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Jackiistz
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Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2022
Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


gut

„Die Filiale“ von Veit Etzold ist ein Thriller, bei dem alle Banker und Aktionäre sicher „Juhu“ schreien werden. Denn bei der beschriebenen Filiale handelt es um keine andere als um eine Bankfiliale.

In dieser geht es allerdings alles andere als mit rechten Dingen zu. Denn nach einem missglückten Banküberfall passieren noch weitere, unangenehme Dinge, die besonders der Bankangestellten Laura Jacobs das Leben schwermachen. Denn Laure erhält ein Schreiben ihrer Bank, dass sie bis zum Ende des Jahres ihr Haus verlassen muss, da die Bank das Grundstück verkaufen möchte. Laure lebt, wie viele andere ihrer Kollegen, in einer Siedlung, die die Bank eigens für ihre Mitarbeiter hat anlegen lassen. Doch nun soll ein ominöses Unternehmen die Siedlung kaufen wollen. Das heißt Laura, ihr Mann Timo und viele, weitere ihrer Kollegen müssen ihre Koffer packen und ihr Zuhause der Abrissbirne überlassen. Das möchten die Angestellten der Bank so nicht hinnehmen und gehen auf die Barrikaden. Auch Laura und Timo versuchen alles, damit sie in ihrem geliebten zuhause bleiben können, stoßen aber auf viel Wiederstand. Bis es letztendlich sehr gefährlich für Laura wird und sie nicht nur um ihr Haus, sondern auch um ihren Job und sogar ihr Leben bangen muss.

Vorab muss ich gestehen, dass ich mir die ganze Story etwas anders vorgestellt hatte. Auf Grund des Klappentextes und auch der Leseprobe, war ich nicht ganz auf das vorbereitet, was mich in dem Buch erwartete. Schön finde ich, dass man hier auch ein bisschen Fachwissen der Banker mitbekommt. In gewissen Maßen ist das wirklich spannend. Allerdings wurde mir dieses Fachwissen im Laufe des Buches doch zu viel. Ich habe die Sätze gar nicht mehr richtig gelesen, weil sie einfach zu viel theoretischen Stoff enthielten. Klar ist es toll, dass man auch einmal einen Einblick in Aktien, Wertpapiere und sogar das Dark Web bekommt, aber hier wurde (zumindest meiner Meinung nach) der Bogen überspannt. Mit etwas weniger von alledem hätte ich auch gut leben können. An für sich war die Story aber gar nicht so schlecht. Korrupte Bankangestellte, eine ominöse Firma, die den Markt in Deutschland erobern möchte und die leidtragenden Angestellten der Bank, die eigentlich nur dabei zusehen sollten, wie ihre Häuser weiterverkauft werden, ist kein unmögliches Szenario. Dass sich jemand dagegen zur Wehr setzt auch nicht. Dass dann aber Bedrohungen stattfinden und die Angestellten Angst um ihr Leben haben müssen, ist noch eine Nummer härter. Der Schreibstil war auch wirklich angenehm (bis auf die eben sehr zahlreich verwendeten Fachbegriffe, bei denen ich es im Laufe des Buches doch müde war sie alle korrekt und vollständig zu lesen). Ich kam somit auch schnell durch die Geschichte und fand dann das Ende (mit einem kleinen, aber feinen Cliffhanger) doch am spannendsten. So wie sich das liest, könnte das Buch hier eine Fortsetzung bekommen. Ansonsten war an Spannung über das gesamte Buch leider nicht viel zu merken. Es hat sich einfach keine Spannung aufgebaut und am Ende hatte man sogar das Gefühl, dass man schnell und IRGENDWIE zum Ende kommen müsste. Auch die Verantwortlichen waren mir schnell klar und somit wurde einem auch diese Spannung genommen. Die „Bösen“ gibt es natürlich in jedem Thriller. Hier hätte man sich dennoch öfter und besser erwähnen können. Das kam mir auch etwas zu kurz.

Das Buch an sich war jetzt nicht ganz schlecht und diente am Wochenende meiner Unterhaltung. Jedoch würde ich es kein zweites Mal lesen, weil es mir einfach nicht spannungsgeladen genug war und mich das Thema der Aktien, Wertpapiere trading, etc. grundsätzlich nicht interessiert. Wie oben bereits erwähnt, sollten Banker hier wohl frohlocken, denn für sie und alle, die sich für Aktien und Co. interessieren, ist das Buch sicher sehr spannend.

Bewertung vom 19.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

In dem Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham geht es um einen Serienmörder, der eigentlich schon hinter Gittern sitzt, dessen Mordserie aber nach zwanzig Jahren wiederaufgenommen wird.

Hübsche, junge Mädchen verschwinden, nur um wenige Tage später tot aufgefunden zu werden. Sie sind alle Teenager, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben und doch so plötzlich aus dem Leben gerissen werden.

