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Benutzername: 
Nina
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Sankt Augustin
Über mich: 
www.eseloehrchen.de

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2017
Dark Matter. Der Zeitenläufer
Crouch, Blake

Dark Matter. Der Zeitenläufer


sehr gut

Eine Reise in die eigene Vergangenheit hat sich bestimmt jeder schon mal gewünscht. Wie faszinierend ist es, zu erfahren, was passiert wäre, wenn ich mich an einem oder vielleicht sogar mehreren Punkten anders entschieden hätte. Blake Crouch hat in Dark Matter genau dieses Szenario geschaffen. Allerdings ist es nicht nur ein kurzer Trip in das „andere“ Leben, sondern ein Tausch und das gefällt dem Titelhelden Jason Dessen überhaupt nicht. Ich stelle es mir enorm schrecklich vor, aus meinem Leben gerissen zu werden und dann nicht zu wissen, wie ich wieder zurück gehen kann. Darum geht es hauptsächlich in Dark Matter. Jason Dessen versucht mit allen Mitteln sein bisheriges Leben, das er nun sehr viel mehr zu schätzen weiß, zurück zu bekommen und diese Reise ist gefährlich und abenteuerlich.

Ich mochte diese interessante Mischung aus Thriller und Science Fiction, wobei die Spannungselemente definitiv dominierend waren. Blake Crouch hat den Spannungsbogen von Anfang an sehr hoch gehalten und am Ende noch mal richtig Gas gegeben. Gerade bei Zeitreise-Geschichten bleibt oftmals die Logik auf der Strecke. Hier handelt es sich auch nicht wirklich um einen Zeitreiseroman sondern eher um den Einblick in ein Multiversum und das hat Blake Crouch sehr anschaulich und gut verständlich beschrieben, so dass ich mir das sehr gut vorstellen konnte. Und am Ende war ich froh, dass es so etwas nicht gibt, denn ich fand es schon sehr unheimlich und beängstigend.

Blake Crouch lässt seinen Hauptcharakter in der Ich-Form erzählen, verwendet sehr viele kurze Sätze und konzentriert sich auf das Wesentliche. Gerade diese minimalistische Art zu schreiben ist sehr eindringlich. Jasons Verzweiflung geht unter die Haut und ich habe mit ihm gehofft und gezittert. Somit wird seine Geschichte sehr persönlich.

Der „Was wäre wenn – Aspekt“ kommt ein bisschen zu kurz, Dark Matter lebt von der verzweifelten Suche nach dem Zurück. Der Klappentext hat mir etwas anderes suggeriert, aber dennoch hat mir Dark Matter gut gefallen.

Fazit: Eine spannende Mischung aus Thriller und Science Fiction mit einem erstaunlichen und nicht vorhersehbarem Ende.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2017
Der Brief
Hagebölling, Carolin

Der Brief


gut

Die Frage „Was wäre wenn …“ hat sich bestimmt schon jeder gestellt und wäre es nicht total faszinierend, sich auch mal die andere Seite anzuschauen? Das Thema ist nicht neu und wurde schon in diversen Romanen und auch Filmen verarbeitet.

Hier ist ein verwirrender Brief der Auslöser und Marie macht sich auf die Suche nach ihrem anderen Leben. Das ist zunächst super spannend und der flüssige Schreibstil von … lässt mich erstmal ungeduldig durch die Seiten fliegen. Schnell wird klar, dass es da noch ein anderes Leben gibt und ich war so gespannt auf das Wie und das Warum. Kann es für all das eine vernünftige Erklärung geben?

Der Brief ist in 3 Teile gegliedert, aber schon in Teil 2 lässt für mich die Spannung merklich nach und es macht sich eher Enttäuschung breit. Nach dem geheimnisvollen Anfang hatte ich erwartet, dass es so spannend und mysteriös weiter geht. Der Lichtblick in diesem Teil sind die äußerst gelungenen Beschreibungen von Paris. Ich habe die wunderschöne Stadt an der Seine vor vielen Jahren besucht und mich sofort wieder heimisch gefühlt. Aber ansonsten fand ich Maries Besuch dort eher unspektakulär und es brachte mich nicht weiter.

