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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 830 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2023
Prost, auf die Pfennigfuchser
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Pfennigfuchser


ausgezeichnet

Hach, war das wieder eine herrliche Lektüre! Ich mag den humorigen, unterhaltsamen und interessanten Erzählstil des Autors unheimlich gerne. Und diesmal finde ich, hat er sich noch selbst übertroffen! Ein verzwickter Fall, eine breitgestreutes Ermittlungsumfeld mit vielen interessanten Charakteren und natürlich auch wieder die "alteingesessenen" Brunngrieser, die in jedem Band der Tischler -Reihe auftauchen, wie der Bürgermeister, der Mechaniker Steiner, Tereza und das Krause, Dackel-Dame Resi und sein Herrchen Ferstl und natürlich Tischlers neugierige Nachbarin Frau Kneidinger, die diesmal sogar fast in den Mittelpunkt rutscht. Als ihre Bekannte Gudrun Zettlwieser sie nicht pünktlich abholt, ahnt die Frau Kneidinger nämlich gleich das Schlimmste. Sie überredet Tischler mit ihr nachzusehen und sie behält Recht, denn Frau Zettlwieser liegt in ihrem Hause tot im Wohnzimmer und schnell stellt sich heraus, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet worden ist. Ein neuer Fall für das eingespielte Team Tischler und Fink!

Der bayrische Charme, der Humor, aber dennoch ein packender und interessanter Kriminalfall und dazu eine genau passende Dosis an Dorfleben und privatem Alltagsleben, das macht die Brunngries Reihe von Friedrich Kalpenstein aus. Eine Reihe, bei dem ich jedem neuen Band entgegen fiebere, ich habe (die meisten) Brunngrieser ins Herz geschlossen und es fühlt sich inzwischen bei jedem neuen Fall an wie ein "nachhausekommen". Ich hoffe, dass dem Autor noch viele Ideen für viele weitere Bände kommen!

Bewertung vom 02.11.2023
Rache am Neusiedler See
Pellmann, Lukas

Rache am Neusiedler See


ausgezeichnet

Eine spannende, interessante, aber auch humorvoll geschriebene Geschichte! Und was für ein Ende!
Aber der Reihe nach: Dies ist der zweite Roman von Lukas Pellmann um den Expolizisten Nikolaus Lauda. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, ist das kein Beinbruch, man kommt auch ohne Vorkenntnisse schnell in das Geschehen. Auf dem Neusiedler See hat ein Mini-Kreuzfahrt Schiff seine Jungfernfahrt. An Bord vier Prominente und eine Handvoll Preisausschreiben-Gewinner. Mehr unfreiwillig übernimmt Lauda den Posten des ausgefallenen Sicherheitsbeauftragten. Nach ein paar Tagen verschwindet einer der prominenter Passagiere und leider gibt es Verdächtige genug, denn eigentlich könnte jeder an Bord etwas damit zu tun haben.
Neben einem spannenden Kriminalfall, hat der Autor mir die Gegend durch die vielen sehr gut eingearbeiteten und dargestellten Land-Ausflüge der Passagiere wahrlich schmackhaft gemacht. Ein neues Urlaubsziel ist gefunden! All dies hat der Autor mit Leben gefüllt, mit wunderbar skurrilen Figuren, die dennoch nicht unecht wirken, sondern wie so manche realen C-Promis. Die Dialoge und die Aktivitäten werden fesselnd erzählt. Alles wird aus Sicht von Lauda erzählt, dennoch hat der Leser durch ein paar Einschübe ein paar strategische Vorteile, die zum mitraten einladen. Dennoch, auf die Auflösung wäre ich nicht gekommen ! Das Ende scheint wie in gekonnter Hercules Poirot Manier abzulaufen, gestaltet sich aber dann doch ganz anders. Und der letzte Abschnitt schreit nach einer schnellen Fortsetzung!!!!!
Dieser außergewöhnliche Krimalfall hat mich bestens unterhalten, auf fesselnde und humorvolle Art!
Das Cover ist übrigens ein Träumchen, oder?

Bewertung vom 10.10.2023
Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1
Claire, Anna

Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1


ausgezeichnet

Autorin Anja Saskia Beyer hat unter ihrem Pseudonym Anna Claire nun den ersten Band der historischen Trilogie um drei Freundinnen (Luise, Maria und Anna), die vor bzw während des 2. Weltkrieges Deutschland verlassen haben, veröffentlicht. Im ersten Band wird in zwei Erzählsträngen erzählt, von denen einer in 2023 spielt und in dem Luises Enkelin sich auf Spurensuche begibt, der ältere von 1936-1946 und es wird Luises Geschichte erzählt.

