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Jackiistz
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Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2022
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


sehr gut

Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski handelt von einem brandaktuellen Fall, dessen Story mich direkt neugierig gemacht hatte. Es werden Themen wie Social Media und trendende Hashtags behandelt, mit denen wir uns selbst meist jeden Tag auseinandersetzen müssen.

Tibor Glaser gerät in Verdacht den Mord an seiner Ex-Freundin Nadine Just begangen zu haben. Die aufstrebende Moderatorin wurde sehr brutal und sogar mit eigener Vorankündigung umgebracht. Denn sie las vor laufender Kamera die Nachricht über ihren eigenen Tod vor. Natürlich ist ganz Wien bestürzt, wittert dahinter aber erst einmal eine Art der Selbstdarstellung Nadines und als sie dann tatsächlich wenig später tot aufgefunden wird, ist klar, dass es sich nicht einfach nur um einen Werbegag handelt. Tibor hilft es nicht besonders, dass er auch derjenige war, der seine Ex-Freundin tot aufgefunden hat und als dann noch mehr bekannte Gesichter aus Wien ermordet gefunden werden und lediglich Tibor als Verdächtiger in Frage kommt, zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zu.

Die Story klang für mich von Anfang an sehr spannend. Dass solche brandaktuellen Themen wie Social Media behandelt werden, finde ich auch super. Das macht sie für den Leser, meiner Meinung nach, viel nahbarer. Denn fast alle von uns setzen sich tagtäglich mit den verschiedenen Socail Media Kanälen auseinander und sind dort aktiv. Deshalb wissen wir auch alle, was einzelne Kommentare, Likes und private Nachrichten für eine Gewalt haben können. Die bekommt in diesem Fall natürlich auch Tibor zu spüren, der als Mörder bereits gebrandmarkt ist. Aber auch die Polizei aus Wien hat mit den Folgen des Internets zu kämpfen. Die Recherchearbeit wird durch dieses nicht gerade erleichtert und auch bei so viel Aktivität muss man jedem, auffälligen Hinweis nachgehen.

Gleich zu Beginn des Buches passierte der Mord an Nadine. Weshalb es schon direkt sehr brutal losging und man sofort ins Geschehen geworfen wurde. Dann zog sich die Handlung allerdings ein bisschen. Auch das Ende fand ich etwas konfus und hätte es mir anders gewünscht. Was man allerdings sagen muss ist, dass ich im Laufe der ganzen Geschichte nicht einen Verdacht hatte, wer der Mörder am Ende sein könnte. Die Story blieb für mich rätselhaft und das ist als klarer Erfolg zu werten. Auch wenn ich sagen muss, dass die Enttarnung des Mörders mich doch überrascht hat und ich das Motiv für die Taten nicht stark genug finde. Wie eben weiter oben schon erwähnt, ist das ganze Ende etwas konfus. Spannend ist es aber allemal. Tibors Verhalten konnte ich in manchen Situationen nicht nachvollziehen. Wo andere schon längst die Polizei verständigt hätten, reitet er sich noch weiter ins Verderben. Wobei man nie weiß, wie man selbst in einer solchen Situation gehandelt hätte. Der starke Druck auf den jungen Mann ist auf jeden Fall deutlich zu spüren und auch seine Verzweiflung hat mich nicht kalt gelassen. Diese Gefühle kamen sehr gut rüber und ich habe förmlich mit ihm mitgelitten und gezittert. Große Sympathie konnte ich vor allem für Fina Plank aufbringen. Die kleine, junge und vor allem kluge Polizistin schaut auch mal über den Tellerrand und lässt sich, anders als ihre männlichen und auch ein wenig erfahreneren Kollegen, nicht so schnell zu einem Urteil hinreißen. Sie kommt wirklich menschlich rüber und vor allem wir Frauen erkennen uns bestimmt in der ein oder anderen Handlung von Fina wieder. So ging es mir jedenfalls. Neben der Hauptgeschichte rund um die Morde, blitzt immer mal wieder eine uns unbekannte Gestalt auf. Sie hat ihre eigenen, kleinen Kapitel im Buch und scheint auch sehr gefährlich zu sein. Da es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer Serie handelt, werden wir hoffentlich noch mehr von dem großen Unbekannten lesen dürfen.

Alles in allem war das Buch eine gute Unterhaltung für mich. Der Text ließ sich sehr gut und flüssig lesen und den Schreibstil fand ich auch angenehm. Auch über die Story kann ich mich nicht

Bewertung vom 05.09.2022
TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
Hausmann, Romy

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir


ausgezeichnet

„TRUE CRIME – Der Abgrund in dir“ von Romy Hausmann ist mal etwas ganz Anderes. Ein ganz anderes Buch, was mich aber zutiefst schockiert, berührt und auch begeistert hat. All diese unterschiedlichen Emotionen hat ein einziges Buch mit 416 Seiten in mir hervorgerufen. Vorab kann ich sagen, dass Romy Hausmann das wirklich hervorragend gemacht hat. Sie als Autorin kannte ich bisher noch gar nicht. Nach dieser Lektüre hier werde ich mir allerdings einmal ihre Thriller genauer ansehen.

