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Sissy

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2019
Der Rosengarten am Meer
Jacobsen, Nele

Der Rosengarten am Meer


sehr gut

Die Wienerin Isabel ist Ende 30 und Landschaftsarchitektin. Nach der Scheidung steht sie mit einem gebrochenen Herzen und ohne Job da, weil sie mit ihrem Exmann zusammen selbständig war. Spontan bewirbt sie sich auf eine Stellenausschreibung in der Nähe der Ostsee. Hier renoviert der Künstler Alex einen alten Gutshof mit einem ehemals prächtigen Rosengarten. Isabel soll diesen rekonstruieren und findet sich bald in einer geheimnisvollen, fesselnden Geschichte wieder.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal Isabel in der heutigen Zeit, dann das Leben der Rosengräfin Marie Henriette Chotek. Vor allem die Geschichte um Marie hat mich fasziniert, die Abschnitte um Isabel konnten mich erst zum Ende hin richtig packen. Doch was beide Geschichten miteinander hatten, sympathische Charaktere und vor allem viel Liebe zu Rosen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Vor allem habe ich gerne in den Rosenerzählungen geschwelgt. Die Arbeit mit den Rosen, der Garten, das war alles so anschaulich erzählt, das ich mich mitten drin gefühlt habe. Ein perfektes Buch zum Erholen und Träumen.

Bewertung vom 22.03.2019
Die Tulpenschwestern
Mallery, Susan

Die Tulpenschwestern


sehr gut

Kelly lebt seit ihre Mutter abgehauen und ihre jüngere Schwester auf ein Internat geschickt wurde alleine mit ihrem Vater zusammen. Sie leitet mit ihm eine Tulpenfarm und ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Doch dann wird alles auf den Kopf gestellt. Erst erklärt ihr der attraktive Griffith sehr direkt, das er eine Beziehung mit ihr will, die nicht in einer Heirat enden wird. Dann steht plötzlich ihre Schwester Olivia im Haus, zu der sie schon seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. Und zu allem Übel taucht auch noch ihre verschollene Mutter auf und meint, sie könne an früher anknüpfen.

Das Buch handelt von mehreren Charakteren. Die Geschichte springt zwischen Kelly, Olivia und Kellys Freundin Helen hin und her. Allerdings ist das so gut gemacht, das ich nie den Faden verlor und gespannt war was nun bei der anderen passiert. Auch waren mir alle drei Charaktere sehr sympathisch. Jede der drei jungen Frauen hat mit ihren Ängsten zu kämpfen. Und dann ist da noch die äußerst unsympathische Mutter, die mich nur den Kopf schütteln ließ. Allerdings bringt sie eindeutig Spannung in die Geschichte.

Interessant fand ich auch die Erklärungen zu Tulpen und Mikrohäusern. Allerdings hätte das Tulpenthema für mich direkt noch etwas mehr sein können. In diesem Buch hat eindeutig der Augenmerk mehr auf den Menschen als auf der Umgebung gelegen. Eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe, in der ich mich wohlgefühlt habe, die ich aber wohl auch schnell wieder vergessen werde.

Bewertung vom 13.03.2019
Neues Glück in Willow Cottage
Osborne, Bella

Neues Glück in Willow Cottage


sehr gut

Beth hat sich von ihrem Freund getrennt und sucht nun ein Haus für sich und ihren Sohn. Spontan ersteigert sie ein Cottage in einem kleinen Dorf. Doch als sie von London mit ihrem Sohn dort ankommt muss sie feststellen, das Cottage ist eine Bruchbude. Da sie dieses entlegene Dorf als Zuflucht sieht, an der sie ihr Ex niemals finden wird und sie sowieso mit ihrem Geld haushalten muss, sieht sie dieses Cottage als Projekt. Sie möchte es herrichten und wieder verkaufen. Doch dazu ist sie auf Hilfe angewiesen - vor allem Jack bietet ihr diese immer wieder an. Doch sie weiß nicht, ob sie ihm vertrauen soll.

