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rem member
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munich

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Insgesamt 350 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2023
Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1
Brownlow, John

Seventeen / Die Seventeen Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Aufregendes Kräftemessen der Profikiller

"Seventeen" steht an der Spitze und gilt als die Nummer eins, sowohl als Killer und Spion. Sein neuer Auftrag führt ihn nach Berlin. Zunächst läuft die Liquidierung der Zielpersonen auch wie am Schnürchen, bis ihm beim Verlassen des Gebäudes auf dem Gang diese Frau über den Weg läuft. Als dann auch noch ein eiliger Sondereinsatz folgt, eigentliche Routine, der komplett aus dem Ruder läuft und ihn ziemlich mitnimmt, beginnen Seventeen Gedanken zu kreisen. Was wollte der Empfänger des Datensticks ihm mitteilen, bevor er ihn tödlich erwischt hat und warum war plötzlich diese andere Agentin am Abend in seiner Bar und in seinem Bett?

Mit „Seventeen“ ist dem Autor John Brownlow zweifellos ein aufregendes Debüt gelungen! Ein Kräftemessen à la James Bond tobt hier durch den Thriller und beschäftigt Killer, Spione und Geheimdienste. Inmitten der Handlung befindet sich Seventeen, ein Selfmade-Killer, der dem Leser noch so ganz nebenbei, zwischen seiner Alltagsbeschäftigung (Leute umlegen), seine traumatische Lebensgeschichte erzählt! Man könnte ja fast Mitleid bekommen, doch sein Handeln ist, gelinde ausgedrückt, so gar nichts für schwache Nerven! Die Konsequenz seiner Erfahrungen besteht aus: „How to become a Killer ?“. Genau diese Mischung aus Brutalität und Gefühlsregungen macht aber den Reiz der Geschichte aus, die man sich sofort auf der Leinwand zu sehen wünscht!
Brownlow’s Story ist mitreißend, spannend und actionreich, das heißt, die Seiten fliegen nur so dahin!
Auch das Cover ist ein ziemlicher Hingucker: Ein schwarzer Schemen mit Waffe vor einem signalgelben Hintergrund, der sofort Gefahr verheißt, dazu sein prägnanter Titel, das hat mich sofort getriggert.

Mein Fazit:
Fesselnder und rasanter Thriller, der mich ausgesprochen gut unterhalten hat. Hier geht es schonungslos zur Sache und Vorsicht es gibt eine reichliche Zahl an Opfern!

Bewertung vom 31.03.2023
Die Toten der King Charles Street
Harris, C. S.

Die Toten der King Charles Street


ausgezeichnet

Spannende Mordfälle garniert mit ein paar romantischen Vorbereitungen, genau mein Ding;)

London 1812-
Diesmal entdeckt Devlin's Freund, der Wundarzt Paul Gibson einen ungeklärten Mordfall. Der Leichnam von Alexander Ross, ein Mitarbeiter des auswärtigen Amtes, landet aufgrund seiner illegalen Forschungen auf Paul Gibsons Seziertisch. Der junge Mann ist nicht wie angenommen an Herzschwäche gestorben, sondern er wurde erstochen!
Entsetzt bittet Gibson seinen Freund, Viscount Devlin in diesem ungeklärten Todesfall zu ermitteln! Dieser ist nicht gerade begeistert, ist Sebastian doch gerade dabei, die Tochter von Lord Jarvis zur Heirat zu bewegen! Aber sein Gerechtigkeitssinn und die Neugier siegt, es lässt sich ja auch ganz nebenher ein wenig ermitteln, vor allem bleibt es nicht lange bei einem Opfer!

Auch der sechste Fall mit unserem Regency-Helden Devlin aus der Sebastian St. Cyr-Reihe mit dem Titel „Die Toten der King Charles Street“ von Autorin C.S. Harris lässt mein Herz wieder höher schlagen! Ganz Gentlemanlike wandelt Sebastian gerade auf Freiersfüßen, wobei er nebenbei auch noch einige verzwickte Mordfälle lösen will, der sich am Ende zum Politikum entwickelt, und weitere Todesfälle nach sich zieht. Auch seine inzwischen Verlobte, Miss Hero, hilft fleißig beim Ermitteln, die beiden geben ein ziemlich neugieriges und cleveres Gespann ab, nur der Brautvater wirkt „not amused“.
Die Geschichte ist diesmal äußerst verwirrend, aber auch mit einem sehr interessanten historischen Hintergrund versehen. Bis am Ende Klarheit herrscht, gilt es jede Menge Wendungen, weitere Opfer, Ermittlungen und fesselnde Situationen zu ergründen. Denn wer am Ende hinter dieser üblen Mordserie steckt bleibt lange im dunkeln! Natürlich ist alles wieder hervorragend recherchiert und äußerst mitreißend geschrieben, so dass die Zeitreise in diese Epoche immer ein besonders spannendes Ereignis wird.

