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Benutzername: 
anne
Wohnort: 
Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2022
Achtung, Raubritter! / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.4
Stronk, Cally

Achtung, Raubritter! / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.4


ausgezeichnet

Der Kinderroman ist bereits der vierte einer Reihe in der es um Dedektive geht. Auch wenn wir die ersten drei Bände nicht kannten konnten wir uns schnell in die Geschichte einfinden. Am Anfang des Buches stehen kurze Erklärungen über die magischen Gegenstände die die beiden Dedektivzwillinge die in allen Bänden die Hauptrolle spielen, zur Lösung ihrer Fälle immer mit sich führen.
In diesem Band geht es um die spannende Suche nach einem Schatz auf einer Burg. Dabei erleben die beiden Geschwister samt Hund einiges und es wird auf keiner Seite langweilig.
Das Buch besticht nicht nur durch seinen humorvollen Text, sondern auch durch die schönen und lustigen Bilder die die Geschichte wundervoll ergänzen. Ganz besonders gefallen haben uns die vier Rätsel die zwischen der Handlung versteckt sind und die es von den kleinen Lesern zu lösen gilt. Wem die Rätsel zu schwierig sind, findet die Lösung am Ende des Buches.
Insgesamt ein witziges Lese- und Mitmachbuch für das erste Lesealter.

Bewertung vom 13.09.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Ein Waisenkind lebt fest verbunden mit einem schwarzen Hahn in einer archaisch wirkenden Dorfgemeinschaft, innerhalb derer er wie ein Ausgestoßener behandelt wird. Bereit zu Beginn des Romanes erfahren wir, dass seine Familie auf tragische Weise ums Leben kam. Nur der Junge und das Tier überlebten und sind seither eine eingeschworene Gemeinschaft.
Die Thematik des Romanes erinnerte mich sofort an "Das Flüstern der Bienen". Hier bildet der Junge Simonopio eine feste Gemeinschaft mit einem Bienenschwarm. Auch dieser Junge wird von Teilen der Einwohner missbilligend oder gar bösartig behandelt. Scheinbar ist es nur besonders einfühlsamen Menschen möglich die Einzigartigkeit der sonderbaren Kinder zu erkennen. Bei dem Jungen mit dem Hahn ist es der Maler, bei Sinompino Nana. Beide Werke muten wie moderne düstere Märchen an.
Die Feindseeligkeit gegenüber dem Kind drückt sich auch durch die durchgängig distanzierte Sprache aus. Über der ganzen Handlung hängt die Atmosphäre der angezeigten Bürger.
Insgesamt ein schöner wenn auch düster Roman. Die Paralellen zu "Das Flüstern der Bienen", das erste kurze Zeit vorher erschienen ist hat mich jedoch überrascht.

Bewertung vom 13.09.2021
In allen Punkten
Wlasak, Helmut

In allen Punkten


ausgezeichnet

Der Autor, selbst Staatsanwalt in Österreich, beschreibt hier 30 der späktatulärsten Fälle seiner Arbeitszeit. Hier geht es unter anderen um Omas die zuliebe eines Enkels Drogen und Waffen schmücken, Verbrecher die von ihrer viel älteren Geliebten nach Stich und Faden hintergangen wurden oder Ganoven mit einem äußerst verstellten Blick auf die Realität. Alle eint eins - sie stellen sich bei ihrer Tat so ungeschickt an, dass sie dabei erwischt und überführt wurden. Dabei sind die Fälle so skurril, dass man darüber nur schmunzeln oder gar lachen muss.
Jedes Kapitel beschäftigt sich mit einem Fall. Die meisten Kapitel sind unter zehn Seiten lang, also recht kurz gehalten und dazu in leichter lockerer Sprache gehalten, so dass man äußerst schnell vorankommt. Eine gute Lektüre für zwischendurch oder als Gutenachtgeschichte. Jeglicher Tiefgang fehlt den Geschichten, dafür hat man einiges zu lachen. Das Cover passt gut zum Inhalt und ist ansprechend gestaltet.

