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Benutzername: 
Joko
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


sehr gut

überzeugendes Debüt
" Weiße Wolken " ist ein Debütroman, der mich zu Anfang etwas warten ließ, mich dann aber überzeugte.

Dieo und Zazie sind Geschwister und People of Colour. Mutter weiß und Vater schwarz und beide sind sehr unterschiedlich.
Dieo ist die Ältere, verheiratet und Mutter dreier Söhne. Ihr Mutter arebtiet viel und so hat sie sich mit ihrer Rolle als Mutter und Managerin der Familie arrangiert.
Zasie hat studiert, promoviert und arbeitet sich an den Ungerechtigkeiten der Welt ab. Sie käpft gegen Rassismus die alltägliche Altersdiskriminerung, Vorurteile und setzt sich stak für Feminismus ein. Beide reflektieren ihr Leben und haben sich in ihren Rollen eingelebt. Bis etwas geschieht, das vieles anders sehen lässt.

Ich habe etwas gebraaucht , um in dieses Buch hineinzufinden , habe es dann aber nicht mehr weglegen können. Mit viel Witz, aber auch mit der richtigen Sicht auf die wichtigen Themen unterhält die Autorin den Leser auf sehr vielfältige Weise , was die Themen angeht. Tolle Charfaktere und eine flüssige Schreibweise haben mich gut unterhalten. Ich bin gespannt auf weitere Bücher dieser Autorin.

Bewertung vom 26.04.2024
Windstärke 17 (eBook, ePUB)
Wahl, Caroline

Windstärke 17 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

wieder ein Volltreffer
Caroline Wahl , deren erstes Buch „22 Bahnen“ mich berührt und mehr als überzeugt hat, schreibt nicht nur ihre Geschichte um Ida und Tilda weiter, sondern überzeugt auch mit diesem Buch und zeigt, dass sie es versteht, sich in die menschliche Psyche hineinversetzen zu können.

Steht im ersten Buch der Autorin Tilda als große Schwester im Vordergrund, so ist es in „Windstärke 17“ Ida, die ihre Geschichte erzählt und Einblick gibt in ihre Gedankenwelt gewährt.
Tilda ist mittlerweile Professorin in Hamburg, verheiratet und hat zwei Kinder. Ida ist bei ihrer alkoholkranken Mutter geblieben, hat nach dem Abitur versucht in Leipzig einen Studienplatz in Literaturwissenschaften zu bekommen und wurde abgelehnt.Ein Tiefschlag für sie, der sie ein wenig aus der Bahn wirft. Als sie dann eines Tages ihre Mutter tot in der Wohnung auffindet, die sich mit Tabletten das Leben genommen hat, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie kündigt die Wohnung und flüchtet, vor sich selbst, der Situation und ihren Schuldgefühlen. Sie strandet auf Rügen, findet bei Knut und Marianne eine Bleibe und versucht mit ihrem Leben klar zu kommen.

Schön das erste Buch der Autorin hat mich tief beeindruckt, dieses Buch hat mich umgehauen.Die Autorin versteht es ,die Gefühlswelt eines tief verletzten und verunsicherten Menschen zu beschreiben, als hätte sie dies selbst erlebt, was vielleicht ja auch der Fall ist. Zu erleben, wie Kinder einer alkoholkranken Mutter leiden müssen, ist mir sehr ans Herz gegangen. Ida fühlt sich, genauso wie ihre Schwester Tilda verantwortlich, die Sachen zu übernehmen, die eigentlich die Mutter hätte übernehmen müssen.Eine Bürde, die kein Kind tragen darf. Bei Tilda waren es neben den alltäglichen Dingen, die mit der Versorgung des Haushalts zusammen hängen, die Sorge um die Schwester.Ida sorgt sich um die Mutter und macht sich nach ihrem Tod Vorwürfe, dass ,wenn sie etwas anderes oder mehr getan hätte, es nicht dazu gekommen wäre, was Unsinn ist, denn einem alkoholkranken Menschen kann man nur professionelle Hilfe anbieten, letztendlich schafft er es selbst, oder aber nicht.
Hier wird aber sehr gut gezeigt, welch zwiespältigen Gefühle Angehörige und in diesem Fall das Kind, ausgesetzt sind. Ich stelle mir diese Gefühle als sehr belastend vor und sie können einen Menschen zerstören. Was bedeutet eine solche Kindheit für das spätere Leben, das eigene Selbstverständnis und für spätere Beziehungen ? Ich mag es mir nicht vorstellen.
Auch von ihrer Schwester, die sie immer wieder versucht zu kontaktieren, nimmt Ida keine Hilfe an, selbst zur Beerdigung ihrer Mutter erscheint sie nicht, weil die Schuldgefühle zu groß sind.
Erst auf Rügen bei Marianne und Knut findet sie nach und nach wieder zu sich selbst, doch der Gesundungsprozess ist schwer und langwierig, zumal sie mit weiterem Schmerz konfrontiert wird.