Mein Fazit:
Diese Serie ist eines meiner Lesehighlights und auch bei diesem spannenden Fall wurde ich nicht enttäuscht! Besonders gut gefallen hat mir bei diesem Teil natürlich das Ende:), very romantic;)

Bewertung vom 27.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Wenn ein Urlaub zum Alptraum mutiert

Um ihrer 14-jährigen Tochter Sophie-Luise einen Gefallen zu tun, nimmt die bekannte Grünen-Abgeordnete Elisa Strobl-Marinek, deren neue Klassenkameradin Aayana Ahmed, ein somalisches Flüchtlingskind, mit in den Familienurlaub in die Toskana. Neben den vier Strobl-Marineks, ist auch eine befreundete Familie mit von der Partie. Doch schon am Ende des ersten Tages nimmt der entspannte Urlaub in der Ferienvilla eine dramatische Wendung, der für alle Beteiligten zu einem traumatischen Ereignis wird!

Schon beim Start ins Buch „Die spürst du nicht“ merkt man, hier hat man es mit einem Daniel Glattauer zu tun. Die Geschichte wird dem Leser auf eine für ihn typisch und einzigartige Weise präsentiert. Zu Beginn fühlt man sich ein wenig wie ein Voyeur, denn er seziert seine Figuren, betrachtet sie aus einer Art Vogelperspektive und charakterisiert sie gnadenlos. Auch das Geschehen wird oft aus diesem Blickwinkel betrachtet. Mehrmals wechselt die Perspektive und Glattauer konzentriert sich auf die Empfindungen seiner Hauptakteure, die allesamt durch das tödliche Unglück aus der Bahn gerissen werden. Zwischendurch erfährt man durch Pressemitteilungen, die mediale Auswirkung des Falls, durchweg kommentiert, als wäre man plötzlich mitten in einer Social Media Anwendung gelandet. Diese abwechslungsreiche Darstellung geben der dramatischen Geschichte eine eigene Dynamik, wobei auch, trotz des recht ernsten Themas nicht an Humor gespart wird. Der Tragik der Geschehnisse macht dies keinen Abbruch, der Eindruck dies könnte genau so geschehen sein ist groß und erschreckend! Die Handlung erinnert im weiteren Verlauf sogar ein wenig an Shakespeare und eine moderne Variante von Romeo und Julia, bedrückend und berührend.
Den Titel finde ich treffend gewählt, denn diese Aussage gilt für die beiden Mädchen, für die privilegierte Sophie Luise und ihre arme Freundin Aayana. Auch das Cover ist perfekt, ein Hingucker.

Mein Fazit:
Ein überaus spannendes, erschütterndes und intensives Buch, das unserer Gesellschaft einen Spiegel vorhält. Die ganze Sache wird umwerfend erzählt und wirkt unglaublich tragisch, egal von welchem Standpunkt aus betrachtet. Mir haben die vielen unterschiedlichen Blickrichtungen sehr gut gefallen, sie geben der Geschichte ihre aktuelle Brisanz.

Bewertung vom 25.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Florenz 1469
Lorenzo de’Medici, der Liebling seines Vaters Piero feiert seine glanzvolle, kunstvoll arrangierte Hochzeit mit der ihm bis dato unbekannten, aber adeligen Braut, der Römerin Clarice Orsini. Nach diesem Triumph der Macht, stirbt Piero und hinterlässt seinen Söhnen eine große Verantwortung, denn bislang lenkte die Familie Medici unangefochten die Geschicke der Stadt Florenz.
Lorenzo gelingt zwar weiterhin dieser Balanceakt, bekommt sogar den Beinamen "il Magnifico „der Prächtige“, doch auch weil sein Bruder Giuliano, der ewige Zweite, bereit scheint alles für die Familie zu opfern, auch seine große Liebe Fioretta. Allen Bemühungen zum Trotz, formieren sich die Feinde der Medici immer wieder neu, während die Kunst zu immer neuen Schöpfungen erblüht und gedeiht.