Das Buch beinhaltet keine fiktive Geschichte. Es behandelt elf wahre Kriminalfälle, die sich so leider wirklich zugetragen haben. Viele der Fälle kannte ich selbst schon. Als echter True Crime-Junkie ist mir der ein oder andere Fall schon in diversen Podcasts untergekommen. Ich fand es allerdings sehr gut, sie einmal selbst zu lesen und so vielleicht noch das ein oder andere Detail zu bekommen, was mir beim Hören vielleicht verloren gegangen ist. Romy Hausmann hat hier elf sehr verschiedene Fälle gewählt, deren Erzählung sie allerdings gleich aufgebaut hat. Sie hat sich nämlich auch zu jedem Fall mindestens einen Experten dazu genommen und mit ihm oder ihr das Oberthema zu dem jeweiligen Fall besprochen. Angesprochen werden unter anderem Themen wie das Münchhausen-by-proxy-Syndrom oder auch das Stockholm-Syndrom. Es ist wahnsinnig spannend in die Psyche eines Menschen einzudringen, aber auch wirklich sehr erschreckend. Man merkt in diesem Buch total, dass Romy Hausmann mit ihren eigenen Gefühlen kämpft. Es lässt sie keineswegs kalt, was sie da alles erfährt und recherchiert. Dies beweist sie in ihren Tagebucheinträgen, die im Laufe des Buches immer mal wieder zu lesen sind.

Der „Hauptfall“ des Buches, wenn man ihn denn so nennen mag, behandelt den Fall um Phoebe Handsjuk. Die junge Frau wurde in einem Müllschacht in dem Wohnhaus gefunden, in dem sie zusammen mit ihrem Freund lebte. Romy Hausmann ist für ihre Recherche in Kontakt mit Phoebes Mutter Natalie. Diese unterstützt Romy Hausmann bei ihrer Recherche und berichtet von Phoebe und deren Beziehung zueinander. Der Fall ist so mysteriös, da für die Hinterbliebenen von Phoebe und deren Freunden eigentlich klar ist, dass es sich hierbei nicht um einen Selbstmord oder gar Unfall handelt. Sie sind der festen Überzeugung, dass ein Mord dahintersteckt. Die Polizei hat ihre Ermittlungsarbeiten zu dem Fall jedoch längst abgeschlossen und vermutet entweder einen Selbstmord oder eben einen tragischen Unfall. Gerade bei diesem Fall fiel es mir furchtbar schwer meine Gedanken und Emotionen zusammenzunehmen und zu kontrollieren. Laut Polizei ist der Fall gelöst, für Phoebes Familie ist und bleibt er ein Cold Case. Ich sehe das ähnlich. Der Fall zieht sich durch das ganze Buch und lässt einen nicht mehr los. So ging es zumindest mir.

Das Buch war wirklich eine spannende Lektüre. Ich konnte es fast nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn ich mich jetzt bei meiner eigenen Aussage darüber wirklich ein bisschen erschrecke. Seit über einem Jahr höre ich verschiedene Podcasts zum Thema „True Crime“ und schaue mir Filme und Dokumentationen zu diesem Thema an. Das Thema fasziniert einfach und da bin ich sicher nicht die einzige. Viele meiner Freundinnen und Freunde tun es mir gleich. Aber was fasziniert uns eigentlich so sehr an Mord und Todschlag? Bei mir ist es auf jeden Fall die menschliche Psyche. Wie kann ein Mensch zum Mörder werden, was hat ihn dazu getrieben? Ist es eine psychische Krankheit oder doch eine schwere Kopfverletzung, die aus der Kindheit stammt? Alles ist möglich und das ist, meiner Meinung nach, gerade so faszinierend.

Besonders gut haben mir die Einblicke in Romy Hausmanns Gefühlswelt gefallen. Aber auch die Interviews mit Experten und einem meiner liebsten Podcasts „Mord auf Ex“. Das Buch ist wirklich toll aufgebaut und gibt auch Menschen mit wenig True Crime Erfahrung einen guten, ersten Einblick in die Thematik. Ich habe es auch meinen Freundinnen schon empfohlen und kann es auc

Bewertung vom 29.08.2022
Dieser Beitrag wurde entfernt
Bervoets, Hanna

Dieser Beitrag wurde entfernt


gut

In dem Roman „Dieser Beitrag wurde entfernt“ von Hanna Bervoets geht es in kritischer Art um das Leben im Internet. Im Social Media ist nicht immer alles Gold, was glänzt und es geschehen oft Dinge, die man sich gar nicht vorstellen mag. Das Internet ist mittlerweile ein Ort des Hasses, der Gewalt und der Selbstdarstellung geworden. In diesem Buch begleiten wir Kayleigh an ihrem etwas anderen Arbeitsplatz und tauchen selbst in die Welt der Grausamkeit ein.

Kayleigh braute dringend einen Job. Sie hat Schulden und bei denen soll ihr die Firma HEXA helfen. Ein Unternehmen, welches auf der Suche nach Leuten ist, die Beiträge im Netz checken sollen. Ist der Beitrag in Ordnung und kann so auf die Menschheit im Internet losgelassen werden oder muss er doch von vorne herein gelöscht werden? Mit dieser Frage setzen sich Kayleigh und ihre Kollegen im Team auseinander, während sie am Tag hunderte solche Beiträge ansehen müssen. Wie man sich vorstellen kann, ist das für den ein oder anderen psychisch sehr belastend. So kommt es, dass dann auch mal jemand durchdreht, weil er mit dem Druck und dem Gesehenen nicht zurechtkommt. Auch Kayleigh scheint es in ihrem neuen Job nicht allzu gut zu gehen. Ihre Beziehung mit ihrer Kollegin Sigrid leidet zunehmend unter deren Jobs. Hier stellen wir uns als Außenstehende nun die Frage, ob wir selbst einem solchen Job gewachsen wären.

