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Benutzername: 
Ramona Nemec
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2021
Bucket List - Nur wer fällt, kann fliegen lernen
Clark, Georgia

Bucket List - Nur wer fällt, kann fliegen lernen


sehr gut

Das Thema Brustkrebs ist kein leichtes Thema für ein Buch. Ich gehöre zum Glück nicht zu den Betroffenen, das kurz als Erklärung meiner Perspektive auf die Geschichte.

Lacey ist quasi so alt wie ich. Das hat mir die gesamte Geschichte gefühlsmäßig gleich sehr nah gebracht.

Ich kam sehr schnell in der Geschichte von Georgia Clark an und hab die ersten Kapitel von Bucket List. Nur wer fällt kann fliegen lernen auch förmlich verschlungen. Ich muss aber sagen, dass mir Lacey nicht immer sympathisch war. Sie durchlebt wahnsinnig viele Tiefen und Höhen und geht dabei nicht immer fair mit ihren Mitmenschen um. Natürlich ist das auch sehr echt, denn welcher Mensch schafft das schon im wirklichen Leben? Aber Lacey hat ein gutes Netz um sich herum, sieht das aber ganz oft nicht. Oder ignoriert und verletzt die Menschen um sich herum.

Die Liste mit Dingen, die es abzuarbeiten gilt, ist, wie soll ich es sagen, recht körperlich. Aber Brüste sind ja auch ein Teil des Körpers. Daher war das für mich total nachvollziehbar, dass Lacey auch einige sexuelle Dinge auf ihrer Liste hat. Wer explizite Szenen nicht so prickelnd findet, wird wahrscheinlich die zweite Hälfte des Buches recht abenteuerlich finden. Mich hat das aber nicht gestört. Laceys Brüste und ihr gesamter Körper, ihr körperliches Empfinden, stehen hier einfach stark im Fokus.

Liebe, Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, Scham, Mut – es sind so viele Gefühle zwischen diesen Seiten. Ich hatte das Gefühl, Lacey wirklich bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Ihrer Suche nach der Frage, wie es weitergehen soll.

Insgesamt ist Bucket List. Nur wer fällt kann fliegen lernen von Georgia Clark für mich eine Überraschung gewesen. Ich hätte nicht mit dieser authentischen Ladung an Gefühlen gerechnet. Wenn ihr nach einem sehr intensiven Buch sucht und das Thema Brustkrebs für euch kein schlimmer Trigger ist, dann kann ich euch dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 05.07.2021
One Way Or Another
McDowell, Kara

One Way Or Another


sehr gut

Wer kennt es nicht? Dieses überwältigende Gefühl, dass man beim Wählen der einen Möglichkeit etwas anderes verpasst…

So geht es der Protagonistin Paige aus One Way Or Another von Kara McDowell ständig. Immer hat sie Angst, etwas zu verpassen. Sie hat Angst vor den schier unendlichen Möglichkeiten, die sich ihr bieten. Sie traut sich nicht, sich festzulegen und mahlt sich in Gedanken ständig die größten Katastrophen aus, die ihre Entscheidungen dann letztlich nach sich ziehen könnten.

Es ist ein stetiger Kampf gegen den eigenen Kopf.

Ehrlich gesagt hat mich dieser Kampf als Leserin sehr mitgenommen. Ich weiß, wie sich eine Panikattacke anfühlt. Ich konnte mich da absolut in Paige hineinversetzen. Und ich finde es super, dass One Way Or Another die Angst so in den Fokus stellt. Psychische Erkrankungen sind immer noch viel zu sehr ein Tabu. Da ist es wunderbar, wenn in großen Verlagen Bücher erscheinen, in denen sie thematisiert werden. Denn so bekommen gerade auch junge Leser*innen etwas, an dem sie sich orientieren können. Eine Geschichte, durch die sie vielleicht merken: Du bist nicht allein!

