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Taluzi

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Insgesamt 600 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2019
Das erste Opfer / Oxen Bd.1
Jensen, Jens Henrik

Das erste Opfer / Oxen Bd.1


sehr gut

Der schwer traumatisierte, ehemalige Elitesoldat Niels Oxen zieht sich mit seinem geliebten Hund Mr White durch Dänemark. 7 immer wiederkehrende Albträume machen ihm die Nächte zur Hölle. Um zur Ruhe zu kommen zieht er sich in den Wald zurück.
Wenn er nachts nicht schlafen kann, geht er auf Streifzüge durch die Gegend. Bei einem dieser nächtlichen Streifzüge wird er zum Hauptverdächtigen in dem Mordfall des Exbotschafters Hans-Otto Corfitzen auf Schloss Nørlund. Der Geheimdienst bietet ihm trotzdem die Zusammenarbeit an. Mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margrethe Franck soll er den wahren Täter finden.
Aber ständig scheint ihnen jemand einen Schritt voraus zu sein.

„Oxen – das erste Opfer“ von Jens Henrik Jensen ist der 1. Thriller der Danehof-Triologie. Der Danehof war in Dänemark im Mittelalter ein Geheimbund, indem es um Macht und die Machtverteilung im Lande ging. Diese geschichtlichen Aspekte sind interessant in den Thriller eingearbeitet worden vom Autor.
Allerdings sind die ersten Seiten sehr anstrengend zu lesen, man weiß noch nicht worauf es hinauslaufen soll, besonders weil der Protagonist Oxen nur schemenhaft als eine Person dargestellt wird, die im Müll nach Essen sucht. Aber nach und nach nimmt die Geschichte Gestalt an. Oxen wird in einen Mordfall verwickelt und bekommt die Chance mit dem Geheimdienst zusammen zuarbeiten.
Der dieser Teil des Plots, ehemaliger Elitesoldat arbeitet mit einer Frau vom Geheimdienst zusammen, wobei sie nicht immer den geradlinigen Weg gehen, erinnert mich an die Bücher von Mark Roderick „Post Mortem“ - Reihe.
Die Spannung der Geschichte steigert sich im Laufe des Lesens kontinuierlich. Immer mehr geraten Oxen und Franck zwischen die Fronten und müssen mit erleben wie Leichen oder Beweismittel spurlos verschwinden. Am Ende wird vieles aufgeklärt, aber nicht alles vollständig.
Der Leser hat die Möglichkeit Band 2 und 3 noch zu lesen.

Bewertung vom 27.07.2019
Miss Gladys und ihr Astronaut
Barnett, David M.

Miss Gladys und ihr Astronaut


ausgezeichnet

Thomas Major ist ziemlich unzufrieden mit seinem Leben und ein echter Griesgram. Als es der Zufall so wollte, drängte er sich vor und behauptete, er würde als erster Mensch zum Mars fliegen. Doch so schnell kommt Major Tom, wie er nun genannt wird, nicht mehr aus der Nummer raus. Auf dem Weg zum Mars, lässt er sein Leben noch mal Revue passieren. Aus einer Gefühlslaune heraus, ruft Major Tom die alten Nummer seine Frau bzw. Exfrau an.
Allerdings geht nicht seine Exfrau ans Telefon sondern Miss Gladys. Die gute Miss Gladys hat immer mehr Schwierigkeiten sich alles zu merken und sich zu erinnern, in welcher Zeit sie gerade lebt. Dennoch muss sie ihre Enkelkinder Ellie und James betreuen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass ihr niemand glaubt, dass sie mit dem Astronauten telefoniert hat. Bis James selber mit ihm spricht und ihm von der finanziellen Not der Familie erzählt.
Der mürrische und fluchende Major Tom wird zum Helfer in der Not und tüftelt tausende Kilometer entfernt an einem galaktischem Plan um der Familie zu helfen.

