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Dragon

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2022
Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)
Rohde, Marek;Koglin, Ilona

Animal Agents - Retter im Verborgenen (Animal Agents, Bd. 1)


sehr gut

Die alte Biene Bell begegnet eines Tages einem besonderen Feind, entkommt ihm nur mit Müh und Not und damit beginnt das Abenteuer rund um dunkle Machenschaften der gemeinen Firma Black-X und den tierischen Agenten der Geheimen Gesellschaft der Tiere.

Die Geschichte startet sofort voller Aktion und der Schreibstil ist so bildlich, dass ich beim Lesen stets Bilder vor Augen hatte und die Story wie ein Kinofilm vor mir ablief. Die Grundstimmung beschreibe ich als sehr düster. Immer geht es um Gefahr für die Tiere, das Setting strahlt ebenso Gefahr und Bedrohung aus, es gibt Gewitter, Dunkelheit, beengte Räume und Käfige, lautes angstvolles Tiergeschrei oder Erzählungen darüber, was die Tiere schon Schreckliches erlebt haben. Das wohlbehütete Leben der Hündin Berry erhält einen gehörigen Dämpfer, als sie erkennt, dass die Menschen nicht die freundlichen Wesen sind, als die sie sie immer angesehen hatte. Aus Sicht der Tiere heißen zum Beispiel die Menschen in der Story „Fellwechsler“, die Autos sind „Rollkästen“ und ein Schiff ist eine „Schwimmschale“. Zuerst muss man ein wenig umdenken, kommt dann aber gut rein in diese neuen Begriffe. Das Thema ist ein durchaus ernstes, geht es doch darum, dass die Menschen aus Gier und Geltungssucht in die Natur eingreifen und zu ihrem Vorteil verändern wollen. Der Lebensraum und die Tierarten selbst werden damit bedroht wenn nicht sogar vernichtet. Das erkennen die Tiere der Geheimen Gesellschaft und haben den Machenschaften der Menschen den Kampf angesagt. Besonders schön ist hier die Botschaft des Zusammenhaltens untereinander. Da vertreten Frosch, Papagei, Uhu, Katze, Hund, Marder, Bär und viele andere Tierarten gleichberechtigt nebeneinander ihre Standpunkte und setzen sich gemeinsam für das Wohl aller Tiere ein.

Die Figuren sind authentisch, liebevoll und vielfältig. Da gibt es die Labrador-Retriever-Hündin Berry, die ein liebevolles Zuhause bei ihren Besitzern Mark und Ina (ich denke, hier haben sich wunderbar die Autoren Marek und Ilona verewigt) hat; die freiheitsliebende Katze Yoko, die die Meinung vertritt, die Menschen seien unberechenbare Wesen, von denen stets Gefahr ausgeht; der Laboraffe Zash, der schon so viel Schreckliches in seinem Leben erleben musste, dass auch sein Verhalten davon geprägt ist und noch viele weitere tierische Helden.

Das Cover spiegelt wunderbar den Inhalt wider: Es geht um viel Action, Gefahren und tierische Helden. Das Rot und Schwarz deuten die Bedrohung und das Düstere an. Im unteren Teil sind die Hauptprotagonisten Doozer, Berry, Quiri und Yoko zu sehen und hinter ihnen wird der Horizont heller. Eine schöne Symbolik. In den Innenseiten der Buchdeckel werden vorne und hinten die wichtigsten Tiere mit Namen und Bild vorgestellt.

Das Buch ist eine bewegende Geschichte darüber, welche Fehler die Menschen an der Natur und den Tieren begehen und es kann dem ein oder anderen die Augen öffnen, dass es so nicht weiter gehen kann. Deshalb ist das Buch nicht nur für Kinder sondern auch durchaus für Erwachsene lesenswert. Es handelt von Mut, dem Übersichhinauswachsen, Freundschaft und Zusammenhalt und dem Wunsch der Tiere, mit den Menschen in Frieden und Eintracht zu leben. Ein Buch, das ganz ohne Magie auskommt, dafür mit viel Action, Spannung, Freundschaft und Zusammenhalt!