Vorab, ich hatte mir hier unter diesem Buch eine völlig andere Geschichte vorgestellt. Mit seinen 112 Seiten ist es doch ein eher kurzes Buch, für welches ich nicht mal einen halben Tag gebraucht habe. Hier bin ich allerdings der Meinung, dass man die Geschichte noch weiter hätte ausschmücken und besser erklären könnte. Man erfährt zwar, dass Kayleigh Probleme hat, diese werden aber eher unterdrückt. Ihre Kollegen dagegen leben ihre Gefühle teilweise doch sehr stark aus und man merkt ihnen die Verzweiflung im Job an. Das hätte ich mir bei Kayleigh auch gewünscht. Ihre Beziehung zu Sigrid leidet, da Sigrid genauso wenig mit der Stelle bei HEXA klar kommt. Hier hätte Kayleigh sie mehr und auch besser unterstützen können. Es ist gut möglich, dass Kayleigh auf Grund ihrer eigenen Probleme dazu nicht in der Lage war. Aber auch das kommt leider nicht deutlich heraus. Spannend finde ich das Thema schon und in einem solchen Unternehmen arbeiten zu müssen, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Man sieht das Schlimmste vom Schlimmsten und das total ungefiltert. Man muss entscheiden, was gehört sofort gelöscht und was ist zumutbar. Meiner Meinung nach hätte es hier härtere Grenzen geben müssen. Denn im Buch werden natürlich auch Beispiele für solche Postings, Videos und Livestreams genannt. Bei mir wäre da der Button mit "gelöscht" viel häufiger zum Einsatz gekommen. Fraglich ist natürlich auch, dass die Mitarbeiter von HEXA einen täglichen Score erreichen müssen, damit sie nicht gefeuert werden. Psychologische Hilfe kommt hier auch nicht wirklich zum Einsatz, obwohl die Mitarbeiter so grausame Dinge sehen müssen. Das Thema ist auf jeden Fall brandaktuell und das Buch hätte wirklich gut darüber aufklären können. Das Potential ist in meinen Augen nicht ganz ausgeschöpft worden.

Mein Fazit: Es war interessant einen Blick hinter die Kulissen eines solchen Unternehmens werfen zu können. Die Abgründe, die sich im Internet auftun, haben wir bestimmt alle schon einmal auf die ein oder andere Weise kennengelernt. Wie es allerdings ist jeden Tag mit der Grausamheit konfrontiert zu werden, ist für viele von uns keine Realität. Jedoch hätte das Buch etwas mehr in die Tiefe gehen können und damit meine ich jetzt keine weiteren Beispiele. Ich hätte gerne mehr Gefühl gehabt. Die Protagonistin Kayleigh bliebt mir so leider etwas fremd und wurde mir nicht sympatisch.

Bewertung vom 22.08.2022
Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


gut

„Die Filiale“ von Veit Etzold ist ein Thriller, bei dem alle Banker und Aktionäre sicher „Juhu“ schreien werden. Denn bei der beschriebenen Filiale handelt es um keine andere als um eine Bankfiliale.

In dieser geht es allerdings alles andere als mit rechten Dingen zu. Denn nach einem missglückten Banküberfall passieren noch weitere, unangenehme Dinge, die besonders der Bankangestellten Laura Jacobs das Leben schwermachen. Denn Laure erhält ein Schreiben ihrer Bank, dass sie bis zum Ende des Jahres ihr Haus verlassen muss, da die Bank das Grundstück verkaufen möchte. Laure lebt, wie viele andere ihrer Kollegen, in einer Siedlung, die die Bank eigens für ihre Mitarbeiter hat anlegen lassen. Doch nun soll ein ominöses Unternehmen die Siedlung kaufen wollen. Das heißt Laura, ihr Mann Timo und viele, weitere ihrer Kollegen müssen ihre Koffer packen und ihr Zuhause der Abrissbirne überlassen. Das möchten die Angestellten der Bank so nicht hinnehmen und gehen auf die Barrikaden. Auch Laura und Timo versuchen alles, damit sie in ihrem geliebten zuhause bleiben können, stoßen aber auf viel Wiederstand. Bis es letztendlich sehr gefährlich für Laura wird und sie nicht nur um ihr Haus, sondern auch um ihren Job und sogar ihr Leben bangen muss.

Vorab muss ich gestehen, dass ich mir die ganze Story etwas anders vorgestellt hatte. Auf Grund des Klappentextes und auch der Leseprobe, war ich nicht ganz auf das vorbereitet, was mich in dem Buch erwartete. Schön finde ich, dass man hier auch ein bisschen Fachwissen der Banker mitbekommt. In gewissen Maßen ist das wirklich spannend. Allerdings wurde mir dieses Fachwissen im Laufe des Buches doch zu viel. Ich habe die Sätze gar nicht mehr richtig gelesen, weil sie einfach zu viel theoretischen Stoff enthielten. Klar ist es toll, dass man auch einmal einen Einblick in Aktien, Wertpapiere und sogar das Dark Web bekommt, aber hier wurde (zumindest meiner Meinung nach) der Bogen überspannt. Mit etwas weniger von alledem hätte ich auch gut leben können. An für sich war die Story aber gar nicht so schlecht. Korrupte Bankangestellte, eine ominöse Firma, die den Markt in Deutschland erobern möchte und die leidtragenden Angestellten der Bank, die eigentlich nur dabei zusehen sollten, wie ihre Häuser weiterverkauft werden, ist kein unmögliches Szenario. Dass sich jemand dagegen zur Wehr setzt auch nicht. Dass dann aber Bedrohungen stattfinden und die Angestellten Angst um ihr Leben haben müssen, ist noch eine Nummer härter. Der Schreibstil war auch wirklich angenehm (bis auf die eben sehr zahlreich verwendeten Fachbegriffe, bei denen ich es im Laufe des Buches doch müde war sie alle korrekt und vollständig zu lesen). Ich kam somit auch schnell durch die Geschichte und fand dann das Ende (mit einem kleinen, aber feinen Cliffhanger) doch am spannendsten. So wie sich das liest, könnte das Buch hier eine Fortsetzung bekommen. Ansonsten war an Spannung über das gesamte Buch leider nicht viel zu merken. Es hat sich einfach keine Spannung aufgebaut und am Ende hatte man sogar das Gefühl, dass man schnell und IRGENDWIE zum Ende kommen müsste. Auch die Verantwortlichen waren mir schnell klar und somit wurde einem auch diese Spannung genommen. Die „Bösen“ gibt es natürlich in jedem Thriller. Hier hätte man sich dennoch öfter und besser erwähnen können. Das kam mir auch etwas zu kurz.

