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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1019 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2023
A Venom Dark and Sweet - Was uns zusammenhält / Das Buch der Tee-Magie Bd.2
Lin, Judy I.

A Venom Dark and Sweet - Was uns zusammenhält / Das Buch der Tee-Magie Bd.2


sehr gut

Mit Mythen und Magie gegen den Feind
Der zweite Band der „Das Buch der Tee-Magie“-Dilogie schließt an die Handlung des ersten Bandes an: Kangs Vater, der einst verbannte Prinz, hat den Drachenthron durch eine geschickt gewobene Intrige erobert. Prinzessin Zhen ist auf der Flucht und die junge Tee-Magierin Ning wird als angebliche Kaisermörderin gesucht. Und doch scheint eine noch viel größere Bedrohung über allem zu schweben.
Auch der zweite Band lebt wieder von starken Frauen wie Magierin Ning und Prinzessin Zhen. Diesmal ist die Handlung deutlich politischer, es geht viel um Macht und Machtmissbrauch, wobei der intrigante Kanzler des Reiches eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Mir hat diesmal das Magische etwas gefehlt, diese feinen Teezeremonien, durch welche Magie gewirkt wurde wie im ersten Band. Stattdessen findet die Magie nun meist auf einem höheren Level statt, wie Zwischenwelten, Mythologien und Gottheiten. Statt aufwendiger Tee-Rituale, wie im ersten Band, werden diesmal teilweise einfach nur die verwendeten Zutaten und deren Wirkung erwähnt, damit Ning ihre Ziele erreichen kann. Denn auch der Feind ist nun längst nicht mehr unter den Lebenden zu finden, sondern magischer Natur, wie sich nach und nach herauskristallisiert.
Die Perspektive wechselt zwischen Kang und Ning, wobei beide demselben Geheimnis auf der Spur sind, auch wenn sie zunächst auf unterschiedlichen Seiten stehen. Doch das Böse lässt sich nur gemeinsam besiegen und dies erfordert seinen Preis.
Mir gefiel der zweite Band nicht ganz so gut wie der erste. Die Charaktere reisen viel durch die Gegend, Magierin Ning befindet sich mehrfach in der Zwischenwelt, dadurch wirkt es wie eine Aneinanderreihung von Episoden. Teilweise werden Charaktere nur oberflächlich beschrieben, wenn sie lediglich für ein bestimmtes Detail wichtig sind und danach nicht weiter vorkommen. Durch dieses viele Hin und Her hab ich die Tiefe vermisst, fühlte mich manchmal nur von Ort zu Ort gehetzt, um das nächste Detail zu erfahren, den nächsten Gegenstand zu finden. Das ist schade, da der Grundgedanke des Endgegners sehr gut ist, ebenso der Endkampf, bei welchem die Hauptcharaktere nochmal alles geben können. Nur der Weg dahin war mir zu holprig, zu unmagisch, zu viele Wechsel von Ort zu Ort mit diversen Ausflügen in die Zwischenwelt. Dafür bietet auch der zweite Band wieder ausreichend Details, um die jeweilige Atmosphäre der Szenen spüren zu können, egal, ob im Palast, in der Zwischenwelt oder unterwegs.

