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Stephie

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2012
Die Stadt der gefallenen Engel / Damian Bd.1
Wekwerth, Rainer

Die Stadt der gefallenen Engel / Damian Bd.1


ausgezeichnet

Damian - Die Stadt der gefallenen Engel ist ein sehr geheimnisvolles und mysteriöses Jugendbuch, dessen Spannung den Leser immer weiter lesen lässt.
Rainer Wekwerth schafft es immer wieder einen zu überraschen. Schon am Anfang trifft einen die Szene im Park völlig unvorbereitet. Man ahnt gar nichts böses, doch plötzlich schlägt die ganze Atmosphäre um und man ist völlig gebannt von dem überraschenden Geschehen. Es dauert einen Moment bis man begreift, was gerade passiert. Eine Vorwarnung, wie die Furcht erregenden Melodien in einem Film, gibt es nicht.

Durch verschiedene Andeutungen um Lara und ihre Familie, wie z.B. dass Lara der Schlüssel zu allem und ihr Schicksal entscheidend sein soll, wird die Spannung permanent Aufrecht erhalten und immer wieder die Neugier des Lesers geweckt. Man möchte natürlich wissen, was dahinter steckt und dafür muss man weiter lesen.

Besonders geschickt sind die häufigen Szenen- und Perspektivwechsel. Immer wieder wird die Handlung aus der Sicht einer anderen Person geschildert, wobei sich teilweise auch der gesamte Schauplatz verändert, was dem Autor wirklich sehr gut gelingt.
Die wechselnden Erzählperspektiven ermöglichen einen Einblick in das Innenleben vieler verschiedener Figuren, sodass man diese besser kennen lernt. Außerdem weiß man so als Leser manchmal schon Dinge, die die Hauptfigur Lara noch nicht herausgefunden hat. Des Weiteren sorgen die Ortswechsel für konstantes Interesse. Die meisten Szenen bzw. die Ausschnitte daraus dauern nicht lang, sodass man schnell hin und her wechselt und weiter lesen muss um zu erfahren, wie diese oder jene Szene später weiter geht. Trotz dieser ständigen Wechsel kommt jedoch nie Verwirrung auf und man weiß immer sofort, wo man sich befindet oder aus wessen Sicht die Handlung gerade geschildert wird.

Im Hintergrund der Geschehnisse um die Hauptfigur Lara, gibt es einen Kampf zwischen Engeln und Dämonen, von dem sie zunächst nichts mitbekommt. Sie hat keine Ahnung davon, dass sie sowohl von Engeln als auch von Dämonen beobachtet wird oder dass die einen sie schützen während die anderen ihr Böses wollen. Auch dass Damian der Anführer dieser Dämonen ist erfährt Lara erst sehr spät.

Neben der Beziehung zwischen Lara und Damian sowie dem Kampf zwischen Engeln und Dämonen, geht es außerdem noch um ein Familiengeheimnis. Weder Rachel noch Laras Großeltern erzählen ihr die Wahrheit über ihren Vater und warum er sie nach ihrer Geburt verlassen hat. Alle verheimlichen ihr etwas und Lara ist entschlossen herauszufinden, was es damit auf sich hat. Dabei ahnt sie jedoch nicht, dass auch Damian etwas damit zu tun hat. Erst ganz zum Schluss gelingt es Lara das Geheimnis ihrer Existenz aufzudecken und damit auch, warum sie der Schlüssel zu allem sein soll. Von da an nimmt die Spannung noch einmal so zu, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann, ehe man endlich alles weiß und den finalen Kampf hinter sich hat.

Die Charaktere sind sehr sympathisch, allen voran natürlich die beiden Hauptfiguren. Aber auch Nebenfiguren, wie z.B. Laras Großeltern oder die einzelnen Dämonen und deren verschiedene Beweggründe sind interessant.
Viele dieser Nebencharaktere haben den ein oder anderen kleinen Auftritt, durch die man mehr über sie erfährt und versteht, warum sie wie handeln. Auch den Fehler, den Laras Großvater vor langer Zeit gemacht hat, kann man nachvollziehen, wenn man den Grund dafür erst einmal kennt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Wired / Lia Kahn Bd.3
Wasserman, Robin

Wired / Lia Kahn Bd.3


sehr gut

Wired schließt beinahe nahtlos an die Geschehnisse des zweiten Bandes, Crashed, an, weshalb es von Vorteil ist, wenn man es noch gut in Erinnerung hat. Aber auch, wenn das nicht der Fall sein sollte, kann man sich relativ schnell wieder in die Geschichte einfinden, obwohl nur weniges aus der Vergangenheit wiederholt besprochen oder zusammengefasst wird.

