Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hilde
Wohnort: 
Hildesheim

Bewertungen

Insgesamt 93 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


ausgezeichnet

Gute Einführung in das Thema Vermögensaufbau
Weil ich selbst schon seit Jahren an der Börse investiere, habe ich mir das Buch von Thomas Kehl durchgelesen, um herauszufinden, ob dieses eine solide Einführung für Neulinge und eine gute Anleitung für den Einstieg in die selbständige Geldanlage bietet. Konkret wollte ich entscheiden, ob ich es unserer Tochter zu lesen geben möchte. Gleich zu Beginn das Ergebnis meiner Prüfung: eine klare Empfehlung! Wie in seinen Youtube-Videos von Finanzfluss schafft es der Autor, systematisch und fundiert grundlegende Informationen zu diesem Thema bereitzustellen.
Er zeigt (Berufs-)Anfängern die Bedeutung des rechtzeitigen und regelmäßigen Sparens und Investierens auf und nimmt Ihnen die Angst vor dem Thema. Wie zu erwarten, empfiehlt er einen Sparplan in breit diversifizierende ETFs und erklärt auch nachvollziehbar, weshalb für die meisten die Anlage in gemanagte Fonds ebenso wenig eine sinnvolle Alternative darstellt wie das selbst gemanagte Einzelaktien-Depot. Alles wird allgemein verständlich und trotzdem fundiert erklärt. Bei Interesse finden sich weitergehende Links im Anhang.
Im Buch finden sich Überlegungen zur Gewichtung von Rendite- und Sicherheits-Anteilen, zur möglichen aber nicht notwendigen individuellen Zusammenstellung eines ETF-Portfolios und auch zur Entscheidung zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs. Dabei vermitteln Thomas Kehl und Mona Linke immer wieder das beruhigende Gefühl, dass dieses nur unbedeutende Variablen im Vergleich zur grundlegenden Entscheidung für ein Investment in ETFs sind. Wirklich wichtig sind der Start in jungen Jahren und das Vertrauen in die langfristige Entwicklung der Märkte und die Wirkung des Zinseszinses über die Jahrzehnte. Ein wirklich entspannter Weg zum Vermögen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2022
Wir entdecken Autos / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.28
Erne, Andrea

Wir entdecken Autos / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.28


ausgezeichnet

Viel zu entdecken!
Für kleine Autofans im Alter zwischen 4 und 7 Jahren gibt es hier viel zu entdecken! Wie immer in den Büchern dieser tollen Buchreihe lässt sich das Lesevergnügen an das Alter anpassen: Auf den bunten kindgerechten Bildern lassen sich viele Dinge entdecken, die der Lebenswelt der Kleinen entstammen und zum Schauen und Geschichten erzählen einladen. Die kleinen Türchen erhöhen die Spannung.
Die Größeren können tiefer in das Thema eintauchen: Sie lesen nicht nur von der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten, sondern erfahren auch viel über die Montage der Autos, die eingebaute Technik und die Wartung des beliebtesten Fortbewegungsmittels. Neben einem Rückblick in die geschichtliche Entwicklung gibt es auch viele Informationen über die neuesten technischen Entwicklungen vom Elektroauto über den Wasserstoffantrieb bis zu den Forschungen zum autonomen Fahren. Und auch die Umweltaspekte kommen nicht zu kurz: Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln werden auch Lastenräder, Mitfahrgelegenheiten, Sammeltaxis und Mietautos thematisiert, so dass den kleinen Mitfahrern bewusst werden kann, dass es auch bedenkenswerte Alternativen zum Einstieg in Papas Familienkutsche gibt.
Ein rundum gelungenes Buch, das die kleinen Autofans lange beschäftigen wird!