„Miss Gladys und ihr Astronaut“ von David M. Barnett ist ein wunderbarer Familienroman, der sowohl erheiternde als auch traurige Momente bereit hält.
Major Tom ist auf dem Weg zum Mars und soll die Besiedelung des Planeten für die Menschen vorbereiten. Der Autor bringt dem Leser beim Lesen die Unendlichkeit des Weltraumes näher, aber es wird einem auch bewusst, wie endlich das Leben der Menschen eigentlich ist. Noch verstärkt wird dieses durch Hinweise auf den Song von David Bowie „Space oddity“, der wirklich wie gemacht ist für diese Geschichte (oder die Geschichte für den Song).
Major Tom ist das Leben auf der Erde überdrüssig und auch mit den Menschen konnte er nie viel anfangen. Dennoch vermisst er in der Einsamkeit des Weltraumes das Leben auf der Erde und irgendwie auch die Menschen. Durch Rückblicke in die Vergangenheit lernt man den Protagonisten Major Tom näher kennen.
Perspektivwechsel in der Geschichte ermöglichen es dem Leser die Familie um Miss Gladys näher kennen zu lernen. Besonders Miss Gladys und ihre Altersdemenz sind wunderbar beschrieben und wie sie versucht ihren Alltag mit den Enkelkindern zu meistern. Wobei die pubertäre Ellie diejenige ist, die versucht die Familie mit mehreren Jobs finanziell über Wasser zu halten und dabei vergisst, dass sie jung und unbeschwert sein sollte. Auch James möchte so gerne Kind sein. Ihm fehlen die Eltern. Hier hat die Geschichte viele ernste und traurige Momente.
Aber wie es sich für einen Roman gehört, findet am Ende fast alles einen guten Ausgang.
Volle Leseempfehlung für diesen berührenden Roman.

Bewertung vom 20.07.2019
Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter
Nessensohn, Hansjörg

Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter


ausgezeichnet

Jonas Leben hat sich vor 2 Jahren auf Mallorca in eine Vollkatastrophe verwandelt. Seine Schwester Lina ist damals spurlos verschwunden. Er kann sich seinen Fehler nicht verzeihen und macht sich starke Vorwürfe. Nun ist er auf dem Weg nach Mallorca um sich von der Schuld zu befreien.
Auf dem Weg dorthin trifft er auf Timon und Sunny. Beide sind gute Freunde und wollen in der Finka von Sunnys Eltern ihr bestandenes Abitur feiern.
Die Wege der 3 Jugendlichen kreuzen sich immer wieder und schon bald stellen sie fest, dass sie alle ihre Päckchen zu tragen haben und ihr Geheimnisse mit sich schleppen.

„Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ von Hansjörg Nessensohn ist ein emotionaler Jugendroman, der die Folgen eines Schicksalsschlags aufzeigt.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und man ist schnell in der Geschichte drin. Jonas Seelenqual erfährt der Leser durch Tagebucheinträge, die als Rückblicke in der Geschichte dienen. In der Gegenwart geht es um die beginnende Freundschaft der 3 Jugendlichen. Jonas, Lina und Timon wirken authentisch. Alle 3 haben ihr Päckchen zu tragen und fühlen sich hin- und hergerissen in ihren Emotionen.
Jonas macht sich verantwortlich für das Verschwinden seiner 4 Jahre alten Schwester. Er erlebt wie seine Familie daran zerbricht und er von allen abgelehnt wird.
Sunny hat sich in den falschen Jungen verliebt und als sie es merkt, ist sie schon schwanger. Nun weiß, sie nicht was sie tun soll.
Timon hat bei einem tragischen Unfall seine Eltern verloren, diese seelischen und körperlichen Wunden beherrschen noch heute sein Leben.
Die Frage, was ist damals als Lina verschwand wirklich vorgefallen, fesselt den Leser ans Buch. Das Verschwinden von Lina wird am Ende aufgeklärt, wenn auch nicht zu 100% schlüssig.
Trotzdem ein wunderbares Buch, das die volle Leseempfehlung bekommt.