Anfangs tat ich mir etwas schwer in die Geschichte hineinzufinden. Irgendwie wurde ich zu Beginn weder mit Beth noch mit ihrer besten Freundin Charly warm. Noch dazu hat mich irritiert, das sich Menschen im selben Alter, die sich langsam anfreunden, so lange beim "Sie" bleiben. Auch an die skurrilen Charaktere in diesem Buch musste ich mich erst gewöhnen.

Doch nach diesen Anfangsschwierigkeiten fing ich an, dieses Buch zu lieben. Zum einen ist alles bildlich so toll dargestellt, das man sich in seiner Fantasie richtig in dieses kleine Dorf versetzt fühlt. Zum anderen hat mich die Freundschaft zwischen Beth und Charly beeindruckt. So abweisend Beth auch stellenweise sein konnte, so herzlich war sie im Umgang mit Charly und mit ihrem Sohn. Und ich fing an, diese Frauen in mein Herz zu schließen.

Auch greift dieses Buch ein wichtiges Thema auf - Misshandlung vom Partner und die Ängste, mit denen man danach leben muss.

Ich habe mich von diesem Buch wunderbar unterhalten gefühlt und bedaure es, das ich mich nun verabschieden muss. Ich kann dieses Buch eindeutig empfehlen. Allerdings ist es in meinen Augen keine richtige Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte über das Leben und einen Neubeginn.

Bewertung vom 04.03.2019
Eine neue Zeit / Café Engel Bd.1
Lamballe, Marie

Eine neue Zeit / Café Engel Bd.1


gut

Dieses Buch nimmt uns mit in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Zum einen gibt es da Luisa, die sich mit ihrer Mutter auf der Flucht befindet. Zum anderen Hilde, deren Eltern ein Café in Wiesbaden betreiben. Während der Vater noch verschollen ist, bauen sich Hilde und ihre Mutter Else wieder ihre Existenz auf. Luisa ist die unbekannte Cousine, die eines Tages vor der Tür steht.

Die Perspektiven in diesem Buch wechseln häufig. Es wird nicht nur aus der Sicht von Luisa und Hilde erzählt - wie ich erst dachte. Sondern die Kapitel wechseln auch zu Hildes Vater Heinz, ihrer großen Liebe Jean-Jacques und der Jüdin Julia, die Hildes Familie während des Krieges versteckt hielt. Auch lernen wir noch viele andere Charaktere kennen.

Auf der einen Seite fand ich diesen Wechsel interessant und er hat auch Spannung in die Geschichte gebracht. Vor allem die Berichte von Heinz Kriegsgefangenschaft waren äußerst interessant. Aber auf der anderen Seite sind mir die Charaktere auch ziemlich fremd geblieben. Noch dazu haben mich dann im Mittelteil einige Charaktere ziemlich genervt, was mir doch ein bisschen die Freude an der Geschichte genommen hat.

Von der Bewertung her bin ich etwas hin- und hergerissen. Einerseits war der Schreibstil so, das ich alles bildlich vor mir sehen konnte und ich mich auch gut in das Leben zu dieser Zeit versetzt gefühlt habe. Andererseits ist es aber auch ein Buch, das ich kein zweites Mal lesen werde und wo ich auch nicht wissen will, wie es den Charakteren weiter ergeht. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

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Bewertung vom 03.03.2019
Die Fliedertochter
Simon, Teresa

Die Fliedertochter


ausgezeichnet

Berlin 2018: Paulina wird von ihrer großmütterlichen Freundin Antonia gebeten, für sie nach Wien zu reisen und ein Erbstück abzuholen, da sie selber aus gesundheitlichen Gründen diese weite Strecke nicht auf sich nehmen kann. Das Erbstück entpuppt sich als das Tagebuch einer Luzie Kühn - einer jungen Frau, mit jüdischen Wurzeln. Luzie fühlte sich in Berlin nicht mehr sicher und tauchte 1936 bei ihrer Tante Marie in Wien unter. Marie war keine Jüdin und hatte Luzie nach dem Tod deren Eltern adoptiert. Doch was hat diese Luzie mit Antonia zu tun?