Ich fand es bei dem schweren Thema schön zu erleben, wie sie doch Stück für Stück wieder zu sich selbst findet, nachdem sie zu Anfang so zerstörerisch gegen sich selbst war.
Auch die Beschreibung ihres Selbstwertgefühls ist der Autorin gut gelungen. Ida hat nicht das Gefühl es wert zu sein Zuneigung von Menschen zu bekommen, kann sich auch nicht vorstellen, dass Menschen Interesse an ihr haben, wie z. B. Leif, weil sie selbst diese Zuneigung selten oder nie bekommen hat, da die Sucht die Mutter immer im Griff hatte .
Es hat mir das Herz aufgehen lassen, wie liebevoll und beständig Knut und Marianne ihr dies vermittelt haben und sie nach und nach Vertrauen zu den beiden und zu sich selbst fasst.

Dieses Buch hat mein Herz berührt und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 26.04.2024
Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4
Blum, Antonia

Geteilte Träume / Kinderklinik Weißensee Bd. 4


sehr gut

der Abschluss der Reihe
Mit dem vierten Band „ Geteilte Träume“, findet die Reihe „Kinderklinik Weißensee „ihren Abschluss.
Das Buch startet im Jahr 1948 im Nachkriegsdeutschland.Die Klinik liegt im russischen Sektor und hat mit Versorgungsproblemen zu kämpfen, sowohl bei lebenswichtigen Medikamenten, als auch bei Baumaterialien für die Klinik, die in einem maroden Zustand ist.
Lissy, Emma‘s Tochter,beginnt als Assistenzärztin in der Klinik und hat es gleich mit einer Polioepidemie zu tun, die sie besonders bewegt,hat sie diese Erkrankung ja selbst durchgemacht.Emma, ihre Mutter, hat die Pflegedienstleitung in der Klinik übernommen und arbeitet bis zur Erschöpfung. Sie hat sich vorerst mit dem Regime arrangiert, was zum Bruch mit ihrer Schwester Marlene führt, die, nachdem sie und ihr Mann Maximilian enteignet wurden, in den Westen geflohen sind. Maximilian stirbt an einem Herzinfarkt, was sie der russischen Regierung anlastet.Marlene verfällt nach dem Tod ihres Ehemannes in eine tiefe Depression und bekommt nicht mit, wie ihre Tochter Katharina ihr entgleitet.

Katharina Blum erzählt ihren Abschlussband gewohnt flüssig und unterhaltsam. Die Polioepidemie erinnerte mich ein wenig an die Verhältnisse während der Corona-Pandemie, in der auch Schulen und andere Einrichtungen geschlossen waren und die Krankenhäuser überlastet waren.Es werden sowieso viele medizinische Themen angesprochen, wofür natürlich Interesse da sein sollte. Aber auch die Liebe spielt in diesem Band wieder eine Rolle, diesmal bei Lissy. Aber auch politische Themen, die Unterschiede zwischen Ost und West und Reglementierung durch das russische Regime werden oberflächlich thematisiert.

Alles in allem war dieser 4. Band ein unterhaltsamer Abschluss dieser Reihe, die hiermit ihr Ende gefunden hat.

Bewertung vom 05.04.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

der zweite Fall von Eddie Giral
Dieser Kriminalroman spielt 1940 während der deutschen Besatzung in Paris. Spannung und historische Fakten vermischen sich zu einem tollen zeitgeschichtlichen Roman

Eddie Giral, dessen zweiter Fall dies ist, ermittelt wieder im halbseidenen Milieu. In einem von den Basatzern stillgelegten Jazzclub wird ein mit Angelgarn gefesselter Toter aufgefunden, der eigentlich im Gefängnis sitzen soll, denn dahin hat Eddie ihn gebacht. Mit zugenähten Lippen sietzt der Tote auf einem SDtuhl und Eddie fragt sich, wer dafür verantwortlich ist und wie er es aus dem Gefängnis geschafft hat. Nach und nach erfährt Eddie, dass er nicht der einzige Kriminelle ist, der es geschafft hat auf mysteriöse Weise aus dem Gefängnis zu kommen und es wird auch nicht der einzige Tote bleiben, den Eddie findet.
Die Stadt leidet unter den Repressalien der Besatzer. Lebensmittel und Benzin sind rationiert. Die brutale Vorgehensweise gegen JUden, Andersdenkende und Schwarze kennt keine Grenzen. Zeitgleich scheint eine Bande ihr Unwesen in der Stadt zu treiben. Vielschichtige Aufgaben, die Eddie zu bewältigen hat.