Bewertung vom 20.07.2019
Das bisschen Hüfte, meine Güte / Online-Omi Bd.2
Bergmann, Renate

Das bisschen Hüfte, meine Güte / Online-Omi Bd.2


sehr gut

Renate Bergmann ist 82 Jahre und vierfache Witwe. Daher macht sie sich um ihren Neffen Stefan mächtig Sorgen. Denn er ist 30 Jahre alt und hat noch immer keine Freundin. Renate beschließt da muss sie eingreifen. Sie meldet Stefan bei „Schwiegertochter“ gesucht an. Leider ist er davon gar nicht erfreut. Dafür präsentiert er ihr aber seine Freundin.
Zu Renates Freude klingeln schon bald die Hochzeitsglocken. Denn Ariane ist schwanger!
Auf der Hochzeit passiert es dann. Renate stürzt und muss ins Krankenhaus. Sie bekommt eine neue Hüfte und geht anschließend zur Reha.
6 Wochen hält sie dort alle auf Trab, besonders Schwester Sabine.

„Das bisschen Hüfte, meine Güte“ von Renate Bergmann ist ein humorvoller Roman aus Sicht der Online-Omi.
Schräg, amüsant und selten ernst schildert Renate ihre Erlebnisse. Natürlich ist ihr schnell klar, dass manches früher einfach besser war. Die jungen Dinger von heute haben keine Ahnung mehr vom Putzen, Kochen und Waschen. Daher ist Renate auch gerne im Drogeriemarkt unterwegs und berät die jungen Mädchen. Ihren Nachbarinnen schreibt sie als sie ins Krankenhaus muss lieber eine mehrseitige Anleitung, wie das Treppenhaus richtig zu putzen ist und wann welche Mülltonne an die Straße gestellt werden muss. Hoffentlich geht alles gut, wenn sie nicht da ist.
Mit einer stoischer Ruhe erträgt sie in der Rehaeinrichtung sämtliche Anwendungen. Natürlich denkt sie sich ihren Teil und lässt den Leser an ihren Gedanken und Schlussfolgerungen teilhaben. Bei ihren Erzählungen schweift sie auch immer wieder ab und erinnert sich an längst vergangene Zeiten.
„Das bisschen Hüfte, meine Güte“ von Renate Bergmann ist humorvoller Roman für Zwichendurch.

Bewertung vom 13.07.2019
Der Klang meines Lebens, erweiterte Neuausgabe
Kelly, Patricia

Der Klang meines Lebens, erweiterte Neuausgabe


sehr gut

In diesem Buch erzählt Patricia Kelly aus ihrer Sicht das Leben in der berühmten Großfamilie, die von Straßenmusikern zu gefragten Konzterhallenfüllern wurden.
Offen berichtet die Autorin über Höhen und Tiefen. Wie sie als kleines Kind unbedingt mit ihren älteren Geschwistern auf der Straße singen wollte, vom Tod ihrer geliebten Mutter und von ihren körperlichen und seelischen Schmerzen.
Das Buch hat keinen chronologischen Verlauf, sondern springt in den Zeiten hin und her, je nachdem wie Patricia sich erinnert. Dadurch hat man als Leser das Gefühl man sitzt der Autorin gegenüber und hört ihr beim Erzählen zu.
Noch lebendiger wird die Geschichte durch viele Bilder, die im Buch enthalten sind.