Schon damals, als Chloe selbst noch ein Kind war, machte ihr die Tatsache natürlich sehr zu schaffen, dass ihr Vater ein Serienmörder ist. Er brachte damals sechs Mädchen aus ihrer Heimatstadt um. Ihre Leichen wurden nie gefunden, allerdings gestand Chloes Vater Dick Davis alle Morder und wanderte anschließend ins Gefängnis. Auch heute noch quälen Chloe die Erinnerungen an diese Zeit und den einzigen Halt, den sie in ihrem Leben seitdem hatte, ist ihr Bruder Cooper. Langsam scheint sich Chloes Leben jedoch in geordneter Bahnen zu begeben, denn sie hat ihr Studium abgeschlossen, Berufserfahrungen gesammelt und letztendlich auch ihre eigene Praxis als Psychologin eröffnet. Mit ihrem Verlobten Daniel läuft auch alles super und die zwei stehen kurz davor zu heiraten. Dass sie selbst psychische Probleme seit jenem schicksalhaften Sommer hat, unterdrückt sie mit Medikamenten. Das scheint auch alles „gut“ zu laufen, bis sich die grausamen Morde vor zwanzig Jahren in ihrer neuen Heimatstadt wiederholen. Chloe zieht schnell eine Verbindung zu den Morden von damals und versucht auf eigene Faust zu ermitteln. Während ihrer Recherchen stößt sie auf viele Geheimnisse, die ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wir sie den Mörder rechtzeitig finden um weitere Morde zu verhindern? Wer ist diese Mensch, der so stark versucht die Morde von vor zwanzig Jahren zu imitieren? Ist er ihr doch näher, als sie es gewagt sich einzugestehen?

Zuerst einmal, die Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und ich wollte das Buch so unbedingt lesen. Der Klappentext und auch die Leseprobe klangen super und ich hatte mir einen spannenden und vor allem auch nervenaufreibenden Thriller vorgestellt. Ganz so war es dann für mich am Ende nicht, allerdings war dieses Buch trotzdem sehr lesenswert und erschien mir direkt wie ein perfekter Film. Mit dem Schreibstil kam ich gut klar, den mochte ich sehr. Auch wenn mir die Charaktere im Buch leider nicht ganz so nahekamen. Auch die Protagonistin Chloe blieb bei mir eher auf Abstand. Und auch zu den anderen Charakteren habe ich nicht wirklich eine Verbindung gefunden. Cooper und Daniel stelle ich mir beide als sehr attraktive Männer vor, die mir aber auch ein wenig zu glatt waren. Aaron Jansen, der schon ziemlich am Anfang des Buches als Journalist der New York Times auftritt, war da keine Ausnahme. Schade, ich hätte mich gerne etwas mehr mit den Charakteren verbunden gefühlt und deren Gefühle mehr gespürt. Das Buch ist auch in verschiedenen Zeiten geschrieben. An für sich eine gute Idee und ich komme auch eigentlich immer gut damit klar. Hier wechselten die Zeiten allerdings so schnell und unbemerkt, dass man manchmal gar nicht wusste, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Nun zur Geschichte an sich. Wie schon geschrieben, die Story hörte sich wirklich spannend an. Bis dies allerdings der Fall wurde, waren die ersten 200 Seiten schon gelesen. Spannung kam leider erst ziemlich zum Schluss auf. Die hätte ich mir in kleinen Momenten über das ganze Buch verteilt gewünscht, sodass es zum Ende hin einen richtigen Schlag geben würde. Der Spannungsaufbau war also leider nicht so ganz gelungen. Am Ende wurde es jedoch spannend und das hat meine Meinung zum Buch nochmal geändert. So viele Plot Twists habe ich in einem Buch noch nie erlebt. Das Ende überrascht dann aber doch und darum geht es ja auch eigentlich. Dass man vom Buch und dessen Inhalt überrascht wird. Ich fühlte mich auf jeden Fall gut unterhalten und hatte das Buch in nur zwei Tagen durchgelesen. Deshalb gibt es hier auch die vier Sterne. Den Tit

Bewertung vom 10.08.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


sehr gut

Der Liebesroman „Kein Sommer ohne dich“ von Emily Henry erzählt die Geschichte um zwei beste Freunde, die über ein Jahrzehnt jedes Jahr gemeinsame Sommerurlaube erlebt haben und sich ihren Gefühlen zueinander nicht bewusst sind. Das totale Liebeschaos also! Und somit genau meins.

Poppy ist jung, erfolgreich in ihrem Job und darf dank diesem um die ganze Welt reisen. Und das alles auf Kosten ihres Arbeitsgebers. Doch ihr fehlt die eine, große Sache zum perfekten Glück. Auch wenn Poppy noch nicht so genau weiß, was das ist. Glücklich war sie früher eine ganze Zeit lang immer. Zusammen mit ihrem besten Freund Alex hat sie 12 Sommer lang schon vor ihrem coolen Job als Reisejournalistin die Welt bereist. Die beiden haben gemeinsam die tollsten Urlaube unternommen und die schönsten Erinnerungen in Poppys Leben gesammelt. Bis zu einem Urlaub in Kroatien vor zwei Sommern. Seitdem hat sich zwischen den beiden alles verändert und es herrscht Funkstille. Die Freundschaft, die die beiden hatten, möchte Poppy in diesem Sommer wiederaufleben lassen und sie plant eine weitere Reise mit Alex. Wie wird diese Reise werden? Nähern sich Poppy und Alex wieder an? Gibt es zwischen den beiden doch mehr als nur freundschaftliche Gefühle?