Die Handlung dieses letzten Teils geht interessant los und die Spannung wird von Beginn an kontinuierlich gesteigert. Eine erschreckende, völlig ungeahnte Enthüllung jagt die nächste und man kann kaum fassen, was man im Verlauf des Buches alles über die verschiedenen Figuren und Unternehmen in Erfahrung bringt. Es gibt viele überraschende Wendungen und Ereignisse, mit denen man nie im Leben gerechnet hätte. Deshalb ist es kaum möglich die Geschichte zu unterbrechen, weil man unbedingt erfahren möchte, welche Konsequenzen diese Entdeckungen nach sich ziehen werden und was für furchtbare Dinge noch verheimlicht wurden.

Besonders bemerkenswert an diesem abschließenden Teil der Trilogie sind jedoch die verschiedenen Charaktere selbst. Viele von ihnen haben sich stark weiter entwickelt und verändert, einige haben sogar ganze Sinneswandlungen durchgemacht. Andere Figuren, die man nur schwer einschätzen konnte oder zunächst falsch eingeschätzt hat, vermögen den Leser noch völlig zu überraschen oder auch zu schockieren.
Vor allem Zo, Lias Schwester, hat ihr Verhalten, insbesondere das ihrer Schwester gegenüber, vollkommen verändert und gewinnt dadurch stark an Sympathie. Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung überraschenderweise sogar zu einer Figur, die man richtig gern haben kann, obwohl man sie im ersten Teil noch hasste.
Die größte Entwicklung von allen macht allerdings Lia durch. Aus ihr ist eine richtig starke Heldin geworden, die man inzwischen einfach mögen und bewundern muss. Sie suhlt sich nicht mehr ständig in Selbstmitleid und hat aufgehört nur an sich zu denken. Sie lernt mehr über sich selbst und erkennt, wie wichtig ihr ihre Eltern und ihre Schwester trotz allem, was geschehen ist, noch immer sind. Sie fängt sogar an sich mehr Sorgen um Zoie zu machen als um sich selbst. Ihre ganze Denkweise verändert sich, was man gerade durch die Ich-Perspektive gut miterlebt, die es außerdem ermöglicht, dass man sich als Leser wieder richtig in Lia hinein versetzen und ihre Gefühle nachvollziehen kann. Dadurch wird man von den schockierenden Enthüllungen auch genauso unerwartet getroffen wie Lia selbst.

Neben dem eigentlichen Konflikt der Handlung geht es des Weiteren immer noch um die zentrale Frage der Trilogie: Was macht einen Menschen oder eine Person eigentlich wirklich aus? Ist es der (organische) Körper oder das Bewusstsein mit allen Charakterzügen und Erinnerungen? Oder ist es die Kombination aus Beidem? Immer wieder dreht sich alles um diese Frage, vor allem für die Mechs, die in den Augen der anderen Menschen natürlich nicht als Gegenstände angesehen werden wollen.
Besondere Bedeutung erlangt diese Frage insbesondere dann, als auch das Leben bzw. die Existenz der Mechs auf dem Spiel steht, die man bislang für unsterblich hielt, was auch als einer der Gründe galt, warum die Orgs sie so verabscheuen. Letzteres bringen sie traurigerweise vermehrt dadurch zum Ausdruck, dass sie mit äußerster Gewalt und ohne triftigen Grund auf unschuldige Mechs losgehen und sie regelrecht in Stücke reißen, was man als Leser absolut nicht nachvollziehen kann.