Teresa Simon entführt uns anhand von Luzies Tagebuch in die Jahre 1936 - 1944. Auch in diesem Buch versteht sie es wieder geschickt, Geschichte an den Leser zu bringen. Ich habe in diesem Buch nochmals viel gelernt - zum einen über Wien, zum anderen über Österreich im 2. Weltkrieg. Die Autorin beschreibt die grauenvolle Zeit anhand dieses Tagebuchs ohne zu sehr ins Detail gehen zu müssen. Stellenweise ist das Gelesene so bedrückend, das ich eine kurze Auszeit gebraucht habe. Diese Verschnaufspause hat mir zum Glück immer die Geschichte von Paulina gewährt, die mit mir zusammen aus den Tagebuchaufzeichnungen aufgetaucht ist.

Dieses Buch ist keine leichte Kost, auch wenn das Titelbild so herrlich romantisch aussieht. Aber es ist ein Buch, das gelesen werden muss. Eine Zeit der deutschen Geschichte, die man nicht vergessen darf. Eigentlich sollte so ein Buch in den Geschichtsunterricht gehören. Denn so eine Geschichte zu lesen ist viel beeindruckender als in Geschichte einfach nur die Fakten dargelegt zu bekommen.

Bewertung vom 11.02.2019
Der Klang deiner Liebe
Walker, Noa C.

Der Klang deiner Liebe


ausgezeichnet

Alex verliert ihren Verlobten kurz vor der Hochzeit durch einen Autounfall. Getrieben reist sie durch die Welt und kommt mit so einigen weisen Menschen in Kontakt. Sie findet wieder zur Ruhe und eröffnet auf Norderney eine Pension - unter anderem nimmt sie durch die Vermittlung einer Stiftung trauernde Menschen auf. Eines Tages kommen Marc und Jens als Gäste in ihr Haus. Jens ist nach einem Unfall körperlich versehrt und sein Freund Marc kümmert sich um ihn. Doch Marc scheint eine gequälte Seele zu besitzen. Irgendetwas an diesem Mann zieht Alex an - doch kann das gut gehen?

Alex ist eine bemerkenswerte Frau mit einem riesengroßen Herzen. Man muss sie als Leser einfach gern haben. Eigentlich bräuchte jeder Mensch so eine Alex als Freudin - und so hat es sich für mich auch beim Lesen angefühlt und dementsprechend schwer ist es mir gefallen das Buch zuzuschlagen.

Die Autorin erzählt in einem ausschweifenden, poetischen Stil die Geschichte von Alex - und auch von all den anderen Charakteren um sie rum, die alle nicht zu kurz kommen. Untermalt ist die Geschichte mit vielen musikalischen Gedankengänge - Gefühle werden in Musik verpackt. Stellenweise musste ich Abschnitte zweimal lesen, um dies alles zu verinnerlichen.

Das Buch ist sehr tiefsinnig - Trauer, Hass, Vergebung, Getriebensein, Freundschaft, Zuneigung - all diese Gefühlspaletten kommen in der Geschichte nicht zu kurz. Und auch Spannung ist mit dabei.

Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. Es war spannend, emotional, nachdenklich, tiefsinnig - und zeigt so einiges auf, das wir verinnerlichen sollten. Eine Geschichte, die nachhallt.

Bewertung vom 29.01.2019
Jahre des Aufbaus / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.1
Riebe, Brigitte

Jahre des Aufbaus / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.1


sehr gut

Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie um drei Schwestern im Berlin der Nachkriegsjahre. Diese Geschichte dreht sich hauptsächlich um Katharina, genannt Rike, die älteste Tochter. Rike hat es sich zum Ziel gesetzt, das zerbombte Kaufhaus der Familie wieder aufzubauen. Nach dem Testament ihres Großvaters und einem dazugehörigen Brief ist die vernünftige Rike emotional ziemlich durcheinander - vor allem, da sie ein Geheimnis vorerst nicht mit der Familie teilen kann.

Die Autorin ist promovierte Historikerin und das merkt man in diesem Buch durch und durch. Der Leser erfährt sehr viel geschichtliches aus dieser Zeit, was mich auch an diesem Buch gereizt hat. Zu erfahren wie das Leben damals war - vor allem in Berlin. Und das ist der Autorin wirklich gelungen. Ich habe sehr viel gelernt, und das gut verpackt in einer interessanten Geschichte.