Der letzte Teil plätscherte dann so vor sich hin und das Ende war überraschend unbefriedigend. Es ist rund, keine Frage, aber lässt mich mit zu vielen Fragen zurück.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2017
Geständnisse
Minato, Kanae

Geständnisse


ausgezeichnet

Als ich das Buch zugeklappt habe, musste ich erst einmal tief durchatmen. Wow, was für eine Geschichte!
Die Idee, etwas aus verschiedenen Perspektiven fortlaufend zu erzählen, ist nicht neu und seit „Die Sünden meiner Väter“ bin ich ein großer Fan dieser Art zu erzählen. Aber „Geständnisse“ ist in jeder Hinsicht anders. Und für mich neu!

Der Titel könnte nicht passender gewählt sein, denn nach der Lehrerin Moriguchi kommen noch weitere Personen zu Wort und Wahrheiten an die Oberfläche, die mir teilweise den Atem nahmen. Jedem dieser Personen ist ein eigenes Kapitel gewidmet und jeder bis auf Moriguchi kommt nur einmal zu Wort. Das letzte Kapitel gehört noch einmal Moriguchi und das macht Geständnisse auf eine besondere Art „rund“.

Der Klappentext gibt nur wenig vom Inhalt preis und das ist auch gut so. „Geständnisse“ ist absolut nicht vorhersehbar und eine überraschende Wende folgte der nächsten. Das war teilweise ganz schön harter Tobak, denn Kanae Minato lässt mich in menschliche Abgründe blicken, die ich nicht erwartet habe. Einiges ist der japanischen Kultur geschuldet, die sich schon ein wenig von unserer Kultur unterscheidet. Aber vieles hätte hier genau so passieren können.

Das alles hat Kanae Minato in einem Schreibstil verfasst, den ich als zurückhaltend bezeichnen würde. Es gibt keine brutalen Szenen und auch keine wirklichen Cliffhanger, auch wenn der letzte Satz der jeweiligen Kapitel mich frösteln ließen. Sie erzeugt Spannung - ohne Frage – aber eben auf eine ganz andere Art als ich es gewohnt bin.

Fazit: Geständnisse lebt von den Geheimnissen, die so nach und nach an die Oberfläche schwappen, bringt mir die japanische Kultur etwas näher und lässt mich in menschliche Abgründe blicken.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2017
Und jetzt lass uns tanzen
Lambert, Karine

Und jetzt lass uns tanzen


ausgezeichnet

Ist das Verlieben im Alter tatsächlich so ein Drahtseilakt, wie es auf dem überaus gelungenen Cover dargestellt wird? Es ist auf jeden Fall anders, wenn man die Unbeschwertheit und Spontanität der Jugend schon lange abgelegt hat.

Marguerite wurde ihr Leben lang von einem verstockten und überaus korrekten Ehemann dominiert. Es beginnt mit seiner Beerdigung und schon da wird ihre Entscheidungsunfreudigkeit deutlich: „Ich bin achtundsiebzig Jahre alt, was soll ich jetzt bloß mit mir anfangen?“ S.15

Marcel ist in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von Marguerite. Er ist aus seiner Heimat geflohen und hat mit seiner Jugendliebe ein wunderbares und intensives Leben gehabt. Dafür ist sein Schmerz umso größer als sie ihm genommen wird. Marguerite tut mir Leid, aber mit Marcel leide ich.

Nach der Vorstellungsphase und vielen Erinnerungen begegnen sich die beiden und das ist eher drollig als romantisch und gleichzeitig berührend und tröstlich.

Die kleine Liebesgeschichte, die ohne jeden Kitsch auskommt, geht mitten ins Herz. Die Unbeholfenheit, das Zögern, die Gedanken, die Ängste und dann doch der Mut, es noch einmal zu wagen, das war einfach wunderschön.

„Sie sinniert über all das, was sie nie getan hat. Nun ist sie frei. Aber es ist zu spät.“ (S. 48) Ist es nicht genau das, wovor wir alle Angst haben? Dass es irgendwann zu spät ist? Sätze wie dieser haben mich sehr nachdenklich gemacht. In jungen Jahren habe ich darüber nie nachgedacht, aber je weiter die Zeit fortschreitet, kommen auch solche Gedanken.

Genau deshalb finde ich Geschichten wie diese so wichtig. Sie machen Mut und sie zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Karine Lambert hat mir ihrem sanften Stil so viele zauberhafte Momente eingefangen und Marcel mit einem Humor ausgestattet, der mich sehr oft grinsen ließ.