Insgesamt ist der Roman wirklich schöngeschrieben. Es ist alles dabei, was zu einem perfekten Sommerroman gehört. Liebe, warme Länder, Freundschaft und auch ein wenig Drama. Die Mischung ist hier ganz gut gelungen und hat mich das ein oder andere Mal wirklich schmunzeln lassen. Mit einem fetten Grinsen saß ich dann besonders bei den romantischen, gefühlvollen Szenen vor meinem Buch. Das hatte ich echt schon lange nicht mehr. Sowohl Poppy, als auch Alex sind beide sehr gefühlvoll und das merkt man in dem Roman deutlich. Alex ist allerdings etwas introvertierter und versucht sein Innerstes oft zu verbergen, während es aus Poppy nur so heraussprudelt. Sympathisch sind mir beide jedoch sehr. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und auch der Aufbau des Buches ist sehr spannend und hinterlässt ein bisschen das Gefühl eines Countdowns den man rückwärts runterzählt. Denn die einzelnen Kapitel beginnen mit den ersten Sommern der beiden Freunde und enden schließlich mit dem letzten gemeinsamen Sommer, den sie in Kroatien unternommen haben. Auf dieses Kapitel war ich die ganze Zeit sehr gespannt und wollte unbedingt wissen, was damals zwischen den beiden vorgefallen ist. Ich muss gestehen, dass ich von diesem einen, besagten Kapitel jedoch etwas enttäuscht war, da ich mir hier noch mehr Gefühl erhofft hatte. Das ist aber jetzt Meckern auf hohem Niveau. Auch springen die Kapitel im Buch zwischen den Zeiten. Es sind alle Sommerurlaube von Poppy und Alex in einzelnen Kapiteln beschrieben, dazwischen springt man aber immer wieder in den aktuellen Sommer, in welchem Poppy versucht deren Freundschaft zu retten. Diese kleinen Flashbacks mag ich sehr. Sie machen das ganze Buch zu einer schönen Einheit und die Geschichte ist somit rund. Lediglich das Ende war nicht zu 100 % nach meinem Geschmack. Es gab ein kleines Hin und Her, was es für mein Dafürhalten nicht mehr gebraucht hätte. Alles in allem ist es aber ein sehr erfrischendes, romantisch schönes Buch, welches man perfekt im Urlaub (oder auch zu Hause im eigenen Garten, auf dem Balkon, am Pool, etc.) lesen kann. Es vermittelt einem ein totales Sommerfeeling und versetzte mich direkt in einen Urlaub mit viel Hitze, wenig Abkühlung und fremden Städten.

Bewertung vom 02.08.2022
Aufbruch
Blum, Susann

Aufbruch


ausgezeichnet

„Aufbruch“, der Roman über Elly Ka und ihr bizarres Leben von Susann Blum ist der erst von drei Bänden, die die Geschichte über die junge Elly behandeln. Ein wahrhaft erstaunlicher Roman mit einer eindrucksvollen Geschichte, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.

Elly führt ihr Leben nicht wie andere Jugendliche in ihrem Alter. Eigentlich führt sie ihr Leben gar nicht selbstständig und selbstbestimmt. Sie ist eine Gefangene in dem Haus der Familie Bling. Die Blings bestehen aus zwei hartherzigen Menschen, einem Mann und dessen Frau. Die beiden scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben Elly und ihre „Ziehgeschwister“ zu tyrannisieren und ihnen ihr Leben zur Hölle zu machen. Denn neben Elly gibt es außerdem noch Freya, den kleinen Loris und Ellys Bruder Lenny. Die Blings sperren die vier in ihrem Haus ein und schotten sie so vom Rest der Welt ab. Im und um das Gebäude müssen die Jugendlichen Arbeiten verrichten und dürfen nicht miteinander kommunizieren. Elly ist es jedoch leid und sie möchte aus diesem Leben ausbrechen. Auch wenn dies äußerst gefährlich werden kann, wagt sie den Schritt und schließt sich mit ihren Ziehgeschwistern zusammen. Im Roman selbst dauert es auch gar nicht so lange, bis die vier ihre Fluchtpläne in die Tat umsetzen und sich gemeinsam auf in ein besseres Leben zu machen. Auf ihrem Weg dorthin werden ihnen aber einige Steine in den Weg gelegt, mit denen sie so nicht gerechnet hätten. Einem selbstbestimmten und freien Leben kommen sie nur langsam näher, aber sie geben nicht auf.

Vorab: Nachdem ich die Leseprobe zum Roman gelesen hatte, war ich natürlich sehr neugierig, wie es mit Elly und den anderen Dreien weitergehen würde. Schaffen sie es wirklich unbeschadet auszubrechen? Wie wird ihr neues, freies Leben sein? Können sie sich Hilfe suchen und nehmen sie diese überhaupt an? Das Vertrauen zu Erwachsenen ist sehr geschwächt und es lauert auch immer hinter jeder Ecke die Angst, dass sie doch geschnappt und wieder zurück zu den Blings gebracht werden.