Bewertung vom 13.09.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt sich im Zeitraum vom Zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2023 ab. Dabei ist die Familie um die es sich handelt genauso in ihrer Haltung zerrissen wie das ganze Land. Während ein Familienteil der rechtsnational gesinnten Bevölkerung angehört ist der andere eher links orientiert.
Was mir an dem Buch gut gefallen hat, ist das politische Szenario das von der Autorin aufgezeigt wird. Da dieses jedoch in einer wirklich sehr nahen Zukunft liegt wird sich der Roman bald selbst überholt haben. Er hat zurzeit zwar eine hohe Aktualität, wer möchte ihn aber noch in zwei Jahren lesen, wenn das Jahr 2023 Realität ist. Auch finde ich die Handlungsabläufe etwas zu flach, teilweise geradezu trivial. Vor allem wenn eine der zahlreichen Familienangelegenheiten erörtert wird wirkt die Handlung eher wie die eines typischen Frauenromans.
Insgesamt finde ich das Thema sehr gut und äußerst aktuell, allerdings hätte man viel mehr daraus machen können und es wäre gut gewesen die Handlung etwas weiter in die Zukunft zu ziehen und vielleicht noch mehr mit gegenwärtigen Geschehnissen zu verknüpfen.

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Bewertung vom 13.09.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


ausgezeichnet

Der Roman erzählt die Geschichte einer vom Schicksal heimgesuchten Familie. Im Zentrum der Handlung stehen vier Geschwister, wobei Fiona, die bereits mit der Rahmenhandlung eingeführt wird, die Hauptrolle übernimmt. Sie wird im Jahr 2079 als 102jährige auf einer Lesung von der jungen Luna auf ihr Leben angesprochen.
Ab nun begleiten wir Fiona in ihrem bewegten Leben mi6allen Höhen und Tiefen. Als Kinder verloren sie früh ihren Vater, woraufhin die Mutter in ihrem Leid versinkt und die Kinder emotional größtenteils auf sich allein gestellt sind. Dieses schwere Schicksal, dass sie Geschwister als Kinder verbindet, löst sich mit der Zeit immer mehr auf, bis es zeitweise fast aufgelöst ist. Doch trotz der trennenden Elemente und der unterschiedlichen Charaktere und Lebenswege finden die Vier immer wieder zusammen. Sie besinnen sich auf ihre Gemeinsamkeiten, die Verantwortung und ihre Liebe füreinander.
Ein einfühlsames Buch, dass sich mit großen Gefühlen beschäftigt. Einig das Cover sagt mir gar nicht zu.

Bewertung vom 13.09.2021
Fanzi
Schmidauer, Elisabeth

Fanzi


ausgezeichnet

Franz, von seiner geliebten kleinen Schwester "Fanzi" gennant, hat kein einfaches Leben. Seine Jugend erlebt er während des Nationalsozialismus, dessen Opfer seine zwei älteren Brüder fordert. Sein Vater ist kein liebenswürdiger Mensch, er behandelt Franz nur mit Strenge und auch die Mutter lässt ihrem Sohn nicht viel Aufmerksamkeit zukommen. Damit richtet sich all seine Liebe auf Elfi, die Schwester. Doch diese wird nach einer Krankheit nicht mehr gesund. Schließlich wird sie, wie es zu dieser Zeit so üblich war, in ein Heim eingeliefert, indem sie letzten Endes als Kind den Tod fand.
Der Inhalt des Romans ist schwere Kost. Jedoch beschreibt er leider die Wahrheit unserer Gesellschaft während der NS-Zeit. Genauso wie dieser Schicksalsschlag Franz sein restlliches Leben verfolgt, ist man auch als Leser von den Machenschaften und der scheinbaren Herzlosigkeit der Gesellschaft getroffen, ja geradezu schockiert. Was man aus Geschichtsbüchern weiß, wird dem Leser in diesem Roman unmittelbar näher gebracht und man kann nur entsetzt auf diese Zeit zurückblicken.
Insgesamt ein aufrüttelendes Buch. Nur das altbackene Cover, auch wenn es vielleicht zu der Zeit der Handlung passt, gefällt mir überhaupt nicht.

Bewertung vom 13.09.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Nach einer jahrzehnte andauernden Ehe ist Barbara und krank und hilfsbedürftige. Ihr Mann sieht sich nun ganz unverhofft in einer neuen Rolle. Er wird zu ihrem Pfleger. Nach einer scheinbar schon sehr lange eingeschlagenen Ehe eine gänzlich ungewöhnliche Situation für den mürrischen und in routinierten Bahnen festgefahrenen alten Herren, der sich überdies auch noch schnell als äußerst unselbständig erweist. Schon das morgendliche Kaffekochen stellt in vor unlösbare Probleme. Doch mit der Zeit findet er eine neue Routine, während Barbara alles stoisch mit anzuschauen scheint.
Die Unnahrbarkeit des Ehemannes drückt die Autorin gut durch die stetige Bezeichnung als Herr Schmidt aus, während die früher wohl umgänglicher Ehefrau einfach nur Barbara ist. Trotz der Tragik die sich hinter dem Geschehen verbirgt versteht es die Autorin der Geschichte einen äußerst humorvollen Stil zu verleihen, ohne dabei jedoch den Respekt vor einer solchen Situation missen zu lassen. Und so liest sich der Roman locker leicht und dennoch kommt man so manchmal ins Grübeln. Ein typischer Roman von Alina Bronsky.