Rike selber habe ich sehr gemocht, allerdings bekam ich sie nicht richtig zu fassen. Sie ist eine sehr vernünftige, bodenständige junge Frau mit sehr viel Verantwortungsgefühl. Bei ihrer Geschichte erging es mir so, das ich sie sehr gerne gelesen habe, das Buch aber auch leicht zur Seite legen konnte. Ich denke, ihre Schwester Sylvie wird mich mit ihrem Temperament im 2. Teil mehr mitziehen.

Daher vergebe ich für dieses Buch 4,5 Sterne - für eine lehrreiche, gut erzählte Geschichte - und freue mich jetzt schon auf Sylvie.

Bewertung vom 21.01.2019
Das Fest der kleinen Wunder / Ostpreußensaga Bd.4
Renk, Ulrike

Das Fest der kleinen Wunder / Ostpreußensaga Bd.4


ausgezeichnet

Ein Winter in Ostpreußen im Jahr 1925 - Frederike geniesst den Winter mit ihren Geschwistern auf Gut Fennhusen bevor sie eine höhere Töchternschule besuchen wird. Doch Caramell, die Stute ihrer Mutter, macht ihr Sorgen. Das Pferd ist ziemlich schwierig, die Mutter mag es nicht mehr haben und die Tochter des Nachbars hat Interesse an der Stute. Doch Frederike möchte nicht, das diese das Pferd kauft, da sie eine harte Hand hat.

Schon alleine die Aufmachung des Buches hat mir gefallen. Es sieht mit seinem Lesebändchen einfach nur wunderschön aus und vermittelt schon ein Wohlgefühl. So wie die ganze Geschichte. Es ist eine leichte Geschichte über das frühere Leben auf einem Gut. Die Landschaft, die Charaktere, das damalige Leben - alles ist sehr detailliert und liebevoll geschildert. Ich habe mich sehr gut in diese Zeit versetzt gefühlt. Auch das die Angestellten im Dialekt geredet haben, hat zu diesem Gefühl geführt.

Ich habe die Ostpreußen-Trilogie der Autorin bisher noch nicht gelesen. Aber Frederike war mir in diesem Buch so symphatisch, das ich wissen möchte wie es ihr in ihrem Leben ergehen wird. Somit werden die drei Bände bei mir einziehen müssen.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, den interessiert wie das Leben früher auf einem Gut war.

Bewertung vom 15.01.2019
Dünenwinter und Lichterglanz
Janz, Tanja

Dünenwinter und Lichterglanz


sehr gut

Alida ereilen gleich zwei Hiobsbotschaften. Ihre TV-Sendung "Die Wohnexpertin" wird abgesetzt und sie steht kurzfristig erstmal ohne Job da und dann ruft auch noch ihre Mutter an, das ihre Oma gestorben ist. Kurzerhand fährt sie heim zu ihren Eltern und findet bei Ausräumen von Omas Haus eine geheime Kiste mit Liebesbriefen und einen Foto als ihre Oma noch eine junge Frau war - sowie einen Brief an den Unbekannten, den Alidas Oma kurz vor ihrem plötzlichen Tod angefangen hat zu schreiben. Alida macht es sich zur Aufgabe, den Unbekannten zu finden und ihm den Brief zu übergeben. Sie reist nach St.-Peter-Ording, wo das Foto aufgenommen wurde.

Das Buch war wirklich wunderschön zu lesen. Eine schöne, gemütliche Geschichte, die einen gekonnt in die Vorweihnachtszeit versetzt. Auch die Beschreibungen der Umgebung waren so, das ich mich an die Nordsee versetzt gefühlt habe. Die Liebesgeschichte ist eher nebensächlich, es geht mehr um Freundschaft und zu sich kommen. Für Alida ist diese Zeit in St.-Peter-Ording eine Auszeit aus ihrem turbulenten Leben in Berlin. Und dieses Innehalten kam auch bei mir gut an.

Eine Geschichte, die einen einfach umhüllen kann, ohne das man groß denken muss. Ich habe es genossen, mich davontreiben zu lassen.