Die Handlung im Roman geht zu Beginn wirklich schnell voran. Dieses Tempo verliert sich leider zwischendurch etwas, das hätte ich mir anders gewünscht. Jedoch finde ich die Geschichte sehr spannend und ich bin drangeblieben. Deshalb hatte ich den Roman auch innerhalb kürzester Zeit fertiggelesen. Ellys Geschichte ist sehr inspirierend, denn man kann gar nicht glauben, dass ein so junges Mädchen eine solche Weitsicht hat. Und das, obwohl sie fast ihr gesamtes Leben lang in einem Haus eingesperrt war und die Welt nicht kannte. Einen kleinen Hauch von Stephen King’s Magie spüre ich in dem Roman auch. Auch wenn das jetzt komisch klingt, erinnern mich Ellys Visionen und Vorstellungen doch ein bisschen an den Meister des Horrors. Vielleicht können andere King-Fans das beim Lesen dieses Buches etwas nachvollziehen. Elly ist ein richtiger Freigeist und das mag ich so an ihrem Charakter. Dass sie sich nicht unterkriegen lässt, für alles eine Lösung finden möchte. Andere Kinder in ihrer Lage würden sicher schneller die Flinte ins Korn werfen und aufgeben. So nicht Elly. Freya ist auch stark in ihrem Tun, jedoch nicht so beherrscht wie Elly und macht sich doch eher Gedanken über die Zukunft. Lenny ist mir auch nicht so nahegekommen, wie Elly es geschafft hat. Ihn umgibt ein Geheimnis und er versucht alles, damit dieses nicht ans Licht kommt. Den kleinen Loris kann man nur liebhaben. Glücklicherweise muss er nicht so lange in dieser Hölle leben und bekommt die Chance auf ein schöneres Leben.

Dass die einzelnen Kapitel nochmals in kleinere Absätze aufgeteilt sind, finde ich sehr angenehm. Ich mag das sehr. Das Lesen war dadurch noch einfacher und ging noch schneller. An manchen Stellen fand ich diese kleinen Unterbrechungen zwar nicht so angebracht, da im nächsten Absatz der Dialog direkt weiterging, aber darüber kann ich hinwegsehen. Alles in allem bin ich jedoch sehr angetan von diesem Buch in seiner Geschichte. Der Roman war spannend und inspirierend

Bewertung vom 01.08.2022
Wir sehen uns zu Hause
Wünsche, Christiane

Wir sehen uns zu Hause


sehr gut

Der Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche hätte zu dieser Geschichte keinen besseren Titel bekommen können. Denn in diesem Roman geht es um eine große Liebe, den Weg zu sich selbst und dem Partner, den man jahrelang an seiner Seite hatte und von dem man doch nicht alles wusste. Die Protagonistin Anne findet quasi zurück nach Hause zu sich selbst und findet ein neues Zuhause, was Ihren Mann Peter angeht.

Anne ist voller Trauer. Ihr Mann Peter ist plötzlich und unterwartet verstorben und sie steht nun quasi vor dem Nichts und der großen Leere, die Peter bei ihr hinterlässt. Sie waren Jahrzehnte lang verheiratet und haben sogar eine gemeinsame Tochter, Alina. Anne und ihre Familie haben in der Vergangenheit immer Campingurlaube zusammen unternommen. Mit ihrem Wohnmobil Willi wollten Anne und Peter nun auch einen Norwegen-Urlaub. Durch Peters Tod scheint dieser Traum nicht mehr machbar zu sein, aber dann entscheidet sich Anne spontan, ihn alleine anzutreten. Nicht ganz ohne Bedenken macht sie sich auf den Weg Richtung Norden. Während ihrer Reise ändert sie ihr Ziel jedoch und geht auf Spurensuche. Um genau zu sein auf die Suche nach Peters Spuren, der das der DDR stammt und von seiner Vergangenheit all die Jahre nichts preisgegeben hat. Auf ihrem Weg in Peters Vergangenheit macht sie unerwartete Bekanntschaften. Diese sind mal mehr, mal weniger angenehm, helfen ihr aber meist weiter in ihrem Vorhaben mehr über Peters Vergangenheit herauszufinden. Ob sie am Ende mehr über ihren verstorbenen Mann herausfinden kann und welches Geheimnis er jahrelang mit sich rumgetragen hat, verrate ich an dieser Stelle nicht.

Die Geschichte finde ich wirklich wundervoll geschrieben. Mir standen einige Male die Tränen in den Augen, da man Annes Angst deutlich spüren konnte und ihre Verzweiflung über den Tod ihres Mannes zum Greifen war. Man möchte sich selbst nicht vorstellen, dass ein geliebter Mensch stirbt und das dann auch noch so ohne jegliche Vorwarnung. An Annes Stelle hätte ich es auch nicht über mich gebracht, die geplante Reise alleine anzutreten. Dafür bin ich persönlich viel zu ängstlich. Dass sie den Mut aufgebracht hat, macht sie für mich noch ein Stückchen sympathischer. Generell ist mir Anne sehr sympathisch. Die anderen Protagonisten, wie beispielsweise Annes Tochter Alina, deren Freund Felix oder auch Peter in den Rückblicken, die man im Buch immer mal wieder bekommt, schaffen das bei mir nicht. Das Geheimnis, welches Peter lange gehütet hat, wird auch relativ schnell aufgedeckt und hier fand ich es leider etwas vorhersehbar. Allerdings wurden die beiden Geschichten, die man im Buch findet, gut miteinander verbunden. Ich fand auch die Begegnungen im Buch etwas zu genau geplant. Es war immer ein wenig Glück dabei, dass Anne jemanden getroffen hat, der oder die ihr weiterhelfen konnte. Jedoch waren die Charaktere so verschieden und die Dialoge zwischen ihnen echt spannend, dass ich darüber hinwegsehen kann. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und so hatte ich die etwas mehr als 400 Seiten auch innerhalb weniger Tage durch.