Bewertung vom 24.06.2022
Die Nebel von Walhalla (Bd. 1)
Schinko, Barbara

Die Nebel von Walhalla (Bd. 1)


sehr gut

Reiterhof verbunden mit nordischer Mythologie

Alessa und Cousine Nell kommen neu auf einen Reiterhof und fühlen sich dort sehr bald wohl. Ihre „eigenen“ Pferde sind schnell gefunden, der Bruder der Enkelin der Reiterhofbesitzerin gefällt Alessa und in Feeja, der Enkelin, finden sie eine Freundin. Hilde, die Besitzerin und Reitlehrerin vertraut Alessa und Nell bald eine unglaubliche Geschichte an, die das Leben der beiden daraufhin verändert.

Mit dem Prolog gelingt es Barbara Schinko, den Leser in ihren Bann zu ziehen und auf eine spannende mystische Geschichte einzustimmen. Doch zunächst einmal steht das Kennenlernen der Protagonistinnen im Vordergrund und man erfährt von deren Charakterzügen, Eigenheiten und dem früheren Reiterhof. Bis es dann spannend wird, dauert es für meinen Geschmack einfach zu lange und die Autorin läuft hier Gefahr, die Aufmerksamkeit der Leser zu verlieren. Dabei bietet die Story jede Menge tolle Ideen, mystische Ansätze und viel Geheimnisvolles aus der nordischen Mythologie. Die Verbindung von Pferdeabenteuer und Göttersage ist allerdings gelungen.

Die Figuren der drei Mädchen Alessa, Nell und Feeja sind interessant, grundverschieden und liebenswert. Und doch gelingt es nicht, dass man sich vollends in die Protagonistinnen hineinversetzen und eine Verbindung zu ihnen aufbauen kann. Die Figuren bleiben an einigen Stellen leider sehr flach, obwohl sie durchwegs interessante Charaktere verkörpern. Hilde, die Reiterhofbesitzerin und eine der zentralen Figuren, ist gut gezeichnet und sympathisch und authentisch in ihren Handlungen. Dass solche Werte wie Mut, Freundschaft und Zusammenhalt eine große Rolle spielen, wird deutlich und gefällt mir sehr gut.


Das Cover ist einfach wunderschön und deutet schon das Magische an, das einem im Buch erwartet. Ein echter Eyecatcher, der einem im Buchladen nach dem Buch greifen lässt. Der Schreibstil ist angemessen, leicht und gut verständlich und lässt einen flüssig durch die Geschichte kommen. Sehr angenehm.

Mein Fazit: Das Buch ist eine wundervolle Verbindung zwischen Pferdegeschichte und Fantasy und bringt ganz neue eigene Ideen mit. Da es der Auftakt einer neuen Reihe ist, bin ich gespannt, wie sich die Story um die drei sympathischen Freundinnen mit ihren besonderen Pferden entwickelt und ob die Autorin es schafft, an manchen Stellen tiefer zu gehen und den Leser ganz und gar mitreißen kann. Ich kann das Buch empfehlen für alle Pferdeliebhaber, Mythologiebegeisterten und solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 24.06.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


ausgezeichnet

Das Leben einer beeindruckenden Frau

Das Schicksal will es wohl so, dass der Maler Claude Monet eine Weile im Haus von Blanches Eltern verbringt und sie dort mit seiner Malerei in Berührung kommt. Vom ersten Moment an ist sie fasziniert und weicht Monet beim Malen nicht mehr von der Seite und entwickelt sich von der Beobachterin über eine Helferin hin zur Malerin. Blanche, die aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt, trifft es hart, als der Vater bankrott geht und sie von da an ein schweres Leben führen. Aber immer gibt ihr Monets Anwesenheit und seine Malerei Kraft, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Und diese Schicksalsschläge treten fortan auch gehäuft auf.