Das Buch an sich war jetzt nicht ganz schlecht und diente am Wochenende meiner Unterhaltung. Jedoch würde ich es kein zweites Mal lesen, weil es mir einfach nicht spannungsgeladen genug war und mich das Thema der Aktien, Wertpapiere trading, etc. grundsätzlich nicht interessiert. Wie oben bereits erwähnt, sollten Banker hier wohl frohlocken, denn für sie und alle, die sich für Aktien und Co. interessieren, ist das Buch sicher sehr spannend.

Bewertung vom 19.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


sehr gut

In dem Thriller „Das siebte Mädchen“ von Stacy Willingham geht es um einen Serienmörder, der eigentlich schon hinter Gittern sitzt, dessen Mordserie aber nach zwanzig Jahren wiederaufgenommen wird.

Hübsche, junge Mädchen verschwinden, nur um wenige Tage später tot aufgefunden zu werden. Sie sind alle Teenager, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben und doch so plötzlich aus dem Leben gerissen werden.

Schon damals, als Chloe selbst noch ein Kind war, machte ihr die Tatsache natürlich sehr zu schaffen, dass ihr Vater ein Serienmörder ist. Er brachte damals sechs Mädchen aus ihrer Heimatstadt um. Ihre Leichen wurden nie gefunden, allerdings gestand Chloes Vater Dick Davis alle Morder und wanderte anschließend ins Gefängnis. Auch heute noch quälen Chloe die Erinnerungen an diese Zeit und den einzigen Halt, den sie in ihrem Leben seitdem hatte, ist ihr Bruder Cooper. Langsam scheint sich Chloes Leben jedoch in geordneter Bahnen zu begeben, denn sie hat ihr Studium abgeschlossen, Berufserfahrungen gesammelt und letztendlich auch ihre eigene Praxis als Psychologin eröffnet. Mit ihrem Verlobten Daniel läuft auch alles super und die zwei stehen kurz davor zu heiraten. Dass sie selbst psychische Probleme seit jenem schicksalhaften Sommer hat, unterdrückt sie mit Medikamenten. Das scheint auch alles „gut“ zu laufen, bis sich die grausamen Morde vor zwanzig Jahren in ihrer neuen Heimatstadt wiederholen. Chloe zieht schnell eine Verbindung zu den Morden von damals und versucht auf eigene Faust zu ermitteln. Während ihrer Recherchen stößt sie auf viele Geheimnisse, die ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wir sie den Mörder rechtzeitig finden um weitere Morde zu verhindern? Wer ist diese Mensch, der so stark versucht die Morde von vor zwanzig Jahren zu imitieren? Ist er ihr doch näher, als sie es gewagt sich einzugestehen?

Zuerst einmal, die Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und ich wollte das Buch so unbedingt lesen. Der Klappentext und auch die Leseprobe klangen super und ich hatte mir einen spannenden und vor allem auch nervenaufreibenden Thriller vorgestellt. Ganz so war es dann für mich am Ende nicht, allerdings war dieses Buch trotzdem sehr lesenswert und erschien mir direkt wie ein perfekter Film. Mit dem Schreibstil kam ich gut klar, den mochte ich sehr. Auch wenn mir die Charaktere im Buch leider nicht ganz so nahekamen. Auch die Protagonistin Chloe blieb bei mir eher auf Abstand. Und auch zu den anderen Charakteren habe ich nicht wirklich eine Verbindung gefunden. Cooper und Daniel stelle ich mir beide als sehr attraktive Männer vor, die mir aber auch ein wenig zu glatt waren. Aaron Jansen, der schon ziemlich am Anfang des Buches als Journalist der New York Times auftritt, war da keine Ausnahme. Schade, ich hätte mich gerne etwas mehr mit den Charakteren verbunden gefühlt und deren Gefühle mehr gespürt. Das Buch ist auch in verschiedenen Zeiten geschrieben. An für sich eine gute Idee und ich komme auch eigentlich immer gut damit klar. Hier wechselten die Zeiten allerdings so schnell und unbemerkt, dass man manchmal gar nicht wusste, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Nun zur Geschichte an sich. Wie schon geschrieben, die Story hörte sich wirklich spannend an. Bis dies allerdings der Fall wurde, waren die ersten 200 Seiten schon gelesen. Spannung kam leider erst ziemlich zum Schluss auf. Die hätte ich mir in kleinen Momenten über das ganze Buch verteilt gewünscht, sodass es zum Ende hin einen richtigen Schlag geben würde. Der Spannungsaufbau war also leider nicht so ganz gelungen. Am Ende wurde es jedoch spannend und das hat meine Meinung zum Buch nochmal geändert. So viele Plot Twists habe ich in einem Buch noch nie erlebt. Das Ende überrascht dann aber doch und darum geht es ja auch eigentlich. Dass man vom Buch und dessen Inhalt überrascht wird. Ich fühlte mich auf jeden Fall gut unterhalten und hatte das Buch in nur zwei Tagen durchgelesen. Deshalb gibt es hier auch die vier Sterne. Den Tit

