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westeraccum
Wohnort: 
Sauerland

Bewertungen

Insgesamt 222 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2023
Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17


sehr gut

Der 17. Fall für Ann Kathrin Klaasen beginnt explosiv, denn bei der Amtseinführung der neuen Polizeidirektorin in Aurich fliegt der Wagen von Dirk Klatt in die Luft. Zum Glück wird niemand verletzt, doch wenig später ist Klatt tot, erschossen am Fenster seiner Ferienwohnung. Auch ein weiterer Mitarbeiter der Polizei wird wenig später getötet und man fragt sich, ob jemand einen Krieg gegen die ostfriesische Polizei führt. Ann Kathrin Klaasen glaubt an einen Verräter in den eigenen Reihen, denn ihre Ermittlungen werden immer wieder ausgebremst. Zur selben Zeit verschwindet eine Mitarbeiterin von Café ten Cate mit ihrem Kind, wurde sie bedroht? Eine mörderische Jagd beginnt. Ich bin ein großer Fan von Ostfriesland und den Krimis, die dort spielen, denn immer wieder erkenne ich die Orte und die Menschen. Das macht die Krimis von Wolf für mich besonders interessant. Auch in diesem Buch gibt es wieder viel Lokalkolorit, auch wenn Wolf es manchmal mit der Schleichwerbung etwas übertreibt. Das Buch ist spannend, allerdings mit vielen Bezügen zu den vorigen Büchern. Es ist daher hilfreich, wenn man weiß, wer Dr. Sommerfeldt ist und was Rupert sonst alles anstellt. Apropos Rupert, er scheint ja doch etwas (zu) vernünftig geworden zu sein... Insgesamt aber ist das Buch ein echtes Lesevergnügen für alle Ostfrieslandkrimifans und alle, die es noch werden wollen!

Bewertung vom 25.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


gut

Eine "All Age Road Novel"? Was soll das sein? Diese Werbung macht mich zuerst einmal misstrauisch.
Das Buch handelt von dem 14jährigen Frank, der mit seiner Mutter ein eher zurückgezogenes Leben führt, bis eines Tages der Großvater nach 18 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und die Mutter sich verpflichtet fühlt, sich um ihn zu kümmern. Damit gerät das Gleichgewicht in der kleinen Familie aus den Fugen, zumal der Großvater sich seltsam benimmt und Frank zugleich von ihm angezogen wie auch abgestoßen ist. Als er Frank eine Pistole gibt, ist der Junge vollkommen überfordert.
Man erfährt wenig über den Großvater, so wie auch Frank immer wieder rätselt und mehr wissen will. Michael Köhlmeier erzählt die Geschichte aus Franks Sicht, in einer einfachen Sprache mit einigen philosophischen Einsprengseln. Das alles bleibt aber eher oberflächlich und rätselhaft.
Was will uns der Dichter mit dem Buch sagen? Das weiß ich auch nach dem Ende der Lektüre nicht und bleibe ratlos zurück.

Bewertung vom 12.01.2023
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Camilla Läckbergs Krimis aus der schwedischen Kleinstadt Fjällbacka sind immer gut geschrieben und interessant, aber dieses Buch ist bisher das beste der Reihe. Während der berühmter Schriftsteller Henning Bauer zusammen mit seiner Frau und vielen Freunden die Goldene Hochzeit feiert, wird einer seiner Freunde in einer Kunstgalerie ermordet. Wenige Tagespäter findet man Bauers Sohn und dessen kleine Kinder erschossen auf. Patrik Hedström muss ermitteln, was besonders schwierig ist, weil seine Frau Erica Falck mit der Schwiegertochter der Bauers befreundet ist. Erica recherchiert für ein neues Buch und plötzlich finden sich Berührungspunkte zu dem aktuellen Fall. Das Buch ist sehr spannend, zumal es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit gibt und man sich fragt, welche der Figuren einen Bezug zu einer Transperson hatte, die in den Rückblicken die Hauptrolle spielt. Auch die immer wieder überraschenden Wendungen lassen die Spannung bis zum Schluss nicht abfallen. Dazu ist es natürlich wie die anderen Bücher von Läckberg sehr gut geschrieben und die Hauptfiguren sind wie alte Bekannte, deren Leben man verfolgt. Hier gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.12.2022
Die Stunde der Hyänen
Groschupf, Johannes

Die Stunde der Hyänen


sehr gut

In Berlin ist ein Feuerteufel unterwegs, der immer wieder Autos in Brand steckt. Bei seinem ersten Versuch stirbt beinahe ein Mensch, der Pole Radek. Danach läuft er mit weißen Klamotten durch den Kiez, predigt Enthaltsamkeit und hat zu Gott gefunden. Der Brandstifter Maurice hat es auch schwer, seine Eltern gehörten einer strengen Sekte an, die an die Zeugen Jehovas erinnert, und er liebt Britta, die ihn aber kühl behandelt. Romina dagegen, die junge Polizistin, wird in ihrem neuen Dezernat geschnitten und bemüht sich darum endlich wahrgenommen zu werden. Sie freundet sich mit Jette, einer Reporterin, an, die von ihrem Freund geschlagen wird. Also eine ziemlich unübersichtliche Gemengelage!
Das Buch ist gut lesbar geschrieben und auch spannend. Der Autor dringt sehr intensiv in das Leben seiner Personen ein, das Buch ist auch spannend. Allerdings ist es schon sehr vollgepackt, auf 260 Seiten werden alle Probleme Berlins angesprochen und abgehandelt. Das war mir persönlich manchmal einfach zu heftig. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob es realistisch ist.