Bewertung vom 06.07.2019
Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen / Friekes Buchladen Bd.2
Peters, Julie

Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen / Friekes Buchladen Bd.2


ausgezeichnet

Emmas Ehe ist gescheitert und sie fährt mit den Zwillingen zu ihrer besten Freundin Frieke auf die Insel. In Spiekeroog angekommen, hat Emma eigentlich keinen Plan was sie will. Erstmal muss sie eine Unterkunft finden. Sie hat Glück und kommt bei dem Inselarzt und seiner Schwester auf dem Gestüt unter.
Ihre Freundin Frieke hat wenig Zeit für sie, denn sie muss den Inselbuchladen am Laufen halten und sich bewusst machen, wie ihr Leben weitergehen soll. Ihr Freund Bengt liebt sie zwar sehr, ist aber dennoch viel unterwegs. Was wird er zu ihrer Schwangerschaft bloß sagen?

„Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen“ von Julie Peters ist ein leichter Sommerroman, der dem Leser das Inselfeeling näher bringt und ihn mit seiner Geschichte gut unterhält.
Natürlich dreht sich alles um Liebe und wie zu erwarten gibt es ein Happy End – mehrere sogar. Aber das hofft der Leser ja, wenn er einen Roman zur Hand nimmt.
Die Charaktere gewinnt man beim Lesen schnell lieb und leidet, hofft und handelt mit ihnen bis zum Schluss. Und auch nach der letzten Seite will man eigentlich noch gar nicht Abschied nehmen, sondern wissen wie es auf der Insel weiter geht, wo jeder jeden kennt.
Die Atmosphäre auf der Insel wurde authentisch von der Autorin beschrieben, sodass man Lust auf den nächsten Urlaub bekommt.
Den 1. Band „Mein wunderbarer Buchlanden am Inselweg“ muss man für das Verständnis der Geschichte nicht vorher lesen. Beide Romane können unabhängig voneinander gelesen werden.

Bewertung vom 29.06.2019
Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.2
Colgan, Jenny

Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.2


sehr gut

Auf der schottischen Insel Mure hat Flora ein nettes, kleines Café eröffnet, das beliebt bei Einheimischen und Touristen ist. Dort ist es gemütlich eingerichtet und es duftet köstlich nach Scones, Quiches, Kuchen und Tee.
Aber um wirklich davon leben zu können, muss Flora gut Buchführen über ihre Finanzen und ab und zu eine größere Feierlichkeit bekochen. Dagegen hat ihr Freund und ehemaliger Chef Joel keine Geldsorgen. Er ist erfolgreicher Anwalt und beruflich ständig in der Welt unterwegs. Obwohl beide ein Herz und eine Seele sind, so reden sie doch nicht offen über all ihre Sorgen und Nöte.
Und das führt beinahe zur Katastrophe.

„Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer“ von Jenny Colgan ist der zweite Band mit der Protagonistin Flora. Beide Bücher können unabhängig von einander gelesen werden und entführen den Leser in eine Welt voller Emotionen.
Aber es dreht sich in dieser Geschichte nicht nur um Flora und ihre Liebe zu Joel, sondern es gibt weitere Personen, die eine wichtige Rolle spielen und die man beim Lesen näher kennen lernt.
Da gibt es Flroas Bruder Fintan, der die gleichgeschlechtliche Liebe zu dem reichen Mann Colton genießt und nicht ahnt, was Colton wirklich bewegt. Dann gibt es da noch den Arzt Saif, der als Flüchtling auf die Insel kam. Jede Woche versucht er herauszufinden wie es seiner Frau und seinen Kindern geht und nicht ahnt, dass die Lehrerin der Insel in ihn verliebt ist.
Trotz der vielen Charaktere lässt sich das Buch leicht und lebendig lesen. Man bekommt das Gefühl man befindet sich mitten auf der Insel unter ihren Bewohnern und erlebt mit ihnen Freud und Leid.
Wenn man die letzte Seite schließt, ist man etwas enttäuscht, denn man möchte wissen wie es weitergeht mit den Menschen auf der schottischen Insel Mure.
Damit man die kleine Sommerküche auch zu Hause noch etwas genießen kann, sind im Anhang ein paar Rezepte enthalten. Es bietet sich also an, z. B. Scones oder Shortbread nach zu backen.