Wie gesagt, schon nur beim Lesen hat mich das Buch stellenweise viel Kraft gekostet. Und ich denke, daran könnt ihr gut festmachen, wie authentisch das Buch geschrieben ist. Ja, manchmal habe ich auch mit Paige gehadert. Nicht alles versteht man als Außenstehende*r. Manchmal möchte man sie einfach behutsam an die Hand nehmen und ihr die Angst vor all den Entscheidungen etwas erleichtern.

Aber Paige muss in ihrer Geschichte vieles lernen. Und als Leserin ging ich mit ihr durch diesen Prozess. Das war nicht immer einfach.

Ich finde es sehr gut, dass eine Protagonistin mit Angststörung in One Way Or Another von Kara McDowell im Fokus steht. Gerade jugendliche Leser*innen werden sich hier entweder gut identifizieren können, oder einiges mitnehmen.

Bewertung vom 28.06.2021
Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


sehr gut

Ich mag Liebesromane und ich mag vor allem besondere Liebesromane. Ich habe mir also von Anfang an gedacht, dass ich da bei Irgendwo ist immer irgendwer verliebt von Jenn McKinlay richtig liegen könnte.

Mit der Protagonistin Chelsea habe ich tatsächlich einige Zeit gebraucht, bis ich warmwerden konnte. Auf die Neuigkeiten ihres Vaters, der wieder heiraten möchte, reagiert sie sehr zickig. Insgesamt ist Chelsea eine eher weniger sympathische Person, da sie sehr auf sich bezogen ist und sich oft nicht so verhält, als wäre sie beinahe dreißig Jahre alt.

Ich habe schon recht früh geahnt, wie diese Geschichte wohl ausgehen könnte, aber das hat meiner Lesefreude dennoch keinen Abbruch getan. Ich wollte trotzdem immer wissen, wie Chelsea ihren Weg geht. Welche Erfahrungen sie macht und ob sie diese Reise zu sich selbst erfolgreich bestreiten kann. Das ist oft gar nicht so einfach, denn die Protagonistin hat teilweise doch einen recht naiven und wenig reflektierten Blick auf ihre Umgebung. Dadurch schlittert sie auch immer wieder in unangenehme Situationen.

Wie gesagt, auch wenn ich mit Chelsea die längste Zeit der Geschichte nicht so richtig warm geworden bin, hatte ich doch Spaß an der Geschichte.

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt von Jenn McKinlay ist kurzweilige Unterhaltung, mit der man sich auch ein wenig in die Ferne träumen kann, wenn der eigene Urlaub zurzeit nur auf Balkonien stattfindet.

Bewertung vom 14.06.2021
wörter-liebe
Viller, Jove

wörter-liebe


gut

wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist es! Kompliziert wird es dadurch, dass Max verheiratet ist, aber auch hier war ich neugierig, wie sich dieser Konflikt wohl auflösen würde.

Am meisten mochte ich die verschiedenen Reisen von Max und Leni. Sie treffen sich immer unterwegs und besuchen dabei die unterschiedlichsten Städte. Die meisten kenne ich selbst noch nicht. Deshalb war es ganz interessant, durch die Augen der Protagonisten eine mir unbekannte Umgebung zu erkunden. Beide haben auch viel Freude an der Fotografie, wodurch der Blick auf die Umgebung erst recht geschärft ist.

Die Kapitel von wörter-liebe sind sehr kurz und abwechselnd aus der Sicht von Leni und von Max beschrieben. Was ich hier besonders hervorheben möchte, ist die passende Sprache. Also ich hatte wirklich immer das Gefühl, dass ich jeweils in das Denken von zwei unterschiedlichen Personen hineinschaue. Leni ist sehr blumig und emotional, Max eher rational und weniger „gefühlig“.

Ich muss aber sagen, es fiel mir nicht leicht, in einen entspannten Lesefluss zu finden. Zuweilen sind zwischen einzelnen Absätzen starke Zeitsprünge, die mich irritiert haben. Da fehlte dazwischen dann irgendwie etwas. Außerdem hatte ich das Gefühl, die Handlung drehte sich an vielen Stellen im Kreis. Es ging entwicklungstechnisch für die Figuren nicht vorwärts.