Es ist eine fesselnde Geschichte über starke Frauen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, sich durchkämpfen und die Hoffnung nicht aufgeben. Luise, die 1936 nach Amerika ausgewandert ist und mit einer neuen Sprache und mit einem depressiven und lethargischen Freund klarkommen muss, gibt ihren Traum von einem eigenen Restaurant nicht auf, auch wenn die Erfüllung in weite Ferne gerückt ist. June, ihre Enkelin, bekommt fünf Jahre nach dem Tod Luises deren Testament eröffnet. Sie soll sich auf die Suche nach Maria und Anna bzw deren Nachfahren begeben, soll eine alte Schuld begleichen. Nach so vielen Jahren eine schier unlösbare Aufgabe.

Die abwechselnden Zeitebenen und die sich erst nach und nach entfaltende Geschichte Luises haben mich gefesselt und der lebendige Schreibstil der Autorin haben mich das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen lassen. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Geschichten von Anna und Maria, denn noch ist vieles offen, was dann erst in den nächsten Bänden erzählt wird. Ihr Leben und der bislang noch ungeklärten Bruch zwischen den Freundinnen ist natürlich ein gewaltiger Cliffhanger am Ende, aber hier heißt es nun warten auf 2024.
Ein paar kleinere Ungereimtheiten in der Story sind mir zwar aufgefallen, aber nichtsdestotrotz war es eine fesselnde Unterhaltung, die die Vergangenheit lebendig macht und mit einer starken Protagonistin punktet. Luise ist diejenige, die das Leben trotz aller Widrigkeiten in die Hand nimmt, nicht aufgibt, sich durchkämpft, auch wenn es schwer fällt. Und sie ist auch fürsorglich, denn ihr Freund Richard, der ihr an Jahren einiges voraus hat , ist ihr keine HIlfe, im Gegenteil, sie ist es, die ihn stützen und tragen muss.

Auch June, die in der jetztigen Zeit lebt, ist eine starke Frau, doch sie muss ihre Stärken erst erkennen, denn in der Vergangenheit hat sie sich oftmals einfach auf einen Partner verlassen, doch die Männer an ihrer Seite haben sie am Ende doch alle betrogen. Nun treten gleich zwei neue Männer in ihr Leben: Walter, der Anwalt aus der Kanzlei, die die Erbabwicklung macht und Henrik, der Koch aus dem Restaurant ihrer verstorbenen Großmutter. Und da ist ja auch noch Anton, ihr derzeitiger Freund in Berlin.

Die Autorin hat durch die sich abwechselnden Erzählstränge gekonnt Spannung aufgebaut und man konnte beim Lesen einiges, vor allem gerade im historischen Teil, fast bildhaft vor Augen haben. Dieser ältere Teil hat mich auch am meisten gefesselt, denn hier hatte ich das Gefühl, das alles zusammengepasst hat. Im neueren sind ein paar Situationen, die mich ein wenig irritiert haben, das sie für mich nicht richtig in die Realität passten, aber sie sind nicht ganz unmöglich und sind dem Umstand geschuldet eine spannende Story zu präsentieren. Und das ist der Autorin gelungen, wie gesagt, ich bin in kürzester Zeit durch den Roman geflogen und fiebere nun dem nächsten Teil entgegen.

Bewertung vom 10.10.2023
Perlensommerträume (MP3-Download)
Wagner, Emma

Perlensommerträume (MP3-Download)


sehr gut

In den letzten Monaten bin ich ja wieder ein Hörbuchfan geworden. Beim Autofahren, Spaziergang oder bei der Hausarbeit, immer dann natürlich, wenn ich alleine bin, höre ich "nebenbei". Mit Perlensommerträume habe ich mich nach Kroatien, genauer gesagt nach Istrien und in die Stadt Rovinj entführen lassen.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der älteren geht es um die Geschichte von Lorena und ihrer Cousine Jara. Eine Freundschaft, die auf die Probe gestellt wird, als sich beide in den selben Mann verlieben. 45 Jahre später reist Lorenas Enkelin Emilia nach der Trennung von ihrem Freund auf der Spurensuche nach ihrer Familiengeschichte nach Kroatien. Was verbergen ihre Großmutter und ihre Großtante vor ihr?