Bewertung vom 13.09.2023
Oracle
Poznanski, Ursula

Oracle


ausgezeichnet

Mystery-Thriller mit spannender Entwicklung
Als ich vom Szenario des Romans las war mir klar: Dieses Buch will ich lesen! Der Protagonist Julian sieht seit seiner Kindheit unerklärliche Zeichen, welche manche Menschen partiell verdecken, so dass er von einigen z. B. die Augen oder die Beine nicht sehen kann. Wegen dieser beängstigenden Bilder in seiner Kindheit als Freak verschrien nimmt er nun Medikamente, welche diese Zeichen erfolgreich unterdrücken. Sein Versuch, nun ein normales Leben als Student zu führen, ist gleichzeitig für ihn die Chance, neue Leute kennenzulernen und Freunde zu gewinnen.
Jetzt fragt man sich natürlich: Waren diese Zeichen wirklich nur Einbildung, wie Julians Therapeutin ihm immer wieder erklärt? Oder steckt mehr dahinter? Tatsächlich führt einiges dazu, dass Julian der Verdacht kommt, diese Zeichen könnten Hinweise auf Wesensarten oder spätere Unfälle der Gezeichneten sein. Quasi eine Art Visionen. Doch solange die Medikamente diese Signale unterdrücken, lässt sich das schwer überprüfen.
Gleich zu Beginn beschreibt Ursula Poznanski einfühlsam, was die jahrelange Wahrnehmung dieser verstörenden Zeichen mit Julian gemacht hat: Er ist zurückhaltend, verschlossen, regelrecht menschenscheu. Nach einer Eingewöhnungszeit im Studentenwohnheim werden die Zeichen wieder stärker thematisiert. Und hier lässt die Autorin Julian nicht nur versuchen herauszufinden, was diese unterschiedlichen Zeichen jeweils bedeuten könnten, sondern sie versetzt ihn zugleich in Sorge, als bei Menschen um ihn herum Zeichen auftauchen und manchmal auch wieder verschwinden. Wie Julian damit umgeht empfand ich als in sich stimmig, wenn auch manchmal vielleicht etwas, nun, radikal. Aber der Zweck heiligt eben auch mal die Mittel und grad zum Ende hin geht Julian emotional nochmal voll aufs Ganze. Das hat mir gefallen, weil es sehr gut verdeutlicht, wie Julians Emotionen immer mehr auf High-Level laufen. Auch die Reaktionen seiner Mitmenschen bieten ein breites Spektrum, da empfand ich lediglich eine Person als etwas überzogen dargestellt, aber also solche Leute wird es geben.
Mir hat das Geheimnis um diese rätselhaften Visionen sehr gut gefallen. Da find ich, hat das Cover einen Teil der Zeichen, welche Julian an seinen Mitmenschen sieht, ganz gut dargestellt. Dass Julian in Extremsituationen irgendwann zu extremen Handlungen neigt lässt sich gut nachvollziehen und durch das Erscheinen der Zeichen in seinem Freundeskreis baut sich zudem eine gelungene Spannung auf, welche einen regelrecht mitfiebern lässt.

Bewertung vom 03.09.2023
Der Zauber von Sturmauge / Brombeerfuchs Bd.2
Tordasi, Kathrin

Der Zauber von Sturmauge / Brombeerfuchs Bd.2


ausgezeichnet

Gefahr für die Anderswelt
Die Abenteuer des ersten Bandes der Brombeerfuchs-Abenteuer liegen bereits eine Weile zurück und Portia wartet in London darauf, wieder nach Wales zu reisen und ihren Freund Ben zu besuchen. Plötzlich steht Ben vor ihrer Haustür, pitschnass und ohne Erinnerung, wie er dorthin gekommen ist. Und dabei hat er einen Schlüssel für das Tor in die walisische Anderswelt.
Der zweite Band hat mir besser gefallen als der erste Teil, es wird schneller abenteuerlich und magisch. Gemeinsam mit Portias Tante und deren Freundin reisen die Kinder in die Anderswelt und werden dort für etwas beschuldigt, was sie gar nicht getan haben. Fortan auf der Flucht müssen sie versuchen, die Anderswelt und deren Bewohner vor einer sich anbahnenden Katastrophe zu retten. Zudem scheint Ben von einem gefährlichen Fluch belegt zu sein, während Portia immer stärker den Drang verspürt, sich in eine Wölfin zu verwandeln. Wenn Ben sich doch nur erinnern könnte, was kürzlich mit ihm geschah. Und wo steckt überhaupt ihr Freund, der Fuchswandler?
Zu Beginn hätte ich eine kurze Erinnerung hilfreich gefunden, was in Band eins geschah, um schneller wieder in die Handlung zu finden. Ansonsten wird es diesmal deutlich schneller spannend, die Handlung verlagert sich schnell in die Anderswelt und führt dort zu verschiedenen Orten und Wesen, ist dadurch angenehm abwechslungsreich. Unsicherheit und Mut, Zusammenhalt und Missverständnisse: auch die Gefühlswelt der Kinder ist wunderbar beschrieben.
Eine gelungene Fortsetzung voller Abenteuer und Magie in der walisischen Anderswelt.

