieht sehr edel aus – es ist mir direkt ins Auge gesprungen und ist schön historisch mit einem Bild vom Berliner Bahnhof Friedrichstraße toll gestaltet. Er spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle.
Das Buch spielt in den 20er und 30 er Jahren in Berlin. Neben der eigentlichen Story gab es auch viele Rückblenden der Hauptfiguren in deren Kindheit. Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, die Wirtschaftskrise,die Inflation, Hunger und die goldenen Zwanziger mit dem Berliner Nachtleben hat Ulrike Schweikert sehr gut in ihr Buch eingeflochten.
Ich habe alle Protagonisten sehr lieb gewonnen - besonders aber die taffe Luise ist mir ans Herz gewachsen, eine starke Frau, die weiß was sie im Leben will.Weiterhin toll fand ich das Vorkommen von den Figuren Erich Kästner und Marlene Dietrich.
Sehr berührt hat mich die Geschichte von Ella und ihrer Familie aus der untersten Bevölkerungsschicht, die mit Armut und Hunger zu kämpfen hatten.
Auch die Gewalt der Nazis zum Ende des Buches war ein dramatisches Thema, was die Hauptprotagonisten am eigenen Leib gespürt haben.

Fazit:
Wer gerne historische Romane über Berlin liest, für den ist das Buch genau richtig. Es war wie eine Sucht dieses Buch zu lesen. Seite für Seite. Mit diesem Roman ist Ulrike Schweikert ein gigantisches Meisterwerk gelungen. Ich vergebe fünf Lesesterne plus und empfehle das Buch gerne weiter.

Bewertung vom 13.09.2021
Die andere Tochter
Golch, Dinah Marte

Die andere Tochter


ausgezeichnet

Eine Mischung aus Drama und Krimi

Toni löst die Wohnungen verstorbener Menschen auf und durch einen Unfall droht sie zu erblinden. Dank einer Hornhauttransplantation bekommt sie ihr Augenlicht zurück und verändert sich dadurch auch in der Persönlichkeit.
Clara, die Mutter der toten Spenderin meldet sich trotz des Verbotes bei Antonia. Toni ist Feuer und Flamme diese Frau kennen zu lernen und bekommt einen tiefgründigen Einblick in das Leben von der Tochter Zsazsas.
Doch am Ende weiß sie nicht mehr wem sie vertrauen kann. Zudem ist ihre eigene Familie in Gefahr.

Mir hat das Buch „ die andere Tochter“ von Dinah Marte Golch sehr gut gefallen. Die Autorin hat es geschafft, mich tief in ihr Buch ein -, und abtauchen zu lassen. Schon das Cover mit dem verschwommenen Bild und den Puzzleteilen haben mich neugierig auf die Story gemacht und empfand es als sehr passend.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und spannend, ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen.

Das Buch wurde in zwei verschiedenen Zeitebenen verfasst und spielt in Berlin und Frankfurt. Antonias Ängste und Gefühle sind nach der Transplantation absolut nachvollziehbar und ausführlich beschrieben. Die Figuren wurden sehr lebendig beschrieben.

Themen wie die Organspende, Traumata und der Kunstraub in der Nazizeit wurden gut mit in das Buch verpackt.

Fazit:
Ein sehr spannendes Buch mit außergewöhnlichen Themen. Wer eine Mischung aus Drama und Spannung mag, für den ist das Buch sehr geeignet. Ich vergebe gerne fünf Lesesterne.

Bewertung vom 02.09.2021
Mit der richtigen Ernährung gegen den Seelenblues
Salkowski, Tanja

Mit der richtigen Ernährung gegen den Seelenblues


ausgezeichnet

Unsere Ernährung beeinflusst unser physisches und psychisches Wohlbefinden. Wenn es irgendwelche Defizite oder Nähstoffmängel in unserem Körper gibt, kann sich das insbesondere auf unsere Stimmung und Laune auswirken.

Die Autorin Tanja Salkowski erzählt in ihrem Buch ganz offen ihre persönliche Geschichte und beschreibt ihre Erfahrungen rund um das Thema Ernährung. Sie gibt tolle Tipps bei Seelenblues und nimmt den Leser/ die Leserin tief zum Thema Ernährung mit. Sie gibt viele Ratschläge, motiviert einen und man erhält jede Menge Hintergrundwissen. Ich hatte oft das Gefühl, Tanja und ich sitzen locker plaudernd auf einem Sofa und tauschen uns aus, was dem Körper gut tut und welche Nahrungsmittel man besser nicht zu sich nehmen sollte.

Sehr interessant ist das Thema Darm und Gehirn, wie die zwei Schaltstellen unsere Gefühle steuern.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und der Ratgeber ist von den Themen sehr gut aufgebaut.

Das Highlight sind schnelle, einfache und gesunde Rezepte, die ruck zuck im Handumdrehen zuzubereiten sind.