Das Ende kommt ebenfalls total unerwartet und ist auch recht gewöhnungsbedürftig, weshalb es vermutlich nicht jedem gefallen wird. Es stellt zwar eine Art Abschluss dar, ist aber dennoch ziemlich offen gehalten. Ein weiterer Teil wäre daher keinesfalls überflüssig, sondern vielleicht sogar wünschenswert, ist allerdings leider eher unwahrscheinlich, da die Autorin das anscheinend so beabsichtigt hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Crashed / Lia Kahn Bd.2
Wasserman, Robin

Crashed / Lia Kahn Bd.2


ausgezeichnet

Crashed ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die sich noch mehr mit wichtigen philosophischen Fragen auseinandersetzt und den Leser dadurch nachhaltig zum Nachdenken anregt. Auch nachdem man die letzte Seite gelesen hat, wird man sich noch lange mit diversen Fragen auseinandersetzen und nach einer Antwort suchen.

Dabei geht die Autorin noch genauer auf die Protagonistin Lia Kahn ein, aus deren Sicht die gesamte Handlung auch geschildert wird.
Obwohl sie nicht so schwach und beeinflussbar ist wie andere Figuren, hat sie dennoch ihre Schwächen und muss mit vielen Widersprüchen kämpfen. So empfindet sie ihr neues Leben zwar nicht mehr als Strafe, ist aber dennoch nicht wirklich glücklich. Sie hat immer noch das Gefühl, sich nie an ihren Mech-Körper gewöhnen zu können und nie wieder mit jemandem intim werden zu wollen.
Einerseits hat sie sich, wie alle Mechs auf Judes Anwesen, vollkommen von ihrem früheren Leben gelöst, zumindest augenscheinlich. Andererseits vermisst sie aber auch ihr altes Leben und ihre Familie, obgleich sie das in Gegenwart anderer Mechs niemals zugeben würde.

Sie tut alles, um zu ihrer neuen „Familie“ dazuzugehören, von metallischen Streifen im Gesicht bis hinzu allen anderen „Verbesserungen“, die Jude nach und nach für einige unter ihnen eingeführt hat. Obwohl sie auf Infrarotsicht, eingebautes GPS oder einen Stimm-Gedanken-Generator gut verzichten könnte, nimmt sie das alles in Kauf um eine von ihnen zu sein. Deswegen führt sie auch neue Rekruten auf dem Anwesen herum und erzählt ihnen, was sie selbst am Anfang weder hören noch glauben wollte: Dass sie nicht mehr die Personen sind, die sie einmal waren.
Anfangs ist sie so mit sich selbst beschäftigt, dass sie Judes Pläne und Anweisungen kaum hinterfragt und seine Aufträge einfach ausführt, auch wenn sie ihm nicht wirklich vertraut. Erst als sie dadurch in den fatalen biologischen Terroranschlag verwickelt wird, dessen Konsequenzen sie nur mit Hilfe von BioMax, der Firma, die alle Mechs hergestellt hat, entkommen kann, wird sie misstrauischer. Sie beginnt Judes Taten zu beobachten und vor allem zu hinterfragen um herauszufinden, was dieser wirklich vorhat.
Dadurch entwickelt Lia sich aber auch weiter und denkt nicht mehr nur ausschließlich an sie selbst, wobei sie grundsätzlich immer noch sehr egoistisch ist und ihre eigenen Pläne vor Jude geheim hält.
Doch es gibt auch eine Person, zu der sie langsam vertrauen fasst: Riley. Zunächst kann sie ihn nicht ausstehen und hält ihn für einen wortkargen und treudoofen Typen, der alles macht, was Jude sagt. Aber je besser sie ihn kennen lernt, desto mehr Gemeinsamkeiten entdeckt sie. Außerdem scheint Riley der einzige zu sein, mit dem sie über ihre wahren Gefühle sprechen kann und dem sie nichts vormachen muss.
Zwischen ihnen entwickelt sich langsam eine Beziehung, was man als Leser sehr gerne beobachtet. Trotz der Nähe gibt es allerdings noch viele Geheimnisse zwischen den Beiden, vor allem was Rileys Vergangenheit betrifft, sodass Lia sich die Frage stellt, ob sie ihn ohne etwas über seine Vergangenheit zu wissen, jemals wirklich kennt.