In ihrem historischen Roman "Florentia-Im Glanz der Medici” beleuchtet die Autorin Noah Martin eine spannende Epoche der italienischen Frührenaissance. Der im Jahr 1469 in Florenz beginnende Roman handelt nicht nur von der Geschichte um die berühmte Familie Medici, sondern erzählt auch von der Ausbildung und Arbeit berühmter Künstler wie Botticelli, Leonardo da Vinci, Filippino Lippi, Ghirlandaio und die große Künstlerwerkstatt deren Meisters Andrea del Verrocchio.
Die Autorin haucht ihren berühmten Protagonisten Leben ein, bringt ihre Gefühle und ihr Empfinden ans Tageslicht. Der Leser bangt, liebt, fühlt und leidet mit den Figuren, erlebt ihre Geschichte hautnah, so lebhaft und anschaulich wird die Handlung geschildert. Ob Liebesdinge, bodenloser Hass, Verleumdung oder infame Intrigen, die Emotionen und Geschehnisse überschlagen sich und machen das Buch spannend wie einen Krimi. Es hat mich auch begeistert, dass die dramatische Lektüre dabei meisterhaft recherchiert ist und sich beispielhaft an den historischen Ablauf hält, besser geht’s nicht!
Schon das Cover verzaubert den Leser, zeigt es doch einen Ausschnitt des weltberühmten Bildes “Geburt der Venus” von Botticelli, entstanden aus der Inspiration durch seine Muse Simonetta Vespucci, die schönste Frau in Florenz, die auch im Roman jeden Mann den Kopf verdreht. Als Einstiegshilfe bietet das Buch gleich zu Beginn eine Übersicht aller Protagonisten und einen Stammbaum der Familie Medici.

Mein Fazit:
Ein ganz wunderbarer historischer Roman, der Geschichte lebendig werden lässt und mich glänzend unterhalten hat. Er fühlt sich an wie eine Zeitreise und weckt die Sehnsucht darauf, all die Pracht, Kunst und Bauwerke von Florenz selbst in Augenschein zu nehmen oder sich intensiver mit den Spuren der Figuren zu beschäftigen.

Bewertung vom 21.03.2023
Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2
Caspian, Hanna

Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2


ausgezeichnet

Unterhaltsame Fortsetzung der Eulenburg-Harden Affäre die Schloss Liebenberg und ganz Berlin in Atem hält

Die Stimmung im Schloss Liebenberg ist gerade auf einem Tiefstand. Um die Gesundheit des Fürsten steht es nicht zum Besten, ihm setzen die prekären Gerichtsverhandlungen, die damit verbundenen Anschuldigungen und Gerüchte zu. Auch unter der Dienerschaft verschlechtert sich die Gemütsverfassung, besonders die Laune des obersten Dieners Opitz wird immer schlimmer. Durch eine geschickte Aktion von Adelheid, Hedda und Victor ist er seiner gesamten Druckmittel beraubt und lässt seinen Missmut an allen und jedem aus, der seinen Weg kreuzt. Seit ihrer Degradierung zum Hausmädchen und dem Tod ihrer Mutter ist Adelheid auf dem Rachefeldzug und der Zufall spielt ihr ein paar Trümpfe in die Hand. Adelheid geht jedoch ein großes Risiko ein!

Auch im zweiten Band „Hinter dem falschen Glanz“, ihrer „Schloss Liebenberg“ Trilogie liegt der Focus von Autorin Hanna Caspian auf der Dienerschaft, deren Ängste und Probleme. Natürlich färbt dieser unglaubliche Skandal um den Fürsten auch auf deren Leben ab, keine Feste, keine Gäste, wie sieht ihre Zukunft aus?
Diese Sorgen werden von der Autorin glänzend beschrieben, sowie auch die Umstände der Ermittlungen, Ablauf der Prozesse und Ereignisse in Berlin rund um die Eulenburg-Affäre werden anschaulich dargestellt. Es ist gar nicht so einfach, diesen Ereignissen zu folgen, so verworren wie die Lage damals war! Dies jedoch noch so spannend zu verpacken, finde ich eine große Kunst der Autorin. Auch der flüssige, anschauliche und mitreißende Schreibstil fesselte mich weiterhin an die Geschichte. Eine hilfreiche Auflistung der realen und fiktiven Protagonisten hilft dabei direkt beim Einstieg ins Buch. Natürlich sollte man bei dieser Trilogie auch unbedingt chronologisch vorgehen und die Vorgeschichte aus Band 1 gelesen haben.