Das Cover ist selbst schon wie ein Gemälde nach Art von Monet und passt daher wunderbar zum Inhalt des Buches. In der schönen Illustration kann man sich verlieren und zu träumen beginnen. Im Vordergrund ist eine junge Frau an der Staffelei abgebildet, denn in diesem Buch wird die Geschichte von Blanche Hoschedé erzählt.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und aussagestark, so dass man die Bilder förmlich vor sich sieht. Obwohl die Schreibweise sehr unaufgeregt daher kommt, ist die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langweilig und man kommt gut voran und lässt sich mit der Story treiben. Claire Paulin versteht es, durch gute Recherche der geschichtlichen Begebenheiten und geschicktem Herausarbeiten der einzelnen Figuren einen spannenden Roman über eine junge Frau zu schaffen, der einen mitreißt. Claude Monet ist wohl vielen Leuten ein Begriff, aber Blanche Monet dagegen sagte mir bis dato selbst auch nichts. So war es sehr interessant, die Schwiegertochter von Claude Monet kennen zu lernen, die ihn im Alter gepflegt hat.

Die Personen sind hinten im Buch noch einmal vorgestellt und eine graphische Übersicht verdeutlicht ihre Beziehung zueinander. Claire Paulin stellt alle Figuren glaubhaft und authentisch dar. Geneviéve Peltier – eine enge Freundin von Blance – ist als einzige Person erfunden, doch auch hier zeigt Paulin eine starke Figur, denn Geneviéve, die die Tochter eines Künstlers ist, gibt Blanche in schweren Zeiten immer Halt und findet die richtigen Worte, denn im Gegensatz zu ihren Mitmenschen verurteilt sie niemanden.
Blanche selbst ist eine starke Persönlichkeit schon in jungen Jahren und entwickelt sich zu einer unabhängigen Frau, die B. Morisot bewundert, die wie Männer ihr eigenes Geld verdienen – ein Unding in dieser Zeit.

Ein tolles Buch, das mich begeistert konnte, da es eine starke Frau mit bewegtem Leben in den Mittelpunkt rückt und auch Informationen über die Kunst und Künstler nicht zu kurz darin kommen. Ich kann es nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 18.06.2022
Das Antiquariat der verlorenen Dinge
Mahr, Daphne

Das Antiquariat der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

für alle Bücherwürmer

Wieder einmal verbringt Clara ihren Sommer in Lyon. Doch ist dieser anders als jeder vorherige. Ihr geliebter Großvater ist nicht mehr am Leben und doch findet sie überall Spuren von ihm, als sich ihr großer Wunsch erfüllt und sie ein Praktikum im Antiquariat von Yvette machen darf, denn ihr Traum ist es, in die Fußstapfen ihres Opas zu treten und Buchbinderin zu werden. Als sie Théo kennen lernt, ereignen sich seltsame Dinge und sowohl Clara als auch der Junge haben das Gefühl, dass die Erwachsenen ihnen etwas verheimlichen. Als ein grünes geheimnisvolles Buch plötzlich eine große Rolle spielt, kommen die Ereignisse ins Rollen und ein spannendes magisches Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Das Cover hat mich vom ersten Augenblick an fasziniert, denn es strahlt genau das Geheimnisvolle, Magische aus, um das es in der Geschichte geht. Unter dem wunderschönen Schutzumschlag ist das Buch grün mit goldener Schrift auf dem Buchrücken.

Die Geschichte beginnt mit einem spannenden Prolog und setzt sich weiter in der Ich-Erzählweise der Protagonistin Clara fort. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es zauberhafte Zitate und Gedanken der Figuren aus der Geschichte.

Die Figuren zeichnet Daphne Mahr authentisch und liebenswert und jede hat ihren ganz eigenen starken Charakter: die schüchterne Clara, die ungerne auffällt; den zunächst wortkargen Théo, der ein großes Geheimnis wittert; die quirlige Yvette, die sich liebevoll um Clara kümmert; Monsieur Mathis, der oft bärbeißig und zynisch erscheint und viele weitere mehr, die einem im Laufe der Story ans Herz wachsen.