Das Buch war wirklich sehr schön zu lesen und ich kann es nur empfehlen. Vor allem die letzten Seiten haben mir wieder die Tränen in die Augen getrieben und waren ein perfekter Abschluss. Gerne würde ich natürlich jetzt wissen, wie es bei Anne weitergeht. So einige Details sind offengelassen worden. Aber dafür habe ich ja meine Fantasie und hoffe in dieser, dass sich für alle alles zum Guten wendet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2022
Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)


sehr gut

„Wie man sich einen Lord angelt“ – alleine dieser Titel sollte alle Frauen aufmerksam machen und so konnte auch ich dem „Lady’s Guide“ von Sophie Irwin nicht widerstehen und habe mich ein Wochenende lang wieder in die Welt des Jahres 1818 versetzen lassen. Natürlich bin auch ich großer Bridergton-Fan und habe die bekannte Netflix-Serie durchgesuchtet. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an den Roman rund um Kitty Talbot und ihre Familiengeschichte auch sehr hoch. Denn er beschreibt sich selbst als eine Mischung aus Bridgerton und Jane Austen.

Die junge Kitty Talbot hat ein Problem. Ihre Eltern sind beide bereits verschieden, sie hat vier jüngere Schwestern, Schulden ihres Vaters zu begleichen und steht jetzt auch noch ohne Verlobten da, denn dieser hat sich aus unbekannten Gründen von ihr gelöst und wird nun eine andere heiraten. Kitty ist somit in einer sehr misslichen Lage, denn irgendwie muss sie ihre jüngeren Schwestern ernähren und möchte natürlich auch den Familiensitz halten. Deshalb entschließt sie sich kurzerhand auf die Suche nach einem neuen Verlobten und zukünftigen, vor allem reichen, Ehemann zu machen. Ihre Suche führt sie mit ihrer Schwester Cecily zusammen nach London zu einer „Tante“ der Mädchen. Dort erhofft sich die zielstrebige Kitty die Ballsaison bestreiten zu dürfen. Leichter gesagt, als getan, denn als Dame ohne Stand gelangt man nicht so einfach in die Welt der Lords und Ladys. Mit einer List bekommt sie es dann doch hin die reichen und schönen um ihren Finger zu wickeln und hat auch schnell viele Verehrer gesammelt. Als sie sich jedoch auf einen dieser festgelegt hat, funkt dessen Bruder dazwischen. Dieser durchschaut ihre Absichten nicht aus Liebe zu heiraten, sondern rein wegen des Geldes. Der Bruder, Lord Radcliffe, und sie verfolgen bald das gleiche Ziel. Einen Ehemann für Kitty zu finden, der NICHT Lord Radcliffes Bruder ist. Wird Kitty es in der Kürze der Zeit schaffen einen reichen Junggesellen zu bezirzen und diesen zu ihrem Ehemann und Retter zu machen? Oder funkt ihr die Liebe dann doch dazwischen…?

Vorab, ich finde, dass dieser Roman definitiv mit der Serie Bridgerton mithalten kann (die Romane zur Serie habe ich leider nicht gelesen und kann dies somit nicht beurteilen). Auch Jane Austen entdecke ich in diesem Buch auf jeden Fall. Inhaltlich hat mir der Roman somit sehr gut gefallen. Die Geschichte finde ich erfrischend und gut gemacht. Schön ist auch, dass man sich wieder einmal in die Ballsaison hineinversetzen konnte. All die jungen Lords und Ladys die sich gerne verheiraten möchten auf prunkvollen Bällen in edlen Roben ließen mich träumen. Die einzelnen Charaktere fand ich auch gut dargestellt. Man konnte sich in ziemlich jeden Charakter gut hineinversetzen und jedem auch eine gewisse Eigenart entnehmen. Da ist natürlich die unerschrockene Kitty, die sich im Laufe des Buches weitaus größeren Gefahren, als ihren liebestollen Verehrern stellen muss, ihre Schwester Cecily, die ein wahrer Bücherwurm zu sein scheint und eine eher romantische Vorstellung von der Liebe hat. Lord Radcliffe erscheint zu Anfang eher kühl und distanziert, kommt im Laufe der Geschichte aber doch etwas aus sich raus und zeigt Gefühle. Seine Geschichte hätte ich mir jedoch etwas intensiver gewünscht. Man hätte noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, um seine Vergangenheit und somit sein Handeln zu begreifen. An sich sind die Figuren des Romans dennoch gut gelungen und ich habe mich richtig mit ihnen angefreundet. Den Schreibstil fand ich auch leicht verständlich und kam deshalb auch so schnell durch. Ich finde den Roman sehr erfrischend und unterhaltsam. Er hat mir mein Wochenende versüßt und ich habe mich damit sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 25.07.2022
Matrix
Groff, Lauren

Matrix


weniger gut

In dem Roman „Matrix“ von Lauren Groff geht es um die uneheliche Tochter des Königs, Marie. Dieser wird nicht gerade die Schönheit in die Wiege gelegt und außerdem ist sie viel zu groß und ungelenk für eine Frau am Hofe. Deshalb schickt ihre Königin Eleanore sie in ein Kloster. Dieses ist allerdings alles andere als in einem guten Zustand und Marie merkt schnell, dass sie lediglich von ihrer geliebten Königin abgeschoben wurde.