Bewertung vom 03.09.2023
Die Reise zum Mittelpunkt der Magie
Tordasi, Kathrin

Die Reise zum Mittelpunkt der Magie


ausgezeichnet

Magische Schnitzeljagd durch London
Georges größter Wunsch ist es, die Welt der Magie zu erleben. Sein Praktikum in einer magischen Geheimorganisation Londons wäre der erste Schritt hierfür, doch leider sind alle dort stocksteif, während George ein chaotischer Träumer ist. Von seiner Familie bereits als herbe Enttäuschung abgestempelt, will er alle mit dem Fund einer langgesuchten, magischen Karte überzeugen. Doch Chaot, der er ist, verliert er die Karte unterwegs.
Die quirlige Flo findet einen merkwürdigen Zettel: Walter Wonderlys Wundersamen Wegweiser zur Quelle der Magie. Zusammen mit Malú, die frisch nach London gezogen ist, entdeckt sie auf dem Zettel eine Art Startaufgabe zu einer Schnitzeljagd. Die Neugier siegt und die Mädchen machen sich auf, die erste Station der Suche zu finden. Dort versucht George, irgendwie wieder an die Karte zu gelangen. Und auch die magische Geheimgesellschaft folgt den Kindern schon bald.
Mit diesem Buch hat Kathrin Tordasi ein wunderschönes magisches Abenteuer geschaffen. Nach und nach wachsen die Kinder zu einem Team zusammen, wobei ein jedes Kind mit seinen eigenen Stärken und Schwächen, Träumen und Sorgen aufwartet. Neben dieser einfühlsamen Beschreibung der Emotionswelt der Kinder sind auch die fantastischen Details, welche die Kinder während ihrer Suche in London entdecken, einfach zauberhaft. Und als klar wird, welche Ziele die magische Geheimgesellschaft in Wirklichkeit verfolgt, fiebert man nur umso mehr mit den Kindern mit, die magische Quelle der Magie noch rechtzeitig zu finden.
Lindwürmer, Kelpies und geheimnisvolle Höhlen: Die magische Seite Londons hat hier so einiges zu bieten! Ein wunderschönes Abenteuer zum Träumen und Miterleben.

Bewertung vom 03.09.2023
Die magische Meisterschaft / Finsterwelt Bd.2
Herzog, Katharina

Die magische Meisterschaft / Finsterwelt Bd.2


ausgezeichnet

Magisches Turnier im Märcheninternat
Ein spannendes Abenteuer steht Leonie und ihren Freunden bevor. Auf Schloss Rosenfels, dem magischen Märcheninternat für Nachfahren einstiger Märchenfiguren, ist eine magische Meisterschaft zwischen verschiedenen Märchenschulen geplant. Schon bald reisen Kinder aus dem orientalischen sowie dem nordischen Raum an, Nachfahren der dort beheimateten Märchen und Erzählungen, um in spannenden Prüfungen gegeneinander anzutreten. Für Leonie die Chance, das Böse Buch endgültig verschwinden zu lassen, denn die Sieger dürfen sich vom Dschinn aus der Wunderlampe einen Wunsch erfüllen lassen. Doch irgendwer versucht mit allen Mitteln, Leonie und ihre Freunde am Gewinnen zu hindern und das Böse Buch in die eigenen Finger zu bekommen.
Der zweite Band der Finsterwelt-Reihe bietet wieder jede Menge Spannung, Fantasie und Humor. Hat Froschkönig-Nachfahrin Leonie in Band 1 noch vieles allein unternommen, kann sie nun auf ihre Freundinnen und Freunde zählen. Dabei stellen sie nicht nur die Meisterschafts-Aufgaben vor neue Herausforderungen, auch der unbekannte Bösewicht, der das Böse Buch für seine eigenen Pläne in die Finger bekommen will, bringt so einiges durcheinander. Neue magische Ideen und die Anwesenheit der orientalischen und nordischen Märchen-Nachfahren bieten zusätzlich so manche Überraschungen.
Ein wunderschöner zweiter Band des Märcheninternats voller Magie, Spannung und echter Freundschaft.