Hören ist für mich nicht ganz so intensiv wie lesen, aber wenn ich mich erstmal reingehört habe und mich an die Sprecherin gewöhnt habe, packt es mich, so wie hier, fast jedesmal. Emma Wagner hat mir nicht nur wieder einmal einen ganz besonderen Ort und eine ganz besondere Gegend näher gebracht, so dass ich am liebsten selbst dahin reisen würde, sondern auch durch die abwechselnden Zeitebenen eine fesselnde (Liebes) Geschichte erzählt. Während man neugierig ist, was in der Vergangenheit passiert ist, erlebt man im zweiten Erzählstrang mit, wie sich Emilia verändert, selbstbewusster wird und neu verliebt und gleichzeitig herausfindet, was die Ursache für die Disharmonie, die seit sie Denken kann, zwischen Lorena und Jara herrscht, ist. Durch die sich zwei Erzählstränge wird Spannung erzeugt, man begibt sich einerseits mit Emilia nach Istrien und erlebt, wie sie das Land und die Menschen dort kennen und lieben lernt und gleichzeitig ganz langsam herausfindet, dass dieser Ort in Istrien mit ihrer Familie zusammenhängt. Gleichzeitig erfahren wir, wiederum nur Schritt für Schritt, warum es zum Bruch kam und warum Lorena und Jara diesen Ort verlassen haben. Dieser Teil war für mich nicht ganz so fesselnd, auch wenn es hier zu mehr Disharmonien kam, wie der aktuellere Teil. Aber ich habe mich insgesamt wieder gut unterhalten bei diesem Ausflug nach Istrien.

Bewertung vom 10.10.2023
Die Formel der Hoffnung
Cullen, Lynn

Die Formel der Hoffnung


ausgezeichnet

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Poliomyelitis, kurz Polio oder auch landläufig als Kinderlähmung bekannt, Eltern in Angst und Trauer versetzt hat. Von 1916 an starben weltweit jährlich zigtausende Kinder daran, noch viel mehr behielten lebenslange Lähmungen nach einer Infektion, für die es - auch bis heute - kein Heilmittel gibt. Heute gilt der Virus nahezu als ausgerottet, vor allem weil es Forscher gab, wie Jonas Salk, Albert Sabin, aber eben auch Dorothy Horstmann, die den Virus erforscht und einen Impfstoff gefunden haben. Es gab aber noch viele weitere Personen, unter ihnen auch etliche Frauen, die Baustein für Baustein zusammengetragen haben, und somit Teil dieses Erfolges waren.

Der Roman von Lynn Cullon erzählt auf fiktive, aber auf historisch fundierter Grundlage, das Leben von Dr. Dorothy Millicent Horstmann (1911-2001). Die Tochter deutscher Auswanderer, die in San Francisco in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und es dennoch geschafft hat, nicht nur Medizin zu studieren, sondern auch als erstes Frau außerordentliche Professorin in Yale zu werden, hat durch ihre jahrelange Forschung des Poliovirus und einer bahnbrechenden Entdeckung maßgeblich zu dem Impfstofferfolg beigetragen. Wer kennt sie nicht, die berühmte Schluckimpfung ?!

Die Autorin hat das Leben der Wissenschaftlerin, die meist im Schatten ihrer berühmten männlichen Kollegen geblieben war, in einem sehr interessanten und vor allem fesselnden Roman verarbeitet, den ich vor allem aufgrund des Themas Poliovirus auch als überaus informativ fand. Ich habe viel gelernt, auch immer wieder während des Lesens nachgegoogelt, die Ausmaße, die die verheerenden Ausbrüche von Polio weltweit angerichtet haben, waren mir bis dato unbekannt. Nun versteht man auch besser, warum es so wichtig ist, dass dies auch so bleibt und wie wichtig auch heutzutage noch die Polioimpfung ist.

In der Mitte des Romans gab es ein paar kleine Längen, aber die meiste Zeit hat dieser Roman mich berührt, sehr gefesselt und auch überaus beeindruckt. Lynn Cullon hat es verstanden, dass ich die Kinder in den eisernen Lungen vor Augen hatte und wie schwierig es war ein Mittel zu finden, diese Krankheit auszurotten und wie wichtig auch das Zusammenspiel der verschiedenen Polio-Forscher und Forscherinnen war. Am Ende hat die Autorin im Nachwort noch einmal aufgezeigt, wie sie zu dem Thema kam, die wichtigsten Meilensteine der realen Zusammenhänge aufgezeigt, bei der man merkte, wie nah sie sich an die Realität gehalten hat. Zudem gibt es ein ausführliches Personenregister, mit Daten und Fakten zu allen realen Personen und Hinweisen zu den fiktiven Figuren.