Marie ist eine Kämpferin, eine Kriegerin und eine Amazone. Sie passt so gar nicht in das Frauenbild, welches im 12. Jahrhundert herrscht. Im Kloster übernimmt sie die Stelle der Priorin und gewinnt durch ihre unbeirrte Art schnell die Gunst ihrer Mitschwestern. Dass das Klosterleben nicht einfach ist, merkt sie auch sehr schnell. Denn dieses Kloster hier ist bettelarm und von Krankheit heimgesucht. Marie schafft es jedoch durch ihre unerschütterliche Art und ihr Durchhaltevermögen das Kloster zu einem der reichsten im Lande zu machen. Sie hat immer mehr und vor allem größere Ideen, wie sie das Kloster, dessen Reichtum und ihre Schwestern beschützen kann. Auf ihrem Weg dabei begleiten sie viele, andere Frauen. Manche von ihn begleiten sie über ihr ganzes Leben im Kloster, andere verliert sie währenddessen. Was Marie jedoch nie verliert, ist ihren Mut. Bis ins hohe Alter hat sie noch große Ideen und Pläne, die sie umsetzen möchte.

Zuerst ist zu sagen, dass ich die Geschichte im Allgemeinen recht spannend finde. Aus diesem Grund hatte ich mich nach dem Klappentext und der kleinen Leseprobe dazu entschieden das Buch zu lesen. Leider war es am Ende so gar nicht meins. Dies hat viele Ursachen. Angefangen mit dem Schreibstil. Diesen zu lesen und die Worte dabei aufzunehmen und zu verstehen, war für mich hier gar nicht so einfach. Die Erzählung ist gespickt von Fremdworten (viele Begriffe aus dem Kloster waren mir natürlich nicht geläufig und ich musste einige Male googeln, da sie doch häufiger verwendet wurden). Das macht das Lesen von vorneherein schon schwieriger. Auch, dass es keine richtigen Dialoge zwischen den Charakteren gab, machte mir etwas zu schaffen. Bei diesem Buch handelt es sich nämlich um eine reine Erzählung über Maries Leben im Kloster. Wie gesagt, die Geschichte an sich finde ich total spannend, hätte meiner Meinung nach aber besser aufgemacht sein können. Man begleitet Marie ihr ganzes Leben über. Trotzdem kam ich ihr nie so wirklich nahe. Ich hatte ganz im Gegenteil eher eine gewisse Antipathie ihr gegenüber. Natürlich fasziniert mich an ihr, dass sie sich immer durchgesetzt hat und nur zum Wohl ihrer Schwestern und des Klosters gehandelt habe. Aber meine Meinung nach hat sie so manches Mal ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt und dabei auch entsprechende Verluste erzielt. Sie mag eine Vorreitern des Feminismus gewesen sein, jedoch hätte ich gerne mehr über sie und ihre Gefühle erfahren. Das kam mir hier etwas zu kurz. Ihre Gefühle wurden zwar ein ums andere Mal angeschnitten, aber so wirklich greifen konnte ich sie dabei nicht. Auch die anderen Charaktere kamen mir nicht besonders nahe. Es ist wirklich schade, da die Handlung für mich viel Potential bot. Vielleicht habe ich die Geschichte aber auch einfach schlichtweg nicht verstanden.

Bewertung vom 14.07.2022
Baumschläfer
Duda, Christian

Baumschläfer


ausgezeichnet

Der Roman „Baumschläfer“ von Christian Duda ist für mich mal ein völlig anderes Buch gewesen. Es behandelt ein ernstes Thema unserer Gesellschaft, bei dem wir auch heute wirklich noch nacharbeiten müssen. Der Roman ist so erschreckend wahr geschrieben, dass man es an manchen Stellen gar nicht fassen kann.

Der 24. Januar soll für Marius der Tag sein, an dem sich sein Leben komplett verändern soll. Und das nicht zum Positiven. Denn an diesem Tag stirbt Marius Mutter. Ihr Tod ist kein normaler Tod, denn sie wurde kaltblütig ermordet. Von ihrem eigenen Ehemann und Vater ihrer Kinder. Marius versucht noch mit allen Mitteln ihr zu helfen und sich gegen den Vater zu wehren, doch seine Mühe ist vergebens. Auch er wird bei dieser Attacke schwer verletzt und schafft es gerade noch sich in eine Versicherungsfirma in seiner Straße zu schleppen. Für seine Mutter kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Von diesem Tage an sind seine Schwester Esther und er auf sich allein gestellt. Sein Vater geht für dieses Verbrechen ins Gefängnis und die Verwandtschaft schert sich nicht groß um die beiden. So landen sie gemeinsam in einer Wohngruppe/einem Heim, das besonders für Marius keine große Hilfe darstellt. Immer mehr kapselt er sich ab, versucht den blöden Sprüchen der anderen Kinder zu entgehen und reißt sich dann letztendlich komplett los und lebt auf der Straße. Dort ergeht es ihm nicht gut und er erfährt, was es heißt obdachlos zu sein.