Ebenfalls sehr treffend beschrieben fand ich das Verhalten der Kinder. Irgendwann kehrt sich alles um und die Jungen wollen über die Alten bestimmen. Daraus kann man schon einige Lektionen lernen, die für beide Generationen wichtig sind. Den Alten macht es vielleicht Mut, sich noch einmal auf das Abenteuer Leben und auch Liebe einzulassen und den Jungen führt es vor Augen, dass das Einmischen in jedem Alter nicht gut ist. Und alle anderen sollten dieses schöne Buch einfach nur genießen. Denn manchmal hält das Schicksal am Ende eben doch noch eine Überraschung bereit.

Fazit: Ein wunderschöne Geschichte über die späte Liebe mit der richtigen Prise Humor, vielen Weisheiten und frei von jeglichem Kitsch!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2017
Unterleuten
Zeh, Juli

Unterleuten


sehr gut

Ein Blick hinter die Idylle

Ein kleines Dorf in Ostdeutschland hat sich Juli Zeh für ihre Gesellschaftsanalyse ausgesucht und ihm den treffenden Namen „Unterleuten“ gegeben. Schon an diesem Titel erkennt man, wie geschickt sie mit Sprache umgeht.

Juli Zeh hat ihren Roman in sechs Teile gegliedert und lässt in 62 Kapiteln ein knappes Dutzend der Dorfbewohner zu Wort kommen. Und so schwappt nicht nur die Vergangenheit allmählich ans Tageslicht, sondern ich als Leser betrachte das Ganze ständig aus einem anderen Blickwinkel. Das macht die Faszination dieses Dramas aus, denn genau das ist es für mich. An dieser kleinen Dorfgemeinschaft stellt Juli Zeh sehr anschaulich dar, wie jeder nur an seinen Vorteil denkt und sich dabei auch noch im Recht fühlt, wie jeder gegen jeden intrigiert und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Die Handlung bewegt sich dabei kontinuierlich weiter und kann auch mit einigen Thrillerelementen aufwarten. Denn mit Cliffhangern geizt Juli Zeh absolut nicht.
Die Personen waren mir allesamt zunächst unsympathisch, das muss man auch mal schaffen. Und je mehr ich über jeden einzelnen erfahren habe, um so mehr verschwammen die Grenzen zwischen Antipathie und Sympathie.

Sprachlich finde ich Unterleuten absolut brillant, der Schreibstil ist zweideutig, sarkastisch, humorvoll und auch spannend und bei all der Vielseitigkeit doch gut zu lesen. Ich mag schöne Sprache, aber ich muss passen, wenn es zu kompliziert oder zu abgehoben wird. Das ist es hier ganz und gar nicht der Fall. Ich bin beeindruckt von so viel Zweideutigkeit, von so vielen Sätzen, bei denen ich erstaunt die Augenbraue hebt um dann beim zweiten oder dritten Lesen das gesamte Zwischenspiel zu erfassen. Das ist schon genial und mir in dieser Form noch nicht bewusst begegnet.

Vordergründig geht es natürlich um den geplanten Windpark und wie jeder am besten seinen Vorteil daraus zieht. Aber gleichzeitig hat Juli Zeh noch viele andere Themen angesprochen wie die Stadtflucht, Ehekrisen, Schuld und Sühne und die Verarbeitung der DDR Geschichte.

Mir ging es beim Lesen nicht immer gut, manches zog sich, einige Figuren blieben etwas blass und manchmal waren mir die gemeinen Intrigen einfach zu viel. Unterleuten ist alles andere als ein Wohlfühlroman und hat das Potential, romantische Vorstellungen vom Landleben zu zerstören. Aber über allem steht dann doch die brillante Sprache, die ich in vollen Zügen genossen habe und eine Story, die man nicht so schnell vergisst.

Fazit: Landleben ist nicht immer idyllisch und schöne Sprache beschreibt nicht immer schöne Dinge. Mit Unterleuten hat Juli Zeh mir einen Blick hinter die Idylle gewährt und ein Gesellschaftsbild gezeichnet, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2017
Die Festung am Rhein
Peter, Maria W.