Bewertung vom 29.11.2021
Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5
Heiland, Julie

Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5


sehr gut

Als die pompöse Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana die Titelblätter der Printmedien füllte, war ich noch Schülerin und zugegebenermaßen etwas fasziniert von dem Märchen, welches da Wirklichkeit zu werden schien. Umso interessanter war es, jetzt im Rückblick etwas mehr über die Entwicklung dieser Beziehung und vor allem über die Persönlichkeitsentwicklung von Diana zu lesen.
Auch wenn der Roman nicht den Anspruch stellt, historisch genau recherchiert zu sein, ist doch unverkennbar, dass sich die Autorin intensiv mit den Geschehnissen und der Person beschäftigt hat. Ihre Begeisterung für Lady Di spricht aus jeder Zeile. Sie versetzt sich mit bemerkenswerter Empathie in die Lebenssituationen und vermag sie detailgenau und phantasievoll auszuschmücken. Julia Heiland gelingt es, sowohl öffentliche Auftritte als auch das Privatleben hinter den Mauern so aus der Perspektive von Diana zu schildern, dass man das Gefühl gewinnt, ihr selbst sei alles widerfahren.
Doch dies ist auch das Problem des Buches: Die Autorin hat keinerlei Distanz zu Ihrer Protagonistin. Die Schilderung der Entwicklung von der romantisch verliebten scheuen Jugendlichen bis zur Königin der Herzen ist gefühlvoll und nähert sich der Grenze zum Kitsch. Alles ist nur aus Sicht Dianas geschildert. Selbst wenn ihr viel Unrecht getan wurde, wäre es doch interessant gewesen, auch die Sichtweise und Beweggründe der anderen Mitglieder der Königsfamilie kennenzulernen.
Zudem fehlte mir in dem Roman oft eine klar erkennbare zeitliche Struktur. Die schlicht durchnummerierten Kapitel ohne Titel machen den Überblick nicht leichter. Wesentliche Ereignisse wie etwa Hochzeit und Geburt der Kinder nehmen in der Darstellung erheblich weniger Raum ein, als einzelne Begegnungen und Gespräche. Dianas Leben wird zu einem zeitlosen Kontinuum, gefüllt mit Träumen, Hoffnungen und Demütigungen. Dies ermüdet beim Lesen. Schade!

Bewertung vom 27.10.2021
Berauscht vom Leben
Libaire, Jardine;Ward, Amanda Eyre

Berauscht vom Leben


sehr gut

Emanzipation vom Alkohol
Dieses Buch ist schwer einzuordnen: Zwei New Yorker Bestsellerautorinnen nehmen sich die Freiheit, nicht (mehr) zu trinken, und laden den Leser ein, das Leben einmal ganz nüchtern zu betrachten und ohne Alkoholkonsum eine neue Achtsamkeit zu entwickeln. Dies geschieht eher assoziativ, in Form autobiographisch geprägter kleiner literarischer Essays von jeweils wenigen Seiten Länge.
Für mich als notorische Wassertrinkerin war es eine faszinierende Reise in die vielen Situationen, in denen Alkohol ein Gestaltungselement, eine Lebenshilfe oder auch einfach nur ein ‚Eisbrecher‘ sein kann. Und ebenso vielfältig die Ansätze, diese Lebenssituationen anders zu gestalten: vom Teeritual über das Wannenbad bis hin zu neuen Formen des Bekanntschaften-Schließens und Feierns: „Lebensmittel und Getränke symbolisieren Erlebnisse und Erinnerungen, sie versinnbildlichen die Liebe zwischen Menschen oder das Aufregende am Reisen … Aber nirgendwo steht geschrieben, dass sie Alkohol enthalten müssen.“
Auch mit anderen Konnotationen von Alkoholkonsum beschäftigen sich die Autorinnen: so etwa dem Enthemmenden und Kreativitätsfördernden, dem Mythos von der bewusstseinserweiternden Droge: „Aber ein Besäufnis ist nicht die einzige Möglichkeit, die Dimension zu wechseln, durch Tore und Pforten zu treten.“ Schlimmer noch: „Sie begriff, dass die Anarchie, die sie ausschließlich spätnachts und immer und immer wieder auf dieselbe Weise gesucht hatte, längst nicht mehr revolutionär, sondern angepasst war.“
Zusammenfassend sind die Einblicke in die vielen Erwartungen und Hoffnungen, die in Alkohol gesteckt werden, wirklich überraschend und im Detail finden sich literarische Kostbarkeiten, so etwa als die Autorin die neue entdeckte Sinnenfreude bei einem Teeritual schildet.
Dennoch ist mir als eher ungeduldiger Leserin vieles zu weitschweifig erzählt, und ich habe mich dabei ertappt, streckenweise nur die letzten Zeilen der Kapitel zu lesen. Aber weil ich meine Ungeduld nicht den Autorinnen anlasten möchte, vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.10.2021
Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren
Vössing, Su