Bewertung vom 25.11.2022
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1


sehr gut

Klüpfel und Kobr gehen nach den zahlreichen Kluftinger-Krimis mal ganz neue Wege. Und das sieht man auf den ersten Blick, denn nach den eher düsteren Klufti-Covern ist dieses hier farbenfroh und heiter. Besonders gut gefallen mir die drei Lesebändchen in den französischen Nationalfarben, denn die Handlung ist in Südfrankreich angesiedelt, Sonne statt Allgäuer Nebel, lockere Heiterkeit statt Erdenschwere....
Allerdings hält der Inhalt leider nicht, was das Cover verspricht. "Der große Coup des Monsieur Lipaire"? Ne, eher ein ein zwar witziges, aber dilettantisches Herumgerenne, auch wenn die einzelnen Figuren in ihrer Unterschiedlichkeit durchaus Charme haben und es manchen lustigen Slapstick gibt.
Klüpfel und Kobr schreiben wie immer gut lesbar, aber das Buch zieht sich, es kommt einfach nicht auf den Punkt und die Spannung hält sich sehr in Grenzen. Dann taucht auch noch ein geheimnisvoller Unbekannter auf, der den Fall von außen betrachtet und immer wieder mit guten Tipps hilft.
Mich hat das Buch nicht überzeugt, die beiden Autoren bleiben weit unter ihren Möglichkeiten. Es soll wohl eine Fortsetzung geben. Ob ich mir die antue? Wahrscheinlich eher nicht.
Vier Punkte gibt es nur mit viel gutem Willen, vor allem für den Schreibstil und die Buchgestaltung. Ansonsten ist noch viel Luft nach oben.

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Bewertung vom 21.11.2022
Blutmond / Harry Hole Bd.13
Nesbø, Jo

Blutmond / Harry Hole Bd.13


ausgezeichnet

Dies ist schon der 13. Fall für Harry Hole, einen Mann, der in seinem Leben Höhen und Tiefen erlebt hat. Nun ist er aber an einem wirklichen Tiefpunkt angelangt, nach dem Tod seiner Frau und seines besten Freundes will er sich in Los Angeles zu Tode trinken und ist auf dem besten Weg in die Obdachlosigkeit. Die Rettung naht in Gestalt von Lucille, die wegen ihrer Schulden bedroht wird und der er helfen möchte, weil sie ihn an seine Mutter erinnert. Doch dann wird er von Katrine Bratt zurück nach Oslo gerufen, wo ein Milliardär unter Mordverdacht steht. Das ist die Chance, auch Lucille zu helfen.
Ich halte dieses Buch für eines der besten der Reihe, es ist sehr vielschichtig und berührt viele Probleme unserer Zeit. Immer wieder wendet sich das Blatt, der Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus und man weiß bis zum Schluss nicht, welche der Frauen mit dem Mörder zusammen ist und damit in Lebensgefahr schwebt. Dazu ist die Mordmethode sehr seltsam und unheimlich.
Ein großartiges und sehr spannendes Buch, das man nicht aus der Hand legen kann. Leider aber auch mit einem Cliffhanger, der die Zeit bis zum nächsten Band sicherlich sehr lang werden lässt.

Bewertung vom 16.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Eigentlich lese ich nicht gern Agententhriller, aber bei diesem habe ich eine Ausnahme gemacht, weil ich die "Oxen"-Reihe von Jensen so spannend fand.
Aber leider wurde ich enttäuscht.
Die Hauptrolle spielt in diesem Buch der ehemalige Agent Jan Jordi Kazanski, der nach einem schweren Schicksalsschlag dem Alkohol verfallen ist und suspendiert wurde. Da er gut polnisch spricht, wird er aber reaktiviert und nach Krakau geschickt, um dort eine geheimnisvolle Frau aufzuspüren, die die "Witwe" genannt wird. Er gerät dabei in Lebensgefahr, denn im Hintergrund spielen russische Clans eine undurchsichtige Rolle.
Ich fand das Buch sehr verwirrend durch die Vielzahl der Personen und hatte Probleme den Überblick zu behalten. Jensen schreibt zwar gewohnt routiniert und gut lesbar, aber er springt hin und her und eine stringente Linie konnte ich nur schwer erkennen.
Die geplanten Fortsetzungen werde ich nicht lesen.