Die Festung am Rhein


ausgezeichnet

Als ich vor einigen Wochen Koblenz besucht habe, war ich wie immer überwältigt von der Schönheit dieses Fleckchens Erde. Ja, ich mag den Rhein und ich liebe Geschichten, die mir Vergangenes aus dieser wunderschönen Gegend erzählen. Und genau dorthin führt mich Maria W. Peter mit ihrem neuen historischen Roman.

Sie hat ihn in fünf Teile gegliedert und diese mit eindrucksvollen Überschriften versehen. Jedem Teil vorangestellt ist ein kurzer Auszug aus dem, was sieben Jahre zuvor in der Schlacht von Waterloo vorgefallen ist. Schnell wird klar, dass es sich hier um die Erlebnisse von Leutnant Rudolph Harten handelt, einer der wichtigsten Figuren und zunächst der Gegenspieler von Franziska Berger, die alles unternimmt, um ihren Bruder zu retten. Diese Beiden könnten gegensätzlicher nicht sein und Rudolph Harten war mir anfangs einfach nur unsympathisch. Ich bin mir sicher, ich hätte die Preußen damals genau so wenig gemocht wie Franziska. Die Gegensätze hat Maria W. Peter sehr treffend beschrieben. Der Rheinländer an sich ist ja schon ein wenig speziell und daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Und so habe ich mich auch sofort zu Hause gefühlt.

Ein weiteres Highlight war für mich Alasdair McBaird, ein schottischer Poet, der ebenfalls eine wichtige Rolle spielt und mich sofort an Sean Connery erinnert hat. Ich habe mich jedes mal gefreut, wenn er auf der Bildfläche erschien und mit seinem Schottisch ein Stück meiner zweiten Heimat lebendig werden ließ. Ich bin kein großer Freund von Dialekten, bei vielen habe ich Mühe, diese zu verstehen. Aber das Rheinische hat Maria W. Peter genau so gut eingefangen wie das Schottische und so wurden meine beiden Herzensgegenden hier vereint.
Neben der spannenden Suche nach einem Verräter hat Maria W. Peter auch den geschichtlichen Hintergrund wunderbar eingebunden. Vieles war mir gar nicht so bewusst und ich liebe es, wenn ich neben einer spannenden Handlung auch ein bisschen Geschichtsunterricht bekomme. Ich konnte mir ein sehr deutliches Bild davon machen, wie wenig die Rheinländer und Preußen sich mochten, wie wichtig Religion und der Standesdünkel damals waren.

Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz und besonders Rudolph Harten macht ein enorme Wandlung durch, je näher er Franziska kommt. Auf eine wohltuend kitschfreie Art spielt Maria W. Peter Schicksal für die beiden so gegensätzlichen jungen Leute. Ein sehr informatives Nachwort rundet den durchweg positiven Eindruck noch ab.

Fazit: Wunderschöne und atmosphärische Landschaftsbeschreibungen, ein spannender Spionagefall und ganz viel Lokalkolorit aus dem Rheinland machen diesen historischen Roman zu einem besonderen Lesevergnügen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2017
Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


ausgezeichnet

Ungewöhnlich, überraschend und genial!

Es ist schon einige Zeit her, dass ich ein Buch von Arne Dahl gelesen habe. Ich steige nicht gerne mitten in einer Reihe ein und deshalb habe ich mich sehr über eine neue Reihe von Arne Dahl gefreut, bei der ich nun von Anfang an dabei sein kann.

Denn Arne Dahl hat schon einen ganz besonderen Schreibstil, den ich bei Spannungsromanen leider sehr oft vermisse. Da wird oft viel mehr Wert auf Spannung und Action gelegt und der Schreibstil bleibt auf der Strecke. Da ist Arne Dahl eine rühmliche Ausnahme. Denn seine Sprache ist glasklar durchsetzt mit einem Hauch von Poesie. Und in diesen Schreibstil habe ich mich von Anfang an verliebt. Da ist kein Wort zu viel, jeder Satz ist ein Genuss. Gleichzeitig baut er schon von Anfang an eine ungeheure Spannung auf. Schon bei den ersten Kapiteln habe ich mehrfach die Luft angehalten.
Arne Dahl hat eine außergewöhnliche Art, Personen, Orte und die jeweiligen Stimmungen zu beschreiben. Seine Hauptfigur Sam Berger lerne ich z. B. in einem Gespräch mit seinem Vorgesetzten kennen, in das alle wichtigen Informationen über ihn hineingepackt wurden und sein Äußeres betrachtet er dann selbst im Spiegel. Und genau so „beiläufig“ werden auch seine Mitspieler vorgestellt. Das ist nicht komplett neu, aber gefällt mir viel besser als die üblichen Personenbeschreibungen. Arne Dahl lässt vieles auf diese Art lebendig werden und eins ist sicher … die Espen werden mich noch eine Zeit lange begleiten.