Bewertung vom 27.06.2019
Kater Brown und die Klostermorde / Kater Brown Bd.1 (4 Audio-CDs)
Sander, Ralph

Kater Brown und die Klostermorde / Kater Brown Bd.1 (4 Audio-CDs)


sehr gut

Reisejournalistin Alexandra Berger soll in dem Klosterhotel „Zur inneren Einkehr“ recherchieren und einen Artikel für ihre Zeitung schreiben. Vor Ort trifft sie einen Kollegen, Tobias Rombach, der auch in dem Hotel untergebracht ist.
Alexandra lässt sich von den Mönchen das Hotel zeigen. Dabei begegnet ihr Kater Brown und sie findet gefallen an dem Kater. Bei einem seiner nächtlichen Streifzüge entdeckt Kater Brown eine Leiche. Gleich am nächsten Morgen muss er Alexandra seine Entdeckung zeigen. Ein weiterer, unbeliebter Hotelgast liegt tot in einem Brunnen. Da die örtliche Polizei keine Kapazitäten frei hat zu ermitteln, beschließt Alexandra gemeinsam mit Tobias der Sache auf die Spur zu gehen.
Wer hat den Hotelgast ermordet?

„Kater Brown und die Klostermorde“ von Ralph Sander ist ein Krimi, der teilweise aus der Sicht des Katers erzählt wird. Das Hörbuch wird von Bernd Reheuser gelesen, der eine angenehme Stimme hat, die sich er Erzählsituation sehr gut anpassen kann.
Das Empfohlene Lesealter für das Buch ist ab 16 Jahre. Das ist etwas hoch, denn der Erzählstil ist einfach und auch die Geschichte ist gut verständlich und nicht sehr verstrickt. Die Morde werden nicht weiter ausgeschmückt, sondern sachlich beschrieben, so dass auch schon jüngere Jugendliche das Buch lesen oder das Hörbuch hören können.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Alexandras erzählt, aber auch der Kater kommt mal zu Wort. Allerdings hätte die Kater Sichtweise ruhig mehr präsent sein können.
Die Auflösung der Morde war spannend und schlüssig und der Täter bis zum Schluss unbekannt.
Alexander, Kater Brown und Tobias waren ein gutes Gespann, die sich wirklich ergänzt haben.
„Kater Brown und die Klostermorde“ ist ein leichter Krimi mit netter Unterhaltung auch schon für jüngere Jungendliche.

Bewertung vom 23.06.2019
Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2
Löhnig, Inge

Unbarmherzig / Gina Angelucci Bd.2


ausgezeichnet

Ellen findet bei einem Spaziergang im idyllischen Dorf Altbruck Knochen. Die Knochen sind sehr alt und stammen von einem Mann und einer Frau. Gina Angelucci ist Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo. Sie ist gerade aus der Elternzeit zurück und nimmt sich dem Fall an. Während ihr Mann Tino Dühfnort, der auch bei der Kripo arbeitet, in Elternzeit ist und die gemeinsame Tochter Chiara betreut. Chiara hat das Downsyndrom.
Gina will unbedingt herausfinden, wer die beiden Toten sind und warum sie sterben mussten. Sie kniet sich mächtig in den Fall rein und hat auch bald erste Erfolge vorzuweisen.

„Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist der zweite Krimi mit der Kommissarin Gina. Die Geschichte lässt sich gut lesen und schnell ist man mitten drin.
Der Leser bekommt Rückblicke durch Tagebucheinträge, die Kiara vor ihrem Tod geschrieben hat. Kiara war eine Zwangsarbeiterin in einem Munitionslager. Die Autorin lies sich inspirieren von tatsächlichen Knochenfunden 2011 auf einem Kiesablageplatz. Spielende Kinder fanden die Knochen von Osteuropäern, die wohl in der nahegelegenen Heeresmunitionsanstalt gearbeitet habe.
Inge Löhnig fragte sich, wie sind die dort hingekommen und wer waren die Toten. Diese Inspiration verarbeitete sie in diesem Buch.
Die Geschichte hat mehrere Erzählperspektiven und spielt in zwei Zeitebenen. Durch die Tagebucheinträge von Kiara erfährt man nach und nach was damals passiert ist. Dadurch wird die Geschichte spannend und der Leser weiß mehr als die ermittelnden Beamten. Dennoch ist das Rätsel um die beiden Toten nicht schnell zu durchschauen. Fast bis zum Schluss kann der Leser rätseln was wirklich passiert ist.
Gleichzeitig spitzt sich die Situation im Privaten auch zu. Toni und Gina werden von einer Frau verfolgt, die ihnen ständig auflauert. Allerdings passieren diese Ereignisse nur am Rande neben dem eigentlichen Cold Case Fall.
„Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist absolut empfehlenswert.

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Bewertung vom 15.06.2019
Ein Sommer in Brandham Hall
Hartley, Leslie Poles

Ein Sommer in Brandham Hall


sehr gut

„Das Tagebuch für das Jahr 1900“ findet Leo Colston auf dem Dachboden. Es lässt den alten Mann in Gedanken zurückgehen als er 13 Jahre alt war und seinen reichen und wohl gestellten Internatsfreund Marcus in den Ferien aufs Landgut begleiten durfte.
Er erlebt einen schönen Sommer und wird zum Liebesbotschafter zwischen Marian, der schönen und reichen Schwester von Marcus und dem Bauern und Pächter Ted. Allerdings soll Marian mit Lord Trimingham verlobt werden.
Unschuldig vermittelt Leo zwischen den Liebenden bevor er immer tiefer in den Strudel aus Verlangen und Verrat gerät. Als er merkt, dass er da nicht mehr rauskommt, muss er eine Entscheidung treffen, die den Sommer zu einem radikalen Abschluss kommen lässt.

„Ein Sommer in Brandham Hall“ von L. P. Hartley ist ein Roman über Liebe, Gefühlswirren der Jugend und dem Erwachsenwerden. Dieser Roman ist eine Neuauflage. Im Jahre 1956 ist er das erste Mal veröffentlicht worden und nun gibt es eine adäquate Übersetzung von Wibke Kuhn.
Der Schreibstil ist dem geschichtlichen Hintergrund des viktorianischen Englands angepasst. Die Geschichte wird recht altmodisch und ausführlich erzählt, so dass man bisweilen das Gefühl hat, die eigentliche Handlung spielt nur am Rande eine Rolle und kommt nur langsam voran.
Der Leser kann sich ein gutes Bild über die sommerliche Landschaft machen, die Kleiderordnung und Sitten am Tisch. Gut dargestellt wird auch die gesellschaftliche Stellung des Landadels, der Angestellten und der untertänigen Dorfbewohner. Tja, wenn das auch die Liebe mal gewusst hätte, denn die hält sich nicht an die Klassenordnung.
Daher wird Leo zum Verbündeten der Liebenden Marian vom Landgut und dem Pächter Ted. In seiner kindlichen Unschuld wundert er sich, dass Marian nicht außer sich vor Glück ist, weil sie den Grafen heiraten darf. Gut, der hat ein verwundetes Gesicht, aber dafür steht ihm die Welt offen. Leo träumt davon zu leben wie die feinere Gesellschaft. Schließlich kommt er aus einfacheren Verhältnissen. Nach dem tragischen Ende der Sommerferien muss er dahin zu seiner Mutter wieder zurück. Nachdem er das Tagebuch gefunden hat und sich an seine Jugend erinnert hat, reist Leo noch einmal nach Brandham Hall.Dadurch wird dem Leser ein rundes Ende geboten, denn er erfährt wie es nach dem tragischen Sommer weiterging.
„Ein Sommer in Brandham Hall“ ist ein Roman, der den Leser das viktorianische Englands führt.

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