Bewertung vom 14.07.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


ausgezeichnet

Marlies heiratet in eine Bauernfamilie ein. Dort hat Lisbeth, die Mutter des Ehegatten das Sagen. Mit ihren unterschiedlichen Ansichten treffen Welten aufeinander. Die Konflikte zwischen den beiden Frauen werden jedoch im Stillen ausgetragen. Während Lisbeth ihr konservatives Rollenbild einer Frau zu erfüllen versucht, ist Marlies viel emanzipierter, probiert sich aus und begnügt sich nicht mit dem für Frauen vorherbestimmten Schicksal. So geht sie – mit Erlaubnis ihres Mannes – weiter arbeiten, lernt jagen und Traktor fahren. Das erregt Aufsehen, nicht nur bei Lisbeth, sondern auch bei den übrigen Dorfbewohnern. Doch auch Lisbeths Leben verlief nicht immer nach den vorherbestimmten Bahnen die der Gesellschaftsordnung vorschwebten. So übernahm sie als einige Nachfahrin den elterlichen Hof, was normalerweise nur männlichen Nachkommen vorbehalten ist. Marlies gegenüber bringt sie nicht nur Abneigung entgegen, sondern auch immer mehr Bewunderung, die sie sich selbst jedoch nicht so recht einzustehen will. So wird aus der anfänglichen Ablehnung der Schwiegertochter immer mehr Neid.
Schließlich tritt Joanna, die Enkelin Lisbeths und Tochter Marlies in das Leben der Familie, die deren Konventionen noch einmal umkrempelt. Weltoffen reist sie schließlich sogar nach Afrika um dort auf einer Farm zu arbeiten, wo sie doch auch auf dem familieneigenen Hof bleiben könnte. Aufs Neue scheinen die Ansichten unterschiedlicher Generationen aufeinanderzutreffen.
Obwohl die Konflikte auf jeder Seite deutlich zu spüren sind, werden diese jedoch nicht auf offener Bühne sondern eher subtil vermittelt. Es gibt keine lauten Streitereien. Marlies weis sich durchzusetzten, mit Beharrlichkeit. Über viele Jahre schafft sie es sich Anerkennung zu verschaffen und den Blick der alten Generation zu weiten. Sichtweisen werden überdacht, Handlungsweisen ändern sich. Somit beschreibt die Autorin einen Prozess den wir alle so oder so ähnlich selbst kennen.
Das Cover im Landhausstil passt zu der bäuerlichen Umgebung des Romans auch der Titel ist sehr passend und dabei kreativ. Insgesamt ein leises, jedoch eindringliches und dennoch kurzweiliges Buch.

Bewertung vom 14.07.2021
Evie und die Macht der Tiere
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


ausgezeichnet

Evi kann mit Tieren sprechen. Dieses Talent hat Tradition in der Familie, denn bereits ihre Mutter hatte diese Fähigkeit. Mit Evi und den vielen Tiercharakteren taucht man schnell in eine geradezu magische Welt ein. Doch da gibt es auch ein Gegenpol, denn Evis Vater lebt in einer ganz anderen Welt. Die Fähigkeiten der Tochter soll nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Und dann tritt auch noch der böse Mortimer auf den Plan, der ebenfalls mit Tieren sprechen kann. Entgegen Evi hat er jedoch nichts Gutes mit dieser Gabe im Sinn. Eine spannende Geschichte nimmt nun ihren Lauft…
Der Autor beweist mit diesem Buch, dass er nicht nur einfühlsame Erwachsenenromane schreiben kann, sondern auch Kinderbücher. Der Roman ist leicht geschrieben und dennoch spannend. Eine reichhaltige Fantasiewelt eröffnet sich schnell.
Das Cover ist genauso kreativ und ansprechend wie der Inhalt des Romans und macht sofort neugierig auf den Inhalt. Auch die Illustrationen im Innenteil sind liebevoll gestaltet und helfen Leseanfängern noch besser in die Geschichte einzutauchen.
Insgesamt ein wunderbares Buch, dass den kleinen Lesern den Wert anderer Geschöpfe und Mitmenschlichkeit vermittelt und dabei auf keiner Seite langweilig wird.