Besonders wichtig in dem Roman ist die Frage, was einen Menschen eigentlich ausmacht. Was bedeutet Mensch sein? Braucht es zwangsläufig Körper und Geist, um eine Person zu sein, oder reicht der Körper aus?
Die Kluft zwischen Mechs und Orgs wird also immer größer, was den Mechs gegenüber eigentlich ziemlich unfair ist. Sie wurden von Menschen gebaut, um das Menschsein nachzuahmen und sollen nun dafür bestraft werden, dass sie so tun als ob sie menschlich wären. Man wirft ihnen sogar vor, die Identitäten verstorbener Personen gestohlen zu haben, womit natürlich zum Ausdruck gebracht wird, dass sie nur noch aus dem Namen und einer Programmierung bestehen, während die echte Person tot ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Skinned / Lia Kahn Bd.1
Wasserman, Robin

Skinned / Lia Kahn Bd.1


sehr gut

Gleich zu Beginn der Handlung wird man mit Lias neuem Leben und mit der Tatsache konfrontiert, dass sie selbst nicht mehr weiß, wer oder was sie eigentlich ist. Ist sie tot oder lebendig? Mensch oder Maschine? Hat sie wirklich noch einen freien Willen oder sind alle ihre Gefühle und Verhaltensmuster einfach vorprogrammiert?
Als Leser bekommt man einen umfassenden Einblick in Lias Gefühlswelt, die sehr facettenreich ist, und durch den Ich-Erzähler kann man sich gut in sie hinein versetzen. Ihre Gedanken im Hinblick auf ihr neues Wesen sind äußerst nachvollziehbar, obwohl man allerdings auch Verständnis für das Handeln ihrer Eltern, die ihre geliebte Tochter nicht verlieren wollten, hat.
Man versteht, wie Lia sich Auden gegenüber verhält und warum sich aus der anfänglichen Ablehnung schließlich doch eine Freundschaft entwickelt. Auch ihre Furcht gegenüber Jude und den anderen Skinnern oder MechHeads, wie sie selbst genannt werden wollen, die ihren Zustand nicht annähernd so zu verabscheuen scheinen wie Lia, ist mehr als verständlich.

Obwohl Lia nicht der sympathischste Charakter ist, dafür ist sie einfach ein wenig zu eingebildet, hat man trotzdem Mitgefühl für sie und ihre Situation. Umso mehr hasst und verachtet man die Taten ihrer Schwester Zoie, die Lia nicht nur ihre Freunde wegnimmt, sondern ihr auch noch den Freund ausspannt und ihr damit alles nimmt, was sie noch hatte. Ständig verletzt Zoie ihre Schwester und wirft ihr die gemeinsten Sachen an den Kopf, obwohl sie ihre Schwester lieber um Verzeihung bitten sollte, da eigentlich Zoie in dem Auto hätte sitzen sollen.

Auden hingegen ist ein äußerst liebenswerter Charakter, den man auf keinen Fall missen möchte. Es ist schön zu lesen, wie sich zwischen ihm und Lia langsam eine Freundschaft entwickelt. Wie es am Ende schließlich um Auden steht, trifft den Leser dadurch natürlich umso härter.

Die post-apokalyptische Welt, die Robin Wasserman für ihre Geschichte entwickelt hat, erscheint dem Leser widersprüchlich. Während der eine Teil der Bevölkerung, der wohlhabende Teil, wie im Paradies lebt, leben die Menschen in den Städten am Existenzminimum und kommen kaum in den Genuss der neuen Technologien.
Reiche Leute, die genug Bonus haben, können ein nahezu utopisches, hoch technologisiertes Leben führen. Sie können sich Geschlecht und Eigenschaften ihrer Kinder aussuchen, ihre Autos fahren von allein zum Zielort und sie leben länger, da ihre Gesundheit täglich akribisch überwacht wird.
Wesentlich schlechter ergeht es allerdings den Menschen in den radioaktiven Städten, die nicht genug Geld haben um sich diesen Luxus leisten zu können.
Teilweise beschreibt die Autorin die neuen Entwicklungen sehr genau, teilweise werden einige Sachen jedoch nur am Rande erwähnt. Auch diese hätte man etwas besser beschreiben und erklären sollen, damit man nicht nur eine vage Vorstellung von dem hat, was sich vielleicht dahinter verbergen könnte.

Der Schreibstil von Robin Wasserman ist fließend, aber auch detailliert. Vor allem die Beschreibung von Lias Unfall und wie sie sich unmittelbar danach gefühlt hat, ist so bildlich, dass man sie sich genau vorstellen kann.