Mein Fazit:
Eine spannungsvolle Darstellung von Zeitgeschichte, die mich begeistert und mich weiterhin neugierig auf den finalen Abschluss der Serie mit ihren großartigen Charakteren macht! Freue mich jetzt schon auf Band 3 „Hinter dem goldenen Schatten“.

Bewertung vom 15.03.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


sehr gut

Große Geheimniskrämerei

Amsterdam 1705
Die blutjunge Thea Brandt liebt das Theater und verbringt jede freie Minute dort, um eine Vorstellung oder ihre Freundin, die Schauspielerin Rebecca zu besuchen.
Allerdings ist Thea auch heimlich verliebt in den hübschen Bühnenbildner Walter. Weder ihr Vater Otto, noch ihre Tante Nella dürfen davon wissen. Die haben auch andere Sorgen, da ihre finanzielle Situation immer prekärer wird! Die meisten Wertsachen des großen Hauses sind schon verkauft und Otto hat nun auch noch seinen Job verloren. An Theas 18. Geburtstag beschließt Tante Nella: Thea muss einen reichen Mann heiraten, um sie alle und das Haus an der Herengracht zu retten! Nella hat sogar schon einen speziellen Kandidaten im Auge.

Der Roman „Das Haus an der Herengracht“ von Autorin Jessie Burton steckt voller Geheimnisse.
Alle Bewohner des Hauses haben hier etwas zu verbergen und die Geheimniskrämerei ist grenzenlos. Als Leser hat man zunächst Probleme, die Bewohner des Hauses richtig einzuschätzen und zu sortieren. Hauptprotagonistin Thea, die Tochter der im Kindbett verstorbenen mysteriösen Marin, ihr Vater Otto Brandt, ein Diener des verstorbenen Hausherren und dessen Frau Nella, zuletzt gibt es auch noch die Köchin Cornelia. Daneben tauchen im Laufe der Handlung viele weitere Darsteller, sowie auch kleine Miniaturen und Puppen einer mysteriösen Miniaturistin auf.
Obwohl sich kein greifbares Bild von Thea in meinem Kopf manifestiert hat, faszinierten mich ihre Erlebnisse und Handlungen, die einerseits naiv, aber dennoch recht entschlossen wirkten. Es scheint einen Vorläufer-Roman zu geben mit dem Titel „Die Magie der kleinen Dinge“, der das Schicksal von Theas Tante Nella zum Thema hat. Dort erfährt man vielleicht noch etwas mehr zur Bedeutung der geheimnisvollen Miniaturistin und die Vor-Geschichte der Familie.
Die flüssige Schreibweise und lebhafte Handlung sorgen jedoch für einen angenehmen Lesefluss. Besonders hübsch ist bei diesem Buch das Cover gestaltet, es passt hervorragend zum Inhalt und gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Geschichte aus einer fernen Zeit, über eine leidenschaftliche junge Frau mit etwas rätselhaften Hintergrund, der zwar am Ende etwas aufklart, mich aber dennoch nicht gänzlich zufrieden stellte.

Bewertung vom 27.02.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12


ausgezeichnet

Immer wieder "Fröhlich";)

Andreas Schnids Schwiegervater Rudi, will mit über 80 seine geliebte Irene vor den Traualtar führen, doch leider spielt das Leben dem Brautpaar einen Streich. Aber so spielt das Leben und die Beiden machen auf Anraten von Andrea das Beste draus! Wie immer umschifft diese gekonnt alle Klippen und gewinnt dabei sogar neue Freunde. Nur aus dem neuen Typen ihrer Freundin Bea wird Andrea nicht schlau, dabei wirkt dieser spirituelle Lebenscoach doch gar so charmant?