Von mir daher eine klare Leseempfehlung, vor allem da es das Verständnis über diese Krankheit, diesen Virus, eindrucksvoll in einer fesselnden Geschiche vermitteltund auch die persönlichen Opfer, die die Wissenschaftler für die Forschung erbracht haben, eindrucksvoll darstellt.

Bewertung vom 27.09.2023
Das Cottage über dem Meer
Hannon, Irene

Das Cottage über dem Meer


ausgezeichnet

Dies war das erste, aber sicherlich nicht das letzte Buch, von Irene Hannon, das ich gelesen habe. Ich bin so du ch das Buch geflogen, wie schon lange nicht mehr. Der Schreibstil, die Handlung, die Protagonisten, alles passt und ich habe mich in diesem Handlungsort "Hope Harbor" richtig wohlgefühlt. Es gibt weitere Bände der Autorin, die mit anderen Protagonisten auch dort spielen, diese sind sofort auf meine Wunschliste gewandert bzw. einige habe ich mir sofort geholt.

Jack Colby ist Polizist in Hope Harbor und nebenberuflich ein erfolgreicher Schriftsteller. Sein ruhiges Leben wird innerhalb kürzester Zeit kräftig auf den Kopf gestellt, als erst seine alte Jugendliebe, die ihm das Herz gebrochen hat, in Hope Harbor auftaucht, um ihn um einen Kredit zu bitten, und dann auch noch ein Brief mit einem lang gehüteten Geheimnis erreicht.
Im zweiten Erzählstrang erfahren wir die tragische Geschichte von Beth und Steve, deren gemeinsamer Verlust hat die Eheleute entzweit. Die Autorin hat es geschafft all diesen Figuren Leben einzuhauchen. Und das so, dass man sie sich richtig gut vorstellen kann und auch die Veränderungen, die sie in der Vergangenheit oder aktuell durchlaufen, werden authentisch geschildert. Durch die zwei Romanstränge und die sich abwechselnden Sichtweisen schafft es die Irene Hannon auch immer wieder spannende Wechsel einzubauchen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich habe lange nicht mehr so schnell ein Buch beendet, wie dieses, das mich richtiggehend gepackt hat. Es sind auch die vielen Nebenfiguren, wie Charley und das Möwenpaar, aber auch andere Mitbewohner des fiktiven Städtchens Hope Harbor, die Lust auf weitere Geschichten, die die Autorin an diesen Ort angesiedelt hat, machen. Gerade Charley, der mir ein bisschen wie die Figur, die Michael Landon in "Ein Engel auf Erden" gespielt hat, erinnert, ist meine heimliche Hauptfigur.

In diesem christlichen Romane geht es um Vergebung und Veränderungen. Kann ein Mensch sich im Laufe der Zeit verändern, Fehler eingestehen und aus Fehlern lernen? Kann man aber auch als "Geschädigter" anerkennen bzw erkennen, dass sich der andere verändert hat oder sind die zugefügten Wunden so tief, dass man sich verschließt vor allem und die Bitterkeit siegt? Irene Hannon ist es wunderbar gelungen diese Themen in einer fesselnde Geschichte zu erzählen. Sie berührt, man fühlt und hofft mit.

Bewertung vom 27.09.2023
Undercover - der Preis der Wahrheit
Franke, Thomas

Undercover - der Preis der Wahrheit


ausgezeichnet

Deutschland im Jahr 2084: in einer hochtechnisierten Zukunft bekommt die Agentin Sila Degenhardt den Auftrag sich in eine verbotene christliche Untergrundbewegung, die sich Follower nennt, einzuschleusen und den vermissten Staatssekretär Paul Lübke zu finden. Bei diesem Auftrag stößt auch sie an ihre Grenzen, nicht nur, dass es sie schon bald nicht mehr weiß, wem sie trauen kann, sondern sich auch fragen muss, auf welcher Seite sie stehen will und was sie selbst glauben möchte. Ein spannender Roman, der mich richtig gepackt hat, mir aber auch viel Stoff zum Nachdenken gegeben hat.