Eddi Giral ermittelt auf sehr unkonventieonelle Art und Weise und ist selbst ein sehr zwielichtiger Typ. Für mich ein mehr als gelungener Ermittler, dem es Spaß gemacht hat zuu folgen.

Da ich Band 1 nicht gelesen habe. was ich aber schnell nachholen werde, fehlten mir ab und zu ein paar Kenntnisse, die den Lesespaß aber nicht beeinträchtigt haben.
Was mir gut gefallen hat, waren die vielen geschichtlichen Zusammenhänge, die mir durch das Lesen verlittelt wurden. Tolle Dialoge und eine spannende Erzählweise haben das Ganze abgerundet.
Ein komplexer und superspannender zeitgeschichtlicher Roman.

Bewertung vom 28.03.2024
Der ehrliche Finder
Spit, Lize

Der ehrliche Finder


ausgezeichnet

die Geschichte einer Freundschaft
Jimmy und Tristan leben in einer Stadt in Belgien und haben sich in der Schule kennengelernt.
Jimmy ist Einzelkind, seine Eltern haben sich gerade getrennt und seine Mutter verbringt mehr Zeit mit ihrem Hund als mit ihrem Sohn. In der Schule ist Jimmy Einzelgänger, sein großes Hobby , Sammelbilder. Als Tristan in die Klasse kommt, freunden sie sich an und Jimmy bringt Tristan Niederländisch bei , denn Tristan ist mit seiner 10 köpfigen Familie aus dem Kosovo geflohen. Hier findet Jimmy das, was er zuhause nicht findet, Familie.
Als Tristan`s Familie die Abschiebung droht, hecken sie einen gefährlichen Plan aus, um dies zu verhindern.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jimmy erzählt und die kindlich, naive Sicht nimmt dem Roman an manchen Stellen seine Schärfe. Die Freundschaft der beiden Jungen zeigt, dass Kinder keine Grenzen kennen was Sprache, Herkunft oder soziale Stellung betrifft. Sie sind unvoreingenommen und sehen nur den Menschen.

Ein Buch über Verlust, Flucht und Verzweiflung, aber auch über eine grenzenlose Freundschaft und Vertrauen.

Ein dünnes Buch mit großer Aussagekraft.

Bewertung vom 28.03.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


ausgezeichnet

ein wunderschönes Buch mit wichtigem Inhalt
Beim Lesen dieses kleinen,aber feinen Buches ertappte ich mich ganz oft dabei zu sagen " Ja, ja, genauso ist es, genauso soll es sein ".

Zwei Männer treffen an einem See aufeinander. Der eine ein gestresster Geschäftsmann, der sein Leben " optimiert " hat und möglichst viel in kurzer Zeit effektiv schaffen will und er hat dabei seine innere Stimme verfloren, die ihm sagt , " ruh dich aus, höre auf deinen Körper, beachte die kleinen Dinge des Lebens, denn die sind die, die das Leben lebenswert machen ".
Der andere ist Karl, aus dem " Hamsterrad " ausgestiegen, hat er sich einen Hof gekauft, verdingt sich als Kartoffelbauer und teilt sich seine Zeit ein. Er lebt und arbeitet so, dass er ein ausreichendes Auskommen hat, aber auch viel Zeit für die wichtigen Dinge,zwischenmenschliche Beziehungen. Und so lädt Karl sein Gegenüber ein und die beiden Männer philosophieren über das Leben .

Dieses Buch war für mich wie eine wärmende Decke. Vieles was heute keine oder wenig Bedeutung hat, erfährt in diesem Buch Anerkennung. Entschleunigung, Individualität, der Blick auf das Wesentliche.

Zwei Sätze sind mir besonders in Erinnerung geblieben;

"Lebenswert wird das Leben erst, wenn man es mit Liebe, Zuwendung und Geborgenheit füllt".

und auf dem Weg zur Veränderung

" Mut hilft, Angst nie "

Ein Buch, dem ich eine ganze große Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 20.03.2024
Der Schacherzähler (eBook, ePUB)
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Judith Pinnow kann erzählen
" Der Schacherzähler" von Judith Pinnow ist ein absoluter Wohlfühlroman, die man noch lange in Erinnerung behält.