Der Schreibstil ist eindringlich, leicht und so lebendig, dass man sich förmlich in das belebte Lyon oder die alte muffige Buchbinderwerkstatt hineinversetzt fühlt und meint, die Gerüche steigen einem gleich in die Nase. Daphne Mahr schreibt klar, spannend und versteht es, den Leser in ihre Welt mitzunehmen, aus der er sich nicht mehr entziehen kann bis zur letzten Seite, wo im Epilog die Geschichte ein rundes Ende findet.

Zwar als Jugendbuch ab 12 Jahren gedacht, ist das Buch aber auch für alle darüber geeignet, denn es ist eine wundervolle Geschichte voller Phantasie, Magie und dem, was Bücherwürmer so lieben: Bücher.

Bewertung vom 17.06.2022
Das Versteck des Kleopatra-Falters / Hüterin der Schmetterlinge Bd.1
Rahlff, Ruth

Das Versteck des Kleopatra-Falters / Hüterin der Schmetterlinge Bd.1


sehr gut

Schmetterlings-Gilden

Stellas Familie gehört der Tagfalter-Gilde an und widmet sich ganz der Pflege unterschiedlicher Schmetterlinge, insbesondere aber den leuchtend gelben Kleopatra-Faltern, mit deren magischen Puder sie Öle, Seifen und Cremes herstellen, die den Menschen in unterschiedlichen Situationen helfen können. Doch eines Tages sind plötzlich die Kleopatra-Falter verschwunden während gleichzeitig Victor neu in Stellas Klasse kommt. Mit dem Verschwinden der Falter geht es plötzlich um eine alte Prophezeiung, Familiengeheimnisse, eine rätselhafte Krankheit, eine mysteriöse Karte und unerwartete Hilfe. Stella fragt sich nicht nur einmal, wem sie trauen kann und verlässt sich auf ihren Instinkt.

Das wunderschöne Cover mit den leuchtenden Farben springt einen sofort ins Auge und deutet schon vieles an, was wir in der Geschichte wieder finden. Im Mittelpunkt steht ein mutiges Mädchen, das Antworten sucht und hilfsbereit ist und alles tun möchte, um die verschwundenen Kleopatra-Falter zu finden und ihre Großmutter zu retten. Streicht man mit der Hand über das Cover, kann man den Titel und einige Elemente fühlen.

Die Geschichte ist zum einen ein völlig neues Thema, zum anderen ist sie wunderbar aufbereitet und gibt viele Informationen über Kräuter und Schmetterlinge. Kindgerecht ist der Aufbau der Story, die alle Elemente beinhaltet, was man für ein gelungenes spannendes Kinderbuch benötigt. Die Themen Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Tiere, Spannung und Geheimnisse machen das Buch zu einem tollen Auftakt einer neuen Reihe, die sicher noch viele Überraschungen parat hält. Aufgrund des lockeren einfachen Schreibstils können Kinder ab 10 Jahren der Geschichte gut folgen.

Die Charaktere sind authentisch, liebenswert und der Hauptprotagonistin Stella, aus deren Sicht die Story erzählt wird, fühlt man sich nah und verbunden und fiebert bei ihrer Suche nach den verschwundenen Schmetterlingen mit ihr mit.

Das Buch hat mich überzeugt, da es trotz bekannter Elemente und einem vagen Hauch der „Duftapotheke“ doch eine neue Story bietet, der erste Teil in sich abgeschlossen ist, aber auch schon erahnen lässt, wohin die Reise im zweiten Band gehen wird. Eine erfrischende Geschichte mit tollen Charakteren, die ich gerne noch länger begleiten werde und so kann ich das Buch deshalb jedem empfehlen, der sich von ein wenig Magie, dem Zauber der Provence und einer spannenden Geschichte gefangen nehmen lassen will.