Auch mit ihrem aktuellen Roman „Getraut“, wird von Autorin Susanne Fröhlich zum zwölften Mal in Serie ein neues Highlight gesetzt. Es ist immer wieder schön, Protagonistin Andrea Schnid über all die Jahre hinweg zu begleiten;). Die patente Alltagsheldin aus der bekannten Romanreihe fühlt sich mittlerweile an, wie eine altbekannte Nachbarin oder Freundin. Habe Andrea über all die Jahre, immer wieder durch die meisten Höhepunkte und Katastrophen ihres Lebens begleitet. Auch diesmal sind ihre Erlebnisse lustig, unterhaltsam und fühlen sich irgendwie immer etwas vertraut an. Ob die Demenz-Erkrankung der Mutter, die Probleme mit den Kindern, dem Partner oder mit ihren Freunden, die Erlebnisse sind mitten aus dem Leben gegriffen, pointenhaft erzählt und auf den Punkt gebracht!
Mein Fazit:
Ein großartige und unterhaltsame Fortsetzung, deren Lektüre mir wieder einige amüsanten Lesestunden bereitet hat! Daumen hoch, Susanne Fröhlich hat ein Händchen für Zeitgeist, Humor und gute Unterhaltung!

Bewertung vom 18.02.2023
Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1 (eBook, ePUB)
Schörghofer, Manuela

Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Signalwirkung rotes Haar

Anfang 12. Jahrhundert
Mit letzter Kraft schleppt sich eine verwundete junge Frau bis an die Pforte des Klosters Tannhöhe in den bayrischen Alpen, dort bricht sie zusammen. Die Nonnen geben ihr den Namen Laya, da sie anscheinend ihr Gedächtnis verloren hat. Aus Angst fortgeschickt zu werden, verbirgt sie ihre Herkunft, da sie auf Rache sinnt! Die Priorin vermutet, dass Laya zu den vermissten Mädchen gehört, die in letzter Zeit in der Gegend verschwunden sind. Zusammen mit der Novizin Hilde und Ordensbruder Ansgar, versuchen sie Licht ins Dunkel zu bringen. Auch Laya dämmert irgendwann, dass die Sache mit den Mädchen, etwas mit ihrem Schicksal zu tun haben könnte?


Der historische Roman „Das Gelübde der vergessenen Tochter” von Autorin Manuela Schörghofer, entführt seine Leser wieder in eine ferne Zeit, von Intrigen, Fehde und Standesdünkel.
Der größte Teil der Handlung spielt in einem abgelegenen Doppelkloster in den Bergen Bayerns anno 1137. Männer und Frauen sind dort zwar streng getrennt, doch die Frauen sind dennoch komplett dem Gebot des Abtes ausgeliefert. Der steht von Haus aus allem weiblichen abgeneigt gegenüber und die Situation ist keine Leichte! Intrigen und Machtspielchen spielen sich aber nicht nur im Kloster ab, sondern auch in Dörfern und Burgen. Gerade nach Layas Ankunft scheint sich die Lage zuzuspitzen! Alle Protagonisten sind spannend ausgewählt und gut beschrieben. Auch versteht es die Autorin wieder geschickt ihre Leser an der Nase herumzuführen und das Geheimnis bleibt bis zum Schluss rätselhaft. Obwohl ein zweiter Teil in Arbeit ist, wird der Leser am Ende nicht enttäuscht, es bleibt aber noch eine Art Cliffhanger, der neugierig macht auf mehr Klosterleben;)! Wie immer schreibt die Autorin sehr anschaulich, ich kenne und mag ihre Romane und Schreibweise sehr gerne.
Ein hübsches, zur Handlung passendes Cover wird ergänzt mit einer Übersichtskarte des Klosters auf den Innenumschlägen. Ein hilfreiches Personen- und Begriffsregister lässt den Leser gut vorbereitet in die Geschichte starten.

Mein Fazit:
Ein aufregendes historisches Abenteuer, in dem man in die mittelalterliche Welt eintauchen kann. Das Buch ist ein spannungsreich und aufregend und weist auch kriminelle Sachverhalte auf. Freue mich schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 05.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


ausgezeichnet

Fesselnde Spuren in die Vergangenheit

Die traurige Nachricht, sein Vater liege im Krankenhaus, bringt den Berliner Journalisten Jacob Auber in seine Heimatstadt Trier zurück. Dort stößt er auf das Vermächtnis seines Vaters, eine Sammlung von Geschichten aus der Vergangenheit seiner Familie, auf Bildern, Tonband und in Tagebüchern des Großvaters. Stück für Stück taucht Jacob ein, in alle Ereignisse rund um seine Familie und bringt dabei einige Dinge ans Licht! Schweigen war anscheinend schon immer ein Problem zwischen den Vätern und Söhnen der Familie Auber. Auch sein erfindungsreicher Großvater, Entwickler eines Waschmittels in Zeiten des Wirtschaftswunders, hatte so seine Geheimnisse.

