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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2009
Das (Hör-)Buch ohne Namen / Anonymus Bd.1 (Audio-CD)
Anonymus

Das (Hör-)Buch ohne Namen / Anonymus Bd.1 (Audio-CD)


gut

"Das (Hör-) Buch ohne Namen" ist nichts fürs zartbeseitete.
In Splatter-Manier hangelt sich die Geschichte von einem Blutbad zum nächsten. Obwohl der schwarze Humor deutlich zu erkennen ist, war mir das Gewaltpotenzial hier zu hoch.
Ein echtes Highlight des Hörbuchs ist jedoch der Sprecher Stefan Kaminski, der es meisterhaft versteht, die unterschiedlichsten Rollen beider Geschlechter zu verkörpern.
Wer also gerne Horrorgeschichten mag, gewürzt mit einer Prise Surrealismus, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 02.11.2009
Der dunkle Wächter
Ruiz Zafón, Carlos

Der dunkle Wächter


gut

"Der dunkle Wächter" spielt im Jahr 1937.
Als Rückblick erinnert sich Irene an die Ereignisse dieses Sommers, als sie ein Brief ihrer Jugendliebe Ismael erreicht. Es ist schnell klar, dass es nicht nur positive Erinnerungen sind, die hier zu ihr zurückkehren. Etwas schlimmes ist geschehen und Irene nimmt den Leser mit auf eine Reise zurück zu den Schrecken dieser Wochen.
Leider bin ich ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Ich hatte mir doch deutlich mehr erhofft als nur einen Schauerroman und mehr gibt die Handlung einfach nicht her. Die Figur der Irene ist gut gezeichnet und in sie konnte ich mich gut hinein versetzen. Alle anderen Figuren blieben jedoch sehr flach und ausdruckslos.
Gerne hätte ich mehr zu den Hintergründen erfahren und den erwähnten möglichen geschichtlichen Kontext ausgebaut gesehen. So treibt die Geschichte an der Oberfläche, ohne mehr Tiefgang zu erlangen, als ein kleiner Gruselroman. Carlos Ruiz Zafòn zeigt mit "Der dunkle Wächter" einige sehr gute Ansätze. Jedoch hat er es meiner Meinung nach versäumt, daraus ein Werk mit wirklich bleibender Erinnerung zu schaffen. Wer jedoch Schauerromane mag, der wird sicherlich auch hier zufrieden sein.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2009
Marked
Cast, P C; Cast, Kristin

Marked


ausgezeichnet

"Marked" hat mir sehr gut gefallen. Im Vergleich zu anderen Jugendbüchern amerikanischer Autoren fand ich dieses sehr erfrischend, weltoffen und frech.
Die Sprache ist jugendlich und auch für nicht englische Muttersprachler sehr gut zu lesen.
Die Geschichte ist sicherlich kein absolutes Novum und stark angelehnt an den aktuellen "Vampir-Hype", doch habe ich hier auch einige sehr nette Ideen und Umsetzungen entdeckt, die diese Reihe für mich interessanter als andere macht.
Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Oft musste ich mir beim lesen das lachen verkneifen, da Zoey und ihre Gedanken einfach zu einiger Situationskomik geführt haben. Geschrieben ist "Marked" aus Zoeys Perspektive, so dass der Leser ganz an ihrer Wahrnehmung teilnehmen kann. Zoey ist keineswegs perfekt, doch ihre Art ihre neue Schule und Umgebung wahrzunehmen ist wirklich sehr amüsant.
Inhaltlich habe ich mich ebenfalls sehr gut unterhalten gefühlt. "Marked" stellt eine Einführung in Zoeys Welt dar und es gibt erst Andeutungen über ihren Werdegang in dieser neuen Vampirwelt. So bin ich nun schon neugierig wie es weiter gehen wird, denn natürlich möchte ich nun auch die Folgebände lesen.