Janne ist ein neunjähriger Junge, mit mit seiner Unruhe und seinem Bewegungsdrang seine Lehrer an die Grenzen bringt. Heute würde man sagen ein ADHS Kind, ein Systemsprenger. Seine alleinerziehende Mutter Malu, scheut vor jedem Anruf, der aus der Schule kommt, will sie doch nicht, dass Janne nur negative Erfahrungen macht. Manchmal eine Gradwanderung, der Jnne braucht seine Grenzen.
Jeden Tag bei Wind und Wetter geht Malu mit ihrem Sohn in dem Park zu Skaterbahn, damit er sich austoben kann. In diesem Park sitzt jeden Tag ein älterer Herr auf einer Bank und spielt gegen sich selbst Schach. Eines Tages wird Janne auf ihn aufmerksam und geht auf ihn zu. Er ist fasziniert von diesem Spiel und lässt sich von dem brummigen Mann in dieses Spiel einführen. Dadurch entsteht eine wunderbare Freundschaft.

Judith Pinnow beschreibt in ihrem Buch nicht nur eine Freundschaft, die durch die Bekanntschaft von Janne und " Oldman", so nennt Janne den älteren Mann, ensteht, sondern bringt auch noch viele andere Personen in das Geschehen und berichten über diese zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie erzählt von den Problem des Alltags, wie es ist allein mit einem Kind zu leben, das nicht den Vorstellungen unserees Schulsystems entspricht, wie ein älterer Mann, der seine geliebte Frau verloren hat und trauert und sich zurückzieht, wieder ins Leben zurückfindet.Sie spricht alltägliche Themen an, die das Leben manchmal etwas schrierig machen, zeigt aber eine sehr positive Art auf damit umzugehen.
Freunde zu haben, Menschen auf die man zählen kann, Zukunftsperspektiven und nie den Blick auf das Positive verlieren sind Kernaussagen dieses Romans, den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 20.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

wieder ein Volltreffer
Schon das Buch " Als Großmutter im Regen tanzte" konnte mich mehr als begeistern. In ihm wird die geschichte von Tekla und Juni erzählt, die ich atemlos verfolgt habe. Das Buch " Und Großvater atmete mit den Wellen" spielt zeitlich vor diesem Buch und erzählt die Geschichte von Konrad, Teklas Mann und Juni`s Großvater.

Auch dieses Buch schreibt die Autorin Trude Teige, genauso wie ihr erstes Buch , in einer eindringlichen und sehr berührenden Art und Weise.

Als Konrad und sein Bruder Sverre während des 2. Weltkrieges als Matrosen auf einem Handelsschiff im indischen Ozean durch einen japanischen Angriff getrennt werden, wissen sie nicht, ob sie sich jemals wiedersehen werden.
Konrad überlebt durch durch Zufall, Sverre wird von den Japanern gefangen genommen.Konrad,, der nicht entdeckt wurde und der sich in einem Rettungsboot retten konnte , strandet auf Java und wird stark unterernährt und halb tot in ein Krankenhaus gebracht. Dort lernt er Sigrid kennen, die dort als Krankenschwester arbeitet und mit ihrer Familie auf der Insel wohnt. Als die Insel von den Japaner besetzt wird, werden Sigrid und Konrad in unterschiedliche Straflager gebracht. Konrad trifft dort wieder auf seinen Bruder. Sigrid, ihre Schwester Ingerid und ihre Mutter werden vom Vater getrennt.Nach der Befriung durch die Amerikaner kehrt Konrad nach langer Zeit in Europa nach Norwegen zurück.

Dieses Buch beshreibt nicht nur ein Kapitel der Geschichte, von der ich wenig wusste, nämlich das Schicksal vieler Europäer, Norweger , Dänen und Niederländer , die sich in japanischer Kriegsgefangenschaft befanden, sondern auch von den psychischen Schäden, die diese Menschen durch ihre Erfahrungen davongetragen haben. Die Erlebnisse in de Gefangenenlagern werden sehr eindrnglich und berührend erzählt, sodass der Leser einen guten Einblick in diese Zeit bekommt. Man fühlt mt den Protagonisten und verfolgt gespannt ihre Geschichten.