Das Ende des Buches ist in sich zwar relativ abgeschlossen, bleibt durch Lias Entscheidung aber zumindest soweit offen, dass man wissen möchte, wie es mit ihr weiter geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Den Tod vor Augen / Numbers Trilogie Bd.2
Ward, Rachel

Den Tod vor Augen / Numbers Trilogie Bd.2


sehr gut

In Numbers – Den Tod vor Augen begleitet der Leser nun den Sohn der Protagonistin Jem, welche man im ersten Teil kennen gelernt hatte. Auch Adam hat die Gabe, oder den Fluch, den Tod anderer Menschen vorherzusehen, wenn er ihnen direkt in die Augen schaut. So kennt er den Tod von jeder Person in seinem Umfeld, mit Ausnahme seines eigenen. Dieser Umstand, sowie die Fähigkeit im Allgemeinen, machen sein Leben alles andere als einfach und um damit fertig zu werden, hält er alle Zahlen und Details zu den jeweiligen Personen in einem Notizbuch fest.
Adams Verhalten ist nicht immer ganz rational und er ist teilweise sehr aggressiv, vor allem auch seiner Urgroßmutter Val gegenüber, was man als Leser nicht immer nachvollziehen kann. Dass er nicht daran glaubt, die Todeszahlen verändern zu können, ist dagegen sehr verständlich, insbesondere da er nicht einmal den Tod seiner eigenen geliebten Mutter verhindern konnte. Deswegen hat er auch nur ein Ziel als der 01.01.2028 immer näher rückt: Raus aus London, weg von all den Menschen, die an diesem Tag oder den darauf folgenden sterben werden. Zunächst ist er sogar bereit Val dafür zurück zu lassen, bei der er seit dem Tod seiner Mutter lebt, weil er ihr nicht verzeihen kann, dass sie mit ihm zurück nach London gegangen ist, obwohl sie von Jem von dem verhängnisvollen Datum erfahren hatte. Erst später erkennt er, wie viel seine einzige Verwandte ihm tatsächlich bedeutet.

Seine Einstellung ändert sich aber als er Sarah in der Schule begegnet. Er spürt sofort so etwas wie eine magische Verbindung zwischen ihm und ihr und will sie näher kennen lernen. Das ist allerdings nicht so einfach, weil Sarah schreckliche Angst vor Adam hat und vor ihm davon läuft, denn er taucht immer wieder in ihren Alpträumen auf.

Sarah ist eine besonders interessante und sehr vielschichtige Figur. Schon bald erfährt der Leser, dass Sarah etwas sehr schreckliches durchgemacht hat, das bleibende, psychische Schäden bei ihr hinterlassen hat und weswegen man starkes Mitgefühl für sie aufbringt. Sie ist von ihrem eigenen Vater missbraucht worden und erwartet sogar ein Kind von ihm, was auch der Grund dafür ist, dass sie von zu Hause abgehauen ist. Sie will ihr Baby um jeden Preis beschützen.

Im späteren Verlauf überwindet Sarah schließlich auch ihre Furcht vor Adam und sie finden zueinander. Beiden ist bewusst, dass sie irgendwie miteinander verbunden sind und Adam entschließt sich sogar dazu, die Menschen zu warnen. Obwohl er anfangs nur wenig Hoffnung hat, will er mit der Hilfe von Val und eines Freundes aus der Schule versuchen die Leute dazu zu bewegen London zu verlassen um so viele wie möglich vor dem Tod zu retten.

Die Handlung des Buches ist wieder sehr spannend gestaltet und schafft es den Leser mehr und mehr zu fesseln. Man erfährt zwar auch in diesem zweiten Teil nicht, was es eigentlich mit Adams Gabe auf sich hat, dafür ist es Rachel Ward gelungen eine äußerst spannende und faszinierende Zukunft zu kreieren. Obwohl das Jahr 2027 gar nicht so weit entfernt scheint, hat sich in Großbritannien sowie auf der ganzen Welt einiges verändert. Der Meeresspiegel ist erheblich gestiegen und hat ganze Städte unter sich begraben. Das Vereinigte Königreich hat sich zu einem absoluten Kontrollstaat entwickelt, in dem es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Neugeborene einen Ortungschip verpasst bekommen, mit dem die Regierung sie immer und überall aufspüren kann. Allein die Vorstellung jagt einem Schauer über den Rücken.