Bewertung vom 29.10.2009
Lauf
Freveletti, Jamie

Lauf


ausgezeichnet

"Lauf" von Jamie Freveletti konnte mich von der ersten Seite an fesseln.
Dieser Thriller konzentriert sich ganz auf seine Hauptfigur Emma Caldridge, eine Wissenschaftlerin, die sich auf einer geschäftlichen Reise nach Kolumbien befindet. Emma hat sich seit dem Tod ihres Verlobten zu einer Spitzensportlerin entwickelt, die sich auf die härtesten Rennen der Welt spezialisiert hat. Der Sport gab ihr den nötigen Halt, um nach dieser Tragödien nicht in Depressionen abzurutschen. Es ist nicht gerade typisch, dass eine Frau dazu in der Lage ist, in Rambo-Manier durch den Dschungel zu laufen. Doch zu der von Jamie Freveletti erdachten Figur passt es und wirkte auf mich trotz der Ungewöhnlichkeit auch nicht Unglaubwürdig. Der körperliche Schmerz wurde für Emma zum Ventil für ihre seelischen Qualen und das kommt häufiger vor, als man annimmt. Auch das Szenario einer Entführung im Kolumbianischen Dschungel ist zwar ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Fälle von durch Rebellen entführten Touristen, für die später Lösegeld verlangt wird, kommen immer wieder vor. Zwar handelt es sich dabei im Regelfall nicht um ganze Passagiermaschinen, doch dies kann man der künstlerischen Freiheit der Autorin zuschreiben.
Obwohl sich die eigentliche Handlung auf Emma und ihren Weg durch den Dschungel beschränkt, fand ich "Lauf" durchweg spannend. Unterbrochen werden die Kapitel über Emmas Kampf durch Episoden aus der Perspektive der amerikanischen Regierung und von Personen, die mit der "Rettung" der Geiseln beauftragt werden. So ergänzt sich alles zu einem stimmigen Gesamtbild.
Ebenfalls gut gefallen hat mir der wissenschaftliche/medizinische Aspekt der Geschichte. Die Nutzung von Naturheilmitteln, sowie die Schilderung der Fauna und Flora des Dschungels hat die Geschichte gut ergänzt und ist sogar teilweise lehrreich.
Ich würde mich sehr freuen, in Zukunft mehr von dieser interessanten neuen Thrillerautorin lesen zu können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2009
Die Pforte des Magiers / Bartimäus Bd.3 (6 Audio-CDs)
Stroud, Jonathan

Die Pforte des Magiers / Bartimäus Bd.3 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

"Bartimäus - Die Pforte des Magiers" ist eine echte Seltenheit unter den Trilogien.
Selten ist es mir passiert, dass ich den letzten Band einer Reihe als stärksten empfinde. Meistens war es doch eher so, dass der Auftakt überzeugen konnte und die Geschichte dann mit den Fortsetzungen immer mehr abflaute.
Nicht so bei Bartimäus!
Der dritte Band der Reihe ist für mich der echte Höhepunkt, in dem Bartimäus noch einmal alles zeigen kann und inhaltlich noch mal ganz neue Aspekte geboten werden.
Die Figuren sind nun vollends ausgereift und auch der Hörbuchsprecher Gerd Köster ist nun komplett in seiner Rolle verankert.
Ein echter Hörgenuss für alle Fans von Bartimäus und die die es noch werden wollen!

Bewertung vom 29.10.2009
Eisiges Blut
Masello, Robert

Eisiges Blut


sehr gut

"Eisiges Blut" von Roberto Masello hat mich überrascht. Laut Coveraufdruck, soll es sich hier um einen Thriller handeln. Zudem wird damit geworben, dass es sich hier um einen Spannungsroman handeln würde, wie er auch das Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit von Michael Crichton und Stephenie Meyer sein könnte. Wer diese beiden Autoren kennt, wird daher schon vermuten, dass die Themen Wissenschaft und Vampire eine Rolle spielen könnten.
Ich weiß nicht so recht, ob ich die Umsetzung durch Roberto Masello nun gut finden soll oder nicht.
Es gab Szenen im Buch, die mir im Sinne des Gruselfaktors eine echte Gänsehaut beschert haben. Ich finde generell eine unterschwellige Bedrohung beängstigender, als offensive Gewalt. Ich denke jedoch nicht, dass dieses Buch aus diesem Grund schon die Einstufung als Thriller verdient. Echte Fans des Genres werden enttäuscht sein. Eine Ähnlichkeit zu den Büchern von Stephenie Meyer konnte ich ebenfalls nicht wirklich feststellen. Die alleinige Verbindung durch einen gemeinsamen Begriff reicht hierzu nicht aus. Was mir jedoch an "Eisiges Blut" sehr gut gefallen hat, ist die Schilderung der Forschungsstation Point Adèlie, der Forschungsarbeit und dem Leben Nahe dem Südpol. Roberto Masello beginnt seinen Roman mit der Schilderung, wie das aneinander gekettete Paar ins Eis gelangt ist. Mit einem weiteren Sprung in die Vergangenheit zur Zeit des Krimkrieges im 19. Jahrhundert, wird nun die Geschichte von Sinclair und Eleanor, dem Paar im Eis, erzählt. Dabei wechselt der Autor diese Episoden mit den Ereignissen in der Forschungsstation ab. Teilweise handelt es sich daher auch um einen historischen Roman.
Insgesamt gesehen, haben mir die Kapitel die in der Gegenwart spielen deutlich besser gefallen. Die Kriegsszenen waren mir zu anschaulich und ausführlich beschrieben und passten nicht so recht zum Rest des Romans. Ich hatte den Eindruck, dass die Szenen in der Vergangenheit so gestreckt wurden, um ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Teilen den Buchs zu schaffen.
Die wissenschaftlichen Theorien und Forschungen, die Roberto Masello in "Eisiges Blut" eingeflochten hat, konnten mich überzeugen und haben einen interessanten Aspekt in eine eigentlich schon ziemlich abgenutzte Geschichte gebracht. Auch wenn das Ende ziemlich offen gestaltet ist, kann ich mir eine Fortsetzung jedoch nur schwer vorstellen.