Bewertung vom 03.09.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Perfide gestaltete Mordfälle
Er hat es wieder getan: Als Stellvertreterin von Prof. Paul Herzfeld, Chef der rechtsmedizinischen Abteilung für Extremdelikte des BKA in Berlin, bekommt die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ihre eigene Thriller-Reihe.
In ihrem ersten Band wird Dr. Sabine Yao zur Untersuchung einer Ermordeten hinzugebeten, bei der es sich um die Frau eines prominenten Schönheitschirurgen handelt. Unstimmigkeiten in den Untersuchungsergebnissen lassen Yao und ihrem Kollegen jedoch keine Ruhe. Bei Nachforschungen stößt sie auf weitere Todesfälle, zu denen der Chirung in Verbindung stand. Und auch sein bisher wasserdichtes Alibi zum Mord an seiner Frau gerät schon bald in Wanken.
Die Morde, welche Dr. Sabine Yao hier aufzuklären versucht, sind erstaunlich perfide und knifflig gestaltet und ihre Nachforschungen entsprechend spannend zu lesen. Natürlich lässt Herr Tsokos es sich auch in diesem Roman nicht nehmen, auf diverse Details seines Berufsfeldes der rechtsmedizinischen Untersuchungen einzugehen, welche ich als eingestreute Fakten sehr gern lese. Alles in allem ein sehr spannend zu lesender Thriller mit Fokus auf den Mordfällen und deren Aufklärung, auch wenn ich hoffe, dass die RechtsmedizinerInnen im realen Leben sich nicht in so gefährliche Situationen begeben wie Dr. Yao es hier tut.

Bewertung vom 03.09.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


ausgezeichnet

Magie und Alchemie gegen die Macht der Blutsauger
Mit seinem neuesten Roman hat Markus Heitz wieder einmal bestätigt, weswegen ich seine Romane so gern lese. Aufbauend auf historischen Fakten und Aufzeichnungen ebenso wie einst verbreiteten Lügen und Verleumdungen hat er wieder einmal ein fantastisches Abenteuer erdacht, bei welchem Historie und Fiktion gekonnt miteinander verschmelzen. Inhaltlich kann man zum Einen den Werdegang der einstigen Königin Barbara von Cili verfolgen, welche sich zu Beginn des 15. Jh. als erfolgreiche Alchimistin im Geheimen dem Kampf gegen Strigoi (Vampire) verschreibt, welche die Bewohner Siebenbürgens aus dem Untergrund heraus beherrschen. An ihrer Seite Vlad II., auf dessen Nachfahren spätere Erzählungen rund um Graf Dracula basieren. In der Gegenwart lässt Markus Heitz den jungen Mann Lenny an einer Busrundreise teilnehmen. Laut seiner Oma angeblich aus der Blutlinie des damaligen Vlad II. stammend, gerät Lenny in Prag an diverse Personen, die Interesse an ihm zeigen. Nicht alle sind ihm wohlgesonnen, einige nicht einmal menschlich. Doch in einem Punkt sind sie sich einig: Die Rückkehr der Schwarzen Königin, als welche Barbara von Cili einst bezeichnet wurde, steht bevor.
Durch die Aufteilung auf zwei Zeitebenen gestaltet sich der Roman als angenehm abwechslungsreich, wobei ich jede Zeitebene für sich schon als spannend empfand. Durch seinen Schreibstil bringt der Autor gleich von Beginn an eine spürbare, düstere Atmopshäre mit ein, welche die faszinierenden Geschehnisse gekonnt unterstreicht. Spannend bis zum Schluss und mit Anspielungen an weitere Bücher des Autors, wie z. B. mit der Figur der Weißen Königin, ist der Roman eine eindeutige Empfehlung für Fans düsterer Fantasy und nicht-glitzernen Blutsaugern.

Bewertung vom 16.08.2023
Sobald ihr mich erkennt
Lodge, Gytha

Sobald ihr mich erkennt


ausgezeichnet

Verdacht auf Ritualmörder
Der fünfte Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team stellt sie vor neue Herausforderungen: Eine Frau wurde zu Silvester auf einem Scheiterhaufen verbrannt und ist damit bereits das zweite Opfer, welches auf diese Weise den Tod fand. Um den oder die Täter zu finden, bevor eine weitere Person getötet wird, versuchen sich die Ermittler an einer neuen Methode aus den USA. Ins Visier geraten dadurch die Söhne einer alleinerziehenden Software-Entwicklerin, doch ganz so einfach ist es diesmal leider nicht.
An der Krimi-Reihe von Gytha Lodge gefällt mir dieser wunderbare Teamgeist, welcher unter DCI Jonah Sheens und seinen Leuten herrscht. Keine unnötigen Streitereien, alle arbeiten zielgerichtet und begegnen sich auf Augenhöhe. So macht ein Krimi deutlich mehr Spaß, weswegen ich mir auch den fünften Band der Reihe nicht entgehen lassen konnte. Diesmal spielen genetische Verwandschaftsgrade eine Rolle, die bei den Ermittlungen helfen, neue Ansatzpunkte zu finden. Aisling Cooley, die Mutter der mitverdächtigen jungen Männer, bekommt hier eine eigene, sehr gut ausgearbeitete Perspektive und gerät in das Dilemma, sich zu fragen, ob die ihr vertrauten Söhne vielleicht doch tödliche Geheimnisse vor ihr haben könnten.
Mir hat der fünfte Fall sehr gut gefallen, es gab lauter kleine Fortschritte und Sackgassen bei den Ermittlungen, ein Miträtseln aufgrund der DNA-Ergebnisse war ebenfalls möglich. Private Details um die Ermittelden gibt es ebenfalls wieder, basierend auf den Geschehnissen der vorherigen Bände, doch halten sich diese angenehm im Hintergrund.
Daumen hoch für diesen gelungenen Fall.