Erschreckend wie Autor Thomas Franke so realistisch eine Zukunft beschrieben hat, in der der Mensch so angepasst und gläsern ist, dass alles über ihn abrufbar ist, von Vorlieben und gesundheitlichen Problemen bis zu vielen anderen persönlichen Daten, die freiwillig preisgegeben werden, um "coins" zu sammeln, die anderweitig wieder eingesetzt werden können. Klingt alles ganz und gar nicht abwegig, wir sind ja auch heute schon viel zu gläsern. Es geht aber noch schlimmer: neben Verbannung von Religionen, wird auch die vermeintliche "Aufklärung" dazu genutzt, dass strenge Überwachung und "Vorsorge" dafür sorgt, dass nur gesunde Kinder geboren werden, um "Kosten" zu sparen. Nach einer langen Zeit des Chaos und des Krieges, finden wir uns in Europa in einem anderen politischen Gefüge. Vieles was der Autor beschreibt ist nicht neu, es erinnert an die DDR, die NS-Zeit, aber auch an viele aktuelle diktatorisch regierte Staaten. Hinzu kommt die hochtenisierte Welt, in der kaum etwas verborgen bleibt. Neben dieser an sich schon spannenden (und erschreckenden) dystopischen Beschreibung einer möglichen Zukunft, gibt es zudem etliche spannenden und actionreichen Szenen. Immer wieder gibt der Autor dem Leser genug Input, der zum Innehalten und Nachdenken anregt, denn vieles was hier beschrieben ist, ist ja wie gesagt nicht neu, nur weiterentwickelt, ausgereift. und in dieser STory gebündelt worden. Eine erschreckende Zukunft, die dennoch durch Menschen erhellt wird, die anders leben wollen und sich den staatlichen Überwachungsinstutionen widersetzen. Es ist ein Roman aus einem christlichen Verlag und es geht hier auch mit den "Followern" um eine christlichen Gemeinschaft, die sich der geltenden Ordnung widersetzen möchte und dadurch ins Fadenkreuz der Verantwortlichen gerückt ist. Für mich war das Buch ein richtiger Pageturner.

Bewertung vom 20.09.2023
Ein Buch wie kein anderes
Lott Williford, Tricia

Ein Buch wie kein anderes


sehr gut

Ein Buch wie kein anderes, damit ist natürlich die Bibel gemeint. Es geht hier nicht um einen strikten Bibelleseplan, im Gegenteil, die amerikanische Autorin erzählt in ihrer begeisterten Art, wie wertvoll es (für Christen) ist, sich näher mit dem Buch der Bücher zu beschäftigen. Sie hat einige Tipps parat, wie man es angehen könnte. Vor allem aber berichtet sie auch immer wieder aus ihrem eigene Leben (mit Höhen, aber auch Schicksalsschlägen) und wie wichtig ihr in vielen Momenten das Wissen, was sie aus der Bibel gewonnen hat, und ihr Glaube geholfen hat.
Es ist kein Sachbuch, kein Roman, es ist kein strikter Plan nach dem die Autorin vorgeht, sondern sie lässt uns einfach ihre Leidenschaft spüren, ihre Freude, die Kraft, die sie tanken konnte, dadurch dass sie die Bibel kennt, sie erzählt von ihren Erlebnissen und man fühlt sich direkt angesprochen, als würde sie in einem Raum mit ihren Leser:innen sitzen.
Ein bisschen muss man sich auf diese auch "überschäumende" und "hin-und-her-springende" Art einlassen, aber dadurch ist es gewiss auch keine trockene Lektüre. Die Autorin hat auf eine ganz persönliche Art und Weise mit Herzblut und Empathie viele kleine Leuchtfeuer entzündet, die zum Bibellesen einladen.

Bewertung vom 20.09.2023
Weil jeder Atemzug ein Wunder ist
Jerusel, Roswitha

Weil jeder Atemzug ein Wunder ist


ausgezeichnet

Die Autorin erkrankt Anfang 2017 an einer unheilbaren Lungenfibrose, ihre Lungentätigkeit wird von Jahr zu Jahr weniger, ihr Leben immer beschwerlicher. Anfang 2021 muss sie davon ausgehen, dass sie ihren Geburtstag im August nicht mehr erleben kann. Sie ist selbst Pflegefachfrau, hat Pflegewissenschaft studiert und kennt sich daher auch beruflich mit Lungenerkrankungen aus, sie weiß, was auf sie zukommen wird. Sie gibt trotz allem die Hoffnung auf ein Wunder nicht auf. Sie kämpft um ihr Leben und betet. Sie erhält große Unterstützung durch ihre Familie und Freunde, die sie immer wieder aufrichten und motivieren. Im Juli 2021 geschieht das Wunder, sie wird lungentransplantiert.