Sam Berger hat seinen ganz eigenen Kopf und verfolgt auch von Anfang an seine eigenen Ideen. Das gefällt mir. Er ist zwar nicht extrem außergewöhnlich, hat eine unrühmliche Vergangenheit und seine Schwächen, aber genau das macht ihn menschlich und mir sympathisch. Er hat die uneingeschränkte Hauptrolle und ich konnte mich voll auf ihn konzentrieren.

Zwischendurch allerdings flaute der Spannungsbogen etwas ab, ich war gar nicht sicher, ob ich überhaupt weiter lesen mag, aber nach dieser Talfahrt hat Arne Dahl mich absolut umgehauen. Das hatte was von einer Achterbahnfahrt, man wird langsam nach oben gezogen um dann mit einem Wahnsinnstempo und einem flauen Gefühl im Bauch weiter durch „Sieben minus eins“ zu rasen. Einfach genial!!!

So hat mich schon lange kein Autor mehr an der Nase herum geführt und wer denkt, mit dieser heftigen Überraschung ist es getan, der irrt gewaltig. Denn am Ende erwartet mich ein Cliffhanger, der mich fassungslos macht. So kann doch kein Buch enden!!! Doch, es kann und ich bin bestimmt die nicht einzige, die Nägel kauend auf die Fortsetzung wartet!

Fazit: Sieben minus eins nimmt mich mit auf eine Achterbahnfahrt, die ich so schnell nicht vergessen werde!

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2017
Verraten / Luk Krieger Bd.1 (Restexemplar)
Schwiecker, Florian

Verraten / Luk Krieger Bd.1 (Restexemplar)


ausgezeichnet

Deutscher Thriller mit internationalem Flair

Ein Bombenattentat mitten in Berlin und wenige Stunden ein weiteres an einem für mich ganz besonderen Ort – alleine das lässt schon meine Haare zu Berge stehen und mein Thrillerherz höher schlagen.

Mit Luk Krieger schickt Florian Schwieker einen Superhelden ganz nach meinem Geschmack ins Rennen. Er ist perfekt ausgebildet und weiß was er tut. Zusammen mit Anna Cole bildet er ein perfektes Team. Luk Krieger und Anna Cole sind für mich sehr interessante und starke Persönlichkeiten, die die Story gut tragen. Natürlich werden hier auch ein paar Klischees bedient, aber das stört mich nicht. Ich finde beide cool so wie sie sind. Auch den Gegenpol fand ich faszinierend und charismatisch.

Florian Schwieker verliert sich bei der Einführung seiner Charaktere nicht in Alltäglichkeiten und Kleinigkeiten, was mir besonders gut gefällt. Ein Thriller muss für mich spannend und temporeich sein und genau das trifft auf „Verraten“ zu. Der Plot ist sehr gut aufgebaut, es geht Schlag auf Schlag, der Spannungsbogen bleibt konstant hoch. Manchmal schwenkt die Kamera auf eine andere Perspektive und obwohl ich auch dem Auftraggeber ein paar Mal über die Schulter spinksen durfte, hatte ich lange keine Ahnung über die Hintergründe. Ein paar Vermutungen schon, die sich dann aber nicht bestätigt haben. Das hat Florian Schwieker schon sehr geschickt konstruiert.

„Verraten“ lebt von Action und Florian Schwieker hat in meinem Kopf Popcornkino vom Feinsten ausgelöst. Aber auch eine ganze Reihe von Gedankengängen angeschubst. Denn ganz so abwegig ist das, was da passiert, gar nicht. Florian Schwieker spielt natürlich mit der Angst vor einem Terroranschlag und obwohl das alles fiktiv ist, lässt mich das Buch auch etwas nachdenklich zurück.

Fazit: Politisch angehaucht, ein sehr hoher Spannungsbogen und jede Menge Action, das ist Popcornkopfkino vom Feinsten!

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.