Außerdem waren es mir oft viel zu viele Namen, aber zu wenige Details. Es treten sehr viele Figuren auf, aber nur wenige spielen wirklich eine Rolle. Ich hatte kaum Zeit, die Charaktere wirklich kennenzulernen. Zu manchen Figuren hätte ich mir eine stärkere Beziehung gewünscht. Oder einfach, dass die Geschichte mancher Figuren eine stärkere Rolle spielt. Selbst Max und Leni lernte ich über den Sex und ihr gegenseitiges Begehren hinaus nicht in ihrer Tiefe kennen.

Wörter-liebe von Jove Viller ist eine dramatisch inszenierte Liebesgeschichte voller Wendungen. Insgesamt fehlte mir aber gerade mit Blick auf die Charaktere die Tiefe.

Bewertung vom 07.06.2021
Das Lied der Wölfe
Fischer, Rena

Das Lied der Wölfe


ausgezeichnet

Das Cover, die Kurzbeschreibung, das Gesamtpaket – ich war sofort neugierig auf Das Lied der Wölfe von Rena Fischer.
Mal wieder eine Geschichte im Stil von Lucinda Riley zu lesen, das hat mich sehr gereizt.

Was ich gleich an den Anfang stellen muss:
Die Beschreibungen der Landschaft haben unglaubliche Bilder vor meinen Augen gemalt! Es war alles so üppig, so nah, so eindrücklich. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl dabeizusein. Ich war keine Zuschauerin am Zaun, ich war mittendrin.
Bilder, Gerüche, Gefühle – es war alles da!
Am liebsten wäre ich noch während des Lesens in ein Flugzeug nach Schottland gestiegen!

Zu Beginn war für mich das Finden in den Lesefluss ein wenig holprig.
Ich habe zu Kaya noch keinen rechten Zugang gefunden.
Das legte sich aber sehr schnell und gerade die Begeisterung für die Wölfe hat mich in die Geschichte gesogen. Ich finde das Thema generell spannend, habe mich aber bisher nicht näher damit beschäftigt.

Die Story wird immer mal wieder wechselnd aus der Sicht von Kaya und auch von Nevis erzählt. Nevis ist nicht leicht zu mögen. Er trägt eine bittere Kälte wie einen Schutzschild vor sich her. Lässt niemanden an sich heran und generell auch niemanden in sich hineinschauen.
Selbst seinen engsten Freunden öffnet er sich nicht.
Es tut weh, wie viel Schmerz und Grausamkeit dieser Mann aushalten muss.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte rund um Das Lied der Wölfe nicht nur für die Liebesgeschichte von Kaya und Nevis existiert. Die Annäherung der Beiden erfolgt beinahe rückwärts, so langsam gehts mit ihnen voran.
Aber Rena Fischer hat Themen wie das Militär und natürlich die Wölfe so groß gemacht, dass mir nichts fehlte. Es war immer genug Handlung da, damit sich die Protagonisten entwickeln können und das ganz ohne schlüpfrige Bettgeschichten.

Ich bin von Das Lied der Wölfe von Rena Fischer absolut begeistert.
Man spürt zwischen den Zeilen, wie wichtig ihr das Thema Wolf ist und wie viel ihr auch an Schottland zu liegen scheint.
Ihr bekommt hier eine hochemotionale und sehr dramatische Geschichte, mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten. Die erst lernen müssen, sich selbst zu verzeihen und die Mauern um ihre Herzen durchlässiger zu gestalten.

Bewertung vom 31.05.2021
Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip – privat, beruflich, zu mir selbst (eBook, ePUB)
Prieß, Mirriam

Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip – privat, beruflich, zu mir selbst (eBook, ePUB)


weniger gut

Ich finde, nichts ist in der aktuellen Zeit wichtiger, als eine gelungene Kommunikation. Ein erfolgreicher Dialog. Deshalb war ich sehr neugierig, was ich aus Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam Prieß wohl für mich mitnehmen könnte.

Das Buch ist in fünf zentrale und größere Kapitel eingeteilt. Es geht um gelingende Beziehungen, den inneren und den äußeren Dialog, innere Realitäten und Verletzungen und Kränkungen heilen.