Bewertung vom 30.05.2022
Der Sturm auf die Rietburg / Andor Junior Bd.2
Baumeister, Jens

Der Sturm auf die Rietburg / Andor Junior Bd.2


sehr gut

Die vier jungen Helden - Krieger Thorn, Bewahrerin Chada, Zauberin Eara und der Zwerg Kram – sind im vorangegangenen Band zusammen gewachsen, Freunde geworden und können nun als eingespieltes Team ein neues Abenteuer bestehen. Der Magier Varkur plant einen Hinterhalt und als die Kinder auch noch einen gefürchteten Skral auf der Rietburg entdecken, wird es spannend. Können sie die Burg verteidigen und gibt es vielleicht Vorurteile gegenüber den Skrals, die sich als unwahr herausstellen? Zudem bekommen die jungen Helden noch unerwartet Hilfe von ganz besonderen Freunden.

Dieses Fantasy-Abenteuer lehnt sich an das gleichnamige Spiel an und Michael Menzel hat liebenswerte und starke Charaktere erschaffen, mit denen sich wohl jedes Kind identifizieren kann. So unterschiedlich die Begabungen der jungen Helden sind, so sind sie auch in ihren Charakterzügen. Die liebevollen Illustrationen unterstützen das Geschriebene und so kann das Buch gut von Leseanfängern bewältigt werden. Die leicht verständliche Sprache, der Wortwitz und das spannende Abenteuer sind passend für die Zielgruppe der ab 8jährigen zugeschnitten.

Schon das Cover zeigt, dass es hier um Magie, Mut und Freundschaft geht und im Buch finden sich viele farbenfrohe Bilder. Es ist der zweite Band dieser Reihe, man muss aber nicht zwingend das erste Buch gelesen haben, denn hier handelt es sich um eine eigenständige Geschichte und die Charaktere werden zu Beginn des Buches vorgestellt.

Als einzige Unstimmigkeit fiel uns jedoch auf, dass Geschriebenes und Gezeichnetes nicht immer zueinander passt: der Lehrer Casimir wird als dunkelhaarig beschrieben, hat auf dem Bild jedoch blondes Haar. Außerdem gibt es einen Logikfehler, als bei einer Aufzählung Thorn zweimal statt Kram genannt wird. An anderer Stelle wird aus Thorn dann Thor gemacht.

Mein Fazit: Ein tolles Kinder-/Jugendbuch voller Phantasie, liebenswerter Charaktere und tolle Ergänzung zum gleichnamigen Spiel.

Bewertung vom 24.05.2022
Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1
Steadman, A. F.

Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch enthält auf der ersten Seite eine Karte mit Übersicht über die Insel, so dass man sich schon ein wenig zurecht finden und in die Geschichte hinein versetzen kann. Dass die Karte in Rot gehalten ist, spiegelt das Gefährliche, Aufregende wider, womit man gleich in den Prolog eintaucht. Vom ersten Moment an ist das Buch spannend und zeigt Einhörner in einem völlig anderen Licht als wir sie bisher kannten. Sie sind weder niedlich, noch pummelig und keksessend oder friedliebend mit Regenbogenfarben. A. F. Steadmans Einhörner sind wilde blutrünstige Wesen und scheinen der wahre Albtraum zu sein. Dennoch gibt es eine Reihe auserwählter Kinder, denen ein Einhorn bestimmt ist, das sie soweit zähmen können um mit ihm an einem Rennen teilzunehmen – dem Chaos-Pokal. Auch die Geschwister Kenna und Skandar träumen seit jeher davon Einhornreiter zu werden. Sie stammen aus schwierigen Familienverhältnissen und beide sehnen den Tag der Einhornprüfung herbei, um feststellen zu können, ob ihnen ein Einhorn vorbestimmt ist. Dass diese Reise alles andere als ungefährlich und leicht wird, erahnt man schon in den ersten Kapiteln. Und es wird noch spannender, so dass man das Buch kaum beiseite legen möchte.