Bewertung vom 16.08.2023
Das schwarze Element - Folge 2 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole

Das schwarze Element - Folge 2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erste Zusammenhänge kristallisieren sich heraus
Im zweiten Band erfährt man einiges mehr über Matt und Rose und deren Schicksale, aber auch andere Personen werden diesmal ein wenig mehr beleuchtet. So geht es zu Einen bei Matts Zwillingsbruder Vincent mit dessen geheimnisvoller Therapie gegen seine Sehbehinderung voran. Aber auch bei den Seelenwächtern werden manche Kolleginnen und Kollegen nun genauer vorgestellt. Da darf man sich auf ein paar, ich sag mal, empörende ebenso wie bewegende Details gefasst machen. Und natürlich gibt es auch kampftechnisch einige spannende Szenen, nicht zuletzt gegen einen Feind, den wir bisher so noch nicht im Visier hatten. Tatsächlich hatte ich am Ende des Bandes das Gefühl, so langsam schließt sich der Kreis und erste Zusammenhänge werden sichtbar, wenn auch noch etwas verschwommen. Und natürlich hat die mächtige Gegnerin vom Ende des ersten Bandes wieder ihren Auftritt, der nicht ohne ist.
Mit dem zweiten Band entwickelt die Story eine packende Komplexität und erste Zusammenhänge laden zu eigenen Spekulationen ein.

Bewertung vom 14.08.2023
Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
Farr, David

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)


gut

Zäher Kampf gegen buch- und kinderfeindliche Welt
Regiert von einem kinderfeindlichen Präsidenten wachsen die Geschwister Rachel und Robert in Krasnia auf. Ein Land, in welchem man für kleinste Vergehen bereits verhaftet und gefoltert werden kann. Bei dem Versuch, ein magisches Buch vor der Vernichtung zu retten, wird der Vater der Kinder von den Soldaten des Präsidenten aufgegriffen und fortgeschafft. Fortan liegt es an den Kindern, das Geheimnis des Buches zu lösen und warum es das Schicksal ganz Krasnias entscheidend beeinflussen kann.
Erzählt wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler, wodurch das Ganze eine etwas märchenhafte Stimmung bekommt. Tatsächlich hat mir die Idee rund im das magische Buch der gestohlenen Träume, wer alles daran mitgewirkt hat und was es bewirken kann, ganz gut gefallen. Das Drumherum war mir für ein Kinderbuch jedoch zu düster. Der Präsident Charles Malstain regiert stark faschistisch, brutale Exekutionen und Foltermethoden finden Erwähnung und die Gewalt macht selbst gegenüber Kindern nicht halt. Generell geht es stellenweise thematisch sehr politisch zu mit Rebellen und Staatsflüchtlingen, das empfand ich im Gesamtpaket für das Alter der Zielgruppe einfach nicht mehr angemessen. Inmitten dieser politischen Themen versteckt sich ansonsten eine gar nicht mal so schlechte Grundstory, auch wenn sich meine Faszination zum Buch der gestohlenen Träume stark in Grenzen hielt, nachdem ich so einige Kapitel daraus kannte. Da hatte ich mehr erwartet nach all dem Brimborium rund um das Buch. Und auch ansonsten hatte der Roman so einige Längen, wodurch die Spannung ziemlich litt. Mögen andere vielleicht anders empfinden, mir fehlte zuweilen einfach das kindgerechte Abenteuer.
Mein Fazit: Mehr Abenteuer und Magie, dafür weniger Politik und Gewalt hätten der Geschichte gut getan.