Als ich zuerst den Klappentext las, sprach mich das Buch ein bisschen an. Wenn man nur diesen liest und das Cover sieht, erscheint das Buch nicht besonders aufregend. So ging es mir jedenfalls. Der Leseprobe wollte ich trotzdem eine Chance geben und muss gestehen, dass sie mich schon gepackt hatte. Vor allem, als ich dann realisierte, dass ich den Inhalt des Buches bereits kenne… Denn auch wenn hier die Namen der Protagonisten fiktiv sind, handelt es sich doch um eine wahre Begebenheit. Dies gibt dem Ganzen natürlich einen faden Beigeschmack, denn was die Story aussagt ist schon wirklich heftig. Aufmerksam wurde ich im letzten Jahr auf den Fall, der sich bereits vor einigen Jahren zugetragen hat, durch einen bekannten True Crime Podcast. Dieser behandelte in einer Folge den Fall des Marc S., dessen Leben anders als geplant verlief und mit gerade einmal 17 Jahren ein jähes Ende fand. Seine Mutter wurde, wie in Christian Dudas Geschichte auch, mit 33 Messerstichen von seinem Vater getötet. Danach lief für den jungen Mann gar nichts mehr gut und er lebte letztendlich auf der Straße. Der Fall ist wirklich grausam, da man immer im Hinterkopf diesen einen Gedanken hat. Wieso hilft diesem jungen Menschen niemand aus seiner Notlage? Man merkt auch in diesem Buch direkt, dass der Junge einfach zu wenig Hilfe und Unterstützung bei der Aufarbeitung dieser schlimmen Erlebnisse erhalten hat. Es hätte vieles anders laufen können und vielleicht hätte das „Marius“ (in diesem Fall) irgendwie geholfen sein Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen. Der Schreibstil Dudas in diesem Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber auch die Situation rund um Marius deutlich. Man taucht sehr oft in dessen Gedanken ein, die meist wirr und unzusammenhängend sind. Dass Gefühl, dass Marius sich nach und nach selbst verliert, ist fast zu greifen. Er verliert sich und seinen Versand immer ein Stückchen mehr.

Für mich war das Buch, welches ich in nicht einmal zwei Tagen durchgelesen hatte, sehr interessant, aber auch sehr verstörend. Da ich den Fall rund um diesen armen Jungen bereits kannte, hatte ich ein gewisses Vorwissen und habe mir im Nachhinein auch noch einmal die Podcastfolge dazu angehört.

Das Buch hat mich total gefesselt und ich kann es wirklich empfehlen. Auch wenn es sich hierbei um etwas schwerere Kost handelt. Geschichten, die auf wahren Begebenheiten basieren, hinterlassen bei mir immer einen Klang, den ich auch Tage später nicht so leicht losbekomme.

Bewertung vom 12.07.2022
Freizeit
Kaspari, Carla

Freizeit


weniger gut

Der Roman „Freizeit“ von Carla Kaspari machte mich zu Beginn nach dem Lesen des Klappentextes doch sehr neugierig. Es handelt von einer Frau, Franziska, die es bereits geschafft hat sich in jungen Jahren selbst zu verwirklichen. Sie lebte eine Zeit lang in Paris, hatte schon eine ernsthafte Beziehung, die sie sehr erwachsen beendet hat und hat nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium ein gutes Einkommen. Sie braucht sich also eigentlich keine Gedanken zu machen. Eigentlich, denn Franziska hat in ihrem Inneren doch ein paar Konflikte und Kämpfe auszutragen.

Sie ist nicht ganz glücklich und weiß nicht, woran das genau liegen könnte. Nachdem sie mit ihrem französischen Freund Cyril Schluss gemacht hat, zieht es sie zurück in die Heimat, nach Deutschland. Dort trifft sie auch wieder auf ihre alten Freunde von damals und erkennt schnell, dass das Zusammensein mit diesen nicht mehr so ist, wie sie es gewohnt war. Sie hinterfragt sich selbst und auch ihre Freunde und weiß nicht so wirklich, wie diese Situation zwischen ihnen entstehen konnte. Eifersucht nagt dazu noch an ihr und die Vergangenheit ist immer präsent und allgegenwärtig. Es scheint fast so, als würde Franziska sich nach der Vergangenheit zusammen mit ihren Freunden und auch der Familie regelrecht sehnen. Und ich glaube, dass es wirklich vielen Menschen so geht. Wird man älter, entwickelt man sich oft in eine andere Richtung und dann kann es passieren, dass man das vergangene mehr zu schätzen merkt und es vermisst. Nur scheint es mir hier so, als würden Franziska nichts dafür tun wollen diesen Umstand zu ändern. Generell erscheint sie mir eher unsympathisch und ich komme beim Lesen nicht richtig an sie heran. Sie ist zwar sehr zielstrebig und das mag ich persönlich, allerdings hat sie eine gewisse Art an sich, mit der ich im realen Leben nicht könnte. Da sind mir sogar ihre Freunde emotional nähergekommen, als Franziska selbst. Und dass, obwohl auch diese für mich nicht wirklich Gestalt annehmen konnten. Die Charaktere in dieser Geschichte sind für mich eher blass und man findet kaum Bezug zu ihnen. Sie werden immer nur kurz angerissen und man erfährt nicht allzu viel über sie.