Ein relativ großer Kritikpunkt ist jedoch erneut die sprachliche Umsetzung der Geschichte. Obwohl Jugendsprache in einem Jugendbuch durchaus angebracht ist, ist es hier oftmals einfach zu viel des Guten. Auch Jugendliche lassen nicht bei jedem Verb die Endung weg und ihr Wortschatz besteht nicht nur aus Schimpfwörter, welche hier wirklich sehr häufig gebraucht werden. An einigen Stellen wird der Schreibstil sogar vulgär, was einfach unnötig ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Den Tod im Blick / Numbers Trilogie Bd.1
Ward, Rachel

Den Tod im Blick / Numbers Trilogie Bd.1


gut

Numbers ist ein wirklich interessantes Buch, das meinen Erwartungen jedoch nicht ganz gerecht geworden ist.

Die Handlung ist äußert spannend und interessant geschrieben, vor allem auch was Jems Fähigkeit betrifft. Durch die Ich-Perspektive versteht man, wie sehr ihr das zu schaffen macht und auch ihren innerlichen Kampf. Es ist nachvollziehbar, dass sie ihre Gabe geheim halten will und niemandem sein Todesdatum verraten möchte. Hinzu kommt die sich ihr immer aufdrängende Frage, was sie mit diesem Datum zu tu hat.

Leider kann man sich als Leser ansonsten nicht besonders gut in Jem hinein versetzen oder sich mit ihr identifizieren. Das mag einerseits an ihrer schwierigen Vergangenheit liegen, die man natürlich niemandem wünscht, und zum anderen an ihrer sehr negativen Einstellung. Jem ist die meiste Zeit über sehr abweisend, kann sich niemandem öffnen und hat einen Groll gegen die ganze Welt. Dargestellt wird das durch die Autorin hauptsächlich durch eine Vielzahl von Ausdrücken und Schimpfwörtern bzw. der so genannten Jugend-Sprache. An einigen Stellen fand ich sie durchaus passend, insgesamt war es jedoch etwas zu viel. Man kann Jems abweisendes Verhalten zwar verstehen, aber ihre Ausdrucksweise wurde nach einer Weile etwas anstrengend. Es wird von vielen Leuten behauptet, dass Jugendliche sich heutzutage alle so ausdrücken würden, ich kann das jedoch nicht bestätigen.

Spinne ist als Charakter wesentlich sympathischer, trotz des Namens, was er vor allem seiner fröhlichen Art und seiner Sorge um Jem verdankt. Der Umstand, dass er von Jem permanent als äußerst übel riechend beschrieben wird, ist allerdings ziemlich irritierend, vor allem als die Beziehung zwischen den beiden langsam enger wird.

Nichtsdestotrotz vermag die Handlung den Leser zu fesseln. Die Flucht von Jem und Spinne aus London ist dabei besonders interessant und insbesondere zum Ende hin wird das Buch immer spannender. Das Ende kam überraschend, unerwartet und hat mich schon ein wenig traurig gestimmt.

Vor allem der Epilog sorgt noch einmal erneut für Interesse und gibt bereits einen kleinen Ausblick auf die Fortsetzung, die ich mit Sicherheit lesen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Dämonenherz
Talbot, Julia

Dämonenherz


gut

Dämonenherz ist ein unterhaltsamer Roman, der dem Leser mal etwas anderes bietet als z.B. erotische Vampirromane, die sich alle ziemlich ähnlich sind, auch wenn die Idee nicht völlig neu ist.

Besonders gut gefiel mir die Hauptfigur Anna. Sie ist sympathisch und sehr hübsch, aber trotzdem normal. Sie hat zwar Stärken, aber auch viele Schwächen, wodurch man sich als Leserin gut mit ihr identifizieren kann. Ihre selbstironische Art, vor allem bezogen auf ihre Gefühle für Weller, ist erfrischend und schön zu lesen. So weiß sie z.B., dass sie sich bei Weller manchmal wie ein verliebtes Schulmädchen aufführt, obwohl sie eigentlich ganz cool bleiben wollte.