Der leichte und bildhafte Schreibstil trägt nämlich dazu bei, dass man sich das Geschriebene bildlich vorstellen kann und nur so durch die Seiten fliegt. Eine völlig neue Welt mit todbringenden Einhörnern tut sich vor einem auf und weil es mal eine tatsächlich neue Idee ist, ist die Geschichte richtig spannend und man möchte mehr über die fantastischen Wesen und die Reiter erfahren. Das Magische kommt nicht zu kurz, denn hier wird mit der Macht der Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde gekämpft.

Das Cover finde ich äußerst gelungen und spiegelt genau das wider, um was es im Buch geht: Freundschaft, Mut, Magie, Kraft, Abenteuer und das Unbezähmbare.

Die Protagonisten sind glaubwürdig in ihren Emotionen und Handlungen dargestellt und der Junge Skandar macht eine einleuchtende Entwicklung durch.

Mein Fazit: Ein spannendes Buch voller Fantasy, neuer Ideen, glaubwürdiger Charaktere und einer Menge Abenteuer und Spannung. Nicht nur für junge Leser, sondern auch Erwachsene geeignet.

Bewertung vom 29.04.2022
Auf Safari! / Das Buch der (un)heimlichen Wünsche Bd.1
Kirschner, Sabrina J.

Auf Safari! / Das Buch der (un)heimlichen Wünsche Bd.1


sehr gut

Dem schüchternen Jungen Noah wird ein Buch mit geheimen Wünschen zugespielt, in dem der Auftrag steht, dass er einer gewissen Malee ihren Wunsch erfüllen soll, um dann selbst einen großen Wunsch äußern zu dürfen. Wer aber ist diese Malee und wo soll er sie finden? Für Noah beginnt ein großes Abenteuer. Und immer das Ziel vor Augen: Malees und sein Wunsch.

Gleich ab der ersten Seite beginnt das Buch spannend und geheimnisvoll und es bleibt noch unklar, was genau die Hausmeisterin und das Buch der (un)heimlichen Wünsche miteinander verbindet. Schön ist, dass es noch einen Prolog gibt, der ein wenig Klarheit schafft und Ausblick auf den nächsten Band gibt, der genauso spannend und interessant zu werden verspricht.

Das Cover ist sehr detailreich und ansprechend gestaltet, besticht mit seinen tollen Illustrationen und Farben und deutet schon an, worin es in dem Buch gehen wird: Abenteuer, Tiere und Freundschaft. Die Schrift ist glänzend gedruckt, was man auch fühlen kann.

Die Figuren sind sehr liebevoll gestaltet, sind sehr unterschiedlich in ihren Charakteren und deshalb ist das Zusammenspiel von ihnen interessant. Gleich zu Beginn des Buches werden sie mit Zeichnungen und Steckbrief vorgestellt und schon da muss man das erste Mal schmunzeln: Ein Huhn, das von Beruf Kamerahuhn ist oder eine Hausmeisterin, die als Hobby Streiche spielen angibt. Die Zeichnungen von Vera Schmidt findet man in schwarz-weiß durch das ganze Buch hindurch und über jeder Kapitelüberschrift.

Der Schreibstil ist durchwegs sehr angenehm, leicht zu lesen für Kinder ab etwa 8 Jahren und sehr anschaulich. Autorin Sabrina Kirschner schafft es Spannungen aufzubauen, die Charaktere interessant zu gestalten und in eine Welt voller Geheimnisse und Abenteuer zu entführen, so dass man sich alles bildlich vorstellen kann.

Das Buch hat genau die „Zutaten“ für eine spannende Lektüre für Kinder: Tiere, Freundschaft, Abenteuer und Geheimnisvolles sowie eine gute Portion Humor. Wer hegt nicht einen geheimen Wunsch und träumt davon, dass dieser einmal in Erfüllung geht. So fiebert man mit den Charakteren mit und begibt sich mit ihnen in ein ganz besonderes Erlebnis. Eine kurzweilige, spannende Geschichte, die Lust auf weitere Bände macht!