Fazit:

Ein perfektes Buch rund um das Thema Ernährung und viel Hintergrundwissen inklusive tollen Rezepten. Ich kann den Ratgeber vollstens weiterempfehlen und vergebe fünf Lesesterne

Bewertung vom 31.08.2021
Der Ort der verlorenen Herzen
Stihlé, Claire

Der Ort der verlorenen Herzen


ausgezeichnet

Anouk, deren Eltern nicht mehr leben, wohnt allein und hat kaum Kontakte außer ihre zwei Tanten. Ihr Ex Freund schwängert die gemeinsame Nachbarin und zieht aus. Nun steht Weihnachten vor der Türe und es ist verständlich, dass Anouk sich nicht gerade darüber freut.... bis sie eine Einladung von Antoine erhält, den Besitzer von einer idyllisch gelegenen Hütte- ein Ort ihrer Kindheit. Antoine hat diesen Chalet für einsame Singles erstellt. Mit vier anderen Personen wird sie das Fest der Liebe gemeinsam dort im Schnee verbringen.

Mir hat das Buch von Claire Stihle sehr gut gefallen. Das weihnachtliche Cover des Buches ist mir direkt ins Auge gesprungen und passt perfect zu dem Buch. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und mit viel Gefühl geschrieben. Claire Stihle hat es geschafft mich in ihr Buch tief ein-, und abtauchen zu lassen und hatte beim Lesen schon eine erste weihnachtliche Stimmung gehabt.

Die Autorin hat insbesondere Themen, wie Einsamkeit ( in der Weihnachtszeit) , Mut, Offenheit aber auch Gemeinschaft in die Story mit eingebracht. Anouk stand sich wegen der Einsamkeit oft selbst im Weg.

Ich konnte mich jederzeit sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und besonders gut haben mir die Briefe aus der Vergangenheit gefallen. Der andere Teil wurde in ich Form- von Anouks Seite aus verfasst.

Sie verbrachte früher eine wunderschöne unbeschwerte Kindheit in den Weinbergen bis zum Tod ihrer Eltern.

Fazit:

Ein Buch mit großen Gefühlen, das ans Herz geht und weihnachtliche Stimmung zaubert. Mich hat das Buch sehr angesprochen und vergebe daher fünf Lesesterne.

Bewertung vom 04.08.2021
Solange es Liebe gibt
Münzer, Hanni

Solange es Liebe gibt


ausgezeichnet

2010: Julie ist Anfang 30 und lebt mit ihrer großen Liebe Jannik und ihren beiden Kindern zusammen am Stadtrand von Berlin. Doch dann wird ihre Familie von heute auf morgen aus ihrem Leben gerissen und Julie ist auf einmal ganz alleine. Für sie bricht eine Welt zusammen und sie zieht sich von allem und jenen zurück. Doch als ihr Vater stirbt, reist sie nach Bayern und wird von einer dunklen Vergangenheit ihrer Großmutter eingeholt. Zudem muss sie Verantwortung für die Familienfirma übernehmen. Schafft Julie den Weg zurück ins Leben?

1932: Klara wächst in einer strengen Familie in Bayern auf, in der sie nichts wert ist. Ihre Mutter ist verstorben und sie wird herablassend und kühl von dem Rest ihrer Familie behandelt. Klara baut sich ihrer eigene kleine Welt auf und liebt und beobachtet heimlich den Kaffeeerben Friedrich, der glücklich vergeben ist. Doch dann trifft sie eine harte Entscheidung.

Die Autorin konnte mich mit ihrem bildhaften, spannenden und flüssigen Schreibstil sehr überzeugen und ich war tief im Geschehen des Buches verankert.

Das Cover ist mir mit den kräftigen Farben sofort ins Auge gesprungen.

Ich bewundere, wie einfühlsam Hanni Münzer es geschafft hat die schweren Schicksalsschläge und den Verlust im Buch zu beschreiben und in Worte zu fassen. Ich konnte das Buch nicht mehr beiseite legen. Es war voller Emotionen und spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Das Buch ist im Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit aufgebaut und die Geschichten fließen ineinander ein.

Ich habe oft mit Julie mitgefiebert, mit ihr gelitten, geweint und sie war mir eine sympathische junge Frau mit dem Herzen am rechten Fleck. Sie hat alles verloren, was sie geliebt hat und ihr Kampf zurück ins Leben war emotional und herzzerreißend.

Es hat mir gezeigt, dass man dankbar ist, für das was man hat, wie wichtig Familie, die Liebe und Freunde sein können.

Auch über ihre Großmutter Klara und deren Vergangenheit erfahren wir einiges in diesem Buch.

Fazit:

Wer gerne Bücher mit zwei Zeitebenen und Familiengeheimnisse mag, für den ist das Buch genau richtig. Hanni Münzer ist mit „Solange es Liebe gibt“ ein großes Meisterwerk gelungen. Ich hatte das Buch innerhalb kurzer Zeit durch und empfehle das Buch vom ganzen Herzen weiter.