Ich muss gestehen, dass ich insgesamt mit dem Buch so meine Probleme hatte. Ich habe wirklich einige Wochen gebraucht, um mich durch das Buch durchzuarbeiten. Schon das erste Kapitel war mir viel zu abstrakt, zu wenig greifbar und zu weit entfernt von der Realität.

Ab dem zweiten Kapitel gab es häufiger auch Praxisbeispiele, die wenigstens kurzzeitig eine Ahnung davon vermittelten, was die Autorin wohl meinen könnte. Allerdings sind bloß die Probleme durchgehend nachvollziehbar. Die Lösungen sind meist sehr nebulös verpackt.

Dr. med. Mirriam Prieß wiederholt sich wirklich sehr oft, aber verständlicher wird es dadurch nicht. Sie erklärt Wortgruppen, die auf den ersten Blick nicht schlüssig sind, mit ebenso nicht nachvollziehbaren Wörtern.

An einigen wenigen Stellen konnte ich tatsächlich Informationen zu einem gelungenen Dialog für mich mitnehmen. Diese Kleinigkeiten zerfaserten aber sehr schnell.

Wirklich kritisch sehe ich außerdem die durchgehend cis und hetero gedachten Elemente des Buches. Da gab es einen Satz, sinngemäß, dass die Mutter das „Frausein“ vorlebt und der Vater das „Mannsein“. Und auf dieser Grundlage bildet man als Kind dann das eigene Ich, Du und Wir. Mal davon abgesehen, dass viele Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen, gibt es doch auch weit mehr Modelle einer Familie als „Vater, Mutter, Kind“.

Wie gesagt, ich bin fast schon erleichtert gewesen, dass ich es durch das Buch durchgeschafft habe. Leider kann ich für das Sachbuch Die Kraft des Dialogs keine Empfehlung aussprechen. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft. Die wenigen Stellen, die ich hilfreich und interessant fand, wiegen bei weitem nicht die unverständlichen Passagen des Buches auf.

Bewertung vom 25.05.2021
Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3
Adams, Lyssa Kay

Liebesromane zum Frühstück / The Secret Book Club Bd.3


gut

Nachdem ich schon die ersten beiden Bücher rund um den Secret Book Club von Lyssa Kay Adams verschlungen habe, durfte natürlich auch der dritte Teil Liebesromane zum Frühstück nicht fehlen!

In diesem Band begleiten wir Noah und Alexis. Wir sind den Beiden schon in den ersten Büchern immer mal wieder begegnet und ich war sehr neugierig auf ihre Geschichte. Gerade Alexis hat ja so einige Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.

Noah und Alexis sind beste Freunde und keiner kann so richtig über deinen Schatten springen. Eigentlich weiß Noah, was er will, nur hier läuft irgendwie alles schief.

Der Humor kommt in diesem dritten Buch etwas kürzer. Dafür spricht Lyssa Kay Adams einige ernstere Themen an. Für mich persönlich hätte sie aber ruhig noch etwas mehr in die Tiefe gehen können.

Tatsächlich muss ich aber sagen, dass mir hier doch ein wenig der Buchclub selbst gefehlt hat. Der stand nicht mehr so stark im Fokus, wie noch in Band eins. Und eigentlich ist ja genau dieser Buchclub das zentrale Element.

Außerdem hat mich an vielen Stellen die Darstellung von Vlad genervt. Das ist so gewollt stereotyp und hat keinerlei Tiefe. Ja, es soll wahrscheinlich witzig wirken, aber im mittlerweile dritten Buch würde ich mir auch hier die Ecken und Kanten wünschen, die andere Charaktere ja ebenfalls bekommen haben.

Ich bin von The Secret Book Club. Liebesromane zum Frühstück von Lyssa Kay Adams nicht so hin und weg, wie von den ersten beiden Büchern. Dazu fehlte mir insgesamt doch zu sehr die Buchclub-Stimmung. Dennoch habe ich das Buch in einem Rutsch verschlungen und es ist eine nette Unterhaltung für einen Nachmittag.

