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Caro1118

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2022
Der große Fehler
Lee, Jonathan

Der große Fehler


ausgezeichnet

gefiel mir gut
Der große Fehler von Jonathan Lee hat mich schon nach dem Lesen des Klappentextes interessiert. Wer ist Andrew H Green? Faszinierend, was man über diesen alten Mann alles lernt, wer hätte gedacht, dass er für den Central Park und noch so einiges mehr in New York verantwortlich ist. Aber wenn er der Stadt so viel Gutes getan hat, warum wird er dann im hohen Alter ermordet? Wer nun einen typischen Krimi erwartet, wird enttäuscht sein. Jonathan Lee schreibt vielmehr einen vielschichtigen Roman, in dem die unterschiedlichsten Personen beschrieben werden und das Leben des Andrew Green sich wie ein Puzzle immer mehr zu einem Ganzen zusammenfügt.

Der Schreibstil, der sehr präzise ist und nicht unbedingt einfach, passt zu der verzwickten Geschichte und man fühlt sich in das New York um 1900 zurückversetzt. Dieser historische Roman über einen zu seiner Zeit berühmten Stadtplaner ist für mich ein absolut lesenswertes Buch, in dem man auch so Einiges über New York erfährt und das ist nicht nur für Fans der Stadt ein Gewinn.

Bewertung vom 08.03.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Absolut empfehlenswert
Schon am Cover erkennt man den Zusammenhang. Es geht um Wilhelm Tell und den berühmten Armbrustschuss mit dem er einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießt.

Joachim B. Schmidt erzählt die Geschichte des berühmten Schweizer Freiheitskämpfers neu und lässt in kurzen Abschnitten alle an der Geschichte beteiligten als Ich-Erzähler zu Wort kommen. Wilhelm Tell ist eine armer Bergbauer, der schon so manchen Schicksalsschlag erleiden musste und mit dem das Zusammenleben nicht einfach ist. Die schwierigen Lebensbedingungen dieser Zeit verlangen ihm und allen Bauern viel ab. Die willkürliche und brutale Herrschaft der Habsburger macht das Leben zu einem ständigen Kampf und die Bevölkerung lebt in ständiger Angst vor dieser Willkür.

Die Perspektive wechselt ständig und das Geschehen wird vielschichtig beleuchtet. Nach und nach wird das Verhalten Wilhelms zu seinen Mitmenschen begreifbar und nachvollziehbar und man fühlt sich im Laufe der Erzählung ihm und den Figuren immer näher.

Die Erzählweise ist sehr klar und stringent und beschränkt sich so fast ausschließlich auf die für die Handlung wesentlichen Geschehnisse. Die Spannung steigert sich immer mehr bis zu dem unausweichlichen Höhepunkt, welcher jedoch nur einen Zwischenstopp darstellt, bevor die Geschichte ebenso spannend weitererzählt wird.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Vor allem durch die Möglichkeit die Handlungen der einzelnen Protagonisten durch ihre Erzählweise zu verstehen und durch diese persönlichen Erklärungen und Hintergründe zu begreifen, macht den besonderen Reiz dieses Buches, das einen mitreißt und begeistert. Die Geschichte wirkt so lebendig und schlüssig, dass man sich gut vorstellen kann, dass es damals genau so passiert ist. Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight, das ich nur empfehlen kann!

Bewertung vom 15.02.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


gut

Spannend bis zum Schluss
Das Cover und der Buchtitel führen hier schon in die richtige Richtung, es geht um einen Toten im Watt im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Holland. Ein stimmungsvoller Krimi, der sich jedoch nicht so nebenbei lesen lässt, da sowohl viele Fachausdrücke bezüglich Watt und Meer benutzt werden und die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln und zusätzlich mit Zeitungsausschnitten dargestellt wird. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es wird klar und ohne Umschweife geschrieben, die Personen werden alle mit ihren Eigenheiten proträtiert und der Leser fühlt sich ihnen verbunden. Insgesamt ist dieses Buch ein atmosphärischer Krimi, der den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht hält und auch die Gefahren des Meeres nicht außer Acht lässt. Kurzweiliges Lesevergnügen mit Tiefgang!

Bewertung vom 21.01.2022
Bestnote
Krengel, Martin

Bestnote


ausgezeichnet

Eine Bereicherung
Das Buch ist sehr gut geschrieben, es hilft einem über das bisherige Lernen zu reflektieren und gibt viele nützliche Tipps um noch effektiver zu Lernen. Dies alles wird sehr motivierend und anschaulich dargestellt und ist leicht verständlich. Es gibt viele Beispiele in den einzelnen Kapiteln und Grafiken und Tests lockern das Ganze zusätzlich auf. Es regt zum Nachdenken an und zeigt gleichzeitig Alternativen auf, die sich lohnen ausprobiert zu werden. Natürlich wird niemand nur durch die Lektüre des Buches schlagartig zum Klassenbesten, aber Schritt für Schritt kann man seine Art des Lernens verändern und es gibt immer mehr kleine Erfolge und das ist ja auch schon etwas. Schön wäre es noch gewesen, an einem Beispiel den kompletten Prozess, der in den einzelnen Kapiteln dargestellt wird, auszuführen. Das hätte das Ganz nochmal abgerundet, aber auch so ist das Buch ein wichtiger und hilfreicher Ratgeber, hin zu einem gezielteren und produktiveren Lernen.

Bewertung vom 21.01.2022
Zusammenkunft
Brown, Natasha

Zusammenkunft


sehr gut

Ein ungewöhnlicher Schreibstil und eine prägnante Sprache machen dieses Buch für mich aus. Beides führt dazu, dass man sich auf das Buch einlassen muss und es sicherlich nicht als gemütliche Abendlektüre dient.

Eine afrobritische Protagonistin beschreibt ihre Welt im Großbritannien von heute auf sehr vielschichtige Weise. Es geht um ihren Karriere, den Neid der sich durch ihren Aufstieg ergibt und damit begründet wird, dass Diversität und Frauen gefördert werden müssen. Auf dieser Ebene ist die tägliche Auseinandersetzung mit Rassismus und Sexismus zu spüren. Aber in dem Roman geht es um noch viel mehr. Es ist zugleich eine Abrechnung mit der britischen Kolonialgeschichte und erzählt zudem ein persönliches Schicksal, das nichts mit Hautfarbe zu tun hat.

Das Buch reißt viele verschiedenen Ebenen an und regt sicherlich zum Nachdenken an. Allerdings sind viele Sequenzen sehr kurz und es wird zwischen den einzelnen Themen hin- und her gesprungen, so dass man manchmal den Überblick verliert, worum es denn gerade geht. Vielem hätte es gut getan, länger ausgeführt zu werden. Das Buch ist insgesamt sehr kurz, allerdings trotzdem nicht einfach zu lesen. Der Schreibstil ist kurz und prägnant, es gibt wenig beschreibende Stellen, es werden kaum Namen genannt oder Dinge ausführlicher dargestellt. Es findet eine zu starke Konzentration auf einzelne Punkte statt, alles ist sehr komprimiert.

Ich hätte mir gewünscht, dass die einzelnen kurzen Einwürfe besser miteinander verbunden worden wären, Teile ausführlicher beschrieben wären und es hätte dem Buch sicherlich nicht geschadet, diese komplexen Themen auf ein paar Seiten mehr auszuführen.