Bewertung vom 27.04.2022
Du bist mehr als genug
Desai, Sarah

Du bist mehr als genug


sehr gut

Selbstwert erkennen, Selbstliebe lernen und Selbstvertrauen entwickeln. Das sind die drei großen Kapitel, die das Buch „Du bist mehr als genug“ behandelt. Mittels verschiedener Methoden wie Übungen, Meditation, Atemübungen, Visualisierungen, Affirmationen oder Mantras bekommt man praktische Anleitungen an die Hand, die einfach im Alltag integriert werden können.

Das Buch beginnt mit einer kleinen Geschichte mit dem Titel „Die goldenen Fenster“ und leitet so geschickt zum eigentlichen Thema des Buches hin: Vieles in unserer Umgebung bestaunen wir, nehmen es als Wunder wahr und sehen die Schönheit in so vielen kleinen und großen Dingen. Doch dabei vergessen wir immer UNS. Wann schenken wir uns selbst so viel Aufmerksamkeit wie Naturwundern, herrlichen Umgebungen oder kleinen Begebenheiten? Dabei möchte die Autorin Sarah Desai aufzeigen, welche Wunder wir doch selbst sind. Man muss sich das nur mal bewusst machen und uns achtsam begegnen.

Das Buch greift Alltagssituationen auf, die jedem schon mal begegnet sind. Zum Beispiel negative Gefühle, die lange unterdrückt werden, sich dann aber irgendwann Bahn brechen. Auch mit solchen Gefühlen sollte man umzugehen lernen. Hier gibt es an dieser Stelle eine Atemübung, um negative Gefühle zu beruhigen. Man hat beim Lesen das Gefühl, an der Hand genommen und geleitet zu werden. Mit ganz genauen Anweisungen wird einem aufgezeigt, wie man die Atemübung durchführen soll, welche Gedanken und Gefühle einem vielleicht dabei begegnen und wie man mit ihnen umzugehen hat. Immer wieder werden Fragen an einen gestellt, die einem helfen, sich selbst klar zu werden.

Oft sind es kleine Dinge, die einem helfen können, aber die man im Alltag häufig nicht anwendet oder auf die man nicht kommt. So etwa wie das Umformulieren eines negativen Glaubenssatzes in etwas Positives.

Beim Anwenden der verschiedenen Übungen hilft es, wenn man die Übung/Anleitung zunächst einmal komplett durchliest und sich gedanklich schon mal darauf einlässt. Denn immer wieder nachlesen zu müssen, wenn man sich schon in einem entspannten Zustand – vielleicht sogar mit geschlossenen Augen, wie es mal empfohlen wird – befindet, stört den Fluss der Übung. So habe ich an manchen Stellen den Teil mehrmals gelesen, um ihn dann anwenden zu können ohne ständig ins Buch schauen zu müssen. Wenn man einige für sich selbst hilfreiche Übungen gefunden hat, die man immer wieder anwendet, gehen diese dann schon ganz von selbst.

Das Buch ist laut Autorin so konzipiert, dass man es entweder komplett von vorne bis hinten durchlesen oder aber auch nur einzelne Kapitel oder Übungen für seine jeweilige Lebenssituation nutzen kann. Das finde ich sehr angenehm, denn so kann man wirklich das für sich im Moment Passende anwenden.

Die Aufmachung des Buches hat mich sofort begeistert. Angefangen von den schönen Illustrationen von Sarah Raidt, die sich durch das ganze Buch ziehen, über die poetischen Sprüche, die sich in den einzelnen Kapiteln finden bis hin zu der Übersichtlichkeit und Gliederung der Themen und Kapitel. Zum Schluss wendet sich die Autorin noch einmal persönlich an die Leserin/den Leser und rundet so das Buch ab.