Bewertung vom 17.05.2021
Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4
Inusa, Manuela

Erdbeerversprechen / Kalifornische Träume Bd.4


ausgezeichnet

Ich kann mich nur immer wieder wiederholen: Manuela Inusa gehört zu meinen liebsten, deutschsprachigen Autorinnen. Darum ist es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass auch Erdbeerversprechen bei mir einziehen musste. Um so schnell wie möglich gelesen zu werden natürlich.

Im neuen Buch der Bestseller-Autorin steht das Thema „Trauer“ ganz klar im Fokus. Und ich sag euch, das Buch ist wirklich eine Achterbahn der Gefühle.

Mit Protagonistin Amanda habe ich wirklich mitgelitten. Sie geht gerade wahrlich keinen leichten Weg. Sie hat ihren Mann verloren, dann muss sie sich noch um ihre Erdbeerplantage kümmern und außerdem verliert sie zunehmend den Kontakt zu ihrer Tochter Jane. Es ist so viel, was sie irgendwie gestemmt bekommen muss. Das war schon hart für mich, das mitzuerleben.

Auch, wenn ich Jane zu Beginn nicht so richtig leiden konnte, so entwickelte ich mit der Zeit doch Verständnis für ihr Verhalten. Da hat sich mal wieder gezeigt, dass man bei manchen Figuren doch einen genaueren Blick hinter die Fassade werfen sollte.

Die Begegnung von Amanda und Carter ging mir sehr ans Herz. Gerade, weil sie viel verbindet, aber auch einiges trennt. Ich fand die vorsichtige Annäherung zweier verletzter Seelen sehr rührend.

Generell war der Umgang mit dem zentralen Thema in Erdbeerträume sehr behutsam. Aber anders würde ich es von Manuela Inusa auch nicht erwarten.

Ihr fesselnder Schreibstil und noch dazu eine rührende Geschichte haben mich Erdbeerträume verschlingen lassen. Das Buch bietet wieder einige interessante Charaktere und insgesamt hat mich das Buch einfach nur glücklich zurückgelassen. Und mir großen Appetit auf frische Erdbeeren gemacht…

Bewertung vom 10.05.2021
Weingartengrab / Elwenfels Bd.4
Habekost, Britta;Habekost, Christian

Weingartengrab / Elwenfels Bd.4


ausgezeichnet

Nachdem ich schon den ersten Elwenfels-Band von Britta und Christian Habekost mochte, war ich voller Vorfreude, wieder in das Dorf zurückzukehren.

Ich muss sagen, an Elwenfels hat mich ja sofort der Privatermittler Carlos Herb angesprochen. Er ist ein Hamburger durch und durch und ich konnte schon im ersten Band gut mit ihm mitfühlen. Denn die Menschen in Hamburg unterscheiden sich doch ein wenig von den Bewohner*innen in Elwenfels.

Daran hat sich natürlich auch jetzt im vierten Band Weingartengrab nichts geändert. Aber Carlos Herb ist mittlerweile ein Teil des Ortes und er lernt Schritt für Schritt, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Sich auf die Eigenheiten der Dorfgemeinschaft einzulassen.

Als in Elwenfels die nächsten Geheimnisse und auch eine Leiche ans Tageslicht gelangen, da kann er es sich aber natürlich nicht nehmen lassen, das genau unter die Lupe zu nehmen.

Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dem (sprachlichen) Einstieg in Weingartengrab. Dialekte liegen mir einfach nicht. Da hatte ich teilweise so meine Verständnisprobleme. Aber seit ich mir vor einiger Zeit mal die Lesungen von Britta und Christian Habekost angeschaut habe, hatte ich beim Lesen ihrer Krimis deren Stimme im Ohr und konnte die Dialoge förmlich hören. Das ist irgendwie ganz cool, weil ich das alles zwar noch immer nicht vernünftig aussprechen kann, aber ich kann es mir anhören. Mit der Zeit wurde das Verständnis aber wieder besser und ich konnte auch die Dialekte flüssiger lesen.