Bewertung vom 10.08.2022
Kein Sommer ohne dich
Henry, Emily

Kein Sommer ohne dich


sehr gut

Der Liebesroman „Kein Sommer ohne dich“ von Emily Henry erzählt die Geschichte um zwei beste Freunde, die über ein Jahrzehnt jedes Jahr gemeinsame Sommerurlaube erlebt haben und sich ihren Gefühlen zueinander nicht bewusst sind. Das totale Liebeschaos also! Und somit genau meins.

Poppy ist jung, erfolgreich in ihrem Job und darf dank diesem um die ganze Welt reisen. Und das alles auf Kosten ihres Arbeitsgebers. Doch ihr fehlt die eine, große Sache zum perfekten Glück. Auch wenn Poppy noch nicht so genau weiß, was das ist. Glücklich war sie früher eine ganze Zeit lang immer. Zusammen mit ihrem besten Freund Alex hat sie 12 Sommer lang schon vor ihrem coolen Job als Reisejournalistin die Welt bereist. Die beiden haben gemeinsam die tollsten Urlaube unternommen und die schönsten Erinnerungen in Poppys Leben gesammelt. Bis zu einem Urlaub in Kroatien vor zwei Sommern. Seitdem hat sich zwischen den beiden alles verändert und es herrscht Funkstille. Die Freundschaft, die die beiden hatten, möchte Poppy in diesem Sommer wiederaufleben lassen und sie plant eine weitere Reise mit Alex. Wie wird diese Reise werden? Nähern sich Poppy und Alex wieder an? Gibt es zwischen den beiden doch mehr als nur freundschaftliche Gefühle?

Insgesamt ist der Roman wirklich schöngeschrieben. Es ist alles dabei, was zu einem perfekten Sommerroman gehört. Liebe, warme Länder, Freundschaft und auch ein wenig Drama. Die Mischung ist hier ganz gut gelungen und hat mich das ein oder andere Mal wirklich schmunzeln lassen. Mit einem fetten Grinsen saß ich dann besonders bei den romantischen, gefühlvollen Szenen vor meinem Buch. Das hatte ich echt schon lange nicht mehr. Sowohl Poppy, als auch Alex sind beide sehr gefühlvoll und das merkt man in dem Roman deutlich. Alex ist allerdings etwas introvertierter und versucht sein Innerstes oft zu verbergen, während es aus Poppy nur so heraussprudelt. Sympathisch sind mir beide jedoch sehr. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und auch der Aufbau des Buches ist sehr spannend und hinterlässt ein bisschen das Gefühl eines Countdowns den man rückwärts runterzählt. Denn die einzelnen Kapitel beginnen mit den ersten Sommern der beiden Freunde und enden schließlich mit dem letzten gemeinsamen Sommer, den sie in Kroatien unternommen haben. Auf dieses Kapitel war ich die ganze Zeit sehr gespannt und wollte unbedingt wissen, was damals zwischen den beiden vorgefallen ist. Ich muss gestehen, dass ich von diesem einen, besagten Kapitel jedoch etwas enttäuscht war, da ich mir hier noch mehr Gefühl erhofft hatte. Das ist aber jetzt Meckern auf hohem Niveau. Auch springen die Kapitel im Buch zwischen den Zeiten. Es sind alle Sommerurlaube von Poppy und Alex in einzelnen Kapiteln beschrieben, dazwischen springt man aber immer wieder in den aktuellen Sommer, in welchem Poppy versucht deren Freundschaft zu retten. Diese kleinen Flashbacks mag ich sehr. Sie machen das ganze Buch zu einer schönen Einheit und die Geschichte ist somit rund. Lediglich das Ende war nicht zu 100 % nach meinem Geschmack. Es gab ein kleines Hin und Her, was es für mein Dafürhalten nicht mehr gebraucht hätte. Alles in allem ist es aber ein sehr erfrischendes, romantisch schönes Buch, welches man perfekt im Urlaub (oder auch zu Hause im eigenen Garten, auf dem Balkon, am Pool, etc.) lesen kann. Es vermittelt einem ein totales Sommerfeeling und versetzte mich direkt in einen Urlaub mit viel Hitze, wenig Abkühlung und fremden Städten.

Bewertung vom 02.08.2022
Aufbruch
Blum, Susann

Aufbruch


ausgezeichnet

„Aufbruch“, der Roman über Elly Ka und ihr bizarres Leben von Susann Blum ist der erst von drei Bänden, die die Geschichte über die junge Elly behandeln. Ein wahrhaft erstaunlicher Roman mit einer eindrucksvollen Geschichte, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.