Bewertung vom 29.10.2009
Blut & Barolo
Henn, Carsten Sebastian

Blut & Barolo


gut

"Blut und Barolo" ist der Nachfolger von "Tod und Trüffel", das ich ebenfalls vor kurzem gelesen habe. "Tod und Trüffel" konnte mich mit seinen liebevollen Figuren/Hunden und der Originalität überzeugen.
Leider hat mir "Blut und Barolo" nicht mehr so gut gefallen.
War es im Vorgänger noch so, dass die "Ermittlungen" der Hunde eher darin bestanden, Geheimnisse aufzuklären, die zwar für sie als Hunde unverständlich, für die Menschen jedoch offensichtlich waren, so ist es in "Blut und Barolo" so, dass die Hunde in einem tatsächlichen Verbrechen ermitteln. Das fand ich nicht passend.
Zudem wird dieses zweite Buch durch ständige Perspektivenwechsel geprägt. Die drei Freunde Giacomo, Nicolo und Canini sind getrennt und schildern ihre Geschichte, parallel dazu gibt es dann auch noch den Pharaonenhund Amadeo, den Comte Rosso und diverse andere Hundecharaktere, die ihren Beitrag leisten wollen. "Tod und Trüffel" widmete sich den beiden Hauptfiguren Giacomo und Nicolo und ihrer Beziehung. Das habe ich bei "Blut und Barolo" sehr vermisst.
Auch die Tatsache, dass die im Vorgängerband so seltene Sache der "perfekten Verbindung" nun plötzlich jedem Hund zu passieren scheint, fand ich sehr befremdlich.
Carsten Sebastian Henn hat mit dem ersten Band gezeigt, wie unterhaltsam ein Buch aus der Perspektive von Hunden sein kann. Ich wünsche mir sehr, dass er zu diesem Ursprung der Geschichte zurück kehrt und im nächsten Band der Reihe wieder die liebevollen Details überzeugen können.

Bewertung vom 29.10.2009
Caravaggios Geheimnis
Röhrig, Tilman

Caravaggios Geheimnis


ausgezeichnet

Mir hat das Hörbuch von "Caravaggios Geheimnis" sehr gut gefallen. Das liegt vor allem an der hervorragenden Leistung des Sprechers Tilman Röhrig, der gleichzeitig der Autor des Romans ist.
Dem Leben des Michelangelo Merisi aus Caravaggio wurde bisher nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet. Auch mir war außer dem Namen, nichts über diesen Maler bekannt. Umso interessanter fand ich nun diesen Blickwinkel auf das Leben und Werk des exzentrischen Künstlers.
Röhrigs Caravaggio ist kein angenehmer Zeitgenosse. Er fällt besonders durch sein aufbrausendes Temperament, seine Gewalttätigkeit und seinen Egoismus auf. Er ist besessen davon im Mittelpunkt zu stehen und ihm nahestehende Personen haben mit seinen Launen zurechtzukommen. Doch Tilman Röhrigs eindringliche Stimme versteht es auch perfekt, den Künstler Caravaggio zum Leben zu erwecken. Seine künstlerischen Exzesse, sein Talent und sein Werdegang bis zum beliebtesten Künstler Roms seiner Zeit werden hier voller Energie und Farben zum Leser transportiert. Es ist keine Figur die ich während des Hörens in mein Herz geschlossen hätte, oder für die ich auch nur Sympathie aufbringen konnte. Doch meine Achtung vor dem Künstler Caravaggio ist gestiegen. Nach der Interpretation von Tilman Röhrig hat Michelangelo Meriso so gelebt, wie er auch gemalt hat: ohne Kompromisse und nur nach seinem eigenen Willen. In einer Zeit, in der der Erfolg eines Malers von Auftragsarbeiten abhing, finde ich das sehr beachtlich.
Auch die Rahmenhandlung des Romans, die in der Neuzeit spielt, fand ich sehr geschickt an das Leben des Malers geknüpft. Was das "Geheimnis" des Caravaggio betrifft, so bleibt es weiterstgehend der Phantasie des Lesers überlassen, welcher der vielen Skandale oder Vorkommnisse im Leben des Caravaggio nun die größte Bedeutung hatte.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2009
Die Galerie der Lügen
Isau, Ralf