Auch Weller ist ein sehr interessanter Charakter. Er wirkt zwar oft kühl und abweisend, unter seiner harten Schale verbirgt sich jedoch ein weicher Kern. So will er sich bis kurz vor Schluss nicht eingestehen, dass er sich tatsächlich in die einfache Anna verliebt hat, dabei hat sie sein lebloses, dämonisches Herz sogar wieder zum Schlagen gebracht hat, was eine wirklich schöne Idee der Autorin ist.

Die Beziehung zwischen Carl und Anna ist ebenfalls sehr interessant gestaltet. Die gegenseitige Anziehung ist manchmal fast spürbar und auch die erotischen Szenen gelingen Julia Talbot besonders gut. Sie sind aufregend, manchmal aber auch lustig und außerdem gut beschrieben, wobei sie auch nicht zu sehr ins Detail geht.

Des Weiteren hat Julia Talbot auch sehr schöne Nebencharaktere geschaffen. Neben Annas äußerst liebenswertem Vater wäre da z.B. die Baronesse, Anna endlich mal ein paar Antworten gibt und sie berät.
Die Idee, dass Sandrines äußerliche Vollkommenheit, die wohl jeder Frau verhasst wäre, nur daraus resultiert, dass auch sie einen dämonischen Vertrag geschlossen hat, ist geradezu genial.

Julia Talbots Schreibstil ist schön und vor allem flüssig. Die Verwendung eines Er/Sie-Erzählers, welcher aus verschiedenen Perspektiven erzählt, ermöglicht dem Leser außerdem einen Einblick in die Gedanken sowie Gefühle von Anna und Weller.

Von Anfang an baut die Autorin gezielt Spannung auf, indem sie immer wieder die Geheimnisse um Weller andeutet. Das Ende ist dann noch einmal so richtig spannend und fesselnd, sodass man es kaum noch aus der Hand legen kann, weist aber leider auch einige Schwächen auf.

Der Schluss ist ziemlich undurchsichtig und für den Leser nicht richtig nachvollziehbar, zumal einige Fragen offen bleiben. Es hat sich wohl auch ein kleiner, aber doch merklicher Logikfehler eingeschlichen. Als von Wellers früheren Amazonen gesprochen wird heißt es, dass sein Vertrag immer nur um 100 Jahre verlängert wurde, weil sie versagt haben. Anna jedoch versagt nicht, sein Vertrag wird allerdings trotzdem nur um 100 Jahre verlängert.
Im gleichen Zusammenhang wird mehrmals eine Frage erwähnt, die die Amazonen am Ende beantworten müssen, und deren Antwort über ihr Überleben entscheidet. Anna hat diese Frage wohl richtig beantwortet. Wie genau die Antwort oder überhaupt die Frage lautet, wird jedoch nie erwähnt, was schon etwas frustrierend ist.

Dafür sind vor allem die letzten Zeilen noch mal besonders charmant, da Anna auf die Idee kommt, ihren Vater und die Baroness miteinander zu verkuppeln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Zeit im Wind
Sparks, Nicholas

Zeit im Wind


ausgezeichnet

Vor einer Weile habe ich zum ersten Mal den Film Nur mit dir gesehen, welcher mich wirklich sehr berührte.
Als ich durch das Internet dann erfuhr, dass es sich dabei um eine Verfilmung eines Nicholas Sparks-Roman handelte, suchte ich lange um den deutschen Titel heraus zu finden, damit ich das Original lesen konnte.

Meine Erwartungen waren wegen des Filmes entsprechend hoch und sie wurden nicht enttäuscht. Das Buch berührte mich ebenso sehr wie schon der Film. Trotzdessen ich eigentlich eine Abneigung gegen Bücher (und auch Filme) ohne » Happy End « hege, musste ich diese Geschichte einfach lieben. Die Beziehung zwischen Jamie und Landon ist so tiefgründig, dass ich gar nicht anders kann. Jeder wünscht sich doch, auch so eine tiefe Liebe in seinem Leben einmal erfahren zu dürfen.


In Zeit im Wind geht es darum, den einen Menschen zu finden, der einem erst zeigt, wie schön das Leben sein kann und dem eigenen Dasein einen Sinn verleiht.