Elly führt ihr Leben nicht wie andere Jugendliche in ihrem Alter. Eigentlich führt sie ihr Leben gar nicht selbstständig und selbstbestimmt. Sie ist eine Gefangene in dem Haus der Familie Bling. Die Blings bestehen aus zwei hartherzigen Menschen, einem Mann und dessen Frau. Die beiden scheinen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben Elly und ihre „Ziehgeschwister“ zu tyrannisieren und ihnen ihr Leben zur Hölle zu machen. Denn neben Elly gibt es außerdem noch Freya, den kleinen Loris und Ellys Bruder Lenny. Die Blings sperren die vier in ihrem Haus ein und schotten sie so vom Rest der Welt ab. Im und um das Gebäude müssen die Jugendlichen Arbeiten verrichten und dürfen nicht miteinander kommunizieren. Elly ist es jedoch leid und sie möchte aus diesem Leben ausbrechen. Auch wenn dies äußerst gefährlich werden kann, wagt sie den Schritt und schließt sich mit ihren Ziehgeschwistern zusammen. Im Roman selbst dauert es auch gar nicht so lange, bis die vier ihre Fluchtpläne in die Tat umsetzen und sich gemeinsam auf in ein besseres Leben zu machen. Auf ihrem Weg dorthin werden ihnen aber einige Steine in den Weg gelegt, mit denen sie so nicht gerechnet hätten. Einem selbstbestimmten und freien Leben kommen sie nur langsam näher, aber sie geben nicht auf.

Vorab: Nachdem ich die Leseprobe zum Roman gelesen hatte, war ich natürlich sehr neugierig, wie es mit Elly und den anderen Dreien weitergehen würde. Schaffen sie es wirklich unbeschadet auszubrechen? Wie wird ihr neues, freies Leben sein? Können sie sich Hilfe suchen und nehmen sie diese überhaupt an? Das Vertrauen zu Erwachsenen ist sehr geschwächt und es lauert auch immer hinter jeder Ecke die Angst, dass sie doch geschnappt und wieder zurück zu den Blings gebracht werden.

Die Handlung im Roman geht zu Beginn wirklich schnell voran. Dieses Tempo verliert sich leider zwischendurch etwas, das hätte ich mir anders gewünscht. Jedoch finde ich die Geschichte sehr spannend und ich bin drangeblieben. Deshalb hatte ich den Roman auch innerhalb kürzester Zeit fertiggelesen. Ellys Geschichte ist sehr inspirierend, denn man kann gar nicht glauben, dass ein so junges Mädchen eine solche Weitsicht hat. Und das, obwohl sie fast ihr gesamtes Leben lang in einem Haus eingesperrt war und die Welt nicht kannte. Einen kleinen Hauch von Stephen King’s Magie spüre ich in dem Roman auch. Auch wenn das jetzt komisch klingt, erinnern mich Ellys Visionen und Vorstellungen doch ein bisschen an den Meister des Horrors. Vielleicht können andere King-Fans das beim Lesen dieses Buches etwas nachvollziehen. Elly ist ein richtiger Freigeist und das mag ich so an ihrem Charakter. Dass sie sich nicht unterkriegen lässt, für alles eine Lösung finden möchte. Andere Kinder in ihrer Lage würden sicher schneller die Flinte ins Korn werfen und aufgeben. So nicht Elly. Freya ist auch stark in ihrem Tun, jedoch nicht so beherrscht wie Elly und macht sich doch eher Gedanken über die Zukunft. Lenny ist mir auch nicht so nahegekommen, wie Elly es geschafft hat. Ihn umgibt ein Geheimnis und er versucht alles, damit dieses nicht ans Licht kommt. Den kleinen Loris kann man nur liebhaben. Glücklicherweise muss er nicht so lange in dieser Hölle leben und bekommt die Chance auf ein schöneres Leben.

Dass die einzelnen Kapitel nochmals in kleinere Absätze aufgeteilt sind, finde ich sehr angenehm. Ich mag das sehr. Das Lesen war dadurch noch einfacher und ging noch schneller. An manchen Stellen fand ich diese kleinen Unterbrechungen zwar nicht so angebracht, da im nächsten Absatz der Dialog direkt weiterging, aber darüber kann ich hinwegsehen. Alles in allem bin ich jedoch sehr angetan von diesem Buch in seiner Geschichte. Der Roman war spannend und inspirierend

Bewertung vom 01.08.2022
Wir sehen uns zu Hause
Wünsche, Christiane

Wir sehen uns zu Hause


sehr gut

Der Roman „Wir sehen uns zu Hause“ von Christiane Wünsche hätte zu dieser Geschichte keinen besseren Titel bekommen können. Denn in diesem Roman geht es um eine große Liebe, den Weg zu sich selbst und dem Partner, den man jahrelang an seiner Seite hatte und von dem man doch nicht alles wusste. Die Protagonistin Anne findet quasi zurück nach Hause zu sich selbst und findet ein neues Zuhause, was Ihren Mann Peter angeht.