Die Galerie der Lügen


ausgezeichnet

"Die Galerie der Lügen" von Ralf Isau war für mich ein echter Lichtblick inmitten der ganzen Verschwörungs- und Wissenschaftsthriller die den Buchmarkt überschwemmen.
Ich denke ich nehme nicht zuviel vorweg, wenn ich offenbare, dass es sich bei der Hauptfigur Alex Daniels um einen Hermaphroditen - also halb Mann und halb Frau -handelt. Dem aufmerksamen Leser wird dies sowieso schon recht schnell klar sein. Alex zieht die weibliche Form der Ansprache vor und so werde ich nun auch fortfahren.

Ralf Isau hat hier einen Thriller abgeliefert, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Seine Figuren sind sehr gut durchdacht und können durch ihre Details überzeugen. Auch von der wissenschaftlichen Seite her merkt man, dass der Autor intensiv recherchiert hat und die im Buch vertretenen Ansichten auf echten wissenschaftlichen Theorien beruhen. Alex Daniels ist der Prototyp des Außenseiters, doch Ralf Isau schafft es, sie mitten in die Geschichte zu stellen und in den Mittelpunkt der Sympathien des Lesers. Wissenschaft, Kunstgeschichte und Spannung bilden hier eine perfekte Mischung, die durch die Menschlichkeit der Figuren nur aufgewertet wird.
Für mich ist dieses Buch ein weiterer Beweis, dass auch deutsche Autoren sehr gute Wissenschaftsthriller schreiben können.

Bewertung vom 29.10.2009
Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010


ausgezeichnet

"Verbrechen" von Ferdinand von Schirach hat mir sehr gut gefallen. In der Form einer Sammlung von Kurzgeschichten oder eines Episodenromans hat der Autor hier außergewöhnliche Geschichten zusammengetragen, die alle in Verbindung zu einem Verbrechen stehen. Dabei steht jedoch nicht das Verbrechen an sich im Vordergrund, sondern die Menschen, ihre Beweggründe oder ihre Lebensgeschichte.
Besonders gefallen hat mir dabei, dass Herr von Schirach immer sachlich bleibt und auf Effekthascherei verzichtet. Juristische Abläufe oder Begriffe werden kurz erläutert, so dass auch das Verhalten des Anwalts verständlich ist.
Trotz der Sachlichkeit des Autors gelang es mir nicht immer die Distanz zu den Geschichten und ihren Figuren zu wahren. Einige der Schicksale sind einfach zu bewegend und das Wissen, dass es sich hier um authentische Fälle handelt, führt noch mehr dazu die Geschichten an sich heran zu lassen.
Nicht bei allen Fällen handelt es sich um Verbrechen und Personen, die man mit einem Strafverteidiger in Verbindung bringt. Manchmal ist es auch wirklich nur eine Geschichte, die Ferdinand von Schirach von Klienten erzählt wurde oder der Autor konnte seiner Tätigkeit als Anwalt in diesem Fall nicht weiter nachgehen. Eine Wertung der Ereignisse wird dem Leser überlassen. Der Autor nimmt sich lediglich das Recht heraus, die Frage nach dem Sinn einer Bestrafung in den Raum zu stellen und so bleibt auch im Nachhinein noch genug Material um darüber zu grübeln.
Ganz deutlich hat mir dieses Buch gezeigt, auf welcher Gradwanderung man sich als Anwalt für Strafrecht befindet. Das wäre ganz sicher kein Beruf für mich.
Insgesamt bietet "Verbrechen" für den Laien einen interessanten Einblick in die kuriosen Fälle eines Anwalts, wobei jedoch jedem Leser klar sein sollte, dass diese nicht die Regelfälle sind, die einem vor deutschen Gerichten begegnen. Leider ist das Buch sehr dünn, so dass es nur ein kurzes Lesevergnügen bot.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.