„Saubere Zeiten“ von Autor Andreas Wunn, ist ein unglaublich fesselnder Roman über eine deutsche Familie und deren Geschichte über drei Generationen hinweg. Ein wenig wurde der Autor dabei von seiner eigenen Familiengeschichte inspiriert, hatte sein Großvater damals wirklich Erfolg mit seinem Waschmittel. Ansonsten ist die Handlung zwar rein fiktiv, aber unglaublich gut konstruiert und erzählt. Die Seiten flogen nur so dahin, man fiebert regelrecht zusammen mit Jacob, um am Ende alle Familiengeheimnisse zu lüften.
Das Buch fokussiert sich besonders auf die Vater-Sohn-Beziehungen und handelt von einem großen Schweigen zwischen den Generationen, insbesondere den Männern. Die Ansicht, es sei ein Zeichen der Stärke seine Gefühle zu verbergen, bis es einfach zu spät ist, ist leider nur allzu wahr!
Ein wunderschönes Cover, illustriert mit Vater und Sohn im Stil der 50er Jahre, passt perfekt zum Inhalt.

Mein Fazit:
Eine faszinierende Erzählung über Familienbande, Vater und Sohn, Erfolge und Verluste, Krieg und Frieden und das Schweigen der Lebenden. Ein Roman, der mich begeistert hat!

Bewertung vom 10.01.2023
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnde Zeitreise ins historische München

München 1912
Es ist ein aufregender Schritt in ein neues Leben, als die gelernte Krankenschwester Anna aus Aschheim, auf Empfehlung ihres Onkels ihre neue Stelle als Assistentin der Münchner Gerichtsmedizin antreten darf! Zu Annas Überraschung, ist die zu untersuchende Leiche an ihrem ersten Arbeitstag keine geringere, als eine skandalumwitterte Schauspielerin, namens Adele Röckl. Die arme tote Frau hatte man aus der Isar gefischt. Als kurz darauf ein smarter junger Herr ihren Weg kreuzt, der ihr spontan eine freie Wohnung anbietet, kann Anna ihr Glück kaum fassen, glaubt sie doch an einen glücklichen Zufall. Leider entpuppt sich der nette Herr Nachtwey, dann als neugieriger Skandalreporter und ist obendrein ein verheirateter Mann von Adel, namens Fritz von Weynard. Anna ist schockiert!

Mit dem Titel “Die Prinzregentenmorde”, beginnt die neue spannende historische Serie “Fräulein Anna Gerichtsmedizin”der Münchner Autorin Petra Aicher. Titelheldin Anna bekommt eine für Frauen damals wohl einzigartige Anstellung an der Münchner Gerichtsmedizin. Für ein Mädchen vom Land erlebt Anna allerlei aufregende Abenteuer in der großen Stadt, dafür sorgt auch der freche Fritz, der an dem Mädchen Gefallen findet.
Es liegt allerlei Spannung in der Geschichte, nicht nur die tragischen Umstände von Adeles Tod, nein auch die Politik, die Dünkel des Adels, der Tod des Prinzregenten und das amüsante Nachtleben Schwabings sind Thema der Handlung. Die Autorin beherrscht es, ihre Figuren lebendig zu charakterisieren und die Szenerien großartig zu beschreiben. Es macht großen Spaß, gerade als Ortskundiger, sich auf diese Geschichte einzulassen.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut, ein wunderschöner Blick auf die Münchner Innenstadt und zwei sehr sympathisch wirkende Porträts der Protagonisten laden ein ins Buch zu schauen, auf dessen Innencover die Beiden näher vorstellig werden.

Mein Fazit:
Ein wirklich toller historischer Serienauftakt, mit sympathischen Protagonisten, der eine wunderbare Zeitreise in die bayrische Hauptstadt vor gut 100 Jahren bietet. Die Handlung fand ich fesselnd und sehr unterhaltsam, deshalb freue ich mich jetzt schon jetzt auf die Fortsetzung:). Die Geschichte ist allerdings meiner Ansicht mehr ein Zeitporträt mit einer spannungsvollen Handlung, man sollte also keinen historischen Krimi erwarten.