Anne ist voller Trauer. Ihr Mann Peter ist plötzlich und unterwartet verstorben und sie steht nun quasi vor dem Nichts und der großen Leere, die Peter bei ihr hinterlässt. Sie waren Jahrzehnte lang verheiratet und haben sogar eine gemeinsame Tochter, Alina. Anne und ihre Familie haben in der Vergangenheit immer Campingurlaube zusammen unternommen. Mit ihrem Wohnmobil Willi wollten Anne und Peter nun auch einen Norwegen-Urlaub. Durch Peters Tod scheint dieser Traum nicht mehr machbar zu sein, aber dann entscheidet sich Anne spontan, ihn alleine anzutreten. Nicht ganz ohne Bedenken macht sie sich auf den Weg Richtung Norden. Während ihrer Reise ändert sie ihr Ziel jedoch und geht auf Spurensuche. Um genau zu sein auf die Suche nach Peters Spuren, der das der DDR stammt und von seiner Vergangenheit all die Jahre nichts preisgegeben hat. Auf ihrem Weg in Peters Vergangenheit macht sie unerwartete Bekanntschaften. Diese sind mal mehr, mal weniger angenehm, helfen ihr aber meist weiter in ihrem Vorhaben mehr über Peters Vergangenheit herauszufinden. Ob sie am Ende mehr über ihren verstorbenen Mann herausfinden kann und welches Geheimnis er jahrelang mit sich rumgetragen hat, verrate ich an dieser Stelle nicht.

Die Geschichte finde ich wirklich wundervoll geschrieben. Mir standen einige Male die Tränen in den Augen, da man Annes Angst deutlich spüren konnte und ihre Verzweiflung über den Tod ihres Mannes zum Greifen war. Man möchte sich selbst nicht vorstellen, dass ein geliebter Mensch stirbt und das dann auch noch so ohne jegliche Vorwarnung. An Annes Stelle hätte ich es auch nicht über mich gebracht, die geplante Reise alleine anzutreten. Dafür bin ich persönlich viel zu ängstlich. Dass sie den Mut aufgebracht hat, macht sie für mich noch ein Stückchen sympathischer. Generell ist mir Anne sehr sympathisch. Die anderen Protagonisten, wie beispielsweise Annes Tochter Alina, deren Freund Felix oder auch Peter in den Rückblicken, die man im Buch immer mal wieder bekommt, schaffen das bei mir nicht. Das Geheimnis, welches Peter lange gehütet hat, wird auch relativ schnell aufgedeckt und hier fand ich es leider etwas vorhersehbar. Allerdings wurden die beiden Geschichten, die man im Buch findet, gut miteinander verbunden. Ich fand auch die Begegnungen im Buch etwas zu genau geplant. Es war immer ein wenig Glück dabei, dass Anne jemanden getroffen hat, der oder die ihr weiterhelfen konnte. Jedoch waren die Charaktere so verschieden und die Dialoge zwischen ihnen echt spannend, dass ich darüber hinwegsehen kann. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und so hatte ich die etwas mehr als 400 Seiten auch innerhalb weniger Tage durch.

Das Buch war wirklich sehr schön zu lesen und ich kann es nur empfehlen. Vor allem die letzten Seiten haben mir wieder die Tränen in die Augen getrieben und waren ein perfekter Abschluss. Gerne würde ich natürlich jetzt wissen, wie es bei Anne weitergeht. So einige Details sind offengelassen worden. Aber dafür habe ich ja meine Fantasie und hoffe in dieser, dass sich für alle alles zum Guten wendet.

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Bewertung vom 26.07.2022
Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt (eBook, ePUB)


sehr gut

„Wie man sich einen Lord angelt“ – alleine dieser Titel sollte alle Frauen aufmerksam machen und so konnte auch ich dem „Lady’s Guide“ von Sophie Irwin nicht widerstehen und habe mich ein Wochenende lang wieder in die Welt des Jahres 1818 versetzen lassen. Natürlich bin auch ich großer Bridergton-Fan und habe die bekannte Netflix-Serie durchgesuchtet. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an den Roman rund um Kitty Talbot und ihre Familiengeschichte auch sehr hoch. Denn er beschreibt sich selbst als eine Mischung aus Bridgerton und Jane Austen.

Die junge Kitty Talbot hat ein Problem. Ihre Eltern sind beide bereits verschieden, sie hat vier jüngere Schwestern, Schulden ihres Vaters zu begleichen und steht jetzt auch noch ohne Verlobten da, denn dieser hat sich aus unbekannten Gründen von ihr gelöst und wird nun eine andere heiraten. Kitty ist somit in einer sehr misslichen Lage, denn irgendwie muss sie ihre jüngeren Schwestern ernähren und möchte natürlich auch den Familiensitz halten. Deshalb entschließt sie sich kurzerhand auf die Suche nach einem neuen Verlobten und zukünftigen, vor allem reichen, Ehemann zu machen. Ihre Suche führt sie mit ihrer Schwester Cecily zusammen nach London zu einer „Tante“ der Mädchen. Dort erhofft sich die zielstrebige Kitty die Ballsaison bestreiten zu dürfen. Leichter gesagt, als getan, denn als Dame ohne Stand gelangt man nicht so einfach in die Welt der Lords und Ladys. Mit einer List bekommt sie es dann doch hin die reichen und schönen um ihren Finger zu wickeln und hat auch schnell viele Verehrer gesammelt. Als sie sich jedoch auf einen dieser festgelegt hat, funkt dessen Bruder dazwischen. Dieser durchschaut ihre Absichten nicht aus Liebe zu heiraten, sondern rein wegen des Geldes. Der Bruder, Lord Radcliffe, und sie verfolgen bald das gleiche Ziel. Einen Ehemann für Kitty zu finden, der NICHT Lord Radcliffes Bruder ist. Wird Kitty es in der Kürze der Zeit schaffen einen reichen Junggesellen zu bezirzen und diesen zu ihrem Ehemann und Retter zu machen? Oder funkt ihr die Liebe dann doch dazwischen…?