Ran an die Fritteuse - Draußen frittieren


sehr gut

Köstlich genug?
Gleich auf den ersten Seiten stellt Su Vössing die These auf, Frittiertes sei heiß und köstlich. Die Ummantelung mit knackigen und leckeren Krusten versiegele das Gargut und führe zu unvergleichlichem Geschmack. ‚Challenge accepted‘ war mein erster Gedanke, denn ich stehe dem Frittieren eher skeptisch gegenüber, bin aber bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen.
Daher war meine Ausgangsfrage: Sind die kulinarischen Köstlichkeiten so gut, dass ich den unvermeidlichen Kalorienreichtum (und die Quittung auf der Waage) dafür in Kauf nehme? Zugegebenermaßen ein anspruchsvolles Ziel!
Die Rezepte sind vielfältig und reichen weit über das hinaus, was die Tiefkühltruhen an fertigen Zubereitungen für die Fritteuse bereithalten. Vom Hauptgericht bis zum süßen Nachtisch ist alles im Angebot. Mal steht das Frittierte im Mittelpunkt, mal spielt es nur die Nebenrolle und liefert z.B. nur die Paprikachips zum Hähnchencurry. Die ganzseitigen Fotos wecken gleich Appetit, und auch die Zubereitung der nicht zu frittierenden Bestandteile der Menüs wird ausführlich dargestellt.
Doch ich muss sagen, dass mich die Autorin nicht ganz überzeugen konnte: Viele Rezepte sind auch ohne Fritteuse wohlschmeckend, aber weniger arbeitsaufwändig und mit weniger Öl zuzubereiten. Das Einzigartige, nur in der Fritteuse zu Realisierende, findet sich natürlich auch, wie etwa die frittierte Eiscreme, die sich nur in den extremen Temperaturen des heißen Fettes backen lässt, ohne im Inneren zu schmelzen.
Insgesamt bleibe ich aber doch lieber bei der Nutzung von Herd, Ofen, Grill und Dampfgarer sowie gelegentlich meiner Heißluftfritteuse, die im Buch leider gar keine Berücksichtigung findet. Und diese steht bei uns schon seit Jahren zwecks Geruchsreduzierung auf der Terrasse, das Outdoor-Frittieren ist also schon länger bekannt und bewährt.
Das Buch war ein interessanter Ausflug in die Welt der ‚echten‘ Fritteusen, der mich aber leider nicht so überzeugen konnte, dass ich wieder literweise Öl kaufen, erhitzen und entsorgen möchte. Daher für mich persönlich leider nur 3 von 5 Sternen. Aber weil ich doch eine spezielle Anforderung an das Buch gestellt habe und diese nicht das Anliegen des Buches ist, gebe ich insgesamt 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 12.10.2021
Aribella und die Feuermaske
Hoghton, Anna

Aribella und die Feuermaske


ausgezeichnet

Magie und Zauber in Venedig
Aribella wird in der Nacht vor ihrem 13. Geburtstag von ihren besonderen Fähigkeiten überrascht und erlebt in ihrer Heimatstadt Venedig plötzlich eine ganz neue magische Welt.
Dieser Roman lebt von Anfang an vom besonderen Charme der Lagunenstadt und versetzt den Leser ins Träumen. Langsam werden Mythen und Geheimnisse in die Geschichte eingewoben, und die Spannung wächst. Zugleich nimmt uns das sympathische Mädchen Aribella mit auf ihre Suche nach Heimat und Geborgenheit in einer Gemeinschaft von Menschen, die sie wertschätzen und lieben. „Eines Tages werdet ihr Menschen finden, die euch das Gefühl geben, niemand anderer sein zu müssen als ihr selbst…. Denn eines Tages werdet ihr feststellen, dass gerade das, was euch von anderen unterscheidet, eine Stärke ist. Eure Kraft. Also haltet daran fest!“
Ein rundum gelungenes Lesevergnügen nicht nur für Kinder, sondern auch für jung gebliebene erwachsene Leser! Das besonders schön gestaltete Cover, auf welchem vor schwarzem Nachthimmel blauer Geisternebel und rote Flammen um die Wette funkeln, macht es zu einem besonderen Vergnügen, dieses Buch in die Hand zu nehmen.