Bewertung vom 07.11.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


sehr gut

Der letzte Band der Trilogie um die Stiftung "Amissa", die verschwundenen Kinder aufspüren will, hat es in sich. Rica Kantzius ist nach dem Tod ihres Mannes allein auf der Spur der Verbrecher. Sie sucht nach neuen Spuren, auch in ihrer Heimat Jamaica, doch immer scheinen die Feine einen Schritt voraus zu sein.
Das Buch hat mehrere Erzählebenen. Neben den Ermittlungen gibt es immer wieder Rückblicke auf das geschehen in einem Kinderheim in Rumänien, in denen ein rätselhafter Mann das Sagen hat und die Kinder zu grausamen Tötungsmaschinen heranzieht. Das alles ist professionell und gekonnt geschrieben und zeitweise fast unerträglich spannend. Man merkt, dass sich mit Andreas Winkelmann ein echter Krimiprofi hinter dem Pseudonym Frank Kodiak verbirgt.
Trotzdem hat mich das Buch nicht richtig gefesselt, die Figuren blieben blass. Stellenweise war der Plot sehr grausam und brutal.
Nicht ganz überzeugend, aber lesenswert für alle, die harte Krimis mögen.

Bewertung vom 02.11.2022
The Dark
Haughton, Emma

The Dark


sehr gut

Antarktis - unendliche Weiße... Hier einen spannenden Krimi anzusiedeln ist ungewöhnlich und ambitioniert. Aber Emma Haughton schafft es ein fesselndes Buch zu schreiben, das die Leser nicht so schnell loslässt.
Kate North ist Notärztin und nach einigen schlimmen Erlebnissen will sie einen Neuanfang wagen und springt als Ärztin auf einer Forschungsstation in der Antarktis ein. Ihr Vorgänger kam bei einem Unfall ums Leben. Anfangs fällt es ihr schwer sich einzuleben, die unmenschliche Kälte macht ihr zu schaffen und auch die Erinnerungen an ihre Heimat lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Aber die anderen 12 Crewmitglieder sind weitgehend hilfsbereit und unterstützen sie. Doch dann tauchen Fragen auf, die den Tod ihres Vorgängers betreffen und es gibt eine weitere Leiche...
Wir Mitteleuropäer können uns die unwirtlichen Lebensbedingungen in der Antarktis kaum vorstellen und so taucht man mit diesem Buch in eine vollkommen fremde Welt ein. Vier Monate Dunkelheit im Winter, die Abhängigkeit von den technischen Systemen, die Belastungen für die Psyche durch das enge Zusammenleben, das alles ist schon eine echte Herausforderung für einen gesunden Menschen. Wenn man sich dann auch noch gegenseitig verdächtigt und das Leben zur Hölle macht, dann hält das kaum jemand aus und es kommt zu psychischen Grenzsituationen.
Emma Haughton hat das alles sehr gut in ihrem Buch umgesetzt und ich konnte kaum aufhören zu lesen.
Ein paar kleine Längen und Ungereimtheiten fallen da kaum ins Gewicht.
Ein hervorragender Erstling, ich bin gespannt auf ein weiteres Buch!

Bewertung vom 30.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


sehr gut

Das Buch ist die Fortsetzung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama", das man auf jeden Fall vorher gelesen haben sollte, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Gretel, die Tochter des KZ-Kommandanten, ist zusammen mit ihrer Mutter nach dem Krieg unter falschem Namen nach Paris geflohen, der Vater wurde hingerichtet. Dort versuchen sie sich ein neues Leben aufzubauen, doch die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders lässt Gretel nicht zur Ruhe kommen. Nach dem Tod der Mutter geht sie nach Australien und dann nach England, wo sie endlich einen sicheren Hafen bei Edgar, einem Geschichtsprofessor, findet. Nach seinem Tod lebt sie weiter in der vornehmen Wohnung in Mayfair. Als eine junge Familie mit ihrem kleinen Sohn in das Haus einzieht, merkt sie bald, dass der Vater gewalttätig ist. Was soll sie tun? Muss sie wieder schuldig werden?
Das Buch ist sehr gut lesbar und man kann es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte ist in zwei Erzählstränge eingeteilt, einmal die Gegenwart in Mayfair und dann der Rückblick auf die Vergangenheit, beide wechseln sich ab. Man kann gut nachvollziehen, dass Gretel schwer unter den Schuldgefühlen leidet, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sie, die damals noch ein Kind war, juristisch für die Verbrechen der Nazis zur Rechenschaft gezogen würde.
Das Ende ist aufgebaut wie eine griechische Tragödie, Gretel macht sich in jedem Fall wieder schuldig und muss zu ihren Taten stehen.
Mich hat das Buch sehr bewegt, allerdings war es mir manchmal etwas zu oberflächlich, wie auch schon der erste Band. Ich halte es aber auf jeden Fall für lesenswert.