Vorab, ich finde, dass dieser Roman definitiv mit der Serie Bridgerton mithalten kann (die Romane zur Serie habe ich leider nicht gelesen und kann dies somit nicht beurteilen). Auch Jane Austen entdecke ich in diesem Buch auf jeden Fall. Inhaltlich hat mir der Roman somit sehr gut gefallen. Die Geschichte finde ich erfrischend und gut gemacht. Schön ist auch, dass man sich wieder einmal in die Ballsaison hineinversetzen konnte. All die jungen Lords und Ladys die sich gerne verheiraten möchten auf prunkvollen Bällen in edlen Roben ließen mich träumen. Die einzelnen Charaktere fand ich auch gut dargestellt. Man konnte sich in ziemlich jeden Charakter gut hineinversetzen und jedem auch eine gewisse Eigenart entnehmen. Da ist natürlich die unerschrockene Kitty, die sich im Laufe des Buches weitaus größeren Gefahren, als ihren liebestollen Verehrern stellen muss, ihre Schwester Cecily, die ein wahrer Bücherwurm zu sein scheint und eine eher romantische Vorstellung von der Liebe hat. Lord Radcliffe erscheint zu Anfang eher kühl und distanziert, kommt im Laufe der Geschichte aber doch etwas aus sich raus und zeigt Gefühle. Seine Geschichte hätte ich mir jedoch etwas intensiver gewünscht. Man hätte noch etwas mehr in die Tiefe gehen können, um seine Vergangenheit und somit sein Handeln zu begreifen. An sich sind die Figuren des Romans dennoch gut gelungen und ich habe mich richtig mit ihnen angefreundet. Den Schreibstil fand ich auch leicht verständlich und kam deshalb auch so schnell durch. Ich finde den Roman sehr erfrischend und unterhaltsam. Er hat mir mein Wochenende versüßt und ich habe mich damit sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 25.07.2022
Matrix
Groff, Lauren

Matrix


weniger gut

In dem Roman „Matrix“ von Lauren Groff geht es um die uneheliche Tochter des Königs, Marie. Dieser wird nicht gerade die Schönheit in die Wiege gelegt und außerdem ist sie viel zu groß und ungelenk für eine Frau am Hofe. Deshalb schickt ihre Königin Eleanore sie in ein Kloster. Dieses ist allerdings alles andere als in einem guten Zustand und Marie merkt schnell, dass sie lediglich von ihrer geliebten Königin abgeschoben wurde.

Marie ist eine Kämpferin, eine Kriegerin und eine Amazone. Sie passt so gar nicht in das Frauenbild, welches im 12. Jahrhundert herrscht. Im Kloster übernimmt sie die Stelle der Priorin und gewinnt durch ihre unbeirrte Art schnell die Gunst ihrer Mitschwestern. Dass das Klosterleben nicht einfach ist, merkt sie auch sehr schnell. Denn dieses Kloster hier ist bettelarm und von Krankheit heimgesucht. Marie schafft es jedoch durch ihre unerschütterliche Art und ihr Durchhaltevermögen das Kloster zu einem der reichsten im Lande zu machen. Sie hat immer mehr und vor allem größere Ideen, wie sie das Kloster, dessen Reichtum und ihre Schwestern beschützen kann. Auf ihrem Weg dabei begleiten sie viele, andere Frauen. Manche von ihn begleiten sie über ihr ganzes Leben im Kloster, andere verliert sie währenddessen. Was Marie jedoch nie verliert, ist ihren Mut. Bis ins hohe Alter hat sie noch große Ideen und Pläne, die sie umsetzen möchte.

Zuerst ist zu sagen, dass ich die Geschichte im Allgemeinen recht spannend finde. Aus diesem Grund hatte ich mich nach dem Klappentext und der kleinen Leseprobe dazu entschieden das Buch zu lesen. Leider war es am Ende so gar nicht meins. Dies hat viele Ursachen. Angefangen mit dem Schreibstil. Diesen zu lesen und die Worte dabei aufzunehmen und zu verstehen, war für mich hier gar nicht so einfach. Die Erzählung ist gespickt von Fremdworten (viele Begriffe aus dem Kloster waren mir natürlich nicht geläufig und ich musste einige Male googeln, da sie doch häufiger verwendet wurden). Das macht das Lesen von vorneherein schon schwieriger. Auch, dass es keine richtigen Dialoge zwischen den Charakteren gab, machte mir etwas zu schaffen. Bei diesem Buch handelt es sich nämlich um eine reine Erzählung über Maries Leben im Kloster. Wie gesagt, die Geschichte an sich finde ich total spannend, hätte meiner Meinung nach aber besser aufgemacht sein können. Man begleitet Marie ihr ganzes Leben über. Trotzdem kam ich ihr nie so wirklich nahe. Ich hatte ganz im Gegenteil eher eine gewisse Antipathie ihr gegenüber. Natürlich fasziniert mich an ihr, dass sie sich immer durchgesetzt hat und nur zum Wohl ihrer Schwestern und des Klosters gehandelt habe. Aber meine Meinung nach hat sie so manches Mal ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt und dabei auch entsprechende Verluste erzielt. Sie mag eine Vorreitern des Feminismus gewesen sein, jedoch hätte ich gerne mehr über sie und ihre Gefühle erfahren. Das kam mir hier etwas zu kurz. Ihre Gefühle wurden zwar ein ums andere Mal angeschnitten, aber so wirklich greifen konnte ich sie dabei nicht. Auch die anderen Charaktere kamen mir nicht besonders nahe. Es ist wirklich schade, da die Handlung für mich viel Potential bot. Vielleicht habe ich die Geschichte aber auch einfach schlichtweg nicht verstanden.