Bewertung vom 23.09.2021
Bleistiftherz
Hansson, Elin

Bleistiftherz


sehr gut

Cool oder nicht?
Liv (fast 13) ist ein wenig schüchtern und fühlte sich bisher nur in Gesellschaft Ihrer einzigen besten Freundin und Ihrer Oma wohl. Als die Freundin wegzieht und die Oma stirbt, sind die bevorstehenden Sommerferien plötzlich öde, und der bevorstehende Wechsel auf die weiterführende Schule ein Horror. Muss Liv cool werden, um akzeptiert zu werden und neue Freunde zu finden? Oder mag ein Junge namens Frans sie auch so?
Dieses Büchlein erinnert nicht nur optisch an ein Teenager-Tagebuch, denn es vermag das Gefühlsleben eines jungen Mädels sehr einfühlsam und zugleich lustig zu schildern. Liv wächst dem Leser gleich ans Herz und so ist es eigentlich schade, dass wir die junge Protagonistin nicht noch ein paar Wochen länger begleiten dürfen. Das Büchlein ist auf alle Fälle ein charmantes und unaufgeregtes Plädoyer für den Mut, sich selbst treu zu bleiben und sich weder den Wortführern bestehender Cliquen noch dem Modediktat eitler Zicken zu unterwerfen!

Bewertung vom 19.09.2021
Wenn die Faust des Universums zuschlägt
Wimmer, Johannes

Wenn die Faust des Universums zuschlägt


ausgezeichnet

Berührend und beeindruckend!
In diesem persönlichsten Buch beschreibt Dr. Johannes Wimmer die schwerste Zeit seines Lebens: den Abschied von seiner nur wenige Monate alten Tochter, die an einem unheilbaren Hirntumor erkrankte. Doch nicht nur dies: Er schildert auch Erfahrungen großen Glücks und tiefsten Schmerzes in seinem Leben und erzählt von prägenden Begegnungen mit besonderen Menschen. So gewinnt der Leser einen Einblick, wie er zu diesem Menschen reifen konnte, der dem Schicksalsschlag mit bewundernswerter Stärke entgegentritt, denn: „Das Leben mag uns Schicksalsschläge zuteilen, aber es bestimmt nicht, wie wir damit umgehen. Selbst wenn die Faust des Universums erneut zuschlägt, bin ich vorbereitet und bleibe aufrecht stehen.“
Das Buch ist sehr traurig und konfrontiert den Leser mit dem Schlimmsten, was Eltern passieren kann, es zeigt die tiefe Trauer und das Ringen mit dem Unfassbaren, doch zugleich strahlt es eine innere Ruhe und Stärke aus, geprägt von der Überzeugung, dass das Leben trotzdem weitergehen und auch wieder Glücksmomente schenken kann, wenn wir darum kämpfen, uns nicht unterkriegen zu lassen.

Bewertung vom 21.08.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


gut

Viel Atmosphäre, wenig Handlung
Nach vielen Jahren kehrt Leutnant Valeria Ravelli in ihre alte Heimat, das kleine Bergdorf in den Schweizer Alpen, zurück, um die dortige Polizei bei der Suche nach einem jungen Mädchen zu unterstützen. Damit taucht sie zugleich in die Schatten ihrer eigenen Vergangenheit ein, an welche sie jede Erinnerung sorgsam verdrängt hat.
Den Leser erwartet eine düstere Geschichte voll atmosphärischer Dichte und dunkler Ahnungen. Nur ganz langsam lichtet sich das Dunkel, erste Zusammenhänge werden erkennbar. Dies ist die Stärke und zugleich die Schwäche des Buches: Es fängt die unheimliche Atmosphäre dieses abgelegenen Bergdorfes in detaillierten Beschreibungen und Bildern sehr gut ein und nimmt den Leser gefangen. Doch streckenweise droht die Dichte zu einem Dickicht zu werden, in dem sich der Leser verfängt und den Faden zu verlieren droht. Dies mag als Analogie zur Situation der Protagonistin willkommenes Stilmittel sein, stört aber den Lesefluss.
Mir persönlich wäre etwas weniger Atmosphäre und etwas mehr Handlung lieber gewesen. Und anstelle der beständig wiederkehrenden Schilderungen von Nebel und Düsternis der Umgebung hätte ich mir mehr Einblicke in die Psyche von Valeria Ravelli gewünscht, der ich die erfolgreiche komplette Verdrängung ihres Traumas in der Fremde nicht glauben kann.