Dieses Buch ist ihre Geschichte. Und die ihrer Erkrankung und Transplantation. Sie hat früh angefangen ihre Gedanken, Erlebnisse, ihren Gesundheitszustand und auch was um sie herum gerade stattfindet (Pandemie, mit all seinen Auswirkungen auch auf ihr Leben), schriftlich festzuhalten. Daraus ist dieses Buch entstanden, bei dem wir Leser:innen sie begleiten dürfen. Es hat mich emotional sehr berührt, ich habe ihre Stärke bewundert und ihr Glaube hat mich bestärkt. Sie hat soviel Tiefen, aber auch Höhen durchlebt, ich bewundere ihre Sicht auch auf ihre Erkrankung. Dabei lässt sie auch ihre dunklen Zeiten nicht aus. Sie schildert vieles auch durch ihre "Brille" als Pflegefachfrau. Sie konnte dadurch nie unvoreingenommen in Untersuchungen gehen, durch ihr Fachwissen kennt sie alle Risiken und Gefahren, sie musste auch lernen Patient zu sein, nun auf der anderen Seite zu sein. Sie schildert, wie wichtig es gerade für Patienten ist, dass Pflegekräfte und Ärzte diesen auf Augenhöhe begegnen.

Immer wieder zeigt die Autorin, wie wichtig ihre Gebete und die der anderen waren und sind, wie sie es gelernt hat auf Zeichen zu achten und auf ihre innere Stimme. Eine eindrucksvolle wahre Geschichte, die nicht nur zeigt, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema der 𝗢𝗿𝗴𝗮𝗻𝘀𝗽𝗲𝗻𝗱𝗲 auseinander zu setzen, sondern auch 𝗛𝗼𝗳𝗳𝘂𝗻𝗴 𝘂𝗻𝗱 𝗞𝗿𝗮𝗳𝘁 vermittelt, denn auch wenn ihre Lage aussichtslos erschien, sie davon ausgehen musste, ihren nächsten Geburtstag nicht mehr zu erleben, hat sie ihre Krankheit angenommen und - auch dank der Unterstützung von Familie und Freunden - die Kraft gespürt, diesen Weg gehen zu können. Dann kam das Wunder, die neue Lunge. Und auch hier hieß es immer: kämpfen und glauben. Glauben, dass alle Mühsal und alles Schwere, was so eine große Operation auch mit sich bringt, sich lohnen werden. Eine unheimlich starke Frau, die hier von ihrem Weg berichtet und damit auch anderen Mut und Hoffnung macht.

Bewertung vom 19.08.2023
Entscheidungen an der Schwelle des Todes
Warren, W. Lee

Entscheidungen an der Schwelle des Todes


ausgezeichnet

Ein Buch über das Leben und den Tod, über den Glauben, aber auch die Zweifel, vor allem aber über die Hoffnung.

Selten habe ich ein so fesselndes Sachbuch gelesen, eines das mich gepackt hat, in dem man sich selbst entdeckt, das mich gedanklich nicht loslässt und das mich so berührt hat.
Es sind nicht nur die emotionalen Schilderungen über Patienten mit tödlich verlaufenden Hirntumoren, sondern vor allem die Gedanken und Gefühle, die es bei dem Autor und Gehirnchirurgen auslöst diese Fälle jedes Jahr aufs neue zu erleben. Wie verschieden gehen diese Patienten mit der Diagnose um. Dr. Warren ist Christ, er betet mit den Patienten, er hilft ihnen ganzheitlich. Dennoch sind da Fragen über Fragen, mit denen er selbst hadert. Ein Schicksalsschlag in seiner Familie stellt seinen Glauben noch mehr auf die Probe. Wie er mit dem allen zurechtkommt, was ihn für Zweifel plagen, wie er Halt, Trost und Zuversicht trotz aller, oder gerade wegen der ganzen tragischen Erlebnisse findet, darüber berichtet er auf sehr anschauliche, fesselnde und sehr persönliche Art und Weise in diesem Buch. Er stellt sich selbst viele Fragen nach dem warum, nach Gott und dem Leben nach dem Tod. Seinen Weg nachzulesen in diesem Buch, seine Antworten, die er gefunden hat, war fesslend zu lesen und hat mich ins Herz getroffen. Es gehört für mich schon jetzt zu meinen Jahreshighlights dazu. Es ist ein Buch, dass man öfters in die Hand nehmen kann, das ich auf alle Fälle noch einmal lesen werde. Ein Buch das Kraft spendet und Hoffnung nicht nur in dunklen Zeiten ausstrahlt, sondern den Glauben festigt.