Den Schreibstil empfinde ich als sehr leicht und flüssig und die Gestaltung des Textes in unterschiedlichen Farben und Formatierungen sehr angenehm. Dadurch, dass es ein Softcover-Buch ist, lässt es sich leicht mal zur Hand nehmen um etwas nachzulesen oder mit nach draußen in die Natur zu nehmen.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch zur Selbstwertschätzung, aus dem man praktische Übungen für den Alltag nehmen kann. Wer einfach mehr auf sich schauen, Selbstfürsorge betreiben und in unserer schnellen lauten Welt Selbstvertrauen entwickeln möchte, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Tiefer greifende Probleme wie Depressionen oder Angststörungen oder dergleichen gehören jedoch in fachkundige Hände!

Bewertung vom 26.04.2022
Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt
Smart, Jamie

Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt


ausgezeichnet

Die Waldtiere leben friedlich und ruhig im beschaulichen Wald. Das geruhsame Leben ist jedoch vorbei als plötzlich ein Affe im Wald auftaucht, der mit einer Rakete ins All geschickt werden sollte. Dumm nur, dass er es nicht so weit geschafft hat, sondern auf der Erde blieb und bei den Tieren im Wald landete. Er ist überzeugt davon, bei Aliens auf einem fernen Planeten gelandet zu sein und möchte sich nun die Waldtiere zu Untertanen machen. Mit allerlei gemeinen Machenschaften macht er ihnen fortan das Leben schwer, doch die Waldtiere lassen sich nicht so leicht unterkriegen. Als Affe aber dann auch noch in Stinktier Stinki einen fiesen Gleichgesinnten findet, geht es richtig rund im Wald.

Das Cover ist ein flexibles Softcover mit glänzender Oberfläche. Auch die Seiten sind sehr hochwertig gedruckt, stabil und glänzend. Mit seiner Farbenvielfalt begeistern die kurzen Comics, die nur wenige Seiten lang sind. Sie sind in Jahreszeiten und kurze Episoden unterteilt, so dass man schnell mal zwischendurch ein paar davon lesen kann und es auch jüngeren Kindern gelingt, sich ein paar Kapitel durchzulesen. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, kann man sogar an beliebiger Stelle aufschlagen und ein Kapitel lesen.

Die Figuren sind alle sehr sympathisch und knuffig mit übergroßen Köpfen dargestellt. Die friedliebenden Waldtiere Hase, Eichhörnchen und Schwein sind liebenswert und über die „Bösewichte“ Stinktier und Affe kann herrlich lachen, da ihnen immer wieder die verrücktesten Dinge einfallen, um Unruhe im Wald zu stiften. Pädagogische Ansätze sucht man in diesem Buch vergebens. Man sollte die Comics nicht zu ernst sehen und einfach die Unterhaltung, die sie einem bieten, nehmen. Denn wenn man sich darauf einlässt, kann man über die wahnwitzigen Dinge schmunzeln und lachen, die da so veranstaltet werden. Sowohl bei uns Erwachsenen, als auch Kindern kamen die kurzen Comics sehr gut an. Eben, weil sie so verrückt sind, dass es einfach Spaß macht, zu erleben, was Affe und Stinki Verrücktes ersinnen. Der Untertitel des Buches lautet nicht umsonst „Der Wahnsinn beginnt!“

Die Sprache ist einfach und gut lesbar und wie im Comic üblich mit viel Lautmalerei und Klangnachahmung versehen. Alles ist in Großbuchstaben geschrieben und in Sprechblasen angeordnet. Wer nach dem Lesen dann Lust bekommt, selbst einen Comic zu entwerfen, findet im hinteren Teil des Buches ein Tutorial, wie man Hase und Affe zeichnen kann.

Wir finden dieses Buch wirklich toll. Eine nette Unterhaltung für Zwischendurch und besonders gut hat uns die Hochwertigkeit des Drucks gefallen. Auch die Zeichenanleitungen sind eine nette Zugabe und runden das Buch perfekt ab. Wir freuen uns auf weitere Bände.