Die Figuren wuchsen mir allesamt sehr ans Herz. Es sind natürlich in der kleinen Gemeinschaft so einige besondere Menschen unterwegs, aber sie haben mich sehr begeistert. Sie alle haben eine Seele, ein großes Herz und stehen füreinander ein. Jede*r darf einfach so sein, wie er*sie ist. Außerdem haben sie alle mal einen kessen Spruch auf den Lippen, über den ich schmunzeln musste.

Unterhaltsam ist es auf jeden Fall in Elwenfels, aber auch spannend. Auch hier verbirgt sich hinter einem schiefen Kirchturm weit mehr als nur ein Geheimnis. Ich wurde jedenfalls Stück für Stück in die Geschichte gesogen und wollte gar nicht mehr auftauchen.

Wie gesagt, so eigenwillig die Pfälzer*innen manchmal sind, so abenteuerlustig sind sie auf der anderen Seite. Diese Mischung ist Britta und Christian Habekost wirklich gut gelungen.

Wenn ihr Lust auf einen Ausflug in ein (manchmal) ruhiges und beschauliches Dorf habt, aber auch auf Geheimnisse und Abenteuerlust, dann auf nach Elwenfels. Die einzelnen Bände könnt ihr generell unabhängig voneinander lesen, aber natürlich entwickeln sich die Figuren mit der Zeit auch weiter.

Besonders erwähnen möchte ich auch mal den „Abspann“ des Buches. Da werden nämlich immer ein paar Figuren aus dem Buch aufgegriffen und die Geschichte wird für ein paar Sätze weitererzählt. Finde ich total schön, da über das Ende hinaus noch ein wenig zu erfahren. Zumal das nicht unbedingt die Personen sind, die sonst auch im Fokus stehen.

Mit Weingartengrab von Britta und Christian Habekost hatte ich spannende und unterhaltsame Stunden und ich empfehle euch diesen Regionalkrimi sehr gerne für euer nächstes freies Wochenende!

Bewertung vom 26.04.2021
Between Your Words
Scott, Emma

Between Your Words


sehr gut

Emma Scott ist eine Autorin, bei der Tränen quasi schon vorprogrammiert sind. Sie schreibt so bewegend, wie ich bereits durch beispielsweise The Light in us, oder Bring down the Stars erfahren durfte. Deshalb musste natürlich auch ihr neues Buch Between your Words bei mir einziehen!

Between your Words hat eine sehr ergreifende Thematik. Eine junge Frau, die mit einem extrem kurzen Kurzzeitgedächtnis lebt. Ein Mann, der ihr unbedingt helfen möchte und der sie nicht aufgibt.

Teilweise war es wirklich zum Heulen. Jim ist mir aufgrund seiner Hartnäckigkeit schnell ans Herz gewachsen. Er widersetzt sich allen Kritiker*innen und beharrt darauf, dass es eine Lösung für das Problem geben muss. Oder zumindest, dass man einen anderen Umgang mit dem Problem versuchen sollte.

Als Leserin habe ich unglaublich mitgefiebert. Habe mir von Herzen gewünscht, dass die Situation sich ändert. Dass doch noch ein Wunder geschieht. Wie gesagt, es ist wirklich emotional und teilweise hatte ich einen wirklich dicken Kloß im Hals…

Thea bleibt lange Zeit recht blass. Sie wurde sehr in den Alltag hineingezwungen, der ihr in ihrer aktuellen Situation Halt bietet. Aber mit Jims Hilfe erkannte ich auch schnell, dass eben mehr als „nur“ der Gedächtnisverlust in Thea steckt. Dass in ihr Träume und Sehnsüchte nur darauf warten, gelebt zu werden.

Ich wiederhole mich, aber es ist wirklich emotional, wie sich alles entwickelt, fügt und wendet. Emma Scott spart ja nicht damit, ihren Leser*innen Herzschmerzmomente zu bereiten.

Between your Words trifft schon vom Titel her den Nagel auf den Kopf. Auch dieses Buch der Autorin ist wieder ein einziger, großer, emotionaler Herzschmerzmoment.