Das Buch hat mehr wie 5 Lesesterne verdient.

Bewertung vom 23.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Eine große Lebensentscheidung:

Stell dir vor, du sitzt am 13.08.1961 im Interzonenzug D- 151 von München in Richtung Ost- Berlin und da geht ein Gerücht im Zug herum, dass eine Mauer gebaut wird. Du hast nur sehr wenig Zeit.... 3 ½ Stunden für die Entscheidung deines Lebens und die Landschaften ziehen an dir vorbei.
Dein gesamtes Leben wird dadurch verändert und du stellst dir die Frage: Freiheit im Westen oder um sich herum eine Mauer in der Heimat?

Mir hat das Buch „ 3 ½ Stunden – Wie entscheidest du dich?“ Von Robert Krause sehr gut gefallen. Der Autor konnte mich durch seinen flüssigen und bildhaften Schreibstil überzeugen und total tief in das Buch reinziehen und ich habe mich gefragt... wie würde man sich selbst entscheiden? Keine leichte Entscheidung unter Zeitdruck. Mir viel es schwer, das Buch beiseite zu legen. Es hat mich sehr aufgewühlt.

In 154 Kapiteln erzählt Robert Krause von ganz unterschiedlichen Personen, die am 13.08.1961 im Zug Richtung Ost- Berlin sitzen. Man begleitet und lernt diese Menschen sehr gut kennen – ob eine Familie oder Freunde. Jeder von ihnen muss überlegen, wo er zukünftig Leben möchte und was ihm wichtiger ist: Freiheit oder Heimat.

Das Cover ist sehr passend zum Buch. Man sieht den grünen Interzonenzug auf beiden Seiten und zwei nachdenkliche Menschen.

Ich konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen, habe mit jeden einzelnen gelitten und es wird ein Stück deutsch deutsche Geschichte mit diesem Buch festgehalten. Der Mauerbau kam überraschend in Nacht und Nebelaktion und viele Familien und Paare wurden dadurch getrennt. Nicht jeder hat diesen Schritt sofort erfahren.

Fazit:
Robert Krause ist mit 3 ½ Stunden ein großes Meisterwerk gelungen. Wer gerne spannende Bücher über die deutsch deutsche Geschichte liest, für den ist das Buch genau richtig. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe fünf Lesesterne.

Bewertung vom 14.07.2021
Wenn die Hoffnung erwacht
Beck, Lilli

Wenn die Hoffnung erwacht


ausgezeichnet

Nora wächst in Regensburg auf und ist die Tochter einer strengen Apothekerfamilie. Nora geht mit ihrer besten Freundin Hedi 1947 heimlich auf eine deutsch -amerikanische Silvesterfeier. Dort lernt sie den attraktiven US – Offizier William kennen und lieben. Einige Zeit später wird sie von ihm schwanger und William wird wieder zurück nach Amerika versetzt. Jetzt beginnt für Nora ein hoffen und bangen, dass William sein Versprechen einhält- sie zu heiraten.

Vor allem Noras Vater hat keinerlei Verständnis für seine Tochter und betrachtet es als eine Schande, weil das Kind vom Feind stammt und unehelich geboren wurde. Ein Skandal in der Nachkriegszeit.

Nun hat Noras Vater eine Lösung parat, doch Nora verlässt ihre Familie und flieht mit ihrem Kind nach München.

Dort steht sie dann zusammen mit Celia- der Tochter von den Wagners vor dem Haus der Familie. Nora verstrickt sich immer tiefer in ein Lügenmuster.

Mir hat „ Wenn die Hoffnung erwacht“ von Lilli Beck sehr gut gefallen. Ich mag die Bücher von der Autorin sehr, denn sie gehen ans Herz. Ich kann nur sagen: Genau meins. Das Buch war etwas ganz besonderes, weil sie mich mit ihrem flüssigen und emotionalen Schreibstil überzeugen konnte. Die Seiten flogen nur so dahin, weil die Story spannend ohne Ende verfasst wurde.

Ich durfte in die Welt von Nora und der Familie Wagner in die Nachkriegszeit ein-, und abtauchen, habe mit ihr gelitten, gelacht und geweint. Nora war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist eine tapfere, mutige junge Frau und kann ihre Entscheidungen nachvollziehen. Auch die Gutmütigkeit der Familie Wagner empfand ich sehr angenehm.

Lilli Beck hat die Atmosphäre der Nachkriegszeit sehr gut in ihr Buch eingebaut. Ich konnte mich gut in die Zeit hineinversetzen und mir die Hunger-, und Wohnungsnot sowie die Spuren des Krieges vorstellen. Aber auch der Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder wurde sehr realistisch beschrieben.

Das Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Es ist sehr passend zum Buch und sieht sehr edel aus.

Fazit:

Ich empfehle das Buch von Lilli Beck vom ganzen Herzen weiter und vergebe fünf Lesesterne. Wer spannende historische Nachkriegsromane mag, für den ist das Buch bestens geeignet.