Und auch wenn das Leben einem eine schwere Zeit beschert, steht man diese miteinander durch und versucht Schicksalsschläge gemeinsam zu ertragen.

Dies kann Nicholas Sparks wundervoll beschreiben, und dass sogar aus der Sicht von Landon. Er lässt einen die Gefühle und Gedanken sehr gut nachempfinden, sodass man mit den Charakteren leidet.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2012
Mit dir an meiner Seite
Sparks, Nicholas

Mit dir an meiner Seite


ausgezeichnet

Mit dir an meiner Seite ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr Bücher den Leser berühren können. Nach den Andeutungen im Prolog ahnt der Leser noch nicht, was später auf ihn zukommt und lässt sich zunächst völlig unbefangen auf die Geschichte ein. Diese beginnt sechs Monate vor dem Prolog und handelt von dem Sommer, den Ronnie bei ihrem Vater verbrachte und wie sehr sie sich in dieser kurzen Zeit verändert hat.

Ronnie ist eine sehr sympathische und realistische Figur. Am Anfang ist sie ein dickköpfiger, rebellierender Teenager und macht was sie will, ohne Rücksicht auf andere. Im Laufe der Geschichte reift sie jedoch zu einer jungen Frau, die einsieht, dass nicht nur andere, sondern auch sie selbst Fehler macht.
Es ist schön zu beobachten, welche Entwicklung Ronnie mit der Zeit durchmacht und wie sich nicht nur ihr Charakter, sondern ihre ganze Lebenseinstellung verändert. Sie lernt ihren Vater neu kennen und baut wieder eine Beziehung zu ihm auf. Auch mit ihrem kleinen Bruder will sie etwas mehr Zeit verbringen.
Außerdem verliebt Ronnie sich in diesem Sommer zum ersten Mal und verbringt daher viel Zeit mit Will, der sich ebenfalls in sie verliebt hat. Beide sind ziemlich verschieden, ähneln sich in gewissen Punkten aber auch sehr. Will entdeckt schon nach kurzer Zeit, dass mehr hinter Ronnie steckt als ihr Äußeres den Anschein erweckt und auch Will ist nicht nur der fröhliche Sunny-Boy, für den Ronnie in zunächst gehalten hat. Er hat in der Vergangenheit einen schweren Schicksalsschlag erlitten und ist Ronnie später eine große Stütze, weil er genau weiß, wie sie sich fühlt. Das macht auch ihn zu einer sehr lebensnahen Figur.


Insgesamt sind die meisten Charaktere sehr facettenreich und interessant. Dazu gehören neben Ronnie und Will vor allem Marcus, Blaze und auch Ronnies Vater. Alle tragen eine Last auf ihren Schultern und haben Gründe für ihr handeln, die sich dem Leser nicht immer sofort erschließen. So fragt man sich mehrmals, warum Blaze sich von Marcus immer wieder so schlecht behandeln lässt oder warum Steve jeder Konfrontation mit seiner Tochter aus dem Weg geht. Erst nach und nach erfährt man die jeweiligen Beweggründe und beginnt das Handeln der Figuren zu verstehen.

Die Handlung wird aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. Dadurch lernt man die verschiedenen Charaktere besser kennen und kann sich gut in sie hinein versetzen. Abwechseln wird das Geschehen aus der Sicht von Ronnie, Will oder Steve erzählt, sodass man vor allem deren Gedanken und Gefühle besser verstehen und nachvollziehen kann. Einige Kapitel werden auch aus der Sicht von Marcus geschildert, der zwar eine unsympathische, dafür aber auch ziemlich interessante Figur ist.

Da man am Anfang eines jeden Kapitels immer gleich erfährt, aus wessen Sicht der jeweilige Abschnitt geschildert wird, kann man sich als Leser sofort auf die Handlung einlassen, ohne erst überlegen zu müssen, um wessen Gedanken es sich gerade handelt.

Der Schreibstil von Nicholas Sparks ist sehr bildhaft und besonders emotional. Immer wieder schafft er es den Leser zu berühren. Vor allem im letzten Viertel des Buches sollte man unbedingt Taschentücher bereithalten und sich darauf einstellen, dass man das Lesen wegen unklarer Sicht auch mal kurz unterbrechen muss.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.