Ich muss generell gestehen, dass ich mir mehr von diesem Buch erhofft hatte. Der Klappentext ließ sich gut lesen und ich hatte mir etwas mehr Spannung vorgestellt. Das Thema an sich ist ja auch nicht schlecht gewählt und da ich ungefähr im gleichen Alter wie Franziska und ihre Freunde bin, hätte ich diese Geschichte bestimmt gefühlt. Jedoch ist hier emotional bei mir nichts passiert und ich konnte mich einfach nicht in die Geschichte hineinversetzen. Zwischendurch wird nicht nur über Franziskas Leben erzählt, sondern auch kleine Teile aus ihrem eigenen Buch (an dem sie gerade schreibt) eingefügt. Auch diese Textstücke haben mich nicht gepackt und erschienen mir oft zusammenhangslos. Auch, dass im Klappentext ein unabgeschlossenes Kapitel in Franziskas Leben angesprochen wurde, machte mich neugierig auf die Story. Leider ist auch das meiner Meinung nach zu kurz gekommen und wurde nur etwas angerissen.

Mein Fazit: Die Story an sich hätte viel Potential gehabt, aber die Geschichte ist meiner Meinung nach nicht so gut umgesetzt worden. Ich hätte mir mehr Tiefe in allem gewünscht.

Bewertung vom 05.07.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


sehr gut

In dem Roman „Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen“ von Claire Paulin geht es, wie der Name schon schnell erahnen lässt, um eine Monet. Allen sollte der Name des berühmten Malers Claude Monet ein Begriff sein. Jeder Mensch kennt seine Werke und es gibt auch heute noch viele Bewunderer. Er hat den Impressionismus geprägt und ist ein wahrer Revolutionär gewesen. So viel wusste auch ich vor diesem Buch über den Maler Monet. Doch wie sah es in seinem Leben genau aus?

Auch wenn der Roman sich um Blanche Monet, geborene Hoschedé, dreht, erfährt man doch einiges über das bewegte Leben des Claude Monet. Doch nun erst einmal zur jungen Blanche Monet und wie sie zu ihrem berühmten Nachnamen kam.

Blanche Hoschedé wächst gut behütet mit ihren Geschwistern und ihren Eltern auf einem wunderschönen Anwesen auf. Die elfjährige hat keine Sorgen zu fürchten, denn ihr Vater besitzt ein Vermögen. Er ist unter anderem Kunstsammler und so passiert es, dass er einen aufstrebenden Künstler in sein Haus einlädt, Claude Monet. Blanches Vater glaubt fest an dessen Talent und beauftragt ihn mit einigen Kunstwerken. Bis die Stimmung im Hause Hoschedé immer bedrückter wird und die Familie am Ende das Anwesen räumen muss. Denn Blanches Vater hat sich hoch verschuldet und kann für den Unterhalt der Familie alleine nicht mehr aufkommen. Glücklicherweise erklärt sich Claude Monet bereit seinem einstigen Gönner zu helfen und nimmt dessen komplette Familie bei sich auf. Auch er und seine Frau Camille haben selbst nicht viel. Er will es sich jedoch nicht nehmen lassen, sich um die Frauen (und auch um den einzigen Sohn der Hoschedés, Jaques) der Familie Hoschedé zu kümmern. Über die Jahre erleiden beide Familie herbe Schicksalsschläge und scheinen nicht aus dieser unglückseligen Situation herauszukommen. Und in all dieser Zeit entwickelt sich eines der Hoschedé Kinder künstlerisch weiter: Blanche liebt das Malen und schaut Monet stundenlang dabei zu. Außerdem assistiert sie ihm so oft es geht um dabei von ihm zu lernen und künstlerisch zu wachsen. Für Blanche gibt es nichts schöneres als die Malerei und eines Tages möchte sie so erfolgreich wie Monet werden. Es soll jedoch der Tag kommen, an dem sie nicht nur Liebe für die Malerei empfindet… Auch in Gestalt eines amerikanischen Künstlers erscheint sie ihr. Diese Liebe wird jedoch nicht von jedem so akzeptiert und es kommt, wie es kommen muss und Blanche muss sich entscheiden, was sie lieber mag.

Der Roman ist interessant geschrieben und liest sich sehr gut. Vor allem gefällt mir hierbei sehr, dass man viel über Claude Monet erfährt, auch wenn es in erster Linie hierbei um die eher unbekannte Blanche Hoschedé, spätere Monet geht. Auch Blanche hat viele Qualitäten im Bereich des Malens und bringt auch im Laufe ihrer „Karriere“ einige, fantastische Kunstwerke zustande. Diese lachen sich später auch für gutes Geld verkaufen. Sie hat also wirklich gut aufgepasst und einiges von Monet gelernt. Sie mochte er von allen Hoschedé Kindern immer am liebsten, so Monets Frau Camille immer.
Blanche ist auch die einzige, deren Charakter mir in diesem Buch am greifbarsten war. Natürlich erfährt man auch vieles über ihre Geschwister und die Eltern. Allerdings sind sie mir nie so nahegekommen und wurden meiner Meinung nach nur ein klein wenig angerissen. Charakterzüge und Eigenarten ließen sich jedoch auch bei den Nebencharakteren schnell ausmachen. Ich hätte mir trotzdem ein wenig mehr Tiefe für die einzelnen Charaktere gewünscht. Alles in allem war der Roman doch sehr unterhaltsam und vor allem konnte ich mit ihm mein Wissen über Claude Monet ein wenig aufbessern.

Für mich war es spannend etwas über Claude Monet, mehr über seine Kunst und auch Blanche zu erfahren. Wie sie zu ihrem späteren Nachnamen „Monet“ kommt, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Es sei nur so viel gesagt: Es handelt sich nicht nur um einen Künstlernamen.