Fast 900 norwegische Männer, Frauen und Kinder waren im Laufe des 2. Weltkriegs in solchen Internierungslagern untergebracht und nicht jeder hat überlebt. Die Erlebnisse dort haben sie für ihr Leben geprägt und zuhause in Norwegen fühlten sich sich vom Staat verraten, da der Staat auf eine Schadnsersatzforderung von den Japaner für diese Opfer verzichtete. Erst 2001 wurde die Opfer, viele lebten schon gar nicht mehr, dafür entschädigt.

Trude Teige hat auf eine sehr eindringliche Art und Weise über diese Menschen berichtet und sie in den Fokus der Geschichte gerückt und ihnen damit eine Stimme gegeben.

Vielen Dank für dieses Buch das mich sehr beeindruckt hat und dem ich viele Leser wünsche.

Bewertung vom 13.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


ausgezeichnet

beeindruckend
" Das Jahr ohne Sommer " von Constanze Neumann , ist ein Buch das mich nachhaltig beeindruckt hat.

Erzählt wird dieses Buch aus der Sicht eines namenlosen Kindes, das mit seinen Eltern , als es drei Jahre alt war, aus der ehemaligen DDR fliehen will.. An der Grenze werden sie entdeckt und die Eltern als Republickflüchtlinge inhaftiert. Das Kind kommt nach kurzem Aufenthalt im Waisenhaus zu seiner Großmutter. Nach Jahren werden die Eltern von der BRD freigekauft und die Tochter übersiedelt in die BRD nach Aachen.
Doch den Eltern gelingt es nur schleppend Fuß zu fassen in einem Land, das doch so anders ist, als das in dem sie aufgewachsen und so lange gelebt haben. Die Zerissenheit zwischen ihrer Welt im Osten, in der ein großer Teil Familie und Freunde zurückbleibt bestimmt den Alltag im Westen und auch das Leben des Mädchens wird maßgeblich dadurch beeinflusst. Sie fühlt sich zerrissen, kann sie doch nicht so sein wie die Mädchen in Aachen , die Karneval feiern, sich modisch kleiden und einfach das Leben genießen, denn die Eltern versuchen ihr vergangenes Leben in der BRD weiterzuleben. Beide Elternteile sind traumatisiert durch die lange Haft, die Mutter gesundheitlich schwer eingeschränkt. Und so bleiebn sie Fremde in beiden Welten, Ost und West. Das Mädchen wird zum Außenseiter, schwebt wie auf dem Cover zwiwschen zwei Welten.

Ein einer klaren schnörkellosen Sprache ist dieses dünne Buch geschrieben, die aber umso eindringlicher ist, da der Inhalt so berührt.
Wieder wird klar, wie ein Leben in diktorischen Systemen die Lebenswege der Menschen beeinflussen und zerstören,bis in die nachfolgenden Generationen hinein.
Ein Buch das lange nachklingt und dem ich eine große Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 19.02.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Kaltblütige Lügen" ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe von Karen Rose, die in San Diego in Kalifornien spielt.

Kit MCKittricks ist als Pflegekind in einer sehr liebevollen Familie groß geworden. Ihre engste Vertraute und Pflegeschwester Wren, wurde entführt und ermordet und Kit, die auch aus diesem Grunde Polizistin wurde, hat nie die Hoffnung aufgegeben, den Mörder zu finden , denn der Fall wurde nie aufgeklärt.

Als ein anonymer Anrufer den Hinweis auf den Fundort einer Leiche gibt und dabei explizit Kit`s Namen erwähnt, ist sie zunächst verwirrt, merkt aber bald, dass es Parallellen zu früheren Fällen, die 15 Jahre zurückreichen, zu erkennen sind. Vielleicht auch zu ihrer Schwester? Kit`s Jagdtrieb ist geweckt.
Als ein zweiter anonymer Anruf eingeht, kann man den Anrufer stellen., der daraufhin ins Visier der Ermittlungen gerät. Sam Reeves ist Psychologe und zeigt einige Auffälligkeiten in seinem Verhalten. Ist er der Mörder?

Es war das erste Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe und ich war positiv überrascht. Ich fand die beiden Protagonisten Sam und Kit gut gezeichnet, da auch ihre Gegensätzlichkeiten bei der Lösung des Falles gut harmonieren.Die Ermittlungen fand ich spannend, obwohl schon einige Länge vorhanden waren. Gespannt bin ich auf die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen Sam und Kit. Ich fand es sehr angenehm, dass die Beiden noch kein Liebesparr wurden und man die Spannung in der Hinsicht noch hochhält.

Alles in allem ein unterhaltsamer und spannender Thriller, der zwar ein paar Längen aufweist